Interwiew with KSC-fans

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1986 – heute Eine Geschichte der organisierten KSC-Fans Der Anfang war eher schlicht. Mitte der 80er Jahre taten sich einige KSC-Fans zusammen, um ein Fan-Projekt zu gründen, das künftig als Basis und Anlaufpunkt organisierter Fan-Arbeit in Karlsruhe dienen sollte. Auslöser gewesen war eine Diplomarbeit dreier Studenten zum Thema "Fußballfans", mit deren Hilfe man das zur damaligen Zeit völlig brachliegende Gebiet der Betreuung und Strukturierung der Fan-Szene mit Leben füllen wollte. Zunächst wurde am 12. September 1986 die Interessengemeinschaft Karlsruher Fußballfans e.V. (IG) als gemeinsame Vertretung der Fans gegründet. Ebenso sperrig wie der Name gestaltete sich auch die Akzeptanz dieser Organisation – es fand sich kein öffentlicher Partner dazu bereit, die Trägerschaft eines solchen Fan-Projektes zu übernehmen, so dass sich die IG mit ihren drei Fans und zwei Sozialarbeitern als Vorstand kurzerhand selbst als Träger zur Verfügung

stellte. Erst 1989, mit der Übernahme der Trägerschaft durch den Stadtjugendauschuss, konnte diese Lücke der öffentlichen Wahrnehmung und Unterstützung geschlossen werden. Die Ziele der IG waren von Beginn an sehr ambitioniert. Hierzu gehörten unter anderem die Organisation von Auswärtsfahrten, Fanfesten, Fußballturnieren oder auch die Verbesserung des Fanimages in der Öffentlichkeit. Glück war, dass es mit KSC-Manager Carl-Heinz Rühl einen Mann im Verein gab, der die Sache vorbehaltlos unterstützte und sich an der Entwicklung neuer Angebote für die Fans sogar aktiv beteiligte. Ein Ergebnis war, dass der KSC seit den beginnenden 90er Jahren seine organisierten Anhänger bei Auswärtsfahrten und reduzierten Dauerkarten unter die Arme greift. (Seit 10 Jahren ist das jedoch nicht mehr der Fall...) Der Neuanfang im Jahr 2000 Im Mai 2000 war der KSC mit dem Abstieg in die drittklassige Regionalliga dann am Tiefpunkt seiner Vereinsgeschichte angekommen – sportlich, wirtschaftlich

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und ideell hatte der Verein sein Renommé verspielt und stand vor dem Nichts. Die Fans kommentierten diesen Niedergang auf ihre Weise. Vor dem letzten Spiel gegen die Stuttgarter Kickers (26. Mai 2000) kam es zu einem Trauermarsch, der über den Adenauerring in den Wildpark führte und auf dem der "alte" KSC in einem Sarg symbolisch zu Grabe getragen wurde. Mit der nach diesem Spiel folgenden Wiederauferstehungsfeier (26.5.2000) bildete dieser Tag für die Fanszene und damit auch in der Vereinsgeschichte der IG/ Supporters einen markanten Wendepunkt. Anstatt sich der allgemeinen Untergangsstimmung anzuschließen, identifizierte sich man in jenen Tagen wohl gerade noch mehr mit diesem Verein, der durch den Verfall der beispiellosen Hybris der 90er Jahre von seinen Fans geradezu adoptiert wurde. Wohl erstmals seit langer Zeit war der KSC ein wirklicher Verein in unserem Sinne, um den sich jene scharten, denen Kalkül, Status und Geschäftemacherei egal waren. „Hat man Euch nicht vor uns gewarnt?!“ Folgerichtig geriet das Regionalligajahr 2000/01 zu einer Prozession an Vereinsliebe. Unter dem fast schon arroganten Motto „Hat man Euch nicht vor uns gewarnt!?“ reiste man seiner Mannschaft selbst nach Pfullendorf oder Burghausen hinterher. Diese harte „Tour über die Dörfer“ erneuerte die Fanszene und schweißte sie mehr zusammen als manch großer Europapokalabend unter Winfried Schäfer zuvor. Die Unterschiede begannen zu verschwimmen. Mehr und mehr stellte man in den einzelnen Fan-Clubs Eitelkeiten und Eigeninteresse zurück und ordnete sich dem Ganzen unter. Wichtig und prägend wurde das verbindende Gemeinsame. Die „Gegengerade“ war geboren. Just in diese Phase hinein fiel auch das Aufblühen der ULTRA – Bewegung (Gründung der Phönix Sons am 1.3.1999) in Karlsruhe. Gerade deren bislang nicht gekanntes Verständnis von kreativem Support begann

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von nun an den Fanblock zu prägen. Auch bislang nicht organisierte Fans, die zuvor noch eher anonym via Internet kommuniziert und sich dort auch zusammengefunden hatten ("Internetfanclub www", gegründet 9. Dezember 2000) oder Initiativen wie "Blau-Weiß-Statt-Braun" ("bwsb", Gründung am 27. Dezember 2000) oder der "NKSC" als Initiative engagierter KSC-Mitglieder bereicherten die Fan-Szene maßgeblich. Aktiver Fan statt nur Konsument: die (R)Evolution der Fans Das Selbstverständnis des Karlsruher Fußballfans wandelte sich also deutlich – "kritische Solidarität" statt "machtloses Zusehen", ja "Mitziehen statt meckern" hieß nun die Parole und war Ausdruck des Eigenverständnisses, sich nicht mehr nur als passiven und machtlosen Zuschauer zu sehen, sondern als kreativen Mitgestalter des Geschehens. Klar, der sportliche Absturz des KSC und die bald danach beginnende Neufindung der Fan-Szene und ihrer Ansprüche konnten einen von ihren "Regionalsprechern" geprägten, eher unscheinbaren und konturlosen Zusammenschluss wie die IG nicht unberührt lassen. Äußerlich erkennbar gewesen war der rasante Mitgliederschwund (noch zu den Europapokal-Glanzzeiten hatte deren Mitgliederzahl im vierstelligen Bereich gelegen, um anschließend auf nur noch wenige Hundert zusammenzufallen), während sich intern Uneinigkeit, Grüppchenbildung oder auch schlichtes Desinteresse Bahn gebrochen hatten. Letztlich nagten auch und gerade die neuen Gruppen und Organisationsformen der FanSzene an dem fragil gewordenen Konstrukt, so dass eine grundlegende Neuausrichtung unausweichlich wurde. Diese geschah im Sommer 2001 gezielt und organisiert, wurde vom Vorstand eine neue Satzung erarbeitet, auf deren Basis schnell weitere Konzeptionen folgten. Die Mitglieder zogen mit, und Schritt für Schritt ging es in die Zukunft. Und diese hieß "SUPPORTERS KARLSRUHE 1986 e.V."


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Interview Supporters Karlsruhe Im Anschluss an die Geschichte der Supporters Karlsruhe haben wir ein Interview mit Tom, Dieter und Adriano geführt. Alle 3 sind Vorstandsmitglieder bei den Supporters, Tom und Dieter sind KSC Vereinsräte (Dieter ist Vorsitzender) und alle drei sind in ihren Ultragruppen und Fanclubs aktiv. EF: Bitte erzählt uns ein wenig über die aktuelle Lage der KSC Fanszene. Welche wichtigen Gruppen gibt es? Sind die aufgabengebiete unterteilt? Dieter: Es gibt in der Fanszene starke Ultraströmungen (4 Gruppen, Phönix Sons 99, Armata Fidelis, Rhein Fire, Wild Boys), die sich unter dem Dach "Ultra 1894" gemeinsam organisiert haben. Daneben gibt es eine starke, über die Jahre gewachsene Szene von Fans, die sich keiner Richtung zuordnen lassen. Eine strikte Aufgabenteilung gibt es nicht. Traditionelle Themen (Stimmung, SVs, Nachwuchs, Choreos etc) liegen eher bei den Ultras, aber insgesamt bringen sich alle Teile der Szene aktiv in die Vereinspolitik ein und versuchen, den KSC auf seinem Weg als mitgliederbestimmtem Verein zu unterstützen. Tom: Ich glaube, die Stärke unserer Gegengerade liegt in der bunten Vielfalt und im kreativen Miteinander. Jeder, der sich engagieren will, findet selbst seinen Platz in der Kurve und damit auch seine eigene Aufgabe in der Szene. Ob dies nun bei einer Ultragruppe, einem traditionellen Fanclub oder “freischwebend” geschieht, ist nachrangig. Das Herz zählt. EF: Inwieweit haben die Supporters Einfluss in die Vereinspolitik? Dieter: Immer wenn es eng wird kommt man auf uns zu - um uns dann gerne wieder zu vergessen... Tom: Man hört uns. Im Stadion oder in den Vereins-

gremien. Lautstarke Präsenz in den Stadien ist das eine, respektierte fanpolitische Präsenz - und damit Einfluss - im eigenen Verein selbst das andere. Man braucht oft beides, die lauten und die leisen Töne, um in der Vereinspolitik Faninteressen formulieren und wirksam vertreten zu können. Am Ende geht es immer um Interessenausgleich und dabei sind wir “mit im Spiel”. Dieter: De Facto sind die Supporters diejenige Gruppierung, die am weitesten im Verein vernetzt ist – wir reden mit Sponsoren, Funktionären, Spielern, Zuschauern, Presse - wir haben einen sehr guten Überblick. Das bedeutet vor allem Information - aber keine Macht. Die streben wir auch nicht an. Tom: ....Aber etwas mehr Einfluss schadet nie :-)) EF: Die KSC Fanszene hat den Vorteil einer starken Interessensvertretung für die Fans. Wie wichtig seht ihr es an, dass Fans sich Vereinspolitisch einbringen in der heutigen Zeit. Dieter: Kurz und knapp: Unerlässlich. Tom: Jede aktive Fanpolitik ist im Kern sowieso schon Vereinspolitik. Den Club als ganzes zu leben und aktiv den Verein mitzugestalten statt passiv zuzuschauen ist unser Credo: "die (R)Evolution der Fans" der Fans eben:-) Unser Anspruch als Dachverband und Interessenvertretung ist, den Fans eine Stimme im Verein zu geben, die “Stimme der Fans” zu sein. Anderen als Ansprechpartner zu dienen und letztendlich auch, Verantwortung in den Vereinsgremien zu übernehmen. Eine gut organsierte Fanszene wird immer ihr eigenes Gewicht im Verein haben. EF: Denkt ihr, dass solche gewachsenen Strukturen heute noch aus dem Stand erreichbar sind?


Dieter: Nein. Es bedarf eines langen Atems, um im Verein wirklich Wurzeln zu fassen. Nachhaltige, auf gesundes Wachstum zielende Strukturen sind nicht über Nacht aufzubauen. Tom: Aus dem Stand? Nein. Das geht nur mit stetigem Dranbleiben über viele Jahre. Unseren heutigen Stellenwert als offizieller Fandachverband IM KSC und in der Öffentlichkeit zu erreichen hat gut ein Jahrzehnt gedauert. Das geht nur mit vielen engagierten Leuten und funktionierenden Strukturen. Stillstand ist Rückschritt. Jede Saison bringt neue Ziele, neue Aufgaben, neuen Ärger und neue Emotionen... ...Und hoffentlich neue Leute, die sich engagieren wollen;-)

nern und den Geldern, die die Ultragruppen selbst aufbringen, gibt es bei der Supportersmitgliedschaft zusätzlich die Möglichkeit, den "Förderkreis Gegengerade" anzukreuzen. Das tuen viele Fans. Diese Einnahmen werden ausschließlich für den Ankauf von Fanutensilien (Megafon, Trommeln, Stoffe, Tifo-Material, u.ä.) verwendet. Und die wiederum werden zu fast 100% von den Ultras verbastelt. Besondere Choreos werden je nach Kassenlage auch gerne zusätzlich unterstützt, wie übrigens jede gute Aktion innerhalb der Szene Bielefeld (H) 10/11

EF: Die Supporters haben sich im Jahr 2000 "neu erfunden". Wie kam es dazu und wer waren die Initiatoren? Tom: Eine inhaltliche und formale Neuausrichtung war unausweichlich geworden, die alte IG war damals quasi tot. Das neue Konzept mit tiefgreifenden Strukturänderungen und der Umbenennung (aus “Interessengemeinschaft” wurde “Supporters”) wurde Ende 2000 bis Sommer 2001 gemeinsam im damaligen Vorstand erarbeitet, bei einer Supporters- Mitgliederversammlung vorgetragen (vom damaligen Zauncapo Uli Kössler und mir) und mit großer Mehrheit von den Mitgliedern beschlossen. EF: Die Legalisierung von Pyro ist aktuell in aller Munde. Wie ist eure Meinung dazu? Gibt es Bestrebungen in Karlsruhe Pyro legalisiert zu nutzen? Dieter: Ja, da verweisen wir am besten auf die homepage “ultra1894”, hinter diesem Statement der Ultragrupen stehen wir auch als Dachverband. http://www.ultra1894.de/index.php?page=news http://www.pyrotechnik-legalisieren.de/blog/ EF: Finanziert ihr als Supporters die Choreos mit oder machen dies die Ultras alleine? Dieter: Wir finanzieren den Gesamtetat mit - aber was heißt wir? Die Ultras sind ein fester Bestandteil der Supporters - übrigens auch im Vorstand - da trennen wir nicht zwischen "denen" und "uns". Tom: Neben einzelnen Spenden von Fans und Gön-

( z-B. Benefiz- Szenekonzerte wie das jährliche "Moser rockt") EF: Gibt es Gruppenartikel von Ultra 1894? Ist es gewünscht, dass sich die Leute über Ultra 1894 identifizieren oder eher über die alten Gruppen? Tom: Nein, die Gruppe hat Priorität. Vor allem beim Vertreten gemeinsamer “Ultra”-Themen oder “Ultra”Aktionen nach außen rückt dann der Zusammenschluss “ultra1894” in den Vordergrund. EF: Wie läuft die Mitgliedschaft bei den Supporters ab? Ist man automatisch Mitglied wenn man in einer z.B. in einer der 4 Ultragruppen aktiv ist? Tom: Die Supporters sind organisatorisch ein eigener eingetragener Verein, der Beitritt ist ungebunden, unabhängig von einer Mitgliedschaft in einem Fanclub oder einer Ultragruppe. EF: Ihr sprecht den mitgliederbestimmten Verein an. Inwieweit haben beim KSC die Mitglieder Mitspracherecht. Ist man als Supporters Mitglied automatisch Vereinsmitglied und wie treten die Supporters bei Jahreshauptversammlungen des KSC auf?


Dieter: Supporters und Verein sind vollständig eigenständige Organisationen... Tom: ... wobei wir die Mitgliedschaft beim KSC aktiv bewerben... Dieter: ... Unsere Stärke liegt unter anderem auch darin, dass wir eben nicht nur einen bestimmten Bereich des Vereins abdecken - bei uns sind Offizielle, Sponsoren, Mitarbeiter und VIP-Logengäste genauso Mitglied wie Fans aus allen Bereichen des Stadions, nicht nur von den Stehplätzen. Uns ist es wichtig, dass jedes einzelne Mitglied gut und möglichst objektiv informiert ist und selbst bestimmen kann, welche Schlüsse draus zu ziehen sind. Wir geben keine Empfehlungen, treten nicht als Block bei MGVs auf. Wir haben den Anspruch, dass unsere Mitglieder immer bestens informiert sind. Oft organisieren wir Infoveranstaltungen zu diversen Themen und vor Wahlen im Verein finden - fast schon traditionell - unsere Kandidaten-Vorstellungen statt und da traut sich kaum jemand der Gremienkandidaten, sich nicht zu stellen... ;) Nur wenn wir mit eigenen Themen selbst aktiv werden, dann versuchen wir natürlich, unsere Mitglieder für unsere Anträge zu gewinnen - wie z.B. bei dem Beschluss zu 50+1 (wurde 2009 auf Antrag in der KSC-Vereinssatzung verankert) und unserer Kampagne zur Wiedereinführung des echten Vereinswappens (2004). EF: Ihr sagt, dass ihr keine Macht anstrebt. Inwieweit übt ihr dann Einfluss auf den KSC aus? Dieter: Indem wir einfach immer da sind, uns keinem Gespräch entziehen, wenn es eng wird unsere Arbeitskraft, unsere Manpower und unsere Kreativität einbringen. Der KSC ist ein familiärer Verein - man kennt sich und man weis, was man aneinander hat. Und indem wir ehrenamtliche Funktionen im Verein übernehmen. EF: Erzählt uns doch bitte ein wenig über eure aktuellen Mitgliederzahlen. Wie teuer ist die Mitgliedschaft? Gibt es bestimmte Tendenzen, dass beispielsweise mehr Jugendliche mit Ultrahintergrund Mitglied werden? Tom: Momentan stehen wir bei über 3.300 bei uns organisierten Mitgliedern. Seit 2001, da waren es nicht mal mehr 500, sind wir seither jede Saison stetig angewachsen. Unabhängig vom sportlichen Erfolg oder Misserfolg des Clubs. Der Grundbeitrag (pro Saison) für Minderjährige (unter 18 Jahre) liegt bei EUR 10, für Volljährige (ab 18 Jahre) bei EUR 20. Zusätzlich möglich sind die Mitgliedschaft im Förderkreis Gegengerade mit EUR 5 und die KSC-Mitgliedschaft EUR 40/EUR 60. Statistisch betrachtet liegt das typische Eintrittsalter bei uns Supporters bei 14-15 Jahren. Für viele ist das der Einstieg in die Szene. In dieser

Altersgruppe üben die Ultras mit ihrer starken Präsenz im Stadion natürlich einen enormen Reiz aus, sind attraktiver für die Jungen. Ultragruppen haben jedoch ihre eigenen Regeln (Probezeit etc.) bei der Auswahl/Aufnahme ihrer Mitglieder. EF: Ihr betont, dass es keine Unterscheidung zwischen "Ultras und Normalos" gibt. Die Einstellung findet man in Deutschland selten. Oftmals sind beide Lager eher getrennt. Wieso klappt dies eurer Meinung nach in Karlsruhe? Ingolstadt (A) 10/11

Tom: ...Natürlich gibt es viele Strömungen, Identitäten und Gruppierungen, die sich in einer Szene gegeneinander abgrenzen. Abgrenzung von anderen schafft eben “Gruppenbewußtsein”. Ich glaube, dass die Grenzen dabei eher fließend und leicht zu überwinden sind. Diese gewollte Bündelung der aktiven Szene äußert sich bei uns z.B. auch in der Kartenverteilung im L-Block, dem Motor und Zentrum der Wildpark-Stimmung. In diesem Kartenmäßig selbstverwalteten Block war es uns immer wichtig, neben den anheizenden Ultragruppen auch andere Strömungen und Gruppierungen vertreten zu wissen. Wir versuchen zu integrieren statt auszuschließen, nicht das trennende sondern das vereinende – die Liebe zum KSC - herauszustellen, und damit ein “Dach für alle” zu bilden. Bis jetzt ist uns das auch - trotz vieler Turbulenzen beim KSC - gut gelungen... Dieter: Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Einer ist sicherlich historisch in der Regionalligasaison 2000/2001 zu sehen - damals hat sich in den Auswärtskurven auf den Dörfern eine ganz spezielle Truppe gefunden. Darunter viele, die in anderen Vereinen (und auch bei uns) absolut gegen die Ultra – Attitüden sind und sich niemals Ultras nennen würden. Daneben eben die Ultras, die in Karlsruhe gerade Auswärts eine zentrale Rolle spielen. In diesen Tagen ist ein Respekt vor dem jeweils anderen entstanden, man lernte sich persönlich kennen und schätzen. Wir hatten das Glück,


dass auf beiden Seiten Menschen aktiv waren und sind, die gut miteinander können. In Karlsruhe sind viele Vorurteile nicht möglich, weil man es einfach besser weis. Man kennt sich. Bei -25 Grad in Burghausen auf der Schneetribüne - das verbindet. Die Supporters waren gerade in dieser Zeit ein wichtiges Bindeglied, die die gesamte Fanszene zusammengehalten haben. Für th (H) 06/07

“Fan” kommt von Fanatismus, von fanatischer Hingabe. Eine Bereitschaft und eine Leidenschaft also, deren Maß und deren Stil jeder für sich selbst definieren kann und soll. Das Ziel der Supporters ist, allen (oder den meisten) unterschiedlichen Formen und Ausprägungen von fanatischer Leidenschaft Raum und Anerkennung zu geben. (...Blau Weiß statt Braun e.V., Wildpark Junxx, Internetfanclub www, u.v.m.....) Es gibt keine alleingültige Doktrin, keine “Herrschaft über die Kurve”, unsere Gegengerade lebt von allen und ihrem gegenseitigem Respekt. Und das ist gut so;-) EF: Ihr sprecht die Zeit in der Regionalliga an. Was war für euch damals besonders hart. Was waren die Momente, die besonders schön waren, wenn man das ganze mit der 1. Bundesliga vergleicht?

Tom: ...Mit dem Regionalligajahr hat sich auch der “Kurvengedanke” entwickelt, durchgesetzt und auf Dauer etabliert. Entscheidend dabei war, immer wieder für viele verschiedene Formen des Fansseins ein verbindendes Dach zu bilden und das Gemeinschaftsgefühl in gemeinsamen Aktionen zu fördern und zu verstärken. Warum sich gegeneinander abschotten, wenn man alle “VEREINen” kann? Dieter: Zudem war es immer möglich, über unsere Kanäle recht schnell zu den jeweils wichtigen Leuten durchzukommen - so haben wir Supporters schon immer z.B. in Fragen der Stadionverbote im Hintergrund gearbeitet und gebohrt. So mancher Fortschritt beruht gerade auf der geduldigen Arbeit im Hintergrund. Ein weiterer wichtiger Grund ist bei den Ultras selbst zu finden. Die Karlsruher Ultraszene versteht sich zuallererst als aktiver, gestaltender Bestandteil der Fanszene, nicht als deren Gegenüber. Tom: “Ultra” bedeutet ja im eigentlichen (lateinischen) Wortsinn “weiter, darüberhinaus, jenseits”. Die Ultras sind ein in sich gewachsener, unabhängiger starker Faktor in der Szene mit extrem starken Ansprüchen an sich selbst. Das Leben eigener Werte, das Angreifen und Überschreiten von Grenzen, eben die gelebte Ultramentalität macht ihre Attraktivität als Gruppe aus. Eine Art exzessive Verrücktheit, die manch anderen Fans vielleicht zu weit geht, und eine Art Fansein, die vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Das braucht es auch nicht zu sein.

Tom: Zuerst mal gibt es Hohn und Spott und überregional betrachtet verschwindet der Verein (medial) von der Bildfläche. Wenn man die erste Enttäuschung überwunden hat, kommt der Trotz und der Kampfgeist. In unseren Augen trennte sich damals die Spreu vom Weizen, um den übriggebliebenen harten Kern der Szene konnte etwas vollkommen neues wachsen. Die Tour über die Dörfer förderte eine andere Art neues Selbstbewusstsein, eine verschärfte Identität. Für uns war das wie eine Wiedergeburt der Fanszene und wer als Fan nur die erste Liga kennt, dem fehlt wirklich was fürs echte Leben.-) Der Unterschied zwischen erster und dritter Liga? Mit 8.000 einen Auswärtssieg auf Schalke zu feiern oder mit 400 in Pfullendorf... beides kann richtig was! Hertha (A) 10/11

EF: Thema Stadion. Wie ist denn da der aktuelle Stand? Welches sind die "Wünsche" der Fans und welche die des Vereins? Tom: Ein modernisierter Wildpark mit deutlich verbesserten Einnahme- und Vermarktungsmöglichkeiten ist im Grunde genommen eine blanke wirtschaftliche


Oberhausen (H) 10/11

um Notwendigkeit, überhaupt auf Dauer im Profifussball konkurrenzfähig bleiben zu können. Das Thema hängt aber nach wie vor auf der langen Bank fest. Die Stadt hat kein Geld. Und der KSC schon gar nicht. Wir stecken wieder mal mitten im Überlebenskampf. Deshalb wird es wohl auch dieses Jahr nicht vorwärtsgehen ... ach lassen wir das.-((( Unsere Vorstellungen und unsere Kriterien für einen umgebauten und weiterhin fanfreundlichen Wildpark haben wir in einem umfangreichen Stadionpapier und Grafiken zur möglichen Sitz- u. Stehplatzverteilung zusammengefasst (www.supporters-karlsruhe.de). Kurz und knapp: eng - steil - laut - und natürlich genügend günstige Stehplätze. (mehr unter http://www.supporters-karlsruhe.de/lesenswert/stadion.html) Diese Arbeitspapiere liegen dem Verein, der Stadt und allen Gremien vor. Übrigens zusammen mit 17.000 Unterschriften für Stehplätze....:-)

Dezember 2000) oder der "NKSC" als Initiative sind dort entstanden. Auch ich bin über diesen Weg zu den Supportern gestoßen! Und mit mir viele andere auch, die inzwischen im Verein oder in der Szene fest integriert sind. EF: Ihr sprecht das Internet bzw. Foren an. Viele Fans und Vereine haben Probleme mit den Internet Foren. Oftmals werden Unwahrheiten verbreitet von Leuten die die Kurve nie gesehen haben. Im Cottbus Interview in der Ausgabe 49 wurde gesagt, das sich die ForenBochum (H) 10/11

EF: Um als Fans ernst genommen zu werden muss man auf gleicher Augenhöhe mit dem Verein diskutieren. Wieso klappt dies in Karlsruhe und in vielen anderen Fanszenen eurer Meinung nach nicht? Dieter: Ob oder warum es bei anderen Fanszenen nicht klappt, kann ich so nicht beantworten. Dazu fehlen mir genauere Hintergründe. Bei uns kann ich sagen, dass es in der Tat daran liegt, dass der KSC schon immer ein generationenübergreifender Club war und ist. Die "Karriere" vom Stehplatz in der Kurve über den billigen Sitzplatz hin zur Haupttribüne oder gar in die VIP -Loge ist bei uns nichts Seltenes sondern eher das Normale. Zudem ist der Verein tief in der Region verwurzelt und man kennt eigentlich immer irgendjemanden von der "anderen" Seite. Ein weiterer prägender Faktor war das Internet - mit KA - Fans hatten wir jahrelang ein sehr gutes, bestens besuchtes unabhängiges Fanforum, in dem sich Fans aus allen Ecken des Stadion schon immer virtuell begegnet sind. Man kann das gar nicht hoch genug einschätzen - eingetragene Vereine wie "BlauWeiß-Statt-Braun E.V." ("bwsb", Grü n dung am 27.

mitglieder teilweise persönlichen kennen. Was ist das Internet Erfolgsrezept in KA? Und kann dieses schnell kippen je erfolgreicher der Verein ist? Dieter: Vielleicht war es einfach nur Glück, dass unser Talk seinen enormen Aufschwung in der Zeit hatte, als es dem Verein recht schlecht ging. Da ist man dann nicht allzu interessant für die vielen Internet - Helden. Es waren wohl einfach die richtigen Leute zur richtigen Zeit im Internet aktiv. Es gab damals einfach kaum Informationen über die 3. Liga im TV und in den Medien und die vielen Freunde und Fans des KSC waren


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auf den Talk angewiesen. Man darf nicht vergessen - der KSC war und ist einer der bekanntesten Clubs in Deutschland mit Anhängern nicht nur in der Region! Wir haben dann regelmäßige Stammtalkertreffen gemacht, uns kennengelernt, uns vernetzt. Der Aufschwung der Supporters in dieser schwierigen Zeit wäre ohne das Internet so nicht möglich gewesen. Aber daneben braucht man halt auch die aktive Kurve, denn nur virtuell geht es natürlich gar nicht. Inzwischen kennt man sich halt einfach zu gut als das man noch auf Maulhelden oder Unwahrheiten hereinfällt. Wenn bestimmte Talker etwas schreiben, dann weiss man einfach - das ist der und der, der war dabei, der weis, was Sache ist. In der 1. Liga war es dann in der Tat schwieriger - aber der Talk war dann einfach zu gefestigt und blieb trotz allem stabil - wir wissen es einzuschätzen, wer nur dumm rumpostet und wer wirklich dabei ist. Tom: wir hatten eh nie ein typisches Forum, unser “fantalk” war immer schon so etwas wie eine gnadenlos chaotische virtuelle Stammkneipe mit mehr oder weniger ernsthaften Thekengesprächen. Da krachts manchmal und danach ist wieder gut. Meistens jedenfalls:-) EF: Die Fanszene ist keine homogene Gruppe. Wie schafft ihr es, auch mal "unpopuläre" Fanaktionen, die durchaus Teil von Emotionen sein können dem Verein gegenüber zu verkaufen. Gibt es eine Schmerzgrenze des Vereins? Dieter: Das ist eigentlich nicht möglich und eines unserer Probleme. Mit Sicherheit gibt es Aktionen, die ich z.B. auch nicht gut heißen kann und will - aber da hilft es schon, wenn man den weit verbreiteten Irrtum den du mit dieser Frage ansprichst - ausräumen kann: Die Gegengerade ist kein geschlossener Block, den wir Supporters in irgendeiner Form steuern oder gar instrumentalisieren könnten - und es auch gar nicht wollen. Aber wir können Fehlinformationen aufklären, Dinge richtigstellen und so zumindest für ein klein wenig mehr Ausgewogenheit und Verständnis sorgen. Das Wichtigste hierbei ist es einfach, immer im Gespräch zu bleiben. Dann klärt sich so manches auf. Du glaubst gar nicht, welchen Informationsstand führende Leute des Vereins bisweilen haben - und woher sie ihre "Quellen" haben. In Karlsruhe wissen die handelnden Leute inzwischen, dass z.B. nicht alles, was die Zeitung mit den großen Buchstaben schreibt auch das sein muss, was wirklich vorgefallen ist. Aber es ist klar - man muss

Kaiserslautern (H) 06/07

auch persönlich einiges einstecken - mehr als so mancher emotionsgesteuerter Fan bisweilen wahrhaben mag. EF: Im letzten Jahr wurde euer Fanprojekt verwüstet. Generell nehmen diese Aktionen in den letzten Jahren zu. Wie beurteilt ihr diese Entwicklung und wie kann man ihr entgegenwirken? Dieter: Das ist ein absoluter Tabubruch und ein No Go für uns. Fanprojekte stehen in ihrer Grundtendenz auf der Seite der Fans - und so ein Überfall ist unentschuldbar und durch nichts - wirklich durch gar nichts - zu rechtfertigen. Ich bin der Meinung, dass diejenigen, die für solche Aktionen verantwortlich sind zur Rede gestellt gehören und im Falle von Uneinsichtigkeit auch innerhalb der Szene isoliert werden müssen. Es muss einfach Grenzen geben, die nicht überschritten werden. Gewalt - vor allem gegen Unschuldige - ist ein weiteres absolutes Tabu für mich. Da ist von mir keine Diskussion und kein Verständnis zu erwarten. Tom: Gesunde Rivalität ja - blinder Hass nein. Rivalität muss von allen anerkannte Grenzen haben, Tabuzonen und Spielregeln sollten respektiert bleiben. Solche “grenzwertigen Aktionen” wie FP-Überfälle hintertreiben positive Entwicklungen wie die bundesweite Solidarisierung in Fandeutschland beim gemeinsamen (!!) Vertreten von Faninteressen (z.B. Fandemo, konstruktives Zusammenwirken in Arbeitsgruppen, ...). Sie schwächen eine gemeinsame, vereinsübergreifende Fan-Position gegenüber den Gesprächspartnern von DFB, DFL etc. und schaden damit (gewollt oder ungewollt?) der gesamten deutschen Fanszene.


Boavista Porto Uefa-Cup (A) 93/94

spracherechte, indem man in einem starken Dachverband organisiert ist und gleichzeitig (KSC-) Vereinsmitglied wird. EF: Welche Ziele sind der Organisation an sich besonders wichtig?

Roma Uefa-Cup (A) 96/97

Dieter: Wie schon beschrieben stehen wir vor allem für das Verbindende der Kurve und den Erhalt der Freiheit, der Kreativität und des Erlebnisraumes Stadion. Und dass unser Verein kein gesichtsloser Geschäftsbetrieb wird sondern immer auch ein Stück seiner unverkäuflichen Seele behält. Und die lebt in der Kurve und auf der Tribüne, nicht vor dem SKY Decoder. Tom: Unser Selbstbild ist, ein gemeinsames Dach und eine starke Stimme für Fans zu sein. Idealismus und Realismus zu verbinden. Echte gelebte Fantradition in einem sich verändernden Umfeld (Kommerzialisierung) zu verteidigen und weiterzuentwickeln. Mit Idealismus und Realitätssinn, Geradlinigkeit, Transparenz, Ehrlichkeit, Rückgrat und ständigem Engagement - nach außen wie nach innen.

EF: Nach der Fandemo wurde oft davon gesprochen, dass die Fan und Ultraszene endlich erwachsen werden muss. Wie denkt ihr als alte Hasen darüber? Dieter: Erwachsen klingt irgendwie komisch. Und dann? Kommen neue Jugendliche? Nein, es wird immer ein Wachsen, ein Entwickeln und ein "Erwachsenwerden" geben. Das gehört dazu. Gerade die Jungen müssen ja auch wieder ihren Weg, ihren Platz in der Szene finden und sich gegebenenfalls erkämpfen. Wenn mit Erwachsenwerden allerdings gemeint ist, dass man sich nicht im Aktionismus und im Protest einrichtet sondern dann auch weitermacht und den beschwerlichen Weg über Gremien, Verbände und Aktionsgemeinschaften geht - dann stimme ich dem ausdrücklich zu. Gerade wir älteren müssen unsere Erfahrungen nicht mehr unbedingt beim Pogo ausdrücken - wir haben die Möglichkeiten und die Chance, uns da einzubringen, wo wir wirken können. Eben im Verein oder in übergreifenden Initiativen. Unabhängige, kreative Fans gehören zu meinem Bild vom Fußball dazu. Die Fans - nicht nur Konsumenten und Kunden.. EF: Ist der Dachverband ein Schritt in diese Richtung? Kann man die Interessen der Fans besser vertreten, wenn man die Kräfte bündelt als in kleineren Gruppen mit 50 Mann? Tom: Ganz klar ja. Wirklich verändern kann man nur von innen heraus. Am besten sichert man sich Mit-

EF: Auf welche Ereignisse oder Momente seid ihr besonders stolz. Welche waren dagegen eher Rückschläge für die Organisation? Tom: In 24 Jahren sammelt sich da schon gewaltig was an, auf Niederlagen folgen Siege. Und umgekehrt.-) EF: Stichwort Kommerz. Dies ist auch für euch ein wichtiger Punkt. Wie schnell ein Verein seine Seele verkauft sieht man am Beispiel St. Pauli. Wie kann man als Dachverband dem vorbeugen? Auch in St. Pauli wurden Absprachen gebrochen bzw. umgangen... Trifft bei Gesprächen zwischen Verein und Fans das alte Sprichwort zu: Man reicht ihm den kleinen Finger und er nimmt die ganze Hand? Tom: Dieser Kampf gegen die Windmühlen findet ja überall statt und jede Szene kämpft mit ihren Mitteln. Wir sind stark im Verein verankert und müssen alle Wege nutzen, unabhängig und authentisch bleiben. Sich nicht wehrlos in vom Club vorgegebenes zwingen zu lassen sondern eigene Gegenentwürfe (im wahrsten Sinn des Wortes) zu entwickeln. An dieser Stelle ein aufrichtiges “Viel Erfolg!” nach St. Pauli. Für den “wahren Totenkopf” statt der “Ware Totenkopf!”. EF: Erzählt uns ein wenig über eure Initiative raus in den Wildpark. Was ist die Idee dahinter?


2X Heidenheim Testspiel (H) 10/11

Adriano: In der Vorrunde kamen leider nur noch ca. 10-12.000 Zuschauer in den Wildpark. Hauptgrund war die miserable Leistung der Mannschaft. Leider wirkte sich das auch auf die Stimmung im Stadion aus. Wir führten mit Leuten aus allen Fankreisen Gespräche und so merkten wir schnell, wir müssen handeln. So gründeten wir am 27.12. die Fan-Initiative "PROKSC - Raus in den Wildpark". Unser primäres Ziel ist es für die Rückrunde 2010/2011 mehr Zuschauer in den Wildpark zu locken und so den Abstieg mit unseren zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern. Dafür haben wir als erste Aktion eigene Spielankündigungsplakate entworfen und gedruckt die momentan mit einer Auflage von ca. 800 Stück in und um Karlsruhe in Geschäften, Tankstellen, Schulen etc. aufgehängt werden. Es wird aber in der Rückrunde ein Reihe weitere Aktionen geben. Weitere Infos kann man auch unter www.proksc.de erfahren. Tom: Wie oft beschweren sich Fans, dass sie ungefragt “ als Staffage für Sponsoraktionen herhalten” sollen? Hier läufts gerade umgekehrt. PROKSC ist eine Initiative aus Reihen der Fans, die nicht nur in der Fankurve (mit ihren vielen kleinen Selbständigen und Gewerbetreibenden) sondern im ganzen Firmen- Umfeld des KSC Unterstützer sucht. Die meisten Sponsoren des KSC stehen uns aufgeschlossen bis freundlich gegenüber, einige wichtige Sponsoren und Kreditgeber sind sogar langjährige Mitglieder der Supporters. Die Wege sind kurz. So konnten wir den aktuellen Hauptsponsor des KSC auch als Unterstützer für “PROKSC” gewinnen. EF: Anfang Januar gab es einen Marsch zum Stadion. Wie kam er bei den Fans an? Denkt oder hofft ihr das sich so etwas wie die Karawane Canstatt etablieren könnte?

Adriano: Den Marsch haben wir an unser Traditionelles "Zamme Naus Dabbe" angelehnt. Das machen wir schon seit vielen Jahren vor jedem Heimspiel vom Fan Projekt zum Stadion. Zum Testspiel gegen Heidenheim haben wir den Startpunkt in die Innenstadt gelegt um so "PROKSC" einen offiziellen Startschuss zu geben. Mit ca. 400 Teilnehmern wurden unsere eigene Erwartungen übertroffen. Die Rückmeldungen der Fans, des Vereins und der Presse waren durchweg positiv. Etablieren müssen wir nichts, da das "Zamme Naus Dabbe" schon für viele KSC Fans zum Heimspiel dazu gehört. Tom: Eigentlich müsstest Du das CC fragen, wie sie in S. so etwas wie “zamme nausdabbe” (gibts bei uns seit 2002) etablieren konnten;-) EF: Wo seht ihr die Supporters Karlsruhe in der nahen Zukunft? Adriano: Immer Pro KSC, auch wenn es die Mannschaft und Verein einem manchmal nicht ganz einfach macht. Dieter: Immer noch da, wo wir derzeit sind - inmitten der Fanszene und inmitten des Vereins. Als verbindendes Dach, als Ansammlung von positiv verrückten Fans unseres einzigartigen Vereins KSC. Tom:...Immer nah genug dran am KSC und - wenn nötig - auch mal weit genug weg vom KSC.-) EF: Vielen Dank für das Interview! Fotos: seit1894, O.Meyer, Supporters Karlsruhe


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