Hamburg Supporter News 72

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www.hsv-sc.de

HSV Supporters Club | 56.170 MitGLieder

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C 14003 GEBÜHR BEZAHLT | Dezember 2012 | Ausgabe 72 I 2,00 Euro

supporters news DAS MAGAZIN DES HSV SUPPORTERS CLUB

Sicherheit


Wer’s noch nicht hat, sollte sich beeilen . . .

Das Last-MinuteWeihnachtsgeschenk

Das offizielle Jubiläumsbuch des HSV

verlag die werkstatt

420 S., Großformat, Hardcover, Fotos ISBN 978-3-89533-897-7, ” 44,90

Die limitierte Premiumausgabe

Limitiert auf 1887 Exemplare. Mit eingebundener Unterschriftenurkunde, unterzeichnet von wichtigen Spielern und Funktionsträgern. Mit geprägtem Leinenbezug, Schutzumschlag und Schuber sowie zwei Lesebändchen. ISBN 978-3-89533-931-8, ” 99,–


Editorial Moin, HSVer!

I

n den vergangenen Wochen wurden die Fußball-Diskussionen nicht nur vom Geschehen auf dem Platz geprägt. Viel zu oft mussten wir Fans erleben, dass über die Sicherheit in den Stadien von Fußballverbänden, (meistens gezwungenermaßen) von den Fußballvereinen, Sicherheitsbehörden, irgendwelchen Polizeigewerkschaftlern und auch der Politik diskutiert wurde. Fans waren zu entsprechenden Gesprächen bezeichnenderweise nicht eingeladen! In kaum vorstellbarer Weise wurden bei diesen Gesprächen nahezu alle Fakten ignoriert und – teilweise – sogar purer Populismus betrieben. Wieso hat die DFL ein „Konzept Sicheres Stadion“ erstellt? Welches Stadion in Deutschland ist denn unsicher? Worüber wird hier eigentlich diskutiert? Ihr kennt alle die Fakten: In einer Bundesligasaison mit 34 Spieltagen, 306 Spielen und insgesamt 13,8 Mio. Zuschauern werden weniger Straftaten registriert als in drei Wochen Oktoberfest! Keiner – auch kein Fan aus dem hohen Norden - fordert ernsthaft die Erstellung eines „Konzept Sicheres Oktoberfest“. Keiner will, dass sich zukünftig die Besucher der Wies`n zunächst einer körperlichen Kontrolle – bei begründetem Verdacht auch der Leibesvisitation (als: Kleidung vor Ordnern ausziehen und körperliche Durchsuchung erdulden) in extra hierfür aufgestellten Containern oder Zelten unterziehen müssen. Erstaunlicherweise ist bislang keiner – auch nicht Rainer Wendt (!) – auf die Idee gekommen, ein Alkoholverbot für das Oktoberfest zu fordern. Warum dann beim Fußball, bei dem in einer Saison weniger passiert als in drei Wochen Oktoberfest? Die Fans aller Vereine der ersten drei Ligen haben auf diese unnötige Diskussion die richtige Antwort gegeben: drei Spieltage lang wurde protestiert, indem alle Fans im Stadion die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden schwiegen und (traurige) „englische Verhältnisse“ simulierten, um den Verantwortlichen von DFL und DFB, aber auch einigen Vereinsvertretern zu zeigen, welche Folgen der offensichtlich angestrebte „sterile Fußball“ ohne Fankultur haben kann. Auf diesen Protest können alle Fußballfans stolz ein: Wir haben gemeinsam über die Vereinsfarben hinweg, unabhängig davon, ob Stehplatzbesucher oder VIP-Gast, egal ob Heim- oder Auswärtsfan friedlich und kreativ demonstriert. Ausgabe 72

Ein Zeichen, dass eigentlich weder Verbände noch die Politik ignorieren dürfen. In diesem Heft könnt Ihr verschiedene Artikel zu diesem Thema lesen. Der Supporters Club ist seit Jahren sehr engagiert in der Fanarbeit auch über „Vereinsgrenzen“ hinweg. Wir engagieren uns hierzu bundesweit bei der Interessengemeinschaft UnsereKurve, in der neben dem HSV auch die dem Supporters Club ähnlich gestalteten Mitgliederund Fanabteilungen von zum Beispiel Borussia Dortmund, dem 1 FC Köln, Schalke 04 oder auch Dynamo Dresden organisiert sind. Eine Vorstellung von Unsere Kurve findet Ihr auf Seite 17. Philipp Markhardt berichtet wieder in der beliebten Rubrik Spieltagsberichte über die Spiele unserer Profis aus Sicht eines Fans (zu lesen ab Seite 38). Außerdem könnt Ihr lesen, wie Frank Arnesen die aktuelle sportliche Lage beurteilt. Ingo Thiel traf sich mit unserem Sportchef zum Interview, das Ihr ab Seite 6 lesen könnt. Nachdem wir als HSV-Fans mit der Nichtabstiegskampagne „Wir für Euch! Ihr für uns!“ oder auch der Riesenchoreo zum 125. Geburtstag unseres Vereins Zusammenhalt auch in sportlich schwierigen Situationen bewiesen haben, wünschen wir uns alle für 2013, dass wir gemeinsam viele Siege und Erfolge unserer Elf feiern können. Bis dahin wünsche ich allen HSVern ein frohes Weihnachtsfest, den berühmten „Guten Rutsch“ und alles Gute für das Jahr 2013!!! In diesem Sinne: NUR DER HSV!!! Für die Abteilungsleitung Ralf Bednarek

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Inhaltsverzeichnis Ausgabe 72 · Dezember 2012 Zeigen, dass du ein Leader bist

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Frank Arnesen im Interview

Fußball von A-Z

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Lustiges für Fans und Zuschauer

Eine für alle

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Kernthema: Sicherheit „Unsere Kurve“

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Voller Einsatz für Faninteressen

Fan-Positionen EU Parlament

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HSV Supporters Club als Musterbeispiel

Die HSV-Festschrift – ein wunderbares Geschenk

LKWs in Schwarz-Weiß-Blau

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Stadionverbot! 19 Tränen, Erfahrungen und ein Appell

Der etwas andere Fuhrunternehmer

Bleibe an diesem Thema dran!

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Sexismus 20 F_in – Frauen im Fußball

Bericht aus dem AR

Abteilungsversammlung 2012

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Bundesweite Protestaktion

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12 Minuten und der „zwölfte Mann“

Gute Bilanz und fragwürdige Fragen

Das muss man erlebt haben!

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Gut, dass es die gibt!

21

Arbeitsgemeinschaft Fananwälte

HSV-Fans: Tabellenplatz 1

Imageschaden 15

Fanmitbestimmung. Folgen?

22

Ergebnisse eines internationalen Vergleichs

Frauenmannschaft ade

Soccerdance 15

Teufelskreis durchbrechen!

24

Fankultur und Medien – ein Appell

Der etwas andere Treffpunkt

6

4

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supporters news


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Fankultur früher und heute

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Spielerbesuche 42

Notbremse ziehen!

HSV-Spieler im ganzen Land unterwegs

ProFans 27

Regelquiz 51

Wofür? Wogegen?

Regelfragen aus der Praxis für die Praxis

Freie Wege - Freie Meinung

28

Freie Wege für Gäste!

Flagge zeigen!

52

Auswärtsfahrt zum IRONMAN HAWAII

Seemannsgarn: Dicht dran an der Fanszene

HSV-Volksparkett 29

HSV-Fußballschule

53

Von sechs bis vierzehn

Unverzichtbar vor dem Heimspiel

Unsicher? Sicher nicht!

29

Stadionbesuch

Skandalisierung berechtigt?

30

Deutsche Verhältnisse im Vergleich

Krieg oder Kooperation?

Lesen und Hören

54

Aus den Fanclubs

56

Regionalbetreuer 61 Erste Anlaufstation für HSV-Fans

33

Chancen nutzen!

Aus aller Welt …

62

Grüße an den SC

Sicherer als Repression

33

KOS koordiniert erfolgreiche Fanprojekte

Die wichtige Seite

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Supporters Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.

Ohne sie läuft‘s nicht

34

HSV-Helfer

Rund um den HSV

65

QFF 35

Netztipps …

65

Queer Football Fanclubs

„Der Ball ist ein Sauhund“

Enthusiastisch und erfahren

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Zwei Neue im Fanprojekt

Wer das Tor nicht trifft ...

Spruchreif …

66

Impressum 66 38

Berichte über die Spiele der Profis

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Zeigen, dass du ein Leader bist Frank Arnesen im Interview Text Ingo Thiel · Foto Witters

Welches Potenzial steckt in der Mannschaft? Sehr viel. Ich bin sehr optimistisch und zufrieden mit den Sommer-Transfers. Vor allem die jungen Spieler entwickeln sich stetig weiter. Das ist eine ganz andere Mannschaft als noch in der letzten Saison, da ist viel mehr Leidenschaft und Kampf. Das hat man vor allem in Freiburg gesehen, wo wir lange Zeit in Unterzahl spielen mussten. Wo soll die Elf sich in dieser Saison noch hin entwickeln und wo soll sie in drei Jahren stehen? Wir müssen noch konstanter werden und nicht nur periodisch gut spielen, sondern durchgängig Resultate bringen. Gegenüber der letzten Saison sind wir viel disziplinierter, das ist schon der nächste Schritt. Wir brauchen nicht mehr drei, vier Spiele, um zurückzukommen, wenn wir verlieren. Wir haben gegen Stuttgart verloren und gleich darauf in Fürth gewonnen. Trotzdem reicht das natürlich noch nicht. Beim HSV muss man andere Ansprüche haben. Wie wir uns weiter entwickeln, hängt aber nicht nur von der Mannschaft ab, sondern davon, wie sich der gesamte Verein entwickelt. Damit meine ich vor allem die finanzielle Situation. Das Ziel muss europäischer Fußball sein, wahrscheinlich ist es dafür in dieser Saison noch zu früh, aber in den nächsten zwei Jahren muss das unser Ziel sein - und zwar jedes Jahr! Welche Positionen müssen dafür besser gespielt werden bzw. wo muss das Team verstärkt werden? Wir sind mit den Neuverpflichtungen gut aufgestellt, die Jungen wie Arslan, Son und Beister ent-

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wickeln sich prima und auch jemand wie Heiko Westermann profitiert davon, dass nicht mehr alle Last auf seinen Schultern liegt und bringt seit Wochen tolle Leistungen. Ideal wäre ein 25-MannKader inklusive drei Torhütern. Wir haben drei Mittelfeldspieler geholt, da können wir sicherlich Spieler abgeben, eventuell einen Torwart, dazu noch einen Stürmer und einen Innenverteidiger. Wenn Bruma zurück zu Chelsea gehen sollte, brauchen wir dann allerdings wieder einen Innenverteidiger. Möglichst einen, der auch Rechtsverteidiger spielen kann, damit wir einen guten Backup für Dennis Diekmeier haben. Was kommt aus dem eigenen Nachwuchs nach? Da haben wir einige sehr gute Talente, bis runter zur U 14, aber die sind ja noch weit weg von der ersten Mannschaft. Neben Matti Steinmann und Christian Noorgard, die beide schon mit der Bundesligamannschaft trainieren, setzen wir unser Hauptaugenmerk bei den Jahrgängen 94 - 96 derzeit auf Florian Stritzel, Jonathan Tah, Dominik Masek und Levin Öztunali. Aber auch bei anderen Spielern kann noch viel passieren, die stecken ja alle noch in ihrer Entwicklung. Wo liegt der Schwerpunkt beim Scouting? Bei 7-/8-jährigen schauen wir in der Stadt und rund um Hamburg in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Die besten Jungs dieser Jahrgänge müssen mit 10 Jahren bei uns sein, damit wir sie systematisch entwickeln können. Spätestens mit 15 Jahren holen wir dann auch die Jungs aus ganz Deutschland und der EU, die uns besonders aufgefallen sind und 18-jährige scouten wir weltweit.

Vor der Saison hast du viel Kritik einstecken müssen, auch von alten HSVern. Hast du das für gerechtfertigt gehalten und wie gehst du damit um? Ich habe das Glück, schon in einigen Vereinen gearbeitet und viele Situationen erlebt zu haben, die nicht einfach waren. Wenn eine Saison so anfängt wie diese, stehst du natürlich in der Kritik. Ich habe immer an diese Mannschaft geglaubt, war von den Neuverpflichtungen überzeugt. Das Wichtigste ist, intern Ruhe zu bewahren. Das war im August nicht immer so, aber als Vorstand sind wir in dieser Zeit enger zusammengerückt und stärker geworden. In meiner Position musst du auch einstecken können. Wenn der Wind kommt, musst du stehen bleiben und nicht umfallen. Du musst zeigen, dass du ein Leader bist, denn die Umgebung Trainer, Spieler, Vorstandskollegen - die schaut auch, wie du reagierst. Ich habe mich in Ruhe hingesetzt und analysiert: Wie sind die Dinge gelaufen und muss ich etwas ändern? Kannst du dir vorstellen, deinen Vertrag beim HSV zu verlängern? Ja, grundsätzlich schon. Kurz nach Saisonbeginn war ich aber fast schon weg, das weiß ich auch. Wenn der Anspruch ist, immer europäisch zu spielen, dann sind vernünftige finanzielle Rahmenbedingungen notwendig. Wenn kein Geld da ist, muss man auch die Zielsetzung ändern und damit zufrieden sein. Thorsten Fink und ich arbeiten sehr eng zusammen, das ist mir auch wichtig. Wir haben beide Vertrag bis Juni 2014 und wir möchten diese Mannschaft Schritt für Schritt weiterentwickeln. supporters news


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Fußball von A-Z Lustiges für Fans und Zuschauer

B

Text Bodo Scheuing

A

wie Abseitsfalle

Ist der Versuch, einen Spieler des Gegners soweit vor das eigene Tor zu locken, dass er bei einer eventuellen Ballabgabe „im Abseits“ steht und vom SR zurückgepfiffen werden muss. Entweder ist die Abwehr super, andernfalls dumm!

D

wie Bank

Für einige Spieler der „unangenehmste Aufenthaltsort“ im Spiel. Wenn man oft dort sitzt, vermindert sich die Ablösesumme oder das Gehalt.

C

w

ie Coac Hat mit C h ouch nur die gleiche den Coach Anzahl vo nicht imm n Buchsta e r da s b e q ben und is Kicker auf u emste Sitzm t für Trab – entw öbel. Coach e d er H o p p bringt die oder Flopp !

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Abkürzung für eine Dachorganisation, wob ei die Funk tionäre das Sagen haben und das sagt eige ntlich und oft alles.

E

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F

wie Freier Mann

Der wird oftmals verzweifelt gesucht, oft nicht entdeckt oder gesehen und hat dann immer Schuld, wenn der Ball dort nicht bleibt, wo er ständig sein sollte: „in den eigenen Reihen“.

H I

w

Beim Fußball, aber auch beim Skat ist es eine Notlösung. Bei Handspiel im Fußball ist der betroffene Spieler immer der dumme, außer man trägt den Namen MARADONNA oder HENRY ...

wie Interimstra in

er Ist der Übungsleiter , der eine Mannsch aft betreuen kann, bis die Funktio näre einen teueren, äähhh, besseren Trainer (meisten s auch teurer) gefun den haben.

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wie Handspiel

G

ie G elb Dies ist die Farbe eine r Karte, die sich trägt. der SR eig Zieht er ein entlich im mal GELB m e r b ei GELB, wir wird’s kriti d GELB, o sc h, beim z w h welche N ärgert sich eiten ot: ROT. D oftmals SC er betroffe HWARZ. ne Spieler

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Linksfuß Da s G e g e n teil zum Re chtsfuß. Fa nen beson chleute me deren Spie inen, er ha lw itz. Im Jun be eiweile auf b iorenbereic eide Füße h wird mit „wert“ ge tlerlegt und vo r allem tra iniert.

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wie Man Man glaub ag er t (er übrig ens auch), Arbeitet (s d a ss ohne ih ollte es) o n nichts g ft erfolgre eht. „Puppen“ ic h im Hinterg tanzen, oh rund, dass ne dass sie die merken, w er diese be wegt.

wie Nachtreten

O

Wenn nichts mehr geht, wenn die Kräfte nachlassen, wird nachgetreten – von Aktiven und Passiven. Meistens bringt es für beide Seiten so gut wie nichts.

P

ielle wie Offiz en und Ver-

anisation ute von Org Le ie d d n glauben, si Es tatsächlich ie d , rt A er n, bänden jed ts, außer den Fußball nich im fe u la e si o hn e Ball. sich um den es handele

wie Presse

Ein wichtiges, aber oft überschätztes Bindeglied zwischen Club, Aktiven und Fans. Sie sorgen für Klatsch und Tratsch, auch für Ärger, d.h. ohne sie sähe manches anders aus. Doch ich glaube selbst aus meiner aktiven Zeit – selbst in der höchsten Amateurliga – es gehört dazu, ohne „Sie“ würde es zu ruhig um den Fußball.

R

h r Rausc er wie Freie der Fan entweder selbst od

au f in der sich die Aktiven efühlslage, wenn sich , n n a d Es ist die G t, n läss h steigern. re versetze n Spielrausc te durch ande n n a n e g “ in den so dem „Grün

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S

T

ff lusspfi ff für die Fans und Spie h c S fi ie P Z r wie e üblich u c h da s

wie Tor

er a r betr steht, ab n d er o d e in erlöse bnistafel e e il rg e E T r e m d Zu n g. w a s an B e g e g nu c h d e m, nächste ie d ler, je na r fü h Aufbruc c h e n zu m

U

Auf dem Feld gibt es davon zwei – feststehend. Ist der Ball im Netz, rufen viele Tooooor! Günther Jauch sagte 1998 beim CL Spiel zwischen dem BVB und REAL, nachdem das Tor zusammengebrochen war: „Ein Tor würde dem Spiel jetzt gut tun“.

wie UEFA

sieben Siegeln. – ein Buch mit FA FI e di “ ch au ie us, neue „Köpfe Die UEFA – w „Muf f“ muss ra r De ! tig rf ch dü be ndern au Dringend reform nur die Welt, so d regier t nicht el G er Ab n. ra müssen den Fußball.

V

wie Verein

Der HSV ist ein Ve rein, der weltweit mit einem guten Na Tradition steht. Weit men für er so! Die vielen Fa ns in aller Welt wü dem HSV – gerade nschen um Jubiläumsjahr - alles Gute!

W

wie huss Wa rnsc Organi-

Leute von , Es sind die n jeder Art Verbände d n u n la e e n ne si ufe satio lauben, oh g h c li h c ä nn, es han die tats , au ß e r d e ts h ic n ll a im Fußb all. um d en B dele sich

Z

wie Zuschauer

Aus meiner Sicht der wichtigste Teilnehmer an einem Fußballspiel, gleich in welcher Klasse und in welcher Mannschaft gespielt wird. Er ist beliebt, gern gesehen und wenn die Tribünen voll besetzt sind, freut sich auch der Schatzmeister. Er feuert seine Mannschaft an, freut und leidet mit ihr. Dem Zuschauer sollte irgendwann einmal ein Preis verliehen werden. Leider gibt es aber auch „sogenannte“ Zuschauer, die wollen aber weniger Fußball sehen, sondern wollen nur Krawall. Auf die können wir verzichten und dafür müssen wir alle kämpfen, dass sie nicht unseren schönen Fußball „kaputt“ machen!

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supporters news


Eine für alle Die HSV-Festschrift – ein wunderbares Geschenk Text Axel Formeseyn

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it den Dingen, die einem wirklich am Herzen liegen, ist es manchmal wie verhext. Man kann einfach nicht aufhören, an sie zu denken und mit ihnen zu fiebern. Wer weiß das besser als wir HSV-Fans, die tagein und tagaus mit unserem Leib- und Magenklub leiden!? Es wird also jede HSVerin und jeder HSVer verstehen, dass von meiner Seite und an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich auf eines der – wie ich fast ganz unparteiisch finde – wunderbarsten Geburtstagsgeschenke hingewiesen wird, das man sich nur wünschen kann, wenn man 125 Jahre alt geworden ist: die Festschrift zum 125. Stiftungsfest unseres heiß und innig geliebten Hamburger Sport-Vereins! Es erübrigt sich eigentlich, die 160 bunten und prall gefüllten Seiten noch einmal im Einzelnen vorzustellen, schließlich sollten mittlerweile alle HSV-Mitgliederinnen und -Mitglieder ihr persönliches Exemplar zugeschickt bekommen und auf ihrem Nacht- oder Schreibtisch, auf dem Klo oder in der Küche, im Bücherregal oder im Tresor liegen haben und hegen und pflegen. Die meisten werden den alten Stadtplan von 1900 längst bewundert, die vielen Grußworte verschlungen, die gezeichnete HSV-Geschichte von 1887 bis 1919 studiert, den dann beginnenden blau-weiß-schwarzen Faden bis 2012 verfolgt und beim Runden Tisch über so manche Aussage geschmunzelt oder nachgedacht haben. Die Idee hinter diesem etwas umständlichen und fast altertümlich klingenden Titel „Festschrift zum 125. Stiftungsfest“ war jedoch von Beginn an, ein informatives, unterhaltsames und hochwertiges Jubiläumsheft nicht nur für die Mitglieder, sondern für restlos alle HSV-

Anhänger zu machen, die mit der Festschrift auf eine kurzweilige Reise durch die Geschichte und Gegenwart unseres Weltklassevereins genommen werden sollen. An dieser Stelle darf, soll und muss darum ganz einfach darauf hingewiesen werden, dass in den HSV-Fanshops und im Online-Shop noch Festschriften erhältlich sind! Sagt es also allen, die bislang leer ausgegangen sind! Begnügt euch nicht damit, bereits ein Heft euer Eigen zu nennen! Kauft Festschriften in Massen! Denkt an eure Kinder und Kindeskinder! Verschenkt Festschriften zu Weihnachten, zum Neuen Jahr, zu Geburtstagen an Freunde, Verwandte, Bekannte und Arbeitskollegen! Ärgert damit Hans Paulianer oder Werner Bremen-Fans! Überrascht eure Nachbarn mit einem kleinen HSV-Gruß im Briefkasten! Hat jemand auf eure Katze aufgepasst? Vergesst Pralinen! Kauft eine Festschrift! Denkt an euren Fanclub! Verlost sie auf Tombolas! Und bevorratet euch um Himmels willen, denn: Das nächste HSV-Jubiläum steht erst im Jahre 2037 wieder an… 125 Jahre

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HSV

Die Festschrift

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Geduld gefragt

Torfabrik

ERFolgE. Damit rechnet in solch einem Moment ja auch keiner. Als Schiedsrichter Dellwing aus Trier am 4. Juni 1983 das

toRE. Nicht genug, dass Horst Hrubesch der erste Bundesliga-Torschützenkönig in Diensten des HSV seit Uwe Seeler (1963 mit 30 Toren) und vor Sergej Barbarez (2001 mit 22 Toren) wird. Der HSV hat noch nie so viele Tore geschossen wie in der Saison 1981/82. Innerhalb von nur fünf Tagen im Februar wird erst Fortuna Düsseldorf, dann der 1.FC Nürnberg mit jeweils 6:1 aus dem Volkspark geschossen. Alleine acht Tore erzielt man gegen den FC Bayern München: Zu Hause siegen Hrubesch und Co. mit 4:1, auswärts im Olympiastadion nach einem 1:3-Rückstand noch mit 4:3. Und wer weiß, was gewesen wäre, hätte man am letzten Spieltag nicht bereits nach 27 Minuten beim Spielstand von 3:0 (Endstand 3:3) gegen den Karlsruher SC das Toreschießen eingestellt. Die 100-Tore-Marke wäre vielleicht geknackt worden. So landet man bei lediglich 95 geschossenen Saisontoren. Auch nicht schlecht.

Spiel FC Schalke 04 gegen den Hamburger SV abpfeift und der HSV damit erneut Deutscher Meister wird, wird es das letzte Mal für bald drei Jahrzehnte sein. Zwischen 1928 und 1960 muss Hamburg 32 Jahre lang auf einen Meistertitel warten. Nun ist es also schon fast wieder genauso lange her. Aber keine Sorge. Die drei Jahre können wir uns auch noch gedulden …

Er leistet nicht nur mit seinen punktgenauen Flanken auf den Kopf von Horst Hrubesch einen wichtigen Beitrag zur Unschlagbarkeit des HSV dieser Tage. Manfred Kaltz kann etwas anderes mindestens ebenso gut. Von 60 Elfmetern verschießt er in 581 Bundesligaspielen für seinen HSV nur 7. Na, bitte!

Unschlagbar SERIE. In der Zeit vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 bleiben Hrubesch, Kaltz, Magath und Konsorten in 36 Spielen hintereinander ungeschlagen. Ausgerechnet in Bremen ist Schluss mit lustig. Man verliert mit 2:3 und streitet mit dem Nordrivalen bis zum letzten Spieltag um den Titel des Jahres 1983.

Ein (zumindest zur Hälfte) bunter Bilderbogen erinnert an zwei unvergessene Tage im Sommer 1983: Kurz nach dem 1:0-Sieg von Athen holen sich Wehmeyer, Magath, von Heesen und Co. dank zweier Tore von Hrubesch und Rolff mit einem 2:1 auf Schalke die Deutsche Meisterschaft.

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1982 +++ UnEIgEntlIcH. Was hat man sich gequält und in mühevoller Kleinarbeit die Hürden Utrecht, Bordeaux, Aberdeen, Neuchâtel und Niš im UEFA-Cup nach und nach aus dem Weg geräumt. Die 0:1-Niederlage gegen den IFK Göteborg aus dem Hinspiel verschmerzt man auch, schließlich gibt es in diesen Jahren ja stets auch noch ein Final-Rückspiel. In Hamburg. In den frühen 80er-Jahren ist das eigentlich ein Selbstläufer. Uneigentlich werden die HSV-Fans unter den 61.418 Zuschauern am 19. Mai 1982 im Volksparkstadion von Magath, Wehmeyer, Memering, Groh, Hartwig, von Heesen, Bastrup, Hieronymus, Kaltz, Stein und Hrubesch (v.l.) allerdings ziemlich grob aus den Europapokalträumen gerissen. Mit 0:3 verliert man gegen Trainer Sven-Göran Eriksson und seine junge Truppe. +++

history, celebrating your illustrious of It’s hard to write a message without recalling one a landmark 125 years, which this year reaches that coincides your greatest joys, a triumph disappointments. with one of our most painful a positive message: on 25 May 1983 also released But that final in Athens doesn’t always win. general, the favourite in football, and sport in a strong team, thanks to a solid club, Victories are obtained but also drive and character. us to win our This spirit has enabled certain and with this spirit I’m championship this season, in Europe very soon, you’ll be back competing for you with pleasure". where we’ll be waiting

1983 +++ PoKAl. Nicht nur die Fußballer räumen gewaltig ab, auch die Volleyballer holen sich den Pokal, wenn auch »nur« den nationalen. +++ toKIo. Ein Wehrmutstropfen muss auch auf dieser Seite leider sein: Im Dezember 1983 verliert der HSV – schon ohne Hrubesch und Bastrup – in Tokio das Weltpokalfinale gegen den brasilianischen Vertreter Gremio Porto Alegre nach Verlängerung mit 1:2. +++

Andrea Agnelli (Juventus Chairman)

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LKWs in Schwarz-Weiß-Blau Der etwas andere Fuhrunternehmer Text Christian Bieberstein

Michael Garbe, stell dich doch mal kurz unseren Lesern vor! Bin 1966 in Hamburg als Sohn eines Fuhrunternehmers geboren. Aufgewachsen in den Vierlanden und habe als Kind schon immer gerne (nie gut) Fußball gespielt. Habe eine kleine Familie mit zwei Kindern und bin seit 1990 als Transportunternehmer selbständig. Als die Zeit zum selber Spielen zu knapp wurde, habe ich das Volksparkstadion für mich entdeckt und bin seit 10 Jahren Dauerkarteninhaber auf den „Bratwurstplätzen“. Deine LKWs werden die meisten HSVer ja kennen, wie kamst du auf die Idee? Meine LKW waren schon immer blau und hatten ein weißes Dach und das Chassi war schwarz. Da liegt es doch nahe. Schwarz, weiß, blau, das ist der HSV und für mich auch Hamburg. Ich bin in unsere Stadt verliebt und finde jeder sollte wissen, woher GARBE TRANSPORT kommt und wie sehr mir unser Verein am Herzen liegt. Hat sich der HSV schon mal bei dir gemeldet, wegen deiner Fahrzeuge? Ja, wir haben 2006 offiziell angefragt, ob wir die Raute auf unseren Fahrzeugen nutzen dürfen und auch, ob wir Modellfahrzeuge mit der Raute anfertigen dürfen. Über einen Sponsorenvertrag wurde dies abgerechnet und genehmigt. Aus Kostengründen verwenden wir die Raute auf neueren Fahrzeugen nicht mehr. Wie reagieren eigentlich die Lade- und Entladestellen auf deine Fahrzeuge?

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Musste ein Fahrer schon mal länger warten? Oh ja, da ist öfter mal was los. In Hamburg ist es meist positiv, nur der eine oder andere Braune zieht uns gerne mal auf, besonders wenn wir am Wochenende keine Punkte geholt haben. Das Beste ist uns mal in Gelsenkirchen passiert. Wir haben für einen unserer Kunden Werbemittel direkt am Parkstadion angeliefert und sind vom Leiter der Warenannahme schon gleich mit den Worten empfangen worden. „Mit diesem LKW willst du doch nicht wirklich hier anliefern, kannst gleich wieder nach Hause fahren“. Mein Fahrer rief mich ganz aufgeregt an und wir haben dann sofort über unseren Kunden versucht, eine Entladung doch noch zu realisieren. Alles war in heller Aufregung, bis sich herausstellte, dass es sich nur um einen Scherz vom Wareannahmeleiter handelte und er sich während der Entladung ganz angeregt mit dem Fahrer über die Bundesliga unterhalten hat. Viele Fahrer berichten mir, dass es in ganz Deutschland viele HSV-Fans gibt, die sich freuen, unsere LKW zu sehen und viele unterhalten sich auch mit den Fahrern über den HSV. Auch geht es bei Gesprächen nicht immer nur um den Job, sondern oft um Fußball. Hunderte HSVer haben sich vor eurem „125 Jahre LKW“ ablichten lassen. Wie kam es zu diesem Anhänger? Zu einem besonderen Anlass wollten wir etwas Besonderes machen und uns auch für die tollen 125 Jahre irgendwie bedanken. Da kam

die Idee, doch einen Truck extra für den HSV zu machen und wir haben auch besonders „ HSV-verrückte-Fahrer“, die alle gerne zeigen wollen, dass wir irgendwie zum HSV gehören. Dann haben wir noch Partner gesucht, um dieses Projekt kostengünstig zu realisieren. Der Beschrifter „Kunstwerk aus Buchholz“ und der Trailerhersteller „SCHMITZ CARGOBULL“ waren sofort Feuer und Flamme. Dann durften natürlich die Gründerwappen nicht fehlen. Leider durften wir die Raute nicht nutzen und somit ist der Truck etwas verändert worden. Eigentlich müsstest du doch von Bewerbungen überschwemmt werden, oder gestaltet sich die Fahrersuche als schwierig? Gute Fahrer sind immer schwer zu finden. Und da wir in den letzten Jahren unseren Fuhrpark stark vergrößert haben, können wir zusätzliche Bewerber gut gebrauchen. Also sollten interessierte und qualifizierte HSVer sich schon mal bei dir melden? Ja, immer gerne. Bei einigen Bewerbungen ist jetzt schon eine Kopie von der Mitgliedskarte beigelegt. Es gibt bei uns aber keine Pflicht HSVer zu sein. Gibt es eigentlich in Deutschland vergleichbare „Verrückte“, die ihren gesamten Fuhrpark in Vereinsfarben halten? Ich glaube nicht, es gibt immer mal vereinzelte Trucks von anderen Vereinen, aber wir Hamburger sind wohl etwas anders ☺ Vielen Dank.

supporters news


Bleibe an diesem Thema dran! Bericht aus dem AR Text Björn Floberg-Thiel · Foto Witters

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iebe HSVer, hier nun mein Bericht als Aufsichtsratsdelegierter unserer Abteilung für den Zeitraum seit der letzten Abteilungsversammlung, die im Herbst 2011 stattfand. Ich werde mich dabei auf drei wesentliche Punkte beschränken, die den AR in letzter Zeit beschäftigt haben. Anleihe Der Vorstand hat das Projekt „Campus“ entwickelt und den AR darüber mehrfach informiert. Vor diesem Hintergrund wurde auch über die Finanzierung durch eine Jubiläumsanleihe diskutiert. Nach einem Grundsatzbeschluss im Frühjahr hat der AR dem Wertpapierprospekt dann Ende August zugestimmt. Da ich dieses Projekt als zukunftsweisend für die Entwicklung des HSV ansehe und die Anleihe die einzige realistische Finanzierungsform darstellt, habe ich beidem zugestimmt. Auch in der Vergangenheit sind Baumaßnahmen über Darlehen finanziert worden. Diesmal konnten sich alle HSVer an der Zukunftsgestaltung beteiligen und den finanziellen Spielraum hierfür schaffen. Allerdings muss ich ein wenig selbstkritisch einräumen, dass ich es versäumt habe, den Vorstand darauf hinzuweisen, dieses im Vorfeld mit den Mitgliedern zu diskutieren. vdV-Transfer/ Finanzierung durch einen Investor Die Realisierung des Transfers des Spielers Rafael van der Vaart war nur mit Hilfe eines externen HSV-Spieler Rafael van der Vaart

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Geldgebers zu realisieren. Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich diesen Weg mitgehen soll. Schlussendlich haben folgende Überlegungen mich bewogen, dem Transfer und der damit verbundenen Finanzierung zuzustimmen: ·· Unter den Eindrücken der Vorbereitung und ersten Spiele war dringender Handlungsbedarf geboten. ·· Der externe Geldgeber erhält keine Anteile an bereits verpflichteten Spielern wie noch in 2010, sondern „nur“ eine Beteiligung an dem von ihm mitfinanzierten Spieler. ·· Die möglichen Forderungen aus den Altverträgen von 2010 sind hinfällig, d. h. dem HSV stehen wieder 100% der möglichen Transfererträge zu. ·· Das Darlehen wird marktüblich verzinst. Auch wenn der HSV bisher keine Bankdarlehen aufgenommen hat, um Spieler zu verpflichten, stellt die Streckung der Transferzahlungen über mehrere Jahre hindurch eine Art von Fremdfinanzierung dar. Dieses Prozedere ist seit Jahren üblich, selbst vermeintlich reiche Vereine zahlen die Transfers i.d.R. über mehrere Jahre hinweg ab. viaNOgo Ende August hat der Vorstand uns in einer ARSitzung über den geplanten Deal mit viaNOgo informiert. Ich habe dem Vorstand sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass ich diesem Vertrag ablehnend gegenüberstehe, da: ·· eine indirekte Preiserhöhung vorliegt, da das vom HSV bereitgestellte Kontingent mit 100%

Aufschlag verkauft werden darf. Von diesen Aufschlägen profitiert zwar v.a. der HSV, allerdings haben wir bei Tageskarten ohnehin schon mit die höchsten Preisen in der Bundesliga. ·· da dies eine Art des „legalisierten“ Schwarzmarktes ist, da Fans & Mitglieder Karten zu deutlich erhöhten Preisen verkaufen dürfen. Hierbei profitiert der Verkäufer und viaNOgo, nicht der HSV. ·· da der HSV seit Jahren juristisch gg. einen Wettbewerber mit gleichem Geschäftsmodell vorgeht. ·· da die HSV-Ticketbörse, auf der HSVer ihre Karten zum Normalpreis anbieten können, eingestellt wird. ·· da die Geschäftspraktiken dieser Firma sehr fraglich sind, wie man vielen Presseveröffentlichungen entnehmen kann. Ende September habe ich dann ca. 10 Fragen an den Vorstand gestellt, nach vier Wochen erfolgte eine schriftliche Antwort, allerdings nicht direkt auf alle Fragen, da noch nicht alle Details geklärt seien. Außerdem stehe ich im Kontakt mit anderen Fanvertretern, z. B. aus Nürnberg, die ebenfalls gerade einen Vertrag mit viaNOgo abgeschlossen haben. Ich bleibe an diesem Thema dran und werde alles versuchen, dass dieser Vertrag schnellstmöglich beendet sein wird. Fazit Inzwischen ist es um den AR zum Glück deutlich ruhiger geworden. Ich habe auch in 2012 versucht, mit euch direkt bei diversen Veranstaltungen zu diskutieren und euch per Newsletter zu informieren und meine Handlungsweisen zu erklären. Der Newsletter erschien allerdings nicht so häufig wie noch im Vorjahr, was vor allem ein zeitliches Problem war. Weiterhin nehme ich regelmäßig HSV-Termine wahr, wie z. B. Fanclub-Besuche, Montagstreff der Senioren u.ä. Bei den öffentlichen AL-Sitzungen bin ich ebenfalls fast immer vor Ort, außer wohlverdienter Urlaub wie Oktober oder die Arbeit wie im November verhindert dies. Mit unserer Abteilungsleitung tausche ich mich weiterhin sehr regelmäßig aus. Euer Delegierter, Björn

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Abteilungsversammlung 2012 Gute Bilanz und fragwürdige Fragen Text Philipp Markhardt · Foto HSV Supporters Club

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as Gute vorweg: Einstimmig (ok, eine Enthaltung) wurde der Antrag von JanPatrick Müller angenommen, dass die Abteilungsleitung fortan auf den Vorstand einwirken möge, den ViaNogo-Deal zum nächstmöglichen Termin im Sommer 2013 zu kündigen. Ansonsten verlief die Abteilungsversammlung deutlich unaufgeregter, als dies in den Jahren zuvor der Fall war. Das mag sicherlich auch daran gelegen haben, dass die Abteilung Fördernde Mitglieder / Supporters Club die vergangene Saison 2011/2012 mit einem Überschuss von 442.000 Euro abgeschlossen hatte. So sieht solides Wirtschaften aus, da kann sich wohl keiner beschweren. Auch der Delegierte der Supporters im Aufsichtsrat, Björn Floberg, hatte nur gute Nachrichten zu vermelden, so dass es schon relativ schnell zum Hauptpunkt der Versammlung kam, der Wahl zum Beisitzer in der Abteilungsleitung. Nachdem sich Andreas Kloss aus der AL zurückgezogen hatte, war ein Platz vakant geworden, um den sich Gabriele Czarnetzki und Sebastian Rohmann beworben hatten. Nach der sehr emotionalen Verabschiedung Klößchens, der ja immerhin sieben Jahre lang Beisitzer war, hatten die Kandidaten die Möglichkeit, sich in ein paar Sätzen vorzustellen. Danach bot sich jeweils die Möglichkeit, direkte Fragen zu stellen, wobei man sich leider nicht des Eindrucks erwehren konnte, dass es Mitglieder gibt, die Sebastian durch ihre

Fragen in Misskredit bringen wollten. So wurde er insbesondere zu seinen Plänen hinsichtlich des Verhinderns von Gewalt und dem Abbrennen von Pyrotechnik geradezu gelöchert. Fragen, die man besser einem hauptamtlichen Fanbetreuer gestellt hätte als einem 26-jährigen Ehrenamtlichen, dessen Aufgabe es eben nicht ist, sich (pädagogische) Maßnahmen gegen Gewalt oder eben auch illegales Zünden auszudenken. Dafür beschäftigt der HSV drei Fanbeauftragte. So bemerkte dann auch ein Mitglied, dass man das Gefühl kriegen könne, hier ginge es gar nicht um Lösungen, sondern darum, sich selbst darzustellen. Eine Aussage, die donnernden Applaus bekam. Danach folgte der Urnengang, dessen Ergebnis war, dass Sebastian Rohmann mit 125 von 151

Neu in der AL: Sebastian Rohmann

Stimmen in die Abteilungsversammlung gewählt wurde, während auf Gabriele Czarnetzki 25 Stimmen entfielen. Ein anwesendes Mitglied enthielt sich der Stimme. Im Anschluss stand bereits erwähnter Antrag sowie der Punkt Verschiedenes auf dem Programm, ehe die Mitgliedschaft zum Spiel gegen Mainz entlassen wurde. P.S.: Leider gab es auf der Versammlung keinen Bericht des Vorstandsmitgliedes für die Belange der Mitglieder, da Oliver Scheel zeitgleich seinen repräsentativen Aufgaben nachkam und die Verleihung der Ehrenmitgliedschaften für langjährige Mitglieder vornahm. Schade, dass hier zwei Termine kollidierten.

Das muss man erlebt haben! HSV-Fans: Tabellenplatz 1 Text U. Lie

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. November 2012, ungemütlicher Nieselregen im Volksparkstadion. Kurz vor dem Abpfiff führen die Bayern souverän 3:0. Sie haben unseren Jungs gezeigt, wie wir mal spielen wollen. Good-weather-Fans verlassen schon eine Viertelstunde vor Schluss das Stadion. „Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.“ Und: „Wer seid ihr denn? Braucht gar nicht wiederzukom-

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men.“, pöbeln wir ihnen hinterher. Später tun sie uns fast leid, weil sie verpasst haben, was wir so schnell nicht vergessen werden. Das muss man erlebt haben. Nicht, wie die Bayern kurz vor Schluss im Schongang immer noch zaubern und nicht, wie sich unsere Jungs bis zur letzten Minute redlich bemühen. Erlebt haben muss man, was von der Fan-Seite kommt: Keine Häme, wie zum Beispiel in Wolfsburg,

keine Pfiffe und keine Rufe wie früher: “Außer Hermann könnt ihr alle gehen“. Erlebt haben muss man, wie rund 40Tausend trotz der deutlichen Niederlage den unermüdlichen Einsatz unsrer Mannschaft aufnehmen. Stehend stimmen sie ein in den Ruf: „Hey, hey, hier kommt Hamburg. Mein Verein? Nur der HSV . . . !“ Heiße Schauer, trotz des Nieselregens!

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Imageschaden Frauenmannschaft ade Text Uwe Liebnau · Foto Witters

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as in Hamburg passiert ist, ist ein Skandal. Es kann nicht sein, dass ein Klub im Männerfußball Millionen verbrennt und dann die Frauen dafür bestraft.“ Theo Zwanziger, Ex-DFB-Präsident am 30.8.2012 vor der Verpflichtung von van der Vaart. Was war geschehen? Stell dir vor, der HSV entzieht der 1. Liga die Lizenz, und keiner protestiert Am 21.5.2012 zieht der Vorstand des drittgrößten Sportvereins Deutschlands die Frauenmannschaft der 1. Bundesliga trotz Klassenerhalt aus wirtschaft-lichen Gründen bei einem Jahresetat von 750.000€ zurück. Dieser ist geringer als die Vermittlungsprovisionen der Spielerberater für die Neuverpflichtungen bei den Männern. Auch eine Bewerbung für die 2. Bundesliga wurde nicht gestellt. Erfolge im DFB-Pokal: Finale 2002; Halbfinale 2011/12 Platzierungen seit Wiederaufstieg 2003: 6., 9., 5., 9., 10., 6., 7., 4., 9. Platz

Kader Saison 2011/12: Tor: Bianca Weech, Saskia Schippmann Abwehr: Carolin Siman, Heike Freese, Henrike Meiforth, Janina Haye, Anna Hepfer, Nina Brüggemann Mittelfeld: Friederike Engel, Marisa Ewers, Aferdita Kameraj, Silva Lone Saländer, Maja Schubert, Christine Schoknecht, Marie-Louise Bagehorn Angriff: Aylin Yaren, Lena Petermann, Jessica Wich, Louisa Nöhr, Maike Timmermann

Stell dir vor, der HSV spielt in der 1. Liga, und keiner geht hin Die Saison 2011/12 der 1. Bundesliga Frauen verzeichnete einen Rekord von insgesamt 148.025 Zuschauern, im Schnitt 1.121 Zuschauer pro Spiel. Der HSV brachte es in dieser Saison auf durchschnittlich 399 Zuschauer und damit liegt er nur vor Bayer Leverkusen mit 387 Zuschauern. Überhaupt lagen - mit Ausnahme vom VfL Wolfsburg mit 1.791 Zuschauern pro Spiel - die „Männer-Ableger“ mit Freiburg (625) und Bayern (534) auf den letzten Plätzen der Zuschauergunst

Soccerdance Der etwas andere Treffpunkt Text Soccerdance

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n der vergangenen Saison hat sich einiges rund um den Volkspark getan und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich auf das Spiel einzustimmen oder danach den Spieltag ausklingen zu lassen. „Soccerdance Hamburg“ liegt direkt an der Ecke Sylvesterallee/Schnackenburgsallee und ist nur wenige Minuten vom Stadion entfernt. Der etwas andere Treffpunkt. Nicht nur, dass dort schon Konzerte und Liveakts nach Spielen stattgefunden haben und es neben Bier und Bratwurst auch Cocktails gibt, auch für musikalische Unterhaltung wird gesorgt. An-

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geheizt werden die Besucher von Tänzerinnen. Wer aber glaubt, dass diese nun nackte Tatsachen präsentieren, liegt hier falsch! Etabliert hat sich „Soccerdance“ in den letzten Monaten als Treffpunkt der älteren aktiven HSV-Fanszene und so kann man durchaus bei einem Bier den alten Geschichten lauschen und Kontakte knüpfen. Hier muss unbedingt erwähnt werden, dass der Initiator aus der HSV-Fanszene kommt! An Spieltagen öffnet der Soccerdance um 12.00 und ist dann bis „Open End“ geöffnet. Es besteht sogar die Möglichkeit, seinen Fan-

club-Banner zu platzieren. Bier gibt es ab 2,50, Softgetränke liegen bei EUR 2,00. Zwischen 12:00 – 14:00 Uhr gibt es auch noch alles zum halben Preis. In den kalten Monaten steht sogar ein beheiztes Zelt zur Verfügung. Soccerdance informiert regelmäßig auch via Facebook (www.facebook.de/soccerdance) und eine weitere Besonderheit ist, dass der 1887-Shop einen seiner Verkaufsstände dort hat. In diesem Sinne: „Wer ( noch ) nicht bei Soccerdance war, war nicht wirklich dabei!! Vorbeischauen lohnt sich!“

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Sicherheit S

icheres Stadionerlebnis.“ Diese Wortkombination schwirrt seit Monaten durch die Gazetten dieser Welt. Wir wollen uns auf den nächsten Seiten mit dem Thema „Sicherheit“ befassen, aber auf etwas andere Weise, als man zuerst vermuten wird. Uns geht es auf den folgenden Seiten vor allem um Aufklärung. Wir möchten euch zeigen, welche überregionalen Fanorganisationen es gibt und welche Rolle die Medien spielen. Wie wird die aktuelle Debatte in Deutschland eigentlich im Ausland wahrgenommen? Dann scheuen wir uns auch nicht vor einem Blick in den eigenen Verein. Fanprojekt, Fanbetreuung und auch das Thema Ehrenamt greifen wir auf. Vergessen haben wir auch nicht eine Vorstellung einiger Besonderheiten. So stellt sich das Volksparkett vor, Gäste berichten über die freien Wege in unserem Stadion und auch eine Person mit Stadionverbot berichtet eindringlich aus ihrer Sicht. Wir wollen mit dem nachfolgenden Teil vor allem einmal beleuchten, was wir schon alles machen und was für gute Vorraussetzungen es in Deutschland gibt, um sich konstruktiv auszutauschen. Wir wissen, dass diejenigen, die sich aktiv für eine lebendige Fankultur einsetzen und Gelegenheiten bekommen, das Vereinsleben und das Stadionerlebnis mitzugestalten, keine Gewalt brauchen, um sich bestätigt zu fühlen. Mit Sicherheit! Leider wird diese Erfahrung viel zu selten vom DFB und der DFL anerkannt. Der Graben zwischen den Fans und Verbänden wird leider nicht kleiner, obwohl jeder ein Interesse daran haben sollte

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„Unsere Kurve“ Voller Einsatz für Faninteressen Text Christian Bieberstein · Foto Mirko Beyer (Hintergrund)

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ie Interessengemeinschaft „Unsere Kurve“ ist ein vereinsübergreifender Zusammenschluss der organisierten Fußballfans in Deutschland. Wir sind eine Interessenvertretung der aktiven Fußballfans und treten für den Erhalt der Fankultur und der Freiräume für Fans ein. Gegründet wurde „Unsere Kurve“ offiziell Ende 2005 in Bielefeld beim 4. Bundestreffen der Supporters Clubs und Fanabteilungen. Die Idee entstand im Juni 2005 in Frankfurt am Main bei einem Treffen der Fan- und Förderabteilungen von Borussia Dortmund, der Fan- und Förderabteilung von Eintracht Frankfurt und des Supporters Clubs vom Hamburger SV. Was unterscheidet „Unsere Kurve“ von anderen Faninitiativen? Im Gegensatz zu den bisherigen Ansätzen anderer Faninitiativen suchen wir aus der Mitte der in den Vereinen organisierten Fans einen konstruktiven Dialog mit Vereinen, DFL, DFB, UEFA und politischen Entscheidungsträgern rund um das Thema Fußball, um die Interessen, Vorstellungen und Ziele des aktiven Fußballfans in den Mittelpunkt zu rücken!

Wie arbeiten wir? Neben dem ständigen persönlichen Meinungsaustausch treffen sich unsere Mitglieder vor den Begegnungen ihrer Clubs. Mindestens vierteljährlich finden Bundestreffen statt, die im Wechsel von unseren Mitgliedern ausgerichtet werden. Hier werden unsere Aktivitäten besprochen und koordiniert. Tätigkeitsfelder Wir treten ein für: Fans als aktiver Bestandteil des Fußballs, den Erhalt von Identität und Emotionalität, den Ausgleich von Faninteressen und Kommerzialisierung, eine „humane Behandlung“ von Fans, eine konstruktive Begleitung der weiteren Entwicklung des Fußballs in Deutschland, die Authentizität des Fußballs. Wir wollen vorgehen gegen folgende Missstände: ·· Reduzierung des Fans zum Kunden. ·· Problem: Fan als Sicherheitsrisiko, ·· Kriminalisierung von Fans, ·· Fans als Versuchskaninchen für Gefahrenabwehrmaßnahmen, Fans als nicht gleichberechtigter Partner von Vereinen, immer weiter steigende Eintrittspreise.

Konkrete Vorstellungen Wir wollen uns einbringen für: den Erhalt der „50+1“-Regel, die einheitliche Umsetzung der neuen Stadionverbotsrichtlinien, die Stärkung selbstorganisierter Faninitiativen, sozialverträgliche Eintrittspreise, bundesweit einheitliche Stadionordnungen, eine Schnittstelle und regelmäßige Dialoge mit DFB, DFL, UEFA und Politik-Beteiligung an Entscheidungsprozessen, Hilfestellung zum Aufbau weiterer Faninitiativen. Aktivitäten „Unsere Kurve“ hat mitgewirkt bei der Vorbereitung des bundesweiten DFB-Fan-Kongresses im Juni 2007 und der Entwicklung der neuen Stadionverbotsrichtlinien, die am 31. März 2008 in Kraft getreten sind. Darüber hinaus stehen wir im ständigen Kontakt zu den Entscheidungsträgern bei DFB, DFL und der UEFA, um Faninteressen zu vertreten.

Mitglieder

Verein

Name

8.912

Eintracht Frankfurt

Fan- und Förderabteilung - Eintracht Frankfurt e.V. www.fanabteilung.de

27.400

Borussia Mönchengladbach

Fanprojekt Mönchengladbach

www.fanprojekt.de

85.000

FC Schalke 04

Schalker Fan-Club Verband

www.sfcv.de

3.863

DSC Arminia Bielefeld

Arminia Supporters Club

www.arminia-supporters-club.de

412

SG Dynamo Dresden

Fangemeinschaft Dynamo e.V.

www.fangemeinschaft-dynamo.de

7.800

1. FC Köln

Fan-Projekt 1. FC Köln 1991 e.V.

www.fan-projekt.de

891

VfL Osnabrück

Fanclub - Verband e.V.

www.fcv-vfl.de

1.900

FC Bayern München

Club Nr. 12 e.V.

www.clubnr12.org

100

1. FC Kaiserslautern

Perspektive FCK

www.perspektive-fck.de

3.200

Karlruher SC

Supporters Karlsruhe

www.supporters-karlsruhe.de

10.000

Borussia Dortmund

BVB Fanabteilung

www.bvb-fanabteilung.de

3.750

Fortuna Düsseldorf

Supporters Club Düsseldorf 2003 e.V.

www.scd2003.de

1.314

Hertha BSC Berlin

Förderkreis Ostkurve e.V.

www.foerderkreis-ostkurve.de

2.000

Hannover 96

Rote Kurve - Supporters Club

www.rote-kurve.de

1.000

FSV Mainz 05

Supporters Mainz

www.supporters-mainz.de

500

Alemania Aachen

Fan IG

www.ig-alemanniafans.de

56.170

Hamburger Sport-Verein e.V.

HSV Supporters Club

www.hsv-sc.de

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Homepage

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Fan-Positionen EU Parlament HSV Supporters Club als Musterbeispiel Text Ulrike Polenz und Jens Wagner

A

m Mittwoch, den 7. November 2012, lud die Fanorganisation Supporters Direct Europe (SDE) zur Vorstellung ihres Positionspapiers „The Heart of the Game: Why Supporters are Vital to Improving Governance in Football“ ins Europäische Parlament nach Brüssel ein. Im Rahmen dieser Vorstellung wurden in einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion Verbesserungsmöglichkeiten durch mehr Faneinfluss im krisengeschüttelten europäischen Fußball erörtert. Die Veranstaltung sowie das Positionspapier wurden unterstützt von der UEFA und den im europäischen Projekt „Improving Football Governance“ beteiligten neun nationalen Fanorganisationen. Neben Fan- und Verbandsvertretern aus ganz Europa waren auch Mitglieder des Europäischen Parlaments, des Rates und der Kommission vor Ort. Auch Unsere Kurve unterstützt das Positionspapier - das auf dem Titelbild übrigens die 125-Jahre-Choreo des HSV zeigt - als Partner von SDE und nahm mit drei Vertretern an der Präsentation in Brüssel teil. Der HSV wurde dabei durch Vorstandsmitglied Oliver Scheel und den ehemaligen stellvertretenden Abteilungsleiter des Supporters Clubs, Jens Wagner, vertreten. Das von Supporters Direct Europe entwickelte Positionspapier stellt auf 40 Seiten heraus, wie sich die Einbeziehung von Fans positiv auf unterschiedliche Bereiche des Fußballs auswirken kann. Im Focus stehen dabei hauptsächlich folgende Punkte:

·· Die Verbesserung der allgemeinen Vereinsführung (Governance) im europäischen Fußball durch die Ausarbeitung von sogenannten Good Governance-Richtlinien auf EU-Ebene, ein einheitliches europaweites Lizensierungssytem unter Berücksichtigung der Fiancial Fair Play-Regularien und die Einbeziehung von Fans in relevante Entscheidungen auf Verbands- und Vereinsebene. ·· Die Verbesserung der finanziellen Nachhaltigkeit im europäischen Fußball. ·· Die deutlichere Herausstellung der sozialen Bedeutung des Sports in Europa durch För-

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derung von demokratisch strukturierten Vereinsmodellen . ·· Die Schaffung klarerer Richtlinien bei Spielertransfers durch mehr Transparenz. Außerdem sollen Transferrechte von Spielern zukünftig nur noch bei den Vereinen liegen und nicht mehr auch bei Privatpersonen oder Spielervermittlern. ·· Verstärkter Kampf gegen Spielmanipulationen. ·· Reduzierung von Diskriminierung und Gewalt. Besonders erfreulich aus HSV-Sicht ist, dass der HSV Supporters Club als europaweites Musterbeispiel auch in diesem Positionspapier gesondert herausgestellt wird. Insbesondere die über den SC gewährleistete Einbeziehung von Fans in das HSV-Tagesgeschäft und deren Möglichkeiten zur Mitbestimmung würden den Supporters Club und damit natürlich auch den HSV besonders auszeichnen. Darüber hinaus sind in dem Positionspapier konkrete Empfehlungen an nationale Regierungen und Fußballverbände enthalten. Insbesondere die Rückkehr zum „Mitgliederverein“ in Ländern mit „Klubbesitzer-Modell“ und der Ausbau der bestehenden nationalen Netzwerke von organisierten Fußballfans werden von SDE als erstrebenswerte Ziele erachtet. In der Podiumsdiskussion haben David Lampitt (Chief Executive, Supporters Direct), William Gaillard (Senior Adviser to Michel Platini, UEFA), Emanuel Medeiros (Chief Excutive Officer, Professional Football Leagues) und Christian Müller (Vorstand, SG Dynamo Dresden) diskutiert, wie die finanzielle Nachhaltigkeit und die Führungsstrukturen der Vereine im europäischen Fußball verbessert werden können und weshalb die stärkere Einbindung engagierter Fans auf allen Ebenen dabei notwendig ist. Von allen Seiten wurde hier mehrfach die Bundesliga als Europas wirtschaftlich solideste Liga gelobt. Insbesondere das Festhalten an der 50+1-Regel und das umfangreiche deutsche Lizensierungssystem wurden von den Diskussionsteilnehmern als Vorteile gegenüber anderen

Fußballnationen gewertet. Allerdings stellte Christian Müller auch klar, dass das deutsche Model durch die gegenwärtigen Entwicklungen inner- und außerhalb Deutschlands unter Druck geraten ist und man für dessen Aufrechterhaltung kämpfen müsse. Unsere Kurve hat bei dieser Gelegenheit gegenüber der UEFA noch einmal verdeutlicht, dass die deutsche Fanszene hohe Erwartungen in die Financial Fair PlanRichtlinien setzt, gleichzeitig aber auch Zweifel an deren praktischer Realisierung bestehen. Hier wurde von den anwesenden UEFA-Vertretern noch einmal bestätigt, dass die UEFA es mit dem FFP ernst meine und die Richtlinien radikal angewendet werden würden. Supporters Direct Europe hatte mit dieser Veranstaltung einen hervorragenden Rahmen geschaffen, um in sachlicher Atmosphäre darüber zu diskutieren, wie engagierte Fans einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der gegenwärtigen Situation im Fußball leisten können. Besonders erfreulich war dabei zu sehen, welch großes Interesse an diesem Thema auch auf politischer Ebene vorhanden war und sich viele Europaabgeordnete deshalb deutlich mehr Zeit als ursprünglich eingeplant nahmen, um sich mit den Fanvertretern auszutauschen. Unsere Kurve unterstützt das von Supporters Direct Europe entwickelte Positionspapier und wird die darin verankerte Philosophie auch bei der Arbeit in Deutschland auf allen Ebenen verstärkt einbringen. Das Positionspapier ist seit Anfang Dezember unter http://www.unserekurve.de/ sowie www.hsv-sc.de auch in der deutschen Version einzusehen.

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Stadionverbot! Tränen, Erfahrungen und ein Appell Text Anonym · Foto Witters

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s ist Dienstag, der 10.08.11, ich habe Urlaub und stehe deshalb erst gegen zwölf auf. Es klingelt an der Tür. Nichtsahnend öffne ich die Tür und will die Post entgegennehmen. „… Ein Einschreiben für Sie…“ Ich sehe den Brief mit dem Logo des VfB Stuttgart. … Scheiße … Denn vier Monate zuvor hatte ich mich am Hauptbahnhof in Stuttgart von einem Stuttgarter provozieren lassen und habe ihm daraufhin seinen Schal abgenommen. Ich öffne den Brief und, wie ich es ahnte, ist es ein bundesweit wirksames Stadionverbot. Gegen mich ? Der, der sich nie etwas hat zu Schulden kommen lassen? Wegen eines Schals? Danach drängt sich die Frage auf, warum ich mich dazu nicht äußern durfte. Nach Minuten, die wie Stunden vergehen, in denen ich kaum atmen kann und von meinen Gefühlen überrannt werde, rufe ich meinen Anwalt und unseren Fanbeauftragten an, um sie über dieses Schreiben zu informieren. Beide sichern mir volle Unterstützung zu und versuchen alles in ihrer Macht stehende, um Herr der Lage zu werden und Informationen vom VfB zu bekommen. Für mich geht das natürlich nicht schnell genug. Meine emotionale Lage ist natürlich dementsprechend schlecht. Immer und immer wieder lese ich mir den Brief durch… Die ersten Freunde melden sich wie jeden Tag, um sich auszutauschen. Sofort merken ein paar von ihnen, dass etwas nicht stimmt, und stochern nach, um zu erfahren, was denn los sei. Ich erzähle ihnen von meiner Situation und werde immer wieder von meinen Gefühlen überrannt. Schnell macht meine Geschichte die Runde und immer mehr melden sich bei mir und sichern mir ihre Unterstützung zu. V I E L E N D A N K E U C H A L L E N !!! Der Tag geht einfach nicht zu Ende, immer und immer wieder rufen Freunde an, schreiben Nachrichten und spenden mir Trost. Allein die Vorstellung drei Jahre lang kein Spiel meines Vereins mehr sehen zu dürfen, lässt mir keine Ruhe. Am Abend ist an Schlaf nicht zu denken. Ich schaue mir diverse Filme an um

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mich abzulenken. Klappt aber nicht und so sitze ich an diesem Text… … seitdem hat sich einiges verändert. Die Saison 2011 / 2012 hatte damals gerade begonnen. Das DFB-Pokalspiel und das erste Ligaspiel in Dortmund durfte ich noch miterleben, danach kam der Cut in meinem Leben. Die ersten Heimspiele, die ich draußen verbringen musste, waren extrem schwierig. Es gab eigentlich keine feste Kneipe, wo man sich getroffen hat um die Heimspiele zu verfolgen. Nach einiger Zeit ergab sich die Möglichkeit, die Heimspiele unter Stadionverbotlern im Fanhaus zu schauen. Nach diversen Gesprächen mit dem Fanprojekt und etlichem Hin und Her durften wir also während der Heimspiele im Fanhaus bleiben und die Spiele dort schauen. Nach den Spielen ging es immer gemeinsam (ich spreche von gemeinsam, weil ich in der HSV Fanszene nicht der einzige Stadionverbotler bin - auch wenn ich lange Zeit der einzige Stadionverbotler der CFHH war) zum Stellinger Bahnhof, wo man auf seine Leute wartete. Die Momente, in denen man seine Freunde um die Ecke durch die Tunnel kommen sieht, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Zu Anfang waren die Aufeinandertreffen mit sehr viel vergossenen Tränen verbunden, wofür sich aber absolut niemand zu schämen brauchte. Irgendwann kam jemand auf die Idee, mir einen Banner zu malen und diesen sowohl im Stadion als auch auf diesem Marsch vom Stadion zum Stellinger Bahnhof zu zeigen - das war Ende 2011. Ich werde den Moment nie vergessen, als ich das Ding zum ersten Mal gesehen habe. Das hat mir nochmal einen Motivationsschub gegeben, diese 3 Jahre irgendwie durchzustehen. (Auch wenn ich immer noch Hoffnungen habe, dass man es irgendwie hinbekommt, das Stadionverbot auszusetzen oder zu verkürzen). Seitdem fahre ich auch wieder vermehrt auswärts, aber irgendwie vermisse ich es doch morgens früh um 3 aufzustehen und nach München zu fahren ohne diese scheiß Last, die an mir hängt. Ja, ich bin auch auswärts dabei, wenn auch diese Saison nur fünf Mal. Da ich lange Zeit der einzige Stadionverbotler meiner Gruppe war und ich zu den anderen Stadionverbotlern aus der Szene keine solch enge Freundschaft pflege wie zu mei-

nen Gruppenmitgliedern, fehlte mir schlichtweg der Antrieb mittwochabends alleine in Sinsheim durch die Gegend zu stolzieren - oder im Winter nach Köln zu fahren. Man könnte jetzt Hunderttausend negative Aspekte eines Stadionverbots auflisten, aber ich versuche mich mal an einigen positiven Eindrücken. Ich denke, durch ein Stadionverbot lernt man einige Dinge ganz anders kennen und sieht viele Dinge mit anderen Augen. Ein Beispiel ist die katastrophale Saison des HSV. Während man sich im Stadion die absurdesten Horror-Szenarien ausgemalt hat und wild am Rechnen war, wie und woher man die nötigen Punkte bekommen könnte um nicht abzusteigen, saß ich seelenruhig vorm Fernseher und wusste immer, dass wir diese Saison niemals absteigen werden. Was ich sagen will, ist: Ohne dieses gemeinsame Leiden während der Spiele fehlt einem das nötige Adrenalin um sich so in eine Sache hineinzusteigern. Aber auch was das Menschliche angeht, habe ich viel gelernt. Klar wird man als Stadionverbotler ganz anders behandelt als jemand anderes, jeder will sich um einen kümmern, bzw. sucht das Gespräch, um dich aufzubauen. Aber durch die Erfahrung, was für eine unglaubliche Unterstützung man bekommt, lernt man Freunde viel mehr zu schätzen und lernt Menschen ganz anders kennen, als man sie vielleicht vorher kannte. Für diese Erfahrung bin ich sehr dankbar, denn ich glaube, ohne das Stadionverbot würde ich einige meiner Freunde heute nicht so kennen, wie ich sie eben kenne. Was aber noch gesagt sei, und das sollte sich vor allem die jüngere Generation hinter die Ohren schreiben: Ein Stadionverbot ist weder cool, noch bekommt man dadurch automatisch mehr Freunde oder Aufmerksamkeit. Überlegt also doppelt und dreifach, was ihr wo tut. Big Brother is watching YOU!!!

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Sexismus F_in – Frauen im Fußball Text F_in

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ereits seit 2004 gibt es das Netzwerk „F_in“, ein Zusammenschluss fußballverrückter Frauen, die sich vor allem ein Thema zur Hauptaufgabe gemacht haben. Immer noch und immer wieder werden wir gefragt, warum wir ins Stadion gehen. Wir tun es, weil es uns Spaß macht. Manche sagen auch: „weil wir schon immer da waren“. Nichtsdestotrotz gibt es tausenderlei Gründe, sich zu engagieren, denn allein die Frage nach dem „Warum“ weist daraufhin, dass es für Frauen nicht „normal“ ist, ins Stadion zu gehen. „Sexismus im Fußball ist weiterhin sehr verbreitet, auch wenn es immer wieder Positives zu berichten gilt“, wie Mitglied Nicole Selmer sagt. „Unser Hauptthema ist und bleibt der Kampf gegen Sexismus in Fußball-Stadien. Wir bekommen dabei sowohl Hilferufe als auch Hinweise auf positive Aktionen aus den unterschiedlichsten Vereinen. Leute schicken uns Bilder von sexistischen Aufklebern oder eben von Transparenten dagegen.“ Dokumentiert wird das Ganze auf der Website www.f-in.org und bei Facebook. „Wir sind da, und das lassen wir uns nicht nehmen“, sagt Antje Hagel, die auch als Vertreterin von F_in in der AG-Fanbelange die Diskussionen rund um das „sichere Stadionerlebnis“ kritisch verfolgt. „Und auch in der AG war die Anwesenheit von organisierten Frauen nicht selbstverständlich, zu gerne hätte man unter sich getagt.“ Aber natürlich gehören auch die üblichen Fan-

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Themen – Repression durch die Polizei, Kommerzialisierung, Pyrotechnik – zu unserer Arbeit. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass sich F_in im Sommer mit einer eigenen Stellungnahme zur Sicherheitsdebatte zu Wort gemeldet hat. Denn Frauen werden in der teils hysterischen Diskussion um die Sicherheit in Fußballstadien gerne als besonders schützenswürdige Klientel dargestellt. Wir fühlen uns aber nicht bedroht von vernünftig abgebrannten Bengalen oder gar Fans auf Stehplätzen etc. Deshalb unterstützt F_in die Kampagne „Ich fühl mich sicher“. Nicht nur deshalb, weil der Kampagnen-Titel ein wenig an die Werbung für Tampons erinnert. Der Preis für Sicherheit ist totale Kontrolle und Überwachung. Und es werden diejenigen be-

dient, die Sicherheit verkaufen wollen, nämlich die Sicherheitsindustrie und die Gewerkschaften der Polizei, die in den letzten Monaten den Preis immer höher geschraubt haben. So wird mit der Abschaffung der Stehplätze gedroht, was eine neue Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen, insbesondere jüngerer StadionbesucherInnen mit sich bringen würde. Und das wiederum würde auch bedeuten, dass damit ebenfalls ein Großteil der Frauen im Stadion betroffen wäre. Denn unser Platz ist unter anderem auf den Stehrängen, ein Platz, den wir uns in den vergangenen Jahren vielfach erkämpfen mussten. Find your place! Take your place! Homepage: www.f-in.org E-Mail: info@f-in.org

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Bundesweite Protestaktion 12 Minuten und der „zwölfte Mann“ Text U. Lie · Foto Witters

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7. November. 20 Uhr, nasskaltes Wetter im Volksparkstadion. Rund 48Tausend sind trotz des grottenschlechten Kicks in Düsseldorf gekommen, um ihren HSV spielen zu sehen und zu unterstützen. Doch das sollen sie nicht in den ersten 12 Minuten und 12 Sekunden. Dazu werden sie über einen überall ausgelegten Flyer aufgefordert. Demonstriert werden soll, wie wichtig „der zwölfte Mann“ für ein lebendiges Stadionerlebnis ist: „Ohne Stimme keine Stimmung!“. Demonstriert werden soll gegen einen

„Generalangriff auf die Fankultur“ durch den Ligaverband DFL. In einem rund 40seitigen Papier, betitelt „Sicheres Stadionerlebnis“, werden bundesweite Maßnahmen angekündigt, die Fans auf die Barrikaden bringen (siehe z.B. www.12doppelpunkt12.de). Und hier? „Hoffentlich schießen die in den ersten 12 Minuten kein Tor“, sagt mein Nachbar, der offensichtlich die Aktion unterstützen will. Doch der HSV bedrängt das Schalker Tor und erarbeitet sich unerwartet drei dicke Torchancen. Wer kann da ruhig bleiben? Aber kein Fangesang

ist zu hören. Disziplin auf allen Rängen - auch im Gästeblock. 12 Minuten und 12 Sekunden! Und dann, auf die Sekunde genau, ausgehend vom Block 22c, „Steht auf für den HSV . . .!“ und alle stehen auf (oder saß da noch einer?) und alle singen mit: „Steht auf für den HSV!“. Gänsehaut! Belohnung dann noch nach unglaublicher Unterstützung durch den „zwölften Mann“ ein 3:1-Sieg über Schalke. Noch einmal Gänsehaut. Wir feiern gemeinsam ein „Sicheres Stadionerlebnis“ auf Hamburger Art.

Gut, dass es die gibt! Arbeitsgemeinschaft Fananwälte Text Angela Furmaniak

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ie „Arbeitsgemeinschaft Fananwälte“ ist ein Zusammenschluss von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, die regelmäßig Fußballfans vertreten. Sie kommen aus Berlin, Frankfurt, Karlsruhe, Köln, München, Nürnberg, Würzburg, Rostock und Stuttgart - hierunter Spezialisten auf dem Gebiet der Strafverteidigung, des Verwaltungsrechts sowie des Zivilrechts. Wir nehmen die vielfältigen Problemstellungen, die sich aus dem Spannungsverhältnis zwischen Fußballfans einerseits und Sicherheitsbehörden bzw. Ordnungsdiensten, Vereinen und Verbänden andererseits ergeben, aus zwei Perspektiven wahr: Zum einen sind wir selber langjährige und begeisterte Fußballanhängerinnen und -anhänger, die im Rahmen ihrer Stadionbesuche Zeuge der von den Fans beklagten Maßnahmen werden. Zum anderen vertreten wir als Rechtsanwälte FußballAusgabe 72

fans in rechtlichen Auseinandersetzungen, die im Zusammenhang mit der „Leidenschaft Fußball“ stehen: Der Kampf um die Aufhebung eines Stadionverbotes, die Verteidigung von Fußballfans in anlassbezogenen Strafverfahren, die Abwehr oder Anfechtung eines Aufenthalts- bzw. Ausreiseverbots, der Antrag auf Löschung von erhobenen personenbezogenen Daten des Fans - diese Problemfelder beschäftigen uns jedenfalls in einem Teilbereich unserer täglichen Arbeit. Um die hierbei gewonnenen Erfahrungen teilen zu können, finden regelmäßige Arbeitstreffen der Mitglieder der „Arbeitsgemeinschaft Fananwälte“ statt. Gegenstand dieses Austauschs sind außerdem aktuelle Entwicklungen im Spannungsverhältnis „Fußballfans und Sicherheitsbehörden“ bzw. „Fußballfans und Vereine/Verbände.“ Die „Arbeitsgemeinschaft Fananwälte“ beteiligt sich an der öffentlichen

Diskussion, um dem oft einseitigen Bild des Fans als Sicherheitsrisiko entgegenzuwirken. So haben wir auf dem Fankongress in Berlin im Januar 2012 an einigen Veranstaltungen sowie am „Fangipfel“, d.h. der Gegenveranstaltung zum Sicherheitsgipfel, am 17.07.2012 mitgewirkt und nehmen regelmäßig an Tagungen und Kongressen teil. Zu bestimmten Anlässen geben wir unsere Sicht als Juristinnen und Juristen in Form von Pressemitteilungen und öffentlichen Stellungnahmen kund. So haben wir zuletzt eine ausführliche rechtliche Stellungnahme verfasst, in welcher wir darauf hinweisen, dass ein großer Teil der im Maßnahmenpapier „Sicheres Stadionerlebnis“ der DFL angedachten Maßnahmen nicht im Einklang mit geltendem Recht steht. Weitere Informationen über uns und unsere Arbeit sind auf der Webseite www.fananwaelte.de zu finden.

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Fanmitbestimmung. Folgen? Ergebnisse eines internationalen Vergleichs Text Jens Wagner

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ie deutsche Fußballkultur steht im Herbst 2012 vor ihrer größten Krise. Wegfall der Stehplätze, Kollektivstrafen für ganze Fanszenen, Reduzierung der Auswärtstickets, Nacktkontrollen und Erhöhung der Stadionverbotslaufzeiten auf zehn Jahre sind nur einige der angekündigten Strafmaßnahmen, die sich Politiker und Fußballfunktionäre ausgedacht haben, um den Staatsfeind Nummer eins, den deutschen Fußballfan, zu kultivieren. Zahlreiche Kurven blasen zum letzten Gefecht. Für viele ist der Kampf bereits verloren und man will mit wehenden Fahnen – oder besser gesagt brennenden Fackeln – untergehen. Die Stimmung in den Fanszenen ist so schlecht wie nie. Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation gibt es kaum, dafür wurden Fans zu oft von DFB und DFL enttäuscht. Noch immer wurden beispielsweise keine Beschlüsse des Leipziger Fankongresses aus dem Jahr 2007 umgesetzt. Die britische Fanorganisation Supporters Direct führte im Oktober 2012 eine europaweite Umfrage unter 11.000 Fußballfans durch. Das Ergebnis überrascht angesichts der jüngsten Entwicklung im deutschen Fußball. Nirgendwo anders sind die Fans so zufrieden wie in Deutschland. Supporters Direct hat die Umfrage im Rahmen eines EU-geförderten Projekts zur Erhöhung von Fanmitbestimmung in Vereinen in Zusammenarbeit mit acht europäischen Fanorganisationen durchgeführt. Aus deutscher Sicht ist ein gesonderter Vergleich mit drei weiteren Ländern interessant. Neben Deutschland ist Schweden die einzige Nation weltweit, in der es die 50+1-Regel gibt. Die Vorrausetzungen in beiden Ländern

sind also weitestgehend identisch. Spiegelt sich dies auch in den Antworten der deutschen und schwedischen Fans wieder? Wenn alle eingangs erwähnten Maßnahmen gegen deutsche Fußballfans durchgesetzt werden, herrschen bei uns demnächst italienische Verhältnisse vor. Wie sehen also die Tifosi die Situation in ihrem Land? Aber auch ein Blick nach Spanien ist angebracht. Bis vor einigen Jahren war der spanische Fußball noch ähnlich strukturiert wie der deutsche. Dann wurden die Vereine per Gesetz gezwungen, sich in Kapitalgesellschaften umzuwandeln. Man versprach sich professionellere Strukturen und weniger Schulden. Heute wissen wir, das Gegenteil ist der Fall. Was denken deshalb die Spanier gegenwärtig über ihren Fußball? Natürlich wäre auch ein Vergleich mit dem Mutterland des Fußballs interessant gewesen. Leider wurden englische Fans im Rahmen dieser Umfrage nicht befragt. Fragt man die Fans der vier genannten Nationen, inwieweit sie sich in ihren Verein involviert fühlen, bestätigt sich die Vermutung, dass deutsche und schwedische Fans ein höheres Maß an Einbeziehung empfinden als italienische und spanische Anhänger. Schließlich sind die Vereinsstrukturen in den beiden südeuropäischen Ländern weniger demokratisch ausgeprägt. Während sich in Spanien über 62 % der Befragten gänzlich von ihren Vereinen ignoriert fühlen, sind es in Italien ca. 53 % und in Schweden lediglich knapp 37 %. Deutschland führt diese Wertung unangefochten an. Nur 23,4 % fühlen sich bei uns überhaupt nicht in das Vereinsgeschehen involviert (vergl. Abb. 1). Inter-

essant sind auch die Antworten auf die Frage, wie zufrieden die jeweiligen Fans mit der Organisation des Fußballs in ihren Vereinen sind. Ca. 64 % aller deutschen Fans sind hierbei zufrieden oder sehr zufrieden, gefolgt von Schweden mit 58 % und Italien mit lediglich 22 % Prozent. Schlusslicht ist Spanien mit nur 18 % (vergl. Abb. 2). Noch größer sind die Unterschiede in Bezug auf die Frage, wie zufrieden die Fans mit der Organisation des Fußballs in ihrem Land sind. Ganze 96 % der Spanier gaben an, mit der allgemeinen Organisation des Fußballs unzufrieden oder sogar sehr unzufrieden zu sein. In Italien waren es immerhin noch 93 % und in Schweden lediglich 61 %. Deutschland führt auch hier überraschend deutlich mit nur 32 % unzufriedener Fans (vergl. Abb. 3). Die größte Einigkeit herrschte bei den Anhängern aus allen vier Ländern in der Frage, inwieweit sie sich auf nationaler Ebene involviert fühlen. Das Ergebnis ist für alle nationalen Fußballverbände gleich verheerend. In Deutschland fühlen sich 92 % aller Fans bei für sie relevanten Entscheidungen auf DFB- und DFL-Ebene als wenig oder überhaupt nicht involviert. In Italien sind es 93 % in Bezug auf deren lokale Verbände, in Spanien 95 % und das Schlusslicht bildet in diesem Fall Schweden mit 96 % (vergl. Abb. 4). Neben zahlreichen Fragen, die Fans aus allen Ländern gemeinsam gestellt wurden, gab es in der Umfrage auch einen Bereich, der sich mit nationalen Begebenheiten auseinandersetzte und somit nur von Fans aus den jeweiligen Ländern beantwortet werden konnte. Auf Grund der eingangs erwähnten Gemeinsamkeiten im deutschen und

Die Involviertheit und die Organisation des Fußballs im Verein.

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Die Zufriedenheit und Involviertheit des Fußballs im Land.

schwedischen System wurden bei beiden Fangruppen die selben Fragen gestellt. Auch hier sehen die nationalen Fußballverbände nicht sonderlich gut aus. Auf die Frage, inwieweit sich die Verbände um Fanbelange kümmern, antworteten ca. 79 % der deutschen Fans mit wenig oder gar nicht in Schweden waren es sogar 91 % (vergl. Abb. 5). Vor diesem Hintergrund ist es kaum verwunderlich, dass sich Fans aus allen vier Ländern mehr Mitsprache in ihren Verbänden wünschen. So sind 83 % aller spanischen Fans der Meinung, dass eine höhere Einbeziehung von Fans die Organisation des Fußballs in ihrem Land verbessern oder sogar stark verbessern würde. Es folgen Deutschland (77 %), Italien (71%) und Schweden (70 %) (vergl. Abb. 6). In Bezug auf die gegenwärtige Sicherheitsdiskussion im deutschen Fußball zeigt die Umfrage deutlich, dass der von Fans bereits seit Jahren geforderte „Dialog auf Augenhöhe“ dringend notwendig ist. Insbesondere DFB und DFL sind hier gefragt, Fans als gleichwertige Gesprächspartner zu akzeptieren und ihnen zu be-

weisen, dass im deutschen Fußball auch noch Entscheidungen getroffen werden, die im Sinne der Fans sind oder idealerweise gemeinsam mit ihnen erarbeitet wurden. Verglichen mit allen acht Ländern, die an dieser Umfrage teilgenommen haben, ist Deutschland das in Bezug auf Fußball am demokratischsten organisierte Land. Die relativ hohe Zufriedenheit der deutschen Fans beruht auf der Möglichkeit, über Vereinsmitgliedschaften in das Vereinsgeschehen eingebunden zu sein und auch ein hohes Maß an Mitbestimmung zu haben. Diese Möglichkeiten sind den meisten Fans aus anderen europäischen Ländern verwehrt, was auch einen höheren Grad an Unzufriedenheit bzw. Resignation bedeutet. Aus der gegenwärtigen Weltpolitik können wir lernen, dass starke Demokratien schneller und häufig auch gestärkter aus Krisen herauskommen als Länder mit vergleichsweise schwachen demokratischen Strukturen. Nicht umsonst war Deutschland die erste Wirtschaftsnation, die die Finanzkrise überwinden konnte. Im Gegensatz zu Ländern wie

Italien oder Spanien, wo der Abwärtstrend des Fußballs wohl nicht mehr aufzuhalten ist, haben wir es in Deutschland noch selbst in der Hand, unser eigentlich gutes Fußballsystem zu erhalten und einem selbstzerrstörerischen Prozess, wie er z.B. bereits in Italien stattgefunden hat, zu entgehen. Vorraussetzung dafür ist der bereits eingangs erwähnte „Dialog auf Augenhöhe“, der, wenn er erfolgreich sein soll, Kompromissbereitschaft auf allen Seiten fordert. Das gilt gleichermaßen für DFB und DFL, Innenminister, Polizeigewerkschaften, Vereinsvorstände, Fanprojekte, Presse und alle anderen, die sich in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit mehr oder weniger qualifiziert geäußert haben. Aber dies gilt natürlich auch für alle von uns, die Fans. Wenn wir nicht ebenfalls Kompromissbereitschaft zeigen und kategorisch Fankurven als rechtsfreie Räume betrachten oder Gespräche mit Polizei und Presse verweigern, stehen wir möglicherweise vor dem letzten Kampf zum Erhalt der Fankultur, den wir auf diese Weise nur verlieren können.

Fansupport und Verbesserung. Die gesamten Umfrageergebnisse könnt ihr euch unter www.hsv-sc.de ansehen.

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Teufelskreis durchbrechen! Fankultur und Medien – ein Appell Text Philipp Markhardt · Fotos Witters

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ir alle erinnern uns wohl an das Relegationsspiel von Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC. Es ging um den Aufstieg in die erste Liga und die Fans der Fortuna stürmten, im Glauben, der Schiri habe abgepfiffen, den Rasen des Düsseldorfer Stadions. Es mögen Hunderte, vielleicht sogar Tausende gewesen sein, die einen Pfiff fehlinterpretiert hatten. Normalos, Kutten, Väter mit ihren Kindern, vielleicht auch ein paar Hardcore-Fans. Bengalische Feuer wurden vor Freude gezündet und sich Stücken des heiligen Rasens bemächtigt, denn Fortuna war nach 15 Jahren unterklassiger Tristesse wieder ins Fußballoberhaus eingezogen. Dachte man. Der Schiedsrichter unterbrach das Spiel und Dutzende Ordnungskräfte räumten unter Hilfe des Stadionsprechers das Feld. Danach wurde noch kurz weitergespielt. Nichts Besonderes also, wenn man sich an vergangene Jahre erinnert. Und man hätte sich wohl trefflich ob der Düsseldorfer amüsieren können, die „zu blöd“ waren, das Abpfeifen einer Spielsituation vom tatsächlichen Abpfiff zu unter-

scheiden. Aber um ein Spruchband der Ultras Düsseldorf zu zitieren: „Nach 15 Jahren Abstinenz kann man schon mal zu früh kommen.“ Wie gesagt, man hätte drüber lachen können. Nur nicht der TV-Kommentator, denn der Mann am Mikrofon des übertragenden Senders überschlug sich in seinen Ausführungen. Hässliche Szenen, ein Skandal. Ausschreitungen! Dazwischen verantwortungslose Familienväter und natürlich: die Ultras. Nur dass diese in Düsseldorf im Oberrang stehen und somit räumlich gar nicht in der Lage gewesen wären, das Spielfeld zu stürmen. Nun mag man von (freudigen) Platzerstürmungen halten, was man will. Sie zu skandalisieren und von schweren Ausschreitungen aufgrund dieser Bilder zu berichten, ist jedoch ganz einfach falsch, weil es nicht der Wahrheit entspricht. Auch in den Folgetagen überboten sich die Medien im Herbeireden eines mittelgroßen Staatsverbrechens. Und das, obwohl der sonst gern zitierte Polizeibericht weder von Verletzten noch von besonderen Vorkommnissen zeugte. Im Übrigen trotz des eigentlichen Skandals, der auf-

grund des Platzsturmes völlig in den Hintergrund geriet, nämlich den Versuch der Herthaner, einen Spielabbruch zu erzwingen, indem Bengalische Feuer auf den Rasen geworfen wurden. Das Resultat dieses herbeigeschriebenen Eklats war eine hysterische Sicherheitsdebatte, deren Auswirkungen wir gerade spüren. Doch wie kann man solchen aufgeregten Debatten entgegenwirken? Ein Versuch der sachlichen Analyse: Ob „Hooligans randalieren und zünden Pyrotechnik“ oder „Deutsche Presse, halt die Fresse!“: So realitätsfern beziehungsweise blödsinnig beide Aussagen sind, so formidabel beschreiben sie doch die allgemeine Situation zwischen deutschen Medien und Fans. Auf der einen Seite finden wir die Medienvertreter, die in ihrer überwältigenden Mehrheit für Auflage und Einschaltquoten arbeiten, dabei aber leider viel zu häufig vergessen, dass es immer zwei Seiten einer Medaille gibt oder es ganz einfach gar nicht besser wissen. Aber wie sollten sie auch? Denn auf der anderen Seite befindet sich eine Fanszene, die mit eben jenem Ausspruch „Deutsche Presse…“

Bengalische Feuer im Fanblock der Hertha BSC im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf

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Fans von Hertha BSC nach dem Spiel

ihre Ablehnung von Journalisten zum Ausdruck bringt, die meistens darin zu Tage tritt, dass Gesprächs- und Interviewanfragen kategorisch abgelehnt werden, weil man der Journaille nicht trauen könne und schon viel zu viele schlechte Erfahrungen gemacht habe. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz, haben wir den berühmt-berüchtigten Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt. Selbstverständlich Spielunterbrechung während des Spiels

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sollte ein Journalist, der sich mit dem komplexen Thema Fankultur beschäftigt, über fundiertes Wissen diesbezüglich verfügen. Hierzu gehört Recherche in der Szene. Gleichwohl muss diese ihm allerdings auch die Chance geben, sein Wissen zu erweitern. Natürlich: Es gibt Medien, in denen die Skandalschlagzeile immer noch erste Priorität hat, wo der jeweilige Polizeibericht zitiert wird, die andere Seite hingegen gar nicht

zu Wort kommt. Das ist unseriös, richtig. Allerdings gibt es auch mindestens genau so viele Medien, die Interesse an der anderen Sichtweise haben. Mehr noch, Journalisten, die tatsächlich intensiv recherchieren und über ein veritables Wissen über die Fanszene verfügen – wenn sie diese vielleicht auch nicht verstehen mögen. Aber sie kennen die Zusammenhänge. Anfragen dieser Leute auch tatsächlich zu beantworten, sollte selbstverständlich sein, denn wenn eine Fanszene keine Lobby hat und öffentlich nicht stattfindet, dann entstehen Situationen wie die derzeitige, in der sich Menschen dazu berufen fühlen, über Fans zu schreiben, zu reden, zu urteilen, die nie im Fanblock standen, die über keinerlei Wissen verfügen. Menschen, die glauben, dass Repression und Kollektivstrafen angebrachte Mittel bei vereinzeltem Fehlverhalten von Fußballfans sind. Daher gilt es zum einen für Fußballfans, die Medien nicht per se als das personifizierte Böse zu verstehen, sondern als Möglichkeit auf Missstände hinzuweisen. Medienvertreter sollten nicht pauschal als Feinde angesehen, sondern vielmehr für fanspezifische Themen sensibilisiert werden. Ebenso haben andererseits Journalisten Nachholbedarf: So reicht es nicht, einfach nur eine Polizeimeldung zu veröffentlichen, ohne sich bei den Fans informiert zu haben (und deren eventuelle Einwände zu berücksichtigen). Zudem wird den Medien nur ein professioneller und vertrauensvoller Umgang mit Interviewpartnern valide Quellen in den Fanszenen eröffnen und langfristig „sprudeln“ lassen.

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Fankultur früher und heute Notbremse ziehen! Text Philipp Markhardt & Christian Bieberstein · Foto Witters

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enn man an einem kalten Tag zuhause sitzt und in alten Fanzines blättert und dabei romantisch an die „guten alten Zeiten“ denkt, dann verfällt man schnell in ein „früher war alles besser“. Viele von euch werden es noch kennen, das Geräusch von hunderten Gasfanfaren, die in der alten Westkurve ertönten. Irgendwie ein Stück Geschichte, aber leider seit vielen Jahren verboten. Warum, das weiß leider keiner. Wenn ihr in euren alten Fanzines dann weiter blättert, wird euer Blick schnell auf die hübschen Spruchbänder von früher fallen. Tapete aus dem Baumarkt, Farbe drauf, und fertig war das gute Stück. Sah manchmal furchtbar aus, konnten die Wenigsten lesen, aber man hat es einfach angefertigt, musste es nicht anmelden und konnte es unkontrolliert mit ins Stadion nehmen. Heute müssen Spruchbänder aus B1-Material (feuerfest) sein, angemeldet und am Stadioneingang ausgerollt werden. Bleibt die Frage, wie oft haben früher Spruchbandtapeten gebrannt und sind das Stadionheft und die Sponsorenflyer eigentlich auch feuerfest?

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Irgendwie könnten wir jetzt ewig so weitermachen, und wir werden mit jeder Seite feststellen, dass wir Fans seit Jahrzehnten eigentlich nur eins machen, und zwar den jeweils aktuellen Status Quo irgendwie zu bewahren. Leider in vielerlei Hinsicht erfolglos, denn ständig neue Auflagen machen das Leben von uns Fans nicht gerade leichter. „Fahnenlänge max. 1,20 Meter“ – „Max. 30 Doppelhalter“ – „Zaunfahnen erlaubt“ – „Trommeln (nur unten offen) erlaubt“ – „Megaphon (nur gegen Abgabe der Personalien) erlaubt“ – „Trikots erlaubt“ – „Schals erlaubt“. So oder so ähnlich liest man als Gästefan das, was der Gastgeber im Gästeblock so erlaubt. Mal ist es mehr, mal ist es weniger, aber immer wird es als „nette Geste“ verkauft, denn der Heimverein will ja kein schlechter „Gastgeber“ sein. Aber um eine nette Geste, gar Großzügigkeit, handelt es sich nicht. Die Liste des Erlaubten ist nämlich ein Resultat der Einschränkungen und Verbote aus der Vergangenheit. Und deshalb sind wir langsam an einem Punkt angelangt, an dem wir aus dem Modus der Rückzugsgefechte in die Offensive umschalten müssen, denn zu sehr ist der Stadionbesuch mittlerweile reglementiert und eingeschränkt.

Das Schlimme ist, dass wir Fans uns ohne zu murren immer wieder mit neuen Auflagen abfinden. Aber ist dies der richtige Weg? Es ist ein Punkt erreicht, an dem Verbände uns mitteilen, dass Fanutensilien (und dazu gehört aus Sicht der Verbände auch ein Trikot oder Schal) ein Privileg (!) sind, und dieses „Privileg“ sei auch nicht unantastbar. Spinnen wir mal weiter: Was passiert, wenn demnächst das Gesangsduell mit dem Gegner beschnitten wird? Wenn es auf einmal nicht mehr erlaubt ist, ein kräftiges „Scheiß FC Bayern“ zu intonieren? Die Fanszene muss in die Offensive gehen! Wir dürfen uns nicht diktieren lassen, was aus Sicht der Politik, der Medien und der Verbände zur Fankultur gehört und was nicht! Wir müssen zusammenstehen und uns wehren. Vielleicht werden wir keine größeren Freiheiten mehr gewinnen können, aber zumindest der IST-Zustand muss erhalten bleiben. Daher engagiert euch in Fanorganisationen und pocht darauf, eine freie Fankultur ausleben zu können, falls man das überhaupt noch so nennen kann! Lapidar mit den Schultern zu zucken und zu sagen „Bringt nichts“, das ist es, was nichts bringt. Wir steuern auf englische Verhältnisse zu, und deshalb müssen wir Fans die Notbremse ziehen. Jemand anderes wird das nicht für uns übernehmen…

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ProFans Wofür? Wogegen? Text Philipp Markhardt

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ie bundesweite Fanorganisation ProFans entstand 2002 aus dem Bündnis Pro 15:30, das sich dem Kampf gegen die Spieltagszerstückelung verschrieben hatte. Heute reicht das Themenspektrum deutlich weiter. Nachfolgend sollen Ziele, Ausrichtung und Selbstverständnis von ProFans dargelegt werden: ProFans unterstützt die Interessen von Fußballfans, die – daheim wie auch auswärts – eine stimmungsvolle, bunte, laute, bewegte, von Spaß und Freude dominierte Stadionatmosphäre tragen, die die Mannschaft des eigenen Vereins lautstark und ideenreich unterstützen und die Schwächen des sportlichen Gegners augenzwinkernd aufs Korn nehmen. ProFans unterstützt die Fans in ihrem Bestreben, Fußballbegegnungen damit auch zu einem eindrucksvolleren, interessanteren und schöneren Erlebnis für “normale” Zuschauer in den Stadien und am Fernseher werden zu lassen. Wir meinen, dass diese Fankultur ein unverzichtbares Element des Fußballs ist, ohne die der Fußball, wie ihn heute Millionen lieben, nicht denkbar wäre. Darum kämpfen wir für den Erhalt dieser Fankultur. Allerdings ist ProFans in großer Sorge darüber, dass das Sicherheitsbestreben von Veranstaltern, Politikern und Polizei dazu führt, dass friedliche Fußballfans, die sich nichts zu Schulden kommen lassen haben, seitens der Staatsmacht immer öfter unannehmbaren Repressalien bis hin zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen ausgesetzt werden. Das trifft vor allem auf Fußballfreunde zu, die zu Auswärtsspielen reisen. ProFans sieht es als nicht hinnehmbar an, dass jeder einzelne Fußballfan regelmäßig unter anderem damit rechnen muss, schuldlos und ohne sich entfernen zu können, polizeilichen Attacken wie Prügel-, Reizgas- oder Wasserwerfereinsätzen ausgesetzt zu werden. Durch polizeiliche Maßnahmen körperlich verletzt zu werden, ohne dass die Polizei sich um die verletzten Personen kümmert das geht manchmal so weit, dass sogar die Hilfe

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von Sanitätern verwehrt wird. Manchmal kann man auch nur wegen eines unbewiesenen Verdachts von einem langfristigen bundesweiten Betretungsverbot für Fußballstadien betroffen werden. Ausschreitungen, die es fraglos gibt, dürfen nicht als Anlass dienen, um unter dem Deckmantel der Prävention die Bürgerrechte großer Teile der Fußballfans auszuhebeln und Einzelne auch dann noch zu verfolgen, wenn feststeht, dass ihnen kein Fehlverhalten zur Last gelegt werden kann. ProFans unterstützt zudem die Fans, die als Teil des Fußballs akzeptiert werden wollen und sich gegen die maßlose Kommerzialisierung des Fußballs aussprechen. Uns ist klar, dass sich das Rad der Zeit nicht zurückdrehen lässt und wirtschaftliche Interessen in unseren Fußballvereinen eine Rolle spielen. Wir mahnen an dieser Stelle aber an, dass dabei ein Maß eingehalten werden muss. An erster Stelle müssen die Interessen des Vereins, seiner Mitglieder und Fans und des Sports stehen, nicht die der Sponsoren und Konzerne. Fußball ist Volkssport und muss es auch bleiben. Stehplätze sind eine wichtige und nicht zu unterschätzende Voraussetzung für Fansupport und damit einer der wichtigsten Faktoren, die den Fußball als Massen mobilisierende Sportart attraktiv machen. Sie müssen daher unbedingt erhalten bleiben. Wir unterstützen den Deutschen Fußball-Bund in seinen Bestrebungen, die so genannte 50+1-Regel zu erhalten, die verhindert, dass Finanzinvestoren und Konzerne unsere Vereine für Spekulationsgeschäfte missbrauchen. Mit Bedauern stellen wir aber fest, dass unter anderem bei der Festlegung der Anstoßzeiten ausschließlich die Interessen der Fernsehsender berücksichtigt und die Interessen der Fans, vor allem derer, die ihre Mannschaft auch auswärts unterstützen, vernachlässigt werden. Eine bunte, kreative und laute Fankultur, die auch selbstregulierend tätig werden kann, braucht Freiheit. Heute sehen sich die Fans bei der kreativen Entfaltung mittels Choreo-

graphien, aber auch bei alltäglichen Fangegenständen wie Trommeln, Fahnen, Doppelhaltern oder Megaphonen unsinnigen und willkürlichen Einschränkungen ausgesetzt. Eine freie Meinungsäußerung mittels Flugblättern und Spruchbändern wird oft eingeschränkt, zensiert oder ganz verboten. All dies bedroht nicht nur eine freie und eigenverantwortliche Fankultur, sondern sorgt vor allem bei jugendlichen Fans für Unverständnis und Frustration. Wir sehen auch einen verantwortungsvollen Umgang mit Pyrotechnik als Teil der Fankultur, der eine beeindruckende Atmosphäre erzeugen kann. Mit Verwunderung nehmen wir wahr, wie derzeit sehr erfolgreich versucht wird, Pyroshows in den Fankurven mit Gewalt und Hooliganismus gleichzusetzen. Dieser Zusammenhang erschließt sich uns nicht. Dabei stellen wir eine unsägliche Doppelmoral fest, die einmal eben diesen Zusammenhang konstruiert und dann aber bei anderen Gelegenheiten bewusst werbewirksam die „südländische Atmosphäre“ einfängt. Während in jeder Saison Dutzende von Zuschauern, die, ohne sich an Auseinandersetzungen zu beteiligen, durch unverhältnismäßig gewaltsame Polizeieinsätze körperlichen Schaden erleiden, sind nur wenige Fälle bekannt, in denen Menschen durch bengalische Fackeln im Fanblock verletzt wurden. Wir sehen es als unverzichtbar an, uns als Fans Gehör zu verschaffen und für unsere Interessen einzutreten. Deswegen fordern wir alle bisher nicht an ProFans beteiligten Gruppen auf, den Kontakt mit uns zu suchen. Bei uns sind alle Fans willkommen, die diese Grundsätze und Ziele mit uns teilen. Kein Platz ist in unseren Reihen für Rassisten und Nazis. ProFans ist jederzeit zum Dialog über Fragen der Fußballatmosphäre, Fankultur und Sicherheit bereit. Dieser Dialog muss aber ein ehrlicher sein, in dem auch unseren Standpunkten Gehör geschenkt wird. Auch muss dieser Dialog greifbare Resultate zum Ziel haben, in die die Positionen aller Seiten einfließen.

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Freie Wege - Freie Meinung Freie Wege für Gäste! Text Christian Bieberstein · Foto Witters

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reiheit stirbt mit Sicherheit“ heißt ein bekanntes Zitat und auf unser Stadion trifft dies zu. Leider gibt es nicht mehr viele Stadien in Deutschland, wo man sich als Gästefan so frei bewegen kann wie in unserem. Abgesehen von wenigen Risikospielen ist es den Gästen in unserem Stadion erlaubt, sich vollkommen frei zu bewegen. So kommt es durchaus oft vor, dass sich befreundete Anhänger vor und nach dem Spiel auf ein Getränk treffen. Ein Anhänger des 1. FC Kaiserslautern: „In Hamburg fühlt man sich als Gästefan wenigs-

ten noch willkommen und man kann sich im Stadion frei bewegen, ohne dass man das Gefühl bekommt, in einem Sicherheitstrakt zu sein“. In der aktuellen Diskussion müsste dieser Umstand doch vielen sogenannten Sicherheitsexperten die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Denn das Prinzip „Freie Wege für Gäste“ hat sich in unserem Stadion bewährt und jeder Gast kann sich bei uns auch wirklich willkommen fühlen. Ach ja, passiert ist bisher – abgesehen von einer Ausnahme – nichts und die Gäste wissen diese Freiheit durchaus zu schätzen.

Seemannsgarn: Dicht dran an der Fanszene Text Dominic Fleischer

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ir von der Gruppe Chosen Few Hamburg bringen zu jedem Heimspieltag unser Infoszine das Seemannsgarn heraus. Wir haben dabei eine durchschnittliche Auflage von 950 Heften, die im Stadion bei unseren fliegenden Händlern und am Infostand der Gruppe für 30 Cent erworben werden können. Nach dem Spieltag stellen wir die aktuelle Ausgabe dann auf unserer Homepage www.cfhh. net zum Download bereit. Ziel ist es, unsere Leserschaft in dem 20- bis 30- seitigen (variiert je nach Spieltag) Heft über aktuelle Vorgänge rund um unsere Gruppe, den Verein und Fuß-

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balldeutschland zu informieren. Den Inhalt bestimmen wir komplett selber, je nachdem, was wir für wichig erachten und was die Fanszene gerade beschäftigt. Vorrangig setzen wir uns dabei mit vereins- und fanpolitischen Themen auseinander. So äußern wir uns auch durchaus kritisch, gerade in der aktuellen Situation zum Thema Viagogo, Kartenpreisen allgemein oder auch zum Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“. Und auch in der Vergangenheit gab es genug zu kritisieren, was wir auch getan haben. Außerdem stellen wir Aktionen von Fanorganisationen wie zum Beispiel Pro Fans oder Unsere Kurve vor und berichten über den

Verlauf. Aktuell sei da die Initiative der Dortmunder „Ich fühle mich sicher“ zu erwähnen. Des Öfteren informieren wir auch in eigener Sache, zum Beispiel darüber, was es Neues am Infostand gibt, wann eine Spendensammlung für Choreos ansteht oder wie man uns anderweitig unterstützen kann. Natürlich findet man im Seemannsgarn auch zu jedem Spiel einen ausführlichen Bericht, wie wir das Spiel gesehen haben, eine Einschätzung der sportlichen Situation und die anstehenden Termine unseres Universalsportvereins.

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HSV-Volksparkett Unverzichtbar vor dem Heimspiel Text Claudia Dreissigacker

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as „Volksparkett“ ist ein öffentliches Forum von und für Fans und HSV-Mitglieder. Es setzt sich vor Heimspielen humoristisch, kritisch und unkonventionell mit den Themen auseinander, denen der HSV-Fan sein Dasein gewidmet hat. Vor allem soll das „Volksparkett“ eine Aufforderung zum Dialog sein. Deshalb ist ein wesentlicher Bestandteil das „Offene Mikro“: Das Publikum hat das Wort, jeder ist eingeladen, die Bühne zu betreten und zu sagen, was endlich mal gesagt werden muss. Das „Volksparkett“ bietet in seinem Programm aber auch Interessantes, Informatives, Umstrittenes und Kulturelles rund um den HSV. So ist als Ergänzung der Stadionshow - eine Mixtur aus Unterhaltung, Information, Talkshow, Forum und „Speaker´s Corner“ entstanden. Zwei Moderatoren führen durch das 60-minütige Programm, befragen ihre Gäste und das Publikum, werben um Beiträge und stellen interessante Personen rund

um das Spiel und den Verein vor: Aufsichtsräte, Vorstandsmitglieder, Spieler, HSV-Abteilungen, Fanclubs, Fans, Mitarbeiter des HSV, Vertreter der Gästeclubs, Medienvertreter, das HSV-Museum usw. können hautnah erlebt und befragt werden. Aber auch Künstler und Prominente, deren Herz am HSV hängt, sind auf der Bühne des „Volksparkett“ willkommen: Opernsänger, Musiker und Schauspieler. Übrigens treten alle Gäste des „Volksparkett“ kostenlos auf. Das „Volksparkett“ findet seit November 2007 im Umlauf der imtech Arena (Ebene 4) zwischen den Ständen des Fanprojektes und des Supporters Clubs direkt über dem HSV-Museum bei allen Wochenend-Heimspielen (jeweils eine halbe Stunde nach Stadionöffnung) auf einer fest installierten Bühne vor den Spielen statt. Das „Volksparkett“ ist eine Zusammenarbeit aktiver Fans mit dem HSV-Fanprojekt, das Team besteht aus acht Fans sowie zwei Mitarbeitern des

Fanprojektes. Es wird gefördert durch den HSVSupporters Club und das HSV-Fanprojekt. Das Volksparkett hat mittlerweile einen eigenen Internetauftritt, auf dem Programme, Berichte und jede Menge Fotos aus mehr als 70 Ausgaben nachgelesen und bestaunt werden können. Link: http://hsv-volksparkett.de/. Facebook: HSV Volksparkett. Bei weiteren Fragen wendet euch gern an Claudia Dreissigacker - Organisation 0172-5115130.

Unsicher? Sicher nicht! Stadionbesuch Text Daniel Eglite

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eit 20 Jahren fahre ich nun regelmäßig zum HSV. Da habe ich natürlich auch ein paar Situationen erlebt, bei denen bei Gelegenheitsbesuchern sicher der Kupferbolzen rausgeguckt hätte. Aber wirklich unsicher habe ich mich nie gefühlt. Die Hetze der Medien gegen uns Fußballfans hat ja auch eine nie dagewesene Dimension erreicht! Wenn es nach der gleichgeschalteten Presse geht, tragen wir doch alle Hakenkreuzbinden unter unseren Trikots, sind heimlich Hooligans und vermöbeln kleine Kinder, die sich mit Papa bei einem Stadionbesuch eh schon in Lebensgefahr bringen. Klingt witzig? Gewisse Journalisten und selbsternannte Szenekenner aus Politik, Funk und Fernsehen meinen das ernst!!!

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Wenn man mal den Besuch von einem Schützenfest auf dem Dorf mit einem Gang ins Stadion vergleicht, wird einem schnell klar, dass wir kein Sicherheitsproblem in deutschen Stadien haben. Während auf dem örtlichen Schützenfest wenige hundert Leute anwesend sind, gehen zehntausende ins Stadion. Auf dem heimischen Volksfest gibt es jeden Abend auf die Mütze, aber wirklich jeden Abend. Und beim Fußball? Sicher gibt es auch Rangeleien, meistens aufgrund von zu hohem Alkoholkonsum (wie auch beim Schützenfest); aber geht es dabei um Leben und Tod, wie das in der Presse gerne dargestellt wird? Nicht wirklich! Und die angeblichen Hooligan-Horden, die nur darauf warten, eine Gruppe von wehrlosen Teenagern zu vermöbeln? Irgendwie scheine

ich die ständig zu übersehen… Das mag daran liegen, dass sich jene mit Gleichgesinnten (weit weg vom Stadion) treffen, um mit ebenbürtigen Gegnern herauszufinden, wer der Stärkere ist. Diese oberflächliche Diskussion ohne jedweden Realitätsbezug ist doch eigentlich vollkommen fürn Arsch! Solange sich irgendwelche Talkshow-Moderatoren und Politiker, die noch nie im Stadion gewesen sind, in diese Thematik einmischen, wird es keinen vernünftigen Dialog geben, der der Realität entspricht. Nur gut, dass viele Vereine, auch unser HSV, dem unglaublichen DFB-Papier zur Thematik eine klare Absage erteilt haben! Wir dürfen gespannt sein, was als Nächstes kommt…

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Skandalisierung berechtigt? Deutsche Verhältnisse im Vergleich Text Jens Wagner · Fotos FSE

Europa. Da kommt auch die vielzitierte Premier League in England nicht gegen an. Auch die erst jetzt von der ZIS (Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze) veröffentlichten Statistiken zu Verletzten im Stadion geben nichts anderes her – demnach stehen über 18 Millionen Zuschauern in der vergangenen Saison etwas mehr als 1142 Verletzte gegenüber, die durch Polizeihandeln verletzten Fans übrigens inklusive. Auch wenn dieser Vergleich oft herangezogen wird, ich finde es immer wieder ganz passend: Beim Münchner Oktoberfest gibt es diese Verletztenzahlen in der Höhe auch – an einem Tag. Jeder Verletzte ist einer zuviel, soviel ist klar. Trotzdem macht das insgesamt weniger als 1,6 Verletzte am Gesamtzuschaueranteil pro Bundesliga-Spieltag in ganz Deutschland, bzw. entspricht das 0,006 Prozent aller Zuschauer in der Bundesliga in einer Saison.

Daniela Wurbs

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SE-Geschaftsführerin Daniela Wurbs spricht in der supporters news über die deutsche Sicherheitsdebatte aus europäischer Sicht. Seit 2008 vertritt das Netzwerk Football Supporters Europe (FSE) die Interessen europäischer Fußballfans auf höchster Ebene. FSE ist ein unabhängiges, repräsentatives, demokratisch organisiertes und basisorientiertes Netzwerk von Fußballfans in Europa, mit Mitgliedern in derzeit 42 Ländern. Geleitet wird die FSE von einem aus elf Personen bestehenden Komitee, das jährlich auf dem Europäischen Fankongress neu gewählt wird.

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Geschäftsführerin der FSE ist Daniela „Dani“ Wurbs, die vom FSE-Standort Hamburg aus die europäische Fanarbeit koordiniert. Das Gespräch führte Jens Wagner. Dani, du bist ja in ganz Europa aktiv. Wie beurteilst du generell die Situation in deutschen Stadien? Muß man bei uns mehr Angst haben, ins Stadion zu gehen, als in anderen Ländern? Daniela Wurbs: Nein, natürlich nicht. Die deutschen Stadien gelten nicht umsonst schon allein wegen der Stadioninfrastruktur als in punkto Sicherheit vorbildliche Stadien in ganz

Woher kommt deiner Meinung nach der gegenwärtige Hype um die Stadionsicherheit? Daniela Wurbs: Ich denke, da kommen verschiedene Faktoren zu einer ganz gefährlichen Suppe zusammen. Es gibt in Deutschland schon seit einigen Monaten eine massiv medial-getriebene und einseitig verzerrte Debatte, in der Themen wie Ultras, Hooligans, Gewalt, Rassismus und Pyrotechnik undifferenziert in einen Topf geschmissen werden. Dies wurde maßgeblich mit ausgelöst durch die von Seiten der Verbände mehr als unglücklich abgebrochene Diskussion um ein von Fans angestoßenes Konzept um die Legalisierung von Pyrotechnik im letzten Jahr, und durch einige zeitlich darauf folgende Vorfälle in deutschen Stadien, beispielsweise in Köln, Dortmund oder Düsseldorf. Ich will diese Ereignisse weder rechtfertigen, erklären oder entschuldigen, deren undifferenzierte (Fehl-) Interpretation und massenmedial betriebene Skandalisierung haben aber in Folge ein Bild von Fans und vor allem Ultras in deutschen Stadien gezeichnet, das so nicht der Realität entspricht. Und als wäre nicht alles schon schlimm genug, haben infolge dieser Debatte Politiker und Fußballfunktionäre, die alles geneigt scheinen zu glauben, was in Polizeiberichten und Boulevardsupporters news


medien zum Thema schwadroniert wird, das Thema Sicherheit in Stadien als Wahlkampfthema für sich entdeckt. Sie fordern nun publikumswirksame Brechstangen-Lösungen komplexer und vielschichtiger gesellschaftlicher Probleme, ohne mit den Praktikern in dem Feld, allen voran den Fans, selbst jemals in direkten Austausch getreten zu sein. Ein Hauptgrund für die ganze Miesere ist ja vor allem das Abbrennen von Pyrotechnik in den Stadien. Unser Innenminister hat daraufhin ja den Wegfall von Stehplätzen gefordert. Eine wirksame Lösung? Daniela Wurbs: Ich finde die Forderung absurd und ein Ausdruck dafür, wie fehlinformiert der Minister offenbar ist. Ich sehe nicht im geringsten, was Stehplätze mit Pyrotechnik zu tun haben sollen, mit Ausnahme der Tatsache, dass man dort offenbar „das Problem“ in Person der pyrotechnikzündenden Ultras verortet. In anderen Ländern aber, in denen es in der Regel nur versitzplatzte Stadien gibt, wird aber eben auf den Sitzplätzen Pyrotechnik gezündet, was oft viel gefährlicher ist. Gibt es Länder in Europa, von denen wir im Umgang mit Pyrotechnik etwas lernen können? Daniela Wurbs: In Österreich oder Norwegen werden erfolgreich und mit Unterstützung durch die Verbände Konzepte umgesetzt, wo Ultra- und andere Fangruppen in Absprache gemeinsam mit Feuerwehr, Polizei und Verein unter kontrollierten Bedingungen in abgegrenzten Bereichen im Fanblock Pyrotechnik zu Spielbeginn und in der Halbzeitpause zünden.

Wie beurteilen eigentlich Fans aus anderen Ländern die gegenwärtige Diskussion bei uns? Daniela Wurbs: Mit großer Sorge. Deutschland gilt für viele Fans im Ausland sowohl im Bereich Sicherheitsstandards im Fußball, wo „trotz“ Stehplätzen und Alkoholausschanks höchste Standards gelten, als auch was den Fandialog und die Mitbestimmungsmöglichkeiten angeht, im Vergleich mit dem eigenen Land grundsätzlich als erstrebenswertes Vorbild. Viele Länder oder auch die UEFA orientieren sich mittlerweile bei der Förderung von Dialog zwischen Fußball und Fans auch ganz bewusst an der bisherigen Praxis in Deutschland und richten Fanprojekte und Fanbeauftragte ein, fördern Fanbeiräte oder ähnliche Strukturen. Sie beobachten mit Sorge, dass hierzulande wichtige Gespräche lange Zeit völlig ohne Fanvertreter stattfanden. Wenn alle geforderten Strafen gegen Fußballfans durchgeführt werden, haben wir hier bald italienische Verhält-

nisse. Haben die ganzen Auflagen gegen Fans dort eine Verbesserung der Situation bewirkt? Daniela Wurbs: Nein, im Gegenteil, sie haben zwar viele Ultras aus den Kurven verdrängt, was dort auch das erklärte Ziel war, aber noch viel mehr den Großteil der „Normalos“ unter den Fans. Insbesondere die zahlreichen Kollektivstrafen sowie die Einführung des Fanausweises, auf dem alle persönlichen Daten gespeichert sind und der zwingend beim Kauf von Tickets für Auswärtsspiele und Dauerkarten benötigt wird, hatten in Kombination mit maroden Stadien massive Zuschauerrückgänge in Italien zur Folge. Der AS Rom hat beispielsweise seit Einführung im Schnitt über 10.000 Zuschauer verloren – pro Spiel. Denn nicht nur die Ultras, auch viele traditionelle Fans in Italien lehnen das System ab, entweder aus fanpolitischer Überzeugung, weil man sich nicht kriminalisieren lassen will, oder weil es schlicht ein zu großer bürokratischer Aufwand ist. Und dem klassischen Eventpublikum wird so suggeriert, dass ein Stadionbesuch so gefährlich ist, dass solche Maßnahmen nötig sind. Also bleiben sie auch lieber weg. Die Fankultur in den Stadien in Italien, dem einstigen Vorbild der Ultrakultur in Deutschland, ist damit quasi tot. Auch in England sind ja bereits vor Jahren die Stehplätze aufgrund von Sicherheitsaspekten weggefallen. Welche Konsequenzen hatte dies für das Mutterland des Fußballs? Daniela Wurbs: Die Ticketpreise haben sich vor allem massiv erhöht und es hat sich eine komplett neue Stadionkultur entwickelt. Außerdem wurde gesetzlich eine Sitzpflicht im wörtlichen Sinne eingeführt – im Profifußball der ersten und zweiten Liga ist während des Spiels Stehen gesetzlich nur in „emotional aufregen-

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den Situationen“ kurz erlaubt. Diese und andere Maßnahmen haben jedoch die Zusammensetzung der kompletten Zuschauerschicht in englischen Stadien verändert, hin zu einem primär Mittel- bis Oberschichtenpublikum. Sind Kollektivstrafen wie der Wegfall von Stehplätzen oder die Verringerung von Kartenkontingenten für Auswärtsfans der richtige Ansatz? Daniela Wurbs: Auf keinen Fall, das ist nur ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Vor allem weil solche Maßnahmen die Mehrheit beziehungsweise alle Fans für die Aktionen einer Minderheit bestrafen. Auch auf gesamteuropäischer Ebene werden solche Ansätze von Gremien, wie z. B. dem EU Football Experts Think Tank, die Standards europäischer Polizeiarbeit prägen, als kontraproduktiv gewertet. Ganz abgesehen davon, sind Lösungen von Gewalt oder ähnlichen gesellschaftlichen Problemen, die sich im Fußball wiederspiegeln, ja nicht an Kartenkontingente oder Stehplätze geknüpft. Wie beurteilst du die Rolle von DFB und DFL in diesem Zusammenhang? Daniela Wurbs: Ich drücke es so aus:Ich würde mir von DFL und DFB mehr Fingerspitzengefühl im Umgang mit Fans wünschen, dass sie ihre Fanbeauftragten auch als solche ernst

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nehmen und ihnen und der Fanperspektive im Allgemeinen sowie den diesbezüglichen Gremien – wie der AG Fanbelange – eine sehr viel zentralere Rolle in Entscheidungsprozessen einräumen sollten. Außerdem sollten sie dringend polemischen politischen und massenmedial betriebenen Sensations-Debatten wie derzeit mit dem angebrachten Selbstbewusstsein und vor allem der nötigen Forderung zur Differenzierung entschlossen entgegen treten. Gilt übrigens auch für die Vereine, die sich entsprechend stark gegenüber ihren nationalen Vertretungen oder Dienstleistern, die die Verbände ja letztlich sind, positionieren sollten. Wie sollten sich die deutschen Fans jetzt aus deiner Sicht verhalten? Daniela Wurbs: Der Anfang November von Union organisierte außerordentliche nationale Fangipfel in Berlin ist meiner Ansicht nach genau der richtige Weg, der auf Fanseite weiter gegangen werden muss. Nicht nur sichtbarer Protest, sondern die sachliche und differenzierte Auseinandersetzung mit und Widerlegung der Forderungen in einseitigen Medienberichterstattungen und Papieren wie „Sicheres Stadionerlebnis“ durch die organisierten Fanszenen, idealerweise gemeinsam mit ihren Vereinen, sind meiner Meinung nach jetzt wichtiger als je zuvor, um die Absurdität der derzeitigen Debatte auch öffentlichkeitswirksam deutlich zu

machen. Die deutschen Fans sind da ja eigentlich insgesamt ganz großartig organisiert und auch inhaltlich fit. Vereine wie der HSV haben da mit dem Supporters Club den in diesen Zeiten entscheidenden Vorteil, eine enge Kommunikation mit der Vereinsführung gewährleistet zu haben. Das muss jetzt ausgespielt werden. Was würde der Wegfall der Stehplätze in Deutschland für den europäischen Fußball und dessen Fans bedeuten? Daniela Wurbs: Ähnlich wie bereits zuvor gesagt wäre es geradezu absurd, falls das passieren sollte, da die derzeitigen Entwicklungen in anderen europäischen Ländern gerade aufgrund des deutschen Vorbilds teils komplett in die gegensätzliche Richtung laufen.

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Krieg oder Kooperation? Chancen nutzen! Text Christian Bieberstein

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ir schreiben November 2012 und Deutschland versinkt seit mehreren Monaten in einem Sumpf der Gewalt. Zumindest versuchen uns das die Politiker, Gewerkschaftler und Medien immer wieder klarmachen zu wollen. Der wirkliche Startschuss ist beim Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin gefallen, da dieses Spiel so ziemlich alles geboten hat, über was man nur schreiben kann. Pyro, Platzsturm, Spieler voller Angst, Hass, Polizei auf dem Platz, (Fast)Abbruch, Ausschreitungen . . . All diese Zutaten haben dafür gesorgt, dass diejenigen, die den Fußball gerne für populistische Äußerungen nutzen, eine nette Suppe kochen konnten. Allerdings bedarf es wohl kaum mehr als ein paar Minuten, wenn man all das, was damals passiert ist, differenziert betrachtet. Dann wird man zwar feststellen, dass nicht alles super war, aber auch nicht die kriegsähnlichen Zustände geherrscht ha-

ben, wie es viele kundgetan haben. Dieses Spiel war der Anstoß für eine Diskussion, die mehr oder weniger am Fan vorbei geführt wurde. Die PolizeiGewerkschaftler haben aus allen Rohren geschossen und auch unser Innenminister hat versucht, mit Aussagen zu punkten, nachdem dies beim Skandal um die NSU ja deutlich in die Hose gegangen ist. Leider muss man sagen, dass gerade die Politik dafür sorgt, dass die DFL und der DFB in mehr oder weniger blinden Aktionismus verfallen. Sie versuchen etwas zu Papier zu bringen, was man eigentlich – und so ehrlich sollte man sein – überhaupt nicht in Deutschland braucht. Natürlich ist jeder Verletzte einer zuviel und natürlich gibt es immer wieder auch Entgleisungen bei den Fans, genauso wie es überharte Einsätze der Polizei gibt. Über all das sollte man auch nie aufhören zu reden und das zu verbessern. Aber eine Diskussion darüber sollte auf sachlicher Ebene stattfinden und eben nicht über die Me-

dien oder irgendwelche Schnellschüsse. Die Fans in Deutschland haben sich im letzten Jahrzehnt unglaublich gut vernetzt und für jeden Fan ist eine Fanorganisation vorhanden, bei der man sich aktiv beteiligen kann. Und trotz vieler inhaltlicher Unterschiede hat die aktuelle Situation auch dafür gesorgt, dass viele Fanorganisationen noch enger zusammen stehen. Ein Schulterschluss zwischen Fans und Verbänden ist möglich, dabei bleibe ich. Aber er ist nur dann möglich, wenn man endlich wieder vernünftig und zielorientiert die Themen bespricht und auch der Politik klarmacht, dass der Fußball kein Wahlkampfthema werden darf. Die Fanorganisationen stellen sich ihrer Verantwortung und damit bleibt nur die Frage offen, ob diese Chance auch alle anderen erkannt haben….!

Sicherer als Repression KOS koordiniert erfolgreiche Fanprojekte Text Volker Goll / KOS

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ie Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) wurde 1993 eingerichtet, um die sozialpädagogisch arbeitenden Fanprojekte inhaltlich zu begleiten, zu koordinieren und bei der Einrichtung weiterer Projekte mitzuwirken. Grundlage der Arbeit ist das Nationale Konzept Sport und Sicherheit (NKSS), das den inhaltlichen und organisatorischen Rahmen der Jugendsozialarbeit im Fußballbereich absteckt. Derzeit werden an 46 Standorten in Deutschland 51 Fanszenen betreut. Neben der Beratung und Begleitung der Fanprojekte in Deutschland steht die KOS den Fußball-Institutionen, der Politik, der Polizei und den Medien in Sachen professioneller pädagogischer Fanarbeit als beratende und informierende Instanz zur Verfügung. Die KOS wird zu zwei Dritteln vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und zu einem Drittel vom Deutschen Fußball-Bund finanziert. Sie ist bei der Deutschen Sportjugend (dsj) in Frankfurt am Main angesiedelt

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und mit vier Referent/innen und einer Verwaltungsfachkraft besetzt. Fanarbeit im Fußball national und international Mit der langjährigen erfolgreichen Tätigkeit der Fanprojekte in Deutschland hat der präventive Ansatz der sozialpädagogischen Arbeit mit Fußballfans zunehmend mehr Anerkennung erfahren. Neben der Koordination und Optimierung der nationalen Fanarbeit ist die KOS seit vielen Jahren auch international aktiv und organisiert im Verbund mit dem Netzwerk Football Supporters Europe (FSE) Fanbetreuungsmaßnahmen bei Fußball-Großveranstaltungen. Die größte Herausforderung auf diesem Feld war die Konzeption und Umsetzung des Fan- und Besucherbetreuungsprogramms zur WM 2006 in Deutschland. Fanprojekte – langfristige und nachhaltige, sozialpädagogisch orientierte Fanarbeit basiert auf

der Erkenntnis, dass gewalttätigem Verhalten jugendlicher Fußballfans nicht allein mit repressiven Maßnahmen begegnet werden kann. Die Arbeit der Fanprojekte orientiert sich an der Lebenswelt der Fans, sprich: Sie findet u. a. im Stadion, auf Auswärtsfahrten, in Fantreffs und bei Fanturnieren statt. Um Gewaltbereitschaft und extremistische Einstellungen abzubauen, stärken die Fanprojekte die kreative Fankultur und bieten alternative Freizeit- und Bildungs¬angebote für jugendliche Fans an. Gerade dafür ist die Vernetzung der Fanprojekte mit pädagogischen Einrichtungen und anderen Akteuren außerhalb des Fußballs von großer Bedeutung. In den vergangenen Jahren haben die Fanprojekte in Deutschland durch zahlreiche Aktivitäten im Bereich Antidiskriminierung und Gewaltprävention und durch die Ausrichtung von Turnieren, Veranstaltungen und internationalen Austauschprogrammen nachweislich Erfolge erzielt.

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Ohne sie läuft‘s nicht HSV-Helfer Text Daniel Jovanov · Fotos Witters

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b als Betreuer an Infoständen des Supporters Clubs, Verkäufer am SCKiosk oder als Rasentreter auf dem Spielfeld – überall im Verein tummeln sich zahlreiche Mitglieder und Fans, die durch ihre freiwillige Mitarbeit den reibungslosen Ablauf bei Heimspielen unseres HSV ermöglichen. Seit dieser Saison gehört auch das über 60 Personen zählende Team der HSVHelfer zum Kreis der Ehrenamtlichen, das an unterschiedlichen Standorten im Stadion bei allen Fragen und Problemen mit Rat und Tat zur Seite steht. Mobiler Service für Stadionbesucher – die HSV-Helfer Niclas Meyborg, 17, ist HSV-Fan seit er denken kann. Über Facebook erfährt er im Sommer dieses Jahres vom neuen Volunteerprogramm im Stadion. „Ich habe mich daraufhin einfach beworben und bin seither Mitglied der HSVHelfer“, erzählt er. An Spieltagen steht er in der Arena überall dort, wo Hilfe nötig ist. „Wir bringen die Leute zu ihren Plätzen, zeigen ihnen den nächsten Getränkestand oder erklä-

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ren den Weg zum Museum.“ Dass er dem Verein dadurch etwas zurückgeben kann, findet er besonders gut. „Als Schüler kann ich mir keine Dauerkarte leisten. Daher ist es eine tolle Sache, dass wir uns jedes Mal das Spiel anschauen dürfen.“ Positives Feedback An seiner Seite steht Katrin Kokartis. Die 20-jährige Studentin gehört ebenfalls zum Team der HSV-Helfer und ist zusammen mit Niclas im Familienblock im Einsatz. „Weil wir noch sehr jung aussehen, ist die Hemmschwelle der Eltern und ihrer Kinder, uns anzusprechen, einfach geringer“, begründet sie. Doch auch Anhänger der gegnerischen Mannschaft gehen auf die Helfer zu. „Nach dem Spiel gegen den FC Bayern kam ein Fan der Gäste an uns vorbei, gab mir einen Kuss auf meine Mütze und sagte: Ich liebe euch!“, erzählt Katrin mit einem Schmunzeln, die sich besonders über das positive Feedback freut. Ergänzung zum Service Center Bis zu 900.000 Zuschauer werden pro Saison im Volkspark erwartet – ein enormer An-

sturm, dem der Hamburger SV mit seinem neuen Volunteerprogramm gerecht werden möchte. Das Prozedere bleibt dabei immer gleich: Zwei Stunden vor Anpfiff gibt es eine Lagebesprechung, danach positionieren sich die Helfer an unterschiedlichen Standorten im Stadion. „Gerade im Bereich des Familienblocks, bei den Rollstuhlfahrern und Blindenplätzen, aber auch an allen Rampen und Drehkreuzen helfen wir den Leuten gerne weiter“, sagt Katrin. Mit dem ungemütlichen Winterwetter haben sie indes keine Probleme: „Die Kälte macht uns nichts aus. Wir bekommen Jacken, Pullis, Schals, und Mützen vom HSV gestellt.“ Die Rasentreter – Sicherheit geht vor Rolf Holz, 57, ist gebürtiger Hamburger und arbeitet unter der Woche bei der Stadtreinigung in der Schnackenburgallee. Stolz zeigt er ein Foto von sich mit Herrmann Rieger auf dem Display seines Handys. „Darüber hinaus zählen die Spiele der Weltmeisterschaft, die Auftritte des HSV in der Champions League und das Europa League-Endspiel zu meinen

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QFF Queer Football Fanclubs Text QFF

Q Volunteers helfen Nürnberger Fans

persönlichen Höhepunkten“, erzählt Rolf. Gemeinsam mit neun weiteren Kollegen versucht er nach dem Warmmachen der Profis, in der Halbzeitpause und nach Spielende den Rasen herzurichten und Löcher zu stopfen. „Man kann sagen, dass wir die Arbeitssicherheit der Spieler herstellen.“ Jedes Heimspiel ein neues Abenteuer Für Rolf ist der Gang auf das Spielfeld immer wieder ein beispielloses Erlebnis. „Ohne zu tief in die Emotionskiste zu greifen: Es gibt für mich nichts Schöneres“, schwärmt er. Ein Gefühl, dass ihn seit über zehn Jahren in Bewegung setzt. „Wenn der HSV am Wochenende verloren hat, muss ich mir bei der Frühschicht am Montagmorgen schon den einen oder anderen Spruch über die Qualität des Rasens anhören“, lacht Rolf, „aber eigentlich beneiden sie mich um meinen Job.“ Dass er seine Aufgabe beim HSV ehrenamtlich vollbringt, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Vom Stehplatz in die Abteilungsleitung Wie man in einem Verein selbst aktiv mitwirken und Verantwortung übernehmen kann, sieht man auch am Beispiel von Sebastian Rohmann. Der 26-jährige Freiberufler wurde kürzlich in die Abteilungsleitung des Supporters Clubs gewählt. „Zunächst war ich bei der SC-Botschaft an Spieltagen für den Verkauf von Fanartikeln zuständig, später auch als Regionalbetreuer und bei Auswärtsfahrten tätig“, beschreibt er seinen Werdegang. Der zeitliche Anspruch sei zwar hoch, für die Fans da zu sein und den Verein selbst mitgestalten zu können sei jedoch eine verantwortungsvolle Aufgabe. „Dem stelle ich mich als neu gewähltes Mitglied der Abteilungsleitung aber sehr gern“, freut sich Sebastian. Zusammenhalt als Antrieb Die SC-Botschaft auf der Westplaza ist neben den Infoständen bei Heimspielen eine zentrale Anlaufstelle für Mitglieder und Fans. Ohne Mithilfe der Ehrenamtlichen wäre der organisatorische Aufwand nicht zu bewältigen. Doch auch an spielfreien Tagen herrscht vielerorts reger Betrieb. Stammtische, Konzertabende oder Kleinfeldturniere – beim HSV gibt es das ganze Jahr über jede Menge zu tun. „Europaweit beneiden uns andere Vereine wegen unserer Struktur. Aufgrund seiner langjährigen Tradition hat der HSV auch außerhalb Hamburgs eine große Ausstrahlungskraft“, ist sich Sebastian sicher. Die Liebe kennt bekanntlich keine Grenzen.

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ueer Football Fanclubs (kurz: QFF) ist ein Netzwerk europäischer schwul-lesbischer Fußball Fanklubs, die zur Fußball Weltmeisterschaft 2006 von den schwul-lesbischen Fanklubs aus Berlin, Stuttgart und Dortmund gegründet wurde. Die Vereinigung arbeitet unter anderem mit dem Bündnis aktiver Fußballfans, der FARE, der European Gay and Lesbian Federation und dem Deutschen Fußball Bund zusammen und ist Mitglied bei Football Supporters Europe (FSE). In den folgenden Jahren kamen immer mehr Fanklubs hinzu, die sich zu den Zielen des Netzwerkes bekennen. Zurzeit setzt sich QFF aus 19 deutschen und 3 schweizer Fußball Fanklubs zusammen. In ihnen sind ca. 800 Mitglieder vertreten. Aktuell haben wir einen Sitz in der AG Fanbelange beim DFB und versuchen, gemeinsam mit anderen Fan- Organisationen, das Sicherheitspapier des Liga- Verbandes auf Fan-Verträglichkeit zu verändern. Was wir wollen Für die Queer Football Fanclubs steht die Toleranz für gesellschaftliche Minderheiten im Fußball an oberster Stelle. Die QFF wenden sich gegen jegliche Diskriminierung, insbesondere aufgrund der sexuellen Orientierung. Es ist den QFF ein besonderes Anliegen, weitere Gründungen schwul-lesbischer Fanklubs zu fördern und diese bei der Integration in die jeweilige Fanszene zu unterstützen. Dies geschieht in einem vereinsübergreifenden Miteinander aller Mitglieder. Im Weiteren stehen die QFF zusammen für einen Meinungs- und Informationsaustausch zwischen den einzelnen Mitgliedsfanklubs und die gemeinsame Planung, Koordination und Durchführung von gemeinsamen öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Ziele 1.1 Toleranz: Wir stehen ein für ein tolerantes Miteinander und wenden uns gegen jede Diskriminierung, insbesondere aufgrund der sexuellen Orientierung. 1.2 Integration: Wir streben die Integration in die Fanszenen der einzelnen Vereine an und stehen für ein faires, vereinsübergreifendes Miteinander. 1.3 Vernetzung: Wir fördern Informations- und Meinungsaustausch auf nationaler und internationaler Ebene, bei regelmäßigen Treffen der Fanclubs und -gruppen. 1.4 Unterstützung: Wir unterstützen schwule, lesbische, bisexuelle und transidentische Fußballfans bei der Gründung und Weiterentwicklung von Fanclubs. 1.5 Sichtbarkeit: Wir schaffen Sichtbarkeit durch Planung, Koordinierung und Durchführung gemeinsamer Aktionen und sind Ansprechpartner.

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Enthusiastisch und erfahren Zwei Neue im Fanprojekt Text & Foto HSV-Fanprojekt

Peter Schmiedgen und André Fischer. Erzählt doch mal kurz, was ihr vor eurer Zeit beim HSV-Fanprojekt so gemacht habt? Peter: Im Sommer 2009 habe ich mein Sozialpädagogik-Studium beendet und danach bei der Jugendförderung und dem Jugendbildungswerk des Landkreises Gießen mein berufspraktisches Jahr absolviert. Im Anschluss bin ich nach Lübeck gezogen und habe dort die letzten zwei Jahre im Fanprojekt Lübeck gearbeitet. André: Ich habe die letzten Jahre als freier Psychotherapeut und Coach in sehr unterschiedlichen Kontexten gearbeitet. Von der Jugendhilfe bis hin zum mentalen Coaching mit Leistungssportlern. Darüber hinaus habe ich vor 1,5 Jahren zum Thema Beratung und Pädagogik meine Promotion an der Uni Hamburg erlangt. Was hat euch daran gereizt, euch beim HSV-Fanprojekt zu bewerben? Peter: Neben meiner Tätigkeit beim Fanprojekt Lübeck war ich Sprecher der Fanprojekte im Norden. Hier habe ich auch Einblick in die Arbeit vom HSV-Fanprojekt bekommen und war fasziniert von den verschiedenen Projekten und auch dem Fanhaus. Als ich dann von den zwei zu besetzenden Stellen erfuhr, war für mich klar: Da habe ich Bock drauf, da muss ich mich bewerben! André: Zum einen bin ich seit den Achtzigern leidenschaftlicher HSV-Fan. Ich habe die problematischen Zeiten und auch die vielen positiven Veränderungen in Hamburg in Sachen Fankultur hautnah miterlebt und werde versuchen, an dieser guten Entwicklung meinen Teil beizutragen. Außerdem habe ich auch aufgrund meiner eigenen Sozialisation ein großes Interesse an Jugendbewegungen. Und die Ultra-Bewegung übt derzeit die größte Anziehungskraft auf junge Leute aus, was die Mehrheitsgesellschaft offensichtlich in Aufruhr zu versetzen scheint. Was sind eure Aufgabengebiete und wo setzt ihr eure Schwerpunkte bei der Arbeit? Wie stellt ihr euch beispielsweise die Zusammenarbeit mit der Fanbetreuung des HSV vor? Peter: Naja, ganz klassisch gesehen ist es Jugendarbeit. Wir sind kein Ordnungsdienst und

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auch kein verlängerter Arm der Justiz. Wir sind für junge Menschen und deren Belange Ansprechpartner, Förderer und Unterstützer. Dazu kommt in bestimmten Situationen eine Vermittlerposition, die wir aufgrund der Unabhängigkeit von Verein und Polizei wahrnehmen können. Es ist schwierig, einen Schwerpunkt zu nennen, da die Arbeit eher aus einem Geflecht von unterschiedlichen wichtigen Aufgaben besteht. Optimalerweise sollte die Zusammenarbeit mit der Fanbetreuung Hand in Hand gehen, das heißt für mich abgeklärte Aufgabenbereiche und eine gute Kommunikation untereinander. André: Unsere Aufgabengebiete empfinde ich als sehr facettenreich. Von der klassischen Jugendhilfe über Gremienarbeit bis hin zu dem Versuch konkreter politischer Einflussnahme zumindest was den den kleinen Fußballkosmos betrifft. Meinen Schwerpunkt beim Fanprojekt kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau definieren. Was die Zusammenarbeit mit der HSVFanbetreuung betrifft, ist es ja so, dass ja ganz unterschiedliche Forderungen seitens der Fans und des Vereins an uns als Fanprojekt auf der einen und an die Fanbetreuer auf der anderen Seite herangetragen werden. Was natürlich unseren jeweiligen Handlungsspielraum ein Stück weit mit beeinflusst. Ich bin allerdings überzeugt davon, dass wir an den jeweiligen Schnittstellen sehr produktiv zusammenarbeiten werden, da uns in der Sache an sich nichts trennt. Was bringt ihr für eigene Ideen mit und was sind eure Ziele und Wünsche? Peter: Ich denke die Arbeit im Fanprojekt war bisher sehr professionell und das soll auch so bleiben. Bei einem neuen Team, wo sich alle aufeinander neu einstellen müssen, ist das ein erstes Ziel! Das bedeutet erstmal, das wir alles, was gut läuft, beibehalten wollen und alles andere gegebenenfalls überdenken und verbessern. Ideen und auch Wünsche habe ich einige, aber das Wichtigste ist mir erstmal, von den Menschen angenommen zu werden und Vertrauen aufzubauen. Nur dann kann man zusammen Projekte neu überlegen und starten. Wünsche in Bezug auf aktuelle Themen: Rückkehr zur Sachlichkeit und Dialogbereitschaft von allen ; keine Presseartikel und Reden von irgendwelchen Experten, die an-

fangen mit „Man sollte differenzieren...“ und im Satz danach Pyrotechnik und Gewalt in einen Zusammenhang bringen. André: Das ganze Thema Fankultur und Sicherheit ist ja zweifelsohne politisch hochaktuell und gleichzeitig stark emotional aufgeladen. Ich würde mir wünschen, dass wir zu einem Dialog auf Augenhöhe finden - auch wenn der Begriff für den einen oder anderen wahrscheinlich schon etwas überstrapaziert ist. Mir ist es hierbei wichtig, von den Fans als authentischer Gesprächspartner wahrgenommen zu werden, der zu allererst für sie da ist. Geneviève, Martin, eine Frage an euch. Warum fiel die Entscheidung gerade auf diese beiden Kandidaten? Martin: Ich bin froh, dass wir in so kurzer Zeit zwei neue Kollegen gefunden haben. Beide haben in der Vergangenheit ihre Erfahrung, was die Fanarbeit bzw. Fankultur angeht, sammeln können und der pädagogische Hintergrund war uns auch ganz wichtig. Die ersten Wochen der Zusammenarbeit sind auch sehr gut gelaufen. Freue mich auf die nächsten. Geneviève: Nicht nur, dass die Chemie gleich gestimmt hat, sondern ihr Enthusiasmus, bei unserem Fanprojekt zu arbeiten, war sehr spürbar! Sie haben beide nicht nur ein anderes Verhältnis zum Fußball und zum HSV, sondern ihre bisherigen pädagogischen Tätigkeiten sind so verschieden, sodass die Zusammenarbeit im Team dadurch bereichert wird! Ich habe mich super gefreut, so motivierte Mitarbeiter in unser Team zu bekommen! Sie werden bestimmt das Fanprojekt super ergänzen und neuen Wind mit ihren Ideen und Plänen hereinbringen. supporters news


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Wer das Tor nicht trifft ... Berichte 眉ber die Spiele der Profis Text Philipp Markhardt 路 Fotos HSV Supporters Club

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Borussia Mönchengladbach vs. HSV 2:2 Borussiapark Lönchengladbach – früher eine schöne Fahrt in ein Stadion inmitten eines Wohngebietes, heute eher ein Trip zum Vergessen. Zumal, wenn man unter der Woche hin muss. Egal, der HSV hatte gerade die andere Borussia abgeschossen und fuhr mit breiter Brust an den Niederrhein. Die Gladbacher, die deutlich schlechter in die Saison gestartet waren, als man sie aus der letzten Saison in Erinnerung hatte, sollten doch wohl kein Problem sein, oder? Tatsächlich führte der HSV zur Halbzeit mit 2-1, denn van der Vaart (großartiger Treffer) und Rudnevs hatten die Rothosen jeweils in Führung gebracht. Leider sollte Gladbach in der zweiten Hälfte immer stärker werden, und als van der Vaart einen Elfmeter verschoss, kam vom HSV nicht mehr viel. Als die Nummer 23 dann auch noch ausgewechselt wurde, dauerte es nur wenige Minuten, bis Gladbach zum unverdienten Ausgleich kam. Damit war das Spiel auch gelaufen und es ging zurück in die Hansestadt. Leider nicht ganz unversehrt: An einigen Hamburger Autos sollen sich während des Spiels Unbekannte zu schaffen gemacht haben. Starke Nummer! HSV vs. Hannover 96 1:0 Jubiläumsarena* Der HSV in Feierstimmung. Das hatte es relativ lange nicht gegeben. Das gesamte Wochenende stand im Zeichen des 125-jährigen

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Vereinsjubiläums des HSV. Bereits am Freitag ging es mit der Supporters-Party in den Fischauktionshallen los, wo 4.000 HSVer bis in die Puppen in den Geburtstag des Vereins hinein feierten. Am nächsten Tag dann das große Jubiläumsspiel. Auf Wunsch des Clubs wurde der kleine HSV eingeladen, was den Choreo-Spezialisten ganz gut in den Kram passte. Durch das freundschaftliche Verhältnis untereinander konnte tatsächlich eine Weltrekord-Choreo mit 45.000 Doppelhaltern von CFHH und Co auf die Beine gestellt werden. Mehr als 350 Motive zeigten diese und wurden von einem zwischen fünf und acht Meter hohen und 380 Meter langen Spruchband ergänzt. Insgesamt mehr als 800 Fans halfen bei der Erstellung mit und ver-

brachten 16.500 Arbeitsstunden damit. Das Bild war somit auch sehr imposant und sorgte beim einen oder anderen für Gänsehaut pur. Das Spiel passte sich der Feierstimmung an, und der HSV konnte den so wichtigen Heimsieg vor ausverkauftem Haus einfahren, der den Tag eines Jubiläums würdig werden ließ. Abends dann Feierstimmung allerorts, egal ob auf der Gala in der Halle gegenüber oder in den Fankneipen der Stadt. SpVgg Greuther Fürth vs. HSV 0:1 Weingummistadion Zu Gast beim Aufsteiger, zu Gast in Franken und schon wieder Sieger! Die Entscheidung in der Nürnberger Westvorstadt fiel bereits nach

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17 Minuten, als Son den Treffer des Spiels erzielte. Das setzte natürlich die Hamburger Anhänger im ausverkauften Gästeblock in Ektase, weshalb der Anhang von Greuther Fürth heute nicht mehr zu hören sein sollte. Weniger in Ektase verfielen die reiselustigen HSVer ob des gastronomischen Angebotes vor Ort. Lediglich eine Pizzabude fand man vor dem Gästeblock. Der Rest der Stadt war nur durch geschicktes Lungern, vorbei an Beamten und Absperrgittern erreichbar. Nicht sehr gastlich diese Atmosphäre. Brauch ich jetzt nicht so schnell wieder… HSV vs. VfB Stuttgart 0:1 Stadion im Altonaer Volkspark* Es war nichts zu holen gegen den VfB. Den Beginn verpennt, zu Recht in Rückstand geraten und kein eigenes Ding gemacht. Das ist die nüchterne Bilanz eines Spiels, das eine Miniserie von vier Spielen ohne Niederlage beendete. Aber nüchtern betrachtet dürfte sich daran sowieso niemand erinnern wollen, weshalb ich damit schließe. FC Augsburg vs. HSV 0:2 SGL-Arena Augsburg auf einem Freitag. Welch ein Traumtermin an einem traumhaften Ort in der Peripherie. Trotzdem war der Gästeblock erneut ausverkauft und der Anhang sangesfreudig. Das übrigens aus gutem Grund, denn der HSV gewann mit 2-0, obwohl er eigentlich das gesamte Spiel über ziemlich unter Druck stand. Seien wir ehrlich, der HSV war eigentlich das schwächere zweier schwacher Teams, allerdings effizienter. Und so muss sich beim FCA wohl niemand über die Niederlage beschweren. Wer das Tor nicht trifft, kann eben nicht gewinnen. Aber das ist ja gerade in Hamburg eine alte und doch aktuelle Binsenweisheit.

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HSV vs. FC Bayern München 0:3 Stadion im Altonaer Volkspark* Was soll man groß schreiben? Nach fast sechs Jahren verlor der HSV mal wieder ein Heimspiel gegen die Bajuwaren. Irgendwann musste es ja passieren, aber warum denn gerade heute? Die Gäste, das ist nichts Neues, sind in dieser Saison die Übermannschaft schlechthin. Trotzdem hätte da mehr drin sein können. Nachdem der HSV anfangs gut mithalten konnte, war davon nach dem 0-1 keine Rede mehr. Zwar peitschte der Heimanhang, der heute groß gegen ViaNogo protestierte, die Elf weiterhin nach vorne, doch diese kam nicht mehr recht ins Spiel. Daher war es nur folgerichtig, dass Müller und Kroos dem HSV jeweils noch einen Treffer einschenkten. Am Ende muss man wohl glücklich sein, dass die Bayern es danach etwas ruhiger angehen ließen. Kein schöner Tag im Volkspark…

SC Freiburg vs. HSV 0-0 Dreisamstadion Unwetterartiger Regen machte die Reise in den Breisgau und damit zum weitesten Auswärtsspiel nicht gerade amüsanter. Und das, wo es in Freiburg doch eh schon immer so entnervend abläuft. Antatschen lassen am Eingang, dann im schlechtesten Gästeblock der Liga mal wieder nichts vom Spiel mitbekommen. Dabei zeigte die Mannschaft in dieser Partie durchaus Herz, denn nachdem Scharner mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war, mussten die Rothosen 55 Minuten in Unterzahl überstehen. Somit darf das 0-0 sicherlich als Erfolg gewertet werden. Das merkte man auch auf der Rückfahrt im ICE, wo ordentlich die Korken knallten. HSV vs. 1. FSV Mainz 05 1:0 Stadio Parco del Popolo* Nach der Abteilungsversammlung im Philosophenturm der Uni Hamburg (Bericht an anderer

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Stelle im Heft) nahte auch schon das Spiel gegen Mainz 05 und damit einen Gegner, der eigentlich schlagbar war. Allerdings tat sich der HSV verdammt schwer gegen die Rheinhessen, so dass die erste Hälfte – erneut eingeleitet von Protesten gegen den Vertrag des HSV mit Vianogo – 0-0 endete. Wer sich auf und hinter den Rängen einmal umhörte, der stellte fest, dass Siegesgewissheit anders aussieht. Die zweite Hälfte begann mit einem Schrecken, denn mit Pech hätte es hier Elfmeter für Mainz geben können. Gab es aber nicht. In der 63. Minute dann tatsächlich Grund zum Jubeln: Son schießt nach Vorarbeit von Beis-

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ter das erlösende 1-0 und markiert damit den Endstand, der die Fans versöhnlich stimmte und frohen Mutes gen Heimat ziehen ließ. Einzig die Tatsache, dass der Club, wie später bekannt wurde, Protestspruchbänder verboten hatte, sorgte für einigen Unmut, der auch noch artikuliert werden sollte. *Auf Wunsch des V.i.S.d.P. der supporters news wurde der ursprüngliche Name unseres Stadions in „Stadion im Volkspark“ geändert. Der Autor protestiert gegen das Verbot der freien Meinungsäußerung und erinnert freundlich an Art. 5 GG.

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Spielerbesuche HSV-Spieler im ganzen Land unterwegs Maximilian Beister beim OFC „Blaue Celler“

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ie Blauen Celler durften mit Maximilian Beister einen jungen Spieler in Empfang nehmen, der durch seine bodenständige, ruhige und sympathische Art und Weise die 60 anwesenden „Blauen Celler“ begeistert hat. Sonst durch einen Zaun zum Spielfeld getrennt, konnte man in Celle ganz entspannt Fotos mit Maxi schießen und auch ganz locker nach dem Ende des obligatorischen „Frage - Antwort - Spiels“ noch einen

Klönschnack halten. Wie immer an solchen Tagen verging die Zeit viel zu schnell. Doch zahlreiche Fotos und erfüllte Autogrammwünsche werden noch lange auf diesen schönen Tag hinweisen! Ein großes Dankeschön auch an Janine Rehders vom SC, die in Ihrer Freizeit als Begleitperson mit nach Celle gekommen war. Diesen Einsatz kann man gar nicht oft genug würdigen! NUR DER HSV!!!

Rehders, Sühring, Beister, Eglite

Ivo Ilicevic beim OFC„Nur der H.S.V.!Wildeshausen“

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ie in jedem Jahr standen auch in diesem Jahr die überaus beliebten Spielerbesuche am 18. November 2012 auf dem Tagesplan. Lange hat man in Wildeshausen schon nach Delmenhorst, wo 2007 kein geringerer als Frank Rost vor Ort gewesen war, nach Oldenburg, wo 2009 Bastian Reinhardt und Mickael Tavares begrüßt werden durften und nach Ganderkesee, wo sich 2011 Zhi Gin Lam und Michael Mancienne die Ehre gaben, geschaut und gehofft, mal Besuch aus unserer Mannschaft empfangen zu dürfen. Folglich wurde eine Bewerbung eingereicht und am 30. Oktober 2012 erreichte die freudige Nachricht Wildeshausen, dass man ausgewählt wurde. Bei dem dortigen OFC - vormals „Wildes-NurderHSV-hausen, welcher umbenannt wurde in „Nur der H.S.V.! Wildeshausen“ - war die Freude riesengroß und die Planungen liefen an. Schnell wurde mit dem „Kayserhaus“ eine geeignete Lokalität ausfindig gemacht und diese an besagtem Tag auch entsprechend he-

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rausgeputzt und geschmückt: leuchtend in den Farben Blau, Weiß, Schwarz. Als dann gegen 13.30 Uhr der Besuch aus Hamburg eintraf, schlug bei einigen das Herz schon höher. Unsere Nummer Elf, Ivo Ilicevic, unser Fitnesscoach Nikola Vidovic und „unsere“ Nicole Peters wurden herzlich begrüßt und standen bis zum offiziellen Beginn der Veranstaltung in einigen Vieraugengesprächen bereits „Rede und Antwort“. Um 14.00 Uhr eröffnete Kalle Mucker, Vorstand des OFC „Nur der H.S.V.! Wildeshausen“ den Nachmittag. Er stellte kurz die anwesenden Personen vor und eröffnete die Fragerunde. Die siebzig anwesenden Personen tauten schnell auf und es wurde über alles geklönt und viel gefragt. Ivo wusste seinen Werdegang zu berichten, seine Ziele mit dem HSV und betonte ebenso den Stellenwert von Rafael van der Vaart für unsere Mannschaft. Nikola stellte fest, wie er die Spieler motiviert und wie es unter anderem in der Kabine zugeht, welche Worte unser Coach

Thorsten Fink in der Halbzeitpause wählt, wenn es mal nicht so gut läuft. Ebenso musste Nicole ihr Tätigkeitsfeld schildern. Nach vielen Fragen und entsprechenden Antworten überreichte Nicole gegen 15.15 Uhr den vier anwesenden Fanclubs als Präsent ein Bild unserer Mannschaft. Danach standen Ivo und Niko für Autogramme und Fotowünsche parat, welche ausreichend erfüllt wurden. Als die drei Protagonisten sich gegen 16.00 Uhr wieder in Richtung Hamburg auf den Weg machten, hinterließen sie restlos begeisterte HSVer. Allen anwesenden Personen wird dieser Nachmittag unauslöschlich in Erinnerung bleiben. Mein großer Dank geht an Ivo, Niko und Nicole für die Anreise und die Auskunftsfreudigkeit und an unsere Fanbetreuung, dass Wildeshausen bedacht worden war. Ebenso geht unser Dank an Jürgen Brandes und Kalle Mucker für den fabelhaften Ablauf des Nachmittags und die hervorragende Organisation. Und natürlich an die tatkräftigen Helferinnen und Helfer, welche beim Auf- und Abbau mit angefasst haben. Ich will ebenso das Team vom „Kayserhaus“ an dieser Stelle nicht vergessen für die überaus freundliche Bewirtung. Weiterhin gilt mein Dank allen anwesenden Personen und den OFCs „Diepholzer Rotkäppchen“, „Langfördener Hummels“, „Mitten im Feindesland“ und dem „Nur der H.S.V.! Wildeshausen“! Vielen, vielen Dank an alle für Einsatz, Euphorie und Leidenschaft! Wir alle sind der HSV!

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Artjoms Rudnevs beim OFC-Osterrönfeld

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m Sonntag, dem 18.11.2012, war es soweit: Der neue HSV Stürmerstar Artjoms Rudnevs war im Zuge der Fanclubbesuche in Osterrönfeld. Gegen 13:50 Uhr trafen er und sein Begleiter Philipp Piepriorka am Bürgerzentrum ein. Sie wurden vom Fanclubvorsitzenden Thomas Bittner sowie vom 2ten Björn Freese begrüßt. Der Präsi begrüßte dann die etwa 30 Fanclubmitglieder und Gäste und gab das Wort an Philipp weiter. Artjoms überreichte dem FC -Vorsitzenden Thomas Bittner und Jens Wiegand vom Marner-Fanclub ein Präsent vom HSV. Wir über-

gaben danach ein Präsent von uns. In gemütlicher Runde wurden jede Menge Fragen gestellt. Im Anschluss wurden noch Fotos gemacht und Artjoms hatte Autogrammkarten dabei. Bilder von diesem Event könnt ihr euch auf unserer Homepage www.ofc-ofeld.de ansehen. Das Positive war dann noch der Zugang von 2 neuen Mitgliedern. Es war ein gelungener und schöner Nachmittag und für unser Jubiläumsjahr ein krönender Abschluss. NUR DER HSV!!!

Sportstar ohne Allüren - Badelj in Hannover

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obrodosli na Hannoveru“, „Herzlich willkommen in Hannover!“ Hatte schon der Zuschlag für den Fanklubbesuch bei den Mitgliedern unseres jungen OFC Hamburger Botschaft Hannover (Januar 2011 gegründet) für allgemeine Heiterkeit gesorgt, so steigerte sich dies in echte Vorfreude als die Nachricht kam, dass Milan Badelj zu uns in die gleichnamige Sportsbar kommt: Milan Badelj, kroatischer Nationalspieler und Top-Spieler des HSV, über den Zeitungen in Hamburg schon im Oktober geschrieben haben, dass sich kaum ein Neuzugang beim HSV derart schnell unentbehrlich gemacht habe wie der 23-Jährige. Eine 1AZuordnung! Angespannte Erwartung also, als Milan und sein Begleiter Jan Schmitz aus dem Betreuerteam von Marinus Bester die Hamburger Botschaft betraten, die Heimstätte der hannoverschen HSV-Fans im Fanklub. Etwa 40 HSVer (darunter auch die Kinder und Frauen der OFCler) wurden dann Zeuge, wie sich der 23-Jährige in der kiezähnlichen Anmutung der kleinen Sportsbar offenbar sofort sehr wohl fühlte und sich in der ungezwungenen Frage-und Antwort-Moderation vom OFCVorsitzenden als Fußballstar ohne Allüren und auf Augenhöhe mit den Fans präsentierte. Gesprochen wurde Englisch, wenngleich Milan seit September Deutsch lernt und bereits erstaunlich viel versteht. Aus den angekündigten 90 Minuten wurden am Ende gut zwei Stunden, in denen sich unser Gast als erfolgsorientierter Fußballer („Ich bin zum HSV gekommen, um

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möglichst schnell international zu spielen“), als Kumpeltyp („Bekanntheit spielt für mich keine Rolle“), als verbunden („Ich kann mir eine längerfristige Bindung an den HSV vorstellen“), aber auch als Mensch mit klaren Positionen präsentierte. Während wir vom Fanklub die Meinung vertraten, dass der HSV vor allem durch die drei Spätverpflichtungen van der Vaart, Jiracek und Badelj zur Konstanz gefunden hat, beurteilte der 23-Jährige dies anders: „Die Mannschaft hatte auch ohne uns Klasse. Die haben wir aber zum Saisonstart nicht abgerufen. Seit dem Sieg gegen Dortmund wissen wir, was wir können. Das Spiel war der Wendepunkt, nicht

unsere Verpflichtung.“ Zeit für Autogramme war auch noch reichlich, und selbst der hingereckte, entblößte Unterarm eines weiblichen Fans zum Unterschreiben konnte Milan Badelj nur dies entlocken: ein verschmitztes Lächeln. Sicher keine gespielte Freundlichkeit deshalb der Dank über unsere Gastgeschenke: Die zum HSV-Jubiläum erschienene Fanfibel „Kinder der Westkurve“ sowie unser neuer OFC-Kapuzenpulli mit Rückennummer 14 und Spieler-Namenszug. „Sve Najbolje, Milan! Alles Gute, Milan!“: Du warst ein klasse Ambassadeur unseres HSV bei den HSV-Fanbotschaftern aus Hannover!

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Bei den „Hamburger Perlen“ und den „Eimsbüttel Canyoneers“

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m 18.11.2012 konnten sich die beiden OFCs „Hamburger Perlen“ und „Eimsbüttel Canyoneers“ das erste Mal überhaupt zu den glücklichen Fanclubs zählen und bei den alljährlichen Spielerbesuchen die beiden HSVer Tomas Rincon und Sven Neuhaus in ihrer Mitte begrüßen. Klaus Vilter, Tomas Rincon, Sven Neuhaus, Ole Hinz Nach der Begrüßung und der Vorstellung beider Fanclubs vor ca. 40 anwesenden Fans durch die jeweiligen Vorstandsmitglieder Klaus Vilter (Hamburger Perlen) und Ole Hinz (Eimsbüt-

tel Canyoneers) konnten beide Spieler den vor lauter „HSV-Devotionalien“ nur so strotzenden Clubraum der Hamburger Perlen bestaunen und waren sichtlich angetan. Der Besuch fand in dem Clublokal der Hamburger Perlen in der La Finca statt. Beide Fanclubs verbindet eine enge Freundschaft und soziales Engagement. Tomas und Sven erzählten aus ihrem bisherigen Leben als Profifußballer und Privatmensch. Beide Karrieren sind auf ihre Weise interessant. Sven Neuhaus, der als Torhüter viele interessante Stationen in seiner Profilaufbahn gesehen hat und sowohl Höhen als auch Tiefen erlebte. Wir erinnern uns gerne an seinen Einsatz gegen Nürnberg in der letzten Saison, als er für den verletzten Drobny reinkam und seinen Job als Torhüter von 0 auf 100 so souverän machte, als

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hätte er die Monate zuvor auch zwischen den Pfosten gestanden und nie was anderes gemacht, als Bundesliga zu spielen. Es ist bewundernswert und verdient Respekt, wie offen und glaubwürdig Sven Neuhaus Stellung zu seiner Rolle und seinen Ambitionen als 3. Torhüter beim HSV nimmt. Tomas Rincon kam genauso locker entspannt und sympathisch rüber. Seine Vita ist natürlich etwas anders als die von einigen anderen Spielern, alleine dadurch, dass er den Sprung aus Südamerika nach Europa geschafft hat. Und er ist eben Venezolaner, kein Brasilianer oder Argentinier, wo sich sicher mehr Scouts bewegen als in anderen südamerikanischen Ländern. Das verdient allerhöchsten Respekt. Man sieht es Tomas Rincon an und erkennt es an seinen Augen, dass er diesen Sport liebt und alles dafür tun will, erfolgreich zu sein. Ein echter Kämpfer eben, der sehr fokussiert ist. So wie wir ihn auch auf dem Platz erleben und seine Art, Fußball zu spielen und sich einzusetzen, sehr, sehr schätzen und lieben. Geiler Typ! Beide Spieler standen zahlreichen Fragen der Fanclubmitglieder Rede und Antwort, auch zu unangenehmen bzw. kritischen Fragen. So entwickelte sich ein interaktiver, von Fußballsachverstand geprägter Dialog, wie man sich das als Fan und sicher auch als Spieler wünscht. Da haben wir so manchem Journalisten (Anwesende ausgenommen) einiges voraus. Es wurden Fragen zum Trainer, zu Spielern, zum Verein, zur Vergangenheit, zur Zukunft, Positiv- wie Negativerlebnissen usw. gestellt. Alles wurde beantwortet und in einer für uns teilweise erstaunlich offenen Art und Weise. Tomas und Sven ließen uns ein wenig hinter die Kulissen – auch hinter ihre eigenen – schauen. Toll. Es war eine rundum entspannte Atmosphäre. Am Ende des Besuchs gab es neben einem kleinen Imbiss zahlreiche Bilder, Videoaufnahmen und Autogramme für alle Fans sowie noch

reichlich Smalltalk zum Ausklang. Unsere Bilder schoss Tom Saß. Wir, die Fanclubs Hamburger Perlen und Eimsbüttel Canyoneers, überreichten Tomas und Sven sowie den beiden Betreuern Sandra und Mike zum Abschied als Zeichen unseres Dankes ein kleines Geschenk. So kamen Tomas und Sven zu der Gelegenheit, für uns nach fast 30 Jahren zwei kleine „Schalen“ hochzurecken. Wir haben uns riesig über den Besuch gefreut und sind stolz, zwei so aufgeschlossene und sympathische Spieler bekommen zu haben. Ab sofort sind beide Spieler Ehrenmitglieder in beiden Fanclubs und sind jederzeit herzlich willkommen.

Ein gemeinsames Abschiedsbild und kleines Hupkonzert rundeten den Besuch am. Wir freuen uns, wenn wir irgendwann mal wieder bei den Besuchen dabei sind. Die Hamburger Perlen und die Eimsbüttel Canyoneers

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Gojko Kacar beim OFC „Born in 1887“

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m 18.11.2012 traf sich der HSV-Fanclub Born in 1887 Uelzen in der Vereinsgaststätte von Teutonia Uelzen. Zu diesem Zusammenkommen gab es einen ganz besonderen Grund: der Fanclub wurde im Rahmen der HSV -Aktion „Spielerbesuch bei den Offiziellen Fanclubs“ von Gojko Kacar besucht, um den rund 40 Anwesenden Fanclubmitgliedern Rede und Antwort zu stehen. Um 14.15Uhr trafen Gojko mit Sebastian Rohmann vom HSV bei uns ein und wurden von unserem 1.Vorsitzendem Julian Buchhop und dem 3.Vorsitzendem Mario Blonske auf dem Parkplatz in Empfang genommen und unter neugierigen Blicken einiger Teutonia Zuschauer in das Vereinslokal geführt. Nach einer kurzen Begrüßung durch Julian Buchhop, übergab dieser das Wort an Gojko Kacar, welcher den Fanclub ebenfalls begrüßte, etwas zu seinem Leben und seiner Kariere als Fußballer berichtete.

Gut 1 1/2 Stunden verbrachten unsere Gäste aus Hamburg bei uns und Gojko stellte sich in dem „Interview“ als ein sehr lebensfreudiger und humorvoller Mensch heraus. Stockte die Unterhaltung aufgrund der doch noch sehr zurückhaltenden Fanclubmitglieder, so übernahm der gut vorbereitete Sebastian Rohmann und setzte die Unterhaltung fort. Keine Frage zur Person Gojko Kacar und dem Verein blieb unbeantwortet. Für Autogramme und Erinnerungsfotos nahm Gojko sich besonders viel Zeit. Als Dankeschön für die Treue zum HSV überreichte Gojko dem Fanclub ein handsigniertes Mannschaftsfoto des aktuellen Kaders. Im Gegenzug bedankte sich der Fanclub mit einem T-Shirt seiner Sonderkollektion, welche zum 125 jährigen Bestehen des HSVs entworfen wurde. Nach einem Erinnerungs-Gruppen-Foto verließ uns das Trio um Gojko wieder Richtung

Hamburg. Nebenbei möchten wir Sebastian Rohmann noch zur erfolgreichen Wahl in die Abteilungsleitung vom HSV gratulieren. Der HSV -Fanclub Born in 1887 Uelzen bedankt sich auch in diesem Rahmen noch einmal für den tollen Nachmittag und freut sich auf eine hoffentlich erfolgreiche Saison. Wir wünschen Gojko Kacar alles Gute und eine schnelle Genesung nach seiner Verletzung, so dass er schnell auf den Rasen des Volksparks zurückkehren wird.

Adler, Nörgaard und Scheel zu Gast in Kiel

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ie Spieler des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV reisten am 18. November durch ganz Deutschland, um eine Vielzahl an Fanclubs zu besuchen. Im Strongbow‘s Pub, dem HSV Supporters -Treff in Kiel, begrüßten rund 40 Vertreter von sieben Fanclubs aus Eckernförde, Nortorf, Neumünster und Kiel Torwart René Adler, Talent Christian Nörgaard und Vorstandsmitglied Oliver Scheel. Nahezu ehrfürchtig sitzen die HSV-Anhänger auf ihren Stühlen als Adler die kleine, englische Kneipe betritt. Alle Augen sind auf ihn gerichtet. Auf den Tischen stehen HSV-Fähnchen, Girlanden und Fahnen bedecken die Wände. Stille. „Mein Arbeitskollege hatte mir das nicht geglaubt, dass du in so kleiner Runde zu uns kommen wirst“, sagt ein Anhänger. Das Eis ist schnell gebrochen. Er sei Fan von keinem Verein, habe aber eine enge Bindung zum Club. „Ich bin kein Söldner“, sagt Adler. Der HSV-Keeper ist ein Mann der ehrlichen Worte, aber auch Profi durch und durch. Das kommt gut an, wirkt authentisch. Er spricht über den modernen Fußballtrainer:„Er sollte ein Menschenführer sein, der weiß, wie jeder Spieler tickt“, und über seine Rolle als Nationaltor-

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wart: „Mein Ziel ist es, bei der WM in Brasilien dabei zu sein. Wenn nicht, geht die Welt aber auch nicht unter“. Adler hat einen langen Leidensweg hinter sich, will keine Ansprüche stellen. Nach seiner Rückenverletzung 2010 und vor der Patellensehnenoperation 2011 habe er immer an der Schmerzgrenze gespielt. „Ein Kreuzbandriss wäre mir lieber gewesen, dann hätte ich jedenfalls einen Zeitplan vor Augen gehabt.“ Ob er die Atmosphäre im Stadion eigentlich wahrnehme, fragt ein Fan. „Mehr als in jungen Jahren“, sagt Adler. Dennoch sei sein Blick nur auf die Feldspieler und den Rasen gerichtet, alles andere blende er aus. „Mir kommt es oft vor, als würde ich Bezirksliga spielen.“ Der

27-Jährige plaudert munter weiter. „Viele ehemalige Spieler, die jetzt TV-Experten sind, sagen, uns würden richtige Typen fehlen, und dass die Mannschaft für den Zusammenhalt mal einen trinken gehen sollte. So wie sie das früher getan hätten. Denen sage ich immer, dass es früher noch keine Fotohandys gab.“ Christian Nörgaard ist ein Mann der leiseren Worte. Doch auch er hat den Fans etwas zu erzählen. Der 18-jährige Däne berichtet über die Lagerfeuergespräche im Sommertrainingslager in der schwedischen Wildnis und dass er seit kurzem eine Freundin hat. Das wusste selbst Adler noch nicht. Den HSV-Anhängern war es recht. Sie waren ihren Idolen noch nie so nah.

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Tolgay Arslan zu Gast bei den HSV-Rabauken

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m 18.11.2012 war es endlich so weit: Tolgay Arslan besuchte uns in unserer Fanclubkneipe „Casa Nova“ in Ebstorf. Begleitet wurde Tolgay vom Fanbeauftragten Joachim Ranau. Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto folgte eine gemütliche Runde bei Kaffee und Kuchen. Tolgay beantwortete in seiner sympathischen Art alle von uns gestellten Fragen. Es wurden viele Fotos geschossen und alle Autogrammwünsche er-

füllt. Wir bekamen von Tolgay ein handsigniertes Mannschaftsbild überreicht! Tolgay freute sich über ein Fanclub -T-Shirt mit seiner Rückennummer 18, das er von unserem 1. Vorsitzenden Sebastian „Goofy“ Schönrock überreicht bekam. Leider vergingen die 1,5 Std. viel zu schnell, und man verabschiedete sich. Als besonderes Souvenir nahmen Tolgay und Joachim noch ein schönes „Passfoto“ mit........ der Landkreis wird sich freuen! ... :-)

Per Ciljan Skjelbred beim OFC „HSV-Power 1887“

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m 21.11.2012 stand das fünfjährige Jubiläum unseres OFC „HSV-Power 1887“ an. Nun muss es doch nach vielen erfolglosen Bewerbungen endlich mal klappen mit einem Spielerbesuch. Schließlich sind wir ein sehr aktiver OFC, der bei allen Heim- und Auswärtsspielen der 1. Mannschaft, bei Spielen der 3. und 4. Mannschaft, sowie allen Mitgliederversammlungen etc., in großer Anzahl vertreten ist. Und tatsächlich: Unsere Gebete wurden erhört! Wir wurden benachrichtigt, dass uns Todde in Begleitung von Per Ciljan Skjelbred und Marcus Berg am 18.11.2012 besuchen werden. Als Lokalität wählten wir das „Anno 1887“ in Norderstedt. Man traf sich bereits um 13:30 Uhr, denn gegen 14 Uhr sollte der Besuch eintreffen. Den Rahmen hatten wir bewusst ungezwungen und - bis auf unser OFC-Ban-

ner - ohne Dekoration gehalten, damit der Besuch sich als das fühlen sollte, was er ist: Menschen, wie Du und ich! Todde - als glänzendes Vorbild – traf bereits als erster der angekündigten Besucher ein. Per Ciljan Skjelbred traf gegen 14 Uhr ein. Marcus Berg hatte aufgrund der traurigen Familien-Angelegenheit abgesagt, wofür wir vollstes Verständnis hatten. An dieser Stelle noch einmal unser aller herzlichstes Beileid. Die Gesprächsrunde stimmte Todde mit lockeren Fragen ein, doch Per Ciljan wandte sich nach kurzer Zeit an uns, ob wir denn keine Fragen hätten... Man ist ja höflich und zurückhaltend, doch nach dieser Aufforderung konnte Todde seinen Zettel mit den „NotfallFragen“ einpacken, denn eine spontane Frage folgte der nächsten. Per Ciljan entpuppte sich als höchst sympathischer, lockerer und sehr

aufgeschlossener Mensch, der ohne zu zögern jede Frage offen beantwortete und sich zudem für jede Antwort viel Zeit nahm. Vielen seiner Antworten war zu entnehmen, dass er ein sehr familiärer Mensch ist, der auf dem Boden geblieben ist, was die Sympathie noch deutlich verstärkte. Per Ciljan, wir wünschen dir, dass sich deine Wünsche erfüllen werden, sich hier durchzusetzen und noch lange ein Teil der großen Familie des HSV e. V. zu bleiben! Bleib so, wie Du bist! Ein großes Dankeschön gebührt natürlich auch Todde, der locker, lustig und souverän wie immer den Nachmittag mit uns und Per Ciljan verbracht hatte.

Heiko Westermann in Dithmarschen

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uch der schöne Landkreis Dithmarschen war Zielort der HSV- Spielerbesuche. Regionalbotschafter Peter Feigel freute sich, unseren Kapitän Heiko Westermann, Matti Steinmann, SC Abteilungsleiter Ralf Bednarek sowie ca. 60 HSV -Fans der folgenden HSV Fanclubs begrüßen zu dürfen: OFC „letzte ausVAART“, OFC „Holstein Crew“, OFC „Heide 78“, OFC „83‘er Geist“ und OFC „Total HSV“. In einer entspannten Atmosphäre wurden Fragen rund um den HSV sowie den All-

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tag unserer Spieler beantwortet. Zum Schluss wurden reichlich Autogramme geschrieben und Erinnerungsbilder gemacht. Alle anwesenden OFCs bekamen zum Abschied noch ein Gastgeschenk der Spieler überreicht, welches mit Sicherheit bei jedem Fanclub einen Platz in der Vitrine finden wird. An dieser Stelle noch einmal Danke für die gelungene Überraschung und die Bereitschaft der Spieler, mit uns Fans einen Nachmittag ganz außerhalb des Fußballalltags zu verbringen. supporters news


Paul Scharner beim OFC „Old Sailors“

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ir haben uns am Sonntagvormittag getroffen, um den auserwählten Saal im Schützenhof Ahlerstedt festlich zu schmücken. Alle Trikots, Schals und Flaggen wurden rausgekramt und haben aus einem Raum mit Pokalen und Schützenscheiben ein schwarz-weiß-blaues Paradies gemacht. Ab 14 Uhr waren Paul Scharner und Christine angekündigt. Sie waren dann sogar überpünktlich und haben noch etwas im Restaurant getrunken, bis der Saal gegen 14 Uhr mit ca. 60 HSV- Fans gut gefüllt war. Neben den Old Sailors war noch der OFC Hamburg Till I anwesend. Die Stimmung war prächtig. Auf einer Leinwand liefen HSV -Tore der letzten Jahrzehnte zur Einstimmung. Die Kinder standen am Kicker. Tosender Beifall, als Paul Scharner den Raum betrat. Ich habe die Veranstaltung ein wenig

moderiert, was bei einem so sympathischen, lockeren Kerl wie Paul ein Kinderspiel war. Nach einer kurzen Begrüßung wurden einmal die Old Sailors vorgestellt und dann unser Gast, der ja noch nicht allzu lange eine Rothose ist. Dann sind wir fließend in die große Fragestunde eingestiegen. Es bestand keine Scheu – alle Fans, große wie kleine, haben Paul ordentlich gelöchert. Er hat von den ersten Monaten in Hamburg, seinem bisher unglücklichen Start beim HSV (Verletzung, Gelb-Rot) sowie seiner Zeit in England berichtet. Die Kinder klebten an seinen Lippen. Im Anschluss gab es noch Autogramme und Fotos für alle. Jeder Wunsch wurde erfüllt. Auffallend war, mit welcher Höflichkeit ein Paul Scharner auch dem jüngsten Gast sein Autogramm überreichte. Einfach toll! Auch seine Antworten hatten Hand und Fuß. Er ist ein Profi,

der seiner Vorbildfunktion bei der Jugend ohne Zweifel gerecht wird. Den Abschluss der Veranstaltung bildete das Überreichen der Ehrenmitgliedschaft bei den Old Sailors. Dazu bekam er von uns ein Old Sailors- Trikot mit seinem Namen und der Nummer 20 auf dem Rücken, eine Old Sailors- Nummernschildumrandung, eine Siegerzigarre für seinen ersten Sieg im HSV- Dress, eine Flasche Schnaps für hohe Niederlagen sowie ein paar Old Sailors- Aufkleber, die in der HSV- Kabine anzubringen sind. Nach Ende der Veranstaltung hat Paul noch im kleinen Kreis mit uns gegessen, bis er dann in Richtung schönster Stadt der Welt aufgebrochen ist. Wir sind super glücklich mit dem Gast und wie der Tag verlaufen ist. Vielen Dank an alle Beteiligten – einfach klasse!

Spielerbesuch wie Weihnachten

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as war ein Tag.....der 18.11.2012! Es begann schon am Morgen beim Aufstehen. Den Sieg gg. Mainz noch nicht richtig verarbeitet drehte sich bei uns, dreht sich in ganz Brome, wieder alles um den HSV, SPIELERBESUCH! Was ist doch alles vorzubereiten...Ortsschilder schmücken, Lotsenfahrzeug dekorieren, Getränke kühlen, Brote schmieren, das Telefon steht nicht still.....ALLE sind nervös und angespannt. Fast wie Weihnachten. Und dann ist es soweit. Sie sind da. Geleitet von unserem Lotsenfahrzeug kamen Zhi Gin Lam, Heung – Min Son und Rainer Doell gegen 14 Uhr in den bestens dekorierten Vereinssaal „Herberts HSV-Hölle“. Im Partyraum waren 40, ja wirklich 40 HSV-LEGENDEN anwesend. Bei einem Mitgliederbestand von 52 eine tolle Anwesenheit ( man bedenke hierbei, das am Sonntag unsere örtlichen Vereine Fußball spielen ). Zum Einmarsch spielte die Musikbox LKK „Fliegen“, alle LEGENDEN erhoben sich und stimmgewaltig wurden unsere Besten herzlich begrüßt. Nach kurzer Absprache mit Rainer startete das geplante Programm. Gemeinsamer Imbiss, dabei Fragen und Antworten. Was für ein Spaß! Da gab es Fragen zum Aufräumen der Wohnung, zum Wohnort von Heung - Min in Eppendorf (Dittsches Eppendorfer Grillstation) bis zum Playstation-Einsatz. Schon interessant, was unsere Spieler so sag-

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ten. Im Anschluss wurden Geschenke ausgetauscht. Die Spieler hatten uns eine Tafel zur Erinnerung an ihren Besuch überreicht, schon toll! Fast wie Weihnachten. Wir hatten natürlich auch etwas vorbereitet. Für Rainer hatten wir eine Mütze - das Haar wird ja immer dünner - aus der HSV-LEGENDEN-Kollektion und für die Spieler gab es etwas, was man nicht kaufen kann. Eine Ehrenmitgliedschaft in unserem Fanclub verbrieft auf einer Schmuckurkunde. Da war die Freude bei allen groß. Herzlich willkommen im Fanclub! Weiter ging es mit dem Schreiben von Autogrammmen. Nicht nur auf Papier, nein auf allem, was man am Körper als Fan eben so trägt. Nach dem die Finger dann schon wehtaten, ging es zum Fotoshooting. Also ALLE Fotos und Autogramme, für uns sensationell.....für

die Spieler sicher recht hart. Zum Abschluss noch ein Gruppenfoto, ein Schlachtruf - NUR DER HSV - und dann, nach gut zwei Stunden, die leider viel zu schnell vergingen, war fast alles vorbei. Wir vom Fanclub saßen noch lange zusammen, mussten das Erlebte erst mal verarbeiten. Für unsere Jüngsten war es „wie Weihnachten“, so sagten Yannik und Sönke, und unserem ältestem Mitglied und Gastgeber Herbert entwich ein „ das ich das noch erleben darf!“. Emotionen unter dem Eindruck des Spielerbesuchs Wir vom Vorstand möchten uns im Namen aller HSV - LEGENDEN herzlichst bedanken bei Zhi Gin, Heung - Min und Rainer. Ein Dank auch an Nicole Peters & Nicole Fister für die nette Betreuung vorab.

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Jeffrey Bruma beim OFC „Blaue Jungs Munster“

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m 18.11.12 hatte der OFC Blaue Jungs Munster Besuch vom Spieler Jeffrey Bruma. Etwa 30 Personen versammelten sich im Deutschen Haus ( Sponsor der Blauen Jungs und gleichzeitig Clubraum des Fanclubs). Die Überraschung war sehr groß als die Tür aufging und Torsten Schrödinger den Spieler J.Bruma ankündigte. Bruma, begleitet von Nico Stövhase vom HSV Museum, wurde lautstark mit Applaus begrüßt. Jeffrey stärkte sich zunächst mit Tee und Ku-

chen. Danach wurden viele Fragen gestellt und natürlich auch beantwortet. Dann wurden Fotos als Erinnerung gemacht und schnell das Frageantwortspiel vom Volksparkett durchgeführt. Spontan ist Jeffrey in den Fanclub eingetreten und versprach, den Blauen Jungs ein Trikot vom nächsten Spiel. Dann ging die Veranstaltung zu Ende. Alle waren begeistert! Vielen Dank an Jeffrey, Nico und den HSV!

Rafael van der Vaart beim OFC Brandenburg

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er HSV-Spieler Rafael van der Vaart und Teammanager Marinus Bester besuchten am 18.11.2012 seine Fans in Brandenburg an der Havel! Kurz vor 15 Uhr trafen sie am Hauptbahnhof ein. Von dort holte Karsten Armgardt vom HSV-Fanclub „Fläming“sie ab und fuhr den Spielmacher & Teammanager auf die „eigene Scholle“. Nur eins passte Armgardt nicht, schmunzelnd merkte er an, dass Sylvie van der Vaart leider nicht mit dabei sei... Am Turnerheim warteten schon rund 100 Fans auf den Fußballstar. Der ließ sich schon vor der Tür mit dem ersten Fan knipsen und stand dann bei einer Fragestunde Rede und Antwort. Der Vorstand nutze die Gunst der Stunde, den Regionalbetreuer Andre Schmidt für seine Arbeit im Vorstand - 10 Jahre Clubchef und 15 Jahre Vorstand - zu danken und überreichte

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dazu ein passendes Geschenk. Um knifflige Statements waren van der Vaart und Bester nicht verlegen. So gab‘s u.a. die Erkenntnis, dass Keeper Adler „natürlich besser“ als Neuer sei, und der Kontakt zu den Fans in Deutschland wesentlich enger und unproblematischer möglich sei als in der englischen Premier-League. Später schrieb der HSV-Star

geduldig Autogramme auf alles, was vorgelegt wurde. Unter anderem auf einen Toaster und auf T-Shirts. Die Fans waren zufrieden! So hohe Prominenz hier in der Stadt ist auch für sie selten. Im Stadion - und dort sind die HSV-Fans der Havelstadt häufig zu finden - sind sie ihrem Star selten so nah wie am 18.11.2012.

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Mancienne und Sala beim OFC „Kehdingen“

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m 18.11.2012 hatte der OFC Kehdingen - uns gibt es bereits seit 29 Jahren - das Glück, Besuch von unserem HSV zu bekommen. Unsere Spieler Michael Mancienne und Jacopo Sala waren unsere Gäste. Sie wurden von Andreas Birnmeyer begleitet. Pünktlich um 14 Uhr waren unsere Gäste da. In lockerer Runde wurde bei Kaffee und Kuchen über Vieles gesprochen. Alle Fragen wurden ehrlich beantwortet. Da die Deutschkenntnisse der beiden noch nicht so gut sind, haben wir die Talkrunde in Englisch durchgeführt. Vielen Dank an Andreas, der die

Übersetzung hervorragend durchgeführt hat. Michael und Jacopo kamen sehr sympathisch rüber. Nachdem alle Fragen, Autogramm- und Fotowünsche erfüllt worden waren, haben sich die Spieler nach gut 2,5 Stunden wieder auf den Rückweg gemacht. Alle anwesenden Mitglieder waren sich nach diesem tollen Nachmittag einig: Es war einfach Klasse! Hier noch einige Stimmen: Franziska Schulz: „Es war geil, supernett, die zwei“; Steffanie und Volker Suhr: „Uns hat der Nachmittag mit euch und den HSVern sehr gut gefallen. Es war eine lockere, gesellige und an-

genehme Atmosphäre. Auch die Fragestunde und das Autogrammegeben haben uns sehr gut gefallen. Da sind wir immer wieder gerne dabei. Danke Anja für das Organisieren und Managen!“

Das perfekte Wochenende

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Jahre HSV, 10 Jahre Fanclub „HanseHessen-Hochtaunus“ – und ein von A(ogo) bis „Z(um Schwanen)“ gelungener FanclubBesuch von Dennis am 18.11.2012: mehr geht nicht! Aber kurz der Reihe nach: Von unserem Präsidenten Horst und Fahrer „Rüüüd“ (Hauptwohnsitz: auf der Autobahn) direkt am Frankfurter Flughafen abgeholt, traf Dennis kurz nach 14:00 Uhr unter lautem Beifall im Gasthaus „Zum Schwanen“ in Oberursel beim Wirt unseres Vertrauens „Heinzi“ – seit über 40 Jahren ebenfalls begeisterter HSV-Fan - ein. Ganz wichtig: Im Gepäck hatte Dennis drei Punkte vom Heimsieg gegen Mainz mitgebracht, so dass er sich bestens gelaunt, flankiert von Horst und dessen Vi Zé Stefan, in rustikal-lockererer Atmosphäre auf dem Podium den Fragen der fast 50 Anwesenden stellte. Wobei wir auch eine Abordnung des befreundeten Fanclubs „Rothemden MainSpessart“ willkommen heißen durften. Nach der Begrüßung unserer Nummer 6 durch Stefan, ergab sich aufgrund der Vielfältigkeit der Mitglieder schnell eine äußerst abwechslungs-

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reiche Fragerunde, in der Dennis nie eine Antwort schuldig blieb. Unheimlich offen und sehr sympathisch gab er über (fast) alles bereitwillig Auskunft. Sei es die Jugendarbeit („da kommt zu wenig rum“), die aktuelle Saison („da ist noch viel Luft nach oben“, „hohes finanzielles Risiko des Vereins“), die schlimme letzte Saison („da haben wir einfach Glück gehabt, nicht abgestiegen zu sein“) oder das Leben als Fußballprofi allgemein: Dennis ist sich der Höhen und Tiefen des Profifußballs sehr bewusst und konnte dies jedem von uns gerade nach seinen eigenen jüngsten Erfahrungen eindrucksvoll vermitteln. Auch sein Hinweis, dass bei einigen Heimspielen die schnell artikulierte Unzufriedenheit auf den Rängen sich eher kontraproduktiv auf die eigene Mannschaft auswirke, regt zum Nachdenken an. Fans von der Nordtribüne wurden dabei von dieser Kritik übrigens deutlich ausgenommen. Seine Verbundenheit zu Hamburg machte er im weiteren Verlauf mehr als deutlich mit dem Hinweis, dass er sich in Altona „was Eigenes“ zugelegt habe und nach seiner aktiven Zeit auf alle Fälle weiterhin in Hamburg leben wolle. Bis dahin hat er sich aber sein 1. BundesligaTor für den HSV fest vorgenommen. Die interne Wette mit Dennis Diekmeier, wem dies zuerst gelingen werde, läuft: viel Glück, Dennis (Aogo)! Mach es einfach wie beim Pokal in Trier! Nach 90 Minuten plus Nachspielzeit war die Fragerunde beendet, und in der Verlängerung nahm sich der Zimmerpartner unseres Mannschaftskapitäns ausgiebig Zeit für Autogramme und Erinnerungsfotos bis das Blitzlichtgewit-

ter fast schon ein wenig zu viel wurde. Nach dem Überreichen eines Gastgeschenkes, welches, zugegeben, mit profigerechter Ernährung leider nur wenig zu tun hatte, und über das sich vermutlich eher die Damen (und Herren) auf der Geschäftsstelle freuen dürften, sowie dem in Hessen obligatorischen Bembel (Gefäß zum Ausschank für „Ebbelwoi“ bzw. Apfelwein, für alle Nicht-Hessen) fand dieser Nachmittag nach insgesamt 2,5 Stunden ein Ende. Mit den besten Wünschen für die eigene Gesundheit und den weiteren Saisonverlauf , bei baldiger Rückkehr in die Stammelf, wurde Dennis verabschiedet und von Horst wieder zum Flughafen chauffiert. Damit endete ein für alle Anwesenden einmaliger und sicher unvergesslicher Nachmittag. Ein großes Kompliment und vielen Dank an Dennis für seinen Besuch im Taunus, der ihn von allen die Fanclubs besuchenden Profis am weitesten aus Hamburg weggeführt hatte, zumal er am Vorabend noch die von ihm selbst organisierte Weihnachtsfeier unserer Profis absolviert hatte. Wir möchten uns darüber hinaus auch vielmals bei der HSV-Fanbetreuung und dem Hamburger SV bedanken, die diesen Besuch möglich gemacht und finanziert hatten – sicher alles andere als eine Selbstverständlichkeit und daher von uns umso mehr gewürdigt. Herzliche Grüße aus Hessen mit den besten Wünschen an alle HSVer für eine Herrlich Schöne Vorweihnachtszeit und frohe Festtage für Euch und Eure Angehörigen. Auf ein gutes und erfolgreiches Jahr 2013! Eure HanseHessen Hochtaunus

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Drobny und Jirácek zu Gast bei der HSV-Fanszene Berlin

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ber 30 Mitglieder, Freundinnen und Freunde der HSV-Fanszene Berlin diskutierten am Sonntag Nachmittag angeregt mit den beiden HSV-Profis Jaroslav Drobny und Petr Jiráček. Diese waren für einen Besuch bei den Berliner HSV-Fans extra in deren Fankneipe „Dubliner“ in den Prenzlauer Berg gekommen. Petr hat zunächst ein wenig von seinem kurzfristigen Transfer zum HSV im Sommer erzählt. Er sei schon sehr überrascht gewesen, als Felix Magath ihm vier Tage vor Ablauf der Transferperiode eröffnet habe, dass er nicht mit im plant und er sich einen neuen Verein suchen solle. Sein Berater habe dann Kontakt zum HSV aufgenommen, der auch schnell zugeschlagen hat. Er ist sehr froh, jetzt in Hamburg zu sein. Die Stimmung im Verein und die Stadt seien viel besser. Und auch wenn er am liebsten auf der Sechs spielt, ist er sehr variabel und könne zum Beispiel

auch auf den Außen spielen. Petr hat übrigens am Montag eine Untersuchung der Leiste in Berlin. Danach wird entschieden, ob er operiert werden müsse. Daher ist auch nicht klar, wie lange er noch ausfällt. Andi hat ihm zur Sicherheit auch noch seinen eigenen Orthopäden in Spandau empfohlen. Auch Jaroslav fühlt sich sehr wohl in Hamburg. Er hat daher auch kein Interesse, im Winter zu wechseln. Nur zu den Bayern wäre er im Sommer gerne gegangen. Für ihn war es im ersten Jahr nicht sehr einfach, da er mit Frank Rost einen bei den Fans sehr beliebten Spieler als Konkurrenten hatte. Dann hatte er ein paar schlechte Spiele und die Presse schrieb dann gegen ihn. Darauf schaue er aber nicht mehr. Mit zunehmendem Alter nehme man die Presse auch nicht mehr so wichtig. Arbeit sei nicht alles und er hat mit seiner Familie auch mittlerweile andere Prioritäten. Auf die Erwartungen des HSV in dieser Saison angesprochen antworteten beide,

dass man natürlich immer europäisch spielen will. Im Moment sei noch alles sehr eng in der Tabelle. Bayern, Dortmund und Schalke spielen um die Meisterschaft, aber dahinter gebe es bestimmt 10 Mannschaften, die sich um die verbliebenen europäischen Plätze streiten. Und da gehöre der HSV dazu. Und mit Fink habe man ja auch einen sehr guten Trainer! Natürlich wurde auch die WM-Qualifikation der beiden tschechischen Nationalspieler angesprochen. Italien ist wohl als Erster sicher, aber ein zweiter Platz sei realistisch, auch wenn Bulgarien und Dänemark starke Gegner sind. Danach war fleißiges Autogramme schreiben angesagt, bevor dann beide noch zu einem Foto-Shooting bereit standen. So endete dann ein sehr schöner Nachmittag mit den beiden sympathischen Spielern, bei der auch das eine oder andere Frauenherz höher schlug. Und so hieß es dann am Ende: „Petr ist der neue Petric!“

Im freien Friesland - Robert, Ronny und Jan

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uf diesem Wege noch einmal recht herzlichen Dank an euch und natürlich an Robert , Ronny und Jan ,die uns durch ihre unheimlich aufgeschlossene und lockere Art unvergessene Stunden bescherten. Ausgiebig beantworteten sie Fragen,der über 130 anwesenden Fans und Fangruppierungen und schrieben anschließend unermütlich Autogramme und stellten sich gekonnt ins Blitz-

lichtgewitter. Besonders die interessanten Antworten und Einblicke unseres Torwarttrainers sorgten auch noch nach der Veranstaltung für viel Gesprächsstoff. Aber auch sonst nutzten die anwesenden Fan Clubs „Sudden Death, „Dolle Raute“, „Lappan Rauten“ und „Jade Rauten“ den Nachmittag bis in die Abendstunden hinein zum fröhlichen Beisammensein und Erfahrungsaustausch. Man schmiedete Pläne und traf Vorbereitun-

gen u.a. für gemeinsame Fahrten und Aktivitäten außerhalb des Fußballs. Rundum ein gelungener Tag für Jung und Alt.

Zu Besuch bei 48 - Dennis Diekmeier

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ennis Diekmeier war bei uns zu Gast und hat uns in lockerer Art und Weise ca. 2 Stunden Rede und Antwort gestanden und hat natürlich jede Menge Autogramme gegeben und Fotos gemacht und machen lassen.

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Die Teilnehmerzahl lag bei 48 Personen, von Kindern bis Senioren. Dennis hat uns einen kleinen Einblick in seine tägliche Arbeit gegeben und uns die eine oder andere Anekdote erzählt. Außerdem hat er von seiner bisherigen Karriere

erzählt. Wir sind euch sehr dankbar, dass wir diesen Besuch realisieren konnten und hoffen, es hat Dennis auch gefallen. Der Nachmittag hat auch 6 neue Mitglieder für unseren FanClub und somit auch für den HSV gebracht. supporters news


Regelquiz Regelfragen aus der Praxis für die Praxis Text Bodo Scheuing · Foto Witters

1.

Frage: René Adler hat den Ball mit beiden Händen sicher unter Kontrolle. Zur Strafraumlinie laufend gerät er mit einem Fuß eindeutig über die Linie, bevor er den Ball in das Spiel bringt. Muss, und wenn ja, der Schiedsrichterassistent (SRA) reagieren?

2.

Frage: Heiko Westermann will im eigenen Strafraum einen scharf geschossenen Ball mit dem Fuß annehmen. Davon prallt der Ball gegen seinen Arm, wobei der Ball deutlich die Richtung verändert. Klar: Elfer gegen den HSV, oder ?

3.

Frage: Im Spiel protestiert der Gästetrainer mehrfach gegen die Entscheidungen des Schiedsrichters (SR). Der SRA hat den Coach zweimal ermahnt, doch der „mosert“ weiter. In der nächsten Spielunterbrechung schickt der SRA den Trainer auf die Tribüne. Richtig so, oder ?

4.

Frage: Der Keeper der Gäste, mit dem Ball in den Händen, hält diesen länger als sechs Sekunden. Der SR reagiert nicht, dafür aber der SRA, der die Fahne hebt. Prima – was nun ?

der Ball fliegt in das Seiten-Aus. Der SRA reagiert nicht. Einwurf ?

6.

ßerhalb des Strafraumes ziemlich arg verletzt. Er muss auf einer Trage vom Spielfeld gebracht werden. Er kann nicht weiterspielen. Wie muss sich der SR jetzt verhalten?

Frage: Die Gäste von der Isar bekommen ca. 2 Meter außerhalb des Strafraumes einen indirekten Freistoß zugesprochen. Boatang spielt das Leder ungenau zu seinem Torwart Neuer. Dieser kann den Ball nicht erreichen, so dass dieser unberührt in das eigene Tor rollt. Eine Entscheidung muss her!

Frage: Ein Wechselspieler läuft unangemeldet auf das Spielfeld. Der Ball ist im Spiel und ein Gegenspieler schlägt ihm mit der Faust auf den Körper. Jetzt ist der SR aber gefordert – oder?

7.

10.

Frage: Strafstoß (Elfer) für den HSV. Son läuft an und schießt, während sich der Torwart von der Linie nach vorn bewegt und den Ball hält. Der SR hat dies richtig und sofort erkannt und lässt den Strafstoß wiederholen. Son will aber nicht mehr schießen und gibt das Leder an van der Vaart weiter. Was nun ?

8.

9.

Frage: „Maxi“ Beister wird außerhalb des Spielfeldes behandelt und will unbedingt so schnell wie möglich wieder am Spiel teilnehmen. Der SR ist auf das Spiel konzentriert und auch der SRA bekommt keinen Kontakt zu seinem „Chef“. Nun schickt der „ASSI“ den Spieler Beister in das Spiel. OK?

Frage: Torwart Wiese, wie immer gut gegelt, hat sich bei einem verwarnungswürdigen Foul (ROT) au-

5.

Frage: Eckstoß für den HSV. Der Gegenspieler von Marcel Janssen hält den Abstand ein. Der SR gibt den Ball frei und in diesem Moment verkürzt der Gegenspieler den Abstand, wird angeschossen und

… zur 4. Frage: Der SRA hat nur bei klaren und unauslegbaren Vergehen einzugreifen. Hier geht es die Beurteilung einer Zeitspanne. Die Entscheidung liegt … zur 3. Frage: Leider hat der SRA „überzogen“. Nur der SR ist berechtigt, den Trainer aus dem zu verweisen. … zur 2. Frage: Der SR lässt weiterspielen. Es liegt eindeutig kein absichtliches Handspiel vor, eher eine unglückliche Berührung. Von einer unnatürlichen Körperhaltung kann ebenfall nicht gesprochen werden. … zur 1. Frage: DEs handelt sich um ein „Vergehen“, welches der SRA wahrgenommen hat. Er zeigt dies mit erhobener Fahne an. Spielfortsetzung mit direktem Freistoß für den Gegner. Keine persönliche Strafe.

Antworten …

… zur 7. Frage: Klar! Wiederholung für den HSV und der Strafstoßschütze darf gewechselt werden. Dies muss vorher dem SR angezeigt werden. … zur 8. Frage: Der – die SR sollen einen auf der … zur 6. Frage: Die Spielfortsetzung erfolgt mit einem Eckball, denn aus einem Vorteil kann kein Nachteil entstehen. … zur 5. Frage: Die Fahne vom „ASSI“ geht hoch. Wiederholung des Eckstoßes und Verwarnung GELB). Der Eckstoß muss jetzt durch Pfiff freigegeben werde. Warum? Immer dann, ein Spieler auf dem Feld behandelt wurde oder aber, wenn eine persönliche Strafe ausgesprochen wurde. beim SR. Der SRA hat hier seine Kompetenz überschritten. Aber trotzdem bleiben sie Sportskameraden.

… zur 10. Frage: NEIN ! Es ist ausschließlich dem SR vorbehalten, durch Handzeichen oder Ruf, Spielern das Betreten des Spielfeldes zu gestatten. … zur 9. Frage: Der SR wird richtig entscheiden und den „Schläger“ vom Feld schicken (ROT). Den er verwarnen (GELB). Spielfortsetzung erfolgt mit indirektem Freistoß, dort, wo sich der Ball bei der Unterbrechung befand. Bei zwei Vergehen zweier verschiedener Parteien zählt für die Fortsetzung immer das erste. Trage liegenden Spieler keine sogenannte zeigen. Er teilt seine Entscheidung (ROT) erst dem Mannschaftsführer, betroffenen ist, mit, ebenso dem des Gegners. Die Spielfortsetzung erfolgt mit direktem Freistoß.

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Flagge zeigen! Auswärtsfahrt zum IRONMAN HAWAII Text & Fotos Olaf Stahl

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eit knapp 2 Jahren hat der HSV auch eine Triathlon-Abteilung. Das war längst überfällig und ich habe mich sofort angeschlossen. Als erster Triathlet der Vereinsgeschichte habe ich dann im November 2011 auf Cozumel in Mexiko einen Ironman absolviert. 3,8km schwimmen, 180km Rad fahren und 42,2km laufen! Mit Platz 58 unter 2500 Teilnehmern und Teilnehmerinnen und Rang 6 in der AK M40 habe ich mich dabei sofort für die Ironman-Weltmeisterschaften auf Hawaii 2012 qualifiziert. Perfekt! Das Beste daran war, dass ich über

11 Monate Zeit für die Vorbereitung hatte. Die Wettkampfsaison war genau auf den Saisonhöhepunkt auf Hawaii ausgerichtet. Nach guten Platzierungen in den Jahren 2007 und 2009 wollte ich bei meiner 3. Teilnahme auf Hawaii richtig einen raushauen und möglichst weit vorne landen. Die Motivation war super hoch. Leider machten mir dann schon ziemlich früh im Jahr Knieprobleme zu schaffen und eine Operation im April war unumgänglich. Anschließend bin ich über 3,5 Monate mit dem Lauftraining ausgefallen und meine Teilnahme auf Hawaii war mehr als fraglich.

Trotz der schwierigen Umstände ist es mir gelungen, wieder gut in Form zu kommen. Ich wollte mich unbedingt mit den besten Triathleten der Welt im Wettkampf messen. Im September erhielt ich die Erlaubnis meiner Ärzte für einen Start auf Hawaii. YES! Am 03. Oktober machte ich mich mit meiner Freundin Tina gemeinsam auf den Weg nach Big Island, der größten der Hawaii-Inseln. Um uns zu akklimatisieren und an die 12 Stunden Zeitverschiebung zu gewöhnen, sind wir bereits 10 Tage vor dem Wettkampf angereist. Auf Hawaii wird nicht mehr viel trainiert, sich nur noch ein wenig bewegt und das Material getestet. Ein Highlight war dabei das morgendliche Schwimmen im Pazifik. Das Wasser war 26°C warm, glasklar und voller bunter Fische. Dazu haben uns oft Delfine und große Meeresschildkröten beim Schwimmen begleitet. Zum Schwimmen hatte ich jedes Mal eine Supporters-Fahne mit, die am Schwimmstart an der Kaimauer platziert wurde. Flagge zeigen! Den HSV-Sieg in Augsburg musste ich aufgrund der Zeitverschiebung nachts im Liveticker verfolgen. Am 13. Oktober ging ich dann ohne große sportliche Erwartungen an den Start. Mein Ziel war es, heil und gesund ins Ziel zu kommen und das im Idealfall bei Tageslicht. Temperaturen um die 35°C, hohe Luftfeuchtigkeit, starker Wind auf der Radstrecke und mein schmerzendes repariertes Knie machten den Wettkampf zu einer einzigen Tortur. Angefeuert von Tina kämpfte ich mich aber durch und erreichte nach 11:09:09 Std. als „Daylight-Finisher“ überglücklich das Ziel. Ein paar Tage später mussten wir dann wieder zurück nach Brokdorf an der Elbe und wurden dabei von der Familie und vielen Freunden herzlich empfangen. Jetzt heißt es erst einmal regenerieren. Solange mein Knie nicht wieder richtig gesund ist, werde ich keine weiteren Wettkämpfe absolvieren. Bleibt also mehr Zeit, um mich mit dem HSV zu beschäftigen… Hang loose, Olaf Stahl, Brokdorf

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HSV-Fußballschule Von sechs bis vierzehn Text Simon Köster · Fotos HSV-Fußballschule

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eim Heimspiel gegen Mainz 05 wurde der 8-jährige Mattes Dierks als 45.000 Fußballschulenteilnehmer geehrt. Seit Oktober 2003 werden in ganz Norddeutschland Ferien- und Wochenendcamps sowie Fördertraining und eine Torwartschule angeboten. Gerne möchten wir euch die Fußballschule mit oft gestellten Fragen ein wenig näher vorstellen. Welche Ziele hat die Fußballschule? Angeboten werden die Trainingseinheiten, um die Kinder und Jugendlichen für den Fußball und den HSV zu begeistern. Alle Kinder sind gleichermaßen willkommen, ob guter Vereinsspieler oder erst Fußballanfänger? Wo finden die Kurse statt? Mittlerweile finden die Camps bei 90 Partnervereinen in Norddeutschland statt. Es ist bestimmt auch ein Standort bei euch in der Nähe dabei. Beim Fördertraining und der Torwartschule wird in Fußballcentren in Hamburg und Umgebung trainiert. Wie läuft ein Camptag ab? Bei den Camps trainieren die Teilnehmer von 09:30 Uhr – 15:30 Uhr. Zwischen den Trai-

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ningseinheiten essen Teilnehmer und Trainer gemeinsam Mittag. Das professionelle Training steht im Vordergrund, aber der Spaß kommt auch nicht zu kurz. Wie alt sind die Teilnehmer? Bei den Kursen ohne Übernachtung können Teilnehmer der Jahrgänge 2000 – 2006 mittrainieren. Es gibt in den Sommerferien auch drei Kurse mit Übernachtung auf dem HSV-Trainingsgelände in Norderstedt für die Jahrgänge 1998 – 2004.

Was ist das Fördertraining und die Torwartschule? Das Fördertraining ist eine zusätzliche Trainingseinheit als Ergänzung zum eigenen Vereinstraining und findet einmal wöchentlich über 75 Minuten statt. Zusätzliche Trainingseinheiten gibt es auch in der Torwartschule, die vom ehemaligen DDR-Nationaltorhüter Dirk Heyne geleitet wird. Bei Fragen zur Fußballschule erreicht ihr uns unter 040/4155-1049 oder per Mail an Fussballschule@hsv.de. Alle weiteren Informationen gibt es unter www.hsv-fussballschule.de.

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Lesen und Hören Ernst Happel – Genie und Grantler Text Ingo Thiel

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rnst Happel ist für viele der größte Trainer, den der HSV je hatte: der mit der längsten Amtszeit in der Bundesliga und den meisten Erfolgen, in 36 Meisterschaftsspielen mit dem HSV ungeschlagen. Der Mann, der die Abseitsfalle und das Forechecking im deutschen Fußball einführte und schon zu Lebzeiten eine Legende war. Zu seinem 20. Todestag erscheint nun eine Biographie, die nicht nur den Fußballer und Trainer, sondern auch den Menschen und die Persönlichkeit Ernst Happel beschreibt. Dem Autor Klaus Dermutz ist Erstaunliches gelungen: Er führte mit dem gefürchteten Schweiger und Grantler, der so manchem Sportjournalisten ob seiner Wortkargheit schlaflose Nächte bereitet hat, zwei ausführliche Interviews. Happel, der Pressekonferenzen mit maximal zehn Worten beendete und fassungslose Redakteure ohne einen Hauch von Information zurückließ, zeigt sich dabei sehr offen und auskunftsfreudig. Auf diesen Interviews und zahlreichen Sekundärquellen, darunter zwei Gespräche mit Franz Beckenbauer und Felix Magath, basiert dieses Buch, das ein

lebendiges Portrait von der Kindheit über den genialen Rapid-Fußballer bis hin zu seiner erfolgreichen Trainerkarriere zeichnet. Dabei, so erfährt der Leser, verfügte Happel nie über ein Trainerdiplom, weshalb der damalige HSV-Manager Netzer erhebliche Schwierigkeiten aus dem Weg räumen musste, bis der DFB eine Sondergenehmigung erteilte. Die Jahre beim HSV werden ausführlich behandelt, mit zahlreichen Anekdoten und Begebenheiten, welche die Art Happels sehr deutlich charakterisieren. Waren die Forderungen eines Spielers bei Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung zu hoch, gab Happel demjenigen die Gelegenheit, auf der Ersatzbank in Ruhe darüber nachzudenken. Er hasste Disziplinlosigkeiten und wollte eine klare Ordnung in seiner Mannschaft. Gleichzeitig kümmerte er sich aber um seine Spieler, stellte sich vor sie und baute sie auf. So auch vor dem Europokalfinale gegen den scheinbar übermächtigen Favoriten Juventus. Als Happel sah, dass sich seine Spieler beim Aufwärmen von dem ohrenbetäubenden Lärm der rund 50.000 Tifosi beeindrucken

ließen, rief er die Mannschaft zusammen und erzählte eine Anekdote. Die Spieler lachten und waren gelöst. Das Ergebnis ist bekannt. Ein äußerst gelungenes Buch über einen großen Trainer, dessen Lebensmotto sich sicherlich viele von uns anschließen können: „Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag.“ Ernst Happel – Genie und Grantler 336 Seiten, gebunden 19,90 Euro Verlag die Werkstatt ISBN: 978-3-89533-934-9

Mein erster Stadionbesuch

Solide gerappt

Text Michael Harms

Text Philipp Markhardt

ieses Buch beleuchtet aus unterschiedlichen Blickwinkeln den ersten Besuch eines Fußballstadions. Es spielt keine Rolle, ob mit acht oder 48 Jahren, in Hamburg, Nürnberg oder Plauen, eines vereint alle: die Erinnerung an den ersten Stadionbesuch. Ob freudige Ereignisse oder tief traurige Momente, der Fußball vereint uns alle. Die Autoren riefen bei der Entstehung dieses Werkes über das Internet dazu auf, persönliche Erlebnisse des ersten Stadionbesuchs einzusenden. So findet sich eine bunte Mischung verschiedener Generationen und Berufsgruppen in diesem Buch wieder. Wo auch immer der erste Stadionbesuch war, wer zum ersten Mal ein Fußballstadion von innen gesehen hat, behält diesen Moment in ganz besonderer Erinnerung. Dies zeigt dieses Buch anhand von kurzen Geschichten auf beeindruckende und facettenreiche Art und Weise.

orneweg: Als ich 13 Jahre jung war, habe ich begonnen Rap zu hören. Erst den amerikanischen Mist, dann ging es langsam mit dem deutschen Kram los. Ich gehöre also der Generation an, die 80,8 bpm und Samples aus dem Soul unter den Lyrics gehört hat und Techno beziehungsweise Eurodance verabscheute. Das ist wichtig zu wissen, wenn nun diese Rezension folgt, denn wenn ich Raps auf Technobeats höre, die auch gut im Traffic Kaltenkirchen (Gibt’s das eigentlich noch?) laufen könnten, dann blutet mein Herz. Bitte, Elvis! Geht das nicht langsamer? Oder muss ich ganz einfach einsehen, dass die Jugend heute eben sowas hört? Wie auch immer. Textlich arbeitet Elvis die Zeit nach dem vielzitierten Umbruch auf, und nicht nur das, auch der Abstiegskampf der letzten Saison sowie der schlechte Saisonstart 2012/13 werden thematisiert und die Trendwende bejubelt. Klar, dass es da auch ein paar Grußadressen ins Viertel, an die Weser und an die Medien gibt. Wir erinnern uns schließlich (nicht all zu gerne) an Häme und Spott, die über dem ruhmreichen HSV kübelweise ausgekippt wurden. Alles in allem ganz solide gerappt, aber wie gesagt, mit Techno werd ich einfach nicht warm.

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Mein erster Stadionbesuch Autoren: Jannis Linkelmann, Heidi Marinowa, Martin Thein (HRSG.) Verlag die Werkstatt 192 Seiten 12,90 Euro, ISBN: 978-3-89533-895-3

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VON FANS FÜR FANS

DAS BUCH ÜBER DIE HSV-FANSZENE STIMMEN ZUM BUCH:

„Es gibt viele Bücher über den HSV, aber nur eines über seine Fans. Ein großartiges Werk, ich bin beeindruckt!“ Oliver Scheel, HSV-Vorstand

„Ein Buch direkt aus dem Block: Der 660-Seiten-Wälzer setzt Maßstäbe in Sachen Fanretrospektive.“ Andreas Bock, 11 Freunde

„Für alle, die jemals in der Westkurve standen um den HSV anzufeuern, ist dieses Buch auf jeden Fall die Pflichtlektüre.“ Dieter Matz, Hamburger Abendblatt

„Es fehlt nichts. Da steht wirklich

PREIS NUR 39,90 EURO

alles drin!“ Dirk Mansen, HSV-Museum

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facebook.com/KinderDerWestkurve 55


Aus den Fanclubs Sudden Death Nordenham

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udden Death Nordenham - gewinnt das 1. Fußballturnier für Fanclub-Mannschaften. Am 21.07.2012 fand das 1. Fußballturnier für Fanclub-Mannschaften der Wesermarsch statt. Neben dem ausrichtenden Bayern Fanclub „Nordenhummer“ nahmen auch noch der Werder-Fanclub „Werderfreunde Wesermarsch“, der Schalke-Fanclub „Auf Schalke Nordenham“ und der Gladbach-Fanclub „De Freesen Butjenter Borussen 05“, sowie unser Team vom „Sudden Death Nordenham“ teil. Pünktlich um 14.00 Uhr wurde die Veranstaltung durch Grußworte des 1. Vorsitzender der „Nordenhummer“, des stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt Nordenham, sowie der Vorsitzenden der Kinderhilfe Butjadingen eröffnet. Schon hier konnten wir uns positiv in Szene setzen. Schließlich übergaben der 1. Vorsitzende Jochen Spekker und Kassenwart Dirk Stenzel einen Spendenscheck über 250 Euro. Allein diese nicht erwartete Geste brachte uns viele Sympathien ein. Direkt im Anschluss be-

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Text und Foto Dirk Stenzel

gann, bei einer Spielzeit von 20 Minuten, der sportliche Wettkampf um den Turniersieg. Bereits im ersten Turnierspiel sollte sich zeigen, dass der Sieg nur über uns gehen würde. Eine überforderte Schalke-Mannschaft wurde mit einem 7:0 durch den Schlusspfiff erlöst und wir fieberten dem heiß ersehnten Nordderby entgegen. Die Devise hieß: „Bloss nicht versagen und alles geben!“. Und dann ging es los. Und wie!! Anstoß, erster Angriff, Flanke – Kopfball – Tor. Nach gefühlten 5 Sekunden führten wir 1:0. Erleichterung pur. Was danach folgte, war eine Demonstration der Stärke und eine kleine Revanche für alles Erlebte. Mit dem höchsten Tagessieg von 8:0 wurden die Bremer vom Platz gefegt. Anschließend wurden die Gladbacher mit 6:0 besiegt und es lief alles auf ein Finale zwischen den Gastgebern und uns hinaus. Aufgrund der vorherigen Ergebnisse war klar, dass die Bayern auf jeden Fall gewinnen mussten, während uns ein Unentschieden reichen würde. Eine gute Ausgangsbasis, aber man wollte die Bayern auf keinen Fall unterschätzen. Die Bayern schienen

ob unserer Stärke eingeschüchtert und zogen sich in breiter Masse in die Defensive zurück und ließen uns das Spiel machen. Wir kontrollierten das Spiel und warteten geduldig auf die Chance zum 1:0. Nach dem dieses dann gefallen war, spielte man die Zeit runter und erhöhte sogar auf 3:0. Schlusspfiff und alles andere war Jubel über den ersten Pott seit langer Zeit! Mit vier Siegen und 24:0 Toren wurde die richtige und beste Mannschaft Turniersieger. In diesem Punkt waren sich alle einig und auch von den sportlichen Gegnern gab es große Anerkennung. Am Ende wurde der Pokal freudestrahlend in den Himmel gereckt und man ließ den Tag noch entspannt ausklingen. In diesem Zusammenhang bedankt sich der Vorstand bei allen Spielern und Fans für den gelungenen Tag und die tolle Unterstützung, sowie bei den „Nordenhummern“ für die tolle Organisation! Abschließend ist zu erwähnen, dass im Verlaufe des Tages knapp 1.400 Euro gesammelt wurden, die an die Kinderhilfe Butjadingen übergeben werden konnten.

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250 km mit HSV-Motivwagen zum 125. Geburtstag!

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ie gratuliert man einem Dino zum Geburtstag? Diese Frage stellte sich der HSVFanclub „raute im herzen“ aus Surwold. Kurz entschlossen, lange geplant und vorbereitet, erbaute der Fanclub unter tatkräftiger Mithilfe der „jüngsten HSV-Fans“ einen HSVMotivwagen zum 125. Geburtstag. Mehrere Wochen bastelten, malten und sägten die Fanclubmitglieder. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Ein Motivwagen mit der Nachbildung des Jubiläumstrikots des HSV, einem Fußballplatz mit Bällen sowie der Nachbau der Imtech-Arena aus Holz, Stoff und Folie. Bevor es nach Hamburg ging, wurde erstmals der Wagen im Rahmen des Festumzuges 2012 zum Erntedank in Surwold vorgestellt. Eine Woche später, anlässlich der Geburtstagsparty und dem Punktspiel gegen Hannover

96, machten sich 60 Fanclubmitglieder vom deutsch-niederländischen Grenzgebiet aus auf den über 250 km langen Anfahrtsweg zum HSV, um auf diese besondere Weise zu gratulieren. Dieser außergewöhnliche Geburtstagsgruß konnte voller Stolz und Glück der HSV-Fangemeinde bei der Imtech-Arena präsentiert werden. Die Rückmeldungen der HSV-

Superfan! - Diesmal aus Ostbelgien

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n regelmäßigen Abständen macht sich der Fernsehsender Sport1 auf die Suche nach ihnen: den „LIGA Total! Superfans“. Leidenschaftliche Anhänger, die immer noch eine Spur verrückter sind als andere und die einen Großteil ihrer Zeit „ihrem“ Bundesligaverein widmen. Nun ist das Produktionsteam in Ostbelgien fündig geworden, genauer gesagt in Amel. Dort lebt inzwischen Eric Rauw, der Präsident der HSV-Fans Ostbelgien. Zusammen mit ein paar Freunden hat er vor sieben Jahren zunächst aus einer Bierlaune heraus den Versuch unternommen, die bis dahin verstreuten Fans des Hamburger SV hierzulande zusammenzubringen. Am 9. Mai 2005 wurde daraufhin der Fanclub HSV-Fans Ostbelgien in Elsenborn gegründet. Mittlerweile zählt er mehr als 230 Mitglieder! Zu den Höhepunkten gehörten neben den vielen Ausfahrten die Besuche von Vincent Kompany, Vadis Odjidja-Ofoe, Ruud Van Nistelrooy und Heung-Min Son im Vereinslokal, der Tankstelle Rauw in Elsenborn. Nicht zu vergessen die große Choreo, die von den HSV-Fans Ostbelgien zu ihrem fünfjährigen Bestehen im Hamburger Volksparkstadion präsentiert werden­ konnte.

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Text und Foto Hermann Lampen

Fans wie: „Echt super“, „starke Idee“, „dürfen wir das in Facebook einstellen?“ zeigten, dass sich die Anstrengungen gelohnt hatten. Auf der Rückfahrt waren sich alle HSV-Fanclubmitglieder „raute im herzen“ einig: „Die Reaktionen auf den Motivwagen waren super und mit 3 Punkten im Gepäck, lässt sich der Geburtstag noch schöner feiern.“

Text und Foto Eric Rauw

Nun ist man in Hamburg wieder aufmerksam geworden auf Ostbelgien: Auf der Suche nach dem „LIGA Total! Superfan“ wurden die Leute von Sport1 dorthin beordert. Das Team besuchte Eric Rauw zu Hause in Amel, an seinem Arbeitsplatz in St. Vith und es begleitete die stimmungsvolle Busfahrt der HSV-Fans Ostbelgien. In Hamburg wurden die Dreharbeiten dann fortgesetzt: im Umfeld des Heimspiels gegen Hannover 96 und bei der großen Geburtstagsgala zum 125-jährigen Vereinsbestehen. Auf dem blauen Teppich traf Eric Rauw mit aktuellen und einstigen HSV-Größen zusammen, so zum Beispiel mit Rafael Van der Vaart oder Torwart René Adler und auch mit Kultmasseur Hermann Rieger. Die Bilder aus Ostbelgien und Hamburg wurden dann auf Sport1 (früher DSF) gezeigt, und zwar am Freitag, dem 19. Oktober 2012, um 19.45 Uhr in der etwa halbstündigen Sendung „LIGA Total! Superfan“. Nicht nur die HSVFans Ostbelgien warteten gespannt darauf, zusammen mit ihrem Präsidenten einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können.

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OFC „Super Hamburg Olé“ in Mazedonien

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inige Mitglieder des Kölner HSV-Fanclubs „Super Hamburg Olé“ (S.HH.O) verbrachten ihren diesjährigen Sommerurlaub in Mazedonien. Der Grund war die Hochzeit und Taufe unseres Fanclubmitglieds Stefan in Ohrid.

Text und Foto OFC Super Hamburg Olé

Per Flieger und einer Autobesatzung machten wir uns Anfang August auf den abenteuerlichen Weg in das 2.100 km entfernte Mazedonien und verbrachten am traumhaften Ohridsee eine großartige Zeit. Dabei wurde die HSVFahne natürlich bei jeder sich bietenden Ge-

HSV-Mitarbeiter beim Fanclub Osterrönfeld

legenheit hochgehalten – so, wie es von uns normalerweise in der Domstadt getan wird. Der 2006 gegründete Fanclub S.HH.O gehört mit ca. 90 Mitgliedern zu den zehn größten offiziellen Fanclubs des Hamburger Sport-Vereins, ist bei vielen Auswärts- und Heimspielen vertreten und in Köln in der Bar „Boogaloo“ beheimatet. In Mazedonien blieb die Gruppe deutscher Urlauber bei den Einheimischen nicht lange unbemerkt, so dass während Stefans Taufe sogar ein Kamerateam anwesend war und ein Bericht in den abendlichen Hauptnachrichten des mazedonischen Staatsfernsehens gezeigt wurde. Dies hatte zur Folge, dass mehrmals jemand von uns auf der Straße erkannt wurde und die Mazedonier sich vollkommen begeistert von unserer Anwesenheit und von unserem Interesse an Land und Leuten zeigten. Die Taufe des Bräutigams vollzog übrigens Padre ROMEO, dem das Brautpaar anschließend ein HSV-Heimtrikot mit seinem Namen schenkte. Und dank einer traumhaften Hochzeitsfeier sind unsere Fanclubmitglieder nun auch mit der mazedonischen Tanzkultur vertraut… Ein großer Dank geht an Stefan und Moni, die uns diesen einzigartigen Urlaub in Mazedonien beschert haben. Alles Gute für euch!

Text und Foto OFC Osterrönfeld

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m Freitag, dem 26.10.2012, feierte der HSV- Fanclub Osterrönfeld sein 2000 Tage- Jubiläum. Nachdem im Mai 2012 das 5-Jährige und eine Woche später das Jubiläumsturnier anstand, haben wir nun ein weiteres Highlight gehabt: Begrüßen konnten wir vom HSV die Mitarbeiter Nicole und Oliver Peters. Neben Grillfleisch und Wurst, sowie Bierchen und Punsch, haben wir uns gemeinsam das Spiel gegen Augsburg (2:0 Sieg) angesehen. In der Halbzeitpause haben wir dann unsere Werbewand präsentiert (beim OTSV) und den Gästen noch eine Fahne von uns übergeben. Es wurde außerdem viel über die Aktivitäten des Fanclubs und Neuigkeiten über den HSV ausgetauscht. Für uns war es ein gelungener Abend, der nach Mitternacht ausklang.

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Sandra & Sven

& Mar k ferten Mar ion s r Hochzeit lie de i be g un te tz ch r Laur a au Unters t端 rn S端d) mit To ye Ba r ue er re nalbet Hermann Rieg Ahrens (Reg io sammen mit zu er hi n, he tenk irc Garmisch -P ar

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5 Jahre Sternschnuppen Soltau

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as im Februar 2007 als lose Idee begann, fand nun seinen Höhepunkt: Der OFC „Die Sternschnuppen“ aus Soltau feierte seinen fünften Geburtstag. Der Fanclub, der aktuell aus 29 Mitgliedern besteht, die nicht nur aus Soltau und Umgebung kommen und bei denen der ehemalige Spieler Guy Demel Ehrenmitglied ist, hat in den vergangenen fünf Jahren weniger als zehn Pflichtspiele im In- und Ausland verpasst. „Der Charme unseres Fanclubs besteht sicher-

Text & Foto OFC Die Sternschnuppen

lich in der Mischung der Mitglieder. Diese reicht von den jungen Wilden bis hin zu den Älteren, die schon seit Jahrzehnten fahren. Zudem finden sich Allesfahrer und Nicht-Dauerkarteninhaber bei uns zusammen. Was uns alle vereint, ist die Liebe zu unserem HSV!“ so der Vize-Präsident des Fanclubs, Thomas Jeske. Und Neu-Mitglied Bastian Schalk ergänzt: „Was uns auszeichnet ist natürlich auch unsere Homepage, die uns von vielen Fanclubs deutlich unterscheidet. Wer den Newsletter bekommt,

1887 Tage „OFC Blaues Blut 1887“

ist über all unsere Touren bestens informiert“. So bereisen die Sternschnuppen an spielfreien Tagen auch fremde Plätze im In- und Ausland. Auch das alljährlich wiederkehrende „Sternschnuppen-Sportfest“, bei dem die Mitglieder in diversen Disziplinen gegeneinander antreten, um Double-Sieger Tom Tödter vom Thron zu stoßen, ist mittlerweile ein fester Punkt im Vereinsleben der Sternschnuppen. Beim diesjährigen Geburtstag wählte man – analog zum ersten Geburtstag – wieder die Möglichkeit einer Kutschfahrt durch die Heide, verbunden mit der Teilnahme am „Heidjerdiplom“ (Hufeisenwerfen, Tauziehen, Holzsägen, Heidjer-Rennski, Heidjerbosseln, Schnuckenschießen etc.) sowie einem Schnitzelbuffet im Anschluss. Die letzten Mitglieder fielen so auch erst in den frühen Morgenstunden in ihre Betten. Wer sich die Bilder zur Fünfjahresfeier der Sternschnuppen ansehen oder einfach nur mal stöbern möchte, kann dies unter www.diesternschnuppen.de. In diesem Sinne: auf die nächsten Fünf! WIR FÜR EUCH, IHR FÜR UNS – NUR DER HSV!

Text & Foto OFC Blaues Blut 1887

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m Anfang stand die Idee…. Was wollten wir feiern, 5 Jahre oder 1887 Tage? Auf jeden Fall wollten wir nicht nur feiern, sondern auch ein Tischkickerturnier ausrichten. Schnell entschieden wir uns für die 1887 Tage und rechneten das Ergebnis aus. 20.10.2012 Aber mit einem Blick auf den Spielplan stellten wir fest, dass das Spiel gegen den VFB Stuttgart am 20.10.2012 zur selben Zeit stattfinden sollte wie unsere Feier. Da die meisten von uns und unseren Gästen eine Dauerkarte besitzen, haben wir unser Jubiläum kurzerhand um eine Woche verschoben. Dank der DFL und deren Terminierung spielten wir nun auf einem Sonntag *Grummel* und unsere Feier hätte doch wie geplant stattfinden können. Die Vorfreude und die Anspannung waren groß. Klappt alles, wie wir es uns vorgestellt hatten? Am 26.10.2012 galt es noch einmal kräftig in die Hände zu spucken, um die letzten Vorbereitungen zu beenden. Der Grill wurde zusam-

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mengebaut, ein Zelt aufgestellt, die Fahnen aufgehängt und die Tischkicker zusammengebaut. Unser großer Tag konnte kommen. Und er kam, und wie er kam, mit einem 2:0 für unseren HSV gegen Führt ging es los. Pünktlich am 27.10.2012 um 12 Uhr kamen unsere befreundeten Fanclubs der OFC letzte ausvaart, Knights of Hammonia und der OFC Osterrönfeld.Wir haben uns sehr gefreut, alte und neue Gesichter zu begrüßen und unsere Fanfreundschaft weiter zu vertiefen. Nach ei-

nem großen Hallo startete auch schon unser Tischkickerturnier.Es wurden sehr spannende Partien auf den Tischen ausgefochten. Trotz Schweiß und harter Anstrengungen konnte der OFC letzte ausvaart alle 3 Titel für sich gewinnen. Jungs, das gibt Revanche! Unser Dank gilt den fleißigen Händen, die alles organisiert und aufgebaut haben und natürlich unseren befreundeten Fanclubs. Auf die nächsten 1887 Tage Fanfreundschaft!

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Regionalbetreuer Erste Anlaufstation für HSV-Fans, die nicht aus Hamburg kommen.

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egionalbetreuer und Botschafter sind HSV Mitglieder, welche ehrenamtlich als Ansprechpartner für HSV Fans und Freunde in ihrer jeweiligen Region für den HSV Supporters Club tätig sind. Sie vertreten die Interessen des HSV Supporters Club vor Ort und tragen die Wünsche und Anregungen aus dem Kreise der Mitglieder an die Abteilungsleitung und die Fanbetreuung heran. Sie haben das Ziel, alle HSV Freunde in ihrer Region zusammen zu führen und bei gemeinsamen Veranstaltungen und Aktivitäten diese Gemeinschaft zu festigen und auszubauen. Insbesondere die Zusammenführung der einzelnen Offiziellen Fanclubs (OFCs) liegt in ihrem Focus. Sie planen Veranstaltungen und Treffen um die Gemeinschaft der HSV Fans und Freunde zu festigen Die Organisation von regionalen Stammtischen, gemeinsamen Fahrten aus der Region zu den Heim- und Auswärtsspielen des HSV oder Feierlichkeiten um sind nur einige Beispiele. Die Regionalbetreuer werden in ihrem Bundesland von den Botschaftern unterstützt, welche in ihrem Bezirk genau wissen, wo ihr weitere HSV Fans treffen könnt. Habt ihr auch Lust ehrenamtlich als Botschafter mitzuarbeiten? Dann meldet Euch bitte bei uns per E-Mail unter: ofc@hsv.de oder telefonisch: 040-41551500. Wichtig ist uns noch einmal herauszustellen, dass die Botschafter und Regionalbetreuer KEINE Vorverkaufsstellen und Ticketbesorger sind! Kartenwünsche bestellt bitte per OFC Bestellformular oder online unter www.hsv.de. Die Bestellformulare findet ihr online im Downloadbereich unter: www.hsv-ofc.de.

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Niedersachsen West / Bremen Eddy Nowski

Schleswig-Holstein West Mathias Helbing

0151-28212822 Stefan.Nowski@t-online.de

0172-1408312 metal_headz@gmx.de

Schleswig-Holstein Nord Sven Hornung 0170-1884317 sven-hornung@t-online.de

0151-54662288 hucky@hsv-freunde-voegelsen.de

Berlin Carsten Bürger

Sachsen-Anhalt Ralf Borchert

0151-11597592 carsten.buerger@hsv-regionalbetreuung.de

0171-4785320 HSV-Fanclub.Nordharz@t-online.de

Brandenburg André Schmidt

NRW West Christian Roth

0151-58832585 andre.schmidt@hsv-regionalbetreuung.de

0152-53697185 christianroth01@aol.com

NRW Ost André Haiduck

Obernkirchen Uwe Rennekamp

0170-7333843 AndreHaiduck@t-online.de

0175-5677951 uwe@bs-hsv.de

NRW Süd Klaus-Dieter Rose

Sachsen-Anhalt Hendrik Hahn

0176-22625902 hsvklaus@unitybox.de

0163-7328269 saalkreisdinos@t-online.de

Hessen Nord Nicky Hupertz

Sachsen Sebastian Mörschke

0170-8584388 djNicky1@t-online.de

0179-2891249 basti.moerschke@web.de

Thüringen Silvio Fischer

Hessen Süd Michael Martin

0170-2373715 HSV-Fan-Club-Nordhausen@gmx.de

06151-6792238 hsv_michael.martin@yahoo.de

Bayern Nord-West Petra Ballmann

Saarland Jörg Schmitt

0160-94672642 lotharballmann@aol.com

06852-991928 chibihsv@aol.com

Baden-Württemberg Roland Schinkel

Bayern Süd Mark Ahrens

0160-96040597 Roland_Schinkel_HSV-BW@web.de

0178-6037923 markahrens@acor.de

Benelux Eric Rauw

Österreich André Beiten

+32-477406885 eric.rauw@hsv-fans.be

+43-6504711111 Schlupf_4711@yahoo.de

Skandinavien Bjarne Rasmussen

Schweiz Stefan Mullis

Mittlerer Osten Lars Meyn

+41-7966489 basti@nurderhsv.ch

+97-1502930904 Lars.meyn@mapme.ae

+45-28719151 humorbomben@mail.dk

Niedersachsen Olaf Fink

Iberische Halbinsel Peter Zinke +34-678001715 zinke-peter@t-online.de

Nordamerika Oliver Lunt oliverjlunt@gmail.com

Südamerika Jens Floeter jens.floeter@web.de

Südostasien Henrik Haeder henrik.haeder@googlemail.com

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Aus aller Welt … Grüße an den SC Beste Grüße aus dem sonnigen Ka lifornien,von Mitglied Boris Prü ßmann u. Bastian Tammling Nur der HSV!!!!!

s Darlaubsgrüße“ au hier ein paar „U eu W r lge ina. Ho lian in Nordost Ch

sportliche Grüße vom anderen Ende der Welt ;-) Lukas & Seb astian

Einen normalen Kühlschrank hat ja Jeder ;-) Gruß Sebastian Bargmann

Ich war ende September fü r 12 Tage in N York und der ew SC darf dort ni cht fehlen. Gru Tino und Angi ß

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Die wichtige Seite Supporters Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc. Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Informationen rund um den Hamburger Sport-Verein e.V. Sollten dennoch Fragen auftauchen, so wendet euch bitte direkt an den HSV unter 040/4155-1500 oder Supporters@hsv.de.

Supporters Club Ihr erreicht uns wie folgt: Hamburger SportVerein e.V., Supporters Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg Tel.: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510, Mail: supporters@hsv.de. SC Stand: Der Stand befindet sich in der Ebene 4 der Nordtribüne. Er ist an Heimspieltagen bis 15 Minuten vor Anpfiff und nach dem Spiel geöffnet. Hier könnt Ihr Euch mit Fahr-und Eintrittskarten für Auswärtsspiele sowie SC-Merchandiseprodukte eindecken. Öffentliche Infoveranstaltung der Abteilungsleitung Diese findet an jedem dritten Mittwoch im Monat im Fanhaus statt. Jeder ist herzlich eingeladen, vorbeizuschauen und zuzuhören oder auch mit zu diskutieren. Das Fanhaus befindet sich in der Stresemannstraße 162, 22769 Hamburg; Beginn ist 19 Uhr. Themen und eventuelle Änderungen sind auf www.hsv-sc.de zu finden. Öffentliche Infoveranstaltung des Seniorenrates Der Seniorenrat veranstaltet an jedem ersten Montag im Monat eine öffentliche Versammlung. Beginn19 Uhr. Informationen zum Ort der Infoveranstaltung: www.hsv.de

die SC Botschaft im Bereich der jeweiligen Gästeeingänge (genauer Standort könnt Ihr vor den Auswärtsspielen auf der Internetseite des Supporters Club unter www.hsv-sc.de, Rubrik „Was in … erlaubt ist“, nachlesen). Ticketservice Heimspielkarten können über die HSV Bestellