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HSV SUPPORTERS CLUB | 54.601 MITGLIEDER
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C 14003 GEBÜHR BEZAHLT | Oktober 2011 | Ausgabe 68 I 2,00 Euro
supporters news DAS MAGAZIN DES HSV SUPPORTERS CLUB
Schwerpunkt:
Leidenschaft und Emotionen
Ein paar Worte vorweg Moin, HSVer!
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as für ein holpriger Saisonstart! Dass der Neu-Anfang nicht gerade leicht werden dürfte, war wahrscheinlich allen HSVern klar. Aber, dass wir nach sieben Spielen mit nur vier Punkten dastehen würden, damit durfte keiner rechnen. Und dennoch ist das Stadion immer noch voll, die Unterstützung von den Zuschauern für die Mannschaft lässt nicht nach. Warum eigentlich? Der Grund ist wahrscheinlich der Antrieb, HSVer zu sein und gleichzeitig der gemeinsame Nenner aller HSV-Mitglieder, egal ob Amateursportler oder Supporter: Leidenschaft und Emotionen! Diesen Titel für unser Schwerpunktthema hatten wir schon lange vor Saisonbeginn ausgesucht und konnten nicht ahnen, dass es nun so aktuell werden würde. In dieser Ausgabe werden Leidenschaft und Emotionen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. So erklärt zum Beispiel Marcell Jansen, wie es mit der Leidenschaft für unseren HSV aus der Sicht eines Profis aussieht (ab Seite 24). Die Leidenschaft besteht aber nicht nur in der Unterstützung der Mannschaft am Spieltag. Sie ist viel mehr. Zu ihr gehört auch die Pflege der Tradition. Am 29. September 2011 feierte der HSV nicht nur seinen 124. Geburtstag, es wurden auch weitere verdiente HSVer feierlich in den Walk of Fame aufgenommen. Neben den Spielern Ditmar Jakobs, Kevin Keegan, Uli Stein und Trainer Ernst Happel wurden mit Dr. Peter Krohn und Dr. Wolfgang Klein erstmals auch zwei ehemalige Funktionäre aufgenommen und für ihre Verdienste für den HSV geehrt. Dr. Krohn beteiligt sich über seine Amtszeiten hinaus bis heute engagiert an vereinsinternen Diskussionen. In dieser Ausgabe der supporters news blickt er in einem Interview auf seine Amtszeit zurück und äußert sich auch zu aktuellen Vereins-Themen (ab Seite 6). Ein anderer engagierter HSVer, Gründungsmitglied des Supporters Club und fast sechs Jahre Leiter unserer Abteilung, ist bald drei Jahre als Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder im HSV tätig. Was Oliver Scheel zur aktuellen Lage des Vereins zu sagen hat, könnt ihr in einem Interview ab Seite 18 lesen. Ausgabe 68
Leidenschaft und Emotionen bedeuten aber auch ehrenamtliches Engagement für unseren Verein. Wir können stolz auf mehrere hundert HSVer sein, die sich im Verein in den unterschiedlichsten Aufgaben, zum Beispiel als Jugend-Trainer oder auch beim SC als Ordner für Sonderzüge, zur Verfügung stellen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Dieses gilt im Übrigen auch für alle Funktionäre im HSV – die Mitglieder des Vorstands mal ausgenommen. Leider ist in den vergangenen Wochen ein sehr engagierter HSVer gestorben, der fast 60 Jahre aktiver Sportler in unserem Verein war und über 40 Jahre als Ehrenamtlicher Verantwortung übernahm: Ilija Eplinius. Ulli Klüver arbeitete drei Jahre im Amateurvorstand mit Ille zusammen und verabschiedet sich mit einem persönlichen Nachruf von einem großen HSVer und seinem Freund (Seite 11). In dieser Ausgabe der sn erwarten euch wieder die beliebten festen Rubriken. So sind die Rückblicke auf die Spiele unserer Profis von Philipp Markhardt (ab Seite 34), die Rückblicke auf die Spiele unserer Amateure von Rainer Steffens (ab Seite 37) und das Schiri-Quiz von Bodo Scheuing (Seite 46) dabei. Vor dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern findet am 30. Oktober 2011 ab 11:00 Uhr die jährliche Abteilungsversammlung im CCH statt. Es wird sicherlich eine spannende Versammlung, stehen doch unter anderem die Wahlen zur Abteilungsleitung der Abteilung Fördernde
Mitglieder/ Supporters Club an. Die AL besteht aus fünf Mitgliedern (dem/der Abteilungsleiter/in, einer/m Stellvertreter/in und drei weiteren Mitgliedern der AL). Alle Positionen sind durch die anstehenden Wahlen turnusgemäß neu zu vergeben. Die aktuelle Abteilungsleitung hofft auf eine rege Teilnahme. Vorstellungen der Kandidaten zur Wahl könnt ihr in der HSVLive lesen. Der Redaktionsschluss für diese supporters news lag vor dem Ende der Bewerbungsfrist, so dass wir gegebenenfalls nicht allen Kandidaten eine Vorstellungsmöglichkeit hätten geben können. Aus diesem Grund haben wir auf Vorstellungen der Kandidaten in dieser Ausgabe verzichtet. Mit der Abteilungsversammlung wird die Abteilungsleitung natürlich auch Rechenschaft gegenüber den Mitgliedern über das abgelaufene Geschäftsjahr 2010/2011 ablegen. Persönliche Rückblicke der AL-Mitglieder auf das abgelaufene Jahr könnt Ihr in diesem Heft lesen (Seite 12). Die nächste supporters news wird vor Weihnachten erscheinen. Hoffentlich haben wir dann mehr Punkte auf dem Bundesliga-Konto. Denn auch zu Weihnachten bringt die Leidenschaft zum HSV mit einigen Punkten mehr auf dem Konto auch mehr Spaß! In diesem Sinne: NUR DER HSV! Für die Abteilungsleitung Ralf Bednarek
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Inhaltsverzeichnis Ausgabe 68 · Oktober 2011 „Mit Händchenhalten kommen wir nicht weiter!“
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Leidenschaft und Emotionen
Interview mit Dr. Peter Krohn
Alles dasselbe?
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HSV-Fanprojekt, Fanhaus und Supporters Club
Vorbild Ilija Eplinius
11 12 16 18 20
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Was bedeutet HSV und Leidenschaft für dich?
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„Blaues Blut“ sozial
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Pfiffe
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Pro und Contra
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Unsere Fan-Clubs im Treppenhaus
HSV statt Krankenhaus
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Über „Blondie“ Lehmanns Leidenschaft
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Identifikation
Engagement für krebskranke Kinder
Wir sind ein Sportverein – also Hintern hoch!
Wahnsinnsarbeit!
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Nachgefragt
Oliver Scheel drei Jahre im Vorstand
Mitglieder! Bewegung!
Gespräch mit Marcell Jansen
HSV – mein Verein!
Menschen, die Spuren hinterlassen
Im Brennpunkt
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„Das gibt dir einen richtigen Schub …“
Die Amtszeit der Abteilungsleitung endet
Der Walk of Fame des HSV
Kurz vor dem Herzinfarkt Auswärtssieg in der „Raute“
✝ 12. August 2011
Ein Blick zurück
Schwerpunkt:
Schwerpunkt
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supporters news
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Fehlentscheidung?
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Nachruf auf unseren letzten Trainer
Aktion gegen Homophobie
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Ein Fußballprofi packt aus · René Schnitzler – Zockerliga
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„Was soll die schwule Scheiße?“
Ende der Durststrecke
Lesen und Hören Barrieren abbauen
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HSV engagiert sich für Behinderte
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Berichte über die Spiele der Profis
HSV-Sommererlebnisse
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Was hast Du so gemacht? Auf dem Jakobsweg für den HSV
Spitzenreiter
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Berichte über die Spiele von HSV II
Es geht voran Mit der Raute zur Frauen-WM 2011 Saisoneröffnungsradtour der HSV-Fanszene Berlin
Keine Brühwürfel-Arena!
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Grüße an den SC
Mitbestimmung beim FCK
Besucherrekord
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Trainingslager im Zillertal
Leserbriefe
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Liebe auf den ersten Klick
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Die supporters news verbindet
Kinder der Westkurve
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Weitere Suche nach Bildern und Erlebnissen
Regionalbetreuer
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Erste Anlaufstation für HSV-Fans, die nicht aus Hamburg kommen.
Neues aus den Fanclubs
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„Dünn vorher“ Baccum | OFC Schwarzenbek
Die wichtige Seite
HSV-Fanclub Fregatte Hamburg | Supporters Lohne
Supporters Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.
Regelquiz
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Regelfragen aus der Praxis für die Praxis
Eltern aus der Kontrolle?
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Zahlen, Fakten und Links
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Eltern-Fan- und Coachingzone!
Quiz für Fußball-Kids
Rund um den HSV
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Die letzte Seite
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Was macht eigentlich Martin Zafirov | Impressum
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Regelfragen aus der Praxis für die Praxis
Universalsportverein
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Die anderen Abteilungen
Ausgabe 68
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„Mit Händchenhalten kommen wir nicht weiter!“ Interview mit Dr. Peter Krohn Interview + Fotos Ulie und Uwe Liebnau · Fotos Witters
Lebendig beim Argumentieren Foto Liebnau
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ir hatten schon länger vor, Dr. Peter Krohn für die sn zu porträtieren – unabhängig von der Aufnahme in den „Walk of Fame“. Doch schon bei der Vorbereitung des Gesprächs wurde uns klar, dass wir für die Charakterisierung dieses „Urgesteins des HSV“ ein ganzes Heft brauchen würden: Dr. Peter Krohn als Präsident (1973-1975), als Generalmanager(1975-1977), als Traditionalist und Visionär, als Erneuerer, als Wirtschaftsfachmann, als Demokrat und Provokateur, als Mahner und Motivator, als … 29. August, 15 Uhr, wir treffen Dr. Peter Krohn im Elysee. Nach einem fast zweistündigen Gespräch und einer mehr als dreistündigen Fortsetzung am 12. 9. unser Fazit: So hellwach möchten wir mit fast 80 Jahren auch noch sein! Und: Schade, dass nicht mehr Mitglieder Dr. Peter Krohn in entspannter Atmosphäre live erleben können! Aber unsere – notwendigerweise sehr stark verkürz-
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ten – Gesprächsauszüge zeigen doch, wie bedeutsam und horizonterweiternd das ist, was Dr. Peter Krohn inhaltlich mitteilt und wie dahinter ein Mensch steht, den man – trotz aller Widersprüche – auch gut finden muss, weil er sich bedingungslos für den HSV engagiert. supporters news: Herr Dr. Krohn, auf welche Leistungen für den HSV sind Sie stolz? Dr. Peter Krohn: Soll ich sagen, dass ich stolz bin, den HSV aus einer Krisensituation herausgeführt zu haben? Ich meine, dass die Menschheit immer dann vorangekommen ist, wenn ein Leistungsklima da war. Dafür habe ich gesorgt. Mit Händchenhalten kommen wir nicht weiter. Das gilt nicht nur für den Sport, sondern auch für andere Lebensbereiche. Als ich damals anfing, als ich gewählt wurde 1973, war ich der Erste, in der Geschichte des HSV, der den Mitgliedern ein Konzept vorgelegt hat. Es war vor allem ein
Konzept – darauf lege ich heute noch Wert – was wirtschaftlich und sportlich war. Auseinanderreißen kann man das nicht. Der HSV war sportlich in einer kritischen Situation und die wirtschaftliche Situation war nicht rosig. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, weil ich auch die Vorgänger nicht kritisieren möchte. Damals lebten die Bundesligavereine im Wesentlichen von den Zuschauereinnahmen. Das Publikum reagierte vor allem auf die sportlichen Leistungen. Beispiel: Wenn der HSV im Westen irgendwo verloren hatte – und das war auch bei der Seeler-Mannschaft vorher häufig der Fall, wussten wir, beim nächsten Heimspiel bleibt das Publikum teilweise weg. Von daher muss man mein Konzept verstehen, dass ich wie wild getrommelt habe, dass das Publikum zurück ins Stadion kommt. Und dazu bedurfte es einiger Marketing-Maßnahmen, die waren neu im Fußball-Geschäft. Die sind dann später nachgeahmt worden, bis zu Bayern München, Stichwort supporters news
Foto Witters
Show-Training. Aber, ich kriegte auch damals, weil es neu war, Kritik. Von daher war es schon bedeutsam, dass ich der Erste war, der in einem Wahlgang zum Präsidenten gewählt wurde, obwohl oder weil er den Mitgliedern ein anspruchsvolles Konzept auf den Tisch gelegt hatte. Der berühmte Satz: „Ich führe den HSV in die europäische Spitze“ war verdammt mutig, wir waren ja Tabellenvorletzter. Ist aber 1977 erreicht worden: erster Europapokal-Sieg.Das zweite war, Erhalt des Universalsportvereins. Das habe ich auch geschafft. Einen sehr breitgefächerten HSV. Wir haben sogar damals aus den Überschüssen des Fußballgeschäftes auch Leistungsmannschaften aus dem Amateurbereich finanziert. Ich habe auch gesagt, wir brauchen einen Weltstar. Danach schrieb dann eine bestimmte Zeitung mit großer Aufmachung: „Wo bleibt Ihr Weltstar?“ Völlig berechtigt. Meine Antwort: Freunde, ihr habt den richtigen angemahnt, ich war gerade in England und habe die ersten Verhandlungen mit Kevin Keegan aufgenommen. Ich habe diese Ansprüche abgeleitet aus der Tradition unseres Klubs, denn wir hatten ja von Anfang an ganz große sportliche Erfolge. Auch in unserer Paradesportart Fußball. Die erfolgreichste Zeit waren in der Geschichte des HSV die zwanziger Jahre: dreimal Deutscher Meister; unter anderen mit meinem Vater. Neben den sportlichen Erfolgen kamen damals aber auch der Erwerb des legendären Klubhauses an der Rothenbaumchaussee und des großen Ochsenzollgeländes hinzu. Der HSV der 20er-Jahre hatte ein eigenes Spielsystem, zugeschnitten auf die Spieler: den sogenannten Husarenstil. Dieser Husarenstil traf nun auf die süddeutsche Kleinkunst. Die großen Vereine im Süden waren damals der 1.FC Nürnberg und die Spielvereinigung Fürth, die spielten den Kurzpass, also ein ganz anderes System. Der HSV mit seinen zum Teil sehr athletischen Spielern, schnellen Außenstürmern, fünf Stürmern, drei Läufern, zwei Verteidigern. Und nun prallten diese Spielsysteme aufeinander. Und es passierte das Sensationelle, dass der HSV es geschafft hatte, sich gegen die süddeutschen Mannschaften durchzusetzen. supporters news: Dürfen wir nebenbei Fotos machen?
Dr. Peter Krohn: Ja, aber ich bin heute ein bisschen angeschlagen. Selbst im Alter, ist man doch noch eitel (PK lächelt). supporters news: Wie stehen Sie als Traditionalist zum Marketing im Fußball? Dr. Peter Krohn: In seriösen Quellen, die die Geschichte aufgearbeitet haben, werde ich heute noch als Vater des Marketinggedankens im Fußballgeschäft bezeichnet. Das stimmt ein bisschen, aber ich habe das nie losgelöst gesehen. Ich sehe keinen Gegensatz zwischen Tradition und Kommerz. Ich kann ja Tradition pflegen, ich kann aber gleichzeitig Kommerz in einem Profi verein machen. Der große Fußball hatte immer eine wirtschaftliche Seite. Wir waren der erste Verein, der echte Trikotwerbung betrieb. Wir waren die Ersten, die den Antrag gestellt haben mit Campari. Und wieder gab es Kritik: Alkohol und Sport! Aber das ist ja auch schon damals ein über den Sport hinausgehendes gesellschaftspolitisches Thema gewesen. supporters news: Und was sagen Sie zu den Gesängen im Block 22C: „Wir scheißen auf Kommerz …“? Dr. Peter Krohn: Ach, ich habe von jungen Leuten auch viel vernünftigere Sprüche gehört. Da sind ja viele Leute, die mit jugendlicher Begeisterung Tradition leben! Der Fußball ist aber weltweit Showbusiness geworden. Vor 30 oder 40 Jahren hatte ich Recht mit der Prognose. Das bedeutet aber nicht, dass ich das begrüße. Der Fußball hat eine Entwicklung genommen, was den Kommerz angeht, die ich nicht gut finde. supporters news: Sie meinen die Abhängigkeit von Geldgebern? Dr. Peter Krohn: Zu meiner Zeit hatte ich immer einen eisernen Satz: Der HSV braucht keine Mäzene. Die Spieler kriegen vom Verein das, was der Verein durch eigene Leistung zahlen kann. Dieses Regulativ ist dann aber insbesondere in Italien, Spanien, später in England – und die Verbände UEFA, FIFA haben zugeguckt – außer Kraft gesetzt worden. Das ist der große Fehler gewesen. Nun denken Sie vielleicht, der Krohn
„Der Fußball ist aber weltweit Showbusiness geworden.“ Ausgabe 68
hat sich bekannt, dass er einer der Ersten war mit Trikotwerbung. Das ist aber etwas anderes, wenn ich eine Gegenleistung bekomme oder gebe. Wir als Verein haben dem Werbepartner eine große Steigerung des Bekanntheitsgrades beschert. Das akzeptiere ich, da ist Leistung und Gegenleistung. Bei der Bandenwerbung übrigens auch. Obwohl das damals höchst umstritten war. Aber wenn jetzt ein Mäzen, ich will keine Namen nennen, da Gelder hineinpumpt und ein Verein kann das aus dem Fußballgeschäft gar nicht wieder zurückverdienen, dann ist das eine ungute Entwicklung. Kommerz ja, aber mit diesen differenzierten Dingen, wie ich sie angesprochen habe. supporters news: Sie sollen sich damals in den Bereich des Trainers eingemischt haben. Dr. Peter Krohn: Ja, aber … Letzte Entscheidung muss doch immer in dem Gremium liegen, was juristisch die Verantwortung hat. Die trägt der Trainer nicht. In meiner Zeit konnte sich der HSV gar nicht überall Spezialisten erlauben, also wurde ich dann zum Leiter der Lizensspielerabteilung gemacht. Plötzlich rutschte ich dann auch hinein in die sportliche Seite. Trainer waren Einmann-Unterhalter. Ich habe dann eingeführt, dass der Kuno Klötzer einen Assistenztrainer bekam, nämlich Arkoc Özcan, unseren Torwart, als seine aktive Laufbahn beendet war. Es gab auch keine Konditionstrainer. Das war die ganz große Stärke von Kuno Klötzer. Die Mannschaft war konditionell immer auf den Punkt da. Und es gab auch nicht extra Leute für Fußballtaktik. Wenn nun, wie vorhin gesagt, die Einnahmen des Vereins vor allem über das Zuschauerinteresse kamen, dann muss diese Mannschaft für
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„Die Mitgliederversammlung hat sehr wichtige Mitwirkungsrechte.“
der Begeisterung, die wir vier Jahre zuvor entzündet hatten, brannte nun ganz hell und weit über Hamburg hinaus. Irgendwie fühlte ich mich auch persönlich an meinem Ziel angekommen. supporters news: Krohn und Vereins politisches?
das Publikum entsprechend interessant sein. Da sind wir dann bei meiner Personalpolitik. Alle Spieler in meiner Zeit habe ich geholt. Natürlich habe ich darüber auch mit dem Trainer gesprochen. Kein Spieler wurde geholt, der nicht auch eine Chance hatte, Stammspieler zu werden. supporters news: Wie müssen wir uns dieses Holen von Spielern vorstellen? Dr. Peter Krohn: Scouts gab es nicht, aber ich habe von einem profitiert, der war kurz vor meiner Wahl zum Präsidenten verstorben. Das war Gerhard Heid. Der war, würde man heute sagen, ein Scout. Der kam nach Hamburg und brachte dann vornehmlich aus dem Südwesten viele jugendliche Spieler mit, an die fünfundzwanzig Leute. Und mein Vorgänger, Dr. Barrelet, kam auf die sehr kluge Idee, diese Jungs, die in die Weltstadt Hamburg kamen, z. T. aus den Dörfern oder Kleinstädten, bei Pateneltern unterzubringen. Sechs Spieler konnten wir behalten und da haben wir das richtige Händchen gehabt. Wir haben sie langfristig an den HSV gebunden, ihnen die ersten Profiverträge gegeben: Manni Kaltz, er ist Rekordnationalspieler geworden, Rudi Kargus, dreimal Nationalspieler und sehr guter Torwart, Peter Hidien, ein toller Verteidiger, Caspar Memering, wurde auch Nationalspieler, Kurt Eigl. Willi Schulz schrieb damals als Bild-Kolumnist: „Herr Dr. Krohn, mit dieser Mannschaft der Grünschnäbel werden Sie absteigen.“ Willi
Schulz hatte natürlich recht, nur mit jungen Spielern kann man keine Bundesliga machen. supporters news: Und außer den Grünschnäbeln? Dr. Peter Krohn: In der Kasse war in der Saison 1973/1974 nix für die Finanzierung großer Ablösesummen. Da schufen wir dann die als einmalige und nur aus der damaligen Situation heraus zu verstehende Aktion „Fans kaufen Stars“: ein Aufschlag von einer Mark auf die Stehplätze und zwei Mark für Sitzplätze -zweckgebunden für den Kauf eines Spielers. Und das Publikum konnte darüber abstimmen, nicht welcher Spieler, aber in welcher Position unsere Mannschaft verstärkt werden sollte. Die Fans votierten – das war nicht überraschend – überwiegend für die Position eines Mittelstürmers. Das bestärkte uns, den damaligen Publikumsliebling von Hannover 96, Willi Reimann, zu verpflichten. Die Jahre danach hatten wir endlich wieder sportlichen und damit auch wirtschaftlichen Erfolg. Wir konnten dann nacheinander Spieler holen wie Horst Bertl, Horst Blankenburg, Buffy Ettmayer, Ferdi Keller, Arno Steffenhagen, Iko Buljan und vor allem Felix Magath, den Torschützen bei den Europapokalspielen in Amsterdam und Athen. supporters news: Und der versprochene Weltstar? Dr. Peter Krohn: Ja, da bin ich auch heute noch ein bisschen stolz. Das war nicht mehr zu toppen: Kevin Keegan 1977. Dieser gelungene Transfer war eine Sensation in ganz Fußballeuropa! Ich werde nie vergessen, wie wir beim ersten Spiel mit Kevin Keegan beim „Galabend der Weltstars“ den großen FC Barcelona mit Johann Cruyff mit 6:0 aus dem Volksparkstadion fegten. Und vier Tage später an gleicher Stelle im zweiten Spiel Keegans im „Hafenpokal“ den amtierenden Sieger des Europapokals der Landesmeister, den FC Liverpool, mit 3:2 besiegten. Wir waren ja auch selbst gerade Sieger des Europapokals der Pokalsieger geworden. Und die Fackel Überschäumende Freude nach DFB-Pokalgewinn Foto Witters
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Dr. Peter Krohn: Ja, das gehört zusammen. Ich habe mich seit Jahrzehnten eingesetzt für die Mitgliederrechte des einzelnen Mitgliedes. Ich habe vor einigen Jahren auf einer Mitgliederversammlung gesagt: „Ich habe Sorge, dass dieser Verein sich entwickelt zu einem Verein der Funktionäre und das Gros der Mitglieder verhält sich inaktiv.“ 1999 hatte ich einen Satzungsantrag initiiert. Wir haben dann zwei Jahre gebraucht, um diese Satzungsänderung zu erarbeiten, die Rechte des einzelnen Mitgliedes zu stärken. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Das waren z. T. Kompromisse, sehr viel wohl aus meinem Kopf gekommen. Ich nehme mal so ein kleines Beispiel: die zweite Mitgliederversammlung. Der damalige Vereinsvorsitzende hat sich mit Händen und Füßen dagegen gesträubt. Dann hatten wir einen Kompromiss: Dann machen wir wenigstens eine Informationsveranstaltung. Jetzt dränge ich immer darauf, dass diese Informationsveranstaltung stattfindet und möglichst zeitnah zum Ende einer Saison. Viele junge Leute im Fanhaus wissen das gar nicht, dass wir die Rechte der Mitgliedschaft wirklich vorangebracht haben. Dazu zählte auch die Position eines Vorstandsmitgliedes für die Mitgliederbelange, das gewählt wird von den Mitgliedern. Damals habe ich gesagt: „Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre, würde ich mich sofort bewerben für diese Position“. Die Mitgliederversammlung als höchstes Satzungsorgan hat also wichtige Mitwirkungsrechte. Das hat überhaupt nichts mit Basisdemokratie zu tun. Mir gibt es immer einen Stich: Der HSV hätte Basisdemokratie. Basisdemokratie wäre, wenn wir auf dem Rathausmarkt mit 70.000 Mitgliedern stehen und darüber abstimmen, welcher Spieler verpflichtet werden soll. Das ist operatives Geschäft des Vorstands und der muss der beste sein, den der Aufsichtsrat als besten empfindet. Es ist also einfach Unfug zu sagen, wir haben Basisdemokratie. Die Journalisten schreiben so schnell: „Die sind ja bewegungsunfähig, weil sie Basisdemokratie haben“. Und führen dann Miseren, sportliche Niederlagen und weiß der Teufel was darauf zurück. Wir haben alle Rechte für die Mitgliedschaft im Rahmen des Deutschen Vereinsrechts festgesupporters news
scheide hier. Und das stört mich immer an HSVlive: Wie kann man das Kapitel nennen „Mitglieder/Fans“. Das sind zwei ganz andere Geschichten. Vielleicht würden es ja einige Leute im Verein lieber sehen, alles in die Richtung Fans und dann in eine Kapitalgesellschaft zu entwickeln. Denn Fans sind ja nicht Mitglieder mit in der Satzung verankerten Rechten. supporters news: Wie sehen Sie die gegenwärtige Situation beim HSV? Dr. Peter Krohn: Über aktuelle Fragen würde ich mich ungern äußern. Ich finde, es gehört sich auch nicht. Ich weiß, dass manche Vereinskameraden da keine Skrupel haben, öffentlich gleich loszuhauen. supporters news: Ihre öffentliche Zurück haltung ehrt Sie. Wir haben Sie aber in Diskussionen beim HSV manchmal sehr ungeduldig erlebt.
Interessiert beim Zuhören Foto HSV Supporters Club
schrieben. Es ist hier keine Vorschrift, die wir im Jahre 2000 zu Gunsten unserer Mitglieder erstritten haben, die gegen das Deutsche Vereinsrecht verstößt. supporters news: Haben Sie eine Botschaft für jüngere HSVer? Dr. Peter Krohn: All die Jahrzehnte, nicht nur als ich im Amt war, war mir klar, dass der HSV, je mehr Mitglieder er bekam und erfreulicherweise auch junge Mitglieder, dass das die Zukunft des HSV als Verein ist. Ich habe damals immer so ein bisschen gepredigt, gerade auch an die jungen Leute: „Mensch, beim Verein könnt ihr auch Demokratie lernen. Ihr müsst euch einbringen, fighten mit Worten, leidenschaftlich diskutieren. So wie der alte Krohn, manchmal vielleicht zu temperamentvoll, aber Fairness gegenüber Andersdenkenden, bitte nie persönlich beleidigen! Seid keine Duckmäuser, aber bitte keinen Krawall! Und wenn dann eine Entscheidung gefallen ist, dann gehört es sich als Vereinsmitglied, loyal diese Entscheidung mitzutragen und nicht nachher noch rumzunörgeln. Das ist Demokratie, so ist es auch in der Politik.“ supporters news: Und das Echo? Dr. Peter Krohn: Mich hat im Fanhaus in einer Diskussion sehr gestört, als ich kritisierte: Ausgabe 68
„Ihr pfeift, wenn ein eigener Spieler die Gelbe Karte kriegt und jubelt, wenn der Gegner eine bekommt. Das ist nicht fair!“. Da ist man über mich hergefallen: „Der Krohn ist ja wohl von gestern.“ Also, ich habe da ja nicht nur positive Resonanz gekriegt. Aber, ich glaube, die Jungs wissen, ich sage ihnen auch das, was ich persönlich für falsch empfinde. Auch bei den Konservativen im Verein bin ich angeeckt und nun habe ich den Ruf – und hoffentlich bleibt das auch so, auch wenn ich im Himmel oder in der Hölle demnächst bin –: „Mensch, der hat wenigstens seine Meinung gesagt und hat immer irgendwie versucht, Position zu beziehen und war keiner Seilschaft im Verein zuzuordnen.“ supporters news: Gibt es auch eine Botschaft für ältere HSVer? Dr. Peter Krohn: Ich wünschte mir manchmal mehr Engagement von unseren älteren Mitgliedern in allen vereinspolitischen Fragen. Wenn ich manchmal bei den Senioren bin, dann tragen ich und noch nicht einmal eine Handvoll die Diskussion. Ich finde, unsere supporters haben etwas geschaffen, dass sie zumindest in Teilbereichen muntere Diskussionen führen. Und das fehlt mir manchmal bei den Senioren. Meine Vereinsmitgliedschaft definiere ich so, dass ich mich als Mitglied engagiere. Sonst brauche ich nur Fan zu sein. Ich unter-
Dr. Peter Krohn: Vorweg: Aktuell freue ich mich auf sachliche und leidenschaftliche Diskussionen mit dem Satzungsausschuss. Aus der Sicht eines einfachen Mitgliedes habe ich da die eine oder andere Ansicht. In der Vergangenheit war ich an manchen Stellen wirklich zu ungeduldig, weil ich das Gefühl hatte oder auch wusste: Das ist ein Fehler, was der andere sagt oder macht. Man will natürlich auch etwas bewirken, sich in der Diskussion durchsetzen. Das muss ich zugeben. Bei uns ist es oft so, dass gar nicht auf vorausgegangene Argumente eingegangen wird und da bin ich manchmal ausgeflippt und habe dazwischengeredet. Aber oft werde ich auch noch im Nachhinein angesprochen, dass meine Argumente richtig waren. Wenn nun meine Art zu diskutieren zu leidenschaftlich war, habe ich mich eigentlich nachträglich stets sehr schnell bei eventuell Betroffenen persönlich entschuldigt supporters news: Moniert wird das Benehmen, moniert werden ja nicht die Inhalte. Dr. Peter Krohn: Wunderbar, dass Sie das sagen, das höre ich von vielen, selbst von denen, denen ich allzu schnell in die Parade gefahren bin. So wird mir von Kontrahenten gesagt: „Inhaltlich war das ja großartig, aber, dass du gleich da ausgerastet bist …“ Soll ich mich nun an die Wand stellen? supporters news: Bitte nicht! Was wäre der HSV ohne Peter Krohn?
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Alles dasselbe? HSV-Fanprojekt, Fanhaus und Supporters Club Text Joachim Ranau · Fotos HSV-Fanprojekt
Die Mitarbeiter des Fanprojekts (von links nach rechts): Joachim Ranau, Martin Zajonc, Geneviève Favé, Thorsten Eikmeier.
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in und wieder herrscht bei einigen – vielleicht sogar vielen – Mitgliedern und Fans Verwirrung über die in der Titelzeile genannten Institutionen bzw. Organisationen und ihre Beziehung zueinander. Dabei ist alles ganz einfach. Die Abteilung Fördernde Mitglieder/Supporters Club ist bekanntermaßen eine Abteilung des Hamburger SV, das HSV-Fanprojekt eine Einrichtung der Stadt Hamburg und das Fanhaus der Sitz des Fanprojektes. Im HSV-Fanprojekt arbeiten schon seit 28(!) Jahren Pädagogen und Sozialarbeiter (Stand heute: drei Männer und eine Frau) hauptamtlich in verschiedenen personellen Zusammensetzungen und machen mittlerweile der 4. Generation von 14-25jährigen HSV-Fans Angebote, entwickeln Projekte und mischen sich ein. Zentrale Säule für das Fanprojekt ist das Fanhaus. Dort sind die Büroräumlichkeiten des Fanprojektes untergebracht, finden Veranstaltungen statt (z. B. Poker- und Kickerturniere, Diskussionsveranstaltungen) und nutzen u. a. die Gruppen „CFHH“ (donners-
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tags) und „Poptown“ (montags) Räumlichkeiten. Vor und nach Heimspielen des HSV öffnen beide Gruppen im Wechsel die Fanräumlichkeiten für jeden interessierten HSVer, der sich mit Gleichgesinnten auf das Spiel vorbereiten oder selbiges ausklingen lassen will. Aber das Fanhaus ist trotzdem kein alleiniger Treffpunkt oder gar Eigentum der Ultras. Die „Hausherren“ des Fanprojektes legen Wert darauf, dass alle HSVer willkommen sind. Und so haben viele ganz unterschiedliche Gruppen, Abteilungen und Arbeitsgemeinschaften das Fanhaus zu ihrem Treffpunkt gemacht. Die HSV-Skatabteilung trifft sich dort jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat zum Zocken, Trainieren und Besprechen. Arbeitsgruppen wie „HSV-Fans beobachten Polizei“, die „Antidiskriminierungs-AG“, eine AG, die an einem Buch über HSV-Fans arbeitet, die „Pyro-AG“, eine Fangruppe der HSV-Handballer und das „Volksparkett-Team“ treffen sich im Fanhaus zum Vorbereiten, Planen und Organisieren von Aktionen und Veranstaltungen.
Und: Ein Mal im Monat ist auch der HSV Supporters Club zu Gast im Fanhaus. Die Abteilungsleitung des SC lädt jeden ersten Dienstag im Monat zur öffentlichen Sitzung ein. Dann finden sich bis zu 70 Mitglieder zum Diskutieren ein, wollen Neues erfahren und manchmal auch Rechenschaft von ihrer Abteilungsleitung. Auch vom Fanprojekt ist immer jemand dabei (alle Fanprojektmitarbeiter sind Mitglied im HSV), um Meinungen, Informationen und Entwicklungen zu erfahren und Diskussionen zu verfolgen. Was die Fanprojektler gelegentlich jedoch irritiert, ist der Umstand, dass, obwohl es das Fanhaus in seiner beschriebenen offenen Konzeption seit 1988 gibt, einige HSV- Fans und HSV- bzw. SC-Mitglieder glauben, das Fanhaus gehöre zum Supporters Club (oder eben wahlweise den Ultras). All denen sei gesagt: Wer das Fanhaus mal für ein Treffen oder eine Veranstaltung braucht, kann sich gerne melden. Alle sind herzlich willkommen und es lässt sich bestimmt ein Termin finden. Im Übrigen kann man das Fanhaus auch für private Feiern oder Veranstaltungen nutzen, dann kostet es allerdings etwas. Die (weiteren) Aufgaben des HSV-Fanprojektes sollen an dieser Stelle schnell beschrieben werden. Das HSV-Fanprojekt soll HSV-Fans Angebote machen (z. B. U-18-Fahrten anbieten, Fußballturniere organisieren etc.), Projekte initiieren („Volksparkett“, Filmprojekt „Trikottausch“, Theaterstück „Hinter euren Zäunen“, Jugendaustauschfahrten z. B. mit polnischen oder französischen Fußballfans), HSV-Fans beraten und unterstützen (z. B. bei Konflikten mit Polizei und Ordnungsdiensten, Stadionverboten oder persönlichen Problemen), Fans oder Fanclubs Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen (z. B. im Fanhaus, Sporthallen), auch mal für Fans gegen den HSV Partei ergreifen und seine Vertreter kritisieren oder Neues anzuregen, aber auch eventuelles Fehlverhalten von Fans im Stadion oder Sonderzug oder wo auch immer in Frage stellen bzw. kritisieren. Ihren Zielen und Aufgaben fühlen sich die Fanprojektmitarbeiter nicht nur persönlich verpflichtet, sondern haben einen entsupporters news
Termine (ab Ende Oktober, unter anderem) Young-Supporters-Touren für HSV-Fans von 14-18 Jahren am 5.11. nach Leverkusen, am 26.11. nach Hannover und am WE 10./11.12. nach Mainz Volksparkett vor den Heimspielen gegen K´Lautern am 30.10. um 16 Uhr, gegen Hoffenheim am 20.11. um 16 Uhr, gegen Nürnberg am WE 3./4.12 und gegen Augsburg am WE17./18.12.
Vorbild Ilija Eplinius ✝ 12. August 2011 Text Ulli Klüver · Foto HSV
Pokerturniere im Fanhaus am 9.11. und 13.12. jeweils ab 19 Uhr Die Hallenmeisterschaft der HSV-Fans, der Indoor-Cup“, findet voraussichtlich am Sonntag, den 18.12. in der Alsterdorfer Sporthalle statt. sprechenden Auftrag von der Stadt Hamburg und werden unter dieser Bedingung von dort und durch den Fußball (DFL, DFB) finanziert. Das heißt, die Mitarbeiter können nicht machen, was sie wollen, sondern haben sich an den Aufträgen bzw. Aufgaben zu orientieren. Wer sich dafür näher interessiert, kann der Homepage des Fanprojektes mal einen Besuch abstatten. Oder kommt einfach mal vorbei. Der HSV Supporters Club unterstützt übrigens auf Anfrage bzw. Antrag einige Projekte und Aktivitäten des Fanprojektes ideell und finanziell, wie z. B. Angebote für jüngere HSV-Fans und Mitglieder („HSV Young Supporters“) oder das Projekt „Volksparkett“ sowie die „Westkurven-Meisterschaft“ und den „Indoor-Cup“. Die Durchführung des „Anti-Diskriminierungs-Tages“ Anfang des Jahres durch eine Arbeitsgemeinschaft von HSV-Fans wurde
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zusammen mit dem SC gefördert und unterstützt. So schließt sich der Kreis und lässt sich die anfangs gestellte Frage („HSV-Fanprojekt, Fanhaus und Supporters Club – alles dasselbe?“) zwar mit einem klaren Nein beantworten, aber beide Organisationen arbeiten eng zusammen. Das sollten sie auch, schließlich wollen und sollen sich beide für HSV-Fans bzw. –Mitglieder einsetzen. Wer die Angebote des Fanprojektes wahrnehmen will bzw. sich dafür interessiert, sollte einen Blick in den Veranstaltungskalender werfen (siehe Infokasten) bzw. das Fanprojekt kontaktieren. Das HSV-Fanprojekt ist bei Heimspielen übrigens auch im Stadion mit einem Infostand vertreten (Ebene 4 ca. 50m vom Supporters-Stand – siehe Hinweisschild). Also: Herzlich willkommen! Joachim Ranau, HSV-Fanprojekt
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Jahre war „Ille“ aktiver Sportler im HSV. 40 Jahre davon hat er sich gleichzeitig als treibende Kraft in verschiedenen Ehrenämtern des Amateursports eingesetzt; zuletzt als Vorsitzender des Amateurvorstandes. In seine Verantwortung fallen vor allem das Wachstum des Amateursports mit neuen Sportarten, die langfristige Ausrichtung des Amateursports im HSV mit der Amateurstrategie sowie die wirtschaftliche Absicherung des Jugend- und Breitensports im HSV und die Initiative für den Masterplan in Ochsenzoll. Es war vor allem die Jugend, die ihm am Herzen lag. Nicht nur dass er selbst bis zuletzt noch Jugendhandballspiele als Schiedsrichter geleitet hat. Er hat die Übernahme der sozialen Verantwortung des HSV vorangetrieben. Neben der Förderung von Gesundheitssport und Rollstuhlsport ist vor allem das Handballprojekt in Schulen in sozialen Brennpunkten seiner Initiative zu verdanken. Auch für die vielen weiteren Erfolge seines unermüdlichen Einsatzes, danken ihm alle im HSV. Danken müssen wir Ille aber vor allem dafür, wie er seine Ämter gelebt und ausgefüllt hat. Mit großer Lebensfreude und Begeisterung hat er uns immer wieder mitgerissen. Pragmatisch hat er Lösungen gefunden statt lange komplexe Details zu diskutieren. Er ist einen gemeinsam eingeschlagenen Weg auch dann weiter gegangen, wenn es statt Rückenwind auch mal Wind von vorn gab, der auch noch etwas rauer wurde. Ille war unerschütterlich und gab nicht auf! Im Gegenteil, seine Gelassenheit war bewundernswert, wenn es im Wasserglas HSV mal wieder stürmte. Was Ille getan hat, hat er nur für den Verein getan. Nie ging es ihm um seinen eigenen Vorteil oder eigenes Ansehen. Er war ein freier Geist und hat eher Nachteile in Kauf genommen, als dass er sich selbst hätte verbiegen lassen oder, als dass er geschwiegen hätte, wo es wichtig war, Laut zu geben. Ille hat sich um den HSV verdient gemacht. Er war ein großes Symbol für das Ehrenamt. Ich danke dafür, dass ich Ille erleben und begleiten durfte.
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Ein Blick zurück Die Amtszeit der Abteilungsleitung endet Text Die Abteilungsleitung · Fotos Witters · HSV Supporters Club
Erfolgreich aktiv Text Ralf Bednarek
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urz vor Beginn des abgelaufenen Geschäftsjahres konnten wir nach mehrjährigen Verhandlungen mit dem Vorstand des HSV im Juni 2010 die vom Vorstand vor Jahren gekündigte Etatvereinbarung abschließen. Nach langen, teilweise nicht ganz leichten Verhandlungen gelang es uns, eine an die aktuellen Gegebenheiten angepasste Vereinbarung unter Beibehaltung der bisherigen Aufgaben zu schließen. Unsere Abteilung ist weiterhin für die Fanbetreuung im weitesten Sinne zuständig. Das bedeutet nicht nur, dass die beiden Fanbeauftragten in unserer Abteilung tätig sind, das bedeutet auch, dass wir auch weiterhin für den Verkauf von Auswärtskarten, die Organisation und Durchführung von Auswärtsfahrten sowie die Verwaltung der eigenen Mitglieder zuständig sind. Auf Wunsch übernehmen wir auch die Mitglieder-Verwaltung von Amateur-Abteilungen. Darüber hinaus vertreibt der Supporters Club auch weiterhin eine eigene MerchandiseLinie, die in Eigenregie entwickelt, produziert (über entsprechende Anbieter) und verkauft wird. Die Produkte werden ausschließlich Vereinsmitgliedern zum Verkauf angeboten. Im vergangenen Jahr sind aber auch neue Aufgaben hinzu gekommen. So sind das Archiv und die Autogramm-Post jetzt in unserer Verant-
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wortung. Derzeit arbeiten insgesamt 15 festangestellte Mitarbeiter und mehrere Aushilfen hauptamtlich in unserer Abteilung. In der Fan-Arbeit standen im vergangenen Geschäftsjahr sicherlich die Nord-Derbies gegen den FC St. Pauli und den SV Werder Bremen im Vordergrund. Während die Heimspiele im Hinblick auf die Sicherheit eher ruhig verliefen, kam es bei den Auswärtsspielen teilweise zu schlimmen Vorfällen. In Bremen kam es zu zahlreichen Verletzungen bei HSVern und Polizeibeamten, die durch eine Massenpanik verursacht wurden. Wesentliche Auslöser dieser Panik waren die zu lange Blocksperre der Polizei Bremen und die mangelhafte Kommunikation der Polizei mit den Fans in dieser Situation. Zum Glück geht es allen Verletzten inzwischen besser! In der Nachbetrachtung können wir alle glücklich sein, dass nicht Schlimmeres passierte. Trotz der Kritik an dem Polizeieinsatz möchte ich ausdrücklich betonen, dass sich die Zusammenarbeit mit der Polizei in Bremen in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat. Der Dialog zwischen dem Supporters Club und der Polizei Bremen hat zu einer deutlichen Entspannung im Verhältnis zu den Fans gesorgt. Auch wenn noch nicht alles „rund läuft“, war der Polizei-Einsatz beim letzten Spiel in Bremen in dieser Saison für alle Beteiligten zufriedenstellend. Ein besonderer Dank gilt hier der Polizei Bremen, aber auch allen HSVern, die das Spiel in Bremen besuchten, um Fußball zu gucken. Nur ein Auswärtssieg in Bremen fehlte in diesem Jahr… Auch in dieser Saison hat der Supporters Club Fahrten zu jedem Auswärtsspiel des HSV angeboten, um unserer Elf so viel Unterstützung wie möglich zukommen zu lassen. Nahezu alle Touren waren ausgebucht, fast alle Gast-Kontingente wurden von uns HSVern ausgeschöpft. Wir haben Bus- und Bahnreisen, teilweise sogar mit Übernachtung angeboten. Auch der Sonderzug wurde in der vergangenen Saison zu mehreren Spielen eingesetzt. Alle Fahrten verliefen friedlich. Bis heute erhalten wir nahezu keine Möglichkeiten, die SC-Produkte in den HSV-Fan-
Shops anzubieten. Allerdings befinden wir uns in guten Gesprächen mit den jetzt Verantwortlichen und gehen davon aus, in Kürze eine für alle gute Lösung zu finden. Der Vertrieb der Merchandise-Produkte erfolgte bisher im Wesentlichen über unseren Online-Shop und den Verkaufsstand auf der Nordtribüne in der Supporters-Ebene. Trotz der schwierigen Verkaufssituation konnten wir im vergangenen Jahr mit unseren Handelsaktivitäten (Merchandise und Auswärtsfahrten/-karten) einen Gewinn von über 200.000,00 € erzielen. Unter Berücksichtigung von ca. 105.000,00 € nicht verbrauchten Etat-Mitteln konnte ein „Abteilungs-Gewinn“ von über 300.000,00 € erreicht werden. Die Anzahl der Abteilungs-Mitglieder ist auch im vergangenen Jahr angestiegen. Allerdings ist der monatliche Zuwachs zurückgegangen. Zu Beginn der abgelaufenen Saison waren 52.448 Mitglieder in unserer Abteilung, jetzt sind es 54.601. Neben der Abteilungsversammlung im Herbst haben wir eine Informationsversammlung im Frühjahr 2011 durchgeführt. Die monatlichen Abteilungs-Sitzungen im Fanhaus fanden regelmäßig statt. Hier konnten aktuelle Vereinsthemen diskutiert werden. Zu Gast waren im vergangenen Geschäftsjahr unter anderem Bernd Hoffmann und Carl Jarchow. Wir haben vier Ausgaben der supporters news (mit zwei Geschenken in Form von Aufklebern und SCWimpeln) erstellt. Supporters TV (jeden letzten Montag im Monat live auf TIDE TV und UKW 96,0 sowie wenige Tage nach der Erstausstrahlung über unsere Homepage www.hsv-sc.de) hat sich etabliert und wird inzwischen seit mehr als zwei Jahren ausgestrahlt. Zur täglichen Diskussion von HSV-Mitgliedern bieten wir weiterhin das HSV-Forum an. Im Namen der Abteilungsleitung danke ich allen Mitarbeitern des HSV, insbesondere den Mitarbeitern unserer Abteilung und vor allem den vielen Ehrenamtlichen, die so manches Projekt im SC erst ermöglichen, für die Zusammenarbeit.
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Rund um die Uhr Text Andreas Kloss
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chon wieder sind drei Jahre vergangen. Die Amtszeit begann mit den Aufsichtsratswahlen, für welche die vorherige Abteilungsleitung (der ich damals bereits angehört habe) zum Ende ihrer damaligen Amtszeit vier Kandidaten aufgestellt hatte. Ein ganz normaler Vorgang, den es auch die Jahre zuvor schon gegeben hatte. Allerdings hatte dieses Mal wohl jemand etwas dagegen und eine Medienkampagne, wenn nicht sogar Medienhetze, setzte gegen die vier vorgeschlagenen Kandidaten ein. Auch jetzt, drei Jahre später, bin ich immer noch fassunglos, was Teile der Medien von sich gegeben haben. Respekt an die vier Kandidaten, die trotzdem ihre Kandidatur aufrecht erhalten haben. Aber leider hat es damals keiner in den Aufsichtsrat geschafft. Über die gesamten drei Jahre sah sich aber auch die Abteilungsleitung massiven Angriffen ausgesetzt. Vor allem anonym im Internet wurden oft genug Lügen und dummes Zeug verbreitet, was die Arbeit nicht immer einfach und angenehm gemacht hat. Höhepunkt eine Anzeige wegen Erpressung (!), welche natürlich eingestellt wurde. Die betreffende Person hat es bis heute nicht für nötig gehalten, sich persönlich dafür zu entschuldigen. Aber es gab auch viele positive Dinge in den vergangenen drei Jahren. So wurde begonnen, bundesweit regionale Fanclubtreffen und Stammtische auszurichten, immer in Zusammenarbeit mit den Botschaftern oder Regionalbetreuern des Supporters Clubs. Über 50 Termine habe ich so für den Supporters Club wahrgenommen, u. a. in Schleswig-Holstein, Niedersachen, Brähm, Hessen, NRW, Berlin, Bayern etc. Und weitere Einladungen an die AL liegen vor, u. a. aus Luxemburg. Ziel dieser Veranstaltungen war und ist es, über die Arbeit des Supporters Clubs zu berichten, die Fanclubs vor Ort untereinander bekannt zu machen und zu vernetzen, gemeinsame Veranstaltungen in der Region voranzutreiben und auch für Fragen zur Verfügung zu stehen. Diese Treffen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und werden nun teilweise auch in Eigenregie vor Ort organisiert, was ich als großen Erfolg meiner Arbeit ansehe. Nach der Neueinstellung von Nicole Hellendoorn als Fanbeauftragte haben wir zudem damit begonnen, die Struktur der Regionalbetreuung des Supporters Clubs zu aktualisieren. Neues dazu wird es an anderer Stelle in der supporters news geben. Seit etwas mehr als zwei Jahren haben wir nun
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auch schon unsere Sendung „Supporters TV“ auf TIDE TV im Hamburger Kabelnetz bzw. später im Internet. Immer am letzten Montag des Monats gibt es interessante Diskussionsrunden, anfangs mit Manfred Ertel, jetzt mit Ralf Bednarek als Moderator. Von Anfang an bin ich hier in der Redaktion der Sendung aktiv und bei fast jeder Sendung vor Ort im Studio. Dabei kümmere ich mich vor allem um die Begrüßung und Bewirtung der jeweiligen Gäste. Ein Mal war ich selber Gast der Sendung. Neben den wöchentlichen Abteilungsleitungssitzungen am Dienstagabend (am ersten Dienstag im Monat teilweise sogar öffentlich mit den Mitgliedern im Fanhaus oder auch mit Gästen im Stadion) gibt es viele Termine, an denen ich regelmäßig als Vertreter der Abteilungsleitung – und natürlich auch aus Interesse – teilgenommen habe. Dazu zählen u. a. die Montagstreffen der Senioren, Gremientagungen und –treffen, Gespräche mit dem Vorstand und der sportlichen Leitung des HSV, Fanclubversammlungen, Fanclubbesuche mit den HSV-Profis, Versammlungen der Amateursportabteilungen, Redaktionssitzungen für die supporters news und Supporters TV usw. Viele Dinge konnte ich zudem begleiten oder anstoßen und organisieren: Diskussionsrunden (zuletzt mit den HSV-Profis Marcell Jansen und Dennis Diekmeier sowie mit Michael Oenning und Frank Heinemann), vergünstigte Hafenrundfahrten für Mitglieder, Saisoneröffnungskonzerte, Weihnachtsfeiern, Ehrenamtlichenfeier, Allesfahreressen und vieles mehr. Mein persönlicher Dank für die hervorragende Unterstützung in dieser Zeit geht an die Mitarbeiter des Supporters Clubs im Stadion, alle ehrenamtlichen Kräfte und an erster Stelle an meine Freundin Nadine – danke, dass du das alles, manchmal rund um die Uhr, mitmachst!
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Abschied Text David Duddeck
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ls im Oktober des letzten Jahres Jens Wagner aus der Abteilungsleitung zurücktrat und mehrere HSVer auf mich zukamen und fragten, ob ich mir vorstellen könne zu kandidieren, fing ich an zu überlegen. Dass mein junges Alter einige Skepsis hervorrufen würde, war mir klar, allerdings sah ich dieses in gewisser Weise auch als Chance: Gerade für die jüngeren HSV-Mitglieder sollte meine Kandidatur ein Zeichen sein, dass Vereins- und Fanpolitik nicht konservativ und langweilig sein müssen, sondern absolut wichtig, um unsere Interessen als Mitglieder und Fußballfans zu vertreten. Bei der Abteilungsversammlung Ende November 2010 wurde ich dann, als einziger Kandidat, mit nur einer Gegenstimme in die Abteilungsleitung gewählt. Auch an dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei euch Mitgliedern für das in mich gesetzte Vertrauen bedanken. Die Einarbeitung in das neue Amt lief dank der hervorragenden Unterstützung der AL-Kollegen sowie unserer Mitarbeiter sehr gut. Bei der Neuverteilung der Aufgaben innerhalb der AL übernahm ich die Bereiche „Fanprojekt/Young Supporters“ und „Amateursport“.
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Ende Januar, im Rahmen des Frankfurt-Heimspiels, fand bei uns im Volksparkstadion der „Pro-VielfaltTag“ statt, welcher von der AntiDiskriminierungs-AG, der auch ich angehöre, in Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt organisiert und durchgeführt wurde. Unterstützt wurde der „Tag der Vielfalt“ vom Vorstand des HSV e.V. und auch von uns als Supporters Club. Ich persönlich habe mich sehr darüber gefreut, dass auch wir als SC uns dazu durchringen konnten, die Aktion zu unterstützen, da antidiskriminierendes Engagement im Fußballzusammenhang beim Supporters Club in meiner Wahrnehmung bisher eher als unwichtig angesehen wurde. Ein weiterer sehr erfreulicher Teil meiner Amtszeit war die Zusammenarbeit mit den Amateuren, insbesondere mit der EishockeyAbteilung, mit der der SC schon seit Längerem eng verbunden ist. Neben der finanziellen Unterstützung sorgten wir für die Bewerbung der Spiele der 1. Herren über unsere SC-Medien und verlosten unter unseren Mitgliedern einige Freikarten für die Heimspiele im Eisstadion Stellingen. Ich bin zuversichtlich, dass sowohl nach dem Rückzug von EishockeyAbteilungsleiterin Kirsten Grünberg und ebenso dem Ende meiner Amtszeit die gute Zusammenarbeit zwischen SC und Eishockey-Abteilung weiterhin bestehen bleibt und sogar erweitert wird. Mit Bedauern erreichte uns in der Abteilungsleitung Mitte August die Nachricht vom Tod des Amateurvorstandsvorsitzenden Ilija Eplinius. Auch wenn ich persönlich ihn nur sehr kurz kannte, lernte ich ihn als sehr lebensfrohen, engagierten HSVer kennen. Wir werden ihn immer in ehrender Erinnerung bewahren. Ein weiteres Thema, welches uns ab März als AL beschäftigte,
war natürlich auch die vorzeitige Entlassung der Vorstände Kraus & Hoffmann und die Ablösung durch Joachim Hilke und Carl Jarchow sowie die damit verbundenen Reaktionen, die uns erreichten. Inhaltlich anderer Meinung zu sein ist vollkommen normal, wenn nicht sogar förderlich. Erschreckend fand ich aber die teilweise sehr niveaulosen und sogar beleidigenden Mails einiger Mitglieder an uns als Abteilungsleitung. Doch natürlich gab es auch viele sehr kritische, aber dennoch konstruktive Kommentare, unter anderem auch von der „Initiative Pro HSV“. Auch z. B. im Rahmen von „Supporters TV“ anlässlich des 18. Geburtstages des SC, wo ich neben Carl Jarchow, Alexander Laux und Fernando Silva als Vertreter der Initiative zu Gast war, gab es durchaus sehr angeregte Diskussionen, die aber dennoch immer fair und konstruktiv abliefen. Die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand lief sehr gut an. Die monatlichen Treffen mit AL und Vorstand, welche es unter dem alten Vorstand zuletzt nicht mehr gab, wurden wieder ins Leben gerufen. Die Dialoge führten zu dem ein oder anderen sehr guten Kompromiss, mit dem beide Seiten leben können. Zu den bevorstehenden AL-Wahlen werde ich leider nicht wieder antreten. Das liegt vor allem daran, dass ich plane, im Laufe des nächsten Jahres für mindestens ein Jahr in den USA zu studieren. Die Arbeit in der AL hat mir sehr viel Freude bereitet und ich schließe nicht aus, zur nächsten Amtsperiode 2014 erneut zu kandidieren. Mein Dank gilt an dieser Stelle noch einmal meinen vier AL-Kollegen, den Mitarbeitern des SC und natürlich allen für den SC ehrenamtlich tätigen Mitgliedern. NUR DER HSV!
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Große und kleine Projekte Text Christian Bieberstein
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oin Moin alle zusammen, vor knapp zwei Jahren wurde ich als Nachfolger für Tamara von euch als Beisitzer in die Abteilungsleitung gewählt. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, war gerade die erste Zeit nicht einfach, da man sich erstmal einen Überblick verschaffen musste und sich selber ein Bild machen musste, wie die Abläufe sind. Dennoch wurde ich gleich ins kalte Wasser geworfen und reiste für den SC nach Griechenland, um dort bei einem Kongress zum Thema „Fanarbeit“ die Arbeit des Supporters Club zu präsentieren und dies hat gefruchtet, denn unsere Arbeit hat es bis zum griechischen Verband geschafft und wird dort oft als Vorbild für Fan- und Mitgliederarbeit genannt. Weiterhin reiste ich für den Supporters Club unter anderem nach Belfast (Projekttreffen „KISS-Workshop“ von der UEFA), Warschau
(zusammen mit dem Fanprojekt) und auch in die Schweiz zur UEFA. Aber auch in Deutschland war ich unterwegs, um unsere Arbeit zu präsentieren und unsere Interessen zu vertreten. So habe ich seit 2009 an jedem Treffen von „Unsere Kurve“ teilgenommen und war unter anderem einer der Pressesprecher der „Fandemo“ in Berlin und saß als Vertreter von „Unsere Kurve“ bei der DFL/dem DFB in Frankfurt, um dort über den Fortbestand der gescheiterten „AG Fandialog“ zu sprechen. Der Supporters Club und damit auch unser Hamburger Sport-Verein e.V. gilt mit seinen Strukturen in ganz Europa als Vorbild und aufgrund der Tatsache, dass sich Fans- und Fanorganisationen immer mehr vernetzen und gemeinsam Fan- und mitgliederrelevante Themen angehen, nimmt diese Arbeit einen immer größeren Stellenwert ein. Ich bin stolz darauf, diesen Weg mit beschritten zu haben, und konnte die Kontakte, gerade in der Zeit als Mitglied des FSE-Komitees, weiter ausbauen. Auch wenn ich nach einem Jahr nicht wieder angetreten bin, so war die Aufgabe bei FSE sehr lehrreich! Neben der Tätigkeit bei „Unsere Kurve“ gehört aktuell auch die Initative „Kein Zwanni“ zu den „aktuellen“ Projekten, welche wir, zusammen mit der CFHH, bearbeiten und gemeinsam einige Aktionen durchgeführt haben. Aber neben den o.g. Aufgaben gehören auch „kleine Projekte“ zu den Tätigkeiten in den letzten beiden Jahren dazu, wie z. B. das regelmäßige Schreiben von Texten für die supporters news oder auch die Teilnahme an den vielen Veranstaltungen abseits des Stadions, wie z. B. das
Tschüss und Danke! Text Volker Knut
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oin, zusammen! Drei Jahre Abteilungsleitung gehen nun für mich zu Ende. Über die Aufgaben in dieser Zeit gab es entsprechende Berichterstattungen in den verschiedenen Medien des Vereins und der Abteilung. Darum werde ich hier nicht noch einmal darauf eingehen. Für mich heißt es mit Ablauf der „Amtsperiode“, mit den Neuwahlen vor dem Spiel gegen den 1.FC Kaiserslautern, Abschied zu nehmen. Die letzten drei Jahre waren sehr (zeit-) intensiv und haben mich in beeindruckender Weise geprägt. Die Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren, erfolgt aus der Tatsache, dass der bisherige zeitliche Aufwand für mich künftig nicht mehr möglich sein wird. Abschließend danke ich allen, die mir in den drei Jahren ihr Vertrauen ausgesprochen,
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Montagstreffen der Senioren oder das regelmäßige Treffen der Gremien in Norderstedt. Weiterhin habe ich das „Volksparkett“, so gut es geht, mit begleitet und auch innerhalb der CFHH versucht, mich so aktiv wie möglich einzubringen. Normalerweise gehört hier auch die sportliche Entwicklung in den letzten Jahren mit in den Rückblick, aber das erspare ich euch und uns, da schon viel darüber geschrieben wurde. Auch über die zahlreichen Diskussionen, welche wir im Verein geführt haben, will ich nicht mehr viele Worte verlieren, da darüber schon oft genug geschrieben wurde und man den Blick nach vorne richten sollte. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich viele Entwicklungen im Fußball immer hinterfrage, aber mich nie einem Dialog verwehre. Ich bin froh, dass wir diesen Weg mit dem neuen Vorstand gehen können und uns konstruktiv über viele Dinge ausgetauscht haben. Dass wir nicht immer den gleichen Nenner haben, ist vollkommen normal, aber wichtig ist, dass wir am Ende eine gemeinsame Entscheidung zum Wohle unseres Hamburger Sport-Vereins e.V. treffen. Für mich gehört in einen Rückblick auch immer ein Danke! Danke an unsere Mitarbeiter und die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, welche uns immer mit Rat und Tat unterstützen. Danke an das Fanprojekt, welches hervorragende Arbeit leistet und eine Stellung innerhalb des Vereins hat, um die man es in Deutschland vielerorts beneidet. Und zu guter Letzt ein Dank an alle, die unserem Hamburger Sport-Verein e.V., auch in turbulenten Zeiten, stets die Treue halten!
mich in der Tätigkeit für die Abteilungsleitung auf verschiedenste Art und Weise unterstützt haben, und all denjenigen, die ihre Freizeit zum Wohle des Hamburger Sport-Verein e.V. im Ehrenamt „opfern“. Gleiches gilt für die Mitarbeiter des Supporters Clubs, welche die verschiedenen Aufgaben der Mitgliederbetreuung, des SC-Merchendise, der Fanbetreuung, des Auswärtsticketings und der Geschäftsführung auch und gerade in stürmischen Zeiten großartig erledigten. DANKE! Ralf, Ossi und Klößchen werden hoffentlich von euch bei ihrer erneuten Kandidatur unterstützt, damit die erfolgreiche Arbeit der Abteilung Fördernde Mitglieder/ Supporters Club im Verein sowie vereinsübergreifend in Deutschland und Europa weitergeführt werden kann. In diesem Sinne sage ich euch Tschüss, was in Hamburg ja bekanntlich „Auf Wiedersehen“ heißt!
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Foto Witters
Alte Freundschaft: Hermann und Kevin Keegan
Der Walk of Fame des HSV Menschen, die Spuren hinterlassen Text Uwe Liebnau · Fotos Witters
Abdrücke Wie im Watt setzen sie vorsichtig einen Fuß in die schleimige Masse. Kevin Keegan und Ditmar Jakobs den mit Vaseline eingeschmierten rechten Fuß, Uli Stein beide Hände. Die schleimige Masse, ein Silikon-Kautschuk-Gemisch, wird von Herrn Basler von der Kunstgießerei Strassacker gemischt, gerührt, gegossen, geformt, damit die wertvollen Abdrücke für die daraus zu gießenden bronzenen Abdrücke gelingen. Der Medien-, Zuschauer- und Promiauflauf im HSV-Museum am 5. Juli ist gewaltig. Mehrere Mitspieler aus den siebziger und achtziger Jahren, 50 Journalisten – britisches Fernsehen inklusive – und ebenso viele Zuschauer geben dieser schlichten Arbeit die Ehre.
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Rückblick Beginnend mit diesem Jahr klärt ein Ausschuss aus Vertretern des Vorstands, der Maske GmbH, des Supporters Clubs, des Seniorenrates und des Museums im Vorwege zu den Feierlichkeiten alle anstehenden Fragen (siehe „Walk of Fame“ in supporters news Nr 65): Welche Persönlichkeiten aus dem großen Angebot geeigneter Kandidaten sollen 2011 geehrt werden? Nach welchen Kriterien erfolgt die Auswahl? Wann soll die Ehrung stattfinden? Wie ist die Feier zu gestalten? Wer soll persönlich eingeladen werden? Soll die Feier einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden? Wen können wir als Laudatoren gewinnen? Wo sollen die Ehrentafeln und Abdrücke platziert werden? supporters news
Daten der Geehrten Ditmar Jakobs geb.: 28.8.1953 Verteidiger HSV-Ligaspiele: 323 Deutscher Meister: 1982, 1983 DFB- Pokalsieger: 1987 Europapokalsieger der Landesmeister: 1983 A -Länderspiele: 20 Kevin Keegan geb.: 14.2.1951 Stürmer HSV- Ligaspiele: 90 Deutscher Meister: 1979 Europas Fußballer des Jahres: 1978, 1979 Uli Stein geb.: 23.10.1954
Torwart HSV-Ligaspiele: 228 Deutscher Meister: 1982, 1983 DFB-Pokalsieder: 1987 Europapokalsieger der Landesmeister: 1983 A-Länderspiele: 6 Ernst Happel geb.: 29.11.1925 · gest.: 14.11.1992
Als geeigneter Termin wird der 124. Geburtstag des HSV gewählt: Am 29.9. feierliche Enthüllung der Abdrücke und Ehrentafeln. Geehrt werden neben den drei Fußballern Ditmar Jakobs, Kevin Keegan, Uli Stein, der Trainer Ernst Happel (posthum) und die Präsidenten Dr. Wolfgang Klein und Dr. Peter Krohn (siehe Infokasten). Rahmen und Ablauf der Feierlichkeiten haben sich seit Jahren bewährt und werden beibehalten, die Einladungslisten werden um ein Kontingent mit Mitgliedern des Supporters Clubs ergänzt. Bekannte HSVer werden die Laudationes halten, gesondert für Spieler, Trainer und Präsidenten. Die neuen Abdrücke und Ehrentafeln finden ihren Platz in einem zweiten äußeren Umlauf. Für die nächsten Jahre ist ein zweiter, größerer Umlauf vorgesehen. Andreas Maske und Carmen Pippig setzen unsere Überlegungen um: Sie übernehmen wie bisher auch die aufwändige Organisation mit der Gießerei, den Einladungen, Hotelbuchungen, Flugtickets, den Laudatoren, … – und übernehmen alle anfallenden Kosten. Ausgabe 68
Eindrücke Eindrücke von der Feier werden in der nächsten Ausgabe wiedergegeben. Wie schade, aber die Feier fand nach Redaktionsschluss statt.
Trainer HSV-Trainer: 1981 – 1987 Deutscher Meister: 1982, 1983 DFB-Pokalsieg: 1987 Europapokalsieg der Landesmeister: 1983
Ausblick Alle in den Walk of Fame Berufenen blicken auf nationale oder internationale Titel zurück – sei es als Spieler, Trainer, Präsident oder hautnah als Masseur. Neben den sportlichen Erfolgen sind es persönliche Eigenschaften, die über eine Aufnahme entscheiden. Charaktermerkmale, die Menschen zu Persönlichkeiten machen, die Spuren hinterlassen. Es gibt 1000 Masseure, aber nur einen Hermann Rieger. So gesehen, können sich auch in titellosen Zeiten würdige Kandidaten entwickeln, denn „Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers.“
Dr. Wolfgang Klein geb.: 28.1.1941 · Präsident HSV-Präsident: 1979 – 1987 Deutsche Meister: 1982, 1983 DFB-Pokalsieg: 1987 Europapokalsieg der Landesmeister: 1983 HSV-Nadel in Gold Dr. Peter Krohn geb.: 16.3.1932
Präsident HSV-Präsident: 1973 – 1975 HSV-Generalmanager: 1975 – 1977 HSV-Aufsichtsrat: 1998 – 2001 DFB-Pokalsieg: 1976 Europapokalsieg der Pokalsieger: 1977 HSV-Nadel in Gold
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Im Brennpunkt Oliver Scheel drei Jahre im Vorstand Interview Patrick Grützner · Fotos Witters
Stehplätze im Block 22c vorgenommen. Dann gab es eine angedachte Erweiterung im A-Rang. In 22c ist die gesamte Kapazität ja noch nicht erreicht, im A-Rang sollten die Treppen weiter runter gebaut werden. Wie ist der aktuelle Stand? Oliver Scheel: Wir haben die Umrüstung des Bereichs 22c letztes Jahr vorgenommen, als ersten Schritt für die Erweiterung der Stehplatzkapazität. Um hier die maximal zulässige Zahl von 2.700 Stehplätzen im Block zu erreichen, müssen weitere Treppenhäuser, Fluchtwege und sanitäre Anlagen errichtet werden. Das Ganze soll in einem zweiten Schritt geschehen, weil wir von Beginn an wollten, dass die Anzahl der verfügbaren Stehplatzkarten erhöht wird. Gleiches gilt für den Nord A-Rang, in dem wir auch noch eine Erweiterung der Stehplatzkapazitäten vornehmen. Die Baugenehmigungen liegen soweit vor. Sobald die wirtschaftlichen Voraussetzungen da sind, werden wir diesen zweiten Schritt machen können.
Für die supporters news führte Patrick Grützner das Gespräch mit Oliver Scheel supporters news: Du bist nun drei Jahre HSVVorstand. Demnächst stehen wieder Wahlen an. Ein kurzes Resümee, bitte! Oliver Scheel: Ich bin zunächst einmal verwundert, dass die drei Jahre schon wieder rum sind. Es war insgesamt eine sehr ereignisreiche Zeit: sportlich und auch innerhalb des Vereins. Ganz konkret ist mir zum Beispiel die größte HSV-Mitgliederversammlung in Erinnerung geblieben. Persönlich freue ich mich über manches, das wir auf den Weg bringen konnten, auch wenn nicht alles an die große Glocke gehängt worden ist. Rundum eine sehr interessante Amtszeit, bei der ich bei weitem nicht alles geschafft habe und auch noch nicht abgeschlossen habe. supporters news: Ein Thema ist ja auch immer wieder das angedachte Vereinshaus. Da gibt es ja schon länger Pläne, ob es nun eine Mini-Version oder etwas Größeres wird. Kannst du da kurz einen Ausblick geben?
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Oliver Scheel: Auch hier hatte ich ja zu Beginn meiner Amtszeit angekündigt, mich sehr intensiv mit dieser Thematik zu beschäftigen. Dies ist auch sehr wohl geschehen, sicherlich nicht in der großen Öffentlichkeit, sondern mehr im Verborgenen. Das hängt damit zusammen, dass es ein sehr schwieriger Prozess ist, zunächst einmal überhaupt eine Räumlichkeit in der Innenstadt zu finden. Hierauf hat sich unsere Suche für eine entsprechende Vereinslokalität, für ein Vereinsheim, in erster Linie konzentriert. Wir sind der Meinung, dass dieses Gebäude zentral gelegen sein sollte. Wir haben in den letzten zwei Jahren immer wieder Besichtigungen und Rundgänge durch die Innenstadtstadt gemacht, haben verschiedene Makler eingeschaltet und haben auch versucht, über Brauereien und den Gastroverband Räumlichkeiten zu finden. Schlussendlich sind wir allerdings noch nicht auf das ideale Gebäude gestoßen, das auch wirtschaftlich machbar ist. Insofern ist das ein Prozess, der sich fortsetzen wird und den wir nicht aufgeben. supporters news: Eine weitere Frage sind die Stehplätze. Es wurde ja eine Erweiterung der
supporters news: In Bremen und Schalke gibt es keine Zäune mehr zum Spielfeld hin. Wäre das für Hamburg eine Möglichkeit? Oliver Scheel: Es wäre eine Möglichkeit, aber dies muss dann mit der hier gültigen Versammlungsstättenverordnung auch in Einklang gebracht werden. Wir sollten hier noch mal mit allen Verantwortlichen in einen konstruktiven Dialog eintreten. supporters news: Ein Thema, welches du in deiner Bewerbungsrede angesprochen hattest, ist die rechtliche Lage HSV Ochsenzoll. Kannst du uns hierzu etwas sagen? Oliver Scheel: Ich wollte damals die rechtliche Situation für den Verein einmal abschließend geklärt haben, ohne dabei selbst einen Weg vorzugeben. In den letzten 20 Jahren kam diese Diskussion immer wieder auf. Soll Ochsenzoll in der gegenwärtigen Struktur bleiben oder sollte die Stiftung das Gelände übernehmen, soll alles in den Ochsenzoll-Verein überführt werden oder auch in den HSV e.V.? All diese Wege waren immer wieder in der Diskussion und hasupporters news
ben den Verein beschäftigt. Mein Anliegen war es, dieses wirklich zu einem Abschluss zu bringen. Dieser Weg hat sich jetzt vor kurzem endgültig abgezeichnet: Es wird aller Voraussicht nach auf eine Auflösung des HSV Ochsenzoll hinauslaufen. Wenn die Mitglieder dies so beschließen, dann habe ich es erstens zu akzeptieren und zweitens ist mein Ziel insofern erreicht, dass wir eine abschließende Lösung gefunden haben. Unabhängig davon, ob man sie präferiert oder nicht. supporters news: Man liest ja immer wieder, dass es dem HSV finanziell im Moment nicht so gut geht, wie man sich das wünscht. Inwieweit betrifft das die Sportabteilungen, die Amateure und Förderer? Oliver Scheel: Also zunächst einmal geht es dem Verein unabhängig von diesen Veröffentlichungen, die man überall liest, grundsätzlich gut. Wir stehen weder an irgendeinem wirtschaftlichen Abgrund noch können Rechnungen nicht bezahlt werden. Aktuell bewegen wir uns derzeit nur nicht auf dem Niveau, auf dem wir uns in den letzten Jahren, rein vom Umsatz gesehen, bewegt haben. Wir mussten hier und da zurückschrauben. Das hat grundsätzlich auf unseren Amateur- und Breitensport keine nennenswerten Auswirkungen, da dieser Bereich vorrangig von den Mitgliedsbeiträgen getragen wird. Der Breitensport ist wirtschaftlich solide aufgestellt. supporters news: Dennoch mussten wir die zweite Damen-Mannschaft abmelden. Oliver Scheel: Wir haben unsere Frauenfußballprofiabteilung gebeten, den Etat um etwa EUR 50.000 zu reduzieren. Die Abteilung selbst hat dann entschieden, die 2. Mannschaft nicht spielen zu lassen. Ich persönlich hatte meine Zweifel, dennoch haben wir es so angenommen und so kam es zur Abmeldung der zweiten Mannschaft.
Vorstand herangetragen. Wir hatten uns in dieser Zeit, in der neuen Zusammensetzung, mit der sportlichen Situation und Aufstellung zu beschäftigen. Meine Vorstandskollegen waren neu, Frank Arnesen war noch nicht da, so dass eben auf der Prioritäten-Liste andere Themen an erster Stelle standen. Dennoch wurde in dieser Zeit die Entscheidung getroffen, ein solches Gutachten in Auftrag zu geben. Wir haben diesen Auftrag unserer Kanzlei übergeben, die den HSV seit Jahren betreut und begleitet. Nachdem das Gutachten fertig gestellt worden war, haben wir es dem Satzungsausschuss zur Verfügung gestellt und nach entsprechender Befassung auch der Mitgliedschaft. supporters news: Kritik kommt nicht nur aus dem Internet, sondern auch aus der Kurve. Aktuell gibt es Differenzen mit dem Fanclub Poptown. Unter anderen wurde deren Kurvenblatt verboten. Gibt es beim HSV Zensur? Oliver Scheel: Nein, beim HSV gibt es keine Zensur. Diese Privilegien und diese Möglichkeiten, die dieser Fanclub hatte, haben wir vor dem Hintergrund, dass es inhaltliche Differenzen über verschiedenste Themen gab, für eine gewisse Zeit ausgesetzt. Aus unserer Sicht war es hier die sich aufzwingende Vorgehensweise. Dies gilt nicht für immer und ewig, sondern die Maßnahme soll beiden Parteien die Möglichkeit geben, gemeinsam wieder an einen Tisch zu kommen, um gemeinsam einen Lösungsweg zu finden. Ich denke und hoffe, dass sich das auch in Kürze ergeben wird. supporters news: Sportlich läuft es derzeit nicht so gut. Wir haben jetzt zum heutigen Zeitpunkt einen Punkt nach sechs Spiele! Der Trai-
ner ist gerade entlassen worden. Inwieweit steht der Vorstand geschlossen hinter dem angekündigten Konzept, den Umbruch, mit meist jungen Spielern, durchzuziehen? Oliver Scheel: Hinter dieser Philosophie steht der Vorstand weiterhin uneingeschränkt und will diesen Weg auch weiterhin beschreiten. Dennoch war durch die Entwicklung der letzten Wochen, diese eine niemals willkommene Entscheidung notwendig, den Weg zukünftig mit einem neuen Trainer zu beschreiten. Wir sind sehr zuversichtlich, dass dann, wenn wir den geeigneten Trainer gefunden haben, wir auch gemeinsam mit ihm diesen Weg weiter beschreiten werden. supporters news: …und wo landen wir am Ende der Saison? Oliver Scheel: Wir werden am Ende dieser Saison wenigstens auf einem Platz im gesicherten Mittelfeld landen. supporters news: Was würdest du der Leserschaft noch mit auf den Weg geben? Oliver Scheel: Selbstverständlich möchte ich mich nach drei Jahren Amtszeit als Vorstandsmitglied noch mal bei allen bedanken, die mich in der Zeit unterstützt und begleitet haben. Seien es alle hauptamtlichen Mitarbeiter, aber auch alle ehrenamtlichen Helfer und natürlich alle Gremien Ich würde mich freuen, wenn alle auch in Zukunft an meiner Seite bleiben und wir dann im Januar vielleicht in die nächsten drei Jahre eintreten würden.
supporters news: In letzter Zeit wurde von verschiedenen Mitgliedern, hauptsächlich im Internet, Kritik geäußert. Beim Thema Briefwahl ging es um ein Gutachten. Man wirft dir vor, dass zeitlich das Ganze rausgezögert wurde. Wie siehst du das? Oliver Scheel: Dieser Gutachten-Wunsch ist im Satzungsausschuss aufgetreten. Dieser hatte sich Ende März mit der Briefwahl erstmalig befasst. Dieser Wunsch wurde seinerseits an den Ausgabe 68
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Mitglieder! Bewegung! Wir sind ein Sportverein – also Hintern hoch! Text + Foto Thomas Krüger, Tom Heinkel, Olaf Kortmann, Katrin Sattelmair, Konstantin Rogalla
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eit einigen Monaten ist Bewegung im Verein zu spüren. Vibrierte der Verein nach der Mitgliederversammlung im Januar und den folgenden Wirren um die Bestellung des Vorstands durch den neuen Aufsichtsrat geradezu, ist der Bewegungsablauf derzeit deutlich strukturierter. – In zahlreichen informellen Gesprächen innerhalb der Mitgliedschaft wurde angeregt diskutiert. Es war sogar eine Bewegung erkennbar – wie es sich für einen Sportverein schließlich auch gehört. Nennen wir sie einfach mal HSV-Realos. Und von deren Gedanken, Überlegungen und Zielen berichten wir:
Zunächst die Ziele: • Deutlich mehr Mitglieder sollen sich für Vereinsthemen interessieren • Die Teilnahme an vereinsinternen Veranstaltungen und vor allem an Mitgliederversammlungen soll deutlich erhöht werden • Die Meinungsvielfalt innerhalb der Mitgliedschaft muss wesentlich repräsentativer in den verschiedenen Gremien abgebildet werden • Die besten Köpfe innerhalb (und gegebenenfalls auch außerhalb) des Vereins identifizieren, damit diese unseren Verein langfristig (zum Erfolg) führen und repräsentieren • Führung im Verein soll sich an realistischen Gegebenheiten im gesellschaftlichen Umfeld und Wettbewerb orientieren (Kommerz/Idealismus) • Schaffung eines dauerhaft kooperativen Klimas zwischen Vereinsführung und Abteilung Fördernde Mitglieder/Supporters Club Fußball lebt nicht nur von Technik, Schnelligkeit und Spielintelligenz seiner Protagonisten – er lebt auch und gerade von Emotion, Begeisterung und Engagement. Man mag es bedauern, aber der Fußball hat aufgrund seiner Öffentlichkeitswirkung weltweit eine enorme wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Dieses Phänomen ist in praktisch allen Sportarten und bei allen Sportlern, die eine entsprechende Popularität erlangt haben, zu beobachten – zum Teil noch wesentlich extremer als im Fußball.
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Heute liegt im Fußball der maßgebliche Einfluss und die wirtschaftliche Macht spätestens seit dem sog. Bosman-Urteil im Jahr 1995, das die Rechte der Spieler enorm stärkte, nahezu ausschließlich auf der Seite der Spieler (und ihrer Berater). Dies hat dazu geführt, dass in den langfristig erfolgreichen Vereinen die Spieler und Trainer enorme Gehaltssummen beziehen, die sich einer objektiven Beurteilung weitgehend entziehen. Die HSV-Realos nehmen diese Gegebenheiten als weltweites Phänomen zur Kenntnis und lehnen es nicht primär aus Prinzipienreiterei ab. Die HSV-Realos sehen vielmehr die Notwendigkeit durch Maßnahmen der FIFA bzw. UEFA im Sinne des „Financial Fair Play“, solchen Auswüchsen und vor allem Wettbewerbsverzerrungen im internationalen Vergleich (aufgrund eines einseitigen und völlig irrationalen Kapitalzuflusses) verbandsübergreifend entgegenzuwirken.
Einzelgänge im Sinne einer „Kleinstaaterei“, Dauerschmähungen, Herabwürdigungen oder Boykottmaßnahmen von Konkurrenten werden als kontraproduktiv angesehen und führen eher dazu, unseren Verein der Lächerlichkeit preiszugeben. Auch Ideen, den Verein wieder wie zu Zeiten von Turnvater Jahn zu strukturieren und zu führen, sind nicht Ziel der HSV-Realos und passen in ihrer Provinzialität nicht zu einem Verein in der Weltstadt Hamburg. Als ein „Modell“ haben die HSV-Realos die „Ära Krohn“ vor Augen, als es Dr. Peter Krohn mit Engagement, Kreativität und wirtschaftlichem Sachverstand gelang, den HSV aus dem Dasein als „graue Maus“ letztlich an die Spitze Europas zu führen. Das soll nun nicht heißen, dass seinerzeit alles perfekt lief und wir nur die schöne alte Zeit herbeisehnen.
Unverzerrter Blick auf die Realitäten In der Wahrnehmung vieler Mitglieder war der HSV in den letzten Jahren auf einem vergleichbaren, aber steinigem Weg, als der Verein sportlich von Platz 90 kontinuierlich im Jahresranking auf Platz 12, in der Spitze sogar bis auf Platz 8 im UEFARanking geführt wurde. Dies ging einher mit der Schaffung von „Werten“ im Profikader und gleichzeitiger wirtschaftlicher Solidität, die unserem Verein in einer Vergleichsstudie von 12 europäischen Spitzenclubs Anerkennung und Spitzenplätze einbrachte: Der HSV war bester Club hinsichtlich „Schulden/Fremdkapital“ und belegte Platz 5 in der „wirtschaftlichen Gesamtsituation“. Dies steht übrigens im krassen Gegensatz zur Kakophonie der beiden letzten Jahre und rückt die Realitäten zur wiederholt und insbesondere im AR-Wahlkampf verzerrt dargestellten Finanzsituation zurecht. (Für diejenigen, die es genauer interessiert, die Untersuchung wurde publiziert in der Fachzeitschrift „DER BETRIEB“, Nr. 2; 14.1.2011). Keine Überbetonung von Partikularinteressen Leider waren die letzten Jahre auch zunehmend durch persönliche Vorbehalte, Animositäten und der Verfolgung von Partikularinteressen geprägt, was sowohl das Vereinsleben als auch den HSV in der öffentlichen Wahrnehmung belastete. Zu unser aller Bedauern blieb uns zudem ein Titel versagt, der gerade international zweimal zum Greifen nahe war. Allerdings erkennen die HSV-Realos an, dass auch im Fußball häufig Glück und Zufall eine Rolle spielen. Das Nichterreichen einer Meisterschaft sollte also nicht dazu führen, den eingeschlagenen und als sinnvoll erkannten Weg in seinen positiven Aspekten zu verlassen und den HSV ungewollt allein denjenigen zu überlassen, die möglicherweise vor allem Eigeninteressen und traditionell weltanschauliche Ziele anstreben. Trotzdem feiern wir alle irgendwann gemeinsam auf dem Rathausmarkt – und dies auch ohne den Einsatz der Pyrotechnik oder anders formuliert: KOAN PYRO nötig. Doch bis dahin heißt es: Hintern hoch! Für die HSV-Realos (finde uns bei facebook oder sende uns Deine Meinung an: fan@hsv-realos.de) Ausgabe 68
Wahnsinnsarbeit! Unsere Fan-Clubs im Treppenhaus Text Nicole Fister · Fotos Marco Anspreiksch
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ie viele von euch wissen oder in der Vergangenheit auch schon mal gesehen haben, gibt es im Eingangsbereich zum Stadion, auf der Rampe Nord/West, 2 Litfaßsäulen mit den Namen unserer Fanclubs. Die Säulen sind aber in der Zwischenzeit ein bisschen in die Jahre gekommen. Kein Wunder, wenn man sieht, wie viele Fan-Clubs wir mittlerweile dazu gewonnen haben. Das war der Anstoß für mich, gemeinsam mit dem Supporters Club zu überlegen, wie wir die Fanclubs noch präsenter im Stadion darstellen können. Die einfache Antwort: Warum nicht eines der tristen Treppenhäuser im Stadion mit Graffitis verschönern? Viele von euch werden es schon bewundert haben, das neu gestaltete Treppenhaus am Aufgang zum Museum und zu Block 28. Seit mehreren Wochen arbeiten unsere beiden Sprayer Andi und Oli daran, alle knapp 800 Fanclubnamen an den Wänden zu verewigen. Ganz bewusst wurde der Aufgang zum Museum von mir ausgewählt, denn hier laufen bei den Stadionführungen auch alle auswärtigen Besucher durch. Weder ich noch die beiden Sprayer haben sich vorstellen können, was es eigentlich für eine Arbeit ist, jeden einzelnen Fanclubnamen zu sprühen. Eine einzige Schablone zu fertigen geht ja nicht, bei all den verschiedenen Fanclubnamen. Natürlich gibt es mittlerweile Schablonen wie „HSV“ oder „1887“, denn das sind Buchstaben und Zahlen, die in einigen Fanclubna-
men immer wieder auftauchen. Nichts desto trotz sind die Namen einfach so unterschiedlich, dass Oli und Andi doch die Mehrheit der FanClub-Namen mit einzelnen Buchstabenschablonen sprühen müssen. Ich finde, dass es sich trotz der Wahnsinnsarbeit von Andi und Oli in jedem Fall gelohnt hat. Das Ergebnis spricht schließlich für sich. Und das Interesse anderer Vereine hat sich mittlerweile auch eingestellt: Ich habe jetzt schon eine Anfrage aus Stuttgart und auch der Fanbeauftragte aus Mönchengladbach kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus und hat viele Bilder gemacht, um auch bei der Borussia dafür Werbung zu machen, deren Fanclubs im Stadion so zu präsentieren. Also geht doch bei eurem nächsten Besuch hier bei uns im Stadion einfach mal ins Treppenhaus neben dem Museum, bewundert dieses einmalige Graffiti und sucht euren eigenen Fan-Club. Ein ganz großer Dank gilt an dieser Stelle dem Supporters Club, der dieses große Projekt finanziell unterstützt hat.
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Schwerpunkt:
Leidenschaft und Emotionen
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Kurz vor dem Herzinfarkt Auswärtssieg in der „Raute“ Text Ulie Liebnau
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iel mehr Emotions-Auf und -Ab geht kaum noch! Vielleicht muss man auch erst durch tiefste Täler geschubst worden sein, um dann solche überschäumende Freude erleben zu können. Doch der Reihe nach: Eine lange Leidensstrecke liegt hinter uns HSV-Fans: Dreizehn Spiele ohne Sieg, ein mickriger Punkt nach sechs Ligaspielen, Abstiegsplatz! Und doch gehen wir immer noch hin -oder fahren sogar hunderte von Kilometern. Heute, Freitag den 23.9., beginnt in Stuttgart um 20 Uhr 30 ein besonderes Spiel: Nach Trainerentlassung nun mit Cardoso „Neues Spiel neues Glück“? „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, “ Geteiltes Leid ist halbes Leid“ und ähnliche Mutmachsprüche haben (gefühlt) 300 leidensbereite Fans in der „Raute“ zusammengebracht. Von rundum aufgehängten Bildschirmen hören wir lautstark unsere Fans aus Stuttgart: „Nur der HSV! Nur der HSV!“ Doch das Spiel beginnt ernüchternd: Querpass, Rückpass, Fehlpass – wie gehabt. Nur auf der rechten Seite wirbelt Cardosos Neuentdeckung: die Hamburg-China-Connection Zhi Gin Lam (ohne h). Schon nach drei Minuten sein erster unbekümmerter Torschuss. Das macht Hoffnung. Wir beklatschen jede halbwegs gelungene Aktion. Doch dann – wie gehabt – individuelle Fehler in der Abwehr, eine linkische Torwartaktion: 0:1-Rückstand nach 18 Minuten. „Geht das schon wieder los?“, jammert meine attraktive Tischnachbarin. Doch mein schon etwas älteres Gegenüber tröstet sie mit einer Durchhalteparole aus den 50erJahren: „Wer 1:0 führt, der verliert!“. Ob er das selber glaubt? Halbzeit, Diskussionen, Chips und noch ein Kaltgetränk. Was mag in der Kabine los gewesen sein? Unsere Mannschaft spielt neu auf, macht Druck. Wir hoffen weiter. Und dann in der 51. Minute – nach einer Ecke (nein, nicht schon wieder ein Gegentor!) der Ausgleich durch Brumas Torpedo-Kopfball! Die kurz eingeblendeten Auswärtsfahrer jubeln mit oder ohne Megaphon und freiem Oberkörper so, wie schon lange nicht. Hier in der Raute zieht sich zwar niemand aus, aber viel hätte nicht gefehlt. Doch noch sind 40 Minuten zu spielen! „Weiter, weiter!“, ruft einer am Nachbartisch. Und so, als hätte die Mannschaft das gehört, igelt sie sich nicht ein, macht sie weiter Druck. Und wie beflügelt gelingt das, was im Training schon mal zu sehen war: frühes Pressing, schnelles Kurzpassspiel, vertikal nach vorne. 67. Minute: Wieder eine Ecke! Bei gegnerischen Ecken hab‘
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ich in letzter Zeit schon gar nicht mehr hingesehen. Jetzt aber höchste Konzentration, Daumendrücken, Blick zum Himmel, Ecke von Töre, Volley-Schuss von Tesche und … „Toor! Toor! Toor für den HSV!“ Radwende und Salto rückwärts von Tesche. „Das gibt’s doch nicht!“ Wer hier nicht aufspringt … Aber noch sind über 20 Minuten zu spielen! „Abpfeifen!“ geht es mir durch den Kopf. Das wäre doch ein Ergebnis. Die Wende aus dem Jammertal! Doch der Schiri lässt gnadenlos weiterspielen. Und noch 15 Minuten. Unsere Mannschaft spielt wie entfesselt – was heißt hier „wie“? Sie spielt entfesselt. Aber wie lange hält sie das durch? Wie lange halten wir das durch? Wer hier nicht kurz vor einem Herzinfarkt ist, der hat kein Herz. Castelen wird eingewechselt. Und noch 8 Minuten! Steht die Uhr? Noch immer 5 Minuten! Jarolim kommt. „Warum pfeift der nicht ab?“ „Hoyzer!“, ruft einer, aber gnadenlos läuft die Uhr so langsam wie sonst nie. Und dann noch 2 Minuten Nachspielzeit! ZWEI Minuten! Nach gefühlt 20 Minuten der erlösende Abpfiff. Kein Traum. Der HSV hat wirklich gewonnen! Wir liegen uns in den Armen, klatschen mit wildfremden Leuten ab, freuen uns über die Freude der anderen, der Spieler, des Trainers, der Auswärtsfahrer mit und ohne Megaphon. Heiser sind sie wohl alle. Aber diesmal belohnt!
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Gespräch mit Marcell Jansen „Das gibt dir einen richtigen Schub …“ Interview Ingo Thiel · Fotos HSV Supporters Club
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Marcell Jansen und Dennis Diekmeier bei der öffentlichen Abteilungsleitungssitzung in der Dannemann Lounge Foto HSV Supporters Club
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arcell Janssen über Support, Pyrotechnik, die Bewältigung eigener Tiefs und die Gefahr, falsche Freunde zu finden
supporters news: Wie wichtig sind Anfeuerung und Fan-Emotionen für Spieler? Marcell Jansen: Das ist immens wichtig. Fans und ihre Emotionen, das ist doch das, wovon der Fußball lebt. Die Begeisterung, die Identifikation mit dem Verein und der eigenen Mannschaft, die Stimmung, die die Fans machen. Die meisten Spieler haben ja selbst vor ihrer Profikarriere in der Kurve oder mit der Jugendmannschaft unten am Zaun gestanden so wie ich früher am Bökelberg. Die kennen das, wenn das Stadion Kopf steht. Das unbedingte Anfeuern, wenn ein Spiel eng und dramatisch ist, wenn man mit 50.000 anderen Menschen die eigene Mannschaft nach vorne schreit. supporters news: Nimmt man das als Spieler auf dem Rasen überhaupt wahr? Marcell Jansen: Du wirst darauf geschult, während des Spiels alles auszublenden, dich zu konzentrieren und nur die Spielsituation zu erfassen. Aber natürlich bekommst du das mit, wenn da draußen richtig was abgeht. Wenn dir dann was Gutes gelingt und das ganze Stadion klatscht oder jubelt, das gibt dir einen richtiAusgabe 68
gen Schub. Das ist zum Teil so laut, das ist Wahnsinn. Oder wenn du diese Riesen-Choreos siehst, das find ich richtig klasse, wenn Fangruppen stundenlang daran rumbasteln, richtig kreativ sind und was Sinnvolles tun, das ist ja zum Teil hochanspruchsvoll. supporters news: Wie wichtig ist Unterstützung, wenn es mal nicht so läuft wie gerade jetzt am Saisonanfang? Marcell Jansen: Das kann man gar nicht hoch genug bewerten, wenn die Fans auch dann noch richtig Gas geben, selbst wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Diese Unterstützung kommt an, die Mannschaft redet darüber, in der Kabine und auch noch in der Woche. Das bringt eine Menge, gerade wenn man in einem negativen Trott ist, weil was nicht gelingt. Bei mir setzt so etwas im Spiel zusätzliche Kräfte frei und hat richtig Einfluss. Und gerade in dieser Saison ist das toll, wie sehr unsere Fans die Mannschaft unterstützt haben, obwohl wir bislang unten stehen.
terstützt und alles gegeben haben. Ich weiß, was Fans gerade bei Auswärtsspielen auf sich nehmen – die Zeit, das Geld, was sie dafür ausgeben, die Strapazen – und dafür möchte ich meinen Respekt ausdrücken. Und du kannst als Spieler nicht nur da hingehen, um dich abfeiern zu lassen. Gerade nach Niederlagen ist das wichtig, auch wenn das manchmal nicht so angenehm ist. Ich kann eine schlechte Leistung oder ein 0:5 nicht mehr drehen und es gibt Spiele, da würdest du am liebsten sofort nur verschwinden. Da bist du sauer und erst mal mit dir selbst beschäftigt, aber ich kann mich zumindest bei denen bedanken, die uns trotzdem angefeuert haben. supporters news: Wie stehst du zu Pyrotechnik, die in deutschen Stadien ja verboten ist?
supporters news: Und was kann die Mannschaft zurückgeben, der Gang in die Kurve nach den Spielen wirkt manchmal wie ein bloßes Ritual? Marcell Jansen: Auf keinen Fall, für mich ist das ein Dankeschön an die Leute, die uns un-
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„In Hamburg fühle ich mich pudelwohl – ich hab ein tolles Umfeld gefunden.“ Marcell Jansen: Ich find das schon grundsätzlich klasse, aber die Sicherheit muss dabei absolut vorne stehen. Wenn man gewährleisten kann, dass dabei keiner zu Schaden kommt, weil man das z. B. kontrolliert in gewissen Bereichen macht, dann bin ich absoluter Befürworter. Das sieht doch großartig aus, schafft eine tolle Atmosphäre. Wir Spieler haben auswärts vor dem Spiel bei Galatasaray auf dem Platz gestanden und gesagt, wie geil ist das denn bitte, wie gehen die denn hier ab? So eine Atmosphäre setzt bei uns Spielern noch zusätzliches Adrenalin frei. Im Ausland gehört das dazu, in Deutschland gibt es doch schon genug Verbote und wenn man irgendwann nur noch einen Schal mit ins Stadion nehmen darf, dann wird es langweilig. supporters news: Wie gehst du mit deinen eigenen Emotionen bei negativen Erlebnissen um? Marcell Jansen: Für die Weiterentwicklung als Spieler oder Mensch ist das doch eher gut.
Du machst nach schwierigen Zeiten einen größeren Schritt, als wenn du immer nur Erfolg hast. Eine Karriere besteht nun mal aus Höhen und Tiefen, ich war ja selbst lange Zeit verletzt und bin trotzdem zur WM gefahren. Wenn es mal nicht läuft, versuche ich die Situation zu analysieren. Ich überlege, was für Gründe das haben könnte, was fehlt mir da und versuche daran zu arbeiten und das abzustellen. supporters news: Was hilft dir dabei? Marcell Jansen: Für mich ist es wichtig, „normal“ und authentisch zu bleiben. Da helfen mir Familie und Freunde, die sind wichtig, geben mir emotionale Stabilität. Ich kenne meine meisten Kumpels seit der 5. Klasse und denen ist es egal, ob ich Nationalspieler bin oder nicht. Ich weiß, wo ich herkomme. Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie, mein Vater hat neun Geschwister, meine Mutter sechs, zuhause war immer was los. Bei uns wurde immer hart gearbeitet, aber der Spaß durfte auch nie zu kurz kommen. Und in Hamburg fühle ich mich pu-
delwohl, ein Cousin ist hier, ein Freund studiert hier und ich hab ein tolles Umfeld gefunden. supporters news: Wie ist das als junger Spieler in eine neue Mannschaft zu kommen? Du bist ja mit 22 zu Bayern gegangen, dann ein Jahr später zu uns. Marcell Jansen: Da muss man sich schon erst mal zurechtfinden, ich bin aber bei beiden Klubs prima aufgenommen worden und schnell zum Stammspieler geworden. Es wird einem ja auch fast alles abgenommen, wobei das auch eine große Gefahr und das schlimmste Leid der Fußballer sein kann. Ich meine nicht, was die Vereine tun, das ist gut, wenn man sich um neue Spieler kümmert, damit die schnell ankommen und sich auf den Fußball konzentrieren können. Aber das Umfeld drum herum. Viele Fußballer sind zu vertrauensselig, die suchen einen Familienersatz, weil sie einsam sind, wenn sie aus dem Rampenlicht des vollen Stadions allein nachhause kommen. Dabei geraten einige an die falschen Freunde, die sie „beraten“ und merken nicht mal, wenn sie ausgenommen werden. Du gibst dein Leben völlig aus der Hand und wenn du Glück hast, klappt das, aber was machst du, wenn nicht? supporters news: Wie schnell sich Dinge ändern können, hast du ja beim HSV mehrmals erleben dürfen. Marcell Jansen: Ja, leider. Ich wollte damals unbedingt hier her, mit Didi Beiersdorfer war ein super Sportchef da und mit Martin Jol ein toller Trainer. Ich hatte einen laufenden Vertrag bei Bayern und hab auf Geld verzichtet, weil ich daran geglaubt habe, dass hier was aufgebaut wird. Und die Saison war ja auch gut, zwei Mal Halbfinale in Pokal und Europa, am Ende 5. Platz. Dann bin ich in den Urlaub gefahren und krieg irgendwann nen Anruf, Sportdirektor weg, Trainer weg. Das hab ich nicht verstanden nach so einer erfolgreichen Saison, das war eine Riesenenttäuschung, ein Schock. Ich hab gedacht, das kann doch gar nicht sein. Jetzt bin ich im vierten Jahr hier und hab den vierten Trainer. Ich denke, es musste was passieren an der Vereinsspitze und ich hoffe sehr, dass jetzt wieder mehr Ehrlichkeit herrscht und etwas entstehen kann, was Hand und Fuß hat.
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Identifikation
HSV – mein Verein! Text Daniel Eglite · Foto HSV Supporters Club
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s ist doch nicht normal, was für ein Wanderzirkus der Profifußball geworden ist“, sagte Frank Rost in einem Interview. Recht hat er, die hohe Anzahl von Spielerwechseln hat noch nie da gewesene Dimensionen angenommen. Dabei wünschen sich die Fans rund um den Globus Spieler, mit denen sie sich identifizieren können. Jemanden, der auch mal ein besseres Angebot ausschlägt, um noch eine Weile bei „diesem geilen Verein mit diesen geilen Fans“ spielen zu dürfen. Träumerei! Die Wahrscheinlichkeit, dass wir das erleben dürfen, ist wohl sehr gering. Oder streift Marinus Bester wieder das Trikot über? Ein Musterbeispiel ist natürlich Collin Benjamin. Er ließ sich 2006 für ein Jahr reamateurisieren, damit der HSV Ailton verpflichten konnte. Damals waren nur vier Ausländer aus Nicht-UEFA-Ländern zugelassen. Und damit so ein Ausländerplatz frei wurde, hat man Collins Profi-Vertrag zwischenzeitlich aufgelöst. Dass ein Fußballprofi so etwas für seinen Verein tut, hört man nicht alle Tage. Wenn ein Verein wie Real Madrid ruft, würde wohl jeder von uns die Gunst der Stunde nutzen, um sich in kürzester Zeit eine goldene Nase zu verdienen und danach eine Festanstellung beim HSV als Logenvermieter anzustreben. Mit dem Unterschied, dass wir aber auch in der Zeit bei Real den HSV im Herzen hätten, dasss wir offen zu unserer Liebe stehen würden. Und solange wir Leistung brächten, hätte wohl auch niemand ein Problem damit… Vielleicht wird Dennis Diekmeier einer, der die Rolle der ersehnten Identifikationsfigur einnimmt? Zumindest bei den weiblichen Fans steht er
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ja schon mal hoch im Kurs… Oder wenden wir uns ab von diesen Gedanken und feiern uns lieber selbst? Ist nicht jeder einzelne Fan eine Identifikationsfigur für sich? Bei jedem Wetter, egal ob Letzter in der Tabelle oder mal wieder etwas weiter vorne dabei, daheim oder auswärts, strömen zigtausende HSVer ins Stadion und unterstützen ihre Angestellten auf dem Rasen. Der Fan kauft sich z. B. Kleidung aus der Supporters-Kollektion oder Fanartikel, um seine Identifikation mit dem HSV zu demonstrieren; verziert sein Garagentor mit der Raute; hisst die blau – weiß – schwarze Fahne im Garten und auf dem Auto ist meistens auch ein Aufkleber zu finden… Dazu die Mitgliedschaft im Verein und oft noch ehrenamtliche Mitarbeit, z. B. als HSV-Botschafter oder in einem HSV-Fanclub. Mehr Identifikation geht nicht. Oder?
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Was bedeutet HSV und Leidenschaft für dich? Nachgefragt Zitatsammlung Ralf Bednarek · Fotos Patrick Franck
„Die Liebe. Die Raute. Ein besonderer Verein!“ Markus Schimmel
„Alles! Das Erlebnis Stadion. Kämpfen. Die Punkte mitnehmen.“ Lukas + Dieter Wittkopf
„Die Raute im Herzen zu tragen!“ Patrick Böckmann
„Nur der HSV!“ Timo Guski
„Dass sie gut spielen!“ Maximilian Petermaack
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„Die 70er Jahre. So lange bin ich dabei!“ Jörg Boller
„HSV ist einfach der coolste Verein in der schönsten Stadt der Welt!“ Steffen Tapkenhinrichs
„Auch beim 18. Tabellenplatz die Jungs anfeuern. Wir steigen nicht ab!“ Mareike Mertens
„Blaues Blut“ sozial
Engagement für krebskranke Kinder Text + Foto OFC „Blaues Blut 1887“
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nde des letzten Jahres hatten wir vom OFC „Blaues Blut 1887“ eine tolle Idee. Wir wollten unser erstes eigenes Kleinfeldturnier ausrichten. Es sollte nicht irgendeins werden, sondern wir wollten etwas Gutes tun. So reifte in uns die Idee, dass wir etwas für die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg e.V. machen. So wurde der Blue Charity Cup zum Leben erweckt! Nachdem wir nette Gespräche mit Sponsoren geführt hatten, konnten wir dank deren Hilfe eine klasse Tombola auf die Beine stellen. Die Preise konnten sich wirklich sehen lassen: 1.Preis z. B. vier Karten für das erste Heimspiel unseres HSV, dann 100€ Einkaufsgutschein, Schlafsäcke u.v.m. Und natürlich ging kein Los leer aus. So haben wir extra für dieses Turnier einen Button herstellen lassen, der gegen eine Niete eingetauscht werden konnte. Am 28. Mai war es dann soweit. 17 Mannschaften wollten um den Sieg kämpfen. Obwohl wir während des ganzen Turniers unsere Blicke sorgenvoll zum Himmel gerichtet hatten, hat sich das Wetter gehalten, trotz dunkler Wolken. Danke, Petrus! So konnte bis zum Schluss
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bei trockenem Wetter um Punkte gekämpft werden. Die Siegermannschaft „Team Kreis Pinneberg“ konnte den Blue Charity Cup verdient entgegennehmen. Das Turnier war ein voller Erfolg. Dank Startgeldern, Los- und Kuchenverkauf hatten wir schon eine stattliche Summe, die wir dann aufgestockt haben, so dass wir eine Spendensumme von 1.887 € zusammen hatten, die wir der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum überreichen konnten. Vielen Dank noch mal an alle Helfer und Sponsoren! Wir hoffen, euch alle im Mai 2012 wieder begrüßen zu dürfen – zu unserem Blue Charity Cup.
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Pfiffe
Pro und Contra Text Daniel Eglite · Foto HSV Supporters Club
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tell dir mal vor, du hast als Fußballspieler einen schlechten Tag, verstolperst ein paar Bälle, Flanken kommen heute nicht wirklich an und auch dem flinken Gegenspieler ist es schwer zu folgen. Trotzdem mühst du dich ab wie ein Ackergaul und versuchst alles für die Mannschaft zu geben. Plötzlich fangen erst 50, dann 100, dann vielleicht 10.000 „Fans“ an, dich auszupfeifen… WIE WÜRDEST DU DICH FÜHLEN?? Dazu motiviert, es besser zu machen? Oder doch eher eingeschüchtert mit dem Gedanken, dass beim nächsten Fehler noch mehr gegen dich pfeifen könnten? Als Fan hat man es auf den ersten Blick nicht leicht, seinen Unmut zu äußern. Spruchbänder und Doppelhalter kann man anfertigen; Schmähgesänge anstimmen oder halt die Mannschaft oder einzelne Spieler auspfeifen. Aber bringt uns das alles dem eigentlichen Ziel näher, wegen dem wir ins Stadion gehen? Fördert das den oft beschrieenen Zusammenhalt zwischen Mannschaft und Fans? Kann man so eine starke Einheit werden? Sicher nicht! Dieses Verhalten ist durchweg demoralisierend! Auf Wikipedia liest man dazu: „Demoralisierung ist ein Prozess, durch den ein Akteur die psychologische Widerstandskraft eines Gegners mittels Ausübung von psychologischem Druck oder Gewalt zu brechen ver-
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sucht.“ Steht dort etwas von eigenen Spielern? Der Gegner sollte das Ziel verbaler und schriftlicher Attacken sein! Es gilt, durch Stimmhoheit im Stadion dem Gegner eindeutig zu zeigen, wer im Volkspark das Sagen hat. Anstatt seine Kreativität mit Schmähtexten gegen die eigene Mannschaft auszuleben und anstatt seine Energie durch Pfiffe zu verschwenden (und somit das eigene Team zu schwächen), sollte man seine ganze Kraft lieber auf den Gegner konzentrieren. Wenn man unbedingt seine negative Meinung rauslassen möchte, kann man das z. B. beim öffentlichen Training oder Freundschaftsspielen machen. Besucht Diskussionsrunden mit Spielern; klinkt euch in Chats mit Spielern ein; auch bei Autogrammstunden kann man eine kurze Kommunikation aufbauen, solange jene sachlich bleibt. Aber wenn es um wichtige Punkte für die Tabelle oder um Pokale geht, ist das Auspfeifen der eigenen Mannschaft ein absolutes Unding, welches für mich noch nie in Frage kam, und auch niemals kommen wird.
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HSV statt Krankenhaus
Über „Blondie“ Lehmanns Leidenschaft Text Philipp Piepiorka · Foto HSV Supporters Club
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ernd „Blondie“ Lehmann ist HSV-Fan. Viele werden ihn kennen, denn er geht bereits seit 1968 zu den Spielen der Rothosen. Rothosen, so heißt auch sein Fanclub, in den er im Herbst 1972 eingetreten ist und dort eine Art Familie gefunden hat. Auch seine Freundin ist dort Mitglied, die die gleiche Leidenschaft pflegt wie der 55-Jährige. Blondie, wie ihn alle nennen, sitzt in seinem Stammlokal in Fuhlsbüttel. Hier kennt ihn jeder, das Gespräch wird ständig unterbrochen. Er wird gegrüßt und einer der Kellner fragt ihn etwas zum Steuerund Wohnungsrecht. Doch auch wenn er sich damit gut auskennt, so spricht Blondie doch am liebsten über seinen Verein. Der Anfang Sein erstes Spiel im Hamburger Volkspark war 1966. Zusammen mit seinem Vater sah er eine 1:3-Niederlage gegen Werder Bremen. Wahrlich kein guter Einstand, doch von nun an hatte ihn der HSV in seinen Bann gezogen. Seit dem Beginn der Spielzeit 1968/1969 fährt er regelmäßig zu den Spielen. Nicht zu einigen, wenn möglich zu allen. Bis Ende der 70er-Jahre war die Westkurve sein zweites Zuhause, dann wechselte er zusammen mit den anderen Rothosen auf die Südtribüne. Seit dieser Zeit gibt es übrigens auch die Rothosenzaunfahne, die noch heute im B-Rang der Nordtribüne hängt. Blondie liebt kleine Anekdoten und so erläutert er, dass die Zaunfahne elf Meter lang ist, weil der Flur, in dem diese angefertigt wurde, exakt diese Länge gemessen hat. Die Krankheit Auch heute fährt Blondie noch zu fast allen Spielen und das, obwohl es der liebe Gott nicht immer gut mit ihm meinte. Vor gut drei Jahren erhält er von seinem Arzt die erschreckende Diagnose, er hat Krebs. Er muss fortan kürzer treten. Reisen, wie einst nach Tiflis zum Europapokalspiel, nach Madrid zum Endspiel gegen Nottingham Forest oder zum DFB-Pokalfinale 1987 gehören der Vergangenheit an – könnte man meinen. Doch Blondie ist sich sicher, gesund wird er nur mit dem HSV. Dennoch kommt er nicht umhin, sich zwei Operationen zu unterziehen und eine Chemotherapie zu machen. Sofern es die Kraft zulässt, ist er auch zu dieser Zeit trotzdem im Stadion, um seinen HSV zu unterstützen. Und tatsächlich wird ihm Ende 2009 versichert, dass er den Krebs besiegt hat. Und auch der HSV sorgte für Freude, denn dieser spielte wieder um die europäische Krone mit. Doch dann folgte der Rückschlag. Nur wenige Wochen nach seiner Heilung erfuhr er von seiner erneuten Krebserkrankung.
hat Blondie den Spielplan des HSV stets dabei. Am Ende diktiert Blondie selbst die Termine, an denen er Zeit hat. Der Arzt hat kein großes Mitspracherecht. Er findet einfach, dass man auch in solch schwierigen Zeiten an seiner Leidenschaft festhalten muss. Er ist davon überzeugt, dass man sich so den Lebensmut erhalten kann. Für ihn ist der HSV eine große Gemeinschaft und unter Gleichgesinnten fühlt er sich am wohlsten. Er bewundert die Jugend für ihren Elan, mit dem sie den HSV unterstützen und ist daher auch seit einigen Jahren förderndes Mitglied bei den Chosen Few Hamburg. Er unterstützt diese gerne, denn er bewundert ihre Leidenschaft, die sie genau wie er selbst für den HSV aufbringen. Wer mit Blondie ins Gespräch kommt, merkt schnell, dass dieser sich mit einem stundenlang, vielleicht sogar tagelang, über den HSV unterhalten könnte. Wenn er Geschichten von früher erzählen kann, wenn er mit der Ultra-Generation über Pyrotechnik diskutieren kann, wenn er fachsimpeln kann, wer neuer HSV-Trainer werden soll, dann blüht sein Herz auf, dann ist Blondie in seinem Element. Dann vergisst er die Krankheit und freut sich auf die nächsten Spiele und Fahrten im Kreise der HSV-Familie. Der HSV ist Blondies große Leidenschaft.
HSV als Therapie Vielleicht auch weil er 1983 das Endspiel in Athen nicht im Stadion verfolgt hatte, beschloss er die Therapie möglichst lange hinauszuzögern. Er wollte den HSV im Europapokal begleiten und möglichst den Titel im eigenen Stadion miterleben. Sein Arzt verzweifelte damals wie heute an ihm. Wenn die Termine für die Chemotherapie besprochen werden,
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Fehlentscheidung? Nachruf auf unseren letzten Trainer Text Ulie Liebnau · Foto Witters
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igentlich sah alles doch sehr hoffnungsvoll aus: Nach neun Trainern in zehn Jahren hatte man nun mit Michael Oenning einen jungen Trainer gefunden, der nach einem mannschaftsbezogenen Umbruch Kontinuität in den Laden zu bringen versprach. Vorbei die erfolglose Kurzlebigkeit von „PagelsdorfJaraToppmöller“ und „DollStevensJol“ und „LabbadiaMonizVeh“. Endlich ein Aufbruch mit Perspektive: neue junge Spieler, moderner Offensivfußball! Nur allzu gern glaubten wir, was Michael Oenning uns Fans, dem Aufsichtsrat und dem Vorstand über seine „Philosophie“ verkündete. Die 0:6-Pleite in Bayern hatte dem frustriert und lustlos wirkenden Trainer Armin Veh den Rest gegeben: Beurlaubung am 13. März. Oenning, der Co-Trainer, durfte übernehmen und bestätigte mit einem 6:2-Sieg in Köln: Jetzt geht’s loohos! Doch schon bald wurde die aufkeimende Hoffnung gedeckelt und schließlich nach saisonübergreifend 13 Spielen ohne Sieg (!), nur einem Punkt nach sechs Spielen in der neuen Saison und dem 18. Tabellenplatz zunichte gemacht. Bundesligakonsequent: Trennung „mit sofortiger Wirkung“ am 19.9. Richtig? Zu früh geopfert? Zu spät? Oder – was nachträglich leicht gesagt werden kann – von vornherein eine Fehlentscheidung? Eigentlich hätten wir Fans – und erst recht die offiziellen Entscheider – weniger blauäugig hoffen sollen. Warnende Vorzeichen gab es schon frühzeitig: Michael Oenning war neun Monate lang Co-Trainer unter Veh. Er war also mitverantwortlich für die Misere in der letzten Saison. Oder war er nur zu loyal und vornehm, notwendige Änderungen einzufordern? So oder so, ideenreich und führungsstark kann man sein Verhalten nicht nennen. Nach den ersten Niederlagen – gegen Dortmund und Bayern – hatte wohl jeder Verständnis und lauschte noch geduldig den Worten des Trainers. Doch diese Geduld wurde von Spieltag zu Spieltag immer mehr strapaziert. Nun sind ja HSV-Fans seit Jahren „Leid trainiert“, aber für sie wurde es zunehmend schwieriger, bedingungslos wie die Ultras hinter der Mann-
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schaft und dem Trainer zu stehen. Nicht einmal ließ Oenning die selbe Mannschaft erneut spielen, ein modernes Spielsystem konnte er nicht durchsetzen. In Pressekonferenzen wirkte er ähnlich frustriert wie seine Spieler nach den Niederlagen. Hängende Schultern, sachliche Analysen, fast tonlos die Stimme. Oenning offensichtlich ratlos. Zuversicht sieht anders aus. Wer ihn beim letzten öffentlichen Training beobachten konnte, musste leider zu einem ähnlichen Ergebnis kommen. Oenning stand die meiste Zeit, unbeteiligt wirkend, am Rande des
Geschehens – und zwar so, wie schon vor einem Jahr neben Veh. Ein Motivator sieht anders aus. Leute, die Oenning näher kennenlernen konnten, loben seine Intelligenz, seine Gesprächsbereitschaft und seine ruhige Art. A. zu U.: „Schreib nicht zu hart über ihn, der ist ein netter Kerl. Aber manchmal werden in diesem mörderischen Job wohl eher so eine Art Arschlöcher gebraucht.“
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Aktion gegen Homophobie „Was soll die schwule Scheiße?“ Text und Foto Lars Eddelbüttel
„U
nd warum überhaupt hier beim HSV? Könnt ihr das nicht woanders machen?“ Nö, wollen wir nicht. Schwulenfeindliches Verhalten ist beim Fußball – und auch beim HSV – ein Problem und das nicht nur als stumpfer Gesang. Und gegen Probleme muss nun mal etwas getan werden, insbesondere weil jedeR – egal welcher Sexualität – sich beim Fußball wohlfühlen sollte. Ähnliches dachten sich auch einige Fans des Berliner Sechstligisten Tennis Borussia, die zusammen mit dem Projekt Soccer Sound des Lesben- und Schwulenverbandes BerlinBrandenburg eine Zaunfahne mit dem Motto „Fußballfans gegen Homophobie“ auf die Reise zu verschiedenen Vereinen und Fankurven schickten. Homophobie bezeichnet im Speziellen die meist unbewusste irrationale Angst vor homosexuellen Lebensweisen und eigenen weiblichen bzw. männlichen Persönlichkeitsanteilen, sowie im Weiteren die Nicht-Akzeptanz und Diskriminierung von homosexuellen Menschen.
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Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit ist dabei nicht nur ein Problem der Fankurven, sondern auch von Vereinen und Verbänden oder den Medien, die sich wahlweise in Tabuisierung oder der regelrechten Jagd nach dem ersten schwulen Bundesligaspieler selbst überbieten. Dieser Ansicht ist auch die Anti-Diskriminierungs-AG, die in der vergangenen Saison unter dem Motto „Wir alle sind der HSV!“ angetreten war, sodass beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach die Zaunfahne gegen Homophobie auch bei uns im A-Rang der Nordtribüne hing, nachdem sie bereits bei Arminia Hannover, Altona 93, Jeunesse Esch (Luxemburg) und anderen war. Im Vorfeld des Spieltages wurde sowohl im Internet als auch im Vereinsmagazin auf die Zaunfahne aufmerksam gemacht. Unterstützt wurde die Aktion dann nicht nur durch das Verteilen von Flyern und Aufklebern, sondern auch durch ein kurzes Gespräch auf dem Volksparkett mit einem AG-Mitglied und einem Mitinitiator aus Berlin. Denn zwei der TeBe-Fans hatten es sich nicht nehmen
lassen, für das Spiel anzureisen und die Zaunfahne im wahrsten Sinne des Wortes zu begleiten. Nun ist die Zaunfahne erstmal auf dem Weg zu weiteren Stationen, z. B. zum FC Zürich und Fortuna Düsseldorf. Wer den Reiseweg weiter verfolgen will, dem sei die Internetseite der Initiative fussballfansgegenhomophobie.blogsport.de ans Herz gelegt. Dass mit dieser Aktion homophobes Verhalten nicht komplett aus den Stadien und Vereinen verbannt wurde, ist auch der AntiDiskriminierungs-AG bewusst. Dennoch war es wichtig, in irgendeiner Form auf das bestehende Problem aufmerksam zu machen und allen die Möglichkeit zu geben, sich durch doch eher peinliche Kommentare in Internet und Stadion lächerlich zu machen. Die Anti-Diskriminierungs-AG plant weiterhin Aktionen zur FARE Action Week und bietet allen Interessierten weiteres Material zum Thema Homophobie am Fanprojektstand. Anti-Diskriminierungs-AG, September 2011
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Ende der Durststrecke Berichte 眉ber die Spiele der Profis Text Philipp Markhardt (distanziert sich von der Umbenennung des Stadions) 路 Fotos HSV Supporters Club
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VfB Oldenburg vs. HSV 1:2 Marschwegstadion Was für ein Geraffel! Freute man sich nach der Auslosung noch wie ein Schneekönig, dass es zum VfB Oldenburg in ein Oldschoolstadion beinahe um die Ecke gehen sollte, war der Schreck immens, als Gerüchte aufkamen, die Niedersachsen würden überlegen, in der verbotenen Stadt spielen zu wollen, weil das Stadion am Marschweg renoviert wird. Glücklicherweise konnte die Katastrophe abgewendet werden, weil man sich bei der Stadt Oldenburg darauf besann, Vernunft einkehren zu lassen. So ging es also ins Oldenburger Land, mit dem kleinen Wermutstropfen, dass im Metronom die Leute auf dem Trockenen saßen, weil man dort die Bevormundung in Sachen Bierkonsum eingeführt hatte. Klar, dass übermotivierte Security-Mitarbeiter dann auch nicht gerade der Stimmung förderlich waren. Nun gut, ein jeder hat es überlebt; denn in Oldenburg hatte der dortige OFC HSV-Basis Nordwest keine Mühen gescheut, um den angereisten HSVern die Zeit bis zum Spielbeginn so gastlich wie möglich zu machen. Mit der Gaststätte zum Schwan (eigentlich VfB-Sponsor) hatten die Jungs eine gediegene Location organisiert, wo direkt am Wasser gepflegt gefeiert werden konnte. Das war schon eine prima Geschichte. Dafür nochmal beide Daumen hoch und die Anregung an andere auswärtige OFCs (nein, die Münchner und Kölner sind natürlich nicht gemeint, die machen sowas nämlich auch), ebenfalls in diese Richtung tätig zu werden. So kann man nämlich auch den Verein leben. Zeitig ging es Richtung Marschwegstadion, wo zuletzt die HSV Amateure im Jahr 2002 um den Aufstieg in die Regionalliga kickten. Damals übrigens bei 30 Grad und vor deutlich weniger Zuschauern. Heute hingegen ausverkauftes Haus und ein leider überfüllter Gästeblock, der am Ende zwar den Einzug in die nächste Runde feiern konnte, davor jedoch lange zittern musste. Egal, das Weiterkommen zählt und nach der Heimkehr konnte somit entspannt die Saisoneröffnung auf dem Kiez gefeiert werden.
und wie schon in der Vorbereitung schlug der Meister unsere Mannschaft mit 3-1. Hätte aber auch deutlich höher ausfallen können… So ging es also mit der befürchteten Niederlage zurück nach Hamburg.
HSV vs. Hertha BSC 2:2 Stadion der Meinungsfreiheit Die Hertha spielt wieder erstklassig und zum Einstand hatte sie es nicht auf die Kette bekommen, auch nur eine Torchance gegen den
Borussia Dortmund vs. HSV 3:1 Westfalenstadion Und wieder einmal verschlug es den HSV am ersten Spieltag zum amtierenden Meister. Das bedeutete bei schwül-warmem Wetter im Pott wieder mal DFL-Saisoneröffnungsevent und wieder spottete das Ganze jeder Beschreibung. Eventfußball eben. Die jeweiligen Fankurven zeigten dann auch, was sie davon hielten. Ansonsten war der BVB hervorragend aufgelegt, Ausgabe 68
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Club aus Nürnberg herauszuspielen. Wir hingegen hatten immerhin ein Tor gegen den amtierenden Meister gemacht. Das war jedenfalls die Begründung eines Hertha-Ultras, warum der HSV dieses Spiel gewinnen würde. Tat er aber nicht. Um genau zu sein, war die alte Hertha aus Berlin sogar stärker als der HSV, was jetzt auch nicht unbedingt zu erwarten gewesen wäre. Überflüssig zu erwähnen, dass auch noch ausgerechnet ein gewisser Tunay Torun ein Tor erzielte. Das war nichts, und fast konnte man als von Natur aus abergläubischer Fußballfan auf die Idee kommen, dass der HSV immer dann versagt, wenn ein Fahnentag durchgeführt wird. FC Bayern München AG vs. HSV war jetzt nicht so schön … Norditalien HSV vs. 1. FC Köln 3:4 ZENSIERTstadion Ein Dreier war Pflicht, ein Dreier wurd‘s nicht. Peterswerder Kickers vs. HSV 2:0 Ulrich-Mäurer-Kampfbahn Auch dieses Mal sollte es nicht sein. Das Auswärtsspiel Eins nach den tragischen Vorfällen im vergangenen Herbst ging 0-2 verloren. Das möchte ich nicht weiter kommentieren. Einen anderen Ärger will ich aber an dieser Stelle loswerden: Ärger über die Deutsche Fußball-Liga! Diese ist nämlich in meinen Augen ein Zusammenschluss profitgeiler Funktionäre, dessen höchste und einzige Priorität auf der Gewinnmaximierung liegt und der deshalb auch keinerlei weitere Faktoren zu berücksichtigen bereit ist, wenn es um die Terminierung eines Fußballspiels geht. Soll heißen, dass IMMER, wenn die DFL einen Spieltag
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plant, die Anstoßzeiten nach den Wünschen der TV-Anstalt festgelegt werden, die gerade am sprichwörtlichen Ball ist, wenn es darum geht, der DFL die Kohle in den Rachen zu kippen. So war es folglich auch kein großes Wunder, dass für dieses Spiel, welches fast genau ein Jahr nach den furchtbaren Geschehnissen hinter dem Gästeblock stattfand, der Wunsch des HSV, des Supporters Clubs, der Gastgeber, der zuständigen Polizei sowie des Innensenators nach einer Vorverlegung der Anstoßzeit abgelehnt wurde. Als habe man die damaligen Geschehnisse nicht zur Kenntnis genommen, legte man das Spiel erneut auf 18.30 Uhr, genau die Uhrzeit, wegen der im letzten Jahr zahlreiche Leute um ihre Zugverbindungen bangten und wegen der sie trotz Absperrung hinter dem Block schnellstmöglich aus dem Stadion wollten. Fingerspitzengefühl ist sicherlich etwas Anderes. Auch, wenn dies nur ein Faktor von mehreren war. Natürlich ist man sich bei der DFL keiner Schuld bewusst. Schließlich habe man „einvernehmlich“ terminiert. Sicher… Interessant ist es übrigens auch, dass in Bremen eine Katastrophenübung zutage brachte, dass die Situation am Stadion für den Fall einer unübersichtlichen Lage/Massenpanik/Wasauchimmer ungeeignet sei. Komisch, das klang irgendwie letztes Jahr noch alles anders. Damals war ein Unglück angeblich weder vorherzusehen, noch zu verhindern. Jedenfalls nicht für die Experten aus Innenbehörde und Polizeiführung. HSV vs. Borussia Mönchengladbach 0:1 Austragungsort der Bundesligaeröffnung 2014/2015 (hoffentlich!) Ganz erstaunlich. Wirklich ganz erstaunlich, dass an diesem Tag überhaupt eine Mannschaft
ins Tor traf. Leider nicht die richtige, weshalb erneut die gegnerische Elf das bessere Ende für sich hatte und das Hamburger Publikum wieder einmal enttäuscht wurde. So – da waren sich alle einig – kann es nicht weitergehen. Wird es auch nicht. Wie sich zwei Tage später herausstellte, war das Spiel gegen Gladbach die Abschiedsvorstellung von Michael Oenning. Dem nächsten Trainer wünschen wir mehr Erfolg. VfB Stuttgart vs. HSV 1:2 Neckarstadion Endlich! Der erlösende Sieg nach einer viel zu langen Durststrecke löste eine wahre Gerölllawine aus, die von den Herzen der mitgereisten Fans fiel. Eine knappe Woche vor dem 124. Geburtstag des Vereins gewann das Team von Interimstrainer Cardoso das erste Spiel dieser Bundesligasaison und zeigte, dass mit dem HSV eben doch noch zu rechnen ist. Tesche und Bruma erzielten die so wichtigen Tore für den HSV, die nicht nur im Gästeblock für Extase sorgten. Gerüchten zufolge soll es auch in diversen Kneipen der Hansestadt zu Jubelorgien ob des unerwarteten Erfolges gekommen sein. Mehr davon!
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Spitzenreiter Berichte über die Spiele von HSV II Text Rainer Steffens · Foto Witters
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a es in der nächsten Saison eine Reform der Regionalligen geben wird, kann der Nachwuchs des HSV in dieser Saison nicht absteigen. Ab Sommer 2012 gibt es dann 5 Regionalligen, aufgeteilt in Süd, Süd-West, West, Ost und Nord. Die Nordliga besteht dann aus den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen. Aber jetzt erst mal zu den Spielen der Saison 11/12: HSV II vs. ZFC Meuselwitz 7:1 Was für ein Auftakt in die neue Saison: Der Zipsendorfer FC aus Thüringen wurde vom Nachwuchs des HSV deklassiert! Romeo Castelen half aus und schoss 2 Tore. Leider waren nur 130 Zuschauer vor Ort, da die Profis am selben Tag zur Saisoneröffnung nach Dortmund reisen durften. Komische Ansetzung, aber Spitzenreiter! RB Leipzig vs. HSV II 1:2 Auswärtssieg beim Aufstiegsfavoriten. Bertram und Brüggemann sorgten für weitere 3 Punkte beim Verein, den niemand braucht. Fazit: Spitzenreiter!
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HSV II vs. Holstein Kiel 1:2 Mit Glück gewannen die Störche das “ Heimspiel“ im Schleswig Holsteinischen Norderstedt. Nervig waren die Ultras der Kieler mit ihrem monotonen Singsang, den man nicht wirklich motivierend für die Mannschaft empfand. Aber das Fahnenwedeln beherrschen sie schon ganz gut.Feststellen konnte man auch noch, dass Kazior sein Wechsel an die Förde offenbar nicht so gut bekommen ist, da er ziemlich oft am Boden lag oder meckerte. Berliner AK vs. HSV II 1:2 Der zweite Auswärtssieg in Folge und das wieder im Osten der Republik. Dieses Mal gelang das Kunststück in der Hauptstadt beim Aufsteiger. Da dieses Spiel am selben Tag wie das Spiel der Profis gegen Köln stattfand, war aus Hamburg kein Fan vor Ort!
anwesend, da die Profis am Abend in Brämen antreten mussten. Wer plant eigentlich diese Ansetzungen? VFL Wolfsburg II vs. HSV II 1:2 Wieder 3 Punkte auswärts und wieder 3 Punkte im Osten, dieses Mal allerdings in Ostniedersachsen:-)! Ein Doppelpack von Romeo Castelen, der damit schon 5 Tore für den HSV Nachwuchs erzielte. Wird Zeit, dass der Holländer in der ersten Mannschaft mal wieder mitspielen darf. Nach diesem Sieg kehrte die Zweite des HSV auf Platz 1 der Tabelle zurück. Beim Redaktionsschluss: Tabellenführer. Damit hätte niemand zu diesem Zeitpunkt der Saison gerechnet, aber der Gedanke, mit den Amas in der Dritten Liga zu spielen, hat seinen Reiz! Mal sehen, was die Saison für einen Verlauf nehmen wird. In diesem Sinne: Nur der HSV!
HSV II vs. Germania Halberstadt 2:0 Gegen den zweiten von vier Aufsteigern wurden wieder 3 Punkte eingefahren. Castelen und Nagy schossen die Tore für die Amas, wieder waren nur knapp über 100 Zuschauer
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Keine Brühwürfel-Arena! Mitbestimmung beim FCK Interview Christian Bieberstein · Foto Witters
supporters news: Moin, Scheffler, bitte stell dich doch mal kurz vor. Sebastian Scheffler: Mein Name ist Sebastian Scheffler, ich bin 31 Jahre alt und komme aus Kaiserslautern. Seit mehr als 13 Jahren gehöre ich der „Allesfahrerszene“ des 1. FC Kaiserslautern e.V. an und bin zudem in diesem Jahr in das oberste Fangremium, die im Februar dieses Jahres neu geschaffene Fanvertretung, gewählt worden. Des Weiteren engagiere ich mich sehr stark in der Perspektive FCK. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss der Vereinsmitglieder des 1. FC Kaiserslautern e.V. supporters news: Ähnlich wie unser Hamburger Sport-Verein e.V., ist der FCK ja auch ein Verein der Mitglieder und hat den Profifußball nicht in eine AG ausgegliedert. Welche Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen, habt ihr als Mitglieder? Sebastian Scheffler: Wir sind einer von sieben eingetragenen Vereinen in der ersten Fußball Bundesliga. Wie bei euch ist auch bei uns die alljährliche Mitgliederversammlung das oberste Vereinsorgan. Der Vorteil von Ausgliederungen und Anteilsverkäufen, nämlich einmalige Einnahmen in Millionenhöhe, kann angesichts der Erfahrungen vor allem aus dem Ausland niemals die
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verloren gegangene Identität und Selbstbestimmung eines Fußballvereins ersetzen. Eben deshalb sind wir Anhänger des 1.FC Kaiserslautern e.V. sehr stolz auf diesen Status und wir kämpfen mit aller Macht um dessen Beibehaltung. supporters news: Welche Ziele verfolgt ihr in den nächsten Jahren – gerade im Bezug auf die Stärkung der Mitgliederrechte und einer Fanorganisation? Sebastian Scheffler: Die komplette Neustrukturierung der Fanarbeit durch das neue Fankonzept und der damit verbundenen Wahlen der Fanvertretung, die bei uns dieses Jahr stattgefunden haben, sind ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Für die Zukunft werden auch noch weitere Veränderungen stattfinden, welche man erst im Laufe der nächsten paar Monate wahrnehmen wird. Was natürlich ebenfalls nicht zu unterschätzen ist, dass in den letzten 15 Jahren die Kommunikation zwischen Verein – Fans – Mitgliedern nie besser war als zum heutigen Zeitpunkt. Es findet wieder ein Dialog statt. Die Entwicklung bei Frankfurt, Dortmund und bei euch in Hamburg zeigt uns aber auch, dass die ehrenamtliche Arbeit auch irgendwann an seine Grenzen stößt und man den zeitlichen Aufwand nicht mehr komplett ohne fest angestellte Ar-
beitskräfte bewerkstelligen kann. Somit geht die Tendenz in ferner Zukunft wohl zu einer eigenen Abteilung mit eigenen Mitarbeitern. supporters news: Du hast ja sicher auch die Diskussion verfolgt, dass Fans und Mitglieder immer mehr „Macht“ für sich beanspruchen und einfordern – Wie stehst du dazu? Sebastian Scheffler: Das Mitspracherecht der Mitglieder im Verein ist meiner Meinung nach das Wichtigste überhaupt. Nur so können die Interessen der Mitglieder gewahrt bleiben. Hierzu gehört neben einem kritischen Hinterfragen auch das aktive Mitgestalten des Vereinslebens. Mir wird die sogenannte „Macht“ der Mitglieder von verschiedenen Interessengruppen zu negativ in der Presse dargestellt. Gerade ehemalige Spieler sollten sich mit ihren Aussagen in diversen Fußballtalksendungen mal vorher überlegen, was sie da für Dinge von sich geben, in die sie meist gar keinen Einblick haben und ihre Kritik nicht an uns Fans richten, die um das Wohl des Vereins besorgt sind, sondern sich auf ihr eventuell vorhandenes sportliches Fachwissen beschränken. Das Gleiche gilt auch für Sponsoren und Vorstände, denen das Mitspracherecht auch nicht gerade immer gefällt, wenn ihnen jemand etwas genauer auf die Finger schaut, bzw. die Grenzen aufzeigt,
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wo ein Punkt erreicht ist, der mit den Mitgliedern und Fans so nicht weiter gegangen werden kann.
Besucherrekord
supporters news: Wie beurteilst du unseren Verein und unseren Supporters Club?
Trainingslager im Zillertal
Sebastian Scheffler: Sicherlich ist die Berichterstattung über den Hamburger SV e.V. in der deutschen Presse die letzten Monate nicht gerade positiv gewesen. Durch die sportliche Talfahrt und die Unstimmigkeiten bei euch im Vorstand. Allerdings überwiegt bei mir ein sehr positives Bild von eurem Verein mit einer lebendigen Fanszene und immer noch gut wirtschaftlicher Bilanz. Die Ablösung eures Vorstandes kam für mich zur richtigen Zeit, da dieser aus der Ferne betrachtet das eigentliche Problem für das sportliche Abrutschen war. Die Arbeit des Supporters Club mit seinen Strukturen, Aktionen und auch seiner Größe ist einfach einzigartig in Deutschland. Da muss man einfach neidlos anerkennen, dass da Anfang der 90er etwas geschaffen wurde, was nun Jahre später der richtige Weg war und mittlerweile nicht nur für uns ein großes Vorbild ist. Auch die viele Arbeit, die dahintersteckt, ist hervorzuheben, denn ohne die vielen Ehrenamtlichen wäre dies wohl nie möglich gewesen. Es ist schon bemerkenswert, dass ihr mittlerweile über 70.000 Mitglieder in einer eigenen Abteilung habt und dieses neben den wenigen hauptamtlichen Angestellten so gut organisiert bekommt. supporters news: Euer Stadionname ist ja in der Satzung verankert. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Mitglieder einem Verkauf mal zustimmen? Sebastian Scheffler: Richtig, in unserer Satzung ist festgeschrieben, dass der Stadionname nur mit einer 2/3 Mehrheit umbenannt werden darf. Als in den letzten Jahren die ersten Stimmen laut wurden, dass der Verkauf des Stadionnamens bei einem entsprechenden Angebot eines Sponsors zur Diskussion stehen würde, haben wir uns der Thematik mit der Perspektive FCK angenommen und öffentlich Position zum Erhalt des Stadionnamens bezogen. Zu Beginn der Aktion war es für uns schwer. Es gab einzelne kritische Stimmen zu diesem Thema von Fans. Da unser Verein finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, konnten sich einige Personen durchaus vorstellen, in Zukunft die Spiele der roten Teufel in der „Maggi-Brühwürfel-Arena“ oder im „Haribosportpark“ statt im Fritz-Walter-Stadion zu verfolgen, wenn der Preis stimmt. Auf der anderen Seite erhielten wir enormen Zuspruch von der breiten Masse, welche uns ermutigte, bei diesem Thema am Ball zu bleiben. Ausgabe 68
Text Mike Lorenz · Fotos Witters
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ach vier Jahren im schönen Längenfeld ging es in diesem Jahr für unser Team ins Zillertal, genauer gesagt nach Hippach und Mayrhofen. Aufgrund der besonderen Fan-Nähe der Mannschaft in den vergangenen Jahren und auch weil es mal wieder in eine andere Region ging, wurde der Besucherrekord zum fünften Mal in Folge gebrochen: Während der gesamten Woche konnten wir rund 600 (!!) HSVerinnen und HSVer vor Ort begrüßen! An dieser Stelle dann auch nochmals vielen Dank an alle, die vor Ort waren. So viele Fans im Sommertrainingslager …Da blickt so gut wie jeder andere Verein neidisch zu uns rüber. Zusammen mit unserer Abteilung HSVReisen und dem Tourismusverband Zillertal konnte man vor Ort ein buntes Programm auf die Beine stellen, bei dem für jeden etwas dabei war. Zwischen den beiden Trainingseinheiten am Tag gab es viele Angebote, die zahlreich genutzt wurden: Rafting, Canyoning, Sommer-Rodelbahn, GletscherTouren, Paragliding und natürlich auch wieder den Fan-Kick, der aber aufgrund der hohen Teilnehmeranzahl zum ersten
Mal in ein „Fan-Turnier“ umgewandelt werden musste. Highlight der Woche war dann mal wieder der berühmte „Fan-Abend“, an dem die gesamte Mannschaft plus Betreuerstab teilnahm und geduldig jeden Autogramm- und Fotowunsch erfüllte. Ein besonderer Dank geht hierbei mal wieder an den HSV Supporters Club, der diesen Abend komplett finanzierte und somit allen Anwesenden einen unvergesslichen Abend ermöglicht hat. Aus unserer Sicht war diese Woche ein voller Erfolg und wir freuen uns bereits auf das nächste gemeinsame Trainingslager mit euch und sind zuversichtlich, dass der Besucherrekord wieder gebrochen wird.
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Kinder der Westkurve Weitere Suche nach Bildern und Erlebnissen Text Malte Laband · Fotos Witters
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as Buch der HSV-Fans nimmt weiter Gestalt an! Über den HSV sind schon unzählige Bücher geschrieben und Geschichten erzählt worden. Diese beschäftigen sich fast immer mit dem Geschehen auf dem Rasen. Mit den Spielen und Erfolgen, Siegen und Niederlagen, Spielern, Trainern und Funktionären. Und das völlig zu Recht, schließlich ist der HSV trotz andauernder Titeldurststrecke nach wie vor einer der erfolgreichsten und bekanntesten Traditionsvereine unseres Landes. Die Geschichte des HSV hat allerdings noch weitaus mehr zu bieten als das, was bisher in den Bücherregalen zu finden ist. Wir alle, die Mitglieder und Fans sind und waren immer schon ein elementarer Bestandteil dieses Vereins. Trotzdem fristen wir bisher in der Literatur eher ein Mauerblümchendasein und wurden – wenn überhaupt – nur nebenbei erwähnt. Wir denken daher, dass es dringend an der Zeit ist, die Geschichte des HSV aus einem anderen Blickwinkel zu erzählen. Aus der Sicht
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der Fans. Über die Fanszene und ihre Entwicklung, ihre Charaktere, Anekdoten, Liebe und Leiden! Von den Anfängen bis heute. Wir denken, dass es wirklich an der Zeit ist für ein Buch über die HSV-Fanszene! Wir, das sind sieben langjährige Fans des HSV. Seit mittlerweile drei Jahren arbeiten wir sehr intensiv an unserem Buch. An eurem Buch! Kinder der Westkurve wird es heißen und zum 125. Jährigen Vereinsjubiläum 2012 erscheinen. Und so langsam nimmt das Werk tatsächlich feste Konturen an. Wir haben inzwischen die ersten Kapitel fertiggestellt und beginnen, diese Schritt für Schritt zu layouten! Hierfür benötigen wir an einigen Stellen allerdings noch dringend eure Hilfe. Trotz intensiver Recherche mangelt es uns an einigen Stellen vor allem noch an Fotomaterial. Denn ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte. Aus diesem Grund richten wir uns noch einmal mit der dringenden Bitte an jeden von euch, uns mit Foto und Bildmaterial zu unterstützen. Denn davon lebt dieses Buch.
Du hast also vielleicht Fotos zu Hause, denkst aber, dass diese für so ein Buch nicht interessant sein könnten? Dann schick sie uns trotzdem. Denn dieses Buch bietet Platz für Bilder, die in anderen Büchern bisher nicht gezeigt wurden. Anbei nur einige Beispiele, worum es uns geht: Rothenbaum Du warst Stammgast in der legendären Burg und hast dich zum Vorverkauf gegen Barcelona 1961 in die lange Schlange der Wartenden eingereiht? Du kannst uns etwas über den legendären „Seppl“ erzählen oder hast auf der Turmwegtribüne „Auf ihr Männer“ geschrien, wenn es mal nicht so lief? Dann teile deine Erinnerungen bitte mit uns! Rotterdam 1968 1968 haben sich knapp 20.000 HSVer am Vatertag auf den Weg zum Europapokalendspiel nach Rotterdam gemacht. Du warst dabei? Dann sind wir gespannt auf deine Erzäh-
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lungen. Idealerweise hast du vielleicht sogar Fotos gemacht? Von der Fahrt, in der Stadt, am und im Stadion? Dann bitte immer her damit. Fan(club)artikel Für das Kapitel „Fanartikel“ sind wir auf der Suche nach allen möglichen Fanartikeln rund um den HSV. Solltet ihr im Urlaub oder auf dem Jahrmarkt über dubiose HSV-Artikel stolpern oder solche Teile sogar zu Hause im Schrank liegen haben, macht bitte ein Foto. Wir suchen wirklich alle Dinge, die irgendwann einmal produziert wurden. Von wem auch immer. Wir suchen außerdem Bilder unserer Fanshops. Dabei interessieren uns insbesondere die Läden aus der Vergangenheit. Habt ihr Fotos vom Verkaufscontainer hinter der Westkurve, dem ersten SC-Shop hinter der Südtribüne, dem „Müüüützen-Wiiiiimpel-Schaaaals“-Mann in seinem Wagen, der Pulswärmer-Oma auf dem Fußweg nach Stellingen oder vielleicht sogar von Rudi Kargus’ Sportshop? Schickt sie uns zu! Athen 1983 Wer war damals dabei, als sich der HSV Europas Krone aufsetzte und hat Fotos im Stadion gemacht? Vielleicht ein Bild mit Fanclubfahnen vor der Akropolis? Oder vom Sektempfang der Olympiakos-Fans am Brunnen nach dem Spiel? Ihr habt am Flughafen gestanden, als die Helden wieder in Deutschland gelandet Ausgabe 68
sind. Oder ihr wart einer der gaaanz wenigen, die es tatsächlich im Dezember zum Weltpokalfinale nach Tokio geschafft haben? Schickt uns die Bilder und Erzählungen zu! Verhältnis Mannschaft vs. Fans Ihr wart bei Willi Giesemann in der Kneipe? Ihr seid zufällig Taxifahrer und kennt Andy Sassen und Harald Spörl? Roy Präger hat euren Rasen gemäht? Ihr habt Fotos oder Storys von euch zusammen mit Spielern? In lockerer Runde (beim Grillen, beim Darten, am Kickertisch, im Hotelpool, im Trainingslager)? Dann brecht euer Schweigen! Freunde Du hast Bilder von gemeinsamen Aktivitäten mit ehemaligen und aktuellen Freunden der HSV-Fanszene (Frankfurt, Nürnberg, BVB, Hannover, Bielefeld, Rostock, Stockholm, Kopenhagen oder Glasgow Rangers)? Fotos von gemeinsamen Spruchbändern, Choreogra phien, Partys etc.? Du hast zufällig 1995 nach dem letzten Spieltag den Torpfosten aus dem
Westfalenstadion mitgenommen, 1979 ein Stück Rasen auf der Alm ausgegraben oder in Glasgow mit einem 90-Jährigen Rangersfan Brüderschaft getrunken? Wir sind gespannt auf deine Bilder. Auf geht’s! Je mehr Material wir von euch bekommen, desto spannender und vor allem authentischer wird das Buch, das ihr später in euren Händen haltet. Bitte alle Bilder in der größtmöglichen Auflösung übermitteln. Wenn es sich um „Papierbilder“ handelt, bitte mit mindestens 300 dpi und 100% Ausgabegröße einscannen, gerne auch größer. Wenn ihr dafür technische Hilfe benötigt, unterstützen wir euch dabei. Zukünftig wollen wir euch dann auch auf unserer Internetpräsenz auf dem Laufenden halten. Schaut einfach mal vorbei: www.kidewe.de Eure „Kinder der Westkurve“
Bilder und Berichte Alle Bilder und Berichte bitte per Mail an bilder@kidewe.de oder per Post an: Kinder der Westkurve · c/o HSV-Fanprojekt Stresemannstraße 162 22769 Hamburg Natürlich erhaltet ihr sämtliches Material unbeschadet wieder von uns zurück!
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Zwölf Jahre „Dünn vorher“ Baccum Text Christian Großepieper · Foto OFC Baccum
Links Burkhard Zwake (Fan des Jahres 2011) – rechts Marco Mengering (1. Vorsitzender)
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er HSV-Fanclub „Dünn vorher“ Baccum 1999 traf sich am 05.08.2011 zur Generalversammlung im Vereinslokol Gasthof Hense Baccum. Nunmehr blickt der
Verein auf zwölf Jahre zurück. Der 1. Vorsitzende Marco Mengering begrüßte die vielen Mitglieder. Neben dem Rückblick auf das letzte Vereinsjahr standen die
Vorstandswahlen im Vordergrund. Alle Vorstandsmitglieder wurden in Ihrem Amt bestätigt: 1. Vorsitzender: Marco Mengering, 2. Vorsitzender: Matthias Bökers, Kassenwart: Stefan Hense, Zeugwart: Christopf Kolmes, Schriftführer/Pressewart: Christian Großepieper. Höhepunkt des Abends war wie in jedem Jahr die Wahl zum Fan des Jahres. Mit großer Mehrheit wurde Burkhard Zwake von den Mitgliedern gewählt. Ein Ausblick auf die geplanten Aktivitäten für das kommende Vereinsjahr rundete die Versammlung ab. Seit Kurzem ist der HSV-Fanclub Baccum auch auf Facebook zu finden. Schon über 1.100 Freunde haben bereits eine Freundschaftsanfrage gestellt. Auf Facebook werden neben aktuellen Veranstaltungen auch Fotos ausgestellt.
Konstruktive Begegnung OFC Schwarzenbek feiert mit Marek Erhardt Text und Foto Wolfgang Stokloßa
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ie in jedem Jahr feierte der OFC Schwarzenbek 2005 auch 2011 sein mittlerweile traditionelles Grillfest im Sommer. Die Einladung zu diesem Ereignis nahmen neben dem befreundeten OFC „Volkspark-Gallier“ auch Marek Erhardt gerne an und konnten also vom Clubvorsitzenden Torsten Brucke herzlich begrüßt werden. Nach einem ausgiebigen Essen stand Marek den Clubmitgliedern zur Verfügung und hörte sich gerne Sorgen und auch Wünsche der Clubmitglieder an. Dabei stellte sich schnell heraus, dass es Marek ein besonderes Anliegen ist, den Kontakt zu den Fans zu haben. In seiner Ansprache betonte er, dass es für den HSV immer wichtig sei, zu wissen, was bei den Fans passiert und wo man Dinge verändern bzw. verbessern kann. Er wolle hierzu im Rahmen seiner Möglichkeiten alles tun, damit Wünsche der Fans in die richtigen Bahnen gelangen. Erst weit nach Mitternacht verabschiedete
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sich Marek Erhardt von den Mitgliedern des OFC Schwarzenbek 2005. Unter den Clubmitgliedern war spürbar zu merken, dass Marek für weitere Veränderun-
gen und Verbesserungen im HSV steht. Diese sehr herzliche Veranstaltung wird eine bleibende Erinnerung aller Mitglieder des OFC Schwarzenbek 2005 bleiben.
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Raute im Herzen des Schiffes HSV-Fanclub Fregatte Hamburg Text Hagen Niehaus · Fotos OFC Fregatte Hamburg
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amburg – Dass Soldaten des Öfteren auch große Fußball-Fans sind, ist allgemein bekannt. Dass sich aber Marinesoldaten an Bord einer Fregatte zusammenschließen, um einen offiziellen Fanclub ihres Lieblingsvereins zu gründen, ist eine Besonderheit. Für die HSV-Männer an Bord der Fregatte HAMBURG war der Zusammenschluss in einem offiziellen Fanclub aber eine logische Folge nach zahlreichen gemeinsam verbrachten Abenden am Fernseher während der Übertragung von HSV-Spielen. „Die konkrete Idee zur Gründung eines Fanclubs kam uns während einer Mittelmeerreise im Herbst 2009“, erläutert stolz eines der Gründungsmitglieder, Hauptbootsmann Thomas Eickelbaum. Er ist Funkmeister an Bord der Fregatte HAMBURG, die zur Sachsen-Klasse gehört und seit 2004 im Dienst der Deutschen Marine steht. Schnell wurden weitere Soldaten an Bord ausfindig gemacht, welche die Raute im Herzen tragen, und so konnte am 08. Januar 2010 offiziell die Fanclub-Urkunde im HSV-Stadion von Dennis Aogo entgegengenommen werden. Seitdem kann jedes Besatzungsmitglied der HAMBURG, eines der modernsten Schiffe der Bundeswehr, Mitglied im HSV-Fanclub werden. Soldaten, die versetzt werden oder die Streitkräfte verlassen, werden als passive Mitglieder weiter über die Clubarbeit informiert. Organisiert werden innerhalb des Fanclubs gemeinsame Fußballabende oder Besuche von Heimspielen des HSV. Ein Großteil der Mitglieder kickt unter anderem auch in der Bord-
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mannschaft, welche, wie sollte es anders sein, in den Trikots des HSV auflaufen. Zuletzt spielten sie in den rotblauen Trikots im ostafrikanischen Kleinstaat Djibouti gegen eine Auswahl der deutschen Verbindungs- und Unterstützungsgruppe. Während ihres fünfmonatigen Auslandeinsatzes im Rahmen der Operation ATALANTA am Horn von Afrika trafen sich die Mitglieder regelmäßig in einem der Aufenthaltsräume an Bord, um über Satellitenempfang ihren HSV zu sehen. Anfang Juli war die Fregatte HAMBURG mit ihrer 191-köpfigen Besatzung wieder einmal zu Besuch in ihrer Patenstadt Hamburg. Ganz klar, dass sich die Mitglieder des HSV-Fanclubs die Gelegenheit nicht nehmen lassen wollten, ihrem HSV einen Besuch abzustatten. Insgesamt elf Besatzungsmitglieder konnten
so im Rahmen des Hafenaufenthaltes an einer offiziellen Stadionführung teilnehmen. Unter der Leitung von Bernd Maier kamen die Soldaten in den Genuss, die VIP-und Pressebereiche, die Gästekabine oder die Katakomben ihres Stadions aus nächster Nähe einmal zu betrachten. „Sehr beeindruckend war für mich der Moment, als wir unter den Klängen der HSV-Hymne das Spielfeld betraten, fast so wie es die Spieler bei jedem Heimspiel unseres HSV erleben dürfen“, erzählt strahlend Oberleutnant zur See Arne Vondran, erster Vorsitzender des Fan-Clubs und Elektronischer-Kampfoffizier an Bord. Gegen Ende der Führung konnten die Besatzungsmitglieder die Geschichte ihres Lieblingsvereins hautnah im Museum bestaunen, ehe es für den Kauf kleiner Utensilien in den Fanshop ging. „Der Besuch war ein absolutes Highlight unseres Hafenaufenthaltes in Hamburg. Besonders imposant fand ich, wie viele Geschichten und Anekdoten wir während der Stadionführung zu hören bekamen. Ein herzliches Dankeschön dafür“, berichtet freudig Arne Vondran. Für die Männer und Frauen der HAMBURG ging es im Anschluss ihres Hafenbesuches wieder zurück in den Heimathafen Wilhelmshaven, wo eine sechsmonatige Werftliegezeit auf sie wartet. Eine Phase ohne längere Seefahrt, in der die Mitglieder des HSV-Fanclubs Fregatte HAMBURG sicher wieder einmal zu einem Spiel ihres HSV im Stadion vorbeischauen und der Mannschaft die Daumen drücken werden.
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Hut ab! Stadioneröffnung am 20.09.2011 in Halle/Saale Text und Foto Hendrik Hahn
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eit etwas mehr als einem Jahr baut die Stadt Halle und der Hallesche FC an dem neuen Stadion. Zehn Jahre dauerte die Planung, bis es endlich losging. Die Freude und die Aufregung der HSV-Fans im Osten der Republik war im Juni unbeschreiblich, als der Gegner des Eröffnungsspiels bekanntgegeben wurde: Unser HSV soll es sein. Unzählige Telefonate mit dem HSV, dem HFC, Freunden und Bekannten folgten. An Karten zu kommen war ein absolutes Abenteuer. Wie früher war das Vitamin „B“ gaaanz wichtig – Beziehungen. Wer Karten bekommt, wann es sie gibt, ob Gästefans beim HSV bestellen können, Sitz- oder Stehplatz … Lange musste man warten, bangen und hoffen. Den Sticheleien der Kollegen (eingefleischte HFC-Fans), „Ihr bekommt sowieso keine Karten“ folgten dann die langen Gesichter von denen, als ich dann vermelden konnte: „Ich hab 26 Karten im Block 9, ach ja, 25 Stehplatzkarten im Gästeblock bekomme ich auch“. Die Vorfreude auf das Spiel war riesengroß, von allen. Über den HSV wurden 600 der 1500 Stehplatzkarten abgesetzt. Die übrigen Karten sollten nicht verkauft werden, wurde mit dem SC vereinbart. Der Link zum Verkauf des HSV war auch auf der HFC-Homepage zu finden. Am 19. und 20.09.2011 konnte man die Restkarten für den Gästeblock dann doch noch kaufen. Somit waren die HSV- Fans im Gästeblock auch in der Minderheit – schade. Leider funkte der sportliche Misserfolg und damit verbunden die Entscheidung des HSV zwei Tage vorher, mit einer „B-Elf“ anzureisen, dazwischen. Na klar durften wir uns diverse Bemerkungen vor und im Stadion anhören, als HSV-Fan ist man einiges gewöhnt. Welchen Image-Schaden diese Entscheidung dem HSV im Osten der Republik bringen wird, kann ich so nicht sagen, aber spurlos vorübergehen wird das nicht. Ein Plakat sollte den Spielern des HSV einen Denkanstoß geben, wie es weitergehen soll. Leider waren keine einzigen Spieler da, die für die sportliche Talfahrt der vergangenen Wochen verantwortlich waren. Ich hoffe aber, es kommt trotzdem in Hamburg an und regt zum Nachdenken an.
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Im Grunde genommen lief dann in Halle die U23 auf, dazu kamen Diekmeier, Besic, Arslan und Berg. Soner Uysal und Richard Golz waren als Trainer dabei. Auf hsv.de war dann zu lesen, dass neben 11 Lizenzspielern zahlreiche Amateure dabei waren. Im Nachhinein fühle ich mich da noch ein bisschen mehr verscheißert. Das neue Stadion ist wirklich sehr schön geworden. Naja, von der versprochenen Stadionshow habe ich mir mehr versprochen, da müssen die Hallenser noch üben. Auch die HFC-Fans müssen am Support feilen (die Mannschaftsaufstellung klappte gar nicht). Eine kleine, feine Choreo vor dem Spiel (mit Bengalos) sah Klasse aus. Das Spiel war munter und ausgeglichen, die Anfangsphase gehörte dem HFC, logisch, sie wollten ihren Fans was zeigen. Die Abwehrreihe des HSV stand aber sicher und hielt dem Anfangsdruck der Gastgeber stand. Nach einer halben Stunde verschob sich das Spiel dann in die Hälfte des HFC und als logische Konsequenz das 0:1 nach einem Zuckerpass von Arslan auf Bertram. Mit dem Pausenpfiff fiel dann der groß umjubelte Ausgleich – eine Standardsituation, da war doch was? Mit Anpfiff der 2. Halbzeit zeigte dann der HSV, dass er das Spiel gewinnen will und setzte die Gastgeber pausenlos unter Druck. Bertram auf
Berg 1:2, ein 20-Meter-Schuss von Nagy 1:3 und der direkte Freistoß von Bertram (außerhalb des Strafraumes, in Höhe des Fünfmeterraumes!) zum 1:4. Den Hallensern gelangen auch noch ein paar schöne Konter, die zum Leidwesen deren Anhängerschaft nicht mit einem Tor belohnt wurden. Ich persönlich war begeistert, wie unsere Mannschaft auftrat, eine gaaaaanz dicke Scheibe könnten sich die Stars bei der „Reserve“ abschneiden. Ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen, als ich am nächsten Tag einen Bericht im Radio hörte, der den HFC als klar bessere Mannschaft bezeichnete, die aber wohl mit der ungewohnten Kulisse nicht so richtig klar kam. Selbst eingefleischte HFC-Anhänger kommentieren diese Meldung mit einem Kopfschütteln. Trotz des eindeutigen Spielstandes ließ die Unterstützung für den HFC nicht nach. Hut ab davor. Nach dem Spiel gab es dann noch ein super Feuerwerk zu sehen. Rundherum ein schöner Abend, für alle, die dabei sein durften. Mit dem Stadion hat nun auch der HFC eine Spielstätte, die Spaß auf mehr macht. Alles lief ruhig und friedlich ab, trotz der HFC-Fans im Gästeblock. Ich für meinen Teil komme wieder, spätestens Mitte März 2012, wenn unsere Zwote hier zum Punktspiel antritt. Mehr Bilder und Videos gibt es auf unserer Homepage.
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Die Könige des Nordens Nur für ein Jahr Text Jörn Karrenbach
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er HSV-Fanclub „1887‘er Buxtehude“ schießt in dieser Sommerpause der Fußball-Bundesliga den Vogel ab. Gleich drei der 33 Clubmitglieder sind amtierende Schützenkönige. Keine Torschützenkönige, was bei Fußballern nahe läge, sondern tatsächlich Schützen mit Gewehren und Uniform. Jürgen Hort ist seit dem ersten Juliwochenende der König der Schützengilde der Stadt Buxtehude, Marc Klindworth ist Vogelkönig desselben und Torben Pfitzner regiert noch bis zum ersten Augustwochenende als König des Schützenvereins Altkloster. „Wir haben die echten Könige des Nordens in unseren Reihen“, sagt Petra Busse, stolzes Gründungsmitglied der „1887‘er Buxtehude“, denn die drei Könige verbindet nicht nur ihre Treffsicherheit mit dem Gewehr, sondern auch ihre Liebe zum König Fußball, vor allem zu ihrem Hamburger Sportverein. Klar, wer der Lieblingsspieler der drei Buxtehuder Schützenkönige ist: HSV-Stürmer Mladen Petric. Der ist nicht nur selbst (Tor-) Schützenkönig der Hamburger, sondern feiert seine Treffer auch wie ein echter Schützenbruder. Mit Pfeil und Bogen zwar, aber nicht weniger treffsicher als die drei Fans am Schießstand simuliert er den Abschuss eines Pfeils, wenn er trifft. Petric blieb die Torjä-
gerkanone der Bundesliga bislang versagt, Jürgen Hort durfte die zumindest in Buxtehude nicht minder begehrte Königskette anlegen. „Fußball und Schützenverein, das passt super zusammen“, sagt Torben Pfitzner, der sein Königsamt nach einem Jahr in Kürze wieder abgibt. Einmal im Monat, an jedem ersten Donnerstag, trifft sich der Club in der Buxtehuder Gaststätte Hoyers Eck. Am Wochenende besuchen die Fans gemeinsam die Heimspiele ihres HSV oder schauen die Auswärtsspiele auf einer Großbildleinwand. Die Könige können nicht immer dabei sein, denn die Würde des Königs bedeutet auch so manche Pflicht. „HSV-Fan ist man sein Leben lang, König nur für ein Jahr“, sagt Jürgen Hort. Da stehe der Schützenverein in dieser Zeit natürlich an erster Stelle. „Ich bin seit drei Wochen König und seitdem jedes Wochenende unterwegs“, sagt Jürgen Hort. Die moderne Technik mache es aber glücklicherweise möglich, trotzdem auf dem Laufenden in Sachen HSV zu bleiben. Marc Klindworth hat es als Vogelkönig ein wenig leichter. „Ich unterstütze Jürgen, habe aber nicht so viele Pflichten“, sagt der 26-Jährige. Er kann sich an Spieltagen voll auf den Hamburger Sportverein konzentrieren. Eines hat Klindworth in seinem Leben nämlich noch nicht
feiern dürfen: eine Meisterschaft des HSV. Zuletzt holten die Hamburger 1983 den Titel. Immerhin: Wie es sich anfühlt, von der Spitze zu grüßen, erlebt der Vogelkönig gerade, wenn auch nicht beim Fußball. Ohnehin sind sich die Drei darin einig, dass der Titel des Schützenkönigs schöner sei als eine Meisterschaft des HSV – auch wenn das die Fanclubkollegen nicht gerne hören. „Schützenkönig zu werden, ist eine Eigenleistung“, erklärt Pfitzner den besonderen Reiz dieses Titels. In der Hamburger Imtech Arena, dem Stadion des HSV, hat sich längst herumgesprochen, dass der HSV dank der Buxtehuder ein königlicher Verein geworden ist. „Einige haben schon mal kurz vor mir niedergekniet“, berichtet Pfitzner von seinen Erfahrungen auf der Tribüne im Laufe der vergangenen Saison.
Vorbildlich Supporters Lohne Text und Foto Christian Vogt
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inen Scheck in Höhe von 1.000,– EUR überreichten die „HSV Supporters Lohne“ an den Verein „Hilfe für krebskranke Kinder und Jugendliche e.V.“, vertreten durch die Schirmherrin Hedwig Dettmer und den zweiten Vorsitzenden Dirk Christ. Auf der letzten Generalversammlung wurde ein Autogrammball des HSV mit allen Unterschriften zugunsten der Krebshilfe versteigert. Zur Scheckübergabe trafen sich (v. l. n. r.) Paul Hoyer, Christian Vogt, Hedwig Dettmer, Dirk Christ, Andreas Schnieders, Otto Menke. Die „HSV Supporters Lohne“ haben sich vor drei Jahren gegründet und bestehen aktuell aus 125 Mitgliedern. Weitere Infos unter www.hsv-lohne.de Ausgabe 68
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Regelquiz Regelfragen aus der Praxis für die Praxis Text Schiedsrichter Bodo Scheuing · Foto Witters
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Frage: Während der 2. Halbzeit unterbricht der Schiedsrichter (SR) nach einem Foul das Spiel, um den fehlbaren Spieler zu verwarnen (GELB). Über die Spielnotizkarte stellt er fest, dass es sich um einen Wechselspieler handelt, der zur Halbzeit nicht den Wechsel angezeigt hat. Reaktion des SR?
Frage: Der Torwart (TW) hat den Ball auf seiner Handfläche liegen. Ein gegnerischer Spieler ist ein „Fuchs“ und schleicht sich heran, köpft den Ball von der Hand und erzielt ein Tor. Trainer, Fans und Mitspieler freuen sich! Und?
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Frage: Ein Wechselspieler läuft auf das Spielfeld und will ein Tor gegen seine Mannschaft verhindern. Er versucht es mit der Hand, berührt den Ball, doch dieser geht in das Tor. OK oder?
Frage: Der TW hat den Ball sicher gefangen. Er wirft das Leder einem Mitspieler im Strafraum zu. Die Überraschung ist perfekt und der Mitspieler köpft den Ball zum TW in dessen Arme zurück. Au Backe – was tun?
… zur 5. Frage: Natürlich kein Tor. Für den „Fuchs“ gibt es keine Verwarnung. Das Spiel wird mit indirektem Freistoß für den TW fortgesetzt, dort, wo der Ball unfair gespielt wurde.
… zur 2. Frage: Der Spieler von ROT erhält ROT. Der Strafstoß wird wiederholt, da das Vergehen erfolgte, bevor der Ball im Spiel war – eine Unterbrechung war erforderlich.
… zur 4. Frage: Die Spieler müssen das Spielfeld nicht verlassen. Das Spiel wird mit SR-Ball fortgesetzt, dort wo beide Spieler sich „trafen“.
… zur 1. Frage: Verwarnung (GELB) für die Nichtanmeldung, Verwarnung für das Foulspiel(GELB), danach ROT= GELB-ROT. Spielfortsetzung mit indirektem Freistoß, wo Foul/Ball.
Frage: Ein Strafstoß (Elfmeter) wird durch Pfiff des SR freigegeben. Noch bevor der Ball gespielt wird, erkennt der SR einen Fußtritt von ROT in die Beine von GRÜN. Inzwischen ist der Ball im Tor. Was machen wir jetzt?
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Frage: Nach einem schmerzhaften Tritt humpelt ein gefoulter Spieler vom Platz, um sich behandeln zu lassen. Bevor für seine Mannschaft der Freistoß ausgeführt wird, möchte er wieder am Spiel teilnehmen. Schön – aber?
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Frage: Ein Abwehrspieler wird außerhalb des Feldes neben dem Tor behandelt. Er läuft ohne Genehmigung auf das Feld und wehrt einen Ball mit Handspiel auf der Torlinie ab und verhindert ein „sicheres“ Tor. Was erfolgt jetzt?
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Frage: Zwei Abwehrspieler von BLAU-GELB prallen heftig zusammen. Der SR ahnt eine schlimmere Verletzung und unterbricht. Beide Spieler müssen länger auf dem Spielfeld behandelt werden. Müssen sie anschließend vom Feld? Wie und wo wird Spiel fortgesetzt? Persönliche Anmerkung: Die Ausführungen zur Frage 7 und die Handhabung des Verlassens und des Wiedereintrittes sind nach meiner Meinung reformbedürftig. Antworten …
… zur 3. Frage: Der Spieler erhält ROT und dem Gegner wird ein Strafstoß zugesprochen.
… zur 8. Frage: Keiner der Spieler hat gegen eine Regel verstoßen. Das Spiel läuft weiter, weiter. Nur öfter sollten die beiden dies nicht tun, denn dann könnte der SR auf indirekten Freistoß wegen unsportlichen Verhaltens entscheiden. … zur 7. Frage: Der Spieler muss warten, bis das Spiel fortgesetzt wurde und darf auf Zeichen des SR wieder auf das Feld. … zur 6. Frage: Auch hier: kein Tor. Der Spieler, der mit der Hand alles versucht hat, sieht ROT (Feldverweis). Es gibt einen indirekten Freistoß der angreifenden Mannschaft auf der Torraumlinie. Alle gegnerischen Spieler müssen auf die Torlinie
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Eltern aus der Kontrolle? Eltern-Fan- und Coachingzone! Text Schiedsrichter Bodo Scheuing
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ür viele Fußballanhänger ein ganz neuer Begriff. Richtig – aber beim Niedersächsischen Fußballverband im Ranking ganz oben. Es geht – mittlerweile beschlossen – um eine Eltern-Fan- und Coachingzone im Jugendfußball der G- bis D-Junioren, die allesamt auf dem Kleinfeld spielen. Hintergrund war und ist die Eingrenzung und Minderung der unsportlichen, verbalen Äußerungen von Angehörigen von Jugendfußballern direkt am Spielfeldrand. Ziel der Verantwortlichen war und ist, die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Kinder sich voll und ganz auf den Fußball fokussieren können. Ich will dazu anmerken, dass ein Großteil der Eltern ein normales Verhalten an den Tag legt, leider aber die Minderheit derartig aggressiv auftritt bzw. aufgetreten ist, dass der Verband handeln wollte und musste. Wir wissen, dass es Eltern gibt, die den Ehrgeiz teilweise übertreiben und ungebremst artikulieren. Ihr Motto: „Nur die eigenen Kinder können Fußball spielen, sind die Größten! Wehe, es nimmt ein Gegenspieler meinem Kind den Ball ab oder mein Kind wird im Getümmel mal am Fuß ge-
troffen!“ Die Kids der gegnerischen Mannschaften werden verbal attackiert. Und auch die Erwachsenen untereinander beschimpfen sich, zum Teil mit dem gesamten Wortschatz, der so unter der Gürtellinie liegt. Äußerungen aufzuzählen würde hier den Rahmen sprengen und zum großen Teil auch nicht druckreif sein. All dies sehen, vor allem hören die Kinder und das ist nicht gut. Der mir bekannte Fan-Forscher Prof. Pilz von der Uni Hannover hat in einem Projekt mit Studenten Kleinfeldspiele der G- bis D-Junioren belauschen lassen, wobei die Ausdrücke, „Hau ihn um, hau doch mal in die Knochen, beiß ihn, wichs ihn weg, Idiot, Blödmann, Fettsack, Wichser, Nigger“ nur ein Teil der Äußerungen von Erwachsenen „Fans“ sind. Zurufe von erwachsenen Angehörigen gegenüber fünf- bis zehnjährigen Kindern! Es war an der Zeit, hier aktiv zu werden, damit die Trainer und Betreuer am Spielfeldrand ihre Mannschaften coachen können. Mein Fazit: Eltern verhalten sich nicht immer als Vorbild gegenüber ihren Kindern. Aus meinem
Verein weiß ich, dass ohne Eltern vieles nicht geht. Die Wünsche der spielenden Kinder und der zuschauenden Eltern gehen dabei auseinander. Eltern, die sportlich anfeuern, sind bei Schiedsrichtern und Trainern erwünscht. Ein Jugendtrainer berichtete mir von einem D-Junioren-Hallenturnier, welches von hohem Niveau und sportlichem, freundschaftlichem Charakter geprägt war. Unter aller „Sau“ sei das Verhalten der Erwachsenen auf der Tribüne gewesen. Wir haben unsere Kleinspielfelder so angelegt, dass die Zuschauer sich hinter den Toren nicht mehr aufhalten. An den Spielfeldseiten haben die Zuschauer sich hinter der Bande, mindestens aber zehn Meter von der Außenlinie aufzuhalten, so dass die Trainer in Ruhe arbeiten können. Diesen 1-Meter Abstand bezeichnet der NFV jetzt als „Eltern-Fan- und Coachingzone“. Zudem sind die Schiedsrichter angewiesen, Zuschauer, die sich verbal oder körperlich daneben benehmen, mit Hilfe des Platzwartes oder Ordner vom Sportgelände zu verweisen. Zudem ist in einem Sonderbericht zum Spielbericht das Verhalten der Eltern von Mannschaft A oder B zu beschreiben.
Quiz für Fußball-Kids Regelfragen aus der Praxis für die Praxis Text Schiedsrichter Bodo Scheuing · Foto Witters
Darf eine Mannschaft, die nur kleine Spieler hat, mit einem Spieler mehr spielen? Ja Nein
5. Müssen Mädchen und Jungen Schienbeinschützer tragen? Ja Nein
2. Gibt es auf dem Spielfeld Eckstangen mit Fahnen? Ja Nein Wenn „Ja“ wie viele? Anzahl:
6. Beide Mannschaften haben rote Trikots. Darf eine Mannschaft mit gelben Leibchen spielen? Ja Nein
3. Spielen Kinder mit den gleichen Bällen (Gewicht), wie die Erwachsenen? Ja Nein 4. Darf man im Spiel den Schiedsrichter kritisieren? Ja Nein Ausgabe 68
7. Ein Spieler spuckt seinem Mitspieler auf den Fußballschuh. Ist das in Ordnung? Ja Nein 8. Der Schiedsrichter sieht bei Nebel von einem Tor nicht mehr das andere Tor. Wird gespielt? Ja Nein
9. Kann ein Torwart auch ein Tor schießen? Ja Nein 10. Kann ein Spieler mit einem Einwurf ein Tor erzielen? Ja Nein Lösungen: 1 = Nein | 2 = Ja, 4 Stück | 3 = Nein | 4 = Nein 5 = Ja | 6 = Ja | 7 = Nein | 8 = Nein | 9 = Ja 10 = Nein
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Universalsportverein Die anderen Abteilungen
Berg- und Talfahrt der Gefühle HSV Stealers Text Wilhelm Sassenhagen · Foto HSV Stealers
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ine Berg- und Talfahrt der Gefühle durchlebte die Baseball-BundesligaMannschaft der HSV Stealers in der nun abgelaufenen Saison 2011. Gestartet war das Team von Cheftrainer Jens Hawlitzky im April mit dem klaren Ziel, wie in den beiden Vorjahren die Play-offs um die Deutsche Meisterschaft zu erreichen. Dafür war es notwendig, unter den acht Teams der Bundesliga-Nordgruppe mindestens den vierten Platz zu erreichen. Insgeheim hoffte man jedoch darauf, diesmal auch um den dritten oder vielleicht sogar zweiten Platz mitkämpfen zu können, um dann im Play-off-Viertelfinale dem übermächtigen Süd-Meister Regensburg Legionäre zu entgehen. In den Wochen vor dem Saisonstart zeigte sich tatsächlich, dass man eine äußerst schlagkräftige Truppe zusammenstellen konnte. Der Tscheche Jakub Vojak als Catcher, der Amerikaner Sam Boone als Shortstop, dessen Kumpel Max Warren, ausgestattet mit einem griechischen Pass und damit offiziell EU-Spieler, sowie der schon aus dem Vorjahr bekannte Pitcher Justin Prinstein kamen als Verstärkungen und sollten gemein-
sam mit der eingespielten Truppe der in Hamburg ansässigen Bundesliga-Baseballer eine Erfolgsgeschichte schreiben. Tatsächlich begann die Saison nahezu sensationell. Gleich im allerersten Spiel erbeuteten die Stealers beim amtierenden Nord-Meister Solingen Alligators einen 9:8-Erfolg. Jahrelang hatte man in Solingen zum Teil fürchterliche, zweistellige Niederlagen hinnehmen müssen, und nun dieser Erfolg! Auch in der folgenden zweiten Partie hätte es fast zum Erfolg gereicht. Doch auch die 8:9-Niederlage machte viel Mut. Ein Erfolg gegen die ebenfalls starken Bonn Capitals verstärkte den Eindruck, dass in diesem Jahr vieles möglich sein würde. Nach zwölf Partien stand eine Bilanz von 8:4 Siegen zu Buche, die Stealers waren voll auf Kurs. Doch im weiteren Verlauf der Saison begann das Team zu schwächeln. Pitcher Prinstein erwies sich immer mehr als Schwachpunkt in den jeweils zweiten Spielen der ausgetragenen Doubleheader. Nach den Regeln dürfen nur in diesen zweiten Partien des Tages nicht-europäische Akteure, die so immens wichtige Po-
sition des Pitchers einnehmen. Am Ende hatte Prinstein aber schwächere statistische Werte als einheimische Stealers-Akteure wie etwa Daniel Harms, der mit seinem ersten Einsatz in der deutschen Herren-Nationalmannschaft belohnt wurde. Bedauerlicherweise ließen auch die zunächst überzeugenden Leistungen am Schlag immer mehr nach, so dass es mehr Niederlagen als nötig, auch gegen die Teams der unteren Tabellenhälfte, gab. Zwei Heim-Niederlagen gegen den niedersächsischen Rivalen Dohren Wild Farmers und eine Pleite bei den bis dahin zu Hause noch sieglosen Berlin Sluggers beendeten alle Play-off-Hoffnungen. Zum Lichtblick aber entwickelte sich der kurzfristig verpflichtete US-Boy Justin Staatz als neuer Pitcher. Der Hüne flößte manchem Gegner allein schon durch seine Erscheinung gehörigen Respekt ein. Seine verdammt schnellen Würfe taten ein Übriges. Am Ende herrschte Einigkeit: Mit diesem Justin hätte man die Playoffs sicher erreicht. Immerhin gab es ein versöhnliches Saisonende. Nachdem auch Sam Boone und Max Warren vorzeitig zurück in die Heimat reisen durften, bekamen einige jün-
Foto HSV Stealers
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gere Spieler die Chance, BundesligaLuft zu schnuppern. Das taten sie mit Erfolg. Denn schließlich stand frühzeitig fest, dass die HSV Stealers die Saison als bestes Team der Play-down-Runde und damit als Fünfter der Nord-Gruppe abschließen. Für das nächste Jahr lautet nun wieder das Ziel: Zurück in die Play-offs. Abteilungsleiter Sven Huhnholz und Headcoach Jens Hawlitzky wissen, dass dafür ein glückliches Händchen bei der Auswahl der auswärtigen Spieler nötig sein wird. Auf den eigenen Unterbau können sie sich ohnehin verlassen. Denn die zweite Mannschaft spielte in der 2. Bundesliga Nord eine sehr gute Rolle und befand sich durchweg in der oberen Tabellenhälfte. Und auch die dritte Mannschaft in der Regionalliga Nordost sicherte sich hier vorzeitig den Klassenerhalt. Dabei trat man hier als reines U23-Team an und hatte zum Teil sehr erfahrene Baseballer zum Gegner. Ziel war es, den talentierten Jugendund Juniorenspielern der HSV Stealers möglichst viel Spielpraxis auf ansprechendem Niveau zu geben. Denn in den Nachwuchsligen waren die Stealers-Teams nicht wirklich gefordert. So wurden die Jugend als auch die Junioren erneut souverän Meister von Hamburg und Schleswig-Holstein. Mehr noch: Der 15 Jahre alte Wolfgang Reitter gewann mit der deutschen Jugend-Nationalmannschaft die BronzeMedaille bei der Jugend-EM in Brünn. Und Eric Harms erreichte mit der deutschen Junioren-Nationalmannschaft bei der EM in Gijon und Oviedo (Spanien) ebenfalls das Halbfinale. Am Ende aber verpasste das Team eine Medaille. Der 18-jährige Eric Harms, ausgestattet mit Bundesliga-Erfahrung, wurde immerhin bester Schlagmann des deutschen Teams. Abschließender Höhepunkt der diesjährigen Baseball-Saison war für die HSV Stealers die Ausrichtung der Deutschen Junioren-Meisterschaft. Es war eine große organisatorische Herausforderung für die gesamte Abteilung. Und dennoch wird schon in den kommenden Wochen die Sehnsucht wieder wachsen, endlich wieder Baseball live zu sehen. Bis Anfang April 2012 werden wir uns aber noch gedulden müssen. Ausgabe 68
Lust auf mehr! Bowling-Saison beginnt erfolgreich Text Käte Ahrend · Foto Witters
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urch den Wechsel eines Clubs zum HSV konnten wir uns verstärken. Zu Beginn der Hamburger Clubmeisterschaft starteten nun insgesamt sieben HSVMannschaften: eine Damen- und sechs Herrenmannschaften. Einige Teams wurden mit „Alten“ und „Neuen“ HSVern gemischt, andere spielen in dieser Saison noch in der altbewährten Formation. Die Damen spielen in der Oberliga und zeigen dort allen anderen, wie die Strikes fallen. Die Herren spielen mit einer Mannschaft in der Hamburg Liga, einer in der Oberliga, zwei Mannschaften in der Bezirksliga und zwei Teams in der Kreisliga. Start war am 18. September 2011 und alle kamen gut in Fahrt und brachten den Ball auf „Strikeline“. Weiter so und wir können beruhigt den Rest der Saison bis zum Februar 2012 auf uns zukommen lassen. Neue Jugendabteilung Seit August 2011 haben wir eine Jugendabteilung mit eigenem Trainer. Zurzeit spielen erst vier Mädels und Jungen, aber wir hoffen auf Zulauf. Damit ihr seht, wie es ist, bei der Jugend zu spielen, hier ein kleiner Bericht über die ersten Erfolge. Am 27. August startete die neue Saison der Jugendliga. Es wird in zwei Altersgruppen
gestartet. In der B-Jugend (bis 14 Jahre) und in der A-Jugend (bis 18 Jahre). Pro Gruppe gibt es fünf Teams, die an sechs Antritten um die Medaillen kämpfen werden. Wir haben ein Team in der A-Jugend an den Start geschickt. Natalie, Devin, Steve und Patrik werden über die Saison ihr Bestes geben. Der erste Start hat auf der Bowlinganlage in Osdorf stattgefunden. Unser Team spielt gegen drei Mannschaften von St. Pauli und eine Mannschaft von ABCV/Elmshorn. Pro Antritt sind fünf Spiele zu absolvieren, wovon eines immer ohne Gegner ist. Der Teamgeist unserer Mannschaft zeigte sich im Spiel. Wir konnten ein tolles Mannschaftsergebnis hinlegen. Am Ende des Spieltages hatte unser Team 27 Punkte von 30 möglichen auf der Habenseite und führt zurzeit die Jugendtabelle vor einer St. Pauli-Mannschaft und der Mannschaft von ABCV/Elmshorn an. Das war ein gelungener Auftakt! So dürfte es aus unserer Sicht gerne weitergehen. Wenn ihr Lust habt, schaut doch mal beim Jugendtraining vorbei. Trainingszeiten: Jeden Samstag von 10.00 bis 13.00 Uhr Auf der Bowlinganlage 3 D Bowling Osdorfer Born Bornheide
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Hervorragende Bilanz Das Golfjahr des HSV Text Sven Freese
Foto HSV Golf
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ie Bilanz der Golfsparte des HSV liest sich im Jahr 2011 hervorragend. Am 8. Oktober wurden die 14. HSV-GOLF Open im Schloss Lüdersburg ausgespielt. Sechs 18-Loch-Turniere wurden im Jahr 2011 sehr erfolgreich organisiert. An den HSVGOLF Open nahmen über 500 Golfer teil. Neben den HSV-GOLF Open wird auf den Red Golf Partneranlagen in Moorfleet und Quickborn die Turnierserie „HSV-GOLF Cup“ ausgespielt. An dieser Serie nahmen weit über 200 Golfspieler teil. Aber HSV-GOLF bietet nicht nur Turniere an, sondern noch vieles mehr. Es gibt einmal im Monat ein attraktives Gewinnspiel auf der Homepage der Amateurabteilung. Dort gibt es neben exklusiven Golfartikeln und Fanartikel des HSV auch Greenfee-Gutscheine für die Partnerclubs zu gewinnen. Insgesamt wurden 600 Mitspieler verzeichnet. Die von vier ehrenamtlichen Abteilungsleitern geführte Abteilung konnte im Jahr 2011 über 100 Neumitglieder begrüßen. Die Abteilung bietet drei Mitgliedschaftsmodelle an:
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HSV-GOLF Mitgliedschaft für nur 4,17 € im Monat • bis zu 50 % Greenfee-Ermäßigungen auf unseren Partneranlagen • Teilnahme zum Mitgliederpreis an den HSV-GOLF Turnieren • Teilnahme am HSV-GOLF Training bei Red Golf DGV-Mitgliedschaft für nur 18,87 € im Monat • plus DGV-Ausweis und HCP-Verwaltung HSV-GOLF Club-Mitgliedschaft ab 44 € im Monat • volles Spielrecht in einer HSV-GOLF Partneranlage Ihrer Wahl. Jedes Jahr konnte HSV-GOLF neue Partnerclubs gewinnen. Auch in diesem Jahr wurden mit dem Golf Club Ostseeheilbad Grömitz, dem Golfclub Gut Arenshorst und dem Golfclub Königshof Sittensen drei weitere Greenfee-Partner begrüßt. Im Januar folgt mit dem
Golfplatz Prenden der nächste. Darüber hinaus werden aktuell weitere Gespräche geführt, so dass im Jahr 2012 weitere Partner hinzukommen werden. Ausblick 2012 In der kommenden Golfsaison werden ab Ende April siebenmal die HSV-GOLF Open teilweise auf neuen Golfplätzen ausgespielt. Die genaue Terminierung erfolgt im November 2011. Auch bei den HSV-GOLF Open 2012 wird es wieder hochwertige Preise, Tickets für HSV-Spiele, Pokale, Greenfee-Gutscheine und viel mehr zugewinnen geben. Der HSV-GOLF Cup und das HSV-GOLF Training werden ebenfalls wieder bei Red Golf stattfinden. Dazu wird es noch weitere Highlights bereits im November geben. Alle Informationen zur Golfabteilung im HSV und weitere Infos zu Mitgliedschaften und Golfturnieren gibt es wie gewohnt auf www.hsv-golf.de und auf der Facebook-Seite www.facebook.com/HSVGolf.
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Sie wächst und wächst! Neue Trainingszeiten für die Boxabteilung Text Thomas Ritter
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ie wächst und wächst und wächst – die HSV-Boxabteilung zählt mittlerweile über 160 Mitglieder und auch die Zahl der Unterstützer bei facebook ist auf über 700 angewachsen. Die Abteilungsleitung hat deswegen die Trainingszeiten der erhöhten Nachfrage angepasst. Ab sofort gelten folgende Trainingszeiten Montag 18:30 Fortgeschrittene Montag 19:30 Anfänger Mittwoch 18:30 Fortgeschrittene Mittwoch 19:30 Anfänger Mittwoch 20:30 Fitnessboxen Donnerstag 20:30 Fitnessboxen Freitag 18:30 Fortgeschrittene/Wettkampf Freitag 19:30 Anfänger
Erwähnenswert dabei: Die Fortgeschrittenenkurse werden von jeweils zwei Trainern begleitet, um die Boxerinnen und Boxer noch besser betreuen zu können. Das Training findet im Hankook Sportcenter, Nieland 10 in HH-Langenfelde (an der Kieler Straße) statt. Probetrainings können bei Abteilungsleiter Michael Wendt unter info@hsv-boxen.de vereinbart werden. Des Weiteren vermeldet die Abteilung als einziges HSV-Team die erfolgreiche Teilnahme von elf Boxerinnen, Boxern und fördernden Mitgliedern am diesjährigen Hafencity-Run. Die Gruppe lief in Abteilungs-Shirts und Boxhandschuhen, was für reichlich Aufsehen sorgte. Ein Boxer drückte es so aus: „Wir hätten weniger Aufmerksamkeit erregt, wenn wir nackt gelaufen wä-
Foto Nadja Herzer
ren.“. Dass man gemeinsam startete und ins Ziel lief, war ein schönes Zeichen für den Zusammenhalt und zusammen mit dem Outfit eine gute Werbung für unseren Universalsportverein und die Abteilung.
Tolle Leistungen der Hot Shoes Norddeutsches Breitensportturnier Text Winfried Naudszus und Renate Römer
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rstmalig wurde diese Veranstaltung vom HSV Tanzsport Norderstedt in Zusammenarbeit mit den City Stompers aus Henstedt Ulzburg und dem HATV ausgetragen. Bundesweit war dieses Breitensportturnier das größte, dass es je beim BFCW, dem Bundesverband für Country und Westerntanz, gab. Fünf Teams mit insgesamt 79 Teilnehmern machten diese Veranstaltung auf der Ohe zu einem unvergesslichen Event. Die Hot Shoes waren mit 15 Teilnehmern nicht nur die stärkste Gruppe, sondern auch die erfolgreichste. Sie freuten sich über einen 1. Platz, fünfmal den 2. Platz und weitere super gute Platzierungen. Das viele und intensive Training unter der Leitung von Monika Mickein wurde in dieser Form belohnt. Sabine Timm belegte in der Division Anfänger Diamond Female einen hervorragenden 1. Platz. In der Division Anfänger Silver Female kam Maren Hüttman auf den 2. Platz, gefolgt von Silvia Hubrich auf Platz 3 und Jutta Dimter wurde Vierte. Auch bei der Division Fortgeschrittene Crystal Female waren die Hot Shoes vertreten. Stephanie Eggert belegte bei ihrem ersten Turnier
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auf Anhieb den 2. Platz. Einen weiteren 2. Platz erreichte Svenja Dumke in der Division Fortgeschrittene Diamond Female, auch für sie war es das erste Turnier. In der stärksten Division waren 19 Teilnehmerinnen angetreten. Hier kam es zu einem Showdown mit einer Zwischenrunde mit 12 Line Dancerinnen. Die besten sechs Tänzerinnen der Hot Shoes wurden in die Zwischenrunde gerufen. Einen super tollen 2. Platz erreichte Uschi Steffen von den Hot Shoes im Finale. In der Division Fortgeschrittene erreichte Winfried Naudszus einen weiteren 2. Platz.
Dass Judges auch tanzen können, zeigten uns Mathias Gottschick und Kerstin Klawitter mit einer tollen Showeinlage, die sehr gut beim Publikum ankam. Manfred und Andrea Otto, ein Sonderklassepaar aus unserem Verein, zeigten den Line Dancern ihr Können in den Standardtänzen und wurden ebenfalls mit viel Applaus belohnt. Zum Abschluss tanzten beide Paare einen Wiener Walzer und tauschten zur Freude der Zuschauer dazu die Partner. Eine gelungene Überraschung, die das Publikum sehr begeisterte.
Foto HSV Tanzsport
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Lesen und Hören Ein Fußballprofi packt aus · René Schnitzler – Zockerliga Text Philipp Piepiorka
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r galt als eines der größten Stürmertalente in Deutschland. Michael Skibbe schätzte ihn einst doppelt so gut wie Mario Gomez ein. René Schnitzler hat alles, was ein guter Stürmer braucht, doch leider auch ein Problem, die Spielsucht. Sie kostete ihn seine Karriere und seinen Ruf. Und so wurde aus Schnitzler statt einem großartigem Stürmer nur ein talentierter Fußballer verstrickt in eine Welt illegaler Pokerrunden, schneller Autos und hemmungsloser Prasserei. Letztendlich nahm er sogar Geld eines Wettpaten aus den Niederlanden an und sollte als Gegenleistung Spiele des FC St. Pauli manipulieren. Als im Dezember 2010 die Polizei seine Wohnung durchsucht bricht das Kartenhaus langsam zusammen. Heute ist Schnitzler vereinslos und für zwei Jahre vom DFB gesperrt. Er ist in Therapie gegen seine Sucht und hat das Ziel noch einmal als Fußballer anzugreifen. In dem Buch Zockerliga haben die Autoren Wigbert Löer und Rainer Schäfer aber nicht nur den Werdegang Schnitzlers nachverfolgt, sondern auch in journalistischer Manier recherchiert, wie allgegenwärtig das Zocken unter Profifußballern ist. Kurz gesagt es wird stän-
dig gespielt, gewettet und gezockt. In den Bussen und in Hotels auf Auswärtsfahrten, in der Kabine und natürlich in Kasinos und illegalen Spielrunden. Für letzteres gibt es laut Schnitzler ein gut strukturiertes Netzwerk, das auch in Hamburg existiert. Ist man erst einmal drin, bekommt man Kontakte und Angebote für illegale Pokerrunden. Diese finden zum Beispiel in Hamburger Edelhotels statt. Dort gehören auch schon mal Prostituierte zum Programm. Fußball-Profis sind hier gern gesehene Gäste. Die Namen von diesen werden aber nur sporadisch genannt. Große Enthüllungen gibt das Buch nicht her – von auspacken kann also nur bedingt die Rede sein. Letztendlich ist es auch vielmehr eine Geschichte, eines Spielsüchtigen, der auch Fußballer war und darum in die Fänge der Wettmafia geraten ist. Befremdlich hingegen ist die Zügellosigkeit die in dem Buch offenbart wird, mit der Profis im Alltag mit Geld um sich werfen. Dazu gehören beispielsweise 500 Euro-Wetten am Gepäckband darauf, wessen Koffer wohl zuerst kommt. Generell sind es die kleinen Randgeschichten, die das Buch irgendwie interessant machen und über die langweilige Geschichte Schnitzlers hinwegtäuschen.
Renè Schnitzler – Zockerliga Autoren: Wigbert Löer und Rainer Schäfer 208 Seiten 16,99 Euro Gütersloher Verlagshaus ISBN 978-3-579-06691-2
Buch für Fußball-Kids Text Philipp Piepiorka
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as große Buch des HSV“ ist ein Buch für den Fan-Nachwuchs. Es beantwortet den Kids Fragen wie beispielsweise: Welcher HSV-Spieler schoss die meisten Tore für den HSV? Wer war der erfolgreichste Trainer und warum wird der Hamburger SV eigentlich als „Dino der Liga“ bezeichnet? Der Autor führt in seinem Buch mit Hilfe vieler Fotos durch die Vereinsgeschichte, erzählt von Triumphen und Tragödien. So finden sich alle Titelgewinne in dem Buch wieder, aber auch Geschichten von emotionalen Derbys. Natürlich kann dieses Buch nicht den HSV in vollem Umfang darstellen. Allerdings ist es eine gelungene Zusammenfassung, die für Kinder sicherlich eher geeignet ist als der mega Schinken „Unser HSV“. Weiterhin positiv ist die Aktualität. So finden sich in dem Buch
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auch Frank Arnesen und das runderneuerte Team der laufenden Saison wieder. Und wenn die Kids nach dem Durchstöbern des Buches selber Fußballprofi werden wollen, erhalten sie dazu auf den letzten Seiten des Buches auch noch einige Hinweise. Insgesamt liefert das Buch einen gelungenen Einblick in die große Welt des HSV. Mehr allerdings auch nicht, aber eben auch nicht weniger. Vom Verlag wird das Buch für Kinder ab 10 Jahren empfohlen. Dem schließe ich mich an. Das große Buch des HSV Autor: Christoph Bausenwein 96 Seiten 16,90 Euro Verlag die Werkstatt ISBN 978-3-89533-817-5 supporters news
Ian Hough – MANCS ON TOUR Text Philipp Markhardt
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it den Geschichten von denen, die sich auf den Weg machten, nämlich von Old Trafford bis ins Outback, wie der Buchtitel verrät, ist ein weiteres Fußballbuch aus England bei Trolsen Communicate zu haben. Wobei Fußballbuch so nicht ganz stimmt, denn es geht nicht nur um die Anhänger von Manchester united, wie man glauben könnte, sondern um zahlreiche verschiedene Charaktere aus der Industriestadt in Nordwestengland. Neben den Perry-Boys und Casuals (schöne Anekdote übrigens, wie Casual entstand) sind auch andere Mancs Gegenstand der Geschichten. Es geht um Schläger, Schieber, Schmuggler, Diebe und natürlich um die Paradedisziplin der Engländer im ausgehenden letzten Jahrhundert: kostenneutral durch Europa zu fahren und mit Gewinn und/ oder Designerklamotten zurück in ihre heruntergekommenen Viertel zu kommen. Das beschreibt Hough in seinem Buch ganz eindrucksvoll. Der einzige Wermutstropfen besteht aus den öfters auftretenden Themensprüngen, die das
Text Marco Meyer
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ie Hamburger 2tone Band „No life lost“ meldet sich mit einer neuen Scheibe zu Wort. Wieder mal kommen neben der Liebe zur Musik auch die Zuneigung zur Hansestadt Hamburg und zu Fußball nicht zu kurz. So werden uns kreative Songs zu Frauenfußball (Blutgrätschenursula) und dem ehemaligen HSV-Spieler Hrubesch (Zuviel Kopfball) geboten. Bei dem Abschlusssong „Fussballmafia St. Pauli“ hätte ich mir noch ein wenig mehr Kritik gewünscht, eine generelle Abrechnung mit dem Marketingprodukt von der Amüsiermeile ist es aber allemal. Die Platte macht Spaß und wer auf Rockmusik mit sinnigen Texten und Bläsersätzen steht, ist hier goldrichtig.
Ganze etwas verwirrend machen. Hat auf jeden Fall was und dürfte denjenige, die sich für Fußball, Mode und Schabernack „Made in England“ interessieren, ziemlich gut gefallen. Andere dürften Neuland betreten und erst einmal etwas verwundert sein über das, was man als Manc damals so gemacht hat. Interessant! Preis: 13,90 Euro. ISBN-13: 9783981401936
Night Fever
Saisoneröffnung im Edelfettwerk Text Philipp Piepiorka · Foto HSV Supporters Club
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reizehn Wochen ruhte der BundesligaFußball im Hamburger Volkspark. Kein Wunder, dass die Spannung und die Vorfreude auf die neue Saison bei vielen wieder einmal ins Unermessliche gestiegen war. Der HSV Supporters Club entschloss sich da-
Ausgabe 68
No life lost – Nördlich der Vernunft
her, im Rahmen des ersten Heimspiels der neuen Saison gegen Hertha BSC Berlin, das Ende der Sommerpause gebührend zu feiern und lud alle HSVer ins Edelfettwerk zur Saisoneröffnungsfeier ein. Rund 550 Anhänger folgten der Einladung und ließen unter dem Motto „Supporters Night Fever“ das Tanzbein schwingen. Die außergewöhnliche Lichttechnik im Edelfettwerk sorgte dafür, dass über den Köpfen der tanzenden Meute die Raute erstrahlte und echtes HSV-Ambiente entstand. Die tänzerisch weniger Begabten konnten auf der Dachterrasse die letzten Sonnenstrahlen bei einem kühlen Blonden und Bratwurst vom Grill genießen. Spätestens um kurz nach halb Elf zog es aber auch die letzten Besucher der Terrasse herunter in den großen Tanzsaal. Denn das Highlight des Abends wollte niemand verpassen. Comedian Buddy Ogün präsentierte als „Mozart“ seinen Partyhit Margarethe. Außerdem präsentierte er exklusiv sein neuestes Meisterwerk mit dem Titel Ladyboy. Das Partyvolk zeigte sich begeistert und so musste
eine weitere Zugabe her, bevor die Bühne wieder den DJs gehörte, die den knapp siebenstündigen Partymarathon zu jederzeit mit der entsprechenden Musik versorgten. Ein wirklich toller Abend!
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Barrieren abbauen HSV engagiert sich für Behinderte Text Holger Jegminat und Björn Stenner · Foto HSV Supporters Club
- dem Fußballclub und dem Verein (Vorstand, Präsidium, Geschäftsführung) - den behinderten Fans und den Stadion betreibern - den behinderten Fans und der Öffentlichkeit.
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ir, Holger Jegminat und Björn Stenner sind die Nachfolger des Behindertenbeauftragten Matthias Keck. Ich, Holger, bin seit Geburt gehörlos und habe 2006 den HSV-DEAF-Fanclub (englisch deaf = gehörlos) gegründet. Ich, Björn Stenner, bin der nationale Koordinator der Leichtathletik für die Special Olympics und leite seit 25 Jahren den HSV-Fanclub „Die Igel“. Mobilität gehört heute zur persönlichen Freiheit, aber Menschen mit Handicap stoßen oft an ihre Barrieren! Diese Hindernisse zu beseitigen und dem behinderten Fan einen angenehmen und spannenden Besuch beim Hamburger SV zu ermöglichen, ist unsere Aufgabe. Durch die Empfehlung der DFL soll es Barrierefreiheit für Fußballfans mit Behinderung im Stadion geben. In der heutigen Zeit ist es so wichtig, dass wir uns für die Belange der Behinderten einsetzten. Wir freuen uns auf gute Zusammenarbeit! Aufgabenfelder und Stellenbeschreibung des Behindertenfanbeauftragten Hauptaufgaben und Ziele: • Betreuung und Integration der behinderten Fußballfans (organisiert in Fanclubs und nicht organisierte Fans), um die Fanszene zu erhalten, zu fördern und auszubauen. • Anlassabhängige (spielbezogene) und anlassunabhängige (nicht spielbezogene) Unterstützung und Betreuung der behinderten Fans. • Im und um das Stadion herum Barrierefreiheit zu fördern bzw. zu gewährleisten. • Bindeglied sein zwischen: - den behinderten und den nicht behinder ten Fußballfans
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Fach- und Führungsaufgaben der Behindertenfanbeauftragten Führen der fachbezogenen Korrespondenz • Beachtung der Umsetzung der vorhandenen Richtlinien und Empfehlungen zur Verbesserung der Barrierefreiheit in den Stadien, in der Infrastruktur und im Servicebereich • Zusammenarbeit und Kontaktpflege zu den Behindertenfanbeauftragten anderer Vereine sowie Teilnahme an den regelmäßig durchgeführten Behindertenfanbeauftragten – Tagungen gemäß Empfehlung des DFB und DFL • Zusammenarbeit und Kontaktpflege mit allen an den Spielen beteiligten Institutionen wie z. B. Polizei, Ordnungsdienst, Sportamt, Stadtverwaltung, Stadioneigentümer, etc. • Durchführung einer kontinuierlichen Öffentlichkeitsarbeit in Zusammenarbeit mit dem Verein • Kontaktvermittlung zwischen den Fanclubs • Unterstützung bei der Gründung eines Fanclubs bis hin zur Aufnahme in den Kreis der offiziell anerkannten Fanclubs • Organisation und Durchführung von Veranstaltungen mit der Vereinsführung, Fanbetreuung, Diskussionsabende, etc. • Anwesenheit im Bereich der behinderten Fans anlässlich der Spieltage • Mitorganisation und -planung bei Fanfahrten hinsichtlich Barrierefreiheit • Kontaktvermittlung zu den Fans anderer Vereine. Allgemeine Infos Unsere moderne Arena verfügt über 95 Rollstuhlfahrerplätze, welche sich in der Südtribüne befinden. (Ticketbestellung siehe unten). Direkt hinter den Rollstuhlrampen befindet sich das vielfältige Angebot der Stadiongastronomie. Die barrierefreien Toiletten können problemlos erreicht werden, da sie ebenfalls in unmittelbarer Nähe zu den Rollstuhlplätzen sind. Ein Ordner ist immer vor Ort, um zu helfen.
Für die Rollstuhlfahrer im VIP-Bereich gibt es im 3. Stock vor dem Fanrestaurant „Die Raute“ eine barrierefreie Toilette. Auf Initiative des Fanclubs „Die Sehhunde“ ist es gelungen, 10 – 14 Zuschauerplätze für sehbehinderte Fans mit Live-Kommentar einzurichten. Für hörgeschädigte Fans wurde unter anderem die Einblendung von Untertiteln an der Stadionanzeigentafel eingerichtet. Diese und weitere Serviceleistungen werden wir weiter kontinuierlich ausbauen. Für Menschen mit Behinderung sind ermäßigte Tageskarten in verschiedenen Bereichen der Arena erhältlich. Für jedes Spiel steht ein begrenztes Kontingent ermäßigter Karten im C-Rang der Nord- und Südtribüne zur Verfügung. Die Plätze für Rollstuhlfahrer befinden sich hinter dem ARang der Südtribüne und im Block 3C sind Kommentarplätze für Menschen mit Sehbehinderung zu finden. Je Rollstuhlfahrerkarte erhält eine Begleitperson freien Eintritt, wobei diese kein eigenes Ticket benötigt. Sollte ein Fan auf ständige Begleitung angewiesen sein (B im Ausweis), erhält die Begleitperson im Bereich Nord/Süd CRang und auf den Kommentarplätzen die Karten zum gleichen ermäßigten Preis. Da ermäßigte Karten für den C-Rang der Nordund Südtribüne auch für Jugendliche gelten, sind diese Karten auch im Online-Shop unter www. hsv.de/tickets buchbar. Des Weiteren sind Kartenbestellungen telefonisch über die HSV-Hotline 01805 478 478 (8.00 – 18.00 Uhr; 0,14 EUR/ Min. aus dem dt. Festnetz; Mobilfunk max. 0,42 EUR/Min.) möglich. Wir stehen euch sehr gerne mit Rat und Tat zur Verfügung, wenn es z. B. um Hilfestellungen im Stadion geht. Über Kritik und Anregungen freuen wir uns sehr. Ihr erreicht uns unter der unten stehenden Anschrift. Kritik und Anregungen? HAMBURGER SPORT-VEREIN e.V. Behindertenbeauftrager Sylvesterallee 7 · 22525 Hamburg Telefon: 040/4155-150 · Telefax: -1510 E-Mail: behindertenbeauftragter@hsv.de Mobil: Holger: 01525/1010120 (nur SMS) Björn: 0178/2563767
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HSV-Sommererlebnisse Hilfe von oben Auf dem Jakobsweg für den HSV Text Mareike Kitsch, Simone Görgen · Foto Simone Görgen
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achdem die Saison 2010/2011 doch eher durchwachsen war, haben meine Freundin Mareike und ich uns überlegt, dem HSV für die neue Saison ein wenig Beistand von ganz oben zu besorgen – und so haben wir uns am 19. Juni 2011 auf den Weg nach Spanien gemacht, um den Jakobsweg zu wandern. Nach langer Anreise über Bilbao haben wir uns am 20. Juni dann ordentlich bepackt auf den Weg von Burgos nach Santiago de Compostela gemacht. Immer dabei: die HSV-Raute! Während der kompletten drei Wochen flatterte meine HSVFahne am Rucksack und bescherte uns die ein oder andere witzige Begebenheit. Gleich am vierten Tag lief ein Pilger an uns vorbei, der uns mit „Aaaah, HSV!“ begrüßte! Es war Jörn aus Dänemark, der gleich eine Fachsimpelei mit uns über Frank Arnesen, den Kader und den HSV im Allgemeinen anfing. Wir liefen die komplette Etappe mit Jörn und er sollte uns auch noch später immer wieder über die Füße laufen. Ein paar Tage später auf dem Weg nach Foncebadon liefen zwei norwegische Pilgerinnen an uns vorbei – mehrmals. Irgendwann sprachen
sie uns dann auch mal an und wollten wissen, wo wir denn herkommen? Die Flagge an meinem Rucksack kam ihnen so gar nicht bekannt vor!? Als wir ihnen erzählten, dass wir aus Deutschland sind, haben sie uns ungläubig angeschaut – und dann haben wir sie aufgeklärt, was die Raute auf blauem Hintergrund zu bedeuten hat! UNSER LIEBLINGSVEREIN! Kurz hinter Foncebadon wartete ein „Höhepunkt“ auf uns – das Cruz de Ferro. Ein Eisenkreuz auf einem Eichenstamm auf ca. 1.500m, das den höchsten Punkt des Jakobswegs markiert. Hier legen die Pilger einen Stein, den sie aus der Heimat mitgebracht haben, ab, um so auch symbolisch ihre Sorgen abzulegen. Wir haben das ebenfalls getan und auch so ein paar der Sorgen des HSV mit abgelegt. Hoffentlich hilft’s!? Vor der Abreise nach Spanien hatte Mareike mich noch
dran erinnert, meinen Mitgliedsausweis einzustecken, damit wir den auch auf dem Jakobsweg in Szene setzen können. Und so kam es, dass wir in Portomarín abends unserem neuen Freund Josef aus Prag von unserer Leidenschaft erzählten. Ich glaube immer noch, dass er uns für durchgeknallt hielt, als wir uns unsere Ausweise für ein Foto auf die Stirn geklebt haben. Egal! Wir sind halt HSV-verrückt! Am 08. Juli kamen wir dann nach über 400 gelaufenen Kilometern in Santiago de Compostela an und waren mächtig stolz auf uns! In der Pilgermesse, die täglich in der Kathedrale von Santiago abgehalten wird, haben wir dann noch das ein oder andere Stoßgebet für den HSV nach oben geschickt. Jetzt drücken wir nur noch die Daumen, dass es geholfen hat und freuen uns auf ne tolle, neue schwarz-weißblaue Saison!
Es geht voran Kleine Sommergeschichte Text und Foto Ramona Müller
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ein Mann Dietmar ist Fan vom HSV. Ich bin Fan von meinem Mann. Mein Mann ist kein Freund vieler Worte, deshalb melde ich mich – die Ehefrau – bei euch. Wir leben zwischen Cottbus und Berlin und seitdem unsere Kinder flügge sind, buchen wir
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im Sommer keine Pauschalreisen mehr. Lieber kommen wir drei bis vier Mal pro Jahr zu Heimspielen in die Arena und verbringen ein langes Wochenende in Hamburg oder anderen Orten des Nordens. (PS: so fällt für mich auch immer etwas Kultur ab.) In der Sommerpause machen wir das, was unser zweites Hobby von
uns fordert, wir fahren die Ernte ein. Denn das HSV-Herz schlägt in einer alten Bauernseele. Auf dem Foto seht ihr, wie Dietmar die Erfolgsspur der neuen Saison vorbereitet (grubbert). In diesem Sinne: „Vorwärts, Geschichte wird gemacht, es geht voran!“
supporters news
In der letzten Ausgabe der supporters news, Nummer 67, haben wir dazu aufgerufen, uns Eure Aktivitäten während der Sommerpause zu schreiben. Auf den nachfolgenden Seiten veröffentlichen alle Einsendungen, Fotos und Postkarten, die uns erreicht haben. Vielen Dank an alle, die uns geschrieben haben!
Frauen-WM 2011 Mit der Raute bei der Weltmeisterschaft Text und Fotos Bernd F. Schwarze
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aisonabschluss gegen Borussia Mönchengladbach im Volkssparkstadion. Dann drei Monate ohne Fußball? Das geht ja gar nicht! Zum Glück hatten wir die Frauen WM im Lande. Ich hatte eine Karte für das Vorrundenspiel Neuseeland gegen England in Dresden und eine Karte für das Viertelfinale „Erster B gegen Zweiter A“ in Leverkusen be kommen. Nach dem dürftigen Auftreten unserer Damen in den ersten Spielen be stand immerhin die Chance, Kim Kulig & Co. dort anfeuern zu können. Mit der Rauten-Fahne im Gepäck machte ich mich also am 1. Juli auf den Weg zum DynamoStadion nach Dresden. Erstes positives Highlight an diesem Tag war der kostenlose Parkplatz in einer Wohnstraße nur ca. 500 Meter vom Stadion entfernt! Nun wurde die Rauten-Fahne ausgepackt und als Umhang über dem Supporters-T-Shirt genutzt. So ausgestattet, pilgerte ich zum Stadion, nicht ohne mir den einen oder anderen Kommentar anzuhö ren. Der größte Hammer kam dann aber an der Einlasskontrolle. Rucksack aufmachen – OK. Dann kam aber doch die Frage des recht jungen Kontrolleurs an seinen „Vorgesetzten“ in grüner Polizeiuniform: „Können wir die Fahne durchgehen lassen?“ Der Angesprochene kam auf mich zu und fragte mich absolut höflich, aber doch bestimmt: „Wer spielt denn heute? Die Fahne müssen Sie bitte einpacken!“ Nach der Kontrolle gab er sich die Mühe, mir seine Order zu erklären. Es könne schließlich Probleme mit örtlichen Fans von Dynamo geben. Der freundlichen Gewalt beugend, packte ich die Raute wieder ein. Der gute Ordnungshüter entließ mich allerdings mit den Worten: „Was Sie im Stadion machen, kann ich nicht sehen“! Im Stadionrund gab es tatsächlich überhaupt keine Probleme mehr. Auf Nachfrage wurde mir zwar untersagt, die Fahne über die unterste Bande direkt hinter einem Tor zu hängen, ansonsten sei alles egal, solange kein WM-Logo überdeckt werde. Am ersten „Wellenbrecher“ Ausgabe 68
hinter der gefühlten 10. Reihe hing die Raute hinter einer Eckfahne. Werbewirksam und immer schön im Blickwinkel der TV-Kameras war un ser gutes Stück bei Eckbällen im Fernsehen zu sehen – bis nach Neuseeland! Kann ich da nicht „Werbungskosten“ beim Marketing-Vorstand abrechnen? Herr Hilke, bitte melden! Zum Spiel selbst gibt es nicht viel zu sagen. Es ist lediglich die Atmosphäre im Vorfeld der Veranstaltung, die ein wenig besonders war. Ansonsten sitzt man im weiten Rund und sieht zwei Mannschaften zu, mit denen man nicht wirklich viel am Hut hat. Nur eine Woche später ging es dann zum Viertelfinale nach Leverkusen. Die Leistungen der Vorrunde führen die Mannschaften Englands und Frankreichs zusammen. Nach meiner Erfahrung aus der Vorrundenbegegnung entschied ich mich, Partei für die Ladies von der Insel zu ergreifen. Also stattete mich zusätzlich mit der „George-Flag“ aus. Selbstverständlich war auch die Raute wieder im Gepäck. Bei der Einlasskontrolle nahm dieses Mal niemand an meinem Rauten-Umhang Anstoß. Wieder unternahm ich den Versuch, die Raute über die unterste Bande zu hängen. Ich also runter, direkt zu der Eckfahne vor meinem Platz in der 5. Reihe und höflich gefragt. Und nun kommt’s! Hier der fast wörtliche Dialog zwischen den Ordnern und mir: „Hallo! Kann ich hier meine Fahne aufhängen? Äh ja, ich weiß nicht. Erich, kannst du mal kommen!“ Erich trabt an, ausgestattet mit gelber Leuchtweste und Sprechfunk an der Schulter. Erich hat also etwas zu bestimmen. Er ist offensichtlich ein Entscheidungsträger. „Was gibt’s denn? Du, der Kollege möchte seine Fahnen hier aufhängen, geht das?“ Es folgt ein kurzer Blick von Erich und dann: „Die Raute immer! Die trage ich auch!“ und tippt sich dabei auf die linke Brust! Tja, so kann es also auch gehen. Zu allem Überfluss machte die Kollegin aus dem Innenraum noch ein paar Fotos. Bilder im TV gab es wohl keine, da an dieser Eckfahne vor der Haupttribüne nur mit der Handkamera ge-
arbeitet wurde. Das anschließende Spiel hatte dann mit Verlängerung und Elfmeterschießen einiges zu bieten. Ärger und Pfiffe gab es allerdings von Freund und Feind, als das Schiedsrichterinnengespann das Elfmeterschießen nicht etwa vor den Fans austragen ließ, sondern vor einer kaum besetzten Sondertribüne. Über die Schiedsrichterinnenleistungen ist schon genug geschrieben worden. Also kommt hier kein weiterer Kommentar. Mein Platz in der 5. Reihe lag nicht nur hinter der Eckfahne, sondern auch hinter einer Gruppe von ca. 30 jungen Französinnen, die wohl keine fünf Minuten lang still saßen oder mal keine Fangesänge anstimmten. Da war 90 Minuten der Teufel los. Zur Belohnung kam das gesamte Team der „Equipe tricolor“ zu den Mädels an die Bande und bedankte sich mit kollektivem Abklatschen. Fazit: Die Raute im Gepäck ist zwar nicht überall ein Türöffner, aber stets ein Sym-pathieträger. NUR DER HSV – selbst bei der Frauen WM!
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Harter Hund hält durch Saisoneröffnungsradtour der HSV-Fanszene Berlin Text und Fotos Andreas Scheil / HSV-FSB-Berlin
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0. Juli um 13:51, Andreas Scheil (im Folgenden der HSV-Radler) auf Facebook/OFC HSV Fanszene Berlin: Die erste FSB-Fahrradsaisoneröffnungstour läuft vom 1.8. bis 5.8. über die Stationen: Staaken, Nauen, Rathenow, Stendal, Gardelegen, Wolfsburg, Braunschweig, Hildesheim, Hameln, Detmold, Delbrück, Lippstadt, Soest, Werl, Unna, Dortmund. Jeder HSV‘er, der mitstrampeln möchte, ist herzlich eingeladen. Tagesetappen ca. 90km. Unterkünfte Jugendherbergen, o.ä. • 20. Juli um 13:59 Tim und Patrick gefällt das. Patrick antwortet: Andi, du bist echt verrückt • 22. Juli um 13:59, HSV-Radler: ein bisschen schon. Am Montagmorgen, den 1.8. ging es endlich los – bei leichtem Nieselregen und gegen Wind. Die erste Etappe bis Bismark war recht ehrgeizig geplant – doch das Wetter wurde immer besser – und als HSV-Radler über der Elbe war – mit einem Gruß nach Hamburg flussabwärts, kam er langsam so richtig in Form.
• 01. August um 21:16 HSV-Radler: So, sitze bei Nico und Doreen in Bismark mit Wittinger Premium • 01. August um 21:20, Patrick: Und, wie läuft die Tour bislang? Grüße nach Bismark (wo auch immer das liegen mag). • 01. August um 22:24, Peter: Altmark Patrick:D • 01. August um 23:29, HSV-Radler: Es ist ein fantastischer Abend. • 02. August um 11:11, HSV-Radler: Gestern Abend sehr, nein superfreundlich aufgenommen von Nico und Dorèn von den Rauten.wächtern in Bismark, tolle Videos und super Laune. Heute Morgen ging es weiter bis jetzt Solpke. Kurt hat sich gemeldet, so geht es jetzt weiter bis Uetze Vor Uetze hatte HSV-Radler ca. 30km in den Beinen – nonstop. Nach Mails mit Kurt von den Rautengeilen dachte er, dass dessen Laden direkt an der B188 ist – falsch gedacht! Sein Treffpunkt war im Ort. Als HSV-Radler
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auf der B188 schon weit an Uetze vorbei war, überlegte er, was Kurt gemeint haben könnte. Er musste wieder zurück – Kehrtwende! – In der Wende merkt HSV-Radler, dass das Tempo zu hoch ist – Achtung – Gegenverkehr – rüber zum Kantstein – einen Augenblick noch balanciert – dann vorbei – über den rechten Lenker hinüber mit Wucht auf den verschotterten Bürgersteig – Ellenbogen blutet – HSV-Trikot an der Schulter nur leichte Wetzungen – doch der Brustkorb meldet sich. • 02. August um 21:19 HSV-Radler: Heute ging es bis Lehrte. Böser Sturz in Uetze. Hoffe es geht morgen einigermaßen weiter. Wetter war heute geil. • 02. August um 21:33, Patrick: Hast du dich verletzt, Andi? • 03. August um 02:55, Peter: Aua, Andi? Alles klar? • 03. August um 08:21, Nico: Alles ok mit dir? Schöne Grüße von den Rautenwächtern. • 03. August um 14:42, HSV-Radler: Es geht noch, mein rechter Arm hat ne dicke Schürfwunde und mein Brustkorb ist rechts etwas gestaucht – war zu schnell. Heute bin ich durch Hildesheim, Elze und sitze gerade auf einer Weserterrasse in Hameln. Ich möchte heute noch bis Detmold kommen. • 03. August um 14:56, Patrick: Du bist echt ein harter Hund, Andi! Das Ärgerliche bei dir ist ja, dass du aufgrund deiner Größe tiefer fällst als andere … • 04. August um 10:32, Patrick: Von Unna fährt auch eine S-Bahn bis Dortmund, wenn deine Schürfwunde zunehmend Probleme macht! • 04. August um 14:06, HSV-Radler: Ich fahre heute bis Soest – ist ziemlich verwinkelt in der Gegend – hatte nicht kalkuliert einen Truppenübungsplatz hinter Detmold weit umfahren zu müssen. • 04. August um 21:38, Nico: Nach all den Strapazen hast du dir morgen einen Sieg verdient. Toi Toi Toi! Alles Gute von den Rautenwächter‘n. • 05. August um 13:14, HSV-Radler: Glaube, ich bin der erste HSV’er in Dortmund – halte die Stellung bis ihr euch meldet.
HSV-Radler in Nauen, Tankstelle.
Schürfwunde nach einem Tag.
Vor der dem letzten Teilabschnitt bis Soest.
Am 5.5. mittags im Straßenbahncafe in Dortmund-Mitte angekommen.
supporters news
Aus aller Welt … Grüße an den SC
Reise- und Erle bnisgr upp von Pat rick Tho mas
e Ballermann
Sabrina+Marcus Stein grüß en von ihrer Hochzeitsreise auf den Male diven.
Walter Ziörjen grüßt aus der Schweiz
re alt . ven un d ich bin 8 Jah b, mein Name ist Ste sten ch hö m vo Hallo Su pp orters Clu b lau em Ur ein en Gr uß aus unser 55 35 ich e ub Hier schicke ich euch gla ist d r ist au f Ten eri ffa un de a, rop Eu nz ga Vulkan in lt. r es ganz sch ön ka Me ter ho ch, da wa
In stürmischen Zeiten, die Raute im Herzen und die Fahn e in der Hand zum nördlichsten Punk t Europ as getra gen! Das Nordkapp! Viele Grüß e, Markus Hoffm eister Ausgabe 68
Ein paar Fotos aus der Rubrik „HSVer in aller Welt“ von Karl-Jürgen Huhn
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Aus aller Welt … Grüße an den SC
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Leserbrief Zur PYRO-Diskussion, sn 67 von Dr. Konstantin Rogalla und Tom Heinkel
Die Debatte um die Legalisierung der Pyrotechnik wird von Monat zu Monat skurriler: Selbst völlig unrepräsentative online-Umfragen, die von interessierten Fangruppen nach Belieben verfälscht werden konnten, müssen herhalten. Lassen wir einmal beiseite, dass die Verwendung der in Rede stehenden Spreng- und Feuerwerkskörper nicht nur in Deutschland ungesetzlich ist, und lassen wir außerdem beiseite, dass substantielle Gesundheitsgefahren beim Brennen der bis zu 2000 Grad(!) heißen Flammen und dem Einatmen von Rauchgasen drohen – und lassen sogar außer Acht, wie denkende Menschen auf die Idee kommen können, dicht besetzte Fantribünen seien ein geradezu idealer Ort, um diese Feuerwerkskörper abzubrennen. – Wir stellen uns also vor, es sei legalisiert. Wie um alles in der Welt sollten wir dann unseren kleinsten Fans erklären, dass zwar das Abbrennen von Zigaretten im Restaurant aus
gesundheitlichen Gründen verboten ist, das Zünden schwerer Detonationen, Rauchbomben und Bengalos mitten im oder unmittelbar vor dem Publikum aber als Ausdruck wahrer Fan-Emotion willkommen ist. – Welch ein Irrsinn! Warum sollten dann nicht auch Mitglieder des örtlichen Schützenvereins verlangen können, zur Begrüßung der Mannschaft einige Schuss Salut aus dem Vorderlader abgeben zu können? Und mit welchen Argumenten sollte man „bundeswehrerfahrene Traditionalisten“ daran hindern, ein paar Leuchtkugeln, die Farbe je nach Vereinspräferenz, quasi als „Gefechtsfeld“-Beleuchtung über das Spielfeld abzufeuern? Nein, liebe Freunde der Pyrotechnik. Gegenseitige Rücksichtnahme muss gerade einen Sportverein auszeichnen. Dr. Konstantin Rogalla und Tom Heinkel
Liebe auf den ersten Klick Die supporters news verbindet Text Philipp Piepiorka · Foto Ingo Poppe
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ine kuriose Geschichte ereignete sich im Herbst 2009, im Mittelpunkt die supporters news. Gerade frisch aus dem Druck erreichte die neueste Ausgabe des Mitgliedermagazins auch unser Mitglied Ingo Poppe. Da er gerne auch die Gesichter zu den Autoren vor sich hat, überlegte er nicht lange und suchte in einem sozialen Netzwerk nach unserer Autorin Verena Vogt. Zwar wurde er fündig, doch irgendwie passte keine der angezeigten Personen zu unserer Verena Vogt. Aufgrund seines Besuches auf der Seite einer anderen Verena Vogt schrieb diese ihn an und es entstand der erste Kontakt. Auch in den nächsten Wochen schrieben sich die Beiden weiterhin und im Oktober
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kam es sogar zu einem ersten Treffen. Und wie es der Zufall so will, waren sich Ingo und Verena so sympathisch, dass sie seit dem 10.10.2009 sogar ein Paar sind. Doch damit nicht genug, denn für den nächsten Sommer ist sogar die Hochzeit geplant. Und da an der ganzen Geschichte die „supporters news“ und speziell unsere liebe Verena „schuld“ ist, haben wir von Ingo eine Mail erhalten, in der zum Polterabend eingeladen wurde. Also Verena, am 12.07.2012 bist du bei Ingo und Ve-
rena eingeladen. Wir wünschen den Beiden jetzt schon alles Gute und eine schöne gemeinsame Zukunft. Vielen Dank für diese tolle Geschichte.
supporters news
Regionalbetreuer Erste Anlaufstation für HSV-Fans, die nicht aus Hamburg kommen.
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egionalbetreuer und Botschafter sind HSV Mitglieder, welche ehrenamtlich als Ansprechpartner für HSV Fans und Freunde in ihrer jeweiligen Region für den HSV Supporters Club tätig sind. Sie vertreten die Interessen des HSV Supporters Club vor Ort und tragen die Wünsche und Anregungen aus dem Kreise der Mitglieder an die Abteilungsleitung und die Fanbetreuung heran. Sie haben das Ziel, alle HSV Freunde in ihrer Region zusammen zu führen und bei gemeinsamen Veranstaltungen und Aktivitäten diese Gemeinschaft
zu festigen und auszubauen. Insbesondere die Zusammenführung der einzelnen Offiziellen Fanclubs (OFCs) liegt in ihrem Focus. Sie planen Veranstaltungen und Treffen um die Gemeinschaft der HSV Fans und Freunde zu festigen Die Organisation von regionalen Stammtischen, gemeinsamen Fahrten aus der Region zu den Heim- und Auswärtsspielen des HSV oder Feierlichkeiten um sind nur einige Beispiele. Die Regionalbetreuer werden in ihrem Bundesland von den Botschaftern unterstützt, welche in ihrem Bezirk genau wissen, wo ihr weitere HSV Fans tref-
fen könnt. Habt ihr auch Lust ehrenamtlich als Botschafter mitzuarbeiten? Dann meldet Euch bitte bei uns per E-Mail unter: ofc@hsv.de oder telefonisch: 040-41551500. Wichtig ist uns noch einmal herauszustellen, dass die Botschafter und Regionalbetreuer KEINE Vorverkaufsstellen und Ticketbesorger sind! Kartenwünsche bestellt bitte per OFC Bestellformular oder online unter www.hsv.de. Die Bestellformulare findet ihr online im Downloadbereich unter: www.hsv-ofc.de.
REGIONALBETREUER HAMBURGER SPORT - VEREIN E.V. Schleswig-Holstein West Sebastian Rohmann 0152-25761497 s_rohmann@web.de
Niedersachsen West/ Bremen Eddy Nowski 0151-28212822 Stefan.Nowski@t-online.de
Sachsen- Anhalt Ralf Borchert 0171-4785320 HSV-Fanclub.Nordharz@t-online.de
NRW West Christian Roth 0152-53697185 christianroth01@aol.com
NRW Ost André Haiduck 0170-7333843 AndreHaiduck@t-online.de
Hessen Nicky Hupertz 0170-8584388 djNicky1@t-online.de
Saarland Jörg Schmidt 0173-9387106 chibihsv@aol.com
Baden-Württemberg Roland Schinkel 0160-96040597 Roland_Schinkel_HSV-BW@web.de
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Schleswig-Holstein Nord Sven Hornung 0170-1884317 sven-hornung@t-online.de
Niedersachsen Fiddy Gerken 0151-14152046 info@hsv-rautengeil.de
Berlin Carsten Bürger 0151-11597592 Carsten.B@krandoria.de
Sachsen Sebastian Mörschke 0179-2891249 basti.moerschke@web.de
Brandenburg André Schmidt 0151-58832585 Andre.Schmidt@teltow-flaeming.de
Thüringen Silvio Fischer 0170-2373715 HSV-Fan-Club-Nordhausen@gmx.de
Bayern Nord-West Petra Ballmann 0160-94672642 lotharballmann@aol.com
Bayern Süd Mark Ahrens 0178-6037923 markahrens@acor.de
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Die wichtige Seite Supporters Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc. Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Informationen rund um den Hamburger Sport-Verein e.V. Sollten dennoch Fragen auftauchen, so wendet euch bitte direkt an den HSV unter 040/4155-1500 oder Supporters@hsv.de. Supporters Club Ihr erreicht uns wie folgt: Hamburger SportVerein e.V., Supporters Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg Tel.: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510, Mail: supporters@hsv.de. SC Stand: Der Stand befindet sich in der Ebene 4 der Nordtribüne. Er ist an Heimspieltagen bis 15 Minuten vor Anpfiff und nach dem Spiel geöffnet. Hier könnt Ihr Euch mit Fahr-und Eintrittskarten für Auswärtsspiele sowie SC-Merchandiseprodukte eindecken. Öffentliche Infoveranstaltung der Abteilungsleitung Diese findet an jedem ersten Dienstag im Monat im Fanhaus statt. Jeder ist herzlich eingeladen, vorbeizuschauen und zuzuhören oder auch mit zu diskutieren. Das Fanhaus befindet sich in der Stresemannstraße 162, 22769 Hamburg; Beginn ist 19 Uhr. Themen und eventuelle Änderungen sind auf www.hsv-sc.de zu finden. Öffentliche Infoveranstaltung des Seniorenrates Der Seniorenrat veranstaltet an jedem ersten Montag im Monat eine öffentliche Versammlung. Die Versammlung findet im Grand Hotel Elysee statt und beginnt um 19 Uhr. Onlinestore Unter www.hsv-tickets.de könnt Ihr Karten und Fahrten für Auswärtsspiele des HSV bestellen. Die Kollektion des Supporters Club könnt Ihr unter www.hsv-sc-shop.de bestellen.
Bei Auswärtsspielen des HSV in der Bundesliga steht die SC Botschaft im Bereich der jeweiligen Gästeeingänge (genauer Standort könnt Ihr vor den Auswärtsspielen auf der Internetseite des Supporters Club unter www.hsv-sc.de, Rubrik „Was in … erlaubt ist“, nachlesen). Ticketservice Heimspielkarten können über die HSV Bestellservice-Hotline unter 01805/478478, im Internet unter www.hsv.de oder in einem der HSV-Fanshops gekauft werden. Am SC-Stand gibt es keine Heimspielkarten. Auswärtstickets und -fahrten Können im Internet unter www.hsv-shopping. de, in den HSV-Fanshops und an Spieltagen am SC-Stand gekauft werden. HSV-Museum/Stadionführungen Der Supporters Club ist der größte Sponsor des HSV-Museums, welches seit dem 07.02.04 seine Pforten geöffnet hat. Das Museum befindet sich neben dem Restaurant „Die Raute“ im Nord-Ost-Bereich des Stadions. Die Öffnungszeiten des Museums sind täglich von 10 bis 20 Uhr*. Stadionführungen** finden täglich statt. Mitglieder erhalten auch hier einen Rabatt. Für Gruppen gibt es auf Anfrage auch Sondertarife und Führungen zu anderen Zeiten. Weitere Informationen gibt es telefonisch unter 040/4155-1550 oder www.hsv-museum.de. *Bei Heimspielen ist der Zutritt ab 2 Stunden vor Spielbeginn nur mit Eintrittskarte für das Spiel möglich.
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Mitgliederwesen Auch du kannst als Mitglied aktiv werden und Mitglieder werben. Vielleicht befindet sich ja auch in deinem Bekanntenkreis noch der ein oder andere HSVer, der noch kein Mitglied ist. Damit deine Mühen nicht umsonst sind, belohnen wir alle aktiven Werber natürlich auch. Gewinne der Mitgliederwerbung findest du unter www.hsv.de. Fanshops HSV Arena Store (im Stadion), Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg, Mo.-Fr. 10-18 Uhr, Sa. 10-16 Uhr, Sa. bei Heimspielen: mit Stadionöffnung, HSV City Store (Innenstadt), Schmiedestr. 2, 20095 Hamburg, Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa. 10-16 Uhr HSV Fan Shop (Herold Center), Berliner Allee 34a, 22850 Norderstedt, Mo.-Sa. 9.30-20.00 Uhr HSV Service Center in der Nord-Ost Ecke der Arena. Im Service Center gibt es Tickets (Heim und Auswärts), Infos rund um den HSV, Fundsachen vom Spieltag und vieles mehr. Kontakt: Persönlich Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10-16 Uhr Telefonisch unter 01805 – 478 478* Mo – Fr 8-18 Uhr und Sa 10-16 Uhr oder per Mail an info@hsv.de *(0,14 €/min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/min.)
**An Spieltagen oder anderen Veranstaltungstagen entfallen die Stadionführungen, Näheres erfährst Du unter der obigen Telefonnummer.
Botschaft des Supporters Club Auch an der Botschaft des Supporters Club könnt Ihr bei Heim- und Auswärtsspielen des HSV Artikel aus der Kollektion des Supporters Merchandise erwerben (Hinweis: Verkauf nur an Mitglieder gegen Vorlage des Mitgliedsausweis). Die Botschaft steht bei Heimspielen des HSV im Stadion auf der Westplaza.
Euch bitte an Nicole Peters, zu erreichen unter 040-4155-1500 oder ofc@hsv.de. Auch eine Unterstützung vor Ort ist möglich.
OFC-Gründungen Alle interessierte HSV-Fans, die mit dem Gedanken spielen, einen offiziellen HSV-Fanclub zu gründen oder Ihren bereits existierenden Fanclub bei uns registrieren lassen wollen, finden alle Informationen im Netz unter www.hsv-ofc.de. Bei Rückfragen wendet
An dieser Stelle noch eine Bitte Bei Umzug, Namens-oder Bankverbindungsänderungen bitte auch an uns und die eigene Mitgliedschaft im Hamburger Sport-Verein e.V. denken. Bitte eine kurze Notiz per Post, Mail oder Telefon an uns. Nur so können wir gewährleisten, dass auch in Zukunft alle Informationen bei Euch ankommen.
supporters news
Rund um den HSV
Netztipps … Hier surfen HSVer
Alle folgenden Informationen beziehen sich auf den Stand vom 01. Oktober 2011
HSV
www.hsv.de
HSV Supporters Club
www.hsv-sc.de
Mitglieder im HSV: Davon im HSV Supporters Club:
71.168 54.601
Offizielle Fanclubs
www.hsv-ofc.de
Supporters Treffs
www.supporters-treff.de
Hauptamtliche Mitarbeiter: (Abteilung Fördernde Mitglieder)
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Kids Club
www.hsv-kids.de
Museum
www.hsv-museum.de
Fanprojekt
www.hsv-fanprojekt.de
Amateurfußball
www.hsv-amateurfussball.de
Badminton
www.hsv-badminton.de
Baseball
www.hsv-baseball.de
Boxen
www.hsv-boxen.de
Dart
www.hsv-dart.de
Cricket
www.hsv-cricket.de
Eishockey
www.hsv-eishockey.de
Eishockey Frauen
www.hsv-eishockeyfrauen.de
Das Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder, Oliver Scheel, wird durch die Mitgliederversammlung gewählt.
Eishockey Nachwuchs
www.hsv-eishockey-nachwuchs.de
Frauenfußball
www.hsv-frauen.de
Aufsichtsrat: Ernst-Otto Rieckhoff (Vorsitzender/Delegierter HSV Ochsenzoll-Norderstedt) Manfred Ertel (stellv. Vorsitzender) Alexander Otto (stellv. Vorsitzender) Horst Becker Prof. Dr. Jörg F. Debatin Marek Erhardt Björn Floberg Thiel (Delegierter der Förderer) Jürgen Hunke Ian Kiru Karan Hans-Ulrich Klüver Eckart Westphalen (Delegierter der Amateure) Ronald Wulff (Delegierter der Senioren) Bis auf die vier delegierten Aufsichtsräte, die von ihren jeweiligen Abteilungen gewählt und nominiert werden, werden alle anderen Aufsichtsräte durch die Mitgliederversammlung gewählt.
Golf
www.hsv-golf.de
Handball
www.hsvhandball.de
Handball 3. Herren
www.hsv-handball-amateure.de
Hockey
www.hsv-hockey.de
HSV III
http.//hsv3.fuppers.de
Inline-Hockey
www.hsv-inlinehockey.de
Karate
www.hsv-karate.de
Leichtathletik
www.hsv-la.de
Rollstuhlsport
www.hsv-rollstuhlsport.de
Rugby
www.hsv-rugby.de
Schwimmen
www.hsvschwimmen.de
Supporters Direct
www.supporters-direct.org
Tanzen
www.hsv-tanzsport.de
Internetadresse: www.hsv-sc.de Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag von 9–18 Uhr Freitags von 9–17 Uhr (Abteilung Fördernde Mitglieder) Büroräumlichkeiten: Stadion, Geschäftsstelle Nord, Eingang Nord-West (Abteilung Fördernde Mitglieder)
Tanzssport Norderstedt
www.hsv-tanzsport-norderstedt.de
Tennis
www.tennis-im-hsv.de
Tischtennis
www.hsv-tischtennis.de
Unsere Kurve
www.unserekurve.de
FSE
www.footballsupporterseurope.org
SC Merchandise
www.hsv-sc-shop.de
HSV Senioren
www.hsv.de/verein/verein/hsv-senioren/
Volleyball
www.hsvvolleyball.de
Ehrenamtliche Mitarbeiter/Aushilfen: (Abteilung Fördernde Mitglieder) Ehrenamtliche Abteilungsleitung: (Abteilung Fördernde Mitglieder)
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Vorstandsmitglieder: Carl-Edgar Jarchow (Vorsitzender) Frank Arnesen (stellvertr. Vorsitzender) Joachim Hilke Oliver Scheel
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Was macht eigentlich …?
Martin Zafirov Text Philipp Piepiorka · Foto Witters
M
artin Zafirov ging als Spieler des HSV in die Geschichte ein. Er schaffte das, wovon viele Fußballer träumen, einmal in der Bundesliga zu spielen. Sein einziges Spiel in der höchsten deutschen Spielklasse bestritt Zafirov unter Frank Pagelsdorf in der Saison 1997/1998 bei einem 1:1 des HSV in Wolfsburg. Dort wurde er zur Halbzeit eingewechselt und bekam nur 42 Minuten später die rote Karte wegen groben Foulspiels. Nach nur sechs Monaten bei den Rothosen und keinem weiteren Einsatz in der Liga wurde Zafirov an den bulgarischen Verein Lokomotive Sofia abgegeben. Wiederum nur ein halbes Jahr später wechselte er zurück zu Spartak Varna, dem Verein, von wo er 1997
nach Hamburg gewechselt war. Weitere Stationen seiner Karriere waren anschließend 2001 Akratitos Liosion aus Griechendland, von wo er allerdings nur eine Halbserie später zurück nach Bulgarien zu Lokomotive Plovdiv ging. Zwei Jahre später unterschrieb er schließlich noch einmal einen Einjahresvertrag bei Cherno More Varna. In der Folge spielte Zafirov in der dritten bulgarischen Liga bei Velbazhd Kyustendil und später beim Ligakonkurrenten PFC Hebar Pazardzhik. Nachdem er seine Fußballerkarriere endgültig beendet hat, ist der heute 37-Jährige seit dieser Saison Assistenz-Trainer beim bulgarischen Erstligisten PFC Kaliakra Kavarna.
Impressum Abteilungsleitung Ralf Bednarek David Duddeck Christian Bieberstein Andreas Kloß Volker Knut p.A. HSV, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg HSV supporters news, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg Telefon: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510 Herausgeber HSV Supporters Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg im Selbstverlag Bezugspreis 2 Euro Erscheinungsweise vierteljährlich V.i.s.d.P. Ralf Bednarek, p.A. supporters news, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg Auflage Nr. 68 53.500 Exemplare Drucklegung 04.10.2011 Mitgearbeitet haben diesmal Käte Ahrend, Ralf Bednarek, Mirko Beyer, Christian Bieberstein, Andreas Birnmeyer (Koordinator), David Duddeck, Lars Eddelbüttel, Daniel Eglite, Nicole Fister, Sven Freese, Dr. Anne Gnauck, Tom Heinkel, Holger Jegminat, Andreas Kloß, Hans-Ulrich Klüver, Volker Knut, René Koch, Olaf Kortmann, Thomas Krüger, Malte Laband, Ulie Liebnau, Uwe Liebnau, Mike Lorenz, Philipp Markhardt, Marco Meyer, Ramona Müller, Winfried Naudszus, Hagen Niehaus, OFC 1887’er Buxtehude, OFC Baccum, OFC Blaues Blut 1887, OFC Die Blauen Celler, OFC Fanszene Berlin, OFC HSV Supporters Lohne, OFC Saalkreisdinos, OFC Schwarzenbek, Oliver Peters, Philipp Piepiorka, Joachim Ranau, Janine Rehders (Koordinatorin), Thomas Ritter, Konstantin Rogalla, Renate Römer, Wilhelm Sassenhagen, Katrin Sattelmair, Bodo Scheuing, Bernd F. Schwarze, Rainer Steffens, Björn Stenner, Ingo Thiel. Bilder von Witters Sport-Presse, Hamburger Sport-Verein e.V., HSV Supporters Club, HSV Amateursport, HSV Fanprojekt, HSV Golf, HSV Stealers, HSV Tanzsport, Marco Anspreiksch, Lars Eddelbüttel, Patrick Franck, Fregatte Hamburg, Nadja Herzer, Ulie Liebnau, Oliver Meyer, Ramona Müller, OFC Baccum, OFC Blaues Blut 1887, OFC Baccum, OFC Die Blauen Celler, OFC HSV Supporters Lohne, OFC Saalkreisdinos, OFC Schwarzenbek, Oliver Peters, Ingo Poppe, Matthias Scharf, Bernd F. Schwarze. Lektorat Ulie Liebnau Illustrationen Jens Wagner Gestaltung publish! Medienkonzepte GmbH, Hannover Druck Quensen Druck+Verlag, Hildesheim Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Abteilungsleitung des Supporters Club als Herausgeber der supporters news wieder (wirklich nicht). Die supporters news ist erhältlich im Arena Store (Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg), im City Store (Schmiedestraße 2, 20095 Hamburg), im HSV Fan Shop (Herold Center, Berliner Allee 34a, 22850 Norderstedt) sowie bei Heimspielen beim SC-Stand in Ebene 4 der Nordtribüne. Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und danken allen Anzeigenkunden für ihre Treue.
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Utermöhlestraße 9 31135 Hildesheim Telefon 0 5121/7 48 79-0 Telefax 0 5121/7 48 79-29 info@quensen-druck.de www.quensen-druck.de
Ihr Ansprechpartner Bernd Hirmke Telefon 0 5121/7 48 79-26 Telefax 0 5121/7 48 79-19 hirmke@quensen-druck.de
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