4 minute read

Horn-Lautsprecher Acapella High BassoNobile MK II

ACAPELLA HIGH BASSONOBILE MK II : Neues vom Wunderhorn

Die High End-Manufaktur Acapella Audio Arts präsentiert mit der High BassoNobile MKII eine frische Version ihres AusnahmeLautsprechers. Das klangmagische hypersphärische Horn und die imposante Erscheinung sind geblieben. Was ist also neu – und warum ist der Schallwandler trotz unveränderter Maße nun high?

Zu unserem Video

Link zur Herstellerseite

Der Korpus der High BassoNobile misst 162 mal 33 mal 62 Zentimeter. Damit hat sie eine beeindruckende physische Präsenz. Doch im Acapella-Portfolio, in dem raumintensive Hornsysteme gang und gäbe sind, gehört die High BassoNobile als viertkleinstes Modell zu den eher handlichen Schallwandlern. Ihre Wangen sind durchgängig und dickwandig mit Acryl verkleidet. Satte drei Zentimeter misst die spiegelglatte und edel glänzende Beplankung. Sie ist standardmäßig in Schwarz oder Weis gehalten. Allerdings ist jede andere Farbgebung und sogar eine Furnier-Ausführung möglich. Das Gehäuse ist geschlossen und besteht aus mehreren Einzel-Modulen. Ein geschlossener Korpus ermöglicht gegenüber einer Bassrefl exlösungen ein besseres Impulsverhalten und eine größere Defi nition. Dafür ist der Tiefton nicht ganz so kräftig – außer, man stellt viel Membranfl äche und Gehäusevolumen zur Verfügung. Genau das macht die High BassoNobile: Hier agieren im Bass zwei stattliche 10 Zoll-Woofer. Damit die große Membranfl äche steif ist, stabil agiert, sich optimal kolbenförmig bewegt und keine Partialschwingungen zulässt, besteht der Konus beider Tieftöner aus einem beschichteten Papiersandwich. Jeder Woofer spielt zudem in einer eigenen, abgeschlossenen und überaus geräumigen Kammer im oberen und unteren Teil des Gehäuses, verborgen hinter der durchgängigen Stoffblende der Front. Mit dieser Mischung – große Schwingfl äche, viel Volumen, geschlossenes Kompartiment – kann die High BassoNobile ein Klangfundament von 20 bis 800 Hertz bieten, das ihrem Namen Ehre macht.

Zwischen den Woofern sitzt der wahre Blickfang dieses Ausnahme-Lautsprechers: Das Horn. Das kunstvolle Gebilde aus glasfaserverstärktem Kunststoff verblüfft durch seine außergewöhnliche Formung. Hier präsentiert Acapella eine einzigartige Lösung. Nicht umsonst sind die Duisburger Horn-Pioniere und Spezialisten: Sie haben das gängige sphärische Horn zum patentierten hypersphärischen Horn weiterentwickelt. Die zunehmend größer werdende Krümmung des Trichters geht damit über die 180 Grad hinaus, die ein sphärisches Horn erreicht. Darum ist der Hornrand umgestülpt – und zwar überaus kunstvoll: Der nach hinten fl iehende Teil ist asymmetrisch gestaltet und hat dadurch geradezu skulpturalen Charakter. Diese Formgebung birgt gegenüber dem sphärischen Horn mehrere Vorteile. Zuallererst kann das hypersphärische Horn wesentlich breitbandiger schallwandeln. Dabei ist es nicht nennenswert größer. So erreicht Acapella mit einem rund 45 Zentimeter durchmessenden Trichter eine Erweiterung von drei auf fünf Oktaven. Damit agiert das hypersphärische Horn als BreitbandChassis: Es übernimmt alle Frequenzen zwischen 800 Hertz und 25 Kilohertz. So opulent die Erscheinung der Acapella High BassoNobile ist: akustisch erweist sie sich als sensibles Wiedergabeinstrument. Beim Klangketten-Aufbau reagiert es fein auf kleinste Veränderung. Komponentenseitig kommt nur Allerfeinstes vor die Schallwandler: Wir starten mit Ulita Knaus‘ wunderschöner Interpretation des Gerry Rafferty-Klassikers „Baker Street“. Das klingt in unserer Aufstellung, bei der die Lautsprecher leicht eingewinkelt sind und mit dem Hörplatz ein gleichschenkliges Dreieck bilden, bereits an Anhieb betörend. Aber: da ist noch mehr drin. Wir drehen die Lautsprecher wenige Grad nach innen, so ist die das Klangbild noch homogener. Kaum intoniert Ulita Knaus die ersten Songzeilen, ist es endgültig um uns geschehen. Die deutsche Sängerin hat „Baker Street“ in eine melancholische, getragene Jazz-Nummer verwandelt. Dank der kleinen Quartett-Besetzung kann sie alle interpretatorischen Register ziehen: einschmeichelnd gehauchte Worte, Vokale, die mal mit einem kunstvoll gesteigerten Vibrato an Intensität gewinnen, mal durch kluge Abstufung der Lautstärke ihre Wirkung erzielen, dann wiederum leicht gutturale Laute und Stimmreibungen, die wie ein akustisches Aphrodisiakum wirken. Diese Frau zieht uns in ihren Bann, und die High BassoNobile hat mit ihrer exzellenten Abbildungskraft daran gehörigen Anteil. Hier bewahrheitet sich eine Horn-Weisheit: Stimmen und Solo-Instrumente erscheinen besonders attraktiv. So erleben wir den Sirenen-Effekt des Odysseys: Der Gesang ist so betörend, dass wir uns ihm nicht entziehen können. Ulita Knaus singt eben nicht nur vor uns, sondern für uns. Die Abbildungsmagie der High BassoNobile erstreckt sich auch in die Tiefe: Hinter der Sängerin stehen als Begleitung Klavier, Bass und Schlagzeug – und jedes Instrument besitzt eine herrliche Plastizität und Gegenwärtigkeit. Dabei ist gerade die KlavierWiedergabe eine hohe Kunst: Dieses Instrument mit deckt 88 Tasten über sieben Oktaven ab, durch die Mehrfachbesaitung schwingen bis zu 230 von den Hämmerchen angeschlage oder resonierende Saiten. Das sorgt für ein reichhaltiges Obertonspektrum. Der High BassoNobile gelingt die komplexe Abbildung mit meisterhafter Freiheit von tonalen Verfärbungen und mit unglaublicher Leichtigkeit

Die Acapella High BassoNobile MKII ist ein überragender Ausnahme-Lautsprecher: Dank ihres hypersphärischen Wunderhorns begeistert sie mit einer Wiedergabe, die insbesondere Stimmen, aber auch einzelne Instrumente mit einer Gänsehaut bereitenden Wirkmacht und Präsenz in den Raum zaubert. Dabei zeigt dieser Zwei-Wege-Lautsprecher mit seiner exzellenten Aufl ösung, der herausragenden Plastizität der Darstellung und der superben Räumlichkeit der Abbildung, was die Bezeichnung High End defi niert. Preis: ab 32.600 Euro / Paar

This article is from: