Regiozeitung Hope-Interlaken-Oberhasli 2021

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Nr. 7 www.hope-interlaken.ch | www.hope-oberhasli.ch

REGIOZEITUNG

INTERLAKEN & OBERHASLI SEITEN 10 –12

BODENSTÄNDIG UND FRÖHLICH

SEITEN 4–5

DUNKLE ZEITEN ÜBERWUNDEN Anaïs Hofers Schlafstörungen und Depressionen sind Geschichte

SEITEN 8 –9

HOFFNUNGSLOSER OPTIMIST

Sängerin Melanie Oesch ist dankbar für Heimat und Familie

iStock

Schwingerkönig Matthias Glarner kennt Höhen und Tiefen, verlor aber nie seinen Optimismus

SEITEN 16 –17

SEITEN 22–23

SEITEN 26–27

BEO-REGIO-QUIZ: RÄTSELN & GEWINNEN

HOTEL EDELWEISS UND DIE KRISE

KOCHEN MIT FABIAN ZBINDEN


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«WER BLICKT DA NOCH DURCH?» Corona, Klima, Demos, Angst, Gewalt, Fake News… Viele grosse Fragen, die uns alle betreffen und beschäftigen – und ein Dschungel von möglichen Antworten und Lösungen. Eines vorweg: Auch wir haben keine hieb- und stichfesten Antworten auf diese komplexen Fragen. In unserer Zeitung erzählen Menschen von ihren Lebenslektionen. Was gibt ihnen Mut, neue Wege zu beschreiten? Wie sind sie mit Schicksalsschlägen umgegangen?

«Wir lieben es, hoffnungsvollen Menschen zu begegnen!» Florian Wüthrich (38)

Projektleiter «Hope» Redaktionsleiter Livenet & Jesus.ch

Es sind bekannte und weniger bekannte Köpfe aus Ihrer Region. Manche finden Halt im familiären Umfeld, andere schöpfen Kraft in der Natur. Und wieder andere haben den Glauben, der eine zentrale Rolle in ihrem Leben spielt. Geduld, Charisma und Mut, das Leben anzupacken, verbindet sie und macht sie zu Hoffnungsträgern. Unser Credo für die «Hope»-Zeitungen: «Wir lieben es, hoffnungsvollen Menschen zu begegnen und einen Funken des Feuers, das in ihnen brennt, weiterzugeben!» Schön, wenn auch Sie inspiriert werden und in Ihrer Familie, Nachbarschaft, an der Arbeit, im Sportverein oder Jodlerchörli immer wieder Funken der Hoffnung versprühen!

IMPRESSUM

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HERAUSGEBER

Diese Zeitung für Ihre Region wurde durch die Redaktion von Livenet (www.livenet.ch) gemeinsam mit lokalen Kirchen, Gemeinden, Werken, Unternehmen und weiteren Partnern, welche die «Hope»-Vision unterstützen, realisiert.

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REDAKTION

Florian Wüthrich (fw.) Manuela Herzog (mhe.) Markus Richner-Mai (mrm.) Claudine Zberg (cz.)

AUFLAGE

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Andrina Mosimann

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HOPE NR.7

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«LOKALPOLITIK IST DAS LEBEN!»

PETER ZUMBRUNN, GEMEINDERATSPRÄSIDENT BRIENZ

Peter Zumbrunn amtet seit fünf Jahren als Gemeinderatspräsident von Brienz. Er weiss sich freundlich, aber klar Gehör zu verschaffen, wuchs mit fünf Geschwistern auf einem grossen Bauernbetrieb auf. Im Interview verrät der gelernte Zimmermann und Maurer, was er sich für die Bevölkerung wünscht. Wie kamen Sie zur Politik?

Ich habe mich schon immer für Kommunalpolitik interessiert. Lokalpolitiker sind Frontsoldaten auf der spannendsten Stufe der Politik. Nach Bund und Kantonen folgen bereits die Gemeinden. Lokalpolitik ist das Leben! Welche Eigenschaften braucht man als Lokalpolitiker?

Man muss die Menschen und ihre Eigenheiten, die Kultur und das Vereinsleben kennen, im Gespräch bleiben. Ich nehme mir gerne Zeit, jemandem die (Hinter-) gründe eines Entscheids zu erklären. Das schafft Verständnis – auf beiden Seiten. Wie motivieren Sie junge Leute für die Politik oder ein Ehrenamt?

Ich versuche meine Begeisterung zu teilen. Freizeitgestaltung ist heute schier grenzenlos, jeder sieht primär sich selbst und sein Vergnügen. Ich bin in einem Jodelclub. Folklore boomt, die Leute sind fasziniert. Wenn ich vom Aufwand spreche, der dahintersteckt, reagieren viele zurückhaltend. Dasselbe gilt für politisches Engagement. Ich orte das Grundproblem auch in der Schule; Politik ist zu selten ein Thema.

Was macht für Sie ein erfolgreiches Leben aus?

Ich bin kein Materialist. Mein Leben als selbständiger Unternehmer, Familienvater und Politiker will ich so gestalten, dass ich meinem Umfeld und der Gesellschaft einen Nutzen bringe. Dabei möchte ich nach bestem Wissen und Gewissen handeln. Wie stehen Sie zum Begriff Hoffnung?

Ich hoffe, soweit dies möglich ist, dass wir als Gesellschaft zurück zu Normalität finden, dass wir Entscheide akzeptieren können, auch wenn wir sie persönlich nicht verstehen. Dabei wünsche ich mir Vertrauen in die Verantwortlichen. Sie geben ihr Bestes. Um Hoffnung bewahren zu können, brauchen wir den Fokus auf das Gute und Positive. Ich persönlich finde Hoffnung und Halt in meiner Familie – hier kann ich zur Ruhe kommen. Welche Ziele verfolgen Sie für Brienz und die Bevölkerung?

Ich möchte mich für mehr Bäume und Schattenplätze an unserem schönen See einsetzen und den Verkehr beruhigen. Wer sich in seiner Wohngemeinde wohlfühlt, den zieht es nicht so schnell weg. (fw./mhe.)

Name: Alter:

Peter Zumbrunn (SVP) 51 Jahre

Familie: Verheiratet, 3 Töchter Wohnort: Brienz

ZUR PERSON

Einer meiner absoluten Lieblingsplätze in Brienz: Axalp, Arven Meine Lieblingsbeschäftigung an verregneten (Sonntag-)nachmittagen: Kriminalromane lesen Meine Lieblingsmusik: Je nach Anlass und Laune ist das verschieden; Jodel, AC/DC und alles dazwischen. Auf diese App möchte ich auf keinen Fall verzichten: Academy der Schweizer Fleischproduzenten

ZUR SERIE

Sie engagieren sich für das Wohl der Bevölkerung und sind Hoffnungsträger: Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten. In den «Hope»Zeitungen lassen wir einige von ihnen zu Wort kommen und fühlen ihnen den Puls. HOPE NR.7


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ANAÏS HOFER, INTERLAKEN

SCHLAFLOS IN INTERLAKEN Anaïs Hofer aus Interlaken ist eine lebensfrohe Frau, die in ihrer Freizeit gern tanzt, sportlich aktiv ist, Schlagzeug spielt, viel liest und auch ein Glas Wein oder Whisky geniesst. Es gab eine Zeit im Leben von Anaïs, die sie an den Rand ihrer Kräfte brachte. Schlafprobleme und panische Angst, ersticken zu können, quälten sie. Anaïs Hofer wurde 1988 geboren und wuchs in Interlaken in einem gläubigen Elternhaus auf. Schlafprobleme kannte Anaïs in ihrer Kindheit nicht. Doch als sie 2009 die Berufsmatura in Zollikofen antrat, änderte sich dies schlagartig. Auslöser war eine Erkältung: «Ich war so stark erkältet und mein Hals dermassen angeschwollen, dass ich kaum mehr schlucken konnte», beginnt Anaïs zu erzählen. «Der Zustand löste Panik in mir aus, vor allem aber grosse Angst, ich könnte ersticken.» Diese Angst nistete sich in der jungen Frau ein, ergriff immer mehr Besitz von ihr. Von da an war das Schlafen – und damit auch ihr Leben – eine Qual. Schlaflos und depressiv

Der Arzt verschrieb ihr Schlafmedikamente. Da diese schnell abhängig machen, versuchte Anaïs die Dosis der Tabletten zu reduzieren. Zusätzlich raubte ihr der Leistungsdruck ihrer Ausbildung den Schlaf. Ihr damaliges Ziel, das Bestehen der Fachmatura, wollte sie unbedingt erreichen. Angst, gepaart mit Leistungsdruck – das waren keine Begleiter für ein gesundes, gutes Leben. Trotzdem bestand sie ihre Matura und die Situation beruhigte sich. Bis im Dezember 2018, als Anaïs wieder unter einer schweren Erkältung litt und Angst und Panik nicht auf sich warten liessen. Das Szenario wiederholte sich, die Schlaflosigkeit machte ihr das Leben und den HOPE NR.7

Name: Alter:

Anaïs Hofer 33 Jahre

Familie: Verheiratet, 2 Töchter Wohnort: Matten, Interlaken


5 Mutteralltag mit der damals sechs Monate alten Tochter Amelle schier unerträglich. Anaïs erzählt: «Nachts lag ich meistens wach im Bett, döste zwischendurch ein wenig ein und schaute immer wieder auf die Uhr, in der Hoffnung, dass die Stunden schneller vergehen und es bald Morgen werden würde.»

«Ich befürchtete, in einer Anstalt zu landen, sehnte mich danach, aus dieser ausweglosen Lage befreit zu werden.» Wenn der Körper kapituliert

Diese Situation setzte Anaïs so stark zu, dass sich Anzeichen einer Depression zeigten. Nach etwa drei Wochen kapitulierte ihr übermüdeter Körper und signalisierte, dass es nicht mehr weitergeht. Die Spirale der Angst zog Anaïs immer tiefer in die Verzweiflung: «Ich befürchtete, in einer Anstalt zu landen, sehnte mich danach, aus dieser ausweglosen Lage befreit zu werden. Zweifel plagten sie: «Warum passiert das gerade mir? Wie kann ein Gott, der nur gut ist und mich vollkommen liebt, zuschauen, wie ich Nacht für Nacht nicht schlafen kann? Weshalb laufe ich so einem Gott nach?» Anaïs war körperlich und seelisch am Boden. Überleben vs. Leben in Freiheit

Nach einem Monat suchte Anaïs psychologische Unterstützung, erhielt für ein halbes Jahr Antidepressiva. Von da an hatte sie wieder ein wenig Energie, konnte besser schlafen und in Ruhe an sich arbeiten. Zusammen mit ihrem Mann Simeon nahm sie die Hilfe eines gläubigen Ehepaars in Anspruch, das sie in dieser schweren Lebenslage begleitete. Nach und nach wuchsen Erkenntnis und Einsicht bei der jungen Pastorin. Sie glaubte fest daran, dass Gott sie heilen konnte. Es wäre auch möglich gewesen, sich mit Hilfe der Psychologin Strategien anzueignen, um die Situation so gut wie möglich zu meistern. Doch Anaïs wollte nicht nur überleben, sondern ein Leben in Freiheit führen. Sie wusste, was nicht ans Licht kommt, wird ein Stolperstein im Leben bleiben. Die Schlafstörungen an sich waren nicht der Kern des Problems, dieser lag tiefer… Ein launischer, labiler Gott…

Anaïs resümiert: «Dank meiner Eltern hatte ich Gott als liebenden Vater kennengelernt. Allerdings zweifelte ich später daran, dass Gott vollkommen gut ist. Den ‹Rausschmiss› von Adam

und Eva aus dem Paradies zum Beispiel, brachte ich mit diesem Gottesbild nicht auf einen Nenner. Dazu kamen eigene Erfahrungen, die viele Fragen offenliessen. Für mich war Gott launisch und unberechenbar.» Das falsche Bild von Gott war gekoppelt mit Selbstgerechtigkeit. Ich glaubte, alles richtig machen zu müssen, war überzeugt, dass alles von mir abhängig sei. Auf diesen «labilen» Gott war kein Verlass; mal half er den Menschen, mal liess er sie im Stich. Befreiung für alle Menschen

Angst, Leistungsdruck und das Verlangen nach Kontrolle verschwanden, als Anaïs die Worte und Wahrheiten aus der Bibel nicht nur mit ihrem Verstand erfassen, sondern sie tief in ihrem Herz verankern und glauben konnte. Anaïs ist überzeugt: «Jesus Christus hat alles am Kreuz getragen: meine Schuld, aber auch meine Krankheiten, die Schlafstörungen und Depression. Er hat alles überwunden.» Anaïs verstand, dass sie sich nichts aus eigener Kraft verdienen konnte und musste, dass Jesus durch seinen Tod am Kreuz Befreiung für alle Menschen brachte – ohne Gegenleistung, als Geschenk, aus Liebe und Gnade.

ANAÏS HOFER ÜBER DIE WERTE IN IHRER FAMILIE:

Meinem Mann Simeon und mir ist es wichtig, dass unsere Kinder Jesus persönlich erleben. Wir wollen sie in ihrer Gottesbeziehung befähigen und ermutigen und ihnen unsere Begeisterung für Jesus vorleben. Wir haben für uns als Familie folgende Werte definiert: LIEBE Unser Antrieb ist die überflies-

sende Liebe von unserem Vater im Himmel.

GLAUBEN Nicht was wir sehen oder erleben soll für uns die Realität sein. Wir glauben und hoffen, was die Bibel uns verheisst. EHREN Wir ehren und achten unser Umfeld. Wir ehren die Menschen, weil wir glauben, dass Gott Grosses mit ihnen vor hat. FREUDE Wir haben Freude am Le-

«Das falsche Bild von Gott war gekoppelt mit Selbstgerechtigkeit. Ich glaubte, alles richig machen zu müssen, war überzeugt, dass alles von mir abhängig sei.»

ben, weil wir sorgenfrei leben dürfen und Gott uns das Leben geschenkt hat. Wir haben es uns nicht verdient.

DANKBARKEIT Wir sind dankbar

für alles, was wir haben und nicht haben. Dankbarkeit ist der Boden, auf dem ein erfülltes Leben wächst.

FREIHEIT Wir sind zur Freiheit berufen. Weder Menschen noch Umstände können uns limitieren. Wir glauben an einen Gott der uns in jeder Lage Freiheit schenkt.

Lügen entlarven

Vor einigen Monaten wurde Anaïs zum zweiten Mal Mutter einer Tochter. Amelle (3½) und Melynne bereiten ihr viel Freude. Von ihren Schlafstörungen und der Depression ist die junge Mutter geheilt und auch innerlich frei geworden. Mit Gottes Hilfe erkannte sie die Lügen, die sich in ihrem Kopf und Herzen festgesetzt hatten. Noch immer erlebe sie Situationen, in denen Angst aufkomme und ihr einreden wolle, sie könne nicht schlafen. Anaïs sagt dazu: «Ich musste mein Denken ändern und alte Gewohnheiten loslassen. Ich habe gelernt, diese dunklen Gedanken frühzeitig zu entlarven und weise sie im Namen von Jesus von mir. Jesus ist der Schlüssel zu einem freien, erfüllten Leben. Es ist mir sehr wichtig, diese Liebesbeziehung zu pflegen – nicht nur, wenn ich am Boden zerstört bin, sondern auch, wenn es mir gut geht.» (cz./mhe.)

ZUR PERSON

Beruf: Pastorin, Leitung ICF Interlaken Hobbys: Sport, Tanzen, Lesen, gemütliche Wein-Abende Wofür schlägt dein Herz? Menschen zu Jesus & in die Freiheit führen, dass sie verändert werden dürfen und empfangen, was Gott für sie bereithält.

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VON DER DROGISTIN ZUM JOB COACH

MENSCHEN ERMUTIGEN Monika Haldimann (50) aus Spiez liebt es seit jeher, Menschen zu begleiten und zu fördern. Heute erfüllt sie diese Aufgaben als Job Coach und kirchliche Verbandsleiterin; für sie ein Privileg. Die Lehrer machten Monika Haldimann keine Hoffnung auf eine Lehrstelle in ihrem Traumberuf: Drogistin. Sie schrieb dennoch fleissig und mit Erfolg Bewerbungen, nahm den frühen Auszug von zu Hause dafür in Kauf. «Ich war sehr gerne Drogistin», blickt Monika heute zurück. «Es bereitete mir Freude, Menschen zu beraten.» Damals erzielte sie kantonal die drittbeste Abschlussnote und kann heute junge Leute mit ähnlichen beruflichen Prognosen durch ihre Geschichte ermutigen.

«Es bereitet mir Freude, Menschen zu beraten.» Ehrenamtlich engagiert

Monika heiratete jung, gründete eine Familie und gab den Job auf. Ihre Freude, Menschen zu begleiten und zu fördern, blieb. So gut es die familiäre Situation zuliess, engagierte sie sich von da an ehrenamtlich. Sie nahm Einsitz im Elternrat der Unterstufe in Spiez und wurde Vorsitzende, half Jugendlichen in Job-Belangen und absolvierte später eine Ausbildung zum Coach. Als Diplomcoach SCA (Swiss Coaching Association)

übernahm Monika alsbald Aufträge des Case Managements Berufsbildung. Mehrere Jahre setzte sie sich als Einzelunternehmerin unter anderem für Migranten ein. Monika erklärt: «Mein Herz schlägt für Menschen, die unterschätzt werden. Ich habe damals auch Jugendliche mit psychischen Problemen begleitet.» Plötzlich Witwe

Es folgen Coaching-Aufträge fürs RAV und die IV. In derselben, turbulenten und harten Zeit erkrankt ihr Mann an Darmkrebs. Zwei Jahre später erliegt er seinem Leiden. Er hatte seine Frau darin unterstützt, eine Weiterbildung an der Hochschule Luzern zu absolvieren. Und Monika Haldimann wurde zugelassen – ohne Matura.

«Ich lasse mir Gottes Sicht für die Menschen schenken.» Seit 2015 ist Monika im Job Coach Placement angestellt: «Meine Arbeit erfordert viel Geduld und Ausdauer. Wertschätzung zu leben und auch Unangenehmes klar anzusprechen, fordert mich oft heraus.»

Kraft schöpft Monika aus ihrem Glauben. «Ich lasse mir Gottes Sicht für die Menschen schenken. Er sieht jede Person als wertvoll an.» Innerhalb ihrer Tätigkeit im Job Coach Placement blickt Monika neuen Herausforderungen entgegen: In Spiez wurde ein eigenes Büro eröffnet: «Es gibt neu ein Team im Berner Oberland, das ich leiten darf. So kann ich auch schneller bei den Leuten sein.» Im säkularen und kirchlichen Umfeld

Seit 2011 gehört Monika zur Gesamtleitung des EGW (Evangelisches Gemeinschaftswerk), seit Januar 2018 amtet sie als Co-Präsidentin. Über ihr kirchliches und säkulares Engagement sagt sie: «Ich fühle mich privilegiert und freue mich, beruflich auch Teil einer konfessionell neutralen Arbeit zu sein. Äusserlich sind meine Arbeit beim Job Coach Placement und meine Aktivitäten im EGW getrennt. Trotzdem glaube ich, dass sich diese beiden Bereiche ergänzen.» In der Praxis seien die Tätigkeiten gar nicht so unterschiedlich. In beiden Funktionen motiviere und fördere sie Menschen. Gottes Hilfe nehme sie dabei gerne in Anspruch. (mrm.)

Name: Alter:

Monika Haldimann 50 Jahre

Familie: Verwitwet, 2 erw. Kinder Wohnort: Spiez HOPE NR.7


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OHNE ZU JAMMERN SCHWINGERKÖNIG MATTHIAS GLARNER

Matthias Glarner (35) kennt sowohl extreme Glücksgefühle als auch Momente des Leidens und der Trauer: 2016 triumphierte der Berner Oberländer Schwinger am Eidgenössischen in Estavayerle-Lac. Nur kurze Zeit schrammt er beim Sturz von einer Gondel im Hasliberg knapp am Tod vorbei. Im Buch «Dream Big» wie auch hier in der «Hope»-Zeitung gewährt er Einblick in sein Leben. Matthias Glarners biografisches Buch «Dream Big» beginnt nicht etwa mit einem Jubelschrei nach einem gewonnenen Schwingfest. Auch nicht mit der Geburt am 19. Dezember 1985. Es geht los mit einer dramatischen Szene am Morgen des 28. August 2016 in Estavayer-le-Lac: «Mein Körper krümmt sich. Ich beuge mich nach vorne, erbreche. Vorsichtig einatmen. Ja, jetzt ist besser. Nochmals einatmen, diesmal tiefer. Okay. Langsam wieder aufrichten.» Am Anfang dieses Tages, an dem der Berner Oberländer seinen grössten sportlichen Triumph feiern wird, stehen Widerstände. Damit ist der stimmungsmässige Teppich für Glarners Lebensgeschichte ausgerollt.

«Andere hatten mehr Talent als ich, also musste ich hart arbeiten. Das war der Preis, den ich bezahlen musste.» «Mättel» wächst zwar wohlbehütet im schmucken Oberländer Dorf Meiringen mit seinen gut 4'000 Einwohnern auf. Doch bei der Familie Glarner werden die Kinder nicht verhätschelt. «Ich habe Zuhause gelernt, dass man mit Jammern nicht weit kommt im Leben. ‘Ihr müsst ein bisschen auf die Zähne beissen’, hat unser Vater oft gesagt.» Es sind Werte wie Bodenständigkeit, Demut und Disziplin, die Matthias Glarner prägen. Diese Werte sind zum Kompass für seine eigene HOPE NR.7

Karriere geworden – und sie bestimmen auch nach seiner aktiven Sportlerkarriere sein Leben. Der inzwischen 35-jährige Sportlehrer (sein Studium in Sportwissenschaft absolvierte er während der Schwingkarriere) gründete 2021 zusammen mit seinem langjährigen Athletiktrainer Roland Fuchs die Firma «S4Sports Pro», in der er ambitionierte Athleten anleitet, über maximalen Trainingsfleiss zum Erfolg zu kommen. Bereit, für einen Traum zu leiden?

Dass das Know-how des Schwingerkönigs von 2016 gefragt ist, zeigen bereits die ersten Monate mit «S4Sports Pro»: 24 Sportler begleiten Mättel Glarner und Roli Fuchs aktuell, darunter befinden sich 16-jährige Talente ebenso wie erfahrene Leistungssportler – von Schwingen über Handball, Fussball und Eishockey bis hin zu Skifahren und Segeln. Die Sportart sei nicht entscheidend, da die Philosophie immer die gleiche ist: «Uns geht es darum, aus jedem Sportler das maximale Potenzial herauszuholen.» Für eine enge Zusammenarbeit fordere er harte Arbeit, betont Matthias Glarner. Er müsse beim Athleten den Willen spüren, etwas Grosses zu erreichen. «Wenn das passt, kann ich den Athleten viel Energie geben. Dann macht es extrem Spass, sie auf ihrem Weg zu grossen Zielen zu begleiten.» Mit Leuten, die vielleicht viel Talent haben, aber faul sind, habe er indes eher Mühe, gibt der taffe Trainer zu. Einen Traum zu haben, sei noch nichts Besonderes, findet

Glarner, aber bereit zu sein, dafür zu leiden und den Preis zu bezahlen, das sei eine andere Geschichte. Hier kann der ehemalige Spitzenschwinger auf seine eigenen Erfahrungen zurückgreifen: «Ich war ein harter Arbeiter mit etwas Talent. Bei mir mussten alle Gläser voll sein, um Schwingerkönig zu werden. Andere hatten mehr Talent als ich, also musste ich hart arbeiten. Das war der Preis, den ich bezahlen musste.»

«Ich bin ein hoffnungsloser Optimist.» Diesen Sommer lernten auch die Eishockeyspieler des SC Bern die Trainingsmethoden des «S4Sports Pro»-Teams kennen; Fuchs und Glarner leiteten nämlich zusammen das Sommertraining des SCB. Auch diese Herausforderung nahm Mättel mit viel Leidenschaft an. «Es macht extrem Spass, die Athleten auf ihrem Weg zu den grossen Träumen begleiten zu dürfen.» Grosse Fragen ohne Antworten

Im Restaurant der Postfinance Arena, der Spielstätte des SCB, fand das Gespräch für diese Berner Oberländer Regiozeitung statt. Matthias Glarner hat keine Berührungsängste, seine Lektionen aus der Sportwelt auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen. Das kommt auch in seinem Buch «Dream Big» zum Ausdruck, wenn er zum Beispiel auf der Seite 211 reflektiert, ob er


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Name: Alter:

Matthias Glarner 35 Jahre

Wohnort: Bönigen

lieber ein ruhigeres Leben gehabt hätte: «Manchmal frage ich mich, was besser wäre: ein Leben wie mein bisheriges, mit grossen Höhepunkten wie dem Königstitel, aber auch mit Tiefen. Oder ein Leben ohne viel Wellengang, wo das Glück sich sanft über alle Jahre verteilt. So ein durchschnittliches Leben, wo ich zwar nicht König werde, aber auch nicht von der Gondel falle. Grosse Fragen ohne Antworten.» Glarner sagt von sich selbst, er sei ein hoffnungsloser Optimist. Er sehe alles positiv, manchmal zu positiv. Wenn damals, als sein Bruder Stefan noch beim FC Thun spielte, ein Match gegen YB anstand, habe er durchaus auch mal 4:0 für Thun getippt. «Ich versuche immer, alles positiv zu sehen.» Mit dem Wort Hoffnung hat er indes etwas Mühe. Hoffen sei schon okay, aber man müsse auch investieren. «Es gibt viele Leute, die gross träumen und sehr viel Hoffnung haben, aber nicht bereit sind, den Weg zu gehen und hart dafür zu arbeiten.» «Man hat sehr viel selbst in der Hand»

Das Gespräch mit dem Schwingerkönig im SCB-Restaurant hat durchaus philosophische Züge. Sicher komme im Leben auch ein gewisser Prozentsatz Glück oder vielleicht eine höhere Macht hinzu. «Aber man hat sehr viel im Leben selbst in der Hand», ist Glarner überzeugt. Auch in Bezug auf Corona sei er ein hoffnungsloser Optimist geblieben. Er sage seinen Athleten oft, sie

sollen sich auf das konzentrieren, was sie beeinflussen können. Dass nun viele Sportanlässe wegen der Pandemie ausfallen, können sie nicht beeinflussen. Aber mach das Beste daraus! «Die Frage ist: Was kannst du jetzt tun, um danach einen Schritt weiter zu sein? Diese Frage kann sich übrigens jede Person stellen, egal ob Sportler oder nicht.»

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Glarner erzählt im Buch «Dream Big» seine persönliche Geschichte, um damit andere zu inspirieren. Er spricht all jene an, die ein Ziel erreichen wollen, ob im Sport, beruflich oder im Leben generell. Bestellen unter: www.weberverlag.ch

Wie schlägt die Nadel in Zukunft aus?

Matthias Glarner vergleicht das Leben gerne mit einem Seismografen. «Man weiss nie, in welche Richtung die Nadel als nächstes ausschlägt.» Er frage sich natürlich persönlich, ob die Nadel die nächsten 20–30 Jahre ähnlich extrem ausschlage oder ob es etwas ruhiger wird in seinem Leben. «Eines weiss ich mit ziemlicher Sicherheit», sagt Glarner mit einem Schmunzeln, «es werden nie mehr 50'000 aufstehen und klatschen, wenn ich Feierabend mache.»

«Das Leben ist wie ein Seismograf; man weiss nie, in welche Richtung die Nadel als nächstes ausschlägt.» Es seien andere «Gefühlsausschläge» auf dem Seismographen, die nun folgen. Als Beispiel berichtet Mättel von der Hochzeit seiner Schwester im Sommer 2021. Da seien die Emotionen für ihn noch ein vielfaches höher gegangen. «Weil unser Vater letztes

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Jahr gestorben ist, hatte ich die Ehre, meine Schwester an den Altar zu führen. Diesen Moment habe ich von den Emotionen her fast intensiver erlebt als damals den Königstitel.» (fw.) HOPE NR.7


10 MELANIE OESCH IM INTERVIEW

«HEY HALLO, SEI MAL DANKBAR!» Mit ihrem leichtfüssigen Gesang und ihrer Ausstrahlung erobert Melanie Oesch ihr Publikum jeweils im Flug. Die 33-jährige Berner Oberländerin liebt den Auftritt, geniesst aber auch die Ruhe im Kreis ihrer Familie in der Oberlangenegg. Worauf setzt sie ihre Hoffnungen? Welche Werte sind für sie zentral? Und wie organisiert sie Karriere und Familienleben? «Hope»-Redaktor Florian Wüthrich traf sie im Bären Schwarzenegg zum Gespräch. Melanie Oesch, Sie sind eine moderne Frau mitten in einer bodenständigen Szene. Damit brechen Sie Klischees auf. Tun Sie das bewusst oder hat sich das so entwickelt?

Das bin einfach ich. Ich verfolge keinen Plan, keine Strategie. Das Gegensätzliche ist tatsächlich meine Welt, Kontrast gehört zu mir. Wenn’s ums Jodeln geht, werde ich dafür auch ab und zu kritisiert. Seitens der Verbände gibt es bezüglich des Jodelns viele Regeln, aber ich brauche meine Freiheit. Ich will niemandem auf die Füsse treten und bin deshalb auch nirgends Mitglied. Ich sehe darin auch Chancen, weil durch meine Art zu jodeln auch andere Zugang zur Volksmusik finden. Was heisst für Sie, echt und authentisch zu sein?

Ich verlasse mich auf mein Bauchgefühl, mein Herz. Dadurch, dass ich schon sehr lange singe, kann ich gut darauf vertrauen. Ich habe einen engen Bezug zu meinem Körper, höre auf seine Signale und kann dadurch auch tiefe Emotionen transportieren. Jodeln ist für mich wie eine Sprache geworden. Wenn ich mit Worten nicht HOPE NR.7

Name: Alter:

Melanie Oesch 33 Jahre

Wohnort: Oberlangenegg


11 mehr weiterkomme, greife ich zum Jodel. Ich jodle also nicht nur, weil es mir Spass macht, sondern auch, um Dinge zu verarbeiten. Entsprechend ist nicht immer wichtig, ob ich richtig oder falsch, schön oder nicht schön jodle, sondern ob das Gesungene jemanden berührt. Ich weiss, das klingt fast etwas esoterisch. Ein Jodel beruht zwar nur auf Silben – und trotzdem stecken so viele Botschaften drin. Sie geben sehr viel Persönliches, ja schon fast Intimes preis. Fällt es Ihnen nicht schwer, sich darauf einzulassen?

Es kostet manchmal schon Überwindung. Aber Musik machen bedeutet Emotionen teilen. Wenn ich also gerade keine überschwänglichen Gefühle habe, dann ist mir das Publikum oft eine Hilfe. Du gehst auf die Bühne und siehst da vielleicht 1'000 Leute, die feiern wollen. Das willst du nicht ruinieren! Und dann spürst du diese Schwingungen des Publikums und versuchst, deine Gefühle zu synchronisieren, wie wenn man die gleiche Frequenz einstellt. Das funktioniert erstaunlich gut. Nach ein paar Songs weisst du gar nicht mehr, wie du dich vorher gefühlt hast. Klar, man muss es zulassen und sich öffnen. Ich denke, das ist oft der Schlüssel, weshalb jemand, der nicht perfekt singt oder ein Instrument spielt, trotzdem viele Herzen berühren kann. Es geht viel über das Gefühl und die Leidenschaft.

«Ich jodle nicht nur, weil es mir Spass macht, sondern auch, um Dinge zu verarbeiten.» Ein gutes Stichwort… Was heisst für Sie, leidenschaftlich zu leben?

Alles geben und aufs Ganze gehen. Ich liebe es, zu zelebrieren, was ich gerne mache. Das gilt für uns als ganze Familie – also auch als «Oesch’s die Dritten»: Wenn wir etwas machen, dann Vollgas. Welche Werte möchtet ihr als «Oesch’s die Dritten» mit eurer Musik vermitteln?

Der Zusammenhalt über die Generationen hinweg ist ein zentraler Wert, den wir verkörpern möchten. Wir treffen Entscheidungen als Team, als ganze Band, auch wenn sehr unterschiedliche Ansichten zusammenkommen. Manchmal sind die Entscheidungen mehr auf die junge Generation gemünzt, ein andermal kommen wir zum Beispiel eher meinem Vater entgegen. Bei

uns herrscht nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen, aber wir haben erfahren: Wenn man will, kommt man immer zusammen und findet einen Weg. Respekt und Bodenständigkeit sind ebenfalls sehr wichtige Werte für uns. Innerhalb der Familie ist es oft besonders schwierig, respektvoll zu bleiben, weil man sich so nah ist. Aber auch im Kontakt mit Veranstaltern und Fans kommt man schon mal an seine Grenzen, wenn man nach zwei Stunden am FanStand merkt, wie sich die Batterien langsam leeren. Da muss man sich auch abgrenzen und die Ressourcen gut einteilen können.

«Das Berner Oberland ist für mich der schönste Fleck Erde. Die Verschiedenheit der Umgebung, diese verspielten Täler und Hügelzüge und dann dahinter die Berge. Alles ist so vollkommen!» Wie fühlen sich «Oesch’s die Dritten» in der Schweizer Musikszene als volkstümliche Band akzeptiert und integriert?

Wir fühlen uns sehr eng verbunden, auch mit Künstlern, die für einen ganz anderen Musikstil stehen als wir. Dies kommt wohl daher, dass wir sehr offen sind. Zudem sind wir an Festivals oft der einzige VolksmusikAct im Line-up. So kommt es auch zu Begegnungen und zu einem Austausch.

Ihr pflegt eine breite Palette an musikalischen Stilrichtungen. Da kommt auch mal ein Country-Song oder eine Ballade wie «Wenn du einmal traurig bist» vor…

Das stimmt. «Wenn du einmal traurig bist» ist wohl die beliebteste Ballade in unserem Repertoire. Wir wollen auch diesen Gefühlslagen Raum geben. Denn es gibt Leute, denen es nicht gut geht, wenn sie an ein Konzert kommen. Sie haben vielleicht den Verlust eines geliebten Menschen oder andere private Rückschläge zu verarbeiten. Das kennen wir in unserem Leben ja auch. Wir versuchen einfach, dies in unsere Musik einfliessen zu lassen. Selbstverständlich passen wir das je nach Publikum auch etwas an. Leise und melancholische Lieder gehören für mich eher in einen schönen Konzertsaal und weniger an ein Schwingfest. Ich finde unseren Mix cool. Wir machen grundsätzlich die Musik, die uns gefällt und überlegen gar nicht, welcher Stil das jetzt ist.

Wer schreibt die Songtexte bei euch?

Vater und ich schreiben die meisten Lieder. Mike hat auch angefangen, Kevin ebenso. Ausserdem werden uns viele Texte von externen Songwritern angeboten. Sie schreiben und singen auch viel über Ihre Heimat. Auf dem aktuellen Album heisst sogar der Titelsong «Heimat». Was schätzen Sie denn so an Ihrem Land und besonders am Berner Oberland?

Ich bin keine Patriotin, aber ein Fan der Schweiz und ihrer Natur! Gerade das Berner Oberland ist für mich der schönste Fleck Erde. Die Verschiedenheit der Umgebung, diese verspielten Täler und Hügelzüge und dann dahinter die Berge. Alles ist so vollkommen! Nicht zu vergessen unsere super Produkte, feines Essen, gute Luft und eine schöne Sprache. Ich weiss, es kling kitschig, aber ich bin tatsächlich Fan von unserer Region. Es tut einfach gut, hier zu sein. Sie sind Ende März 2020 zum ersten Mal Mutter geworden. Das zweite Baby ist unterwegs, wie Sie im Sommer auf Instagram verkündet haben. Herzliche Gratulation! Haben Sie schon eine musikalische Vision für die eigene Familie – so à la Oesch’s die Vierten?

Nein, dafür ist es viel zu früh (lacht).

Wie hat Sie das Muttersein verändert?

Ich habe eine neue Lockerheit entdeckt, was meine Karriere betrifft. Heute kann ich

OESCH’S DIE DRITTEN Die Band «Oesch’s die Dritten» besteht aus sechs Personen: Melanie und ihre Brüder Mike und Kevin, Mutter Annemarie, Vater Hansueli sowie der Akkordeonist Urs Meier. Die Tournee zum aktuellen Album «Die Reise geht weiter» findet diesen Herbst voraussichtlich statt.

Alle Infos: www.oeschs-die-dritten.ch

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12 es leichter akzeptieren, wenn es nicht genau nach meinem Plan läuft. Ich sehe es nicht mehr so eng und bin mir bewusst, dass ich es nicht nur für mich, sondern für die Familie mache. Als Mutter lernt man viel über sich selbst. Ich bin eher der harmonische Typ und zum Beispiel in der Erziehung am Lernen, auch mal zu sagen «Stop, hier geht’s nicht weiter. Hier ist die rote Linie!» Was sich auch verändert hat, ist mein Blick für das Kleine. Robin sieht jedes Blümchen und kann dann lange verweilen und staunen. Ich habe die Natur vorher auch schon geliebt, aber mit meinem Sohn nehme ich mir mehr Zeit, die Details zu entdecken. Ich liebe das.

Die Bühne ist für ihn das Grösste. Darauf zu verzichten, war hart für ihn. Wir haben deshalb möglichst viel zusammen Musik gemacht. Mit der Fünfpersonen-Regel konnten wir glücklicherweise immer noch als Familie proben. Seit dem Lockdown spielen wir jeden Freitag zusammen und entwickeln neue Ideen. So entstanden während Covid auch Livestream-Konzerte und andere Angebote. Das half uns, emotional nicht in ein Loch zu fallen. Dadurch, dass wir alle Konzerte bis im Herbst 2021 absagen mussten, konnten wir uns voll auf neue Projekte konzentrieren. Wir haben viele Songs geschrieben, Demos produziert usw.

«Mit Robin hatte ich eine neue Aufgabe als Mami. Deshalb hielt sich das mit dem 'Corona-Blues' in Grenzen. »

Wir haben versucht, das Beste daraus zu machen. Es war schon herausfordernd, dass die gesamte Konzertroutine verloren ging. Das ist wie bei einem Sportler, der keine Wettkämpfe mehr hat. Auch wir müssen unsere Muskeln trainieren – zum Beispiel die Stimme. Auch das Atemtraining ist sehr wichtig. Man braucht eine gute körperliche Grundkondition, um nach einer langen Anreise und wenig Schlaf zwei Stunden Konzert mit anschliessender Autogrammstunde durchzustehen.

Wie sieht eine Woche bei der Familie Oesch aus?

Bei uns ist keine Woche wie die andere. Wir planen also vorzu und sehr individuell und da kommen fast alle Konstellationen mal vor. Dadurch, dass Armin auch grösstenteils selbständig ist, haben wir je nach externem Job die Möglichkeit, unsere Rollen zu tauschen. Das ist für uns beide wie auch für Robin sehr wertvoll. Sind Sie eine disziplinierte Person?

Sagen wir’s so: Ich bin gerne diszipliniert, weil es vieles erleichtert, aber es gelingt mir nicht immer. Wie sind Sie mit der neuen Lebensrealität während der Covid-Pandemie umgegangen?

Die Geburt von Robin fiel in die Anfangszeit des Lockdowns. Zu Beginn war ich ehrlich gesagt fast froh um die Zwangspause, da ich schon etwas überfordert war mit all den Gefühlen und Anforderungen. Durch den Lockdown konnte ich mir die Zeit nehmen, als Mami für mich klarzukommen. So konnten wir uns in den ersten zwei Monaten in Ruhe einrichten und hatten nicht alles auf einmal. Danach haben wir wieder Dinge angepackt. Hatten Sie keinen «Corona-Blues»?

Mit Robin hatte ich eine neue Aufgabe als Mami. Deshalb hielt sich das mit dem «Corona-Blues» in Grenzen. Ich hatte gar keine Zeit, so viel darüber nachzudenken. Für meinen Vater war’s sicher schwieriger. HOPE NR.7

Klingt nach einem sehr angenehmen Kontrastprogramm für «Oesch’s die Dritten»…

Wir leben in Zeiten grosser Unsicherheiten und Spannungen. Haben Sie noch Hoffnung für diese Welt?

Auf jeden Fall. Es hängt von uns allen ab, was wir daraus machen. Klar, man fragt sich schon, wie sich das alles entwickeln wird. Ich habe auch Respekt, wenn ich einige Probleme in der heutigen Gesellschaft sehe. Aber wenn man ein paar Generationen zurückschaut, stellt man fest: Jede Generation kennt diese Ängste. Wir alle können etwas zu einer besseren Welt beitragen. Da macht schon eine positive Grundhaltung sehr viel aus. Ich meine nicht, dass man über alles Schwierige hinwegsehen kann oder soll. Doch eine positive Einstellung zum Leben hilft auf jeden Fall.

«Ich glaube an das Gute und an ein gewisses Urvertrauen, das wir alle irgendwo in uns tragen, wenn wir darauf hören wollen.» Sind Sie ein spirituell interessierter Mensch?

Kommt darauf an, wo man hier die Grenze zieht. Ich glaube an das Gute und an ein gewisses Urvertrauen, das wir alle irgendwo in uns tragen, wenn wir darauf hören

wollen. In der Natur, besonders im Wald tanke ich viel Kraft. Wenn ich im Wald stehe – wow! –, da wirkt so vieles auf mich ein, dieses System, das in sich funktioniert. Das könnte ich stundenlang beobachten. Mir gefällt der Wald im Grossen wie im Kleinen. Nur schon das Moos ganz nah zu betrachten, finde ich überwältigend. Das hilft mir auch, zu relativieren und mich nicht zu wichtig zu nehmen. Dann sage ich oft zu mir: «Hey hallo, sei mal dankbar!» Diese Natur ist ein Geschenk. Und dass ich in der Schweiz leben darf, ist erst recht ein Grund dankbar zu sein! (fw.)

MELANIE OESCH PERSÖNLICH

Nach einem anstrengenden Tag entspanne ich mich am liebsten… … bei einem feinen Tee, oftmals mit Kräutern aus dem Garten. Dieses Buch oder diese Serie haben mich in letzter Zeit sehr inspiriert: Das Buch «Das Café am Rande der Welt» von John Strelecky. Diese App nutze ich am liebsten: Mittlerweile ist das wohl die Kalender-App. MeteoSwiss nutze ich auch sehr oft. Diese drei Wörter beschreiben mich am besten: Gutmütig, leidenschaftlich, feinfühlig Dafür bin ich in meinem Leben besonders dankbar: Für meine Familie, für unsere musikalischen «Lebenssteine» und für das wunderschöne Zuhause, das ich noch immer meine Heimat nennen darf. Etwas vom Mutigsten, das ich bisher in meinem Leben getan habe: Immer wieder an meine Träume und Visionen zu glauben und darauf zu vertrauen, dass es schon gut kommt.


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Name: Alter:

Daniel Eisenegger 51 Jahre

Familie: Verheiratet mit Susanne Wohnort: Wengen

EIN HOTELIER AUS WENGEN IM PORTRÄT

«KRISEN SIND CHANCEN» Die Coronakrise hat auch die Berner Oberländer Hotelbranche hart getroffen. Daniel Eisenegger, der zusammen mit seiner Frau Susanne das Hotel Edelweiss in Wengen leitet, ist selbst stark betroffen. Trotzdem blickt er zuversichtlich in die Zukunft. Denn er weiss: Gott hat immer einen Plan. «Wir erschraken schon, wie abrupt damals im März 2020 die Wintersaison abgebrochen wurde», blickt der Hotelier Daniel Eisenegger auf diese turbulente Zeit zurück. Natürlich waren die Nachrichten voll vom neuartigen Coronavirus, welches den Weg von China über Norditalien bis in die Schweiz gefunden hatte. Die Konsequenzen waren damals nicht absehbar. Was würde dies für das Hotel Edelweiss in Wengen konkret bedeuten? Aus früheren Krisen gelernt

Wie für die meisten Unternehmer, war die aufkommende Pandemie für Daniel und seine Frau Susanne ziemlich bedrohend. HOPE NR.7

Bald erkannten die beiden aber den Wert ihrer Erfahrung mit früheren Krisen. Als die Wirtschaftskrise 2008 hereinbrach, standen die beiden in leitender Funktion eines grossen Werks in England. «Das war eine schwierige Zeit», blickt Daniel zurück. «In der Folge begannen wir, vertieft nach biblischen Prinzipien für ein Unternehmen zu forschen.» Eines nahmen sie sich vor: «Wir wollten uns persönlich nie in einem solchen Ausmass verschulden und uns damit von einer Bank abhängig machen.» Auf dem Silbertablett serviert

2009 waren Eiseneggers zum ersten Mal im

Hotel Edelweiss. «Wir hätten die Hotelleitung gerne übernommen», erzählt Daniel. «Doch dann hatten wir den Eindruck, dass Gott uns noch in England haben wollte.» Dort blieben sie dann auch und brachten ihr Engagement zu Ende. «Als wir 2012 in die Schweiz zurückkehrten, war das Hotel längst verkauft. Trotzdem spürten wir, dass wir dort hingehören und riefen die neuen Eigentümer an.» Der damalige Besitzer schien wie vorbereitet. Er sagte nur: «Ich habe den Anruf erwartet.» Wie Eiseneggers 2015 Besitzer des Hotels wurden, ist eine Geschichte für sich. Ohne beachtliches Vermögen kauften sie das Hotel ohne die Unterstützung einer Bank. Zahlreiche Darlehen wurden überraschend angeboten. «Wir erhielten Darlehen von Menschen, deren Namen wir nie zuvor gehört hatten.» Gott hatte es ihnen einfach aufs Herz gelegt.

«Oft handelten wir nicht unserem Glauben gemäss, sondern liessen uns von finanziellen Aspekten und Sorgen leiten.»


15 Ein Hotel von und für Gott

Eigentlich war der verfrühte Abbruch der Wintersaison 2019/2020 keine grosse Tragödie. «Wir hatten bis dahin einen sehr guten Winter gehabt und bereits 90 Prozent des üblichen Umsatzes erwirtschaftet.» Trotzdem bestimmte der wirtschaftliche Kampf Eiseneggers Denken. Obwohl sie das Ganze 2009 bereits einmal durchlebt und dabei viel gelernt hatten, fielen sie teilweise in alte Verhaltensmuster zurück. «Oft handelten wir nicht unserem Glauben gemäss, sondern liessen uns von finanziellen Aspekten und Sorgen leiten.» Es brauchte Zeit, bis sie ihren Fokus wieder vermehrt auf Gott richten konnten. Im Mai und Juni 2020 brach der Umsatz um 95 Prozent ein. «Um den Schaden in Grenzen zu halten, setzten wir unser Personal auf Kurzarbeit.» Susanne und Daniel arbeiteten oft alleine und sehr hart. «Durch die alltäglichen Sorgen und Nöte lastete der Fokus zu stark auf den Finanzen, anstelle von Beziehungen und Teamgeist.» In der Folge setzten sie die Prioritäten richtig und investierten wieder vertieft in ihr Team. Finanzielle Herausforderung, aber gute Kontakte

Dann wurde von einer zweiten Welle gesprochen. Würde die Wintersaison 20/21 überhaupt durchgeführt werden können? «Immer wenn ein weiteres Land Quarantänebestimmungen gegenüber der Schweiz erliess, wurden Buchungen storniert.» Von den positiven Berichten, Schweizer würden ihre Ferien in der Schweiz verbringen, spürte das autofreie Wengen weniger als andere Destinationen. Der Tagestourismus lief zwar sehr gut – dies hatte aber wenig Einfluss auf die Übernachtungen. Diese Verteilung ist bis heute, wenn auch je nach Covid-Situation auf höherem Niveau, geblieben. «Am meisten leiden Hotels in den Städten wie Zürich, Genf oder Basel», sagt Daniel Eisenegger, der in der Hotelbranche natürlich gut vernetzt ist. Finanziell gesehen laufe es seit Beginn der Pandemie nicht gut, berichtet Daniel weiter. Der Umsatz sei auf ca. 50% eingebrochen und erhole sich nur sehr zögerlich. Trotzdem freue er sich über die Möglichkeiten, die Gott ihnen schenkt: «Wir haben nun mehr Zeit für den einzelnen Gast, wodurch sich viele gute Gespräche ergeben.» Viele Gäste sind an Eiseneggers Geschichte mit dem Hotel Edelweiss und ihrer Einstellung zu Finanzen interessiert. «Da erzählen wir natürlich gerne und sind dann auch schnell bei unserem Glauben angekommen.» Die Menschen sind offen und haben viele Fragen.

Den Menschen dienen

Das Hotel Edelweiss ist nicht so belebt wie üblich. «Es geht aber darum, genau den Menschen zu dienen, die zu uns kommen.» Menschen fliehen aus dem Homeoffice in das schöne Bergdorf, andere brauchen einfach ein paar Tage Erholung und geniessen die familiäre Atmosphäre und die traumhafte Aussicht. Trotz schlechter wirtschaftlicher Prognose ist Daniel zuversichtlich: «Wir blicken vorwärts und wollen uns von Gottes Kreativität inspirieren lassen. Er hilft uns, das Hotel wieder neu aufzurichten. Wir beten, dass wir sämtliche Darlehen abbauen können – trotz Corona.»

«Wir haben nun mehr Zeit für den einzelnen Gast, wodurch sich viele gute Gespräche ergeben.»

Aus Krisen lernen

«Krisen sind Chancen», hält Daniel fest. «Sie helfen uns, die Tiefe unseres Glaubens zu erkennen und bereiten uns auf zukünftige Krisen vor.» Corona ist nicht die letzte Krise, dessen ist sich Daniel sicher. «Die Bibel spricht von Wehen, von denen noch weitere kommen werden.» Seine Herausforderung während Corona sei, bei Gott zur Ruhe zu kommen und bei ihm Weisheit zu suchen. Je mehr dies gelinge, desto mehr erkenne er das Gute, das Gott gerade in dieser Zeit für sie bereithält.

VIA BIBELSCHULE ZUM HOTEL

Daniel und Susanne Eisenegger kennen sich seit 49 Jahren und sind seit 28 Jahren verheiratet. Nach einigen Berufsjahren als Personalfachmann bzw. Zivilstandsbeamtin entschlossen sich die beiden, eine einjährige Ausbildung in einem christlichen Konferenzzentrum in England zu absolvieren. Am Ende blieben sie sieben Jahre. In dieser Zeit wuchs der Wunsch, im Berner Oberland ein familiäres Hotel zu übernehmen. Das Paar schätzt einander für die unterschiedlichen Begabungen: «Die Schwächen des einen sind die Stärken des anderen», bringt es Daniel Eisenegger auf den Punkt. Das gute Teamwork entwickelten sie auch auf ihren zahlreichen, oft monatelangen Reisen. Als besonders inspirierende Erfahrung betrachten sie etwa ihre 1000 Kilometer lange Buschwanderung in Australien. Zwei Monate ohne Handy! Daniel blickt gern auf diese Zeit zurück: «Das schweisst zusammen und hilft, die Stürme des Lebens zu meistern!»

(mrm.)

Hotel Edelweiss in Wengen: Die Zimmer der Südseite bieten einen Blick auf die Jungfrau. HOPE NR.7


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BEO-Regio-Quiz

Stellen Sie Ihr Wissen über das Berner Oberland unter Beweis und gewinnen Sie attraktive Preise! Adelbodner Frau konnte gemäss lautet der Nachname des interna1. Welche 11. Wie Legende mit den Vögeln reden? tional bekannten Schriftenkünstlers

2.

Wie heisst das Musikfestival für klassische Musik in Gstaad?

viele Museumsobjekte präsentierte 3. Wie das Freilichtmuseum Ballenberg bei

seiner Eröffnung?

hiess früher die Bahngesellschaft 4. Wie mit der Bahnlinie von Spiez nach

Zweisimmen (Abkürzung)?

5.

Höchster Berner Berg ? (4'474 Meter)

6.

Wie heisst der bärenstarke Mann aus dem Diemtigtal, der sich 2010 in Frauenfeld zum Schwingerkönig krönen durfte (Nachname)?

7.

Wie lautet der Name der älteren der beiden Thuner Kasernen?

8.

Wie heisst ein «alter» Spiezer, von dem im Spiezer-Schlosspark ein Denkmal steht (Vorname)?

9.

Diese Standseilbahn in der Region Interlaken hat eine Schienenlänge von 1'447 Metern?

heisst der Durchgang, 10. Wie der DURCH das Sigriswiler Rothorn führt?

aus Interlaken (†2015). Adrian …

Heilquelle im Berner Oberland 12. Älteste mit internationalem Ruf im

19. Jahrhundert?

Thun-Trainer im letzten 13. FC Fussball-Cupfinal?

berühmte Sänger aus dem 14. Welcher Berner Oberland besingt den

Brienzersee und hat «Müeh mit de Chüeh»?

Schulhaus in Erlenbach hat 15. Das aufgrund seiner roten Farbe und der

erhöhten Lage einen speziellen Namen. Wie lautet er?

welchem Dorf wird momentan am 16. Inmeisten Munition gelagert? bestellte gemäss einem Lied der 17. Wer Berner Troubaduren in Spiez etwas

zu spät?

einem Bericht aus dem Jahre 18. Laut 1854 wurden in Frutigen

Schreibunterlagen hergestellt. Wie heisst diese Schreibunterlage?

ehemalige Skirennfahrer aus 19. Dieser Schönried gehört zu den besten

Riesenslalom-Athleten aller Zeiten. Gesucht wird der Vorname.

heisst der abgebrochene Stein in 20. Wie Kandersteg/Oeschinensee? (Vorsicht:

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Lösung:

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HERBERT GEISER AUS HEIMBERG

SOHN STARB MIT 18 BEIM AARE-SURFEN Herbert Geiser hat im letzten Jahr seinen 18-jährigen Sohn durch einen Surfunfall auf der Aare verloren. Im Interview erzählt der Pastor offen, was dieser Schicksalsschlag in ihm, seiner Ehe und seinem Glauben ausgelöst hat.

Name: Herbert Geiser Alter: 54 Jahre Familie: Verheiratet, 4 Kinder Wohnort: Heimberg HOPE NR.7


19 Herbert Geiser ist Gemeinderat, Pastor und Vater von vier Kindern. Am 29. August 2020 erhielt er unterwegs die Nachricht, dass sein 18-jähriger Sohn Nick beim Surfen in der Aare verunglückt sei. Nick wurde kilometerweit flussabwärts bei Münsingen geborgen und konnte trotz aller Bemühungen nicht wieder zum Leben gebracht werden.

Schaden genommen. Es hat uns eher stärker zueinander gebracht», bekennt Herbert Geiser. «Aber es ist eine Herausforderung, weil jeder wieder anders trauert. Ich traure tränenreicher, kann auch darüber reden, was geschehen ist. Meine Frau trauert eher in der Stille und zieht sich zurück. Das Gute ist, dass wir immer zusammen reden konnten – das ist sehr wichtig.»

In einem Video-Interview mit «Hope»Chefredaktor Florian Wüthrich sprach Herbert Geiser an Ostern 2021 offen und sehr ehrlich darüber, wie er bis heute mit dem grausamen Tod seines Sohnes umgeht. (Link zum Video am Ende dieses Artikels).

Das Engagement geht weiter

«Es gibt kein Wort für Eltern, die ein Kind verlieren»

«Wenn man einen Ehepartner verliert, ist man Witwe/r, wenn man die Eltern verliert, Waise. Aber für Eltern, die ein Kind verlieren, gibt es keine Bezeichnung», so leitet Wüthrich das Gespräch ein. Herbert Geiser ist gefasst, aber man merkt ihm den Schmerz an. Rückblickend sagt er: «Nick hatte ein gutes Herz und setzte sich gegen Ungerechtigkeit ein. Er hatte einen verschmitzten Humor und lachte viel in unserer Familie. Wir sind unglaublich stolz auf unseren Sohn.»

«Wenn du dein Kind verlierst – was passiert mit deiner Liebe? Sie wird eher noch stärker, aber sie findet ihr Gegenüber nicht mehr. Dieser Schmerz bleibt.» Herbert Geiser schildert den Tag des Unfalls und das dramatische Auf und Ab der Gefühle: «Meine Frau und ich konnten unseren Sohn nochmals sehen und streicheln, das tat uns gut und war sehr wertvoll.» Nach der ersten Woche voll von hektischen Aktivitäten bis zur Trauerfeier folge eine lange Phase dessen, was man im allgemeinen «Verarbeitung» nenne. «Heute wache ich nicht mehr jeden Morgen mit dem Gefühl der unabänderlichen Situation auf», erklärt Herbert Geiser. «Wenn du dein Kind verlierst – was passiert mit deiner Liebe? Sie wird eher noch stärker, aber sie findet ihr Gegenüber nicht mehr. Dieser Schmerz bleibt.» Belastung, aber kein Schaden für die Ehe

Der Tod eines Kindes kann eine Belastung für die Ehe sein; etliche Beziehungen überleben einen solchen Verlust nicht. «Unsere Ehe hat diesbezüglich keinen

Herbert Geiser hat sich als Gemeinderat in Heimberg wieder wählen lassen – bewusst, wie er sagt: «Das war für mich ein Stück Normalisierung des Lebens.» Er ist dankbar, sieht sich durch ein gutes Wahlergebnis in seiner Entscheidung bestätigt. Seine Arbeit als Pastor war in der Trauerphase hingegen nicht so einfach. «Da muss man vor Menschen stehen, sein Herz offenlegen, du musst dich auf die Schicksale anderer Menschen einlassen, das ist anspruchsvoller.» Aber auch hier bleibt Geiser ehrlich: «Ich stehe auch in der Gemeinde dafür ein, dass der christliche Glaube nicht einfach eine Versicherung ist, dass Schweres nicht geschieht. Es ist eine Riesenchance, dass ich es der Gemeinde quasi 'vorleben' kann: Gott bewahrt uns nicht einfach vor Schicksalsschlägen, er lässt Schweres zu. Aber er trägt uns hindurch. Und die Gemeinschaft von Christen ist hier eine grosse Hilfe.»

erste Todestag, Ende August 2021, sei unter Anwesenheit zahlreicher Weggefährten von Nick mit einem Gedenkanlass gewürdigt worden.

«Es war ein riesiges Privileg, Nick 18 Jahre bei uns zu haben.» Pastor Simon Kaldewey von der FEG Steffisburg habe in der Abdankungspredigt vom «Hoff-Nick» gesprochen, berichtet Herbert Geiser: «Das ist genial. Wir werden ihn wiedersehen!» Diese Hoffnung trägt den 53-Jährigen. Und er bekennt: «Ich habe Gott schon oft um das Privileg gebeten, dass mein Sohn mich mal abholen kommt, wenn ich selbst an dieser Schwelle stehe. Auf alle Fälle hat mein eigenes Sterben an Schärfe verloren». (fw.)

Was einen wirklich tröstet

Man könnte es verstehen, wenn Menschen in einem solchen Schmerz auf Distanz zur Bibel gehen. Geiser hat es anders erlebt. Er sei immer wieder auf Texte gestossen, die klar und überraschend zu ihm gesprochen hätten; so etwa bei Nicks Taufspruch – sein Sohn hatte sich eine Woche vor seinem Tod taufen lassen – oder auch beim täglichen Lesen in der Bibel. Er hätte erlebt, wie ihm wertvolle Worte und Passagen begegneten, die ihm bislang nicht bewusst oder bekannt gewesen seien. Oft hätten diese von Sterben und Gewinn gehandelt.

«Ich traure tränenreicher, kann auch darüber reden, was geschehen ist. Meine Frau trauert eher in der Stille.» Das Osterfest 2021 hat die Familie Geiser wieder bewusst als grosse Familien-Gemeinschaft gefeiert: «Wir denken an Nick, behalten ihn im Herzen, lachen manchmal auch über ihn. Es war ein riesiges Privileg, ihn 18 Jahre bei uns zu haben.» Auch der

LIVENET-TALK «WENN DER SOHN VIEL ZU FRÜH STIRBT»

An Ostern 2021 war Herbert Geiser zu Gast im Livenet-Talk. Im Gespräch mit «Hope»Chefredaktor Florian Wüthrich erzählt er offen und sehr ehrlich darüber, wie er bis heute mit dem Tod seines Sohnes umgeht. Mehr unter: www.hope-thun.ch

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21 SOZIALBERATUNG HEILSARMEE FRUTIGLAND

VON MENSCH ZU MENSCH Als alleinerziehende Mutter von drei Kindern war Jennyfer Schranz einst selbst auf Hilfsangebote wie «Tischlein Deck Dich» angewiesen. Inzwischen lebt die 51-Jährige in stabilen Verhältnissen und hat eine Ausbildung zur Sozialpädagogin HF absolviert. Seit Mai 2020 leitet sie die Sozialberatung Heilsarmee Frutigland. «Hope»: Warum braucht es eine kirchliche Sozialberatung im ländlichen Raum?

Jennyfer Schranz: Die kirchliche Sozialberatungsstelle macht als Auffangnetz des Sozialsystems absolut Sinn. Ich habe im Frühling 2020 im Rahmen meiner sozialpädagogischen Ausbildung eine Diplomarbeit über die verdeckten Nöte in Berggebieten verfasst. Dabei habe ich insbesondere «meine» Region, das Frutigland, untersucht. Die Recherchen haben klar gezeigt, dass in Berggebieten besonders oft Nöte verdeckt bleiben. An manchen Orten funktioniert die Dorfgemeinschaft noch fast wie eine Familie; man will die Probleme selbst lösen und nicht öffentlich preisgeben. Erst wenn das innere System komplett am Anschlag läuft, holt man sich Hilfe von aussen. Die Sozialberatungsstelle der Heilsarmee Frutigland gibt es erst seit Mai 2020. Waren Ihre Erkenntnisse ein Grund dafür, dieses Angebot zu lancieren?

Die Diplomarbeit war bestimmt ein Faktor. Zusätzlich stieg der Pegel der Not durch die Coronasituation. Uns hat in die Hände gespielt, dass wir als Heilsarmee Geld von der Glückskette erhielten, um zum Beispiel Schnellhilfe für kleine KMUs zu leisten oder Menschen zu helfen, die plötzlich ohne Job dastanden. Durch die neuen Nöte während der Pandemie war die Legitimation höher, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Name: Jennyfer Schranz Alter: 51 Jahre Familie: 3 Kinder Wohnort: Kandergrund Wie lautet Ihre Botschaft an Menschen, die sich für Ihre Not schämen?

Wo immer Sie im Alltag stehen – Sie sind willkommen und dürfen sein, wie Sie sind! Im Zentrum steht die Hilfe von Mensch zu Mensch. Wenn jemand nichts mehr zu Essen hat, weil er das Geld falsch oder vielleicht für Alkohol ausgegeben hat, leistet die Sozialberatung der Heilsarmee trotzdem Nothilfe. Egal, was Sie gerade durchmachen, Sie werden bei mir mit Respekt behandelt. Wir begegnen einander auf Augenhöhe.

«Die Nöte in den Berggebieten bleiben besonders oft verdeckt.» Wie funktioniert dieses Hilfsangebot genau?

Ich bin an zwei Tagen in der Woche in Frutigen tätig, den Rest der Woche arbeite ich in der Sozialberatung & Passantenhilfe in Biel. Am Montag und Dienstag ist das Büro der Sozialberatung Frutigland offen. Man kann direkt an der Tür klingeln, anrufen oder mir in einer WhatsApp-Nachricht das Anliegen schildern. Sehr oft mache ich auch Hausbesuche, was in Berggebieten besonders wichtig ist. Für viele Menschen ist die Hemmschwelle sehr gross, in ein Büro zu gehen, um Hilfe zu holen.

Was motiviert Sie für diese Arbeit?

Wie bei vielen Mitarbeitenden in der Heilsarmee ist auch meine Grundmotivation der christliche Glaube. Jesus schenkte mir vor 17 Jahren Wiederherstellung, als mein Leben kaputt und unreparierbar schien. Seither ist es meine tiefe Überzeugung, dass mit ihm Hilfe möglich ist und dass es keine ausweglose Situation gibt. Haben Sie heute schon eine gute Tat vollbracht, Frau Schranz?

Das merke ich oft gar nicht, aber eine Mutter, die in der Schwangerschaft gerade am Limit ist, rief mich an. Nach dem Gespräch sagte sie, ich hätte ihr den Tag gerettet, weil ich ihr zugehört habe. (fw.) KONTAKT

Sozialberatung Heilsarmee Frutigland, Kanderstegstrasse 49, 3714 Frutigen Tel. 076 462 12 61 sozial.frutigland@heilsarmee.ch www.frutigland.heilsarmee.ch/ sozialberatung/ Beratungstermine nach Vereinbarung. Montag und Dienstag: 8.30–12 Uhr und 14–17.30 Uhr Lebensmittelabgabe des «Tischlein Deck Dich»: Freitag, 13.30 Uhr HOPE NR.7


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ANNE SPEISER

EIN ORT DER GEBORGENHEIT UND FÜRSORGE

Respekt vor dem menschlichen Leben und dem Schöpfer ist Anne Speiser seit ihrer Kindheit wichtig. Ausdruck findet dieser Respekt unter anderem in ihrem Engagement für das Geburtshaus Maternité Alpine in Zweisimmen. Anne Speiser (60) wuchs mit fünf Geschwistern auf einem Bauernhof im Elsass auf. Drei Generationen lebten damals unter einem Dach. «Die Werte, die mir als Kind vermittelt wurden, begleiten mich heute noch.» Den Glauben an den Schöpfer und den Respekt vor dem Leben erwähnt Anne speziell. Ihre Hochzeit mit Stephan führte sie in die Schweiz, seit 1985 leben die beiden in Zweisimmen. Sie haben drei erwachsene Kinder und zwei Enkelinnen. Dass Anne und Stephan heute das Zweifamilienhaus HOPE NR.7

mit Tochter, Schwiegersohn und einer Enkelin teilen, passt zu ihrem Lebenslauf. Respekt vor dem Leben

«Meine Grosseltern und Eltern haben die Kriegsjahre hautnah erlebt», erzählt sie. Werte wie Menschenwürde und der christliche Glaube seien stets ein Thema gewesen.

«Die Werte, die mir als Kind vermittelt wurden, begleiten mich noch heute.»

Name: Anne Speiser Alter: 60 Jahre Familie: Verheiratet, 3 Kinder Wohnort: Zweisimmen

Bis zur Geburt ihres ersten Kindes arbeitete die gelernte Biologielaborantin in Labors verschiedener Krankenhäuser. «Nach der Familiengründung entschied ich mich, ganz für unsere Kinder da zu sein», sagt Anne Speiser und ergänzt: «Ich übernahm den Familienbetrieb aus freiem Entscheid.» Für sie sei in dieser Zeit von grosser Bedeutung gewesen, für ihre Kinder da zu sein und für sie sorgen zu können. Das sei nicht nur «old-fashion», sondern auch «goodfashion», betont die Simmentalerin. Heute würde sie sich wieder so entscheiden.


23 Prägende Momente des Lebens

Wie viele andere Mütter erinnert sich auch Anne noch genau an die Geburten ihrer Kinder. «Nach der Entbindung meiner ersten Tochter, hatte ich Zweifel, ob ich nochmals ein Kind zur Welt bringen würde...» Der Geburtsprozess habe sehr lange gedauert und sei von Komplikationen begleitet gewesen. Zudem habe es einen längeren Geburtsstillsand gegeben. Damalige Nierenprobleme hätten die Sache auch nicht vereinfacht. Anne macht klar: «In diesen 24 Stunden traten mehrmals kritische Situationen auf. Ich war dankbar und erleichtert, als alles überstanden war.» Die zweite Geburt hingegen sei rasant verlaufen. Anne erinnert sich: «Viel mehr Zeit hätte ich nicht mehr im Auto verbringen können.» Bei der dritten Geburt habe sie eine sehr junge Hebamme begleitet. «Von der Betreuung her war dies meine persönlichste Geburt. Es entstand rasch eine grosse Vertrautheit unter uns Frauen, das war für mich ein wunderbares Erlebnis. Alles verlief frei von Hektik, ich war sehr entspannt.» Unvergessen bleibt Anne auch die Unterbringung: «Weil alle Spitalzimmer besetzt waren, bekam ich ein Einzelzimmer. Das ermöglichte eine familiäre Atmosphäre.» Einen «Ort der Geborgenheit und Fürsorge» wünscht sie heute allen Frauen, denen eine Geburt bevorsteht. In die Politik hineingerutscht

Parallel zum Familienleben hatte Anne Kapazität, um sich ehrenamtlich zu engagieren. 1993 begann sie ihre politische Tätigkeit in der Schulkommission. «Natürlich übernahm ich das Amt auch im eigenen Interesse, wegen meiner Kinder», sagt sie. Doch ihr Engagement entwickelte sich weiter. 1998 bis 2005 amtete sie als Gemeinderätin, von 2006 bis 2013 als Gemeindepräsidentin. Seit 2014 ist Anne Speiser Grossrätin. Anfänglich habe sie keinerlei politische Ambitionen verfolgt, doch dann habe sich eins ans andere gefügt. «Meine Einstellungen bezüglich Wert von menschlichem Leben und mein Respekt gegenüber dem Schöpfer waren nie ein Geheimnis», erzählt Anne.

Zweisimmen braucht ein Geburtshaus!

Als die Geburtsabteilung im Spital Zweisimmen geschlossen wurde, war dies für Anne Startschuss eines weiteren Engagements. Ohne Frage brauchte es im Simmental einen Ort zum Gebären, ein Geburtshaus. «Im Gesundheitswesen wird nur noch über Rendite gesprochen», bedauert Anne. Alles muss rentieren. Aus diesem Grund war auch die Geburtsabteilung in Zweisimmen geschlossen worden. «Damit wurden in unserer Region alle Familien und Paare, die noch Kinder wollten, links liegen gelassen.» Auch Frauen aus den abgelegensten Orten des Saanenlands mussten zum Gebären nach Thun fahren – je nach Jahreszeit bei verschneiten Strassen. Dies konnte Fahrzeiten von bis zu anderthalb Stunden bedeuten. So wurde Anne Mitgründerin der Genossenschaft Maternité Alpine, die das Geburtshaus betreibt. Als Präsidentin investiert sie sich mit viel Herzblut für diese Arbeit. «Wenn wir gewusst hätten…»

Anne weiss zu erzählen, was passieren kann, wenn Frauen nicht rechtzeitig zum Gebären im Krankenhaus eintreffen. «Es ist wichtig, ein Geburtshaus und Hebammen in der Region zu haben!», sagt sie mit Nachdruck. Sie freue sich sehr, dass mit dem Geburtshaus in Zweisimmen ein Ort der Geborgenheit und Fürsorge geschaffen werden konnte. Der Anfang sei jedoch alles andere als einfach gewesen. «Zum Glück wussten wir nicht, was alles auf uns zukommen würde. Ich weiss nicht, ob wir den Mut zum Anfangen gehabt hätten.» Es gab viele Hürden zu überwinden. Beispielsweise mussten zahlreiche Kooperationsverträge mit verschiedenen Partnern (Rega, Ambulanz, Spital Thun, Spital Frutigen, Inselspital und andere) abgeschlossen werden. «Doch es hat sich alles gelohnt!», bekräftigt Anne. Eltern, die nun die Möglichkeit hätten, die Geburt ihres Kindes in der familiären Atmosphäre des Geburtshauses zu erleben, würden Anne immer wieder grosse Dankbarkeit aussprechen. Das sei für

sie Motivation genug, das ehrenamtliche Engagement fortzuführen. «Nebst den Hebammen und Hauswirtschafterinnen leistet das gesamte Team der Verwaltung, inklusive Beirat, enorme Arbeit. Wir sind ein eingespieltes Team und ich bin stolz darauf, mit so mutigen und engagierten Menschen unterwegs zu sein. Es fägt!» Ein Ort der Geborgenheit und Fürsorge

Vor fünf Jahren nahm das Geburtshaus seinen Betrieb auf. Auch prä- und postnatal werden schwangere Frauen und Mütter hier betreut und versorgt. Mit dem Engagement für die Maternité Alpine habe sich Anne ganz neu für das Leben entschieden. «Jedes Kind ist ein Wunder des Schöpfers – einzigartig, kostbar und wichtig.» Da der Betrieb der Maternité Alpine nicht kostendeckend ist, brauche es zusätzliche Finanzen. «Die Gemeinden aus dem Simmental/ Saanenland haben uns finanziell unterstützt, dennoch sind wir auf Spenden angewiesen», sagt Anne. Es sei Knochenarbeit, jährlich 100'000 Franken zusammenzubringen. Bislang habe es aber geklappt. Es ist wertvoll und schön, das Licht der Welt an einem Ort der Geborgenheit und Fürsorge erblicken zu können. Doch auch später brauchen Menschen einen solchen Ort im Leben: «Für mich ist der Glaube ein Ort der Geborgenheit und der Fürsorge», bekennt Anne dankbar. Welche Stürme in ihrem Leben auch aufkommen mögen: Im Gebet finde sie Ruhe.

«Mein Glaube ist wie ein Anker, der mir Halt und Sicherheit gibt.» Sich nach dem Schöpfer auszurichten, bringe vieles ins Gleichgewicht. «Ich habe nicht den Anspruch, dass ich alles weiss. Mein Glaube ist wie ein Anker, der mir Halt und Sicherheit gibt.» (mrm.)

«Leben an sich kann man nicht einfach erschaffen.» Durch ihre Haltung Themen wie der Fristenregelung gegenüber sei sie auch auf Widerstand gestossen. «Die Forschung kann heute vieles. Doch Leben an sich kann man nicht einfach erschaffen. Da reichen zwei Reagenzgläser nicht. Das bleibt in der Hand des Schöpfers.» HOPE NR.7


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«Friede sei mit euch!» Jesus im Lukasevangelium, Kapitel 24, Vers 36

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26 EIN BERNER KOCHT HEUTE BEI «SRF BI DE LÜT – LIVE»

«ICH HABE 1000 KOCHBÜCHER» Fabian Zbinden (33) absolvierte die Kochlehre im Luxushotel Victoria Jungfrau in Interlaken. Im Lauf seiner Karriere verköstigte er Hollywood-Stars in Los Angeles und machte mit seinem Foodtruck «La Ribollita» die Stadtberner glücklich. Heute entwickelt und verkauft er «feelfood» und schwingt als TV-Koch die Kelle. «Hope» sprach mit dem Berner über seine Inspirationsquellen und Werte.

«Hope»: Fäbu, wo holst du dir Inspiration für deine raffinierten Kreationen?

Aus dem Wissen, das mir in der ganzen Welt vermittelt wurde. Ich habe zudem eine Sammlung mit 1'000 Kochbüchern und für diese extra einen Raum gemietet. Hier stöbere ich gern alte Rezepte auf und lasse mir etwas Neues dazu einfallen. Meine «feelfood»-Geschäftsidee mit gesunden, regionalen Instant-Mahlzeiten kommt gut an. Das freut mich sehr, ich habe noch einige Ideen im Kopf. Du achtest auf ausgewogene, frische Kost. Dein Körper ist dir wichtig. Wie hältst du deine Seele gesund?

Beim Meditieren finde ich innere Ruhe und zu mir selbst. Ich werde zufrieden und kann Liebe nach aussen tragen. Auch Dankbarkeit spielt eine grosse Rolle. Ich freue mich jeden Morgen, wenn ich aufwache und eine neue Chance erhalte, ich feiere diesen Moment. Meine Freude gibt mir sehr viel Energie für den Tag.

«Es geht stark darum, das innere Feuer, das wir alle mit der Geburt geschenkt bekommen, am Leben zu erhalten und zu füttern.» HOPE NR.7

Vor sechs Jahren habe ich mich intensiv mit mir selbst auseinandergesetzt und erkannt, dass ich mich wie ein Chamäleon durchs Leben bewege. Ich finde es wunderbar, meine Farbe zu wechseln, mich Umständen anzupassen, aber dabei immer mich selbst zu bleiben. Unsere Zeitung trägt die Hoffnung im Titel. Wie definierst du diesen Begriff?

Ich denke, es geht stark darum, das innere Feuer, das wir alle mit der Geburt geschenkt bekommen, am Leben zu erhalten und zu füttern, damit es brennt. Was Hoffnung betrifft, so hoffe ich, dass wir es noch schaffen, den richtigen Weg einzuschlagen und sich auch künftige Generationen auf unserem Planeten wohlfühlen. Wenn wir so weitermachen, wird das irgendwann sehr unangenehm werden. Was wäre die Lösung?

Die Lösungen für eine sogenannte regenerative Landwirtschaft sind schon da. Es braucht Leute, die wach werden und auf den Zug aufspringen. Wir müssen wirtschaftlich umdenken, in dem wir die Natur miteinbeziehen. Sie lehrt uns so vieles. Es gilt, genau hinzuschauen, uns nicht überall zu bereichern, sondern den Respekt zu bewahren. (mhe/fw)

Name: Alter:

Fabian Zbinden 33 Jahre

Wohnorte: Bern und Köln (DE)

ZUR PERSON

In der Schule entschied sich Fabian Zbinden für Hauswirtschaft – das öffnete ihm die Tür zur Kochlehre im Luxus-Hotel Victoria Jungfrau in Interlaken. Die Haute Cuisine mundete Zbinden, und er behielt die Gourmands im Visier, lernte von Starköchen in aller Welt und machte grosse Karriere. Mit seinen Kreationen machte Fäbu sogar HollywoodStars happy. 2017 kehrte er zurück in seine Heimat Bern. Heute setzt er auf saisonale und regionale Küche, einfach aber raffiniert. Mit gesunden Eintöpfen tuckerte er per Foodtruck durch Bern – und seit Anfang Jahr für «SRF bi de Lüt – Live» durchs ganze Land. Er erkundet Kultur und Kochtöpfe der Leute… und lässt einem zum Schluss das Wasser im Mund zusammenlaufen.


