Inside scd 2

INSIDE SCD

Das Magazin des Supporters Club D端sseldorf 2003 e.V. Ausgabe 02 / 2012 - kostenlose Verteilung

In dieser Ausgabe: - Fans im Visier - Immer wieder montags - Who is Who - und vieles mehr...

Wir liefern auch gerne in die Netze

von Duisburg, Aachen und Bochum.

Wo Fortuna aufspielt, sind wir natürlich mit von der Partie. Als Haupt sponsor sagen wir Danke für ehrlichen Fußball und jedes Ding, das ihr nach Hause schaukelt!

Mitten im Leben.

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Vorwort Liebe SCD-Mitglieder, liebe Fortuna-Fans, es ist nicht wirklich einfach passende Worte zur Einleitung zu finden, wenn der Redaktionsschluss wie im Falle dieser Ausgabe von „Inside SCD“ unmittelbar vor die beiden entscheidenden „Endspiele“ um die Qualifikation zur Relegation fällt. Wir haben uns aber trotzdem dazu entschieden, unserer Erstausgabe noch vor dem Ende dieser Saison eine weitere folgen zu lassen, da sich in den letzten Wochen rund um Fortuna und den SCD vieles getan hat, über das wir Euch möglichst zeitnah informieren wollen.

Zunächst möchten wir uns aber für die vielen positiven, aber auch kritischen Rekationen zu unserer Erstausgabe bedanken. Wir wissen dass noch lange nicht alles perfekt war und werden natürlich auch versuchen, Verbesserungsvorschläge entsprechend umzusetzen. In diesem Zusammenhang möchten wir allerdings auch nochmals darauf hinweisen machen, dass wir „Inside SCD“ nur dann kostenlos verteilen können, wenn wir ausgewählten Düsseldorfer Unternehmen die Gelegenheit dazu geben, uns durch ein Inserat zu unterstützen und erneuern gerne unser Versprechen, dass dieses Magazin niemals zu einem reinen Werbeblättchen werden wird sondern die Inhalte immer im Vordergrund stehen werden!

Ein Schwerpunkt dieser Ausgabe wird neben dem ersten Düsseldorfer Fankongress, der am 17. März in der Arena stattgefunden hat, natürlich auch die Fahndung nach zwei FortunaFans sein, die verdächtigt werden an der Pyroshow in Braunschweig im Herbst 2011 beteiligt gewesen zu sein; wir sind auch heute noch fassungslos darüber, dass Personen in einem Rechtsstaat wie der Bundesrepublik aufgrund eines bloßen Verdachts in diesem Maße öffentlich an den Pranger gestellt werden können – und wie dankbar und unreflektiert die lokale Presse sich dieser Thematik angenommen hat. Mehr dazu später in diesem Heft...

Hinweisen möchten wir an dieser Stelle ebenfalls auf zwei Veranstaltungen in der vor uns liegenden Sommerpause; zum einen das inzwischen schon zu einer schönen Tradition gewordene gemeinsame Sommerfest von Fanprojekt und SCD am 30. Juni und zum anderen unsere Informationsveranstaltung zum Thema „Deine Rolle im SCD“ am 28. Juli; umfangreiche Informationen zu beiden Veranstaltungen findet Ihr ebenfalls in dieser Ausgabe...!

Ansonsten hoffen wir auch mit dieser Ausgabe einen interessanten Themenmix zusammen gestellt zu haben und wünschen Euch viel Spaß beim Lesen.

Rot-Weiße Grüße Euer SCD-Redaktionsteam 3

Inhaltsangabe Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6-9 Seite 10-15 Seite 16-17 Seite 18-20 Seite 22-29 Seite 30-33 Seite 34-35 Seite 36-37 Seite 38-40 Seite 42-43

Vorwort Inhalt Aus dem Fanladen Anpfiff Fans im Visier SCD-JMV Montagsspiele Fankongress Düsseldorf Ein Tag im SCD mit Dominik Sommerfest SCD Poster: Braunschweig Who is Who: Joachim Hunold Helfer gesucht!

Herausgeber: Supporters Club Düsseldorf 2003 e.V. Münsterstraße 300 40470 Düsseldorf

Seite 44-45 Seite 46-47 Seite 48-52 Seite 53 Seite 54-57

Seite 58-60 Seite 62-66 Seite 68-70 Seite 71 Seite 72

Fanclubportrait Fgv! 1997 e.Vv Fanorganisation ProFans Fans mit Handicap Interview mit Betty Gewinnspiel Blick über den Tellerrand: Situation England Fortunas Legenden: Erich Juskowiak Sicherheit vs.

Fußball Vor 10 Jahren Termine Mitgliedsantrag

Impressum Tel.: 0211 / 99 54 30 09 Fax.: 0211 / 99 54 30 10 www.scd2003.de

Amtsgericht Düsseldorf VR 9360 Auflage: 5000 Stück

Redaktion: Markus Schneider, Melissa Schiefer, Dominik Hoffmeyer, Carsten Korfmacher, Ingo Krausen, Lars Pälmer, Kaspar Michels, Niklas Mantell, Pascal Felten Fotos: Sandra Drljaca, Nadine Koch, Michael H. Kelleners, Marco Langer, Tim Greiner Mai, Super-Fortuna.de, Block42fotos.de - Danke an alle Beteiligten!

Dieses Heft kann Satire enthalten. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Inhalte kann nicht übernommen werden. Von unseren Autoren verfasste Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der gesamten Redaktion wieder. Alle Rechte vorbehalten.

++++tic ker++++ ticker+ +++tick er++++t icker++ ++ticke r++ Februar +++ Heimspiel gegen Alemannia Aachen: Die erste Ausgabe von „Inside SCD“ erscheint und viele Freiwillige verteilen mehrere Tausend kostenlose Exemplare in der Arena. Das Feedback ist durchweg positiv! März +++ Auswärtsspiel in Karlsruhe: Der SCD bringt mit zwei Bussen eine dreistellige Zahl Fortuna-Fans zum 5:0Sieg bei schönstem Frühlingswetter! +++ Die DFL gibt die letzten

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Aus dem Fanladen In unserer Geschäftsstelle auf der Münsterstraße 300 bekommt ihr Tageskarten für alle Heim- und Auswärtsspiele unserer Fortuna.

Exklusiv gibt es bei uns die Tageskarten für die Blöcke 40/41 der Support Area.

Darüber hinaus findet ihr bei uns verschiedene Merch-Artikel vom SCD und auch aus anderen Teilen der Fanszene.

- Shirts, Polos - Pullis, Zipper - Schals, Mützen - CDs, DVDs - „ZWOTE“-Merch - und vieles mehr

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Zum Beispiel:

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SCD-Mitglieder bekommen auf viele Artikel Ermäßigungen.

Schaut doch mal vorbei. Öffnungszeiten: Mo. - Do. 18 bis 20 Uhr (an spielfreien Tagen)

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Anpfiff

Wie bereits im Vorwort erwähnt entstehen diese Zeilen noch vor unserem richtungsweisenden Auswärtsspiel in Fürth – es fällt uns somit nicht gerade leicht, eine Analyse zur derzeitigen Situation des Vereins oder gar einen Ausblick auf die vor uns liegende Saison zu entwerfen. Dennoch möchten wir schon heute einen Schlußstrich unter eine – aus unserer Sicht unabhängig von einem eventuellen Aufstieg in die Bundesliga – erfolgreiche Spielzeit 2011/12 ziehen! Denn was auch immer in den ausstehenden Spielen passieren wird – als Fortuna-Fan kann man optimistisch in die Zukunft schauen, was in der jüngeren Vergangenheit beileibe nicht immer der Fall war..

Mit dem ausverkauften Heimspiel gegen den Nachbarn aus Duisburg werden wir einen Schnitt von 32.000 Zuschauern pro Spiel erreichen, deutlich mehr als kalkuliert.

Schon Ende 2011 konnten durch die zusätzlichen Einnahmen aus dem Pokalspiel gegen den BVB außerdem die (vom SportweltDarlehen abgesehen) letzten Schulden des Vereins beglichen- und zuletzt die Lizenz für die kommende Spielzeit ohne Auflagen erworben werden. Fortuna steht somit wirtschaftlich so gut da wie lange nicht mehr,

und dass in Düsseldorf gute Arbeit geleistet wird scheint sich herum zu sprechen. Dass ein Spieler wie Axel Bellinghausen, der nach seiner starken Rückrunde beim FC Augsburg sicherlich auch andere Optionen gehabt hätte, sich unabhängig von der Spielklasse im besten Fußballeralter für die Rückkehr zur Fortuna entschieden hat, kann als ein starkes Signal gewertet werden, dass hoffentlich auch bei anderen Spielern seiner Güteklasse angekommen ist.

++++tic ker++++ ticker+ +++tick er++++t icker++ ++ticke r++ ausstehenden Spielterminierungen bekannt. Wieder muss die Fortuna mehrfach montags und an anderen Wochentagen spielen. Daraufhin wendet sich der SCD erneut mit einem Offenen Brief an den Spielleiter Götz Bender. Eine Reaktion ist bis heute nicht erfolgt. +++ Am 13. März nimmt SCD-Vorstandsmitglied Melissa Schiefer am von den Grünen organisierten Fachgespräch „Politikum Sport: Zwischen Vielfalt und Diskriminierung“ im Landtag NRW teil. Geladene Experten dis-

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Anpfiff

Kommt nach Hause. Axel Bellinghausen Dennoch gibt es im Verein aber nach wie vor eine ganze Reihe von Baustellen, die über die Konzentration auf die erste Mannschaft und die über kurz oder lang angestrebte Rückkehr ins Oberhaus nicht in Vergessenheit geraten sollten. Optimierungsbedarf besteht hier vor allen Dingen in der Infrastruktur des Vereins. Natürlich – Fortuna war zehn Jahre lang in den Niederungen der dritten und vierten Liga unterwegs und die Verantwortlichen in dieser Zeit vorrangig mit dem nackten Überleben des Vereins beschäftigt. Aber im vierten Jahr nach der Rückkehr in den Profifußball sollte unserer Ansicht nach auch endlich mehr Wert in die Schaffung einer ausreichenden Infrastruktur gelegt werden.

Es mag beinahe schon romantisch-verklärt anmuten, wenn im Internet-Zeitalter tausende Menschen stundenlang anstehen um sich Karten für ein Pokalspiel gegen Borussia Dortmund zu sichern. Sieht man es jedoch ein wenig pragmatischer, dann ist es schon verdammt ärgerlich wenn man trotz Vereinsmitgliedschaft einen ganzen Tag lang bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ausharren muss um (im Grunde) reservierte Tickets abzuholen. Und der flugs engagierte Pausenclown mag vielleicht kurzzeitig die Laune aufhellen, den Urlaubstag, der für den Kartenkauf genommen werden musste, holt auch er aber nicht zurück! Hier ist der Verein auch aufgerufen, hilfsbereite Fans künftig mit ins Boot zu nehmen und entsprechende Angebote zur Unterstützung nicht auszuschlagen.

Eine andere Baustelle stellt sicherlich der Nachwuchsbereich dar. Leider konnte bis zum heutigen Tag kein neuer Sponsor für das Jugendleistungszentrum am Flinger Broich gefunden werden. Dabei hat der Sieg der U19 beim top-besetzten Osterturnier des BV04 gezeigt, dass sich unter unseren Nachwuchsspielern durchaus Talente befinden, die es zu fördern gilt, denn Teams wie den BVB, dessen Fußballschule immerhin Spieler wie Mario Götze oder Marco Reus entstammen, oder den niederländischen Spitzenclub PSV Eindhoven schlägt man sicherlich nicht mal eben „im Vorbeigehen“!

++ticke r++++ti cker+++ +ticker ++++tic ker++++ ticker+ +++ kutieren etwa vier Stunden lang mit den Teilnehmern über den Umgang mit Diskriminierung im Sport und insbesondere im Fußball. +++ Organisiert von Fanbetreuung, SCD, Fanprojekt und den Ultras findet am 17. März der erste lokale Fankongress in der Arena statt.

Etwa 100 Teilnehmer bringen sich in fünf Arbeitsgruppen ein und sind sich am Ende einig, dass dies nur der erste Schritt gewesen sein soll!

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Anpfiff Es gilt, diese Jungs an die Fortuna zu binden, was allerdings nicht einfacher wird wenn das Geld an allen Ecken und Enden fehlt.

Auch die Zwote wird in der kommenden Saison sicherlich mehr Unterstützung brauchen, denn in der zu Ende gehenden Spielzeit der Regionalliga war die Truppe von Goran Vucic nur bedingt konkurrenzfähig. Hier bleibt sicherlich auch abzuwarten, wie die angekündigten personellen Veränderungen ausschauen werden, da die „Zwote“ bekanntlich eine neue sportliche Leitung erhalten soll. Es bleibt zu hoffen, dass der tadellose und loyale Sportsmann Goran Vucic der Fortuna in anderer Posittion erhalten bleiben wird.

Goran Vucic war 8 Jahre lang Trainer der „Zwoten“

Schlussendlich muss an dieser Stelle auch noch einmal die Tatsache Erwähnung finden, dass es auch im Jahr drei nach der viel umjubelten Rückkehr der Fortuna in den Profifußball noch nicht annähernd gelungen ist, dem Verein eine eigene Identität zu verleihen. Eine Identität, die ihn einerseits von der Masse der zahlreichen Clubs in der Umgebung abhebt und andererseits auch der äußerst wechselvollen jüngeren Vergangenheit mit dem tiefen Fall, aber auch der triumphalen Rückkehr vor 50.000 Fans vor drei Jahren Rechnung trägt. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall; zu tausenden werden alle paar Wochen Gratisfähnchen mit Vereinslogo und Sponsorendruck verteilt und bei Kaufland und Real stehen Fortuna-Trinkflaschen, Butterbrotdosen und Plastikbecher gleich neben – von Farbe und Vereinswappen abgesehen – absolut identischen Produkten unserer Lokalrivalen aus Gladbach oder der südlichen Vorstadt. Fortuna wird hierdurch austauschbar, eine unter vielen, nicht eine die heraussticht.

Die Heimspiele mutieren darüber hinaus mehr und mehr zu riesigen Werbeveranstaltungen und wie zuletzt zu erfahren war wird zur neuen Saison eine zusätzliche Reklamebande vor der Südtribüne installiert, der weitere Zaunfahnenplätze für die Fanclubs zum Opfer fallen werden. Und das obwohl die Versprechungen der Verantwortlichen,

++++tic ker++++ ticker+ +++tick er++++t icker++ ++ticke r++ +++ 19. März: Trotz der fanunfreundlichen Ansetzung am Montagabend bringt der SCD knapp 50 Fortuna-Fans zum Auswärtsspiel bei Energie Cottbus! Die Strapazen der Fahrt werden jedoch nicht belohnt - am Ende steht nur ein 1:1. +++ Auf der Jahresmitgliederversammlung des SCD am 29. März wird der gesamte Vorstand in seiner Arbeit bestätigt und wiedergewählt. Kleinere Änderungen gab es im Beirat. Exakt 100 Mitglieder waren anwesend. April +++ Auch die Auswärtsspiele in Rostock und Dresden wurden von der DFL auf Wochentage gelegt.

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Anpfiff dass diese Flächen für Werbebanden Tabu wären, kaum verhallt sind. Es ist sicherlich erfreulich, dass der Verein inzwischen das Vertrauen der Wirtschaft zurück erobern konnte und sich mehr und mehr Sponsoren zur Fortuna bekennen. Dennoch sollte der Verein der schleichenden Verramschung endlich Einhalt gebieten und neue Konzepte für das Sponsoring entwickeln!

Dieses Resümee soll aber auch nicht zu negativ ausfallen; immerhin hat die erfolgreiche Konsolidierung der letzten Jahre, die unserer Ansicht nach vollkommen zu Recht höchste Priorität genossen hat, uns überhaupt erst in die Position gebracht über derartige Verbesserungen nachdenken zu können – und nicht darüber, wo wir bis Saisonende noch die benötigten Euros für die Erteilung der Lizenz herbekommen können!

Wir sind daher guter Dinge, dass auch die Vereinsverantwortlichen um die Baustellen wissen und diese sukzessive angegangen werden. Wir als Supporters Club bieten dem Verein dabei jede Hilfe an, die wir zu leisten im Stande sind!

In diesem Sinne hoffen wir auf einen positiven Ausgang der Saison, möchten aber auch nicht die Gelegenheit versäumen, allen Lesern eine schöne Sommerpause zu wünschen.

Weiter geht’s im August – und egal, ob in Liga eins oder zwei!

++ticke r++++ti cker+++ +ticker ++++tic ker++++ ticker+ +++ Trotzdem rollt auch hier jeweils ein SCD-Bus! Beide Male konnten jedoch keine Punkte nach Düsseldorf entführt werden... +++ Die Polizei Braunschweig sucht Mitte April mit Fahndungsfotos nach zwei Fortuna-Fans, die im vergangenen Oktober bei unserem Auswärtsspiel Pyrotechnik eingesetzt haben. Der SCD bezieht - ebenso wie Fortuna Düsseldorf - öffentlich Stellung zu dieser Vorgehensweise und wehrt sich gegen einen weiteren Versuch, Fußballfans zu kriminalisieren.

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Fans im Visier

Stell Dir vor Du fährst zum Fußball, feuerst 90 Minuten lang Deine Mannschaft an und verlierst deshalb Deinen Arbeitsplatz. Weil Du zur falschen Zeit am falschen Ort warst und eines Vergehens beschuldigt wirst, welches Du nicht begangen hast. Weil die Lokalpresse Deiner Heimatstadt ein Bild von Dir abdruckt, in dessen Untertitel Du als „Chaot“ oder „Hooligan“ diffamiert wirst. Und weil Deinem Chef am nächsten Morgen beim Anblick dieses Bildes das Frühstücksbrötchen im Halse stecken geblieben ist und er Dir prompt das Ende Deiner Karriere in seinem Unternehmen verkündet hat. Das alles klingt übertrieben oder gar unmöglich? Ist es leider nicht, wie die gemeinschaftliche Hexenjagd der Braunschweiger Staatsanwaltschaft und der Düsseldorfer Lokalpresse auf angebliche „Pyromanen“ aus der Düsseldorfer Fanszene vor einigen Wochen bewiesen hat...

Was genau war passiert? Beim Auswärtsspiel der Fortuna im niedersächsischen Braunschweig im Oktober 2011 zündeten FortunaFans zum Einlauf der Mannschaften mehr als ein Dutzend bengalischer Fackeln. Einerseits um dieses stimmungsvolle Abendspiel vor toller Kulisse im Eintracht-Stadion gebührend zu beginnen, andererseits um damit gegen die einseitige Aufkündigung der Gespräche über die Legalisierung von Pyrotechnik seitens der

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Verbände zu protestieren, über die 'Inside SCD' bereits in seiner letzten Ausgabe ausführlich berichtete.

Im Stadion sorgte diese Pyroshow, bei der weder gefährliche Böller noch lästiger Rauch zum Einsatz kamen, selbst auf Seiten der Braunschweiger Fans für Applaus. Der Schiedsrichter quittierte sie, wie die TV-Bilder deutlich zeigen, mit einem Grinsen, als er aus der Kabi-

Fans im Visier ne kommend Aufstellung nimmt und einen Blick hinüber zur Kurve der Düsseldorfer Fans wirft.

Für die Stimmung innerhalb des Blocks wirkt sie geradezu berauschend, das ganze Spiel über ist der Support der Fortuna-Fans – trotz eines frühen Rückstands – lautstark und kreativ und wird am Ende mit dem späten Ausgleichstreffer belohnt.

Der Verein wird Wochen später vom DFB für diesen- und einen weiteren Einsatz von Pyrotechnik beim Auswärtsspiel in Berlin zu einer Geldstrafe in Höhe von 8.000 Euro verdonnert, womit diese Geschichte im Grunde zu Ende erzählt ist!

Beziehungsweise war, denn Mitte April, also mehr als ein halbes Jahr nach besagtem Spiel, veröffentlichte die Braunschweiger Polizei die Bilder zweier Fortuna-Fans und verfasste hierzu unter der Überschrift „Polizei fahndet nach Fußballrandalierern“ die folgende Meldung: „In der Zweitligabegegnung zwischen Eintracht Braunschweig und Fortuna Düsseldorf am Montag, dem 03.10.11 in Braunschweig, haben Düsseldorfer Fans im Gästeblock eine erhebliche Menge an pyrotechnischen Gegenständen gezündet. Die Braunschweiger Polizei hat daraufhin die Ermittlungen aufgenommen und fahndet in diesem Zusammenhang nach den auf den Fotos abgebildeten Personen als mögliche Tatverdächtige. Die Bilder wurden jetzt nach umfangreichen Ermittlungen durch Beschluss des Amtsgerichts Braunschweig zur Veröffentlichung freigegeben“ Um dies einmal zu konkretisieren: es werden also, mehr als 6 Monate nach dem Vorfall, Bilder zweier Personen im Internet veröffentlicht, die unter Umständen etwas mit dem eingangs erwähnten Abbrennen der bengalischen Fa-

ckeln zu tun haben. Nicht anders ist der Passus „mögliche Tatverdächtige“ zu übersetzen.

In einem Rechtsstaat wie der Bundesrepublik werden somit Personen öffentlich an den Pranger gestellt und zur Fahndung ausgerufen, deren Täterschaft nicht einmal gesichert ist, sondern offensichtlich auf Vermutungen basiert.

Erschwerend kommt hinzu, dass zumindest einer der beiden Beschuldigten sowohl auf diversen Fotos, als auch auf Videoaufnahmen deutlich zu erkennen ist, wie er just in dem Augenblick in dem rings um ihn herum die ersten Fackeln aufleuchten auf dem Zaun sitzt und eine Fahne schwenkt. Diese Videoaufnahmen wurden von der Braunschweiger Polizei unmittelbar nach Spielende konfisziert, weshalb man davon ausgehen darf dass deren Sichtung Teil der „umfangreichen Ermittlungen“ war, von der in der zitierten Meldung die Rede ist.

FORTUNA-FANS GEGEN

unverhältnismäßige Fahndungsmethode

n!

Mit der Überschrift „Polizei jagt diese Pyro-Chaoten“ erschien vor kurzem ein Artikel in der Online-Ausgabe des Express, indem Fahndungsfotos von zwei verdächtigen Personen abgebildet wurden, die wegen angeblichen Zündens von Pyromaterial von der Staatsanwaltschaft Braunschweig öffentlich gesucht werden.

VORSICHT! Die hier abgebildeten Personen respektieren Emotionen und solidarisieren sich mit polizeilich gesuchten Fußball-Fans.

Diese Dimension der Personenfahndung, die wir bisher nur von Gewaltverbrechern und Terroristen kannten, zeigt uns einmal mehr, dass mit aller Macht versucht wird, Fußballfans mit Schwerstkriminellen auf eine Stufe zu stellen. Zum einen zeigen wir demonstrativ Gesicht gegen solche unverhältnismäßigen Fahndungsmeth oden und zum anderen verurteilen wir die Presse (speziell EXPRESS, RP), welche reflexartig den Pressetext der Polizei inkl. deutlich erkennbarer Fahndungsbilder übernommen hat, ohne die Unschuldsvermu tung eines Menschen zu berücksichtigen. Die daraus entstehenden Konsequenzen (z.B.: Ärger mit Arbeitgeber oder dem familären Umfeld) können gerade bei jugendlichen und jungen Erwachsenen, zukunftszerstörende Züge annehmen.

GEGEN unverhältnismäßige Fahndungsme thoden! GEGEN die Respektlosigkeit der Presse!

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Fans im Visier Darüber hinaus mutet es doch sehr befremdlich an dass Personen, die unter Umständen in einem Fußballstadion und umringt von Gleichgesinnten eine Signalfackel entzündet haben, auf eine Stufe mit Terroristen oder Sexualstraftätern gehoben werden. Und dies durch die Justiz eines Bundeslandes, in dem die Polizei nur wenige Wochen zuvor Mühe hatte einen tobenden Mob in Schach zu halten, der von den Beamten die Herausgabe eines vorschnell des Mordes an einem elfjährigen Mädchen verdächtigten Mannes forderte. Es liegt uns fern, den Emder „Mordfall Lena“ in Relation zu Straftaten im Rahmen eines Fußballspiels zu stellen, aber man sollte vielleicht einmal im niedersächsischen Innenministerium anfragen warum der Selbstanzeige eines Pädophilen anscheinend keine Beachtung entgegen gebracht wird während sich die Justiz andernorts offenbar über einen Zeitraum von sechs Monaten mit Vorfällen am Rande eines Fußballspiels befasst, durch die weder Personen verletzt - noch das Spielgeschehen beeinträchtigt wurden.

Doch damit nicht genug, nun kommen die Damen und Herren der Düsseldorfer Presse ins Spiel. Die nämlich sahen sich genötigt, die auf der Homepage der Braunschweiger Polizei veröffentlichten Bilder prompt auf ihre Webseiten zu übernehmen, zunächst unzensiert, später teilweise mit einem schwarzen Balken über den Augen. Selbst der Verein wurde dabei kalt erwischt und erst durch den Anruf eines Reporters beim Fanbeauftragten Jörg Emgenbroich auf die Veröffentlichungen aufmerksam. Umso bemerkenswerter war die Reaktion – eine umgehend auf der Homepage veröffentlichte, kritische Stellungnahme, in der man sich „mehr als irritiert“ ob dieser neuen und vollkommen überzogenen Art der Ermittlung zeigte; hierfür ein ehrliches und großes „Chapeau!“ RP Online, auf deren Seiten die Bilder eben-

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falls zu sehen waren, rechtfertigte sich gegenüber dem SCD mit der Tatsache, dass die Medien angehalten sind derartige Öffentlichkeitsfahndungen der Polizei entsprechend aufzunehmen um hierdurch möglichst viele Bürger davon in Kenntnis zu setzen. Das macht Sinn – wenn es sich bei den Gesuchten um gefährliche Verbrecher handelt, an deren Täterschaft kein Zweifel besteht. Im vorliegenden Fall aber haben auch die Rheinische Post und deren Onlineportal „RP Online“ sich an einer Hetzjagd beteiligt, der lediglich ein loser Verdacht zu Grunde gelegen hat, was aus der oben bereits zitierten Meldung der Braunschweiger Polizei hervorgeht. Daher haben wir Konsequenzen gezogen und den Partnerschaftsvertrag zwischen RP Online und dem vom SCD verwalteten 95er-Forum mit sofortiger Wirkung gekündigt.

Den Vogel abgeschossen hat aber wieder einmal die BILD-Zeitung. Kein Wort darüber, dass die beiden Personen, deren Fotos obendrein unzensiert abgedruckt wurden, lediglich einer Straftat verdächtigt werden. Vielmehr ist die Meldung so zu verstehen, dass die Schuldfrage bereits geklärt sei, oder wie würdet Ihr folgenden Text interpretieren? „Ein Braunschweiger Amtsrichter macht jetzt ernst. Er lässt öffentlich nach diesen „Fans“ fahnden, die beim Spiel Eintracht Braunschweig gegen Fortuna Düsseldorf (3.10.11) „erhebliche Mengen Pyrotechnik“ in den BraunschweigBlock geworfen haben. „Freisetzen von Gift in einer Menschenmenge“ nennt das der Jurist.

Ein Verbrechen, das mit mindestens einem Jahr Knast bestraft wird.“ Glaubt man BILD, so haben die beiden also große Mengen Pyrotechnik in den Braunschweiger Block geworfen.

Fans im Visier an die Formulierung in diesem Bericht sei bemerkt: „Freisetzen von Unwahrheiten gegenüber einer Millionenleserschaft“ wäre der Begriff, mit der diese Art von Journalismus treffend beschrieben werden könnte

Artikel aus der BILD-Zeitung vom 12.04.2012

Nicht nur dass dies schon rein logisch vollkommener Unsinn ist, es wird auch mit keinem Wort erwähnt, dass es sich lediglich um einen Verdacht handelt und eine Täterschaft bislang nicht bewiesen werden konnte. Für BILD ist vielmehr klar: sie waren es! Also wird das Ganze fluchs unter den Titel „Polizei jagt Düsseldorfer Hooligans“ gesetzt, womit die Beschuldigen obendrein auch noch der gewaltbereiten Szene zugeordnet werden!

Geradezu zynisch mutet dabei an, dass gleich neben dieser Meldung über eine Frau berichtet wird, die 888 Tage unschuldig hinter Gittern verbringen musste. Angelehnt

Dabei sollten die Damen und Herren Journalisten eigentlich gebrannte Kinder sein. Mehr als ein Mal hatte man in den vergangenen Jahren nach populistischen und reißerischen Artikeln über angeblich gewaltbereite Horden von Fortuna-Fans zurück rudern müssen. Beispiele gefällig? Gerne! Als sich vor knapp drei Jahren eine Gruppe von knapp 50 Hooligans der „Eisernen“ aus Berlin-Köpenick der Überwachung der Polizei entziehen konnte „sicherte“ die Polizei den beliebten Fan-Treffpunkt „Kastanie“, angeblich um einen Angriff der verschollenen Berliner auf eben jene Kneipe zu verhindern. Die „Kastanie“ blieb jedoch von der Polizei umstellt, auch als besagte Unioner schon lange die Esprit Arena erreicht hatten.

Knapp 250 Fortunen, darunter viele Mitglieder der „Ultras Düsseldorf“, waren davon betroffen; sie verpassten nicht nur das Spiel, sondern wurden von den Polizisten im Verlaufe jenes Nachmittages mit zum Teil brutalen Mitteln malträtiert.

Ein anderer Fall ereignete sich nur wenige Wochen später am Tag des Aufstiegs in die zweite Liga. Nachdem Polizeibeamte sich im Umfeld der Kurze Straße in voller Kampfmontur und ausgesprochen provokant postiert hatten war es zu vereinzelten Flaschenwürfen in Richtung der Beamten gekommen. Die Reaktion folgte prompt – eine Hundertschaft stürmte über die Straße, prügelte wahllos auf – zumeist unbeteiligte – Personen ein und versprühte das eigentlich als Verteidigungswaffe vorgesehene Pfefferspray in rauen Mengen.

Unter anderem wurde ein Altstadtwirt schwer

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Fans im Visier verletzt, der versuchte im allgemeinen Chaos seine Terrassenstühle zu sichern, außerdem wurden Kneipen mit Pfefferspray regelrecht eingenebelt, die mehr als 50 Meter von jenem Pulk entfernt lagen, aus dem die Flaschen in Richtung der Polizisten geworfen worden waren. Zeugen sprachen später davon, dass Beamte, die sich am anderen Ende der Straße aufgehalten hatten, Passanten schon mehrere Minuten vor diesem Einsatz vorgewarnt hatten, „dass hier gleich etwas passieren“ würde.

In beiden Fällen ließ das mediale Echo nicht lange auf sich warten. Wie zumeist beschränkte sich die journalistische Recherche der „die Damen und Herren Journalisten darauf, die einseitig formulierten Meldungen des PolizeiPresseportals zu übernehmen und die betroffenen Fortuna-Fans als Horden von Wandalen und Randalierern zu stigmatisieren. Selbst als

nach und nach Videoaufnahmen das Fehlverhalten der Polizeibeamten dokumentierten, wurde Aussagen von Polizeisprecher Wolfgang Rodax noch mehr Vertrauen geschenkt als den Augenzeugenberichten Betroffener, obwohl sich längst ein jeder auf den einschlägig bekannten Videoportalen wie 'youtube' oder 'myvideo' ein Bild davon machen konnte, wie Polizeibeamte mit zum Teil brutalen Mitteln gegen unschuldige Personen vorgegangen waren. Erst mit tagelanger Verzögerung ruderten die Schreiber von RP, Express und Bild zurück – und mussten sich am Ende eingestehen, dass die Absetzung von Einsatzleiter Norbert Topka, der für beide Einsätze die Verantwortung getragen hatte, wohl kaum durch falsche Spesenabrechnungen, sondern vielmehr dem massiven Fehlverhalten der ihm unterstellten Beamten gegen zumeist unschuldige Fußballfans geschuldet war.

Auch andere Fans machen auf die Situation aufmerksam.

In diesem Beispiel sehen wir Bilder aus Hamburg und Saarbrücken

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Fans im Visier Es scheint leider so, als wäre der Lerneffekt gut drei Jahre nach diesen Vorkommnissen verpufft. Polizeiliche Formulierungen, und mögen sie noch so fragwürdig sein, werden zunächst einmal blind übernommen und – wenn überhaupt – erst in der Folge hinterfragt. Das Kind ist dann allerdings bereits in den Brunnen gefallen, denn das Foto einer potenziell unschuldigen Person wurde bereits von zehn- oder gar hunderttausenden Lesern betrachtet – mit allen potenziellen Konsequenzen!

Um es noch einmal deutlich zu machen: es geht in dieser Sache nur am Rande um das Abbrennen von Pyrotechnik. Es geht vielmehr darum, dass Personen lediglich aufgrund eines Verdachts der Beteiligung an einer im Grunde lächerlichen Straftat, an deren Aufklärung auch kein sonderlich großes öffentliches Interesse bestehen dürfte, zur öffentlichen Fahndung ausgeschriebenund somit auf eine Stufe mit Kapitalverbrechern gestellt werden. Dass irgendwo in Deutschland ein Richter sitzt, dem offenbar vollkommen egal ist dass er durch seine Entscheidungen unschuldige Personen womöglich vor enorme Probleme stellt. Und dass die lokale Presse auf den Zug aufspringt, obwohl alleine schon der vorgeschobene Grund „Freisetzen von Gift in einer Menschenmenge“ vollkommen haltlos ist, da derartige Fackeln auch bei Indoor-Events zum Einsatz kommen.

Wenn dieses Beispiel Schule macht, dann muss im Grunde jeder Stadionbesucher ab sofort darauf eingestellt sein dass auch sein Foto demnächst in Fahndungsaufrufen der Polizei auftaucht – es scheint ja ein bloßer Verdacht hierfür auszureichen. Und selbst wenn man seine Unschuld in der Folge beweisen kann und sich alle Vorwürfe als

haltlos erweisen – die Veröffentlichung und damit verbundene Rufschädigung kann man nicht rückgängig machen. Alles in allem eine beängstigende Vorstellung...

Der Supporters Club jedenfalls hat den beiden Betroffenen, von denen sich einer noch am Tage der Veröffentlichung bei der Polizei gemeldet hat, seine volle Unterstützung zugesagt. Auch unser künftiger Umgang mit Pressevertretern wird intern sicherlich auf den Prüfstand gestellt werden!

Jeder Fortuna-Fan ist aufgerufen, uns zu folgen! Seit Euch über eines im Klaren: niemand kann sich sicher sein, nicht der nächste zu sein, der in eine solche Situation gerät.

Man muss hierfür kein Ultrá sein, man muss nicht mitten im Block stehen – man muss nur zur falschen Zeit am falschen Ort sein!

Glaubt darüber hinaus nicht jeden Quatsch der in der Zeitung steht. Überlegt Euch stattdessen beim nächsten Besuch am Büdchen, ob es statt des billigen Boulevardblättchens, bei dem die Maxime daraus besteht die Seiten mit populistischen Überschriften zu füllen, nicht doch mal eine Zeitung sein soll, die noch echte Journalisten beschäftigt, die Sachverhalte nicht nur übernehmen sondern auch einmal hinterfragen.

In der Heftmitte findet Ihr ein Bild von dem Auswärtsspiel in Braunschweig.

Die Ultras Düsseldorf verkaufen ein Poster mit diesem Motiv am Fanstand in der Arena um Geld zu sammeln für eventuell auftretende Folgekosten von Fanaktionen. Dort gibt es für ebendiesen Zweck auch die Fahndungsposter der Metalheads (siehe Artikelbeginn).

Also greift zu!

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SCD-JMV 2012

Am 29. März lud der Vorstand des Supporters Club seine Mitglieder zur diesjährigen Jahresmitgliederversammlung ins Haus der Jugend an der Lacombletstraße in Düsseltal ein. Exakt 100 Vereinsmitglieder folgten der Einladung und ließen sich vor Ort vom Vorstand über die Tätigkeiten des SCD im zurückliegenden Jahr informieren. Für alle, denen die Teilnahme nicht möglich war, möchte „Inside SCD“ auf diesen Abend zurück blicken...

Pünktlich um 19.30 Uhr eröffnete Vorstandssprecher Ingo Krausen die Versammlung mit der Feststellung der Beschlussfähigkeit.

Die Halle des Haus der Jugend hatte sich bis dahin recht gut gefüllt und die letzten Ankömmlinge musste die knapp zweistündige Veranstaltung sogar stehend verfolgen, da alle Sitzgelegenheiten bereits besetzt gewesen waren. Das Fanprojekt sorgte für die Verpflegung und verkaufte neben Getränken auch heiße Würstchen zu günstigen Preisen an die Gäste der Veranstaltung, die davon regen Gebrauch machten.

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Gut eine Dreiviertelstunde lang referierten die Mitglieder des Vorstands in der Folge über die Tätigkeiten des SCD im vergangenen Jahr sowie die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Am Tag der Versammlung gehörten 2.631 Fortunen dem Supporters Club an - eine stolze Zahl, die alleine binnen der letzten zwölf Monate um mehr als 1.000 Neumitglieder angewachsen war. Erfreulich ebenfalls: Die Mitglieder des SCD rekrutieren sich inzwischen aus allen Schichten der Anhängerschaft, was alleine schon die Tatsache bestätigt, dass das Durchschnittsalter unserer Mitglieder jenseits der Marke von 30 Jahren liegt!

SCD-JMV 2012 Mit der Veröffentlichung dieser Zahlen wurde dann auch ein Dank an die Mitgliedsbetreuerin Marion Wegner ausgedrückt, der dieser enorme Anstieg einiges an Freizeit gekostet hat!

Es folgten der Finanzbericht sowie der Bericht der Kassenprüfer, ehe der Vorstand von den anwesenden Mitgliedern für seine Arbeit im letzten Jahr entlastet wurde.

Wie in jedem Jahr üblich standen in der zweiten Hälfte des Abends dann die Wahlen zum neuen Vorstand und Beirat an. Auf Wunsch eines Mitglieds wurden diese nicht wie in den vergangenen Jahren üblich öffentlich und per Handzeichen, sondern per geheimer Wahl durchgeführt. Das amtierende Vorstandsteam, bestehend aus Fee Bischoff, Melissa Schiefer, Tim Haberland, Ingo Krausen und Markus Schneider wurde dabei bestätigt, wobei Ingo Krausen auch in der kommenden Periode den Vorsitz innehaben wird.

Personelle Veränderungen gab es hingegen im Beirat. Frederic Newiger, Daniel Kubiak

und Vincent Kruchen schieden aus dem Gremium aus - für sie rückten Kaspar Michels, Tarek El Mohammed und Carsten Korfmacher neu in den Beirat. In ihren Ämtern bestätigt wurden hingegen Wolfgang Korte, Corvin Grüllich und Dominik Hoffmeyer.

Im letzten Wahlgang des Abends wurden Julian Husson und Pascal Felten zu Kassenprüfern ernannt, bevor die Versammlung mit dem Punkt „Verschiedenes“, zu dem es allerdings nur eine kurze Wortmeldung gab, endete.

Auch an dieser Stelle gilt es noch einmal allen einen Dank auszusprechen, die den SCD im abgelaufenen Jahr durch ihr Engagement unterstützt haben - sei es als offizielles Mitglied eines Gremiums oder als stiller Helfer auf Busfahrten, im Fanladen oder auf einem der vielen anderen Felder, auf denen der Supporters Club aktiv ist. Ferner danken die Gewählten den Mitgliedern für ihr Vertrauen und werden natürlich auch im kommenden Jahr versuchen, dieses nach bestem Gewissen zu rechtfertigen und den SCD weiter nach vorn zu bringen!

Das Team 2012 Mit Vorstand, Beirat und Kassenprüfern.

Von links: Markus Schneider, Wolfgang Korte, Julian Husson, Kaspar Michels, Dominik Hoffmeyer, Carsten Korfmacher, Tarek El Mohammed, Fee Bischoff, Marion Wegner, Tim Haberland, Melissa Schiefer, Pascal Felten, Ingo Krausen, Corvin Grüllich

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Montagsspiele

Auswärts nur auf Krankenschein?

Bereits in unserer letzten Ausgabe widmeten wir uns der Thematik der häufigen Montagsspiele unserer Elf. Hierzu hatten wir bereits im vergangenen Herbst einen offenen Brief an den Spielleiter der DFL, Götz Bender, verfasst, in dem wir am Beispiel unserer Auswärtsspiels beim FC St. Pauli sachlich erläuterten, mit welchen Problemen diese Spielansetzungen für uns Fans verbunden sind. Auf eine Antwort aus Frankfurt warteten wir dennoch vergeblich, stattdessen hagelte es bei jeder Terminbekanntgabe weitere Spiele an diesen umgebliebten Termin. Den Höhepunkt bildeten dabei die vergangenen Wochen, in denen auf ein Montagsspiel in Cottbus ein Spiel am Gründonnerstag in Rostock sowie ein weiteres Montagsspiel in Dresden folgte. Drei Mal in Folge mussten Fortunas Fans also an einem Wochentag mehr als 500 Kilometer weit fahren, um ihre Mannschaft auch in der Fremde anfeuern zu können...

Insgesamt elf Mal wurde unserer Mannschaft in der nun zu Ende gehenden Spielzeit die zweifelhafte Ehre zu Teil, den Spieltag am Montag Abend abschließen zu dürfen. Nicht viel besser erging es den Anhängern von Eintracht Frankfurt und dem FC St. Pauli, deren Vereine neun- bzw. acht Mal am Montag Abend antreten mussten.

Selten zuvor haben die Verantwortlichen der DFL so offensichtlich aufgezeigt, dass an einer ausgeglichene Verteilung der Montagabend-Begenungen überhaupt kein Interesse besteht, sondern einzig die Wünsche der übertragenden TV-Sender darüber entscheiden, welche Teams vorrangig zum Wochenstart auflaufen dürfen. So

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kommt es, dass das Überraschungsteam der Saison, der SC Paderborn, nicht ein einziges Mal live im TV zu bewundern war und selbst die Spieler des souveränen- und aufgrund ihres ansehnlichen Offensivfussballs hoch gelobten Aufsteigers aus Fürth nur ganze drei Male am Montag die Schuhe schnüren mussten. Was zählt ist die Quote, und da ziehen die Traditionsclubs aus Düsseldorf und Frankfurt oder die selbst ernannten „Freibeuter der Liga“ aus der Hansestadt allem Anschein nach deutlich mehr Zuschauer vor den Schirm als Clubs wie Fürth oder Paderborn, für die sich außerhalb der Stadtgrenzen niemand so wirklich begeistern kann und möchte.

Montagsspiele Sehr geehrter Herr Ben der, bereits im Herbst letz ten Jahres haben wir uns mit einem offene beim FC St. Pauli die n Brief an Sie gewend häufigen Montagabe et, in dem wir am Fall nd-Ansetzungen der verbundenen Schwie beispiel des Auswärtssp Spiele unseres Vereins rigkeiten kritisierten. iels Fortuna Düsseldorf und Leider haben wir auf z.B. medial – eine Stel die damit für uns Fan dies en Brief weder eine Ant lungnahme Ihrerseits s zu unserer Kritik vern wort erhalten noch auf ne Gelegenheit auslasse ommen. Vor dem Hin anderem Wege – n, die Bedeutung der tergrund, dass DFB und Fans für die Bundesl DFL in der Regel keiiga zu betonen, empfand en wir dies seinerzeit Wir sehen uns heute als sehr bedauerlich. dennoch erneut gezw ungen, Sie in dieser Ang angeprangerte Thema elegenheit zu kontakt tik leider nichts von ieren, da die bereits im ihrer Aktualität verloren letzten Herbst von uns hat – im Gegenteil!

Bereits die Ansetzung unseres Auswärtsspiels beim FC Energie Cot Anhängerschaft von tbus am 26. Spieltag Fortuna Düsseldorf für der laufenden Saison großen Unmut. Es ist anzusetzen, bei dem sorgte innerhalb der im Grunde schon eine der Anhang der Gastma Unverschämtheit, ein nnschaft nicht weniger kommt die Tatsache, Spiel am Montagabe als 650 Kilometer Anr dass es sich bei besagter nd eise zurückzulegen hat.

Partie mitnichten um Termine vor einigen Erschwerend hinzu ein Spitzenspiel handelt Wochen abzusehen war (was auch schon bei ) und es sich dabei bere Düsseldorf in der lauf der Festlegung der its um das neunte Mo enden Saison handelt ntagsspiel mit Beteiligu . ng von Fortuna Als regelrechte Schikan ierung empfinden wir aber die am Montag terminierten Spieltag bekanntgegebenen Ans e 28 bis 32. etzungen der bis dah in noch nicht fix Zwei weitere Male kom mt unserer Mannsch aft das zweifelhafte Ver fen. Zwei weitere Mal gnügen zuteil, den Spie e müssen wir Fans zud ltag am Montagabend em Urlaubstage opfe handelt es sich dabei rn, um unsere Elf auc abschließen zu dürum Spiele mit enorme h in der Ferne anfeuern r Anfahrt - nämlich um Dresden (580 Kilomet zu können. Und wieder die Partien in Rostock er). Dass obendrein zwi am schen dem Schlusspfi Gründonnerstag (570 April, und dem Anstoß ff Kilometer) und uns in Rostock am Donners eres Heimspieles gege n den FC St. Pauli am Verteilung der Montag tag derselben Woche ganze 68 Stunden lieg Montag, 2. sspiele, dass in Ihrem en, zeigt neben der extr Hause anscheinend wen vernünftige Regenerati em ungerechten ig Wert auf einen ausg on und Spielvorbereitun ewogenen Spielplan g wird hierdurch – auc Rostock – deutlich ersc gelegt wird. Eine h unter Berücksichtigu hwert. ng der mehrstündigen Anreise nach Diese Unausgewogen heit möchten wir gern e auch mit Zahlen bele spiele zurückblicken gen. Fortuna Düsseld können, gefolgt von orf wird am Ende der Eintracht Frankfurt und immerhin den Relegati Saison auf elf Montag dem FC St. Pauli mit onsplatz belegt, wird neun bzw. acht. Der hingegen nicht ein einz FC Ingolstadt und den SC Paderborn, der zurz iges Mal am Montag FSV Frankfurt. Und eit abend angetreten sein auch der derzeitige Tab Montagabend bestritte , selbiges gilt für den ellenführer aus Fürth n haben, wenn die Sais wird gerade einmal drei on Anfang Mai beende Spiele an einem t sein wird.

Wir sehen durchaus ein, dass das Montag sspi el ein fester Bestandteil Sendern darstellt. Es wäre auch deutlich wen der TV-Verträge zwi schen der DFL und den iger dagegen einzuwe verteilt würden und nden, wenn diese Spie übertragenden bei der Ansetzung wei le einigermaßen fair terhin die Distanz zwi zungen, um sich mit auf alle 18 Zweitligisten schen den Spielorten diesem ungeliebten Spie berücksichtigt würde. ltermin zu arrangieren, Fall. Es kann in unseren Die se beiden Voraussetsehen wir allerdings Augen nicht sein, dass nicht - vielmehr ist das einige wenige Vereine die gesamte Liga dur genaue Gegenteil der ch höhere TV-Gelder und deren Fans diese vom Montagsspiel pro Suppe auslöffeln müs fitiert, am Ende aber sen.

Was Montagsspiele für uns Fans bedeuten, dara wir an dieser Stelle nur uf sind wir bereits in unserem letzten Brie erwähnen, dass ein For f ausführlich eingegan tuna-Fan, der alle 34 dieser Saison fast ein gen. Daher möchten Saisonspiele seiner Man Drittel seines Jahresur laubs hierfür opfern nschaft live im Stadion muss. erleben möchte, in Und auch wenn es mit dem Montagstermin nichts zu tun hat, möc Hause eigentlich auf hten wir die Gelegen die Idee gekommen ist, heit nutzen und Sie frag einen kompletten Spie anpfeifen zu lassen? Bed en, wer in Ihrem ltag der Zweiten Bun urfte es noch eines letz desliga unter der Wo ten Beweises dafür, dass Zuschauer verloren hat, che um 17:30 Uhr man bei der DFL säm so haben Sie diesen hier tliches Maß für die Bela durch eindrucksvoll erbracht. nge der Fans und Wir möchten Sie alle rdings nicht mit Vor würfen „bombardieren“ entsprechend zu äuß , ohne Ihnen Gelegen ern. Daher möchten heit zu geben, sich dies wir Sie März, in den Räumlic en zu stellen und sich hkeiten der Düsseldorfe sehr herzlich zum ersten Düsseldorfer Fan kongress einladen, der r Arena stattfinden wird zu vielen aktuellen Th am Samstag, 17. emen rund um den Fuß . Hierbei werden eng agierte Fans in mehrere ball und unseren Ver ein diskutieren und nac n Arbeitsgruppen h Lösungen suchen.

Sollte Ihnen die Teilnah me aufgrund der Kur zfristigkeit dieses Term wenn Sie den Anhäng ins nicht möglich sein ern der Fortuna im Rah , so würden wir uns darü men einer Podiumsdis für die sicherlich ein ber hinaus freuen, kussion zu dieser Th geeigneter Termin gefu ematik Rede und Ant nden werden kann! Für für Ihre Anreise und wort stehen würden, beide Einladungen gilt: eine angemessene Unt erkunft übernehmen Selbstverständlich wür . den wir die Kosten In Erwartung Ihrer Ant wort verbleiben wir mit Vorstand und Beirat sportlichen Grüßen Supporters Club Düs seldorf 2003 e.V.

Zweiter offener Brief des SCD an Götz Bender (Spielleiter der DFL)

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Montagsspiele Viele Fortuna-Fans sind folgerichtig erbost über diese Ungleichbehandlung und der Protest gegen den übertragenden Sender Sport 1 beschränkt sich längst nicht mehr nur auf den Ultrablock 42. Auch der Verein ist aufgefordert, diese inakzeptable Häufung von Montagsspielen nicht mehr einfach hinzunehmen. Viele Fans waren vor allem aufgrund der eingangs bereits geschilderten Ansetzungen der Auswärtsspiele im Osten der Republik enttäuscht, dass von Seiten des Vorstands nicht deutliche Worte der Kritik in Richtung DFL gerichtet worden sind!

Wir sahen uns daher gezwungen zu reagieren und haben nochmals einen offenen Brief an Herrn Bender verfasst. Um absolut sicher zu gehen, dass dieser auch bei der DFL ankommt, haben wir diesen nicht nur über die uns zur Verfügung stehenden Medien verbreitet, sondern auch per Einschreiben an die Frankfurter Zentrale des Ligaverbands geschickt, wo unser Brief Ende März nachweislich eingetroffen ist. Wie allerdings schon zu erwarten war erhielten wir bis zum heutigen Tag erneut keinerlei Reaktion, was man wohl als erneuten Nachweis für die offensichtliche Geringschätzung von Fanbelangen und -interessen werten kann. Den genauen Inhalt dieses zweien Schreibens könnt Ihr in unserer heutigen Ausgabe noch einmal nachlesen.

Unabhängig davon, in welcher Liga wir in der kommenden Saison unterwegs sein werden, sollte es das Anliegen eines jedes Fussballfans sein seinen Unmut über diese fanfeindlichen Spielansetzungen Kund zu tun. Die Montagsspiele bilden im Grunde ja nur die Spitze des Eisberges, einen kompletten Spieltag der zweiten Bundesliga in einer englischen Woche um 17.30 Uhr an-

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zupfeiffen ist nicht weniger unverständlich - viele Fans sitzen zur Anstosszeit noch am Arbeitsplatz und die, die pünktlich zum Anpfiff im Stadion sein wollen, sind gewungen sich durch den Berufsverkehr zu quälen, der rund um die Stadien auch noch zusätzlich angeheizt wird. Es war sicherlich nicht nur dem eher unattraktiven Gegner FSV Frankfurt geschuldet, dass dieser Partie zur erwähnten Unzeit die mit Abstand niedrigste Zuschauerkulisse der Rückrunde beiwohnte, wodurch auch erwiesen sein dürfte dass sie dem Verein einen empfindlichen Einnahmeverlust beschert hat. Und das alles nur, damit wenige tausend Sky-Abonnenten sich als Aperitif zur Bundesligaübertragung am späteren Abend die Zweitligakonferenz anschauen können.

Wir fordern gemeinsam mit vielen anderen Fanverbänden in Deutschland die Abkehr vom unsäglichen Montagstermin zur nächsten Gelegenheit! Bis dahin fordern wir eine gerechtere Verteilung bei den Ansetzungen. Es kann nicht sein, dass manche Vereine fast ein Drittel aller Spiele am Montag Abend absolvieren müssen während andere die gesamte Saison über nur am Wochenende spielen! Und wir fordern mehr Fingerspitzengefühl bei der Festlegung der Anstosszeiten. Den Anstoss an einem Dienstag Nachmittag für 17.30 Uhr anzusetzen ist eine Ohrfeige ins Gesicht eines jeden Stadiongängers, die übrigen Anstoßzeiten (Freitag, 18 Uhr - Samstag, 13 Uhr - Sonntag, 13.30 Uhr) sind nicht viel besser gewählt!

HAUSBRAUEREI SEIT 1850 | DÜSSELDORF-ALTSTADT

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Fankongress

Der Düsseldorfer Fankongress wurde vom Fanbeauftragten Jörg ‚Pejo‘ Emgenbroich nach Vorbild des Bundesweiten Fankongress angestoßen. Seiner Einladung zu ersten organisatorischen Gesprächen, sind das Fanprojekt und Vertreter von UD, sowie SCD gefolgt.

In den fünf Planungstreffen wurde sehr offen über Themen, Ablauf, anvisierte Teilnehmerzahl und die gewünschte Zusammensetzung des Publikums diskutiert.

Beim Bundesweiten Vorbild gibt es eher Podiumsdiskussionen, in denen ausgewählte Experten über das jeweilige Thema vor Publikum diskutieren. Während uns dies für manche Themen durchaus als sinnvoll erschien, auch weil dann mehr Leute gleichzeitig einem Thema folgen können, haben wir uns doch für Diskussionsgruppen entschieden.

Neben den Inhalten, war schon in der Planungsphase wichtig, dass in der Düsseldorfer Fanszene mehr miteinander gesprochen und diskutiert wird. Die unterschiedlichsten Fans an einen Tisch oder in einen Stuhlkreis zu bringen, war das wichtigste Argument gegen Podien.

Natürlich sollte auch der Einzelne möglichst aktiv am Kongress teilnehmen und sich nicht nur berieseln lassen.

Die zu besprechenden Themen waren schnell gefunden, die Aufteilung auf Arbeitsgruppen war da schon komplizierter, sind einige Themen doch nur schlecht von einander zu trennen. Der Wunsch, auch Experten einzuladen die mit den Themen aus einer anderen Perspektive zu tun haben, war einhellig, nur die Auswahl dieser gestaltete sich schwierig.

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Für die Gruppe „In der Kurve“ entschieden wir uns gegen Experten, damit die Fans untereinander auch bei kritischen Themen möglichst offen diskutieren konnten.

Auch waren wir uns in der Planungsgruppe schnell einig, dass die Gruppen vornehmlich von Fans moderiert werden sollten.

Die Moderatoren haben sich im Vorfeld dann noch weitere Gedanke über ihre Themen gemacht und sich dazu in eigener Organisation getroffen.

Da die Zeit wie immer bei solchen Veranstaltungen knapp war, wurde mit heißer Nadel eine Homepage erstellt. Diese sollte als Anlaufpunkt für Informationen dienen und natürlich die Anmeldungen strukturieren und übersichtlicher machen.

Pejo war als Vereinsoffizieller naturgemäß mit der Einladung der Experten und der Organisation von Räumlichkeiten beschäftigt.

Schon früh wurde signalisiert, dass der Verein die nicht unerheblichen Kosten übernehmen würde. Ein klares Signal wie wichtig der Kongress genommen wurde.

Am Vorabend halfen einige Freiwillige nach bei der Vorbereitung der Räumlichkeiten. So wurden Soundanlage und Beamer von Fans bereit- und aufgestellt.

Fankongress Arbeitsgruppe: Auswärtsspiele In der Gruppe Auswärtsspiele wurde in den beiden rund zweistündigen Sitzungen ein breites Themenportfolio abgearbeitet. Zur Gruppe gehörten rund 20 Personen, darunter neben unserem Fanbeauftragten Jörg Emgenbroich und Mitarbeitern des SCD-Busgremiums auch Vertreter einiger Fanclubs, die regelmäßige Busfahrten zu Auswärtsspielen unserer Elf anbieten (u. a. „East End“ und „Hacke Rot-Weiss“).

Zunächst wurde analysiert, wo derzeit Probleme rund um die Fahrten von Fortuna-Fans zu Auswärtsspielen liegen und wie diese gelöst werden können. So wurde beispielsweise angeregt, bei Touren zu Problemspielen eine Meldekette zu etablieren, damit zum Beispiel im Falle eines Angriffs auf einen Fanbus die Insassen der anderen Busse zeitnah gewarntund zeitgleich auch die Fanbetreuung und die Polizei entsprechend informiert werden können. Bereits zum Auswärtsspiel unserer Elf in Rostock wurde eine solche Meldekette entwickelt, es musste aber glücklicherweise kein Gebrauch davon gemacht werden.

Ferner wurde die Erstellung eines „Verhaltenskodex“ für Busfahrten vorgeschlagen, dessen Einhaltung die Grundlage für die Berücksichtigung bei der Ticketvergabe bilden

soll. Hierdurch sollen zum Beispiel Diebstähle im großen Maße an Raststätten künftig nicht mehr ohne Konsequenzen bleiben, sondern die Organisatoren der jeweiligen Busfahrt entsprechend verwarnt werden. Im Wiederholungsfall würde dann die Nichtberücksichtigung bei der Kartenvergabe für weitere Auswärtsspiele drohen. Damit soll vermieden werden, dass das Fehlverhalten einiger weniger Fans negative Konsequenzen für den Ruf der gesamten Düsseldorfer Anhängerschaft nach sich zieht. Schon heute gibt es eine Reihe von Busunternehmen, die aufgrund diverser Vorfälle in der Vergangenheit keine FortunaFans mehr befördern, es sollte in unser aller Interesse liegen, dass die Liste dieser Firmen nicht noch länger wird.

Ebenfalls Bestandteil dieses Kodex soll die Ablehnung von rechtsextremistischen Gedankengut sein – kein vernünftig denkender Fortunafan kann es schließlich tolerieren, wenn Neonazis unseren Verein missbrauchen um ihr krudes Weltbild zu verbreiten.

Nur angerissen werden konnte aufgrund der Kürze der Zeit die Problematik einer fairen Vergabe von knappen Auswärtskartenkontingenten. In der abgelaufenen Saison reichte das zur Verfügung stehende Kontingent

Gruppenbild in der Pause des Fankongresses vor den Logen auf der Osttribüne

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Fankongress beispielsweise bei unseren Gastspiel in St. Pauli und Fürth bei weitem nicht aus um die Nachfrage bedienen zu können. Auch hier gab es verschiedene Ansätze, wie dies zur neuen Spielzeit gehandhabt werden könn-

ten, ohne dabei jedoch in Details einzusteigen – dies wird somit eine der Aufgaben sein, welchen sich die aus dem Fanprojekt hervorgehende Arbeitsgruppe in den kommenden Monaten widmen wird.

Arbeitsgruppe: Repressionen Die Gruppe Repressionen wurde von Dirk Bierholz moderiert. Als Experten anwesend waren der Einsatzleiter der Polizeiinspektion Nord Hans-Joachim Kensbock-Rieso, sowie ein Szenekundiger Beamter (SKB) der Polizei Düsseldorf.

Zu Beginn stellte Herr Kensbock-Rieso den Gruppenmitgliedern die Initiative „Mehr Sicherheit-weniger Polizei bei Fußballspielen in Nordrhein-Westfalen“ (NRW-Initiative) vor und schilderte ausführlich welche Ziele diese verfolgt. Die NRW-Initiative wurde 2010 vom Innenministerium NRW (MIK NRW) geplant und wurde erstmals zu Beginn der Rückrunde der Saison 2010/2011 umgesetzt. Die Initiative soll das Handeln der Polizei NRW bei Fußballspielen festlegen und gliedert sich in zehn Leitlinien und Ziele. Insgesamt soll das Handeln der Polizei transparent, verlässlich, differenziert,

aber auch konsequent sein. Besonders hervorzuheben ist u.a. hierbei, dass ein intensiver Dialog zwischen Fanszene und Polizei stattfinden soll. Des Weiteren soll es keine Kollektivmaßnahmen gegen Gruppen mehr geben. Es soll auch innerhalb einer geschlossenen Gruppe zwischen friedlichen und Gewalt suchenden Fans eindeutig differenziert werden.

Im Anschluss wurde in der Gruppe über das Thema Stadionverbote diskutiert und dabei auf die „Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverboten“ des DFB eingegangen. Dirk Bierholz schilderte den Anwesenden, dass Fortuna Düsseldorf bisher zurückhaltend mit Stadionverboten umgegangen ist und dass es bei Fortuna eine Kommission gibt, welche jeden einzelnen Fall prüft.

Hans-Joachim Kensbock-Rieso (Einsatzleiter der Polizei) und Peter Frymuth beim Fankongress

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Fankongress Des Weiteren sprachen wir über die „Datei Gewalttäter Sport“ welche von der zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) geführt wird. Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) registriert und beobachtet bundesweit Fußball-Gewalttäter im Rahmen der Datei „Gewalttäter Sport“.

Die ZIS steht mit anderen Ländern über den internationalen Datenaustausch in Verbindung, um Einlass von Hooligans in Stadien zu verhindern. Sie wird durch die Polizei Nordrhein-Westfalen (LZPD NRW, Abteilung 4) unterhalten und hat ihren Sitz in Duisburg.

In der Datei Gewalttäter Sport werden die Daten von Personen gespeichert, gegen die im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen wegen bestimmter Straftaten ein straf-

rechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde oder die wegen bestimmten Tatbeständen rechtskräftig verurteilt worden sind.

Ein Eintrag in die Datei kann ein bundesweites Stadionverbot von Seiten des DFB, Passbeschränkungen oder die Untersagung der Ausreise für die betreffende Person nach sich ziehen. Der Fußballbund und Sportvereine haben jedoch keinen Zugriff auf die Datei „Gewalttäter Sport“.

Zum Abschluss informierte uns der SKB über „Bereichsvertetungsverbote“ sowie „Gefährderansprachen“, wobei diese beiden Themenpunkte aufgrund der schon fortgeschrittenen Zeit nur noch kurz angesprochen werden konnten.

Arbeitsgruppe: Kommerzialisierung Die Arbeitsgruppe diskutierte die Aspekte der fortschreitenden Kommerzialisierung des Fußballs in Bezug auf die Situation in Düsseldorf.

Anwesend waren neben Vertretern des SCDs und organisierten wie nicht-organisierten Fans auch Carsten Franck und Robert Palikuca. Ein Vertreter von Infront hatte seine Teilnahme kurzfristig absagen müssen.

Die Diskussion kreiste wir erwartet um die Möglichkeiten von Schnittstellen und Kompromissen zwischen den wirtschaftlichen Zwängen des Vereins und dem, was Fans als ihren „Lebensraum Fortuna“ verstehen. Auf der einen Seite ist der Verein darauf angewiesen, Erlöse durch den Verkauf von Werbeflächen oder die strategische Bindung bestimmter Fangruppen an den Verein zu erzielen; und auf der anderen Seite bestehen die Fans auf den Freiraum, der ihnen die Aufrechterhaltung und das Ausleben ihrer Fankultur ermöglicht und ihre Identität als Fans des Vereins stärkt.

Im Detail diskutiert wurden folgende Aspekte mit Konfliktpotential: 1. die vorhandenen Zaunfahnenplätze bzw. Werbebanden in der Esprit-Arena; 2. die Idee, ein FortunaMaskottchen zu stellen; 3. die Saisoneröffnung 2012, in Rücksichtnahme auf die nicht beidseitig zufrieden stellenden Veranstaltungen der letzten beiden Jahre; und 4. visuelle und akustische Werbemöglichkeiten während Heimspielen.

Diesbezüglich wurden folgende Ergebnisse erzielt: 1. Im Oberrang steht der Fanszene mehr Fahnenplatz zur Verfügung als angenommen.

Arena-Werbung kann notfalls überhangen werden, was der zunehmenden Anzahl an festen Zaun- und Bandenfahnen zugute kommt.

Die zurzeit für Fahnen genutzte Süd-Hintertorbande wird in der kommenden Saison von den Stadtwerken als Werbeplatz genutzt.

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Fankongress 2. Die Idee, ein Fortuna-Maskottchen zu stellen löste bei den Fans gemischte Reaktionen aus, die von freudiger Akzeptanz bis starker Ablehnung reichten. Hier wurde vereinbart, sich in Zukunft noch einmal zusammen zu setzen; sowohl Fans als auch Vereinsvertreter versprachen sich diesbezüglich, besonders in solch schwierigen Fällen den Dialog aufrechtzuerhalten und gemeinsam, und nicht gegeneinander, zu arbeiten.

3. Bezüglich der Saisoneröffnung traf die Möglichkeit, zwei separate Veranstaltungen abzuhalten, auf den größten Anklang, nämlich eine große Vereins-Saisoneröffnung mit Spiel und Werbemöglichkeiten für Sponsoren; und eine alternative Veranstaltung, die das eher raue und punkige Selbstverständnis des Vereins und der Fanszene unterstreicht.

4. Im Einklang befand man sich bezüglich der visuellen und akustischen Werbemöglichkeiten in der Arena: visuelle Werbemöglichkeiten auf den Anzeigetafeln wurden im Großen und Ganzen als wenig störend empfunden, und „Ding-Dong“-Werbung wurde von den Vertretern der Marketingabteilung als stillos zurückgewiesen.

Darüber hinaus kam die Arbeitsgruppe zu dem Entschluss, dass eine einmalige Diskussion im Rahmen eines Fankongresses nur der Beginn einer langfristigen kommunikativen Zusammenarbeit sein kann. Hierfür stellten sich die Organisatoren der Gruppe von Seiten des SCD sowie Carsten Franck und Robert Palikuca zur Verfügung.

Arbeitsgruppe: In und um die Arena Die Gruppe „In und um die Arena“, war thematisch wohl die umfangreichste. Grund war die Zusammenlegung, aufgrund der geringen Anmeldungen für das Thema „Rund um die Arena“.

Die kombinierten Gruppen hatten zusammen circa 20 Teilnehmer aus Fankreisen und einige Experten. Sven Mühlenbeck, Vorstandmitglied von Fortuna und dort für die Organisation von Spieltagen hatte zwei Rollen, als Moderator und Experte. Von der Rheinbahn war sowohl ein Fahrer, als auch ein Organisator da, von der Arena Betreibergesellschaft und Klüh jeweils ein Vertreter. Für den SCD moderierte Dominik Hoffmeyer die Gruppe mit, der sich durch seine Tätigkeit als Fanordner rund um die Spieltage auch mit vielen Aspekten auskennt. Der sehnlichst erwartete Vertreter von Aramark konnte aufgrund eines Kommunikati-

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onsproblems mit Pejo leider nicht kommen.

In der Runde stellte sich dann schnell heraus, dass An-und Abfahrt sehr wichtige Themen sind und bei allen Teilnehmern hoher Gesprächsbedarf bestand. So wurde sowohl die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß, mit dem Fahrrad, als auch mit dem Auto intensiv besprochen. Die Vertreter der Rheinbahn konnten hier viele Fragen beantworten und Problemstellungen erklären. So ist es nicht möglich einfach eine neue Linie einzurichten mit anderen Abfahrtsorten und die Rheinbahn agiert was Busse, Bahnen und Personal betrifft am absoluten Limit.

Der neu eingerichtete Busshuttle von der Theodor-Heuss-Brücke zum Stadion wurde allgemein sehr positiv aufgefasst, kritisiert wurden die Beschilderung und dass diese

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Fankongress Anreisemöglichkeit viel zu unbekannt ist. Die Autofahrer kritisierten neben der Parkplatzsituation (hier speziell den „Parkwächtern“) auch die ungesicherten Straßen, deren Überquerung von oder zu den Parkplätzen immer wieder gefährlich ist. Auch wurde berichtet, dass die Fantrennung auf den Parkplätzen nicht klappt. Ganz besonders problematisch ist die Situation für Schwerbehinderte, die bisher auf den Gästeparkplatz geleitet wurden.

Hier wurde direkt beim Fankongress schon eine Lösung präsentiert. Insgesamt ergeben sich für Schwerbehinderte viele Probleme, so können sie sich nicht mit dem Taxi direkt bis zur Arena bringen lassen und vielfach kennen sich Ordner nicht mit den besonderen Bedürfnissen aus. Auch Allergie- oder Diabetikermittel führen am Eingang immer wieder zu Problemen, da die Ordner sich nicht auskennen.

Der Klüh-Vertreter hat die Situation sehr ehrlich beschrieben und auch nicht versucht die Probleme klein zu reden. 80% der Angestellten jobben auf 400€ Basis, die wenigsten haben den Ordnerschein 34a, sondern haben nur die eintägige Schulung absolviert, wie vom DFB vorgeschrieben. Für bessere Kontrollen und höher qualifizierte Ordner, müsste auch deutlich mehr Geld ausgegeben

werden. Viele der eingesetzten Ordner sind nur sporadisch in der Arena, wenn überhaupt mehrfach und können sich so auch kaum auskennen.

Von Sven Mühlenbeck wurde hier ein Volunteer-Programm angesprochen, dass Fortuna zur neuen Saison einführen will, bei dem Fans anderen Besuchern des Stadions bei der Orientierung helfen sollen.

Viele weitere Themen konnten leider nur sehr kurz angesprochen werden. Das Rollsicherheitstor vor Block 42, auf dem viele gerne Zaunfahnen sehen würden, oder auch ein Fantreff nah bei der Arena, den wohl alle wünschen würden, für den bisher aber weder ein passender Ort gefunden, noch ein schlüssiges Konzept erstellt werden konnte. Die Toiletten-Situation, die sehr rutschigen Treppen in Innenraum und Umlauf, die Gestaltung der Arena, damit sie auch als Heimspielstätte von Fortuna Düsseldorf erkannt wird, die Hartplastikbecher, die Situation nach Spielen hinter der Süd, wo aus allen Richtungen in alle Richtungen Leute strömen.

Auf diese Gruppe wartet für die Zukunft noch sehr viel Arbeit, hoffen wir, dass sie konstruktiv angegangen werden kann.

Arbeitsgruppe: In der Kurve Als einzige Gruppe des Fankongresses wurde „In der Kurve“ ohne nominelle Experten abgehalten, denn von vornherein war klar – nur Fans selber sind hierbei als wirkliche Experten zu sehen und nur so konnte damit auch ausreichend Platz für kritische Themen gegeben werden.

Die Zusammensetzung war so Bunt wie es die Kurve selbst auch ist, sowohl Teile vom Fanprojekt, Fanclubs wie der Alten Garde, UD und weiterer organisierte Fans fanden sich zwischen unorganisierten Fans wieder,

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und so ergab sich eine vielschichtige Basis für die folgenden zwei Diskussionsblöcke.

Aufgrund möglicher Überschneidungen zwischen den Gruppen und der begrenzten Zeit wurde zuerst eine Übersicht der möglichen Themen gesammelt, die ohne jedwede Einschränkung jedem einzelnen Teilnehmer die Möglichkeit bot die Ihm wichtigen Punkte anzusprechen. Hierzu gehörten u.A. Bereiche wie Drogenkonsum, die Stimmung im Block, Gewalt oder auch Politische Tendenzen. Die angesprochenen Themen geben

Fankongress einen Einblick in den Mikrokosmos der Kurve und deuten auf die Notwendigkeit einer solchen Gesprächsrunde hin. Als zentrale Themen wurden per Abstimmung aus der Gruppe die Punkte „Stimmung“, „Politik“ und „Gewalt“ für eine intensivere Diskussion ausgewählt.

Auszugsweise die Ergebnisse zum Thema „Gewalt“: Einstimmige Meinung war hierbei das die Szene als nicht Gewaltsuchend anzusehen ist, jedoch bei hohem Konfliktpotential (z.B. hoher Lokalrivalität) latent Gewaltbereit ist. Hierbei müssen Kontaktpunkte zu Gästefans ,wie zum Beispiel im Umlauf, klar minimiert werden, um solch eine Bereitschaft nicht zu provozieren beziehungsweise Zustandekommen zu lassen.

Eines hat diese Gruppe mit Ihren vielen unterschiedlichen Lagern eindeutig gezeigt,

das, wie in so vielen Bereichen in denen unterschiedliche Schläge von Menschen aufeinander treffen, die stetige Kommunikation ein essentieller Schlüssel zum Erfolg ist. Viele Probleme und Differenz sind visa-vis am runden Tisch unter Teilnahme sowie Offenheit aller binnen kürzester Zeit lösbar oder zumindest erklärbar, anstatt in Passivität Unverständnis oder sogar Hass wachsen zu lassen. Hierbei muss es ganz klar das Ziel aller sein, eine geschlossene Fanszene in Düsseldorf zu fördern, um Angriffe von Innen auszuschließen und Attacken von Außen so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten.

Als Fortführung dieser Bestrebung wurde vereinbart, das ein regelmäßiges Treffen unter Teilnahme einer größtmöglichen Anzahl von Parteien den kontinuierlichen Austausch ermöglichen und sichern soll.

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Ein Tag im SCD - mit Dominik Mein Name ist Dominik Hoffmeyer und ich bin der leitende Fanordner in der Support-Area für den SCD. Für die Support-Area in ihrer jetzigen Form ist viel ehrenamtliche Arbeit nötig, einen kleinen Teil davon leiste ich an den Heimspieltagen.

Grundsätzlich versuchen alle Fanordner schon vor dem offiziellen Einlass in der Arena zu sein, damit von Anfang an auf die Ordnung im Block geachtet werden kann.

Bei der Partie gegen Eintracht Braunschweig kam ich um kurz vor Zehn Uhr an der Arena an. Wenn ich früh genug da bin, helfe ich beim Aufbau des Fanstands und was sonst so anfällt vor dem Spiel.

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Ein Tag im SCD - mit Dominik In der Zeit vor dem Einlass bespreche mit unserem eigenen Ordnungsdienst was den Tag anfällt und worauf speziell geachtet werden muss. In der Support-Area haben wir als professionelle Unterstützung den Ordnungsdienst CCS, zu dem ein sehr gutes Verhältnis besteht. Beim Braunschweig Spiel hatten wir erstmals zwei zusätzliche Ordner auch im Block, um auszuprobieren in wie weit diese beim Freihalten der Treppen auch bei einer ausverkauften Support-Area helfen. Je nach Anstoßzeit und Attraktivität des Gegners, gibt es immer wieder neue Situationen mit denen wir uns auseinander setzen müssen.

Ab Einlass, beim Braunschweig Spiel also um 11 Uhr, stehe ich im Block. An meinem Platz an der Treppe im 41er, auf halben Weg nach oben. Die Treppen und allgemein die Fluchtwege freizuhalten ist während des Spiels meist die wichtigste Aufgabe für uns Fanordner.

Auch wenn eine vollständige Evakuierung des Blocks hoffentlich nicht vorkommt, müssen immer mal wieder Sanitäter in den Block oder Verletzte raus. Hierbei handelt es sich meist um (kleinere) Platzwunden durch Becherwürfe oder Kreislaufzusammenbrüche.

Um also die rot markierten Fluchtwege freizuhalten, achten wir von Anfang an darauf, dass es sich niemand dort zu gemütlich macht. Mit dieser Aufgabe sind wir Fanordner meist nicht nur bis zum Anpfiff beschäftigt, sondern auch noch die ersten 10-15 Minuten des Spiels, weil immer wieder Nachzügler in den Block kommen.

Durch Kartenschmuggel und die allgemein schlechte Verteilung im Block, findet man kurz vor oder nach dem Anpfiff meist keinen Platz mehr im Block und manche sehen es als Lösung an, einfach auf der Treppe stehen zu bleiben. Vielfach sehen die „Übeltäter“ ihr „Vergehen“ aber nicht ein oder sind zu bequem um den Platz zu wechseln. So redet man immer wieder mit den gleichen Leuten und holt im Zweifelsfall Unterstützung.

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Ein Tag im SCD - mit Dominik Mit dem Halbzeitpfiff gehe ich dann die Treppe herunter, frage die dortigen Fanordner und Ordner noch ob alles in Ordnung ist und begebe mich auf meine lange Reise zur Sicherheitsbesprechung. Diese findet in der sogenannten Sky-Box, über der Gegentribüne statt. In einem gemütlichen Tempo dauert der Weg rund um das halbe Stadion und alle Treppen hoch schon ein paar Minuten.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit beginnt dort die Sicherheitsbesprechung, die üblicherweise 5-10, aber auch mal 15 Minuten dauert. Geleitet wird sie vom Vorstandsmitglied Sven Mühlenbeck, der die Verantwortung für die Spieltagsorganisation hat. Dort sitzen des weiteren Vertreter der Arena, der Polizei (Einsatzleiter Kensbock-Rieso, aber auch Bundespolizisten und SKBs), von Klüh, dem Sanitätsdienst, der Feuerwehr, dem Fanprojekt.

Dazu der Fanbeauftragte Jörg ‚Pejo‘ Emgenbroich und oft auch Fanbeauftragte der Gastmannschaft. Manchmal Spielbeobachter von DFB/DFL.

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Ein Tag im SCD - mit Dominik In der Sicherheitsbesprechung wird besprochen wie viele Zuschauer im Stadion sind, wie die Anreise lief, was bei der Abreise zu beachten ist und natürlich besondere Vorkommnisse. Ob es nun einen falschen Feueralarm gab, die Polizei Pyrotechnik bei den Gästefans gefunden hat oder ob es sogar Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppen gab.

An den meisten Spieltagen habe ich in dieser Runde nur Kleinigkeiten zu berichten, trotzdem ist der regelmäßige Kontakt hier wichtig und es hilft oft, diese Kleinigkeiten direkt anzusprechen.

Der Rückweg durch den beinah leeren Umlauf der Arena ist jedes mal schrecklich, versucht man doch immer wieder das Raunen der Menge zu deuten und verpasst dabei so manches Tor. Zum Ende der zweiten Halbzeit hin, gibt es immer mal wieder Probleme mit Betrunkenen oder es werden Becherwerfer ertappt. Beim Braunschweig Spiel blieb es aber zum Glück ruhig. Nach Abpfiff bleibe ich dann meist noch im Block, bis dieser sich geleert hat und verabschiede mich von den (Fan)Ordnern.

Dominik ist seit 2011 im Beirat des SCD. Neben seiner hier beschriebenen ehrenamtlichen Aufgabe als Leiter der Support Area für den Bereich des SCD hat er noch eine ganze Reihe anderer Aufgaben übernommen.

Neben diversen Tätigkeiten im Tagesgeschäft betreut er das 95erforum und unsere vereinseigene Homepage.

Darüber hinaus ist er auch noch in seinem Fanclub ziemlich aktiv.

Wir möchten Dominik (und auch allen anderen aktiven SCDlern) an dieser Stelle für Ihr tolles Engagement danken. Ohne solche Leute wären Projekte wie die „selbstverwaltete Kurve“ und vieles mehr nicht möglich. DANKE!

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Sommerfest

Am 30. Juni laden Fanprojekt und Supporters Club wieder alle Fortuna-Fans zum gemeinsamen Sommerfest auf das Gelände des „Haus der Jugend“ an der Lacombletstraße ein. Ab 15 Uhr wird dort wieder ein buntes Programm für die ganze Familie geboten!

Das gemeinsame Sommerfest der beiden Institutionen ist inzwischen schon beinahe Tradition und wird in diesem Jahr bereits seine dritte Auflage erleben! Und auch 2012 werden wir uns wieder alle Mühe geben, Euch bei hoffentlich sommerlichem Wetter einen schönen und abwechslungsreichen Tag für die ganze Familie bieten zu können!

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Sommerfest Im Ausschank: frisches „Schlüssel“ aus der Düsseldorfer Altstadt!

entgegen. Achtung - das Teilnehmerfeld ist auf 24 Personen begrenzt!

Die Hausbrauerei Schlüssel auf der Bolkerstraße zählt vor und nach den Spielen der Fortuna zu den beliebtesten Anlaufstellen der Fortuna-Fans; was liegt also näher, als den edlen Gerstensaft auch beim diesjährigen Sommerfest auszuschenken? Daneben gibt es natürlich auch Pils sowie antialkoholische Getränke – wir empfehlen dennoch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln...

Und wen rechtzeitig zur EM wieder das Sammelfieber erfasst hat, der sollte außerdem seine doppelten Bilder mitbringen – wie schon vor zwei Jahren wird sich in einer stillen Ecke des Cafés sicherlich wieder eine kleine PaniniTauschbörse etablieren, einen Tag vor dem Finale vielleicht die letzte Gelegenheit, fehlende Bilder zu erhaschen!

Auch Hunger soll an diesem Tag niemand leiden müssen. Neben leckeren Fleischspezialitäten vom Grill könnt Ihr Euch wieder auf eine vor Vitaminen nur so strotzende Gemüsepfanne, leckere Salate und frisch gebackenen Kuchen freuen.

Abgerundet wird unser Angebot durch den SCD-Infostand, der von Beginn der Veranstaltung bis etwa 21 Uhr besetzt sein wird. Unsere Mitgliedsbetreuer beantworten Euch gerne Eure Fragen zum Supporters Club und freuen sich natürlich auch an diesem Tag über möglichst viele neue Mitglieder!

Abwechslungsreiches Programm...

Einfach zu finden...

Für die kleinen Besucher wird wieder eine (sponsorenfreie) Hüpfburg zum Toben und Spielen einladen. Und die Großen können ihren Bewegungsdrang entweder beim Torwandschießen oder gemeinsam mit Freunden beim Kleinfeldturnier des Fanprojekts auf dem benachbarten Kunstrasenplatz des DSC 99 ausleben. Letzteres allerdings nur nach zuvor erfolgter Anmeldung – wendet Euch hierfür bitte nach Möglichkeit Montags im Rahmen des Fancafé an die Mitarbeiter des Fanprojekts (Benjamin Belhadj oder Dirk Bierholz)!

Das Haus der Jugend liegt an der Lacombletstraße im Stadtteil Düsseltal, unweit des Eisstadion an der Brehmstraße. Mit dem Auto fahrt Ihr am Mörsenbroicher Ei einfach auf die Brehmstraße (Richtung Flingern) ab und biegt gleich nach wenigen Metern hinter der ARAL-Tankstelle rechts ab. Und wer wie empfohlen mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen möchte, der hat die Wahl zwischen den S-Bahnlinien S1, S6 und S11 (bis Derendorf, dann aus dem Bahnhof heraus rechts halten , nach wenigen Metern rechts die Treppe herunter laufen und sich links in die Lacombletstraße halten) und der Straßenbahn 708, deren Haltestelle Hansaplatz sich direkt an der Ecke Brehm- / Lacombletstraße befindet!

Im Fancafé werden passionierte Zocker außerdem wieder die Chance haben an der Playstation gegeneinander anzutreten. Dem Sieger des Turniers winkt wie auch im Vorjahr eine Support-Area-Dauerkarte für die neue Saison! Gespielt wird FIFA 12, Anmeldungen nehmen wir ab sofort unter info@scd2003.de

Das Fanprojekt und der Supporters Club freuen sich auf Euren Besuch!

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Who is who: Joachim Hunold

Seit Februar ist eine der wohl bekanntesten Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft Mitglied im Aufsichtsrat der Fortuna – Joachim Hunold. Der Unternehmer und gebürtige Düsseldorfer machte aus einer kleinen Chartergesellschaft Deutschlands zweitgrößte Airline und möchte nun, nachdem er sich freiwillig in das zweite Glied seines Unternehmens zurück gezogen hat, seine Erfahrungen und seine Kontakte zu Gunsten unseres Vereins einbringen. Für unsere Reihe „Who Is Who“ wollten wir Euch den anpackenden Unternehmer vorstellen – und lernten einen sehr motiviert wirkenden und sich bereits bestens im Umfeld de Vereins auskennenden Menschen kennen…

Vom Fortuna-Fan zum Aufsichtsrat - so könnte man die Fußball-Karriere von Joachim Hunold, der von Freunden nur Achim gerufen wird, in Kurzform beschreiben. Mit ihm hielt ein Düsseldorfer Einzug in das Aufsichtsgremium der Fortuna wie er waschechter nicht sein könnte, denn der Vater von vier Kindern ist nicht nur gebürtiger, sondern auch „praktizierender Düsseldorfer“. Bereits als Schuljungen zog es ihn zu den Heimspielen der Fortuna, die damals noch in der Oberliga West am Flinger Broich spielte. Manchmal kam Vater Edmund

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mit nach Flingern und erzählte ihm dann von den glorreichen Erfolgen des Vereins in der Vergangenheit. Zum Beispiel davon, wie Fortuna 1933 mit einem 3:0 gegen Schalke 04 Deutscher Meister wurde.

Fußballer werden – das hätte sich der junge Achim zu dieser Zeit gut vorstellen können, auch wenn die Profis noch lange nicht hoch bezahlt wurden wie dies heute der Fall ist. Doch der junge Mann besaß viele sportliche Talente und konnte sich so schnell nicht für eines ent-

Who is who: Joachim Hunold scheiden. Bei der DEG spielte er Eishockey und im Rochusclub Tennis, letzteres sogar so gut, dass er sich sein späteres Jura-Studium eine Zeit lang als Tennis-Lehrer finanzierte.

Dieses Studium stellte für Hunold allerdings nur eine Verlegenheitslösung dar, denn eigentlich wollte er Pilot werden. Ein Traum, den er sich aber schon früh abschminken musste, weil er bereits als 16-Jähriger beim Schulsport einen komplizierten Ellbogenbruch erlitten hatte und die Lufthansa, zu der er eigentlich wollte, nur körperlich unversehrte Kandidaten zu Berufspiloten ausbildete.

Weil er ebenso lange wie lustlos studierte, musste er zum Zweck des Broterwerbs noch einenweiteren Nebenjob annehmen. Er wurde Kellner im „Knoten“ in der Düsseldorfer Altstadt, und zwar einer, der damit gutes Geld verdiente. Bis zu tausend Alt schleppte er am Abend, und weil er dazu noch kommunikationsfreudig war, stimmte am Ende meist auch die Trinkgeldkasse. Über seine Zeit im „Knoten“ pflegt er heute noch zu sagen: „Das war mein Psychologiestudium. Die Leute kamen nüchtern in die Kneipe und sind betrunken wieder raus.

Da konnte man Charaktere kennen lernen.“

An Wochenenden fand er aber dennoch häufig noch Zeit, um sich die Spiele der Fortuna anzusehen. Ab 1972 dann im Rheinstadion,

wo eine neue Erfolgsära für den Verein begann. Noch heute gerät Hunold ins Schwärmen, wenn er sich an die Schlagerspiele und guten Platzierungen in der Bundesliga erinnert, an die zwei Pokalsiege und die Spiele im Europapokal. Vor allem aber an den 7:1-Sieg vom 7. Dezember 1978 gegen Bayern München. Mit Klaus Allofs, dem damaligen Star des Vereins...

Vom Ende der 80-er bis zum Ende der 90-er Jahre, als Fortuna zur Fahrstuhlmannschaft mutierte, war Joachim Hunold beruflich dann allerdings so eingespannt, dass er nur noch selten Gelegenheit hatte die Spiele live im Stadion zu verfolgen. Nach der endgültigen Aufgabe des Jura-Studiums verdingte er sich als Ungelernter bei der Handlingsfirma „Braathens Air Transport“ am Düsseldorfer Flughafen. Er wurde ‚Ramp Agent‘ und bald stellvertretender Stationsleiter. In den meisten Presse-Archiven wird er bis heute dennoch fälschlicherweise als Kofferschlepper geführt. „Vom Kofferträger zum Millionär, das liest sich eben so schön“ kommentiert er diese Tatsache eher süffisant.

Als Braathens 1982 ihre Düsseldorfer Filiale dicht machte, entschloss sich Achim Hunold seine berufliche Laufbahn als Pharma-Berater fort zu setzen. Der entsprechende Vertrag war bereits unterschrieben, der Antrittstermin zur Schulung in Hamburg terminiert, als er auf einem Urlaubsflug die damalige Verkaufschefin der LTU, Barbara Scholle, kennen lernte. Sie bot ihm sofort einen Job in ihrer Abteilung an und man wurde sich per Handschlag einig – ein Verfahren, das Hunold später noch häufig praktizieren sollte.

Im Vertrauen auf die eigene Menschenkenntnis Risiken eingehen, das sollte sein Erfolgsgeheim-

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Who is who: Joachim Hunold nis werden. Nach seinem schnellen Aufstieg bei der LTU – er brachte es bis zum Marketing- und Vertriebsdirektor und war damit praktisch zweiter Mann hinter Geschäftsführer Werner Huehn – kam 1990 dann aber das jähe Ende seiner LTU-Zeit. Die WestLB stieg als Gesellschafter beim Düsseldorfer Touristikunternehmen ein, und weil Hunold es wagte dem damals allmächtigen WestLB-Chef Neuber zu widersprechen, wurde er verabschiedet.

Doch anstatt sich aber die Finger mit Bewerbungen wund zu schreiben, gönnte er sich ein „Sabbatjahr“ und erlernte sowohl den Umgang mit dem Computer als auch das Golfspiel- beides mit Erfolg. 1991 übernahm er dann mit der Hilfe von Freunden und früheren Geschäftspartnern die kleine Charterfluggesellschaft Air Berlin- es war ihm wieder einmal gelungen, Menschen von seinen Ideen zu überzeugen.

Die weitere Geschichte ist bekannt: Hunold machte aus dem Mini-Unternehmen Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft und brachte diese 2006 an die Börse. In der Folge übernahm Air Berlin zunächst die innerdeutsche Fluggesellschaft dba – und im darauf folgenden Jahr dann auch die Düsseldorfer LTU, zu deren „Erbschaft“ auch ein SponsoringVertrag mit unserer Fortuna gehörte. Getreu dem Motto „ganz oder gar nicht“ füllte die Fluggesellschaft diesen mit neuem Leben und wurde nicht nur Premium- und Airline-Partner des Vereins, sondern weitete ihre Unterstützung auch auf viele andere Felder rund um Fortuna Düsseldorf aus. Noch in guter Erinnerung dürfte vielen beispielsweise noch die Namenspatenschaft für das Ausweichstadion zum ESC sein, in dem unsere Elf tollen Fußball zeigte und in allen drei Spielen bei nur einem Gegentor als Sieger vom Platz ging.

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Wie eingangs bereits erwähnt rückte der kurz zuvor von seinem Posten als CEO zurück getreteneund nun im Verwaltungsrat der Airline sitzende Achim Hunold im Februar 2012 schließlich durch einstimmigen Beschluss des Wahlausschusses in den Aufsichtsrat der Fortuna auf, wo er den frei gewordenen Sitz von Stefan Heinig übernahm. Schon vor einigen Jahren hatte man ihn nach seiner Bereitschaft befragt, im Kontrollgremium des Vereins mitzuwirken, seinerzeit lehnte er jedoch ab, da er Interessenskollisionen vermeiden wollte. Und begründet heute seine positive Entscheidung: „Jetzt bin ich bei Air Berlin nicht mehr im operativen Geschäft, somit sprach nichts mehr dagegen“.

Nach den Zielen befragt, die er mit seiner Amtszeit verbindet, würdigt er zunächst die hervorragende Arbeit der Vereinsverantwortlichen in den letzten Jahren. Um dann einen Blick in die Zukunft zu wagen: „Wir haben inzwischen eine Erwartungshaltung und Begeisterung bei den Zuschauern durch die hervorragenden Leistungen aufgebaut. Diese Ansprüche gilt es nun im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten zu erfüllen!“ Hierfür müssten nach der erfolgten wirtschaftlichen Konsolidierung die sportlichen Ziele wieder mehr in den Vordergrund rücken. „Außerdem ist die Marke Fortuna noch ausbaufähig!“ Wünschen wir Joachim Hunold für seine Arbeit im Aufsichtsrat alles Gute. So wie wir den inzwischen 62jährigen kennen lernen durften besteht kaum ein Zweifel daran, dass er sich seiner neuen Aufgabe mit viel Engagement widmen wird!

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Deine Rolle im SCD Wer die Entwicklung des Supporters Club in den vergangenen Monaten verfolgt hat der weiss um den enormen Abstieg der Mitgliedszahlen. Aktuell sind bereits rund 2.700 Fortuna-Fans im SCD organisiert und die Tendenz ist auch weiterhin stark ansteigend.

Diese an sich höchst erfreuliche Entwicklung bringt aber auch Probleme mit sich. Der Arbeitsaufwand der noch immer zu 100 Prozent ehrenamtlich arbeitenden Helferinnen und Helfer steigt beständig und lag in der jüngeren Vergangenheit vor allem in Spitzenzeiten wie rund um das Pokalspiel gegen den BVB auch schon einmal deutlich über dem eigentlich zumutbaren Limit! Wir suchen daher in fast allen Bereichen zuverlässige und fähige Helferinnen und Helfer!

Ihr könnt Euch vorstellen eine Busfahrt zu betreuen? Ihr seid gute Schreiber und wollt bei unseren Publikationen wie „SCD Echo“ oder „Inside SCD“ sowie deren Verteilung mitwirken? Oder unser Team bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen wie dem Sommerfest oder Fußballturnieren unterstützen?

Ihr seht, die Möglichkeiten, sich im SCD einzubringen, sind vielfältig und reichen weit über die aufgeführten Beispiele hinaus der SCD deckt eben ein weites Feld von Dienstleistungen und Angeboten innerhalb unserer Fanszene ab!

Aus diesem Grund möchten wir alle, die sich vorstellen könnten unser Team in irgendeiner Form zu unterstützen, sehr herzlich zu einem Infotag unter dem Motto „HELFER DRINGEND GESUCHT! – Deine Rolle im Supporters Club Düsseldorf“ einladen.

Dieser wird am Samstag, 28. Juli 2012 ab 14 Uhr im Haus der Jugend, Lacombletstraße 10, stattfinden.

Wir suchen verlässliche Personen, die nicht auf persönliche Vorteile fokussiert sind, sondern den SCD und damit auch die gesamte Düsseldorfer Fanszene nach vorne bringen wollen!

Damit wir besser einschätzen können auf wie viele Interessierte wir uns einstellen können wären wir Euch dankbar, wenn Ihr uns Euer Kommen kurz per Email ankündigen würdet. Alternativ könnt Ihr Euch auch gerne im Fanladen anmelden, wenn dieser nach der Europameisterschaft wieder geöffnet sein wird.

Im Anschluss an die Informationsveranstaltung (ca. 17 Uhr) möchten wir alle Teilnehmer darüber hinaus herzlich zum gemeinsamen Grillen im Garten des HdJ einladen!

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Fanclub Wir möchten als Inside SCD den uns angeschlossenen Fanclubs die Möglichkeit bieten sich zu präsentieren und auch wenig die breite Palette der rot-weissen FanclubLandschaft zu beleuchten. Den Auftakt bildet heute Fortuna geht vor! 1997 e.V.

Wir schreiben den 19. Juli 1997. Ganz Düsseldorf ist von Bayern-, Gladbach und Dortmund-Anhängern /-Sympathisanten verseucht. Ganz Düsseldorf? Nein, eine kleine Ansammlung von Aufrechten gründet an diesem denkwürdigen Tag den Fanclub „Fortuna geht vor! 1997 e.V.“. Dies soll der Beginn einer mittlerweile bald 15-jährigen Geschichte sein.

Fortuna geht vor 1997 e.V., kurz FGV, zählt zweifelsohne zu einer aussterbenen Art von Oldschool-Fanclubs. Bei einem Blick ins Vereinsregister ist der Fanclub zu finden unter der Nummer 8429. Scheinbar nicht mehr zeitgemäß, wo doch Woche für Woche neue Fanclubs auf der schönen rot-weißen Fanclub-Wiese empor sprießen.

Man kann FGV vieles nachsagen, nur nicht dass Sie nicht alles in den zurückliegenden fast 15 Jahren gegeben hätten. Die

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Rot-Weißen stets unterstützt, mit viel Alkohol, viel Schmerzen, einer Menge geweinter und ungeweinter Tränen. Gelegenheit gab es wahrlich zu Genüge. Dazwischen Fortuna-Pathos, Größenwahn und geniale Lichtblicke, die die Sicht auf etwas Grosses frei machen sollten. Nicht, weil es gefordert wurde, sondern weil es für nötig erachtet wurde.

In diesem Jahr feiert der wilde Haufen von damals also sein 15-jähriges Bestehen. Rein mathematisch gesehen, keine Glanzleistung. Betrachtet man das Ganze allerdings aus der Sicht eines langjährigen Weggefährten, so stellt man zweifelsohne fest: Das Jahr 1997 war wahrlich ein bitteres Jahr. Mit 33 Punkten aus 34 Spielen und 31 erzielten Toren tritt die launische Diva vom Rhein den Rückzug aus der bel étage des deutschen Fußballs zurück ins zweite Glied an - Abstieg in Liga 2. Ja, damals spielte

Fanclub und besuchte man noch Bundesliga-Begegnungen in der guten alten Schüssel, dem Rheinstadion. Wer kommt da auf die Idee einen Fanclub zu gründen und dies vielmehr noch per Verein öffentlich zu bekunden?

Viele Fanclubs fallen einem dazu nicht ein.

Schon mit der Geburt von FGV bietet der Fanclub Busfahrten zu den Auswärtsspielen der Kicker aus Flingern an. Zunächst alleine später dann gemeinsam mit Hacke RotWeiss (HRW). Was die Busse betrifft, so konnte man sich auf FGV und HRW verlassen. Ob bei Schnee, Regen, Eis oder brennender Hitze, der Bus rollte. Hoch in den Norden, tief Richtung Osten oder „einfach mal eben kurz um die Ecke“. Der Legende nach haben Überlebende der Fahrten berichtet, es soll auf den Fahrten merkwürdige Musik laufen und eine nicht unerhebliche Menge an Bier durch die durstigen Kehlen rinnen. Doch nicht nur zu den Spielen der Fortuna konnte man in den 2000er Jahren dem Bus auf den Autobahnen Deutschlands begegnen. Gemeinsam mit dem Fanprojekt Düsseldorf ging es am siebten Tage des Jahres 2000 zum letzten Spiel im legendären Wembley-Stadium.

Doch zum ersten Spiel am 16.03.2002, im nach 30 Jahren umgebauten Paul-JanesStadion (PJS) gegen SC Verl, sattelte man im wahrsten Sinne des Wortes um. Mit nunmehr zwei Pferdestärken machte man sich frühmorgens von der guten alten Schüssel

auf den Weg quer durch die Innenstadt Düsseldorfs nach Flingern. Die rot-weiße Botschaft zu verkünden „Football’s coming home“ – Fortuna zurück in Flingern. Nach der Ankunft am PJS lud man einen erstaunten und begeisterten Paul Jäger zum Umtrunk ein und feierte im Anschluss daran im ausverkauften PJS den 3-2 Erfolg der Götter in Rot-Weiss. Am Rande bemerkt: Durch einen Foulelfmeter in der 90. Minute.

Doch nicht nur von den Busfahrten her ist FGV in der Düsseldorfer Fanszene auch die Fußballturniere erfreuen sich großer Beliebtheit. Zuletzt legte man den Fokus verstärkt auf die Organisation und Durchführung der Fanturniere. Getreu dem Motto Turniere, Titel, Triumphe ... das ist bestimmt nicht alles, aber man kann sich das Leben halt nicht aussuchen und so hat sich FGV - dazu verdammt unterirdisch schlechte Fußballspieler zu sein - ihrem Schicksal gebeugt. Erfolge feiern andere, wir feiern uns selber.

Wie in vielen Fanclubs werden zum Saisonabschluss Fahrten zu den unterschiedlichsten Zielen Deutschlands und Europas unternommen (u.a. Klotten/Mosel, Mallorca oder Plzeň).

Zu Guter Letzt: FGV darf sich damit rühmen einer der ersten Fanclubs gewesen zu sein, der eine SCD Fanclub-Mitgliedschaft erhielt.

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Fanorganisation

Der Supporters Club ist, wie bereits in unserer Premieren-Ausgabe erwähnt, in verschiedenen Fanorganisationen vertreten. Nachdem wir uns zuletzt der Interessenvertretung „Unsere Kurve“ gewidmet haben, möchten wir nun die Initiative „ProFans“ beleuchten.

Der am 17.03.2012 heimische Fankongress basiert auf dem von „ProFans“ organisierten bundesweiten Fankongress, welcher in der zweiten Januarwoche in Berlin abgehalten wurde. Und damit wären wir schon mittendrin bei den Aktivitäten von ProFans. ProFans trat hier als Veranstalter auf, der zurecht auf ein ereignisreiches und vorallem erfolgreiches Wochenende zurückblicken darf. Mehr als 500 Teilnehmer von über 60 Vereinen diskutierten sachlich auf dem von Fans selbst organisierten und finanzierten Kongress wie sich die Fanszene im Jahr 2012 darstellt.

Wer ist „ProFans“?

ProFans - Der Name ist Programm.

ProFans ist ein Bündnis verschiedenster Fanund Ultra-Gruppen und arbeitet als Netzwerk. Hierbei geht es uns Fans Gehör zu verschaffen und für unsere Interessen einzutreten.

Wurde zu Beginn noch unter dem Namen „pro 15:30“ in den deutschen Fußballstadien Fanszene-übergreifend für die Erreichung von einheitlichen Anstoßzeiten gekämpft, so ist der Erhalt der unabhängigen Fankultur verstärkt in den Fokus gerückt. Ziel ist es alle Erfahrungen und Teilerfolge zusammen zu führen und daraus Nutzen für alle Fußballfans in Deutschland

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zu ziehen. Dafür wurde auch die verbindende Kampagne „Erhalt der Fankultur“ (http:// www.erhalt-der-fankultur) gegründet.

Was macht „ProFans“?

Unter dem Stichwort 8-Punkte-Plan haben die an ProFans beteiligten Fan- und Ultra-Gruppen sich im Sommer 2009 in Hannover getroffen und die zentralen Punkte, wie Selbstverständnisse und wichtigste Fan-Forderungen zusammengefasst.

Hierunter fällt u.a. der Kampf für den Erhalt der Fankultur, der ein unverzichtbarer Bestandteil des Fußballs darstellt. Für uns alle definiert sich Fankultur sowohl daheim als auch auswärts in einer bunten, lautstarken und vorallem kreativen Kurve, die den Stadionbesuch erst zum Erlebnis werden lässt. Diese Fankultur ist ein unverzichtbares Element des Fußballs, ohne die der Fußball, wie ihn heute Millionen lieben, nicht denkbar wäre.

ProFans wehrt sich gegen Kollektivstrafen und Vorverurteilung und hält Überhartes Vorgehen der Polizei aus nichtigen Anlässen und Maßregelungen gegen Unschuldige für einen Schlag ins Gesicht aller, die sich in den Fanszenen um

Fanorganisation Forderungen Gewalttäter Sport: • Überprüfung der Datei durch den Datenschutz (Wer wird wie gespeichert und haben auch „Dritte“ Zugriff auf diese Datei oder warum werden Kartenwünsche durch den DFB mit der Begründung „Datei Gewalttäter Sport“ abgelehnt?)

• Automatische Löschung bei Einstellung eines Ermittlungsverfahrens • Keine Speicherung aufgrund einer bloßen Personalienaufnahme • chriftliche Information des Betroffenen bei Speicherung Stadionverbot: • Mehr Nutzung von Alternativ-Maßnahmen. Soziale Arbeit und Einbindung in die Fanszene • Bundesweites Stadionverbot darf nur im äußersten Notfall ausgesprochen werden • Jeder Betroffene soll das Recht dazu haben, Stellung zu beziehen, bevor ein Stadionverbot ausgesprochen wird • Der Beurteilung durch die Fanprojekte soll eine stärkere Gewichtung beigemessen werden • Die Stellungnahme der Polizei soll ergänzend zur Beurteilung des Falles, aber nicht ausschlaggebend sein Repression: • Genehmigung fantypischer Utensilien (Fahnen, Doppelhalter, Transparente usw.) in allen Stadien für Heim- und Gästefans • Stichwort "Fußballfans sind keine Verbrecher" – Behandlung aller auswärtigen Fans als Gäste der Stadt -> Volle Bewegungsfreiheit in allen Städten, freier Zugang zu allen Bereichen der Bahnhöfe • Stärkere Einbeziehung der Fanprojekte bei sicherheitsrelevanten Fragen • Freiräume im Stadion: Keine Polizei oder Ordner in der Fankurve • Kennzeichnungspflicht für Ordner und Polizei

Besonnenheit und gewaltfreies Verhalten bemühen. Dennoch werden Fußballfans in fünfstelliger Anzahl in Deutschland als potentielle Gewalttäter eingestuft.

die Doppelmoral der Medien angeprangert, die Pyroshows mit Hooliganismus und Gewalt gleichsetzen.

Dass an erster Stelle die Interessen des Vereins, seiner Mitglieder und Fans und des Sports stehen müssen, nicht die der Sponsoren und Konzerne wird ebenso von ProFans angemahnt wie die Bedrohung Freiheit der Fankultur. Zu guter Letzt spricht sich ProFans für einen verantwortlichen und legalen Einsatz von Pyrotechnik (Stichwort: „Pyrotechnik legalisieren“) aus, da dieser als Teil von Fankultur, der eine beeindruckende Atmosphäre erzeugen kann, anzusehen ist. Im gleichen Atemzug wird

Mehr Informationen zu „ProFans“?

Die Website von ProFans bietet ein umfangreiches Angebot an Hilfstellungen zu Themen wie: Gewälttäter Sport, Stadionverbot, Repression, Überwachung, Gefährdungsansprachen und ganz wichtig: Verhalten in Polizeigewahrsam.

Alle Artikel stehen auch zum Download bereit.

Also einfach mal reinklicken: www.profans.de

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Fans mit Handicap

Foto: Sergej Lepke

Interview mit Betty Nowag, Beauftragte der Fortuna für Fans mit Handicap Vor dem Spiel der Fortuna gegen den FSV Frankfurt treffen wir uns zum Gespräch.

Der Stau hat Betty aufgehalten, aber dann rollt sie mit ihrem Rollstuhl vom Aufzug durch die schon eintreffenden F 95 Fans Richtung Block 33. In der Südkurve ist es schon zu laut. Hier ist es ruhiger und wir können reden.

Hallo Betty, viele von uns kennen dich seit Jahren als Rollingbetty. Ich erinnere mich an Szenen, wo dich Fortuna Fans bei Auswärtsspielen mit deinem Rollstuhl über Treppen und Absperrungen getragen haben, damit du das Spiel überhaupt sehen konntest. Welche Gefühle hat man dabei?

B.N.: Das stimmt, ich bin auch damals zu Regional- und Oberligazeiten schon Allesfahrer gewesen und habe so gut es geht alle Spiele mitgenommen, von der Fahrradtour von Düsseldorf nach Leverkusen (22 km mit

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dem Handbike) über die Bootstour nach Bonn bis hin zum Autokorso nach Bergheim war ich überall dabei. Es war eine sehr schöne Zeit und absolut nicht zu vergleichen mit der 2. Liga und Spielen in modernen Arenen. Damals wurde ich dann eben flugs „unter den Arm geklemmt“ und in die Fankurve getragen, damit ich mittendrin statt nur dabei sein durfte. Das geht heute leider nicht mehr, dafür ist der sportliche Erfolg wieder da. Jede Liga hatte da eben so ihre Vor- und Nachteile. In der Oberliga war man eben noch sehr überrascht, dass überhaupt ein Rollifahrer dabei war, das ist

Fans mit Handicap in der 2. Liga nur noch bei weiten Auswärtsspielen etwas ungewöhnliches. Mittlerweile gibt es bei allen Erst- und Zweitligisten Behindertenfanbeauftragte und somit ist man sowohl als Heim-, als auch als Gästefan eigentlich immer in guten Händen.

zu der alle Behinderten, deren Angehörige und auch sonstige Interessenten eingeladen wurden. Dort wurde dann die Gründung der AG „Fortuna-Fans mit Handicap“ beschlossen, in der der/die damals noch zu wählende Behindertenbeauftragte der erste Ansprechpartner ist. Zusätzlich wurde eine AG-Leitung gewählt, die den Behindertenbeauftragten unterstützen soll.

Den Arbeitskreis Fortuna-Fans mit Handicap gibt es also schon seit März 2010 und wird von einem Leitungsteam geführt. Wer ist im AK und im Leitungsteam drin und wie sehen die Aktivitäten aus?

Was hat der AK bisher erreicht? Erzähl mal.

Schiff Ahoi!

Mit dem Boot zum Auswärtsspiel beim Bonner SC

War das mit ein Grund, den Arbeitskreis Fortuna-Fans mit Handicap zu gründen?

Oder gab es andere Gründe?

B.N.: Auf jeden Fall! Fortuna kam „von unten“ und war somit eher Nachzügler, was die Installation eines Behindertenfanbeauftragten angeht. Zurzeit denkt man sogar darüber nach, das zur Pflicht in der 1. und 2. Liga zu machen, wie es ja bei den normalen Fanbeauftragten bereits der Fall ist. Es ist immer gut, einen festen Ansprechpartner zu haben, der sich eben mit den speziellen Problemen von Fans mit Handicap auskennt, was ja beim Fanbeauftragten normalerweise nicht der Fall ist. Deswegen wurde seitens der Fanbetreuung des Vereins im März 2010 zu einer Sitzung eingeladen,

B.N.: Das Leitungsteam bestand anfangs aus sechs, mittlerweile aus fünf mittelbar und unmittelbar betroffenen Personen. Diese sind Eva Nolting und Dirk Schaller (beide Rollstuhlfahrer), Wolfgang Plaghki (Vater eines Sohnes im Rollstuhl), Stefan Felix (ist stark sehbehindert) und Stephan Braun (hat einen Sohn mit Down-Syndrom). Diese Personen sind für mich feste Ansprechpartner, wenn ich Fragen habe, mit denen ich mit nicht so gut auskenne (als Rollstuhlfahrer weiß ich ja zum Beispiel nicht, mit welchen Problemen man als Blinder zu kämpfen hat etc.). Die Leitung wird von mir immer über etwaige Neuerungen in Kenntnis gesetzt, damit sie auch als Ansprechpartner fungieren können.

Erreicht haben wir bisher einiges. Das wohl größte Projekt war die Einrichtung von Blindenplätzen mit Spielkommentar. Dafür habe ich in Zusammenarbeit mit Stefan Felix vier Moderatoren „gecastet“, die auf ehrenamtlicher Basis jeweils in Zweier-

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Fans mit Handicap Teams die Spiele für unsere Blinden Fans kommentieren. Diese Plätze gibt es seit Anfang der Saison und sie kommen so gut an, dass in der nächsten Saison noch einmal 10 Plätze mehr angeboten werden. Im Zuge dessen wurden auch die Zuwege zu den Plätzen mit speziellen farblichen Absätzen für die Sehbehinderten markiert. Ebenfalls gibt es jetzt eine blaue Führungslinie, die von der Bahnhaltestelle zum Behinderteneingang des Stadions leitet. Zudem haben wir erreicht, dass die Behindertentoiletten in der Arena nur noch mit einem bestimmten Schlüssel zugänglich sind und somit auch nur Berechtigte diese nutzen können. Das war vorher leider nicht so und deswegen waren die Toiletten immer sehr unhygienisch. Das ist jetzt viel besser geworden.

Außerdem wurden viele kleinere Probleme aus dem Weg geschafft, da es jetzt eben einen festen Ansprechpartner gibt, der sich zeitnah um die Belange der Fans kümmern kann.

Die Mitglieder des Arbeitskreises haben dich als Fanbeauftragte gewählt und du wurdest ja dann auch von der Fortuna fest angestellt. Wie sieht dein Job unter Woche und bei einem Heimspiel aus?

B.N.: Genau, im Zuge des Treffens des AK wurde ich dann von den Anwesenden als Behindertenfanbeauftragte gewählt. Fest angestellt bin ich nicht, ich arbeite auf 400 €-Basis. Unter der Woche bin ich sowohl telefonisch als auch per Mail für nahezu alle Fragen und Wünsche zu erreichen. In dieser Saison habe ich auch noch die Kartenvergabe geregelt, das soll sich aber zur nächsten Saison hin ändern. Bei Heimspielen drehe ich regelmäßig meine Runde durchs Stadion

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und bin offen für Fragen und Anregungen und – sofern der Handyempfang es zulässt – auch während des Spiels telefonisch erreichbar, um in Problemsituationen schnell helfen zu können. Ich verbringe meist je eine Halbzeit auf der Tribüne und eine auf der Gegentribüne. Natürlich begrüße ich auch unsere Gästerollis. Auch bei Auswärtsspielen bin ich bis auf wenige Ausnahmen anwesend und erreichbar.

Gibt es eine bundesweite Vernetzung und bist du auch für Gästefans mit Handicap zuständig? Gibt es Kontakte zu den anderen Fortuna Fangruppen?

B.N.: Ja, die gibt es. Erst kürzlich war ich auf einer DFL-Tagung der Behindertenbeauftragten der 1. und 2. Liga. Zudem gibt es die Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft (BBAG), die auch regelmäßig Treffen organisiert und auch den Reiseführer „Barrierefrei ins Stadion“ herausgibt, der jede Saison unter den Fans verteilt wird. Diese Vernetzung ist echt toll, man kennt sich persönlich und hält vor Auswärtsspielen einmal kurz Rücksprache mit dem Behindertenbeauftragten des Gastgebers und schon kann man „auf dem kleinen Dienstweg“ Probleme oder Fragen klären.

Die Gesetzgebung garantiert Menschen mit Behinderung die Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe an allen gesellschaftlichen Bereichen, Beruf, Freizeit, Sport usw. Wenn wir diesen Anspruch an der Wirklichkeit überprüfen, hakt es überall.

Für Mobiltätsbehinderte und RollstuhlfahrerInnen ist es bei unserem Verein noch nicht mal möglich, barrierefrei die eigene Geschäftsstelle zu erreichen. Es sei denn,

Fans mit Handicap

man lässt sich von Helfern den Treppenaufgang hochschleppen.

Was sagst du dazu?

B.N.: Das ist natürlich schade und ärgerlich, aber auf Grund des Alters des Bauwerks leider auch nicht so einfach aus der Welt zu schaffen. Deswegen sind wir dazu übergegangen, Tickets am Stadion zu hinterlegen oder zu verschicken und somit den beschwerlichen Weg zum Toni-Turek-Haus zu ersparen. Wir führen momentan auch konstruktive Gespräche mit d:ticket und möchten darauf hinarbeiten, dass es nächste Saison auch am HBF und in der Altstadt wieder Behindertentickets zu kaufen gibt, wo man barrierefrei hinkommen kann. Dieses mussten wir bisher leider Sperren, da an zu vielen Vorverkaufsstellen Schindluder mit den Tickets getrieben wurde und viele Unberechtigte Behindertentickets kauften. Traurig, aber leider wahr.

Auf dem Fankongress wurde über unwürdige Situationen bei der Einlasskontrolle von Behinderten berichtet. Ungeschulte Ordner lassen Rollis nach Spielende nicht in die Aufzüge, kennen sich nicht aus und

schicken sie (falsch) durch die halbe Arena.

B.N.: Das kommt leider immer wieder vor, ist mittlerweile aber zur absoluten Ausnahme geworden. Sofern es möglich ist, haben wir an allen Punkten, an denen Behinderte ankommen, feste Ordner stehen, die dementsprechend geschult sind und Bescheid wissen.

Natürlich kann man es leider nie verhindern, dass es mal zu Ausfällen kommt und dann dort doch wieder ein „Ahnungsloser“ steht, aber das versuchen wir so gut es geht zu verhindern.

Die zu wenigen Behindertenparkplätze in der Arena sind immer voll. Gehbehinderte und Rollifahrer bekommen kaum Parkkarten. Ärgerlich ist, dass viele Parkkarten meist an Sponsoren und VIPs gehen. Siegt hier der Kommerz doch vor dem Menschenrecht auf gesellschaftliche Teilhabe?

B.N.: Das ist leider wahr. Vor diesem Problem werden wir auch in der nächsten Saison wieder stehen. Das liegt weniger an den VIPPlätzen - denn diese parken mittlerweile auch

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Fans mit Handicap größtenteils auf P1 – als vielmehr daran, dass Mitarbeiter der Firma Aramark, Klüh etc. dort parken. Wir haben uns aber schon in einem sehr positiven Gespräch mit der Stadt und dem Sportamt zusammengesetzt und haben einen möglichen Plan für die kommende Saison ausgetüftelt, der vorsieht, dass ein neuer Behindertenparkplatz auf ca. 2000 m² auf dem Gelände der sogenannten Rasenschule in der Nähe von P1 errichtet würde. Auf diesem und auf P1 Feld 1 und in P7 könnten wir dann alle Gehbehinderten problemlos unterbringen.

Es gibt einige Spieler des Vereins, die sich für Menschen mit Handicap einsetzen. Der ehemalige Fortune Olivier Caillas diskutierte in einer Förderschule mit Geistigbehinderten das Thema: „Emotionen im Fußball“. Jens Langeneke ist für die querschnittgelähmte Emma Mertzokat mit der „Stiftung Elfmeter“ aktiv. Unterstützt der Verein solche Aktivitäten?

B.N.: Natürlich. Solche Aktionen sind einfach klasse und absolut unterstützenswert. Als ich von der Fortuna-Laterne gehört habe, die Emma entworfen hat, habe ich sofort eine Mail an Tom Koster geschrieben mit der Bitte, darüber einen Artikel in der Stadionzeitung zu schreiben, was dann auch super schnell geklappt hat.

Wenn du als Fanbeauftrage und Mitglied des Arbeitskreis Fortuna-Fans mit Handicap eine Forderung an den Verein hättest, wie sähe die aus?

B.N.: Die einzige richtig große Baustelle, die im Moment noch herrscht, ist die Sicht von den Rolliplätzen aus. Diese sind leider so konzipiert, dass man absolut keine Chance hat,

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das Spielfeld zu sehen, wenn die Leute in der Reihe vor uns aufstehen, was leider in nahezu jeder halbwegs emotionalen Situation der Fall ist. Das ist sehr ärgerlich, oft können wir Tore nur zuhause im TV noch einmal sehen oder auf der Wiederholung auf der Videoleinwand. In meinem „Heimblock“ – Block 29 – nimmt man mittlerweile echt super Rücksicht, die Fans dort geben ihr bestes, um uns die Sicht auf das Spielgeschehen freizuhalten (Danke, Jungs!). Leider ist das in anderen Blöcken eher schwieriger. Bisher sind alle Bemühungen, das Problem in den Griff zu bekommen, leider gescheitert, da aus baulichen Gründen eine Errichtung eines Plateaus oder einer Rampe nicht zulässig ist (Fluchtweg). Es wäre schön, wenn hier noch eine Lösung gefunden werden könnte.

Danke für das Gespräch und viel Erfolg für die weitere Arbeit.

Das Interview führte Kaspar Michels, Beirat SCD

Gewinnspiel Beantworte die folgenden Fragen und gewinne ein 1895-Shirt Ein Quiz rund um Axel Bellinghausen 1) Unter welchem Trainer debütierte Axel im April 2002 in Fortunas erster Mannschaft?

2) Wie viele Ligaspiele absolvierte Axel bislang für Fortunas erste Mannschaft?

3) Zu welchem Verein wechselte Axel im Sommer 2005?

Schicke die richtigen Antworten bis zum 31.05.2012 per E-Mail an info@scd2003.de oder per Post an unseren Fanladen auf der Münsterstraße 300 in 40470 Düsseldorf. VIEL GLÜCK!

Und hier noch die Auflösung des letzten Gewinnspiels: 1)

Wer saß am 04. Juni 1980 im Endspiel um den DFB-Pokal in Gelsenkirchen (Fortuna Düsseldorf - 1.FC Köln 2:1) als Trainer für Fortuna auf der Bank?

Lösung: Otto Rehagel (Trainer Vom 12.10.1979 - bis 05.12.1980)

2)

Wie oft stieg Fortuna Düsseldorf bislang in die 1. Bundesliga auf?

4 mal (1966, 1971, 1989, 1995)

3)

Wie viele Tore erzielte unser ehemaliger Stürmer Frank Mayer in den Ligaspielen der Oberliga-Nordrhein 2002/2003?

Lösung: 19 mal

Wir gratulieren dem glücklichen Gewinner Gero Schwarze zu seinem Gewinn.

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Blick über den Tellerrand

Situation

England Wenn die Bengalen brennen, die Fäuste fliegen und Tränengas in der Luft liegt, dann ertönen sie wieder, jene Rufe nach mehr Sicherheit und mehr Kontrolle in den Stadien der Republik. Nach höheren Strafen, strengeren Regeln, nach der starken Hand, die uns Frieden und Freiheit im Stadion beschert. Im Mutterland des Fußballs wurden diese Rufe erhört und seitdem geht es in der Tat friedlicher und sicherer zu als jemals zuvor in der 150-jährigen Geschichte des englischen Fußballs. Kann England ein Vorbild für die Entwicklung des deutschen Fußballs sein? Welchen Preis musste England für seine sicheren Stadien bezahlen? Diesen Fragen widmete sich ein FortunaFan, der 13 Jahre in England lebte. Seine Bilanz ist ernüchternd.

Der gemeine Fußballromantiker pflegt von der Atmosphäre in den englischen Stadien zu schwärmen, von lautstarken Fangesängen, Hexenkesseln und von der Unterstützung der eigenen Mannschaft nach alter englischer Schule. Doch die Realität in den Stadien auf der Insel sieht anders aus, denn fantechnisch steckt der englische Fußball seit etwa 25 Jahren in einer Krise. Wie kam es dazu?

Der Umbruch im englischen Fußball begann mit den drei großen Stadionkatastrophen aus den Jahren 1985 bis 1989 in Bradford,

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Brüssel und Hillsborough, bei denen 191 Menschen ums Leben kamen und 1485 weitere verletzt wurden. Um zukünftig die Sicherheit bei Sportveranstaltungen gewährleisten zu können sprach eine unabhängige Kommission Empfehlungen an die britische Regierung aus, die 1989 unter dem Titel „Taylor Report“ veröffentlicht wurden. Die britische Regierung reagierte daraufhin mit einem Maßnahmepaket, das den englischen Fußball für immer verändern sollte: alle Stehplatzsektionen in den Stadien wurden abgeschafft und den Vereinen wurde auferlegt, ihre Eintrittspreis- und Ticketab-

Blick über den Tellerrand gabestrukturen grundlegend zu verändern.

So traurig die Ursache dieser Änderungen, so tief greifend war der Einschnitt, den die englische Fankultur zu spüren bekam. Die Eintrittspreise stiegen so dermaßen an, dass sich die eigentlichen Eigner des Sports, die Arbeiter, den Stadionbesuch nicht mehr leisten konnten. Auf jede Art der Sicherheitsgefährdung wurde mit Panik reagiert, was zu immer schärferen Gesetzen, immer härteren Strafen und immer längeren Stadionverboten führte. Und anstatt nach der Modernisierung der Stadien über die Jahre eine moderatere Linie zu fahren entschieden sich britische Regierung und FA, die Kultivierung einer neuen Art des Fanseins voranzutreiben, nämlich die des Fans nach amerikanischem Stil, von dem wenig Gefahr ausging und hohe Einnahmen zu erwarten waren. Dessen Interessen galt es von nun an zu sichern.

Auch die „Football Supporters Europe“ beschäftigen sich mit der Frage welche Rolle Fussballfans momentan und zukünftig spielen.

Sie sind dabei nicht auf England beschränkt, sondern es handelt sich um ein Europaweites Fanbündnis. Auf der Homepage gibt es weitere Informationen und auch das kostenlose Fanzine“ Revive the roar“ zum Download.

http://www.fanseurope.org

Beispiel FC Arsenal.

Wie jedes andere Stadion der Premier League besitzt das Emirates-Stadium ausschließlich Sitzplätze und wie in jedem anderen Stadion der Premier League ist es verboten, im Sitzplatzbereich zu stehen. Uneinsichtigen Stehern im Sitzplatzbereich sowie Besuchern, die einem „unangemessenen Verhalten“ (wie Fluchen oder Beleidigen) schuldig werden drohen einmalige Stadionverweise, Wiederholungstätern gar Stadionverbote. Doch der FC Arsenal geht noch einen Schritt weiter und bietet seinen Fans folgenden Service an: über eine eigens für Stadionbesucher eingerichtete Telefonhotline können Fans im Stadion per SMS oder Anruf Beschwerden an die verantwortlichen Stewards senden, damit diese die Übeltäter zurechtweisen oder umgehend aus dem Verkehr ziehen können.

Beispiel FC Middlesbrough.

Im Februar 2009 wandte sich die Sicherheitsbeauftragte Sue Watson mit einem offenen Brief an die Besucher des Fanbereichs und forderte diese auf, ruhigere Fans doch bitte nicht mit Lärm zu belästigen, wenn gerade kein Tor für die Heimmannschaft fällt. Es hatte Beschwerden von anderen Fans über die Lautstärke der Gesänge und ein permanentes „Geklopfe“ aus dem Fanbereich gegeben.

Manch einer mag sich fragen, warum das denn alles so schlimm sein soll. Sicherheit hat eben seinen Preis, und fußballerische Qualität ebenso. Dann sitzen wir Fans eben und zahlen halt ein paar Mark mehr, dafür sehen wir aber bei garantierter Sicherheit und friedlicher Atmosphäre Fußballgiganten wie Rooney, Drogba, Henry oder Gerrard. Schöner kann’s doch gar nicht sein. Oder?

Was hier vergessen wird sind die gesellschaftlichen Auswirkungen, die die Entwicklung in England hat.

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Blick über den Tellerrand In England kann der Fußball seine Aufgabe, nicht nur Freude zu bereiten, sondern auch soziale Brücken zu bauen, nicht mehr erfüllen. Bei uns stehen Anwälte mit Arbeitern in der Kurve, Studenten mit Hartz4-Empfängern, Schüler mit Rentnern, und singen, jubeln und trauern gemeinsam. Oft haben sie eine Dauerkarte, treffen sich allwöchentlich bei Heim- und Auswärtsspielen, bringen sich in Fanprojekten ein oder organisieren sich in Fanclubs. Sie veranstalten Partys oder Familientage, oder sie organisieren Informationsveranstaltungen zu den Themen, die ihnen wichtig sind. Arme, reiche, schwarze, weiße, dicke, dünne, große und kleine Menschen kommen so zusammen und kreieren einen Lebensraum, einen Fan-Mikrokosmos, in dem sie sich frei bewegen können und in dem sie bestimmen können, wer sie sind und was sie sein wollen.

Diese Fankultur ist bei uns (mehr oder weniger) lebendig, und die Gründe dafür sind offensichtlich: bezahlbare Eintrittspreise auch für arme und junge Menschen, Stehplätze, Selbstverwaltung der Kurve und Freiheit in den identitätsbildenden Stilmitteln, zu denen Zaunfahnen, Gesänge, Choreographien, Transparente oder der Gebrauch von Pyrotechnik zählen. In England fehlen die Grundlagen für diese Art der dynamischen und freien Fankultur, und zwar gänzlich: Fans mit Leib und Seele können sich zumeist den Besuch aller Spiele in einer Saison nicht mehr leisten oder sie wurden schon vor Jahren mit einem vieljährigen oder lebenslangen Stadionverbot belegt. Wenn sie sich die Eintrittspreise leisten können, dann zumeist nicht oft genug, um die Stabilität zu garantieren, die die Entwicklung einer Fankultur benötigt. Gleichzeitig aber nimmt die Anzahl jener Stadiongänger zu, für die ein Stadionbesuch ein Statussymbol und ein Fußballspiel ein Event ist. Das Ende vom Lied ist eine Masse an Woche für Woche ausverkauften Stimmungsgräbern, für die, um polemisch zu sprechen, selbst Leverkusener Stadionatmosphäre ein Gewinn wäre.

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Doch die Fankultur selbst verschwindet nicht, sie verlagert sich nur, nämlich in die Pubs und Bars des Landes. Und dort ist sie den Einflüssen der Kneipenkultur unterworfen: viel Alkohol, ein erschwerter Stand für Frauen und Kinder, latente Gewaltbereitschaft und die pubtypische Segregation zwischen Arm und Reich verhindern, dass eine Fankultur blüht oder sich so etwas wie eine Fanszene entwickelt. Und ebendort, in den Pubs und Bars des Landes, so das ernüchternde Fazit des Schreibers, liegt die englische Fankultur begraben.

Wie also sind die Zukunftsaussichten der freien Fankultur in Deutschland? Erwarten uns bald englische Verhältnisse? Droht die Fankultur, so wie wir sie kennen, auf lange Sicht gesehen auszusterben?

Dem mittlerweile salonfähigen Pessimismus in Fankreisen zum Trotz muss die Antwort darauf ganz klar „Nein“ lauten. Der Fußball in Deutschland unterliegt, und unterlag schon immer, grundsätzlich anderen gesellschaftlichen Einflüssen als in England. Wir hatten nicht mit den Nachwirkungen einer Klassengesellschaft zu kämpfen; Ghetto-Bildungen von zehntausenden Einwohnern wie in London, Birmingham oder den Industriestädten des Nordens sind uns weitestgehend unbekannt; wir mussten nie ein Bradford, ein Heysel oder ein Hillsborough erleben; in Deutschland hat es Ausschreitungen der Größenordnung, die in England bis in die 90er-Jahre gang und gäbe waren, nie gegeben; und wir wehren uns immer noch tapfer gegen die vollständige Verkapitalisierung unserer Fußballvereine. Auch wenn nicht alles rosig ist, so haben wir in Deutschland, und besonders in Düsseldorf, Freiheiten, die nicht selbstverständlich sind und für die es sich zu kämpfen lohnt.

Freiheit ist immer etwas Zartes, Unschuldiges, etwas Zerbrechliches, das der Wucht und Härte von konservativem Sicherheitsdenken und kompromissloser Profitmaximierung nicht gewachsen ist. Es ist unsere Aufgabe, sie zu beschützen.

Blick 端ber den Tellerrand

Offener Brief an die Fans des FC Middlesbrough von der Sicherheitsbeauftragen Sue Watson

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Fortunas Legenden: Erich Juskowiak

Erich „Der Hammer“ Juskowiak Manchmal genügt im Sport ein kurzer Augenblick, um einer Karriere eine entscheidende Wendung zu geben. In solchen Momenten werden Helden geboren – echte oder tragische! Bei dieser Geschichte handelt es sich eher um letzteres, es ist die Geschichte von Erich Juskowiak, Verteidiger bei Fortuna Düsseldorf in den 1950erJahren. Ein kurzer Moment, eine kurze Unbeherrschtheit genügte, um seine bis dahin großartige Laufbahn nachhaltig zu zerstören…

Wir schreiben den 24. Juni 1958. 50.000 Menschen drängen sich auf den Tribünen des Göteborger Ullevi-Stadions und verfolgen das Halbfinalspiel der Weltmeisterschaft zwischen Gastgeber Schweden und Titelverteidiger Deutschland. Die Atmosphäre ist hitzig, später wird diese Partie als „Schlacht von Göteborg“ in die Annalen des DFB eingehen.

Neben regelrechter Hetze der schwedischen Zeitungen gegen die deutsche Mannschaft und die mitgereisten Anhänger sorgen hierfür vor allem bezahlte Einpeitscher, die mit Flüstertüte und Fahnen „bewaffnet“ die Zuschauer im weiten Rund anstacheln und gegen das DFB-Team aufbringen.

Die deutsche Elf lässt sich davon zunächst nicht beeindrucken und geht nach 23 Minuten durch den Kölner Hans Schäfer in Führung.

Doch nachdem der ungarische Schiedsrichter Szolt ein klares Handspiel übersieht, kommen

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die Schweden schon kurze Zeit später zum Ausgleich durch Skoglund. Und dann kommt jener schicksalshafte Augenblick in der 59.

Minute, der für Fortunen-Verteidiger Erich Juskowiak einen Wendepunkt in seiner bis dahin so erfolgreichen Laufbahn darstellen sollte…

Juskowiak hat es mit dem schwedischen Angreifer Kurt Hamrin zu tun, einem mit allen Wassern gewaschenen Italien-Legionär. Eine Stunde lang provoziert der Schwede den Deutschen, mal mit sportlichen, mal mit unfairen Mitteln. Dann geraten beide aneinander, es kommt zu einer Rangelei und Juskowiak lässt sich zu einem Tritt hinreißen. Schiedsrichter Szolt aus Ungarn zückt daraufhin ‚Rot‘ für den Fortunen, es ist der erste Platzverweis gegen einen Spieler der deutschen Nationalelf – und das ausgerechnet in dieser so

Fortunas Legenden: Erich Juskowiak wichtigen Partie. Juskowiak will es nicht wahr haben, protestiert mit hochrotem Kopf gegen die Entscheidung – und muss schließlich unter Tränen von seinen Mitspielern Fritz Walter und Hans Schäfer vom Platz geführt werden.

Coach Herberger, bis dahin ein großer Förderer Juskowiaks, würdigt ihn dabei keines Blickes und kündigt wenig später an, dass es wohl das letzte Länderspiel des Fortunen gewesen sein würde…

Am Ende steht es 3:1 für Schweden. Ein Spiel mit unschönen Konsequenzen. Ganz Deutschland fühlt sich von den Gastgebern und dem ungarischen Referee verschaukelt, es kommt zu aberwitzigen Szenen. Schwedische Reisende erhalten von deutschen Tankwarten kein Benzin mehr, Restaurants nehmen die „Schwedenplatte“ und das ungarische Gulasch von der Speisekarte und wo Deutsche und Schweden im Urlaub aufeinander treffen kommt es zu Pöbeleien und Handgreiflichkeiten. Es dauert Jahre, bis sich die Beziehungen zwischen den beiden Volksgruppen wieder normalisieren und sportlich beruhigt sich das Verhältnis im Grunde erst, nachdem die deutsche Elf die Schweden 1974 in der Zwischenrunde der WM mit 4:2 besiegt - bezeichnenderweise in Düsseldorf.

Und trotzdem: obwohl der Schiedsrichter enorm einseitig zu Gunsten der Skandinavier gepfiffen hatte, obwohl nach „Jus“ auch Kapitän Fritz Walter nach Foul eines Gegenspielers nicht mehr weiterspielen konnte und Deutschland die Schlussviertelstunde somit nur noch mit neun Spielern bestreiten konnte (Auswechslungen gab es damals noch nicht) – Juskowiak wurde nicht rehabilitiert, die Volksseele sah in ihm und seiner Unbeherrschtheit gegen Kurt Hamrin die Ursache für das Scheitern gegen das „Dreikronen“-Team…

Erich Juskowiak erblickte am 7. September 1926 in Oberhausen das Licht der Welt. Das Fußballspielen lernte er beim VfR 08 Oberhausen, ehe er 1947 20jährig zum Lokalrivalen Rot-Weiß wechselte, der sich für die neu gegründete Oberliga West, der damals höchsten Spielklasse, qualifiziert hatte. Drei Jahre lang hielt RWO mit Juskowiak erfolgreich die Klasse, und der Verteidiger hatte sich in dieser Zeit vor allem durch seinen harten Schuss (Spitzname „der Hammer“) einen Namen gemacht. So kam er trotz des Abstiegs von RWO im Sommer 1951 als Zweitligaspieler zu seinem Debut in der Nationalelf, die einen Tag vor Heiligabend mit 4:1 gegen Luxemburg gewann.

Im Sommer 1953 schließlich wechselte „Jus“ von RWO zur Fortuna, für die er in den folgenden acht Jahren 195 Erstligaspiele bestreiten- und dabei 32 Tore erzielen sollte - eine mehr als akzeptable Quote für einen Abwehrspieler. Seine größten Erfolge mit der Fortuna waren zwei Endspielteilnahmen um den DFB-Pokal, die jedoch beide verloren wurden - 1957 gegen den FC Bayern München und ein Jahr später gegen den VfB Stuttgart.

Schon 1954 wollte Nationaltrainer Sepp Herberger den Fortunen mit zur Weltmeisterschaft in die Schweiz nehmen, „Jus“ musste jedoch aufgrund einer schweren Erkrankung seine Teilnahme absagen. Wer weiss, vielleicht hätte ansonsten neben Torwartlegende Toni Turek ein weiterer Fortune in der Elf gestanden, die das „Wunder von Bern“ schaffte und die hoch favorisierte ungarische Elf im Endspiel mit 3:2 Toren besiegen konnte. Herberger tröstete den Düsseldorfer seinerzeit in einem persönlichen Brief und prophezeite ihm, dass seine Zeit nach der anstehenden

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Fortunas Legenden: Erich Juskowiak WM noch kommen würde. Und so geschah es dann auch, Juskowiak entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einer festen Größe im DFB-Team und gehörte so zum Stamm der Mannschaft, die vier Jahre später beim Turnier Schweden ihren Titel verteidigen wollte.

Die deutsche Elf sollte es dabei in der Vorrunde mit Argentinien, der Tschechoslowakei und Nordirland zu tun bekommen. Durch ein 3:1 gegen die Südamerikaner und zwei Unentschieden gegen die beiden anderen Nationen erreichte das Team den Gruppensieg und Juskowiak stand bei allen drei Partien auf dem Platz. Im Viertelfinale dann wartete mit Jugoslawien ein starker Gegner, der aber durch ein frühes Tor des Kölners Hans Schäfer mit 1:0 geschlagen werden konnte auch bei dieser Partie unter Mitwirkung des Fortunen.

Und dann kam jener bereits beschriebene 24. Juni, der „Jus“ bis an sein Lebensende verfolgen sollte... Zwar ließ Herberger seiner ersten Reaktion keine Taten folgen und berief den Düsseldorfer noch weitere sechs Mal in die Nationalmannschaft, das Verhältnis der beiden hatte jedoch irreparablen Schaden genommen. Sein letztes Spiel im Dress des DFB absolvierte er im November 1959 beim 3:4 gegen Ungarn in Budapest.

Am Ende standen 31 Länderspiele zu Buche, in denen er vier Treffer erzielen konnte. Bis auf sein Debut gegen Luxemburg absolvierte er alle übrigen Spiele als Spieler der Fortuna, womit er nach Paul Janes (71) und Klaus Allofs (56) bis heute der Fortuna-Spieler mit den meisten Berufungen in die Nationalmannschaft ist.

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Mit Fortuna stieg Juskowiak in der selben Saison aus der Oberliga West ab, blieb dem Club aber treu und schaffte mit dem Team bereits in der Folgesaison die Rückkehr.

Dennoch sollte sich auch der Abschied von den Flingeranern wenig ruhmreich gestalten.

Während eines Heimspiels gegen den VfB Bottrop geriet „Jus“ kurz vor Spielende mit einigen Zuschauern aneinander. Nach einem heftigen Disput verließ er – schweigend und tief gekränkt – das Spielfeld und lief nie wieder für die Fortuna auf. Ein unwürdiges Ende einer – trotz jenes Platzverweises bei der Schweden-WM – großen Karriere.

Trotz des unschönen Abgangs blieb „Jus“ in Düsseldorf wohnhaft. Er übernahm ein Zeitungskiosk, welches ihm fortan zur Sicherung seines Lebensunterhaltes diente. Mit dem Fußball schloss er mit Beendigung seiner aktiven Laufbahn ab, ins Trainergeschäft zog es ihn im Gegensatz zu vielen Kollegen nicht.

Erich Juskowiak verstarb am 1. Juli 1983 mit nur 56 Jahren. Er erlitt einen Herzinfarkt am Steuer seines Wagens. Nur ein Jahr zuvor hatte eine Zeitschrift ein Treffen zwischen ihm und seinem Wiedersacher von einst, Kurt Hamrin, organisiert, bei dem beide sich aussprachen – wenigstens dieses Kapitel konnte er für sich somit abschließen. Dennoch bleibt sein Name wohl auf ewig mit dem Skandalspiel von Göteborg und dem Scheitern der Nationalelf bei der WM 1958 verbunden…

Begraben liegt Juskowiak auf dem Waldfriedhof in Lintorf. Was bleibt ist die Erinnerung an einen der besten Verteidiger, der je das Trikot der Fortuna getragen hat.

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Sicherheit vs.

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Sicherheit vs. Fußball Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt hat die Hamburger Justiz vor einigen Tagen eine Entscheidung getroffen, die weitreichende Konsequenzen für Fußballfans in ganz Deutschland haben könnte; sie bestätigte eine Verfügung der Polizei, nach der es dem FC St. Pauli untersagt wurde dem Gastverein Hansa Rostock das ihm laut den Statuten der DFL zustehende Kontingent an Eintrittskarten für das Gastspiel am Millerntor zur Verfügung zu stellen. In Hamburg entscheidet somit ab sofort die Staatsmacht, welche Gästefangruppen ihre Mannschaft beim Gastspiel am Millerntor (und wohl auch im Volkspark) anfeuern dürfen und welche nicht. Aber auch über die Hansestadt hinaus dürfte diese Entscheidung künftig als Referenzurteil herangezogen werden, so dass damit zu rechnen ist dass die Polizei sich künftig bundesweit darauf berufen- und unliebsame Gäste einfach ausschließen wird.

Auf den ersten Blick möchte man der Hamburger Polizei zu diesem Erfolg beinahe gratulieren. Praktisch jedes Mal, wenn sich die Kontrahenten aus der Hansestadt und dem Mecklenburgischen in den vergangenen Jahren gegenüber standen, kam es inund rings um die Stadien zu teils bürgerkriegsähnlichen Krawallen mit Verletzten und z. T. hohen Sachschäden. Die besondere Explosivität dieser Paarung resultiert aus der politischen Einstellung von Teilen der Fangruppen; hier die ultralinks eingestellten Anhänger der „Kiezkicker“ aus der Hansestadt, da die zum Teil dem rechtsextremen Spektrum angehörenden Fans des FC Hansa – eine Gemengelage, die das Duell beider Vereine zu einem der explosivsten Aufeinandertreffen zweier Mannschaften in Fußballdeutschland werden ließ!

Die Frage muss jedoch lauten: kann es in einem freien Staat wie der Bundesrepublik eine adäquate Lösung sein, eine ganze Fangemeinde per Polizeibeschluss vom Besuch eines Fußballspiels in einer anderen Stadt auszuschließen? Und nach welchen Kriterien wird eine solche Entscheidung überhaupt gefällt? Entscheidet womöglich in Zukunft der Polizeipräsident von München nach Tageslaune, ob die Anhänger aus Düsseldorf in der schicken Vorzeigearena in Frötmaning willkommen sind? Und was soll

erst werden, wenn wir eines Tages doch mal wieder auf Schalke, in Gladbach oder unserer südlichen Vorstadt vorstellig werden dürfen?

Längst haben Polizei, Politik und Medien es geschafft das Gros der Bürger davon zu überzeugen, dass rings um die deutschen Stadien eine neue Dimension der Gewalt Einzug gehalten hat. Zumeist schlecht recherchierte Hetzartikel haben vor allem die Ultras ins Visier genommen und lassen kaum eine Gelegenheit aus, sie als legitime Nachfolger der Hooligans der 80er-Jahre zu stigmatisieren. Schon das Abbrennen einer bengalischen Fackel – vor 10 Jahren noch Ausdruck „südländischer Begeisterung“ wird inzwischen als Randale gebrandmarkt.

Und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Urteil der Hamburger Richter suchte man in der Medienlandschaft ebenfalls vergebens...

Nicht anders verhält sich die Politik, wenn mal wieder irgendwo in Deutschland an einer Raststätte rivalisierende Fans aufeinander getroffen sind. So brillierte Ende 2011 beispielsweise ein gewisser Klaus Schlie (CDU) mit einem Forderungskatalog, der von Alkoholverboten über verschärfte Kontrollen bis hin zum Verbot von Stehplätzen und lebenslangen Stadionverboten

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Sicherheit vs. Fußball reichte um der angeblich ausufernden Gewalt rund um die Stadien Herr zu werden.

Zur Information: Schlie ist Innenminister von Schleswig-Holstein, dessen klassenhöchste Vereine Holstein Kiel und VfB Lübeck in der vierten Liga kicken und das aufgrund seiner Randlage auch nur sehr selten von Fussballfans auf der Durchreise frequentiert werden dürfte...

Gerne wird auch gefordert, die Vereine an den Kosten der Polizeieinsätze zu beteiligen. Vorreiter ist hier Rainer Wendt, seines Zeichens Vorsitzender der deutlich kleineren unter den beiden deutschen Polizeigewerkschaften. Dass seine Forderungen nach einer Kostenbeteiligung der Vereine an den Polizeieinsätzen nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind, hindert ihn nicht daran diese quasi gebetsmühlenartig zu wiederholen sobald ihm ein TV-Sender ein Mikro unter die Nase hält. Dass der Profifußball dem Staat pro Jahr rund 1,5 Milliarden Euro an Steuergeldern einbringt, die Ausgaben für die Polizeieinsätze rund die Stadien aber nur gut einem Zehntel dieser Summe entsprechen, blendet er dabei allerdings auch nur allzu gerne aus.

Alleine schon die nackten Zahlen sprechen gegen Aussagen, nach denen es bei Fußballspielen bzw. in deren Umfeld im Vergleich zu anderen Großveranstaltungen gewalttätiger zugeht. So besuchten in der Saison 2010/11 fast 18 Millionen Besucher die 616 Spiele in der 1. und 2. Bundesliga (inkl. Relegation). Dabei gab es 846 Verletzte, darunter 243 Polizeibeamte, 259 Randalierer und 344 Unbeteiligte. Die Wahrscheinlichkeit, als unbeteiligter Zuschauer im Rahmen eines Spiels der ersten oder zweiten Bundesliga verletzt zu werden, liegt somit bei 0,002% Prozent! Und selbst diese von der ZIS („Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze“ der Polizei) veröffentlichten Zahlen bieten ausreichend Raum für Interpretationen, denn ob zum Beispiel die 36 Fans von Hannover 96, die im vergangenen Herbst bei einem Polizeieinsatz - die Beamten suchten ergebnislos nach pyrotechnischen Gegenständen - durch Pfefferspray und Schlagstöcke verletzt wurden als Randalierer oder Unbeteiligte in diese Statistik für die Saison 2011/12 eingehen werden, wird sich wohl leider nicht überprüfen lassen.

Um diese Zahlen aber noch in eine andere Relation zu stellen: beim Münchner Oktoberfest kam es im vergangenen Jahr nach Angaben der Polizei zu 379 leichten- und 170 schweren Körperverletzungsdelikten.

Bei einer Gesamtbesucherzahl von 7 Millionen Menschen liegt die Wahrscheinlichkeit, als unbeteiligter Wiesn-Besucher eine Verletzung davon zu tragen, somit deutlich höher, als dies bei einem Spiel der Bundesliga der Fall ist. Und selbstverschuldete Verletzungen, wie sie zum Beispiel durch Stürze verursacht werden können, sind in diesen Zahlen – im Gegensatz zur

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Sicherheit vs. Fußball

Foto: Eichmann

Statistik der ZIS – noch nicht einmal enthalten. Trotzdem wartet man vergeblich nach Forderungen, den Alkoholausschank auf dem Oktoberfest zu verbieten, die Besucher mit neuester Videotechnik zu überwachen oder gleich lebenslange „Wiesnverbote“ auszusprechen...!

Sicherlich; Vorfälle wie sie z. B. jüngst auf der A3 bei Siegburg vorgefallen sind (Kölner Anhänger drängten hier einen Gladbacher Fanbus ab und griffen diesen mit Pflastersteinen und anderen Wurfgeschossen an) dürfen nicht hingenommen- und auch nicht relativiert werden. Sie dürfen aber auch nicht in Vergessenheit geraten lassen, dass Wochenende für Wochenende zehntausende Fußballfans ihren Mannschaften quer durch die Republik hinterher reisen und nur ein verschwindend kleiner Anteil davon auf Krawall aus ist. Die große Mehrheit möchte einfach nur ihren Verein anfeuern und muss hierfür inzwischen vieles in Kauf nehmen – künftig womöglich auch noch, dass man ihnen den Kauf von Eintrittskarten für Auswärtsspiele per richterlichem- oder polizeilichem Beschluss verwehrt.

Nach wie vor gilt: die deutschen Stadien sind sicher und niemand muss Gefahr für Leib und Leben befürchten, wenn er ein Spiel der ersten oder zweiten Bundesliga besucht. Die mediale Panikmache der letzten Monate ist vollkommen überzogen und basiert größtenteils auf der Gleichsetzung des Abbrennen von bengalischen Fackeln mit körperlichen Übergriffen oder Sachbeschädigungen – siehe auch die Hetzjagd der Düsseldorfer Presse im Zusammenhang mit dem Auswärtsspiel in Braunschweig vor einigen Wochen.

Natürlich gibt es Paarungen mit einem gewissen Gefahrenpotenzial, zu denen wie eingangs erwähnt auch und vor allem die Partie zwischen St. Pauli und Rostock zählt.

Dennoch geht es deutlich zu weit, wenn die Polizei in Zukunft „nach Gutdünken“ entscheiden darf, wer ein Spiel besuchen darf und wer nicht. Es ist diesem konkreten Fall nicht zuletzt auch eine Kapitulation des Rechtsstaates vor Chaoten, die den Fußball als Bühne missbrauchen um ihre kruden politischen Ansichten zu vertreten und zu verbreiten!

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Sicherheit vs. Fußball Abschließen möchten wir mit einem Auszug aus der Stellungnahme der Ultras St. Pauli, der wir uns in jedem Wort anschließen möchten!

„Das vor einiger Zeit noch Unvorstellbare ist eingetroffen. Die Maßnahme der Polizei, dem Verein den Verkauf von Gästetickets an Hansa-Fans zu verbieten, ist gerichtlich genehmigt worden. Zwei Einsprüche des Vereins wurden abgelehnt. Die Folgen für Fußballfans sind kaum abzuschätzen.

De facto ist die Polizei nun die Institution, die entscheidet, ob Fans reisen dürfen oder nicht – gegen die Interessen der Vereine und des Fußballs.

Es ist eine Entscheidung der Polizei, die so Möglichkeiten und Instrumente bekommt, die gesellschaftspolitisch betrachtet äußerst bedenklich sind.

Die dreisten Lügen der Polizeigewerkschaften, die verblendete Hetze nicht nur gegen Fans, sondern auch gegen Minderheiten und andere “Störer”, “Chaoten” und “polizeiliche Gegenüber” haben sich also mal wieder ausgezahlt und sind vom deutschen Staat für richtig befunden worden.

Es gilt jedoch nach wie vor: Der Fußball und die Fankultur sind nicht durch die “Randalierer” bedroht, nicht durch die organisierten Fans, die Ultras oder andere Fans, die für ihre Vorstellungen kämpfen. Diese Menschen sind Teil des Ganzen. Diese Menschen leben und lieben den Fußball, richten ihr Leben nach ihm aus, sie kämpfen um ihn, schützen Freiräume und verteidigen durch ihre fortwährende Kritik an den sich entwickelnden Verhältnissen im Grunde die letzte Würde des Fußballs. Der Fußball, die Freiheit und all’ das, was die Kurven zu einem Kulturgut gemacht hat, sie alle sind bedroht durch die, die vorgeben, alles sicherer und besser machen zu wollen. In diesem Fall ist das konkret die Polizei. Sie ist die Gefahr, die es zu bannen gilt. Die Fankurven sind nicht sicher nach den Maßstäben, die die Gesellschaft an sie anlegt, sie sind nicht sauber, kontrolliert und berechenbar. Sie sind ein Ort, der von den Menschen geprägt wird, die sie mit Leben füllen und die sich dabei ihre eigenen Regeln schaffen. Dieser Kampf ist durch das aktuelle Urteil und die Allmachtsphantasien der Polizei konkret wie selten zuvor.“

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FORTUNA-FANS GEGEN

unverhältnismäßige Fahndungsmethoden!

VORSICHT! Die hier abgebildeten Personen respektieren Emotionen und solidarisieren sich mit polizeilich gesuchten Fußballfans.

Mit der Überschrift „Polizei jagt diese Pyro-Chaoten“ erschien vor kurzem ein Artikel in der Online-Ausgabe des Express, in dem Fahndungsfotos von zwei verdächtigen Personen abgebildet wurden, die wegen angeblichen Zündens von Pyromaterial von der Staatsanwaltschaft Braunschweig öffentlich gesucht werden.

Wir zeigen demonstrativ Gesicht gegen solche unverhältnismäßigen Fahndungsmethoden und verurteilen die Presse, welche reflexartig den Pressetext der Polizei inkl. deutlich erkennbarer Fahndungsbilder übernommen hat, ohne die Unschuldsvermutung eines Menschen zu berücksichtigen.

GEGEN unverhältnismäßige Fahndungsmethoden! GEGEN die Respektlosigkeit der Presse!

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Vor 10 Jahren

In unserer letzten Ausgabe beleuchteten wir den Rückrundenbeginn der Saison 2001/02, in den zwei für Fortuna bedeutende Ereignisse fielen – der Abschied vom alten Rheinstadion und die Rückkehr ins umgebaute Paul-Janes-Stadion am FlingerBroich, der Heimstätte des Vereins. Hatte die dortige Premiere mit einem knappen Sieg über den SC Verl noch für neuen Optimismus im Abstiegskampf gesorgt, so sollte dieser leider schon zwei Wochen später nach bitteren Niederlagen in Bremen und gegen Magdeburg vollends verflogen sein. Und die Niederlage gegen das Team aus der Hauptstadt Sachsen-Anhalts sollte nicht ohne Folgen bleiben...

Bevor wir uns jedoch mit der Endphase der Spielzeit 2001/02 befassen müssen ein paar Worte über den generellen Stellenwert der Fortuna in dieser Zeit verloren werden. Zwar hatte die Rückkehr an den Flinger Broich nach den tristen letzten Jahren im viel zu großen Rheinstadion für eine verbesserte Wahrnehmung des Vereins innerhalb der Stadt gesorgt, dennoch fristete die Fortuna im Vergleich zur heutigen Zeit ein absolutes Mauerblümchendasein. Die klare Nummer eins im Düsseldorfer Sport waren seinerzeit – man mag es heute kaum glauben – die Footballer von Rhein Fire, die ihre letzte Saison in Düsseldorf spielten bevor sie für die Bauzeit der Arena nach Gelsenkirchen emigrierten.

Fast 35.000 Zuschauer kamen im Schnitt zu den fünf Heimspielen des Teams, außerdem fand das Finale der Liga in diesem Jahr im Rheinstadion statt; es sollte die letzte Veranstaltung in der „Schüssel“ vor deren Sprengung sein.

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Sich zur Fortuna zu bekennen war in dieser Zeit nicht immer leicht. In Kneipen und Brauhäusern, die heute an Spieltagen darum wetteifern wer die größte Fortuna-Fahne über seinen Gasträumen wehen lässt, war man als bekennender rot-weißer oftmals alles andere als willkommen. Den Spott der Kollegen war man ja ohnehin seit Jahren gewohnt, doch mischte sich dazu in dieser Zeit eine berechtigte Angst um den Fortbestand des Vereins, der mehr als ein Mal kurz vor der Pleite stand. So spielte die Fortuna auch bei den Planungen für die neue Superarena in Stockum keine Rolle, denn noch träumte man in Düsseldorf von größerem – namentlich der WM 2006 und Olympia 2012. Kurzum: es sah alles andere als gut aus für die Zukunft des Vereins und nicht wenige der Aufrechten, die dennoch Woche für Woche zu den Spielen pilgerten, hatte sich innerlich bereits auf lange Jahre in den Niederungen des Amateurfußballs eingestellt...

Vor 10 Jahren Kommen wir nun aber zum sportlichen Verlauf jenes Saisonfinales; Trainer Tim Kamp, der die Mannschaft erst ein gutes Jahr zuvor von Uwe Fuchs übernommen hatte, musste nach der eingangs beschriebenen Niederlage gegen Magdeburg seinen Posten räumen und wurde durch Stefan Emmerling ersetzt. Der wiederum hatte sich zu Beginn der Saison beim Auswärtsspiel an der Essener Hafenstraße eine schwere Knieverletzung zugezogen und musste seine aktive Karriere in der Folge beenden. Nun hoffte man, dass der einstige Leistungsträger in neuer Rolle überzeugen- und die Mannschaft zum Klassenerhalt würde führen können.

Emmerling war in der Winterpause der Vorsaison zur Fortuna gestoßen, nachdem er in den Planungen des MSV Duisburg keine Rolle mehr gespielt hatte. Schon im ersten Einsatz für seinen neuen Verein gegen die Amateure der Dortmunder Borussen erzielte er in der Schlussminute den Siegtreffer und erwies sich auch in den folgenden Wochen als absoluter Glücksgriff. Mit seiner Routine und seinem schnörkellosen, aber doch effektiven Spiel wurde er zum Kopf der Mannschaft- und zum Liebling der Fans. In ihm, so hofften alle, hatte man den idealen Leitwolf für eine ansonsten recht junge und unerfahrene Truppe gefunden – bis zu jenem verhängnisvollen Abend an der Essener Hafenstraße. Nach etwas mehr als einer Stunde verletzte sich Emmerling so schwer am Knie, dass er auf einer Bahre vom Platz getragen werden musste. Die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss, und das im Alter von 35 Jahren. Schnell schien somit klar, dass die aktive Karriere des gebürtigen Heidelbergers zu Ende war.

Nun also ruhten die Hoffnungen auf dem Trainer Stefan Emmerling. Dem blieben noch sieben Partien, um den Sprung auf den zu dieser Zeit drei Punkte entfernten und vom SC Preußen Münster belegten 14. Tabellenplatz, der das rettende Ufer markierte, zu schaffen. Und das Duell mit eben jenen Münsteranern sollte dann auch Emmerlings erstes Pflichtspiel nach seiner Ernennung zum Chefcoach werden!

Doch auch „Emma“ konnte keine Wunder bewirken. Im Preußenstadion setzte es eine 0:2-Niederlage und mit Ausnahme eines Lattenschusses des in der Halbzeit eingewechselten Debütanten Axel Bellinghausen, den Emmerling zusammen mit Jan Tauer und Michael Rentmeister aus der A-Jugend in den Kader der ersten Mannschaft befördert hatte, brachten die Fortunen auch bei den biederen Münsteranern nicht viel zu Stande.

Trotz des Trainerwechsels stand die Mannschaft spätestens jetzt am Abgrund und es musste schon ein kleines Wunder geschehen um dem Abstieg in die Viertklassigkeit noch entgehen zu können…

Doch die Truppe gab sich noch nicht auf und fertigte – angeführt von einem überragenden Frank Mayer - den (allerdings auch ziemlich lustlos auftretenden) VfL Osnabrück am Folgewochenende mit 4:1 ab. Noch einmal war es hierdurch gelungen, den Rückstand auf Platz 14 auf drei Punkte zu reduzieren, so dass vor dem Auswärtsspiel bei Holstein Kiel noch einmal Hoffnung aufkam.

So fuhren rund 400 Fortunen am darauf folgenden Freitag in den hohen Norden und sahen dort eine durchaus engagiert spielende Fortuna-Elf, die allerdings wieder die alten Schwächen offenbarte – sie erarbeitete sich einfach zu wenige Torgelegenhei-

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Vor 10 Jahren ten, es mangelte an Durchschlagskraft. So genügte den Kieler „Störchen“ eine durchschnittliche Vorstellung für einen letzten Endes ungefährdeten 2:0-Erfolg.

Dennoch: der Großteil der mitgereisten Fortunen blieb – den nun fast sicheren Abstieg vor Augen - noch lange nach Spielende im Block. „You´ll Never Walk Alone“ hallte minutenlang durch das ansonsten menschenleere Rund, rückblickend kann man diesen Abend in Kiel, bei dem der harte Kern der Fans dem Verein auf seine Art die Treue schwor als Geburtsstunde jenes Geistes bezeichnen, mit dem die folgenden beiden Jahre in der Oberliga angegangen und überbrückt werden sollten.

Es folgte eine englische Woche, in der man zunächst dem Tabellenführer aus Lübeck (0:3) und später auch der Braunschweiger Eintracht unterlag. Vor allem das 2:3 gegen die Löwen sollte dabei fast zu einem Spiegelbild der Saison mutieren. Fortuna begann stark und führte durch Treffer von Mayer und Kondev schnell mit 2:0. Doch mit zunehmender Spielzeit kamen die Gäste besser in die Partie und drehten das Spiel durch einen Hattrick von Daniel Texeira schließlich in der zweiten Hälfte zu ihren Gunsten – begünstigt durch kapitale Fehler von Fortunen-Keeper Dennis Prostka und Manndecker Rudolf Zedi. Nach dieser Niederlage stand dann auch fest: Fortuna

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wird zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die vierte Liga absteigen, acht Punkte Rückstand waren in zwei verbleibenden Saisonspielen nicht mehr aufzuholen. Zum Saisonabschluss gab es dann noch eine 0:1Niederlage in Uerdingen und einen 3:0Sieg über Erzgebirge Aue. Immerhin 3.700 Zuschauer wohnten diesem noch bei.

Ein ständiger Begleiter der Fortuna waren in diesen Tagen wie eingangs bereits erwähnt aber auch die wirtschaftlichen Sorgen. Von den Millionenbeträgen, die durch die Achenbach´sche Kunstauktion, den Verkauf von Rasenparzellen des Paul-JanesStadions und das Trikotsponsoring der Toten Hosen in die Kassen gespült worden waren, war schon längst nichts mehr übrig. Es war somit klar, dass Fortuna auch in Liga vier keine großen Sprünge würde machen können. Immerhin – die Youngster Jan Tauer und Axel Bellinghausen, die in ihren wenigen Auftritten am Ende der Saison ihr Potenzial andeuteten, blieben dem Verein ebenso treu wie Stürmer Frank Mayer und Mittelfeldmotor Robert Niestroy. Ihr neuer Chef wurde ein gewisser Slavko Petrovic, seines Zeichens ehemaliger jugoslawischer Nationaltorhüter, der zuvor bereits in Darmstadt und Mannheim den Cheftrainerposten bekleidet hatte. Wie er mit seiner neuen Mannschaft in das „Abenteuer Oberliga“ startete, das lest Ihr in der nächsten Ausgabe von „Inside SCD“!

Termine Daten die man sich merken sollte...

Sa. 30.06

„SommerSause“ - das Sommerfest des SCD im Haus der Jugend

Sa. 28.07

„Helfer gesucht“ - Infotag des SCD

(Sa. 03.08)

(Saisonbeginn 2. Bundesliga)

Sa. 24.08

Saisonbeginn 1. Bundesliga

Termine vom Fanprojekt Auswärtsfahrten mit dem SCD

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Auch in der kommenden Saison bieten wir wieder Busfahrten zu den Auswärtsspielen an.

Inzwischen sind wir meist mit zwei Doppeldeckern unterwegs. Da die Nachfrage sehr groß ist solltet ihr Euch rechtzeitig anmelden.

Alle Informationen zur Anmeldung & Co. findet Ihr auf unserer Homepage. www.scd2003.de

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