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Namensgeschichte von Lloret Einführung Offenes Museum von Lloret Meeresmuseum Es Tint Ein Blick zurück Historischer Stadtkern von Lloret Ausgrabung von Puig de Castellet Burg von Sant Joan Pfarrkirche von Sant Romà Modernistischer Friedhof Gärten von Santa Clotilde Can Saragossa Kapelle Sants Metges Santa Cristina Kapelle Les Alegries Sant Pere del Bosc Kapelle Sant Quirze
NAMENSGESCHICHTE VON LLORET
Später, am 14. Oktober des Jahres 1001, überließ der Graf Ramon Borrell das Gebiet von Lloret dem Vicomte Seniofred von Girona und trennte es damit vom Gebiet von Maçanet de la Selva ab: „Donamus tibi ipsum nostrum alode quos nos abemus in comitatu gerundense in termino de Maçanedo in locum que vocant Lauredo”. In diesem Dokument sind ebenfalls die Abgrenzungslinien für das Gebiet von Lloret erwähnt und sie stimmen weitgehend mit den heutigen Grenzen unseres Gemeindegebiets überein.
Der ursprüngliche Name Lloret stammt folglich von der lateinischen Ortsbezeichnung Lauretum, oder Lorbeerhain. Auf der Grundlage dieser Vorgeschichte verfasste der bekannte Heraldiker Armand de Fluvià i Escorsa, Berater und Betreuer der Autonomen Regierung von Katalonien in heraldischen Fragen, am 12. Februar 1984 einen Bericht über das heraldische Wappen der Stadt Lloret. In diesem Dokument wird die historische und heraldische Entwicklung des Stadtwappens unserer Gemeinde untersucht und insbesondere der Lorbeerbaum als eigenes, traditionelles und charakteristisches Zeichen unserer Stadt beschrieben. Und so schließt der Bericht mit einer Beschreibung des Wappenschildes der Stadt Lloret de Mar: „Wappen in Form einer silbernen Raute mit entwurzeltem grünem Lorbeerbaum. Als Oberwappen, eine städtische Mauerkrone.“
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Die erste schriftliche Nennung des Namens Lloret in einem Dokument stammt aus dem Jahr 966, als Graf Miró I. von Barcelona das benachbarte Gebiet Tossa an den Abt von Ripoll abtrat. In diesem Dokument sind die Grenzen von Tossa aufgeführt und insbesondere wird auch die Südgrenze beschrieben, nämlich „in termino de Loredo sive in riuo de Canellas“.
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EINFÜHRUNG Liebe Leser, Wir freuen uns, Ihnen diese Publikation des MOLL (Offenen Museums) zukommen zu lassen, ein Leitfaden, der Ihnen helfen soll, die zahlreichen kulturellen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten unserer Stadt zu erkunden.
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Mit unserem Offenen Museum laden wir Sie zu einem spielerischen und unterhaltsamen Ausflug in die Geschichte und die Traditionen von Lloret de Mar ein. Wir wünschen uns, dass Sie mit Hilfe dieser Einrichtungen die Wurzeln einer Stadt entdecken können, die eng mit dem Meer verbunden ist.
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Die Stadtverwaltung von Lloret de Mar hat große Anstrengungen unternommen, um diese Teile des Kulturerbes der Öffentlichkeit zugänglich zu machen denn wir sind der Meinung, dass sie einen bedeutenden Mehrwert für alle darstellen, die uns besuchen. In unserer Stadt finden Sie unter anderem die Gärten von Santa Clotilde, einen der wichtigsten Landschaftsgärten in Katalonien; das Meeresmuseum, eines der wenigen musealen Interpretationszentren, die dem Handel mit Amerika und dem Leben
der Indianos, der erfolgreichen Heimkehrer aus Übersee gewidmet sind; die Burg von Sant Joan, einen mittelalterlichen Turm direkt am Meer; und auch den modernistischen Friedhof, der zu den bemerkenswertesten Vertretern der Bestattungskunst im 20. Jahrhundert gehört. Eine ganze Reihe unbekannter Orte, die den Besucher in allen Ecken und Winkeln überraschen. Seit den Anfängen dieses Projektes sind bereits mehr als 102.000 Personen gekommen, um die zum Freiluftmuseum gehörenden Objekte zu besichtigen. Das Museum wird Schritt für Schritt erweitert und wartet auch dieses Jahr wieder mit Neuheiten auf, darunter mehrere Kapellen in unserem Ort und Es Tint, der Ort, an dem die Fischer ihre Netze färbten und eine der letzten Netzfärben, die an der Costa Brava noch erhalten sind. Zu unserer Freude blicken wir auf eine Geschichte zurück, die eng mit dem Meer verknüpft ist, und angesichts der Schönheit dieser Region möchte ich Sie dazu ermuntern, das kulturelle Angebot mit mediterranem Charakter kennen zu lernen. Mit besten Grüßen Romà Codina i Maseras Bürgermeister von Lloret de Mar
In diese Ausgabe haben wir weitere Kulturgüter aufgenommen, die ebenfalls Teil unseres Offenen Museums sind. Diese Elemente sind eng mit unserem immateriellen Kulturerbe verbunden und es ist unser Wunsch, den Besuchern den Zugang dazu zu ermöglichen, damit sie sich besser mit unserer Geschichte und unserer Lebensweise vertraut machen können. Die Kapellen von Lloret und Es Tint gehören zu den Kulturgütern, die von anderen Körperschaften in unserer Stadt verwaltet werden. Sie haben diese Objekte der Stadt unentgeltlich zur Verfügung gestellt, damit die Besucher sie sehen und kennen lernen können. Das Offene Museum von Lloret de Mar wurde 2006 mit der Restaurierung der Gärten von Santa Clotilde geboren
und wird seitdem Zug um Zug um weitere repräsentative Bauwerken der Stadt erweitert. Unsere Aufgabe ist nicht abgeschlossen. Wir arbeiten auch weiterhin an der Restaurierung und Aufwertung historischer Bauwerke, die unser Freizeit- und Kulturangebot mit der Zeit erweitern werden. Ich hoffe, Sie haben Freude an der Erkundung des Kulturerbes von Lloret, das wir Ihnen hier anbieten! Arseni Frigola Bosch Stadtrat für Kultur
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Der Museumsführer zum Moll, den Sie in den Händen halten, ist die zweite Ausgabe des 2007 herausgegebenen Museumsführers.
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Meeresmuseum – Can Garriga Es Tint Historischer Stadtkern Ausgrabung von Puig de Castellet Burg von Sant Joan Pfarrkirche von Sant Romà Modernistischer Friedhof
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Gärten von Santa Clotilde Can Saragossa Kapelle Sants Metges Kapelle Santa Cristina Kapelle Les Alegries Sant Pere del Bosc Kapelle Sant Quirze
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OFFENES MUSEUM VON LLORET Entdecken Sie ein echtes Museum unter freiem Himmel
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EIN MUSEUM OHNE WÄNDE
DAS TOR ZUM OFFENEN MUSEUM
Das Offene Museum von Lloret (MOLL) ist ein gedachtes Netz zur Erkundung unterschiedlicher Sehenswürdigkeiten von historischem, kulturellem und naturlandschaftlichem Interesse. Dieser offene Raum ohne Wände mit unterschiedlichsten Standorten auf dem ganzen Gemeindegebiet lädt dazu ein, sich die Kenntnisse zum Kulturerbe der Stadt anzueignen.
Ausgangspunkt der Entdeckungsreise ist das Meeresmuseum, das zusammen mit dem Tourismus-Informationsbüro das Empfangstor zum Offenen Museum von Lloret bildet. Hier sind alle erdenklichen und für den Besucher nützliche Informationen rund um das Offene Museum zu finden.
Dabei ist der Besucher nicht auf sich allein gestellt. Mit diesem Museumsführer bekommt er ein Hilfsmittel an die Hand, um dieses Abenteuer zu bestehen. Darüber hinaus sind alle zur Besichtigung offenen Objekte mit frei zugänglichen Tafeln ausgestattet, die ergänzende Informationen liefern.
Im Jahr 1860 wanderte der in Lloret de Mar geborene Enric Garriga i Mataró nach Kuba aus und machte dort ein großes Vermögen, das es ihm erlaubte, den Bau seines neuen Hauses beim Architekten Fèlix de Azúa in Auftrag zu geben. Felix de Azúa wurde mit seiner Mitarbeit an den Umbauten auf dem Platz Espanya in Barcelona anlässlich der Vorbereitungen für die Weltausstellung 1929 zu einem landesweit renommierten Architekten. Aus seiner Feder stammt auch das Gebäude der Stadtverwaltung, aus dem Jahr 1872. Die ideale Lage des Bauwerks an der Promenade Verdaguer und seine Ursprünge, die eng mit dieser für den Ort so symbolträchtigen Zeitepoche verbunden sind, machen es zum idealen Eingangstor zum Offenen Museum von Lloret.
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Der Ansatz, nämlich ein offenes Museum unter freiem Himmel, ermöglicht den direkten Kontakt mit den Kulturgütern und vermittelt dem Besucher damit das Gefühl, nicht nur ein einfacher Beobachter, sondern Teil des Ganzen zu sein.
Das Museum befindet sich im Haus Can Garriga, es ist das einstige Wohnhaus der Familie Garriga und nach dieser benannt. Die Ursprünge des Hauses sind unmittelbar mit dem Seehandel mit dem amerikanischen Kontinent im 19. Jahrhundert verknüpft.
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Ein Bummel durch die Vergangenheit der Stadt
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Das Meeresmuseum befindet sich im einstigen Familiensitz Casa Garriga. Dieses Bauwerk aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an der Promenade Verdaguer ist das Symbol einer glorreichen Vergangenheit, als einige Einwohner von Lloret alles hinter sich ließen, um auf dem amerikanischen Kontinent ihr Glück zu machen.
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Um das Jahr 1860 brach Enric Garriga i Mataró zu seiner Reise in kubanische Lande auf, und zwar nach Cienfuegos, wo er zusammen mit seinem Bruder ein Unternehmen für Baumaterial gründete. Die Brüder Garriga verdienten ein Vermögen und gaben im Jahr 1887 den Bau des Familienhauses in ihrer Geburtsstadt Lloret de Mar in Auftrag. Dieses Bauwerk ist ein lebendes Beispiel für die Spuren der Indianos, wie die Menschen genannt wurden, die ihr Glück
in der Fremde gemacht hatten. Es ist auch eines der wenigen Bauwerke jener Zeit, die neben Casa Font und Can Comadran in der Altstadt von Lloret erhalten geblieben sind. Im Jahr 1981 erwarb das Konsistorium der Gemeindeverwaltung das Haus und baute es zu einem örtlichen Museum um. Mit den Jahren verlor das museografische Modell seine Gültigkeit und eine Modernisierung der Nutzungsmöglichkeiten wurde erforderlich. Die Umbauarbeiten erfolgten im Rahmen eines neuen Projekts, das Can Garriga zum neuen Meeresmuseum machte. Can Garriga ist mehr als nur ein Museum und bildet dank seiner besonders vorteilhaften zentralen Lage das Eingangstor zum Offenen Museum von Lloret (MOLL).
WIR SEGELN DURCH DIE GESCHICHTE Die Route ist in fünf Themenbereiche gegliedert: Kinder des Meeres, Mittelmeer, Die Pforte zum Ozean, Lloret nach den Segelschiffen und Jenseits des Strandes. Ein Rundgang von der Küstenschifffahrt im Mittelmeer bis zur Hochseeschifffahrt über den Atlantik. Der Besucher entdeckt ein Lloret, in dem die Werften unermüdlich arbeiteten und der Sandstrand voller Frauen war, die ihre Netze flickten, damit die Männer sie am nächsten Tag wieder zum Fischfang einsetzen konnten. Im goldenen Zeitalter der Handelsschifffahrt, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, war die geschäftige Stadt vom Duft karibischer Erzeugnisse wie Zigarren,
Kakao, Rum oder Edelhölzern wie Mahagoni geprägt, das von den Indianos, den erfolgreichen Heimkehrern, als Schmuck für ihre Häuser verwendet wurde. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, um 1860-70, setzte ein Niedergang des damaligen Wohlstandes ein. Mit den Erfindungen, die das neue Jahrhundert mit sich brachte, ging auch das Verschwinden der alten Segelschifffahrtstraditionen in Lloret einher. Damit verbunden war die Rückkehr zu den Tätigkeiten rund um die Subsistenzwirtschaft, wie Fischerei und Landwirtschaft. Doch das 20. Jahrhundert mit seinen neuen Modeerscheinungen und der Geburt neuer Massenphänomene wie freie Zeit, um Urlaub zu machen, brachte schließlich den Wirtschaftszweig, der erneut die lokale Wirtschaft verändern sollte: den Fremdenverkehr. Schon seit der Mitte der 1950er Jahre richtete die Wirtschaft der Stadt Lloret alle Energien auf den Tertiärsektor aus, nämlich auf Dienstleistungen und Tourismus.
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Mit den neuen Musealisierungsverfahren und der Integration didaktischer und spielerischer Elemente lädt das Meeresmuseum den Besucher auf eine richtige Reise durch die Geschichte von Lloret und die Verbindung des Orts mit dem Meer ein.
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MEERESMUSEUM
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Passeig Camprodon i Arrieta, 1-2 Tel. +44 972 36 47 358 17310 Lloret de Mar
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F체hrungen nach Vereinbarung P채dagogisches Programm
ES TINT Das Gebäude, in dem sich Es Tint befindet, ist der Sitz der Fischerzunft von Lloret de Mar.
Diese Beize diente zum einen dazu, die Haltbarkeit der Netze zu verlängern, und zum anderen, sie im Meer zu tarnen.
Bis in die 1960er Jahre gingen die Fischer dorthin, um ihre Netze in einem Sud beizen, für den Wasser und Pinienrinde aufgekocht wurden; damals waren die Netze noch aus Hanf, Pfriemengras und später aus Baumwolle. Die Netze wurden nach einem Verfahren gebeizt, das am ganzen Mittelmeer eine tausendjährige Tradition besaß: Dabei wurden die Netze zum Einweichen in einen Sud eingelegt, der zuvor in einem großen Kessel gekocht worden war, bis sie sich vollgesogen hatten. Dann wurden sie ausgewrungen und zum Trocknen am Strand ausgebreitet.
Mit dem Aufkommen der Nylonnetze verschwand dieses Gewerbe, das der Fischerzunft unterstellt war und die Räumlichkeiten wurden nicht mehr genutzt. In früherer Zeit besaß jeder Küstenort eine solche Einrichtung, die normalerweise von einer Zunft oder Innung betrieben und als Netzfärbe genutzt wurde. Heute sind nur wenige erhalten: An der Costa Brava wurden nur das Gebäude Sa Perola in Calella de Palfrugell und Es Tint in Lloret de Mar restauriert.
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Mit der Restaurierung dieses kleinen Gebäudes gehen die Fischerzunft und die Stadtverwaltung von Lloret einen Schritt weiter auf dem Weg zur Wiederherstellung des Erbes rund um die Seefahrertraditionen in Lloret.
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250 v. Chr.
2. Jahrhundert n. Chr.
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IBERISCHE AUSGRABUNGEN:
RÖMISCHE GRABSTÄTTE:
Montbarbat, Puig de Castellet und Turó Rodó.
Römischer Bestattungsturm mit Nekropole und Brandgräbern.
Erste Nennung von Lloret: Loredo.
EIN BLICK ZURÜCK
Ein kurzer Streifzug durch die Geschichte von Lloret
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Bau der neuen Pfarrkirche von Sant Romà.
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AUFSTAND DER JOSEPS: Die Fischer weigern sich, den Zehnten am Fang abzugeben und greifen die Kanoniker der Kathedrale von Girona an.
Neues Rathaus, ein Werk von Fèlix de Azúa. Ausführung der Umbauten an der Meerespromenade (Promenade Jacint Verdaguer).
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Die Grafen von Barcelona, Abgrenzung der Gebiete.
Die Dame Sicardis beauftragt den Bau der Burg von Sant Joan und der Kapelle Nostra Senyora de les Alegries.
Schenkung aller Güter und der Burg an die Kanoniker der Kathedrale von Girona durch Wilhelm von Palafolls Damit wird die Propstei als Verwaltungssystem der Stadt eingeführt und bleibt bis 1790 erhalten. 1916
Der in Lloret geborene Constantí Ribalaigua nimmt seine Arbeit in Havanna auf. In den 1940er Jahren wird er es sein, der Ernest Hemingway sein Daiquiri-Spezialrezept im El Floridita (Havanna) serviert. Der Schriftsteller zitiert den Barmann in seinem Werk Islands in the Stream (1970).
Einsegnung der Kapellen Santíssim Sacrament und Baptisteri (Kapelle des Heiligen Sakraments und Taufkapelle) in der Pfarrkirche von Sant Romà. Das Werk wurde von Bonaventura Conill i Montobbio geplant und von einigen Indianos, erfolgreichen Heimkehrern aus Übersee, bezahlt und finanziert, wie Narcís Gelats i Durall und Nicolau Font i Maig. Es sind Einwohner aus Lloret, die sich in Kuba niedergelassen hatten.
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HISTORISCHER STADTKERN VON LLORET Auf den Spuren der Geschichte
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1 Meeresmuseum - Can Garriga (1887) 2 Promenade Mn. Jacint Verdaguer 3 Rathaus (1867 - 1872) 4 Propstei: Café Latino (16. Jahrh.) 5 Propstei Hotel Bella Dolores (14. Jahrh.) 6 Alter Verteidigungsturm (15.-16. Jahrh.) 7 Kapelle Sants Metges (15. Jahrh.) 8 Neue Propstei: Can Marlés (1585, 16. Jahrh.) 9 Pfarrkirche von Sant Romà (1522, katalanische Gotik). Modernistische Kapellen (1916) 10 Can Font oder Can Comadran (1877) 11 Casa Cabañas (Ende 19. Jahrhundert) 12 Straße Vídues i Donzelles Führungen im historischen Stadtkern 13 Straße Josep Gelats i Durall Auskunft und Buchungen: 14 Straße Capità Conill i Sala Tourismus-Informationsbüro Meeresmuseum 15 Es Tint
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Narcís Gelats i Durall (Lloret, 1845 – Havanna, 1929) kam mit 14 Jahren nach Havanna. Zuvor hatte er in New York die amerikanischen Handelssysteme erlernt und begann, diese in Kuba praktisch anzuwenden. Um das Jahr 1870 gründete er das Bankenhaus Narciso Gelats & Cía und wurde zu einem wichtigen Finanzpartner für die Verträge mit den Industriellen der Insel. Er arbeitete für die Regierung, für die Interventionsregierung und für die Republik und wurde Präsident mehrerer Bankeninitiativen, beispielsweise des Havana Clearing House. Als zahlreiche amerikanische Banken im Jahr 1920 in Schwierigkeiten gerieten, die schließlich im unheilträchtigen Börsenkrach von 1929 gipfelten, überwand die Bank Gelats die Probleme dank der Hartnäckigkeit ihres Präsidenten. Die Strategie, alles bis auf den letzten Pfennig den Kunden zu geben, die von Panik ergriffen alle Guthaben von ihren Konten abheben wollten, war ein Geniestreich. Er hatte zur Folge, dass die Kunden das Vertrauen in die Bank nicht verloren. Narcís Gelats i Durall war ein wichtiger Mäzen der Stadt Lloret; 1916 finanzierte er den Bau der Kapelle des Heiligen Sakraments aus der Feder von Bonaventura Conill i Montobbio.
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AUSGRABUNG VON PUIG DE CASTELLET Die Ursprünge von Lloret
DIE WELT DER IBERER IN LLORET DE MAR Drei iberische Dörfer gibt es in Lloret, nämlich Montbarbat, Puig de Castellet und Turó Rodó, deren Geschichte chronologisch vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis spätestens zum 2. Jahrhundert v. Chr. reicht, die Zeit, auf die auch die Ausgrabung von Turó Rodó datiert wurde. Nach dieser Zeit, bereits weit im 1. Jahrhundert v. Chr., wich die Welt der Iberer dem Druck der expandierenden Römer. PUIG DE CASTELLET, SEEFESTUNG DER INDIGETS
Führungen nach Vereinbarung
denn kriegerische Auseinandersetzungen erschütterten in der Zeit von 264 bis 146 vor Christus den gesamten Mittelmeerraum: Die Punischen Kriege. Auf das 3. Jahrhundert, zeitgleich zur Herrschaft der Karthager, ist der Verstärkungsbau an der Mauer um die Anlage datiert. Diese Siedlung war etwa 50 Jahre lang bewohnt, von 250 bis 200 vor Christus, die Zeit, in der sie bereits verlassen war. Die Ausgrabungen wurden über mehrere Phasen vervollständigt: Die erste Ausgrabungskampagne, von
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Die Iberer, die ursprünglichen Einwohner der Iberischen Insel, waren in Stammesverbänden und nach Gebieten organisiert: Laietans, Cessetans, Ilercavons, Ilergets, Ausetans und Indigets. Zu dieser letzten Gruppe gehörten die Bewohner der Siedlung von Puig de Castellet.
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Die Ausgrabung von Puig de Castellet stammt aus dem 3. Jahrhundert vor Christus und liegt 2 Kilometer vom Stadtkern von Lloret de Mar entfernt, an einer strategischen Lage mit dominierendem Blick von der Mündung des Tordera bis zur Küste von Lloret. Die kleine Anlage mit 650 m2 besteht aus 6 Wohnbauten. Die Siedlung ist mit einer breiten Mauer und Verteidigungstürmen befestigt,
Nachbildung des Innenbereichs von Puig de Castellet, von Westen aus gesehen.
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Die strukturierten Bereiche wurden als Wohnraum, Arbeitsplätze, Verteidigungsanlagen oder als Bereiche für das Leben in der Gemeinschaft genutzt.
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Silberanhänger punischer oder karthagischer Herkunft
DER HANDEL DER IBERER Die Handelsbeziehungen zu den anderen Völkern am Mittelmeer wird am Fund bestimmter Objekte deutlich, darunter ein Silberanhänger punischen oder karthagischen Ursprungs. Die Form scheint eine vereinfachte menschliche Gestalt darzustellen. Es könnte sich um eine Darstellung des Gottes Bes handeln, eines Geistergottes mit grotesken Formen, der zum ägyptischen Pantheon gehörte und weit verbreitet war. Diesem Wesen wurden vielseitige Fähigkeiten zugesprochen, die sich mit den unterschiedlichen Zeitepochen veränderten und mit entsprechenden Attributen symbolisiert wurden: Förderlich für die Geburt und die weibliche Fruchtbarkeit, Geist der Musik und des Kriegs und vieles mehr. Zudem galt er als Talisman, um den Schlaf zu hüten: Dazu wurde eine Statue des Gottes am Fußende des Bettes aufgestellt. Die Anrufung des Bes fasste in den Kulturen Wurzeln, die Kontakte zur ägyptischen Kultur unterhielten, und hat sich möglicherweise auch unter den Iberern von Puig de Castellet verbreitet.
Die Ausgrabungsarbeiten förderten eine große Menge an archäologischem Material zutage: Vor allem Keramik, die vor Ort entstanden ist, aber auch importierte Keramik im attischen Stil unterschiedlicher Herkunft (italischen, griechischen und westlichen Ursprungs, letztere aus der Werkstatt von Roses). Vor kurzem wurde die Ausgrabung von Puig de Castellet in die Route der Iberer des Archäologiemuseums von Katalonien aufgenommen, nachdem sie von der Stadtverwaltung von Lloret de Mar entsprechend eingerichtet worden war.
WIE SAH EIN IBERISCHES HAUS AUS Als Wohnhäuser gelten die Bereiche, die als Wohnraum genutzt wurden und in denen die häuslichen Tätigkeiten und die Arbeit durchgeführt wurden. Die Mauern bestanden aus zwei Teilen, nämlich Fundament und Sockel. Für die Wandmauer wurde Lehm verwendet, deswegen sind die Wände nicht erhalten geblieben. Eingedeckt wurden die Bauten mit einer Struktur aus Holz, die mit pflanzlichen Elementen und einer Schicht festgeklopfter Erde bedeckt wurde. Die iberischen Häuser besaßen zwei oder drei Räume. Normalerweise wurde der große Raum für die häuslichen Tätigkeiten und der Vorraum zum Arbeiten genutzt. Die archäologischen Reste, die in den jeweiligen Bereichen gefunden wurden, geben den Archäologen Hinweise auf ihre Funktion.
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1968 bis 1969, die zweite von 1970 bis 1972 und die dritte und letzte Phase von 1975 bis 1986.
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BURG VON SANT JOAN Zeugnis aus dem Mittelalter
Die Ursprünge der Burg von Sant Joan sind auch die Ursprünge der Stadt Lloret. Im fernen 11. Jahrhundert nach Christus unterstanden die als Loredo bezeichneten Ländereien dem Feudalherren Sicardis de Lloret (1031-1103). In seinem Testament unterstellte Sicardis die Ländereien seinen beiden Söhnen gemeinsam, nämlich Bernat Umbert, dem Bischof von Girona, und dem weltlichen Feudalherren Bernat Gaufred, der zum Feudalherren von Palafolls wurde. Diese geteilte Hoheitsgewalt hielt sich bis zum Jahr 1218, als der Bischof Bernat Umbert starb und das Lehen in den alleinigen Besitz des Sitzes des Domkapitels der Kathedrale von Girona überging. Im Jahr 1790 stellten der Gemeinderat und die Einwohner von Lloret beim Real Consejo de Hacienda (Königlichen Rat der Landgüter) den Antrag, die Burg und die dazugehörigen Ländereien in das königliche Eigentum einzugliedern, und boten im Gegenzug eine Zahlung von 8.000
Führungen nach Vereinbarung Pädagogisches Programm Pfund an das Domkapitel der Kathedrale an, als Entschädigung für den Verlust seiner Rechte.Der Rechtsstreit zog sich bis in das Jahr 1802 hin und wurde dann zugunsten der Einwohner von Lloret entschieden. Das bedeutete das Ende der fast acht Jahrhunderte langen Dominanz; die Burg von Sant Joan bliebt hingegen bis 1807 im Besitz des Domkapitels. Die kriegerische Auseinandersetzung, die England gegen Spanien und Frankreich in den Krieg führte und in der Schlacht von Trafalgar gipfelte, hatte auch zerstörerische Auswirkungen auf den Turm der Burg von Sant Joan. Im Jahr 1805 bombardierten die englischen Truppen den Turm und zerstörten die Festung vollständig. Die Burg blieb im 19. Jahrhundert verlassen und verfiel zu einem Haufen Ruinen. Mittlerweile ist der Turm restauriert worden und kann besichtigt werden, ebenso wie der Rest der Anlage, die mit Informationstafeln ausgeschildert wurde.
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WO IST DIE KAPELLE VON SANT JOAN?
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Am 23. Januar im Jahr 1079 segnete der Bischof Berenguer Guifré von Girona die Kapelle von Sant Joan ein, die sich laut den aufgefundenen Dokumenten innerhalb der Festungsanlage befand. Aus dem 17. Jahrhundert ist die Anbetung der Muttergottes von der Burg aus mehreren Dokumenten bekannt. Die archäologischen Forschungen konnten indes die Existenz eines religiösen Andachtsortes nicht bestätigen. Im Jahr 1964 wurde ein Teil der Burg widerrechtlich zerstört, um eine Straße anzulegen. Die Hypothesen der Archäologen weisen darauf hin, dass die Kapelle möglicherweise in diesem Bereich lag.
Der Bau einer Burg im 11. Jahrhundert entsprach den Bedürfnissen, die sich aus dem Aufbau einer Feudalherrschaft ableiteten:
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Oberer Bereich: WOHNSITZ
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Zentraler Innenhof Oberer Bereich Schwurturm Räume des Nordflügels (16. Jahrhundert) Ofen
Turm: AUFGABE ALS WACHTURM
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WACHTURM Ein Aussichtspunkt für die Beobachtung und Kontrolle. Der Turm liegt auf einer Steilküste, die sich 60 Meter über das Meer erhebt. Der Turm selbst ist 18 Meter hoch und verschafft einen Blick übers Meer und das gesamte Gemeindegebiet bis zur Burg von Sant Joan in Blanes.
Lagergruben: RECHTSPFLEGE 55 33
Festungswerk: VERTEIDIGUNG
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VERTEIDIGUNG Ummauerte Festungsanlage.
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GERICHTSSTAND Rechtspflege und Steuerverwaltung. Die innerhalb der Burg bereits seit ihren Anfängen ausgehobenen Lagergruben sind ein Zeichen für das Einlagern von Waren, die aus der Einziehung des Zehnten bzw. der Steuern stammten.
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FÜRSTENSITZ Wohnsitz eines Feudalherrn. Bereits seit den Anfängen der Burg spricht die Herrin Sicardis in ihrem Testament von ihrer Domus, ihrem Wohnhaus. Berichten zufolge wohnten auch die ihr nachfolgenden Kastellane in der Burg.
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Küche Räume des Ostflügels (13. bis 15. Jahrhundert) Eingangshalle Zisterne Hauptsaal der Burg (11. bis 14. Jahrhundert) Brustwehr zum Schutz des Eingangs
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NUTZUNGSFORMEN EINER FEUDALEN BURG
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PFARRKIRCHE VON SANT ROMÀ
Eine Hinterlassenschaft der modernistischen Kunst
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Als Lloret noch ein zusammengewürfelter Haufen aus Bauernhöfen und Heuschobern war, im 11. Jahrhundert, lag der Sitz der Pfarrei im Hinterland. Die Aufgabe des Pfarreisitzes fiel dem heute als die Kapelle Les Alegries bekannten Gotteshaus zu. Bereits mitten im 16. Jahrhundert wurde ein neuer Ort für die Pfarrkirche gewählt: Die Esplanade in der Nähe zum Meer, die als Sa Carbonera bekannt war.
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Führungen nach Vereinbarung Die Kirche wurde im Stil der katalanischen Gotik von 1509 bis 1522 errichtet, mit Festungselementen versehen (beispielsweise mit einem Falltor) und besaß ursprünglich vermutlich nur ein einziges Kirchenschiff. Später, im ausgehenden 16. und im ganzen 17. Jahrhundert wurden wahrscheindlich immer mehr Nebengebäude und vor allem die Seitenkapellen angebaut, wie den Informationen an den verschiedenen Altären und Altaraufsätzen zu entnehmen ist. Das Altarbild am Hochaltar wurde von den Beisitzern der Universität von Lloret im Jahr 1541 bei den Malern Pere Serafí, auch als lo Grec (der Grieche) bekannt, und Jaume Fontanet in Auftrag gegeben und kostete etwa 1.300 barceloneser Pfund, die erst im Oktober 1559 vollständig gezahlt worden waren. Dieser Altaraufsatz wurde zusammen mit anderen Objekten in den Dachkammern der Kirche gefunden und entging dank diesem Umstand der Verbrennung im Jahr 1936 während der Unruhen des Spanischen Bürgerkriegs. Das Innere des Kirchenschiffs zeigt edle Proportionen und die Strukturen des Presbyteriums und des Gewölbes eignen sich bestens für die Malereien, die aus dieser Kirche
ALTARAUFSATZ AM HOCHALTAR VON SANT ROMÀ VON LLORET DE MAR Der Altaraufsatz wurde in den Jahren 1545 bis 1549 von Pere Serafí angefertigt. Mit diesem Künstler arbeiteten die Maler und Vergolder Jaume Fontanet und Jaume Forner (Sohn) zusammen.
Pere Serafí übernahm die Gemälde auf den Tafeln des Altaraufsatzes und beteiligte sich auch an der Bemalung der Bildhauerarbeiten, und Jaume Fontanet vergoldete das Altarbild und trug Feingold auf alle architektonischen Elemente des Bildwerks auf.
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ein Juwel der modernistischen Kunst, der katalanischen Jugendstilströmung, gemacht haben. Ausgeführt wurden die Arbeiten von Vater und Sohn Bartolomé Ruffi und Pere Capvern, ihres Zeichens Baumeister und Steinmetze aus Girona. Die Bauarbeiten kosteten 3.000 katalanische Pfund. Die zwei Seitenkapellen, die Taufkappelle (Baptisteri) und die Kapelle des Heiligen Sakraments (Santíssim Sagrament), sind im modernistischen Stil ausgeführt, ein Werk von Bonaventura Conill i Montobbio aus dem Jahr 1916. An moderner Kunst ist unter anderem ein Steinbildnis der Jungfrau von Loreto und eine Christusskulptur zu sehen, beides Arbeiten des Bildhauers Monjo.
Die Aufteilung des Altaraufsatzes ist auf fünf vertikale Felder bzw. Tafeln festgelegt. Auf den geraden Feldern werden die Gemälde zur Christuspassion, zum Martyrium des Heiligen Romanus auf Anordnung des Richters Asclepiades unter der Herrschaft Diokletians und weitere Gemälde der Heiligen Jungfrau dargestellt. Die ungeraden Tafeln sind den Bildnissen der Heiligen vorbehalten, die durch Säulen voneinander getrennt sind. Die Tafeln in der Taufkapelle der Kirche von Sant Romá sind die neun Tafeln, die vom alten Altaraufsatz erhalten geblieben sind, und gehören zu zwei Themenbereichen: Das Leben Jesu Christi (5) und das Leben des Heiligen Romanus (4). Die Gemälde mit den Darstellungen der Christuspassion befinden sich im unteren Bereich des Altaraufsatzes, in Form einer Predella, und sind durch insgesamt acht Apostelbildnisse voneinander getrennt.
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MODERNISTISCHER FRIEDHOF
Das Erbe der Indianos in der Bestattungskunst
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Der Friedhof von Lloret de Mar bewahrt die Spuren des Erbes der Indianos, der erfolgreichen Heimkehrer aus Übersee. Der Bau des damals neu angelegten Friedhofs erfolgte Ende des 19. Jahrhunderts auf Betreiben eines reich gewordenen Teils der Bevölkerung. Die Familien, denen diese Menschen entstammten, waren oft eng mit dem amerikanischen Kontinent, dem Handel mit Übersee und dem Reichtum, der daraus entstand, verknüpft.
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Führungen nach Vereinbarung Seit dem Bau der Pfarrkirche von Sant Romà im 16. Jahrhundert wurde das Gebiet um die Kirche als Bestattungsort genutzt. Es gab mehrere Vorschläge für den Standort eines neuen Friedhofs, der aus dem Zentrum des städtischen Lebens ausgegliedert werden sollte. Dieser Trend, der sich vor allem aus Gründen der öffentlichen Hygiene zunehmend in ganz Katalonien verbreitete, wurde von den Vertretern der Kirchenmacht nicht gerne gesehen. Die Gründe der Kirche, sich diesem Trend entgegenzustellen, waren vor allem da-
EIN BUMMEL DURCH DIE STADT DER TOTEN PANTHEON COSTA I MACIA (Puig i Cadafalch • 1902)
rauf zurückzuführen, dass sie diese Maßnahme als einen Willen zur Säkularisierung und einen Versuch wahrnahmen, sich vom Gottesdienst abzuwenden.
Das Pantheon hat den Aufbau einer Kapelle mit einem einzigen Schiff. Hier sehen wir Wasserspeier und am Giebel mehrere Engel, die Blumengirlanden in den Händen halten; sie bedeuten in der klassischen Tradition den Aufstieg der Seele in den Himmel. Im Innern sind Elemente mittelalterlicher Prägung zu sehen, wie der Schlussstein mit Schädeln (die vier Figuren des makabren Totentanzes: Die Dame, der König, der Papst und der Ritter). Für das Gitter lieferten die alten romanischen Gittern die Inspiration.
Die ganze Friedhofsfläche ist nach den Regeln der gesellschaftlichen Hierarchie aufgeteilt. An der Hauptallee finden wir die Grabstätten der privaten Auftraggeber, der Indianos. Rechts und links der Hauptallee befinden sich die Hypogäen der zweiten und dritten Kategorie. Weit von dieser Zone entfernt gibt es einen Bereich für weltlicheBestattungen und einen weiteren für die Beisetzung Ungetaufter. Die historischen Monumente des Friedhofs wurden vor kurzem mit Schildern mit mehrsprachigen Erläuterungen versehen.
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Im Jahr 1891 fiel die Entscheidung zum neuen Standort des Friedhofs. Das Projekt wurde im nachfolgenden Jahr, also 1892, beim Architekten Joaquim Artau i Fàbregas in Auftrag gegeben. Der Bau des neuen Friedhofs wurde dank privater Initiativen möglich: Als treibende Kraft fungierten Familien mit engen Banden zum Überseehandel und zur Bourgeoisie von Barcelona, ein Umstand, der auch die Teilnahme von renommierten Architekten wie Puig i Cadafalch am Projekt mit sich brachte. Die Organisation und Aufteilung des Friedhofgebiets ist gut geregelt und umgesetzt. Es scheint, als habe der Architekt die städtebaulichen Tendenzen der großen Städte aus dem neunzehnten Jahrhundert auch in die Stadt der Toten einfließen lassen: Alleen, Promenaden, kleine Plätze, Häuserinseln...
Pantheon Costa i Macià
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BONAVENTURA CONILL I MONTOBBIO: DER EINZUG DES MODERNISME IN LLORET Er gilt als der eigentliche Architekt des Modernisme, der katalanischen Kunst- und Kulturströmung, in Lloret de Mar. Er restaurierte das Innere der Pfarrkirche von Sant Romà, für die er auch die Kapelle des Heiligen Sakraments und die Taufkapelle entwarf und erbaute (1916). Typisch für seine Werke ist die Verwendung architektonischer Elemente, die dem Werk von Antoni Gaudí verwandt sind, dessen Schüler er war: Die sichtbare roten Fliesen, oder die Bruchfliesen, mit denen die Außenwände der Kirche von Sant Romà geschmückt sind. HYPOGÄUM DURALL I SURIS (Conill i Montobbio • 1903) Das zentrale Thema des Monuments sind der Engel und das Kreuz. Beide sind räumlich (auf der Rückseite) und konzeptuell ineinander verschlungen. Das Kreuz symbolisiert die Auferstehung, die sich der Figur des Engels als Mittler bedient.
Hypogäum Durall i Carreras
HYPOGÄUM DURALL I CARRERAS (Conill i Montobbio • 1903) Auch hier können wir das ikonografische und rekurrente Motiv von Conill i Montobbio sehen, den betenden Engel. Mit den gewundenen Formen an der Basis sind die Flügel der Figur in das Dach des Hypogäums integriert. Die Hände und das Gesicht des Engels aus weißem Marmor heben sich ab. HYPOGÄUM MATARÓ I VILALLONGA (Conill i Montobbio • 1907)
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Hier ist der Einfluss Gaudis in den gewundenen und organischen Formen sehr viel deutlicher zu sehen. Als symbolische Referenzen sind die Ähre und das Kreuz zu nennen, beides Symbole des Lebens und der Auferstehung. Die Figur des Engels ist weiterhin präsent, doch wird er hier abstrakt zum geflügelten Puttenkopf stilisiert.
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Hipogäum Durall i Suris
DAS GUTE SIEGT ÜBER DAS BÖSE PANTHEON ESQUEU I VILALLONGA (Conill i Montobbio • 1909) Hier handelt es sich um eines der komplexesten Werke. Bemerkenswert ist der Umstand, dass der Architekt auf die für ein Pantheon charakteristische Kapellenstruktur verzichtet. Das relevanteste symbolische Element, der Drachen, hält in seinen Krallen einen Schädel und die geteilten Gesetzestafeln mit der Aufschrift Lex. Der Drache ist ein Tier, das dem Reich der Schatten angehört, bedrohlich, mit geöffnetem Rachen. Auffallend ist der parabelförmige Bogen, über den sich organisch eingebunden das Kreuz erhebt. Diese Art von Bogen wurde von Gaudi neu belebt und ist oft in seinem Werk anzutreffen, wie auf dem Dach der Casa Milà, auch La Pedrera genannt. Die Inschrift auf dem Kreuz, Ego sum vita, liefert uns den Schlüssel für die Interpretation des Bauwerks. Es ist die Darstellung der Dualität zwischen Gut und Böse. Das Kreuz ist das Versprechen der Rettung und des ewigen Lebens; auf der Gegenseite finden wir das Böse, unauffällig auf eine Verletzung des göttlichen Gesetzes wartend, um den Menschen zu verurteilen.
NARCÍS MACIA I DOMENECH (Barcelona, 1855 • Havanna, 1933) Einer der berühmtesten Indianos, der erfolgreichen Heimkehrer aus Übersee, wurde in Barcelona als Sohn eines Vaters aus Lloret und einer kubanischen Mutter in einer Familie geboren, die eng mit dem amerikanischen Kontinent verbunden war. Seine Berufung für die Geschäfte lockte ihn 1872 nach Havanna. Er begann, im Dörrfleischunternehmen Serra & Barraqué zu arbeiten und wurde schließlich zum Alleinbesitzer des Unternehmens. 1885 heiratete er die Tochter von Barraqué. Er amtierte als Präsident zahlreicher kultureller und philanthropischer Gesellschaften und wurde dann Präsident des Komites der Spanischen Gesellschaften, der Präsident der Präsidenten aller regionalen Gesellschaften auf der Insel. Seine Rolle in der Handelsbranche war bemerkenswert: Präsident der Handelsgesellschaft Nueva Fábrica de Hielo, S.A., Berater und Direktor der Bank Banco Mercantil Americano mit ausschließlich amerikanischem Kapital, Vizekonsul von Brasilien in Havanna... Der überzeugte Katholik (Träger des Großen Kreuzes von Isabel der Katholischen) und katalanische Patriot war für seinen entschlossenen, einfachen und pazifistischen Charakter bekannt und ließ sich zu keinem Zeitpunkt auf die Parteienpolitik ein. Er starb in Havanna und hinterließ 6 Kinder und 16 Enkel. „Die Erfahrung des Lebens hat mir gezeigt, dass ein Mann gut, bescheiden, sparsam und konstant sein muss.“
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Fàbregas i Barri, Esteve: Obra del calendari de Lloret de Mar. Druckerei Santa Cristina, Lloret de Mar, 1978
Pantheon Esqueu i Vilallonga
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GÄRTEN VON SANTA CLOTILDE
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Das Wesen des Gartens im Noucentisme
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Der Marquis von Roviralta gab 1919 das Projekt der Gärten von Santa Clotilde bei einem jungen Landschaftsgestalter und Architekten in Auftrag: Nicolau Maria Rubió i Tudurí. Das Gelände der heutigen Gärten wurde ursprünglich für den Weinanbau genutzt und vom Marquis Zug um Zug bis zum Erreichen der heutigen Ausdrehung von 26.830 m2 erworben. Die Gärten liegen über einem Steilhang mit Blick aufs Meer, zwischen der Bucht Boadella und dem Strand von Fenals. Die Lage der Gärten machen die Umgebung als Rahmen und das Mittelmeer zu einem weiteren Bestandteil der großen Pflanzen-Inszenierung, die Rubió i Tudurí geschaffen hat. Der junge Architekt bewegte sich in den prägenden künstlerischen Stilrichtungen jener Zeit, zu denen auch der Noucentisme gehörte. Diese künstlerische Strömung in Katalonien suchte in den Anfängen des 20. Jahrhun-
Führungen nach Vereinbarung Pädagogisches Programm derts den Weg zurück zu den klassischen Formen auf der Suche nach Symmetrie, Proportion und Ordnung. Um diese Ideale in einem Raum wie einem Garten wiederzugeben, setzte Rubió i Tudurí unterschiedliche Faktoren ein, darunter die sogenannte Topiari-Kunst, die darin besteht, die Pflanzen zu beschneiden, um ihnen Formen zu verleihen und damit Räume zu gestalten. Die Gärten sind über einer Steilküste angeordnet, so dass zahlreiche Höhenunterschiede auszugleichen waren und das Anlegen von Treppen und Rampen erforderlich wurde. Eine der Formen, die er erfand, um diese architektonischen Elemente in die umgebende pflanzliche Natur zu integrieren, ist an der großen Freitreppe zu sehen. Zwischen den einzelnen Stufen ist Efeu gepflanzt, so dass die Treppe von unten gesehen den Eindruck einer großen Pflanzenkaskade vermittelt.
NICOLAU MARIA RUBIÓ I TUDURÍ (Maó, 1891 • Barcelona, 1981)
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Er war Architekt, Städtebauer, Gartengestalter, Schriftsteller, Übersetzer, Dramaturg und Journalist. 1917 wurde er Direktor der Abteilung Parks und Gärten von Barcelona. Der wichtigste Aspekt seines beruflichen Schaffens war die Planung der Gärten nach dem Konzept eines in die Umgebung integrierten Gartens und die Gliederung der Natur ohne geometrische Zwänge nach dem Ideal der katalanischen Noucentisme-Strömung, im Gleichgewicht mit dem Mittelmeer. Als Schüler von Forestier arbeitete er für die Universalausstellung 1929 in Barcelona. Die Aufgabe bestand aus der Begrünung des ganzen Ausstellungsbereichs mit der am Mittelmeer heimischen Vegetation. Besondere Erwähnung aus seinem Werk verdienen das Kloster von Montserrat, die Gärten des Königspalastes von Pedralbes in Barcelona, der Radiopavillon Barcelona auf dem Tibidabo und das Gebäude der Metro-Goldwyn-Mayer in Barcelona.
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Die Vegetation, die wir in den Gärten finden, stammt aus dem Mittelmeerbecken. Pinienbäume, Linden, Pappeln, Klebsamen und Zypressen stehen im Vordergrund. Besondere Sorgfalt wird den Blütenpflanzen zuteil, um jederzeit einen blühenden Anblick zu bieten. Die unterschiedlichen Pflanzenarten sind so zusammengestellt, dass sie sich mit ihrer Blüte abwechseln. Die Quellen an den Treppen und die kleinen Teiche verdienen ebenfalls Erwähnung: Die Springbrunnen an der Sirenentreppe, ein Werk von Maria Llimona, scheint ein Zwiegespräch mit dem Meer zu führen. Die Sirenen mit
ihren erhobenen Armen scheinen dem Meer, das sie erwartet, eine Ode zu widmen. Für den Blick auf die Sirenentreppe von oben gibt es keine bessere Beschreibung als die Worte des katalanischen Schrifftellers Josep Pla. In seinem Buch Reiseführer zur Costa Brava stellt er fest, dass die große Freitreppe, von prachtvollen Zypressen gesäumt und zur Landspitze von Santa Cristina hin gewandt, einen unvergesslichen Eindruck hinterlässt und zu den wunderbarsten Augenblicken an der Küste gehört. Figuren aus der Mythologie wie Venus und die Sirenen und Büsten, die römischen Bildhauerarbeiten
Eingang Zugang zum Garten
Lindenpromenade
WC Privater Zugang
Willkommensplatz
Platz der Sinne
Platz des Pinienhains Sirenenplatz Blanes Barcelona
Laube
Meeresfreitreppe
Mittelmeerplatz
See
Strand von Fenals
Löwentreppe
Tossa de Mar
Lloret de Mar
Strand von Sa Boadella
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Sirenentreppe
Girona – Frankreich
Aussichtspunkt Rubió i Tudurí
Strand von Santa Cristina
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Aussichtspunkt von Sa Boadella
Strand von Lloret
Promenade Marquès de Roviralta
Zur klassischen mediterranen Tradition gehört die tiefe und uralte Verknüpfung der Mythen mit der Pflanzenwelt. Eines dieser Bande gewann mit den Jahren symbolhaften Charakter basierend auf einem dichterischen Ursprung der Stadt Lloret, aufgrund der etymologischen Ähnlichkeit mit dem Wort „Llorer“ (Loorbeerbaum). Cupido, in einem Halbkreis von Lorbeerbäumen umgeben, verweist auf den Mythos von Apollo und Daphne.
DER MYTHOS VON APOLLO UND DAPHNE “(...) eine lähmende Schwere überkommt ihre Glieder, ihre zarte Brust überzieht eine feine Rinde, ihre Haare wachsen zu Blättern, die Arme, zu Ästen; ihre Füße, vor kurzem noch so flink, bleiben am Boden haften, werden zu unbeweglichen Wurzeln, ihr Kopf wird eine Baumkrone. Nur ihre strahlende Schönheit ist geblieben. Apollo liebt sie weiterhin innig; er legt die rechte Hand auf den Stamm und spürt, wie ihr Herz unter der neuen Rinde schlägt, umschlingt mit seinen Armen die Äste, als wären es Glieder, und bedeckt das Holz mit Küssen; das Holz jedoch weist seine Küsse ab. Und der Gott spricht zu ihr: „Wenn du nicht meine Gemahlin sein kannst, dann wirst du, zweifle nicht daran, mein Baum sein; für alle Zeiten wirst du, Lorbeerbaum, mein Haupt, meine Lyra und meinen Köcher schmücken; du wirst die römischen Anführer begleiten, wenn frohe Stimmen ihren Sieg verkünden und das Kapitol Zeuge langer Triumphmärsche wird (...).“ Der Lorbeerbaum willigte mit seinen neuen Ästen ein, und es schien, als habe er mit der Krone genickt, als sei es ein Haupt.” Ovid: Metamorphosen, I, 452-567. Übersetzung ins Katalanische von Ferran Aguilera.
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aus dem Kaiserreich nachempfunden sind, führen uns in diese idyllische Welt dieses Gartens ein.
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CAN SARAGOSSA
Ein Gut mit langjähriger Geschichte
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Die Geschichte des Guts Can Saragossa folgt dem Rhythmus der Geschichte des Ortes Lloret. In seinen Ursprüngen war es eines der ältesten Bauerngüter der Stadt. Mit den modernistischen Umbauten im 19. Jahrhundert wurde es zur luxuriösen Sommerresidenz und im Jahr 1954 wurde es zum Hotel umgebaut. Heute sind dort die Dauerausstellung zur iberischen Archäologie und die umfangreiche Kollektion Joan Llaverias zu sehen. In den Räumen ist unter anderem auch der Sitz der Abteilung für Kulturerbe der Stadtverwaltung von Lloret de Mar untergebracht.
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KURZE GESCHICHTE EINES GESCHICHTSTRÄCHTIGEN GUTS Die ersten Daten zur Existenz des Guts gehen auf das Jahr 1317 zurück. Damals bestand das Gemeindegebiet von Lloret aus 26 Landgütern und 9 Heuschobern, die
Führungen nach Vereinbarung Pädagogisches Programm über das ganze Gebiet verstreut waren. Die Schwarze Pest machte auch vor Katalonien nicht halt und zahlreiche Güter blieben verlassen zurück, doch Can Saragossa blieb glücklicherweise verschont. Eine Inventur aus dem Jahr 1631 liefert uns Daten zur Aufteilung des Guts, zum Viehbestand und auch zu den Anbaufrüchten: Obstbäume, Weizen, Bohnen, Kichererbsen, Saubohnen und Kohl. Im Jahr 1885 wurde der Arzt und Chirurg Narcís Saragossa Ametller durch eine Erbschaft Eigentümer des Guts. Er gab die Arbeiten zum Umbau des Gebäudes in Auftrag, die 1902 abgeschlossen wurden. Die Umbauarbeiten verliehen dem Gebäude das Aussehen eines kleinen, modernistischen Palastes, ganz im Trend der historizistischen neogotischen Stilrichtungen, die im beginnenden 20. Jahrhundert so in Mode waren. Es folgten Glanzzeiten für Can Saragossa, ein Ort der Unterhaltung für die wohlhabende Gesellschaft der Sommer-
DIE DAUERAUSSTELLUNGEN VON CAN SARAGOSSA DIE WELT DER IBERER IN LLORET DE MAR Vom 6. bis 3. Jahrhundert vor Christus erlebten der Süden und Osten der Iberischen Halbinsel die Entwicklung und Blüte der iberischen Kultur. Die Iberer bildeten eine ausgeprägt landwirtschaftliche und sesshafte Gesellschaft.
Sie lebten im Allgemeinen in befestigten Siedlungen auf Anhöhen, in Häusern mit Steinsockeln, Wänden aus Lehm und Dächern aus Pflanzenmaterial. Diese Stufe der Verstädterung, wenn auch erst in den Anfängen, beinhaltete bereits die Ausbildung einer gewissen Hierarchie und eine Spezialisierung innerhalb der Gesellschaft. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch den Handel, den die Iberer vor allem auf dem Seeweg mit den Griechen und Karthagern betrieben. Aus technischer und kultureller Sicht hatten sie bereits wichtige Errungenschaften vorzuweisen, darunter insbesondere die Verarbeitung von Eisen zu Gerätschaften und Waffen sowie die Töpferei, in der sie wahre Meister waren. Die Iberer gehörten zwar einer gemeinsamen Kultur an, waren jedoch aufgrund der charakteristischen Ausprägung ihrer Kultur und ihres Wirtschaftssystems politisch uneinig und bekämpften sich häufig. Aus diesem
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frischler in Form von luxuriösen Festen, Maskenbällen und Tennispartien. Im Jahr 1954 wurde das Gebäude zum Hotel umgebaut. Das Hotel mit 10 Zimmern trug den Namen Hotel Manyana und war 10 Jahre in Betrieb. Die Stadtverwaltung von Lloret de Mar erwarb das Gut 1984, als es vom Ehepaar Joan Carbó Vilas und Maria Palaudelmas bewohnt wurde.
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Grund waren die Iberer ein ausgesprochen kriegerisches Volk und die Verteidigungsanlagen an ihren Siedlungen waren unerlässlich. AUSGRABUNG VON MONTBARBAT Die iberische Siedlung von Montbarbat liegt auf der Spitze eines Berges, der den gleichen Namen trägt, auf 331 Höhenmetern im Küstengebirge, am nordwestlichen Rand des Gemeindegebiets von Lloret und an der Grenze zur Gemeinde Maçanet de la Selva. Diese Lage machte es zu einem Ort von strategischer Bedeutung, denn dieser Aussichtspunkt bietet einen Blick über die gesamte Senke von Selva, die Hänge der umgebenden Berge (Montseny, Guilleries und Cabreres), den westlichen Teil des Gebirgszugs Les Gavarres und das ganze Gebiet Baixa Tordera. Der Gipfel des Montbarbat verschaffte also die Kontrolle über zwei der wichtigsten Kommunikationswege des Landes: Zum einen über die Via Heraklea (die spätere Römerstraße Via Augusta), die die Iberische Halbinsel mit dem Rest Europas verband. Und zum zweiten über die Wasserwege, die die Küste mit dem Fluss La Tordera und dem Flussbett von Arbúcies mit dem Hinterland verbanden. AUSGRABUNG VON PUIG DE CASTELLET
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Die befestigte iberische Anlage von Puig de Castellet liegt 2 Kilometer nördlich des Stadtkerns von Lloret de Mar, direkt neben der Siedlung Roca Grossa. Sie erhebt sich auf einem Felssporn an den Westhängen des Gipfels von Rossell, auf 197 Höhenmetern, und liegt auf einer kleinen Ebene. Durch den höhergelegenen Gipfel ist die Siedlung zum Meer hin vor den Blicken geschützt. Die
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strategische Lage ermöglicht die Kontrolle der Küstenlinie vom Mündungsgebiet des Flusses La Tordera bis zum Strand von Lloret und der gesamten, umgebenden Ebene und bietet einen direkten Sichtkontakt zum Standort der iberischen Siedlungen von Montbarbat, Turó Rodó und Turó de Sant Joan von Blanes. AUSGRABUNG VON TURÓ RODÓ Die iberische Siedlung von Turó Rodó liegt auf einem Vorgebirge auf 40 Höhenmetern, ganz in der Nähe des Stadtkerns von Lloret de Mar in nordwestlicher Richtung, das im Osten und Süden vom Meer umspült wird; im Western reichen seine Ausläufer bis zum Strand von Sa Caleta und im Norden ist der Gebirgsstock durch eine 50 Meter breite Landenge mit dem Festland verbunden. Damit wird es zu einem einfach zu verteidigenden Standort mit einem weiten Blick auf den Strand von Lloret, die umgebende Ebene, ein gutes Stück der Küste und die Anhöhen des Küstengebirges Serralada Litoral, die diesen Bereich der Costa Brava abschließen.
ICH BIN JOAN LLAVERIAS
Die Kollektion umfasst einen Bestand von 152 Bildern mit Zeichnungen, Aquarellen und Ölgemälden, die 1982 von der Stadtverwaltung von Lloret erworben wurden. Die Ausstellung zeigt auch das großformatige Gemälde, das Llaverias 1921 gemalt hat, „Die Prozession der Heiligen Cristina“. Eine Szene, die laut Joan Domènech aussieht, als male der Künstler aus den Vorstellungen seiner Erinnerung eine Prozession, die nicht genau in diesem Augenblick vorüberzieht, sondern so unendlich viele Male vorübergezogen ist.
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KOLLEKTION JOAN LLAVERIAS
Joan Llaverias wurde 1865 in Vilanova i la Geltrú geboren. Er studierte an der Schule der Schönen Künste von Barcelona und zeichnete sich vor allem durch seine Fertigkeiten bei den Zeichnungen aus. Auf der Suche nach Landschaften und kreativer Inspiration besuchte er den Bezirk Empordà und die Costa Brava. In dieser Zeit, um 1905, wurde er zu einem häufigen Gast in Lloret, einem noch unberührten Ort, einem Fischerdorf, einem Dorf der sommerlichen Abende mit althergebrachter Ruhe. In der Stadt Barcelona arbeitete er als Zeichner mit renommierten Zeitschriften zusammen, wie Cu-Cut, in der er Zeichnungen von humoristischem Scharfsinn veröffentlichte. Seine Werke wurden in den Räumlichkeiten mit größtem Zulauf ausgestellt und viele davon sind mit Lloret verbunden. Ab dem Jahr 1914 wurde seine Verbindung zum Ort zunehmend enger. Während des Bürgerkriegs (1936-1939) blieb der Maler in Lloret und arbeitete mit dem hier ansässigen Schriftstel- ler Esteve Fàbregas i Barri an der Illustration von Seefahrergeschichten. Llaverias, der Maler von Lloret, starb an den Komplikationen einer Bronchitis am 18. November 1938. In seinem Atelier blieb ein unvollendetes Gemälde auf der Staffelei zurück.
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KAPELLE SANTS METGES
Altes Krankenhaus von Lloret (1445)
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Die Kapelle Sants Metges (Kapelle der Arztheiligen) gehörte zum einstigen Wohlfahrtskrankenhaus von Lloret. Es wurde 1445 von Narcís Oliveres gegründet, seines Zeichens Kanoniker der Kathedrale von Girona und Verwalter der Propstei für den Monat November, und in dieser Funktion Herr über das Gebiet von Lloret. Bei der Errichtung des neuen Krankenhauses wurde die dazugehörige Kapelle von der Stadtverwaltung zum Verkauf angeboten und am 21. Juni 1881 vom Kanoniker Dr. Narcís Domènech i Parés erworben, der sie sofort der Pfarrgemeinde überließ.
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Diese Veräußerung nahm folgenden Verlauf: Am 10. November 1880 wandte sich die Stadtverwaltung von Lloret an den Bischof von Girona, nach den Bestimmungen der alleinige Besitzer, um den Verkauf der Kapelle des alten Krankenhauses zu beantragen und mit dem Erlös aus dem Verkauf der Kapelle zur Fertigstellung der Arbeiten am neuen Krankenhaus beizutragen. Der Bischof von Girona erteilte seine Einwilligung unter der Bedingung, dass der Käufer die Kapelle direkt nach dem Kauf der Kirche überlassen sollte, wobei der Käufer sich jedoch das Recht vorbehielt, seinen Besitz zurückzufordern, wenn der Staat zu irgendeinem Zeitpunkt das Eigentum erwerben wollte. Der Verkaufspreis betrug 1.140 Pesetan, die der Käufer in gültigen Münzen
aus Gold und Silber bezahlte und die bei Eduard Martínez i Dalmau, Apotheker und Verwahrer der Stadtverwaltung von Lloret, hinterlegt wurden. Für das Konsistorium unterzeichnete der Bürgermeister, seinerzeit Agustí Font i Surís, und der Syndikus Esteve Pi i Parera. RESTAURIERUNG DER KAPELLE
Sowohl in Girona als auch in Barcelona kommentierte die Presse die Restaurierung und veröffentlichte insbesondere die Nachricht über die Skulptur der Heiligen Kosmas und Damian, die von den Künstlern Segundo Vaucells und L. Alculiol auf dem Platz Santa Anna in Barcelona ausgestellt wurde und für die Kapelle von Lloret bestimmt war. Es handelt sich nach ihren eigenen Worten um ein verdienstreiches Werk, das einen Heiligen aufrecht und den zweiten kniend darstellt. Die Kapelle Sants Metges wurde nach ihrer Restaurierung am 16. Juli 1912 feierlich eröffnet.
Durch die Umtriebe im Spanischen Bürgerkrieg (19361939) wurde die Krankenhausanlage zerstört und nur die Kapelle blieb erhalten; sie wurde dank der Hingabe der Einwohner von Lloret für die Arztheiligen Kosmas und Damian nach Beendigung des Bürgerkriegs wieder restauriert. In den folgenden Jahren übernahmen Privatleute und Vereinigungen wie Xino-Xano den Erhalt des Bauwerks und statteten die Kapelle unter anderem mit einer neuen Glocke namens Marina aus. In jüngster Zeit wurde die Pflege und Erhaltung der Bruderschaft von Sant Elm (des Heiligen Erasmus), dem Schutzheiligen der Seefahrer und Seeleute, übertragen. Nach einer Renovierung Außen und Innen, die dem Bau einen marinen Anstrich verlieh, wurde er zum Sitz der Fischerzunft. Dieser kulturgesellschaftliche Impuls hat die Kapelle neben ihrer weiteren religiösen Nutzung auch zu einem Raum für Ausstellungen, Konzerte, Konferenzen und anderen Aktivitäten gemacht. In Erinnerung an den hundertsten Jahrestag der Restaurierung durch den Architekten Bonaventura Conill (16. Juli 2012) hat die Bruderschaft von Sant Elm die Absicht, die Renovierung der Dacheindeckung in Angriff zu nehmen, die in sehr schlechtem Zustand ist. Auszug aus dem Buch „El canonge Vilà“ von Agustí M. Vilà i Galí. Seiten 66 und 67.
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1912 begann auf Betreiben des Kanonikers Dr. Augustí Vila die Restaurierung unter der künstlerischen Leitung des Architekten Bonaventura Conill i Montobbio aus Lloret. Er war es auch, der später den Bau des modernistischen Teils der Pfarrkirche von Lloret durchführte und auch mehrere Pantheons auf dem neuen Gemeindefriedhof entwarf. Bei dieser Restaurierung wurde die Kapelle mit dem heute sichtbaren Kreuzgewölbe mit Fliesen ausgestattet, wie sie für den katalanischen Modernisme typisch waren.
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KAPELLE SANTA CRISTINA DER NATURRAUM
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In diesem Gebiet liegen zwei wunderbare Strände, nämlich der Strand von Santa Cristina und der Strand von Treumal. Der größte Teil des Anwesens mit insgesamt 10 Hektar ist als natürliches Waldgebiet belassen, ein Beispiel für einen mediterranen Wald mit einer großen Vielfalt an Pflanzenarten, die an den häufig begangenen Stellen ausgeschildert sind, und einer einheimischen Fauna. Der Platz mit der hundertjährigen Pinie ist ein außergewöhnlicher Aussichtspunkt mit Blick auf die
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Küste und diente zahlreichen Veranstaltungen als Kulisse, darunter der Ratssitzung der Autonomen Regierung von Katalonien im Jahr 1934, an die eine Majolika erinnert. Ganz in der Nähe befindet sich der Aussichtspunkt Sorolla; an diesem Ort fertigte dieser Maler die Studie zum späteren Hintergrund seines Gemäldes „Katalonien: Der Fisch“ an, für die Kollektion „Vision Spaniens“ der Hispanic Society von New York. Direkt neben dem Strand ist eine Steinhütte erhalten, die früher den Fischern Unterschlupf bot und mehr als 150 Jahre alt ist.
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DIE WALLFAHRTSKAPELLE
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Die heutige Wallfahrtskapelle wurde von den Einwohnern von Lloret mit eigener Kraft und aus eigenen Mitteln im Jahr 1764 errichtet und zeigt die Hingabe, die dieser Fischerort unserer Schutzheiligen stets entgegengebracht hat. Dieses Bauwerk ersetzte eine frühere Kapelle, die bereits seit 1354 hier stand. Die bei Funden zutage geförderten Überreste aus der Zeit der Römer weisen darauf hin, dass dieser Ort bereits zur damaligen Zeit besiedelt war. Der Stil entspricht dem Barock der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Hochaltar aus farbig gestaltetem Marmor mit Gemälden der Martyrien der Heiligen ist genuesischen Ursprungs und wurde von einem aus Lloret stammenden Reeder gespendet. Er lebte in Genua und brachte den Hochaltar mit seinen Schiffen aus Italien nach Lloret. Über dem Haupteingang sind aus Stein gehauene Szenen zu sehen, die ebenfalls das Martyrium der Heiligen Christina zeigen.
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Hier sind die Reliquien der Heiligen Christina aufbewahrt, der Schutzheiligen von Lloret. Die Kapelle beherbergt darüber hinaus eine umfangreiche Kollektion von Votivbildern aller Art, darunter insbesondere die Boote aus dem 18. Jahrhundert, die das Hauptschiff des Kirchenbaus schmücken. Ebenfalls bemerkenswert sind die Gemäldekollektion, das Pergament aus dem Jahr 1422, das historische Archiv und die Altarbilder des ehemaligen Renaissance-Altaraufsatzes. Die Laienbruderschaft von Santa Cristina kümmert sich um die Instanthaltung der Anlagen sowie um die Traditionen rund um diesen Wallfahrtsort: Das Fest der Vergebung, die Prozession von Santa Cristina mit der Regatta S’Amorra Amorra
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und den Tanz auf dem Platz oder Tanz der Almorratxes (Krugtanz). DIE PROZESSION AM 24. JULI
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Am 24. Juli jedes Jahres zieht der Ort Lloret mit einer Vielzahl von Booten aller Art in einer Prozession übers Meer und bringt das Bildnis und eine Reliquie der Heiligen von Lloret bis zum Strand von Santa Cristina. Hier erwarten alle die Ankunft der Regatta S’Amorra Amorra, einer Ruderregatta mit Schaluppen, an der neun Bootsclubs in Vertretung der einstigen Zünfte teilnehmen. Von dort zieht die Prozession mit den Musikern, dem Bildnis und der Reliquie, dem Pfarrer, den Vertretern der Behörden, den Fahnen der neun Bootsclubs der Ruderregatta, den Laienbrüdern bzw. Leitern der Einrichtung, den Laienschwestern mit den Angelets (Kindern) und allen Prozessionsteilnehmern den Weg vom Strand hinauf bis zur Kapelle. Nach der Ankunft bei der Kapelle werden eine Messe zu Ehren der Heiligen Christina zelebriert und der Rosenkranz gesungen. Nach der Messe gibt es ein Ragout (ein traditionelles Fischerge-
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richt), das an die mehr als Tausend Teilnehmer ausgegeben wird. Danach stellt sich der Festzug wieder auf und kehrt auf demselben Weg nach Lloret zurück. Diese Prozession ist seit dem Jahr 1607 überliefert. DER TANZ AUF DEM PLATZ Am Nachmittag des 24. Juli tanzen vier Frauen, die Laienschwestern (die jedes Jahr aus einer großen Anzahl von Bewerberinnen ausgewählt werden) im Festgewand
DIE REGATTA S’AMORRA AMORRA Diese Regatta ist ein traditioneller Wettkampf zwischen den örtlichen Ruderclubs in Vertretung der Zünfte oder Bruderschaften und besteht aus einem Wettrudern, das am Strand von Lloret beginnt und bis zum Strand von Santa Cristina geht. Die Boote rudern bis zu dem Punkt, an dem der Glockenturm der Kapelle von Sant Pere del Bosc auf der Anhöhe zu sehen ist. Dort werden die Ruder hochgestellt und Salve Regina gesungen, danach fällt der Startschuss. Die Aufstellung der Boote wird durch eine Auslosung am Abend des 23. Juli auf dem Rathausplatz festgelegt und die Boote gehen mit einer Besatzung aus acht Ruderern und einem Steuermann an den Start. Über etwa 2,5 km rudern die Boote dann mit voller
Kraft bis zum Strand von Santa Cristina. Dem Gewinner wird kein materieller Preis zuteil sondern schlicht und einfach der Ruhm des Sieges, eine Ehre, die unter den teilnehmenden Mannschaften hoch geschätzt wird. Die Meeresprozession existiert bereits seit dem 16. Jahrhundert und die Ruderboote transportierten den Festzug aus Geistlichen, Vertretern der Behörden, Laienbrüdern, Musikern und anderen Teilnehmern. Das Wort Amorrar bezeichnet den Zeitpunkt, zu dem der Bug eines Schiffes auf Land auffährt. Die alten Ruderer verwendeten den Ausruf „Amorra, amorra, sa relíquia! Amorra!” (etwa: Auf Land, auf Land die Reliquie! Auf Land!). Es scheint als erhielten die Gewinner einst ein Lamm als Siegespreis, möglicherweise liegt hier auch der Ursprung des Ragouts, das nach der Messe auf dem Platz Pi vor der Kapelle Santa Cristina serviert wird. Dann kehrt der Prozessionszug wieder an den Strand von Lloret zurück und im Anschluss findet eine Regatta mit denselben Booten statt, diesmal mit weiblicher Besatzung.
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mit ihren Partnern diesen zeremoniellen Tanz uralten Ursprungs, der auch als Tanz der Almorratxes bekannt ist, auf dem Stadtplatz. Almorratxes ist die Bezeichnung für eine Art Glasgefäß mit Parfüm und einer weißen Blume, das von den Laienschwesternkraftvoll auf den Boden geworfen und zerbrochen wird. Damit verkörpern sie (so die Überlieferung) ein christliches Mädchen, die mit dieser Geste ihren musulmanischen Freier abwies, zu einer Zeit, als die Piraten aus den Barbareskenstaaten die katalanische Küste heimsuchten. Der Tanz endet mit einer Runde der acht Tänzer, Arm in Arm, über den Platz. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich dieser Tanz verändert; es gibt Dokumente, die seine Existenz bereits im Jahr 1592 bestätigen. Die Namen der ersten Laienschwestern, die festgehalten wurden, stammen aus dem Jahr 1764.
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KAPELLE LES ALEGRIES
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Die Kapelle Les Alegries fungierte seit ihrer Weihe 1079 als Pfarrkirche der Stadt, bis der Sitz der Pfarrgemeinde 1522 an seinen heutigen Standtort verlegt wurde. Der Boden, auf dem die Kapelle errichtet wurde, war eine Schenkung von Sicardis, der Herrin von Lloret de Mar, zusammen mit vierunddreißig Schritt Land im Umkreis, um den Friedhof anzulegen. Die Auswahl dieses Standortes, so wird vermutet, ist dem Umstand zuzuschreiben, dass die Wege nach Tossa, Maçanet, Santa Coloma und Girona hier zusammenlaufen. Nach der Verlegung der Pfarrgemeinde erhielt die Kapelle unterschiedliche Namen, wie Alte Kirche, oder Alte Muttergottes, und
später Muttergottes von Les Alegries. Der Zugang zum Kirchenbau erfolgt über eine Treppe mit einer kleinen Kapelle und einer Muttergottes aus Alabaster. Die Skulptur wurde von einer Gläubigen in Auftrag gegeben, die den Arm der ehemaligen, während dem Bürgerkrieg zerstörten Skulptur aufbewahrt hatte. Aus der Zeit der Romanik ist der untere Teil des Glockenturms bis zur ersten Fensterreihe erhalten. Eine vor kurzem durchgeführte Restaurierung hat die romanischen Elemente an den Wänden der Fassade und an den Seitenwänden wieder in den Vordergrund gerückt. Das Gotteshaus wurde im Laufe der Zeit zahlreichen Veränderungen unterworfen.
1914 wurde ein weiteres Stockwerk mit Doppelfenstern im Glockenturm eingebaut und 1939 wurde das Dach mit Blendbögen ausgeführt. Das Bildnis der Muttergottes wurde 2006 von Mutter Elena aus dem Kloster von Sant Daniel von Girona, Hochschulabsolventin für Kunst und
Restaurationsverfahren, renoviert. Sie wurde auch mit der Restaurierung des Schöpfungsteppichs in der Kathedrale von Girona betraut. Um das Gotteshaus sind hundertjährige Korkeichen sowie eine kleine Ausstellung der zukünftigen Werkzeugschau der Bauern von Les Alegries zu sehen. BESICHTIGUNG Die Kapelle öffnet zum Festtag zu Ehren der Schutzheiligen ihre Türen, nämlich am 8. September am Nachmittag und am darauffolgenden Sonntag ganztags. Im Januar ist sie am ersten Sonntag nach Dreikönig am Vormittag zum Fest der Traginers (Fuhrleute) und im Zeichen der gleichnamigen Legende geöffnet. Und im Mai findet hier das Blumenfest statt, zu dem die Kapelle mit Blumen geschmückt wird und auch die Sakristei ganztägig für Besuche offen steht.
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1913 wurde umfangreiche Umbauten durchgeführt und von den Brüdern Narcís und Joan Gelats Durall finanziert; dabei wurden die Fassade, das Eingangstor und der Innenraum verändert. Die Kirche wurde mit einem barocken Altaraufsatz ausgestattet und die Nische der Jungfrau wurde im Stil der damaligen Zeit mit Vergoldungen, venezianischem Stuck und Marmor gestaltet. Sechs Wandgemälde wurden angefertigt, sie stellen die Rosenkranzgeheimnisse und die Himmelfahrt des Herrn dar. Auf manchen sind auch Persönlichkeiten der damaligen Zeit zu sehen, darunter einer der Mäzene.
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SANT PERE DEL BOSC Die Anlage von Sant Pere del Bosc blickt auf eine mehr als tausendjährige Geschichte zurück. Die Ursprünge als Benediktinerkloster gehen auf das Jahr 986 zurück, auf die Zeit nach einem Angriff auf das Kloster von Blanes. Damals entstand das, was wir heute als Sant Pere del Bosc kennen; seinerzeit erhielt die Anlage den Namen Sant Pere Salou und bestand aus einer Reihe von Bauten rund um eine Kapelle.
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Doch auch hier entgingen die Mönche den ständigen Angriffen nicht, im Gegenteil. Besonders verheerend war der Angriff im Jahr 1694, als die einfallenden Franzosen Feuer legten und die Mönche nach fast 700 Jahren dazu bewegten, das Gebiet von Lloret zu verlassen und sich der Kongregation von Sant Pere de Galligants anzuschließen.
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Doch trotz der Zerstörung diente die Anlage von Sant Pere del Bosc weiterhin als Wallfahrtsort, der von den Einwohnern von Lloret hoch geschätzt wurde, und dieser Umstand führte auch dazu, dass die Kapelle 1759 wieder aufgebaut wurde. Die Arbeiten wurden von der Fischerzunft der Stadt finanziert, die einen wunderbaren barocken
Altaraufsatz anfertigen ließen; er ist dem Altaraufsatz vergleichbar, der in der Pfarrkirche von Cadaqués zu sehen ist. Später, im Jahr 1860, im Rahmen der von Mendizábal vorangetriebenen Desamortisation, brachte die Königin Isabel II eine ganze Reihe von nicht mehr genutzten Gütern der Kirche zur Versteigerung. In Lloret wurden die Kapellen von Santa Cristina und Sant Pere del Bosc zur Versteigerung angeboten. Die Menschen aus Lloret wollten keinesfalls das Risiko eingehen, dass beide Güter in fremde Hände fallen und organisierten eine Volkskollekte, um die von der Krone verlangte Summe aufzubringen. Die Kollekte brachte genug Geld für den Kauf der Kapelle Santa
Cristina ein, aber nicht genug, um auch Sant Pere del Bosc zu erwerben; ein Gut, für das 200.000 Ral verlangt wurde, eine für die damalige Zeit maßlos übertriebene Summe.
Jahrhundert, ließ Pius Cabañas, ein Nachfahre von Nicolau Font, einen neuen Flügel an das Hauptgebäude anbauen, um dort ein Asyl für alte Mitbürger einzurichten, und gab der Einrichtung den Namen seines Onkels. Das Asyl wurde bis Ende der 60er Jahre betrieben und dann in die Nebengebäude des Gemeindekrankenhauses verlegt, wo es bis heute untergebracht ist. Während dem Spanischen Bürgerkrieg erlitt die Anlage von Sant Pere del Bosc schwere Schäden; die verheerendste Zerstörung war indes zweifellos die Verbrennung des barocken Altars aus dem Jahr 1759. Heute beherbergt Sant Pere del Bosc, das weiterhin im Besitz der Nachfahren von Nicolau Font i Maig ist, ein Restaurant und ein Hotel, die 1981 bzw. 2011 eröffnet worden sind.
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Der damalige Ortsvorsteher Agustí Font i Suris wandte sich in einem Brief an seinen Cousin Nicolau Font i Maig, der bereits in jungen Jahren das Vermögen eines Onkels geerbt hatte und nach Kuba ausgewandert war. Unter seiner kundigen Verwaltung hatte sich dieses Vermögen exponentiell vervielfacht. Deswegen bat Agustí nun Nicolau um Hilfe, die ihm dieser auch gewährte. Und zwar, indem er Sant Pere del Bosc mit einem Mandat erwarb. Nicolau Font, den jeder den Grafen von Jaruco nannte (ein Titel, den dieser aufgrund seiner festen republikanischen Überzeugungen stets abgelehnt hatte), kehrte erst 20 Jahre nach dem Kauf von Sant Pere del Bosc aus Kuba zurück, um das Jahr 1880. Nach seiner Rückkehr widmete er sich mit Leib und Seele ausschließlich der Restaurierung des alten Kerns von Sant Pere del Bosc. Mit der Hilfe renommierter Persönlichkeiten aus den angewandten Künsten wie dem Architekten Josep Puig i Cadafalch, dem Bildhauer Eusebi Arnau, dem Maler und Dekorateur Enric Monserdà und anderen verlieh er der Anlage nicht nur bemerkenswerten Glanz, sondern schuf auch eine Art spirituellen und künstlerischen Pfad zwischen Lloret und dem Heiligtum, indem er am Weg bedeutende Monumente errichtete, wie das Wegkreuz, den Gedenkstein der Muttergottes der Gnade oder auch das Monument zu Ehren der Muttergottes der Gnade, im Volksmund auch als der Engel bekannt. Später, im 20.
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KAPELLE SANT QUIRZE
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Die Kapelle Sant Quirze ist ein Bauwerk aus der Zeit vor dem 11. Jahrhundert mit einer ausgeprägt schlichten Struktur, im Einklang mit den Gestaltungsregeln für die ländliche katalanische Bauweise. Der Ursprung der Kapelle ist nicht mit Sicherheit bekannt, doch wird sie in einer Urkunde zur Einsegnung der alten Pfarrkirche
von Sant Romà genannt, die 1079 bereits existierte. Die heutige Kapelle besteht zumindest im Grundriss aus zwei deutlich differenzierten Teilen: Der eine entspricht der alten mittelalterlichen Kapelle mit den beiden Sakristeien und dem Bereich des Hochaltars, der zweite dient heute als Kirchenschiff für die Gläubigen und
Nekropole sein, die von den Genuesen im 14. Jahrhundert niedergebrannt wurde.
liegt auf einer niedrigeren Ebene. Der letztgenannte Teil stammt aus einer Erweiterung im 18. Jahrhundert und besaß den ursprünglichen (heute zugemauerten) Eingang an der Südseite (genau in SW-Richtung) mit einem Tor mit Gewölbebogen. Zu beiden Seiten befand sich jeweils ein Fenster, eines davon an der ursprünglichen Stelle (ebenfalls zugemauert) und ein zweites, das vermutlich später dazugekommen ist, liegt weiter oben. Im unteren Bereich der Fassade und auch an den anderen Teilen dieses ursprünglichen Bauwerks, dessen Wände oft aus Baumaterial römischen Ursprungs bestehen, wurde noch Lehm zum Vermauern der Steine eingesetzt. Die ursprüngliche, mittelalterliche Kapelle war vermutlich 4,5 Meter breit und 10 Meter lang. Die Erweiterung im 18. Jahrhundert machte den Grundriss des Gotteshauses zu einer Art Quadrat mit einer Seitenlänge von etwa 10,5 Metern. Die Fassade wurde im Jahr 1935 von Adrià Gual mit einem Kratzputz geschmückt. In einem Bereich in unmittelbarer Nähe der Kapelle wurden Fragmente römischer Keramik, eine konstantinische Münze und mehrere Grabstätten gefunden. Die Funde bei den Ausgrabungen um diese Kapelle könnten ein Hinweis auf die Existenz einer primitiven, frühchristlichen Kirche mit dazugehöriger
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Die Kapelle Sant Quirze ist also die älteste Kapelle von Lloret. Und tatsächlich wird sie am 8. Januar 1079 bei der Einsegnung des Gotteshauses von Sant Romà (der heutigen Kapelle Les Alegries) mit folgenden Worten erwähnt: A meridiei parte similiter terminatur in parrochiae Sti. Ioannis in valle marina et sic vadit per ecclessiam Sti. Chirici.
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