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FABIANS NEUSTE INNOVATION: feelfood sind vollwertige Instant-Mahlzeiten in Bio & Vegan. Schnell, gesund, lecker! Sie machen angenehm satt und liefern viele pflanzliche Proteine & Ballastoffe. Die Becher dienen als Tool für alle Vielbeschäftigten, die trotz Zeitmangel etwas Warmes und Gesundes essen wollen. Sie sind im Onlineshop erhältlich: feel-food.ch

POPCORN FALAFEL ca. 20 Stück à 20g Kugeln 2 Stück Knoblauchzehen 1 Stück rote Peperoncini 20 g Koriander 250 g Mais aus der Dose oder frisch 25 g Maizena 75 g fertiges Popcorn 10 g Limettensaft 1 TL Fleur del Sel 50 g Mineralwasser

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HERZLICH WILLKOMMEN ZU UNSEREN GOTTESDIENSTEN

AGENDA en & Oberhasli

Interlak

CHRISCHONA-GEMEINDE

GFC BRIENZ

Strandbadstrasse 15 3800 Interlaken

Adler de la Gare, Hauptstrasse 131 3855 Brienz

033 822 09 86 michael.rasch@chrischona.ch www.chrischona-interlaken.ch

032 510 21 26 brienz@gfc.ch www.brienz.gfc.ch

Gottesdienst: Sonntag, 10:00 Uhr, jeden letzten Sonntag, 19:00 Uhr

Gottesdienst: 1. und 2. Sonntag im Monat, 10:00 Uhr / 3. Sonntag im Monat, 14:00 Uhr Jugend- und Kinderprogramm (siehe Webseite)

EGW BRIENZ Oberdorfstrasse 8 3855 Brienz 033 951 15 37 elaine.miles@egw.ch www.egw-brienz.ch Gottesdienst: 1., 2. und 4.Sonntag, 10:00 Uhr

FMG UNTERSEEN-INTERLAKEN Seestrasse 46 3800 Unterseen 033 823 70 17 info@fmg-ui.ch www.fmg-ui.ch Gottesdienst: Sonntag, 10:00 Uhr (vor Ort & Livestream siehe Webseite)

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HASLICHURCH

HEILSARMEE INTERLAKEN

Hauptstrasse 12 3860 Meiringen

Niesenstrasse 10 3800 Interlaken

079 317 26 86 j.stucki@live.de www.haslichurch.ch oder www.feg-meiringen.ch

033 822 85 22 korps.interlaken@heilsarmee.ch interlaken.heilsarmee.ch

Gottesdienst: Sonntag, 10:00 Uhr GFC UNTERSEEN Freihofstrasse 16 3800 Unterseen 033 525 20 94 unterseen@gfc.ch www.unterseen.gfc.ch Gottesdienst: 1. und 3. Sonntag, 14:00 Uhr | 2. und 4. Sonntag, 10:00 Uhr / Jugend- und Kinderprogramm (siehe Webseite)

Gottesdienst: Sonntag, 10:00 Uhr, jeden letzten Sonntag im Monat, 19:15 Uhr

PFIMI INTERLAKEN Eichzun 4c 3800 Unterseen 033 823 02 72 info@pfimi-interlaken.ch www.pfimi-interlaken.ch Gottesdienst: Sonntag, 09:45 Uhr (vor Ort & Livestream siehe Webseite)


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REFORMIERTE KIRCHGEMEINDE GRINDELWALD Dorfstrasse 198 3818 Grindelwald 033 853 24 56 / 033 853 10 44 k.d.haegele@bluewin.ch und jmzcredo@hotmail.com www.kirchgemeinde-grindelwald.ch Gottesdienst: Sonntag, 10:00 Uhr (Dorfkirche)

BEWEGUNGPLUS INTERLAKEN Waldeggstrasse 5 3800 Interlaken 033 823 25 08 www.bewegungplus-interlaken.ch Gottesdienst: Sonntag, 10:00 Uhr

ICF INTERLAKEN Plattform 121 | Kammistrasse 11 3800 Interlaken info@icf-interlaken.ch www.icf-interlaken.ch Gottesdienst: Sonntag, 10:30 Uhr (vor Ort & Livestream siehe Webseite)

KIRCHGEMEINDE GSTEIG-INTERLAKEN

ANMERKUNG:

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Pfarrkreis Gsteig 033 822 27 15 www.gsteigkirche.ch Gottesdienst: Sonntag, 09:30 Uhr

Weitere Informationen und aktualisierte Daten: www.hope-interlakenoberhasli.ch/adressen

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Wer kennt sie nicht - die (An)Fragen an das eigene Leben: • Was hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin? • Was hat mich positiv oder auch negativ geprägt? • Wie kann ich Heilung meiner Verletzungen erfahren? • Wohin führt mein Leben?

DER LEBENSKURS Jeweils am Freitagabend vom 14. Januar bis 18. Februar 2022 HomeBase, Confiserie Steinmann, Im Schoren 2, 3645 Gwatt

Mehr Infos, Kontakt & Anmeldung: www.feggwatt.ch/mylife/ mylife@feggwatt.ch Tel. 078 940 48 53

Regiozeitungen FÖRDERN

Wir laden Sie herzlich ein, die Verteilung von Regiozeitungen wie der hier vorliegenden zu unterstützen. Vielen Dank für Ihren Beitrag, damit diese mutmachenden Zeitungen schweizweit verteilt werden können!

Kreditkarte www.donation.livenet.ch

ORTSPATENSCHAFT ÜBERNEHMEN: www.livenet.ch/zeitungen SPENDENKONTO: 30-470985-7 | Einzahlung für: Verein Livenet, 3013 Bern | Zweck: Regiozeitungen

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HOFFNUNG PUR

AUCH IN DER

PANDEMIE Kolumne

«Nie hätte ich geglaubt, einmal von einer Pandemie dieses Ausmasses betroffen zu sein – jedenfalls nicht hier in der ‹ sicheren› Schweiz»... Der Berner Oberländer Pastor Christian Salvisberg, der heute eine Freikirche im Emmental leitet, hat sich Gedanken zu Corona und dem christlichen Glauben gemacht. Unsere Pandemie ist nicht die erste in der Geschichte. Ein Bericht aus der Zeit um 200 n. Chr., als die Pest in Alexandria, Ägypten, grassierte, beeindruckt mich. 50 Jahre später schreibt Bischof Dionysius Folgendes über jene Zeit: «Die meisten unserer Mitchristen schonten aus grosser Nächstenliebe ihre eigene Person nicht und hielten fest zueinander. Furchtlos besuchten sie die Kranken, bedienten sie sorg fältig, pflegten sie um Christi willen und schieden freudig zugleich mit ihnen aus dem Leben … Ja, viele starben selbst, nachdem sie andern durch die Pflege die Gesundheit wieder verschafft und deren Tod gleichsam auf sich verpflanzt hatten … Bei den Heiden aber fand gerade das Gegenteil statt. Sie stiessen diejenigen, welche zu erkranken begannen, von sich, flohen von den Teuersten hinweg, warfen die Halbtoten auf die Strasse und liessen die Toten unbeerdigt liegen … Als dies bekannt wurde, pries man den Gott der Christen.» (Eusebius, Kirchengschichte VII,22 & IX,8) Weshalb konnten diese Christen anderen helfen und dabei ihr eigenes Leben riskieren? Was veranlasste sie zu derart selbstlosen und mutigen Taten? Geboren, um zu sterben

Die Antwort findet sich in einer Person, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern:

Jesus Christus, Gottes Sohn. Gott schickte Jesus mit einem klaren Auftrag zu den Menschen: ihnen von seiner Liebe zu erzählen und die gekappte Beziehung wiederherzustellen. Der Auftrag endete tödlich. Jesus von Nazareth wurde durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus verurteilt und gekreuzigt. Jesus starb «für unsere Sünden», um mit allem Bösen und Falschen in unserem Leben und in der Welt «abzurechnen» und eine ultimative Wende in der Weltgeschichte einzuleiten. Das grosse Wunder geschah: Nach drei Tagen erweckte Gott seinen Sohn wieder zum Leben!

«Gott schickte Jesus mit einem klaren Auftrag zu den Menschen.» Der Tod hat seine Macht verloren

Diese Auferstehung bedeutet: Der ultimative Feind, der Tod, ist besiegt. Die Tür zum unzerstörbaren Leben ist aufgestossen. Nicht Zufall, Hoffnungslosigkeit, Ungerechtigkeit und Tod bestimmen das Schicksal der Welt, sondern in Jesus hat Gott selbst rettend in seine Schöpfung eingegriffen, sich dem Tod ausgeliefert und ihn quasi «von innen heraus besiegt».

Namen: Christian Salvisberg Alter: 43 Jahre

Familie: verheiratet, drei Kinder Wohnort: Langnau i.E.

Das Beste kommt noch

Die Christen in Alexandria 200 Jahre später wussten, dass mit ihrem Sterben nicht alles aus sein, sondern dass das Beste noch kommen würde. Das liess sie angesichts der Pandemie radikal anders und furchtlos handeln. Jeder Mensch ist eingeladen, an der Erlösung durch Jesus teilzuhaben, in dieses «neue Leben» einzusteigen und sich auf Jesus einzulassen. Damit werden wir quasi in die Auferstehung von Jesus «miteingeschlossen» – und dürfen einmal für immer mit ihm leben. Wer Jesus sein Leben anvertraut, dessen Fragen bezüglich Schuld, Sinn und Zukunft sind gelöst. In einer Zeit wie dieser werden unsere weltlichen «Sicherheiten» – Geld, Job, Gesundheit, Beziehungen – massiv in Frage gestellt. Wo finden Sie im Leben Halt und worauf setzen Sie Ihre Hoffnung? Kommen Sie mit uns ins Gespräch! Wir zeigen Ihnen offen und ehrlich, wie die Beziehung zu Jesus unser Leben prägt – und was das vielleicht für Sie bedeuten könnte. (chs.)

Stellen Sie Ihre Fragen zum christlichen Glauben in der anonymen E-MailBeratung von www.jesus.ch: meinefrage@jesus.ch HOPE NR.7


Markus Schwander

«STÄRKER ALS

6 TONNEN STAHL»

Der Vorfall vom 6. Februar 2018 sorgte landesweit für Schlagzeilen: Auf der A6 zwischen Interlaken und Spiez kippte ein LastwagenContainer auf die Gegenfahrbahn und überrollte ein Auto. Am Steuer sass Markus Schwander (49). Er kam wie durch ein Wunder nur mit dem Schrecken davon. Wie hat dieses Ereignis sein Leben geprägt? «Ich befahre die Strecke entlang des Thunersees seit vielen Jahren. Dabei fallen einem die vielen Blumen und Grablichter entlang der Strasse auf, denen ich jedoch nie grosse Beachtung schenkte», sagt Markus Schwander. Beinahe wäre 2018 ein weiteres dazugekommen. Was war passiert? Kein Entrinnen

An jenem 6. Februar 2018 erlebte Schwander auf dem Weg zu einem Kunden den Schreck seines Lebens: «Plötzlich verlor ein entgegenkommender Lastwagen einen Container. Der Abstand betrug noch etwa 50 Meter. Der Container überschlug sich mehrmals und rollte auf mich zu. Rechts der Bahndamm, links der Gegenverkehr – es gab kein Entrinnen.» Markus Schwander realisiert erst später, was genau passiert war. Er erinnert sich an sein instinktives Bremsmanöver, den auf ihn zurollenden Container, den Aufprall, die mit Wucht agierenden Airbags, die plötzliche Stille… HOPE NR.7

«Ich erlebte Bewahrung»

Schwanders Auto erlitt Totalschaden, er selbst blieb wie durch ein Wunder vor grösserem Schaden bewahrt. Ein Rettungssanitäter sprach von «Glück gehabt!». Schwander korrigierte: «Nein, für mich gibt es in solchen Momenten kein Glück. Ich erlebte Bewahrung.» Der heute 49-jährige Familienvater, der mit seiner Familie in Zwieselberg lebt, fährt noch heute regelmässig an der Unfallstelle vorbei. «Auch dreieinhalb Jahre nach dem Unfall löst es immer etwas in mir aus, wenn ich dort durchfahre. Ich weiss, bei wem ich mich bedanken kann, dass ich noch lebe. Gott ist stärker als sechs Tonnen Stahl», sagt Schwander mit einem Augenzwinkern. (fw.)

Wie hat sich Markus Schwanders Leben durch den Unfall verändert? Und steht er heute noch in Kontakt mit dem LKW-Fahrer? Erfahren Sie mehr darüber im «Hope-Talk» auf www.hope-interlaken.ch www.hope-oberhasli.ch


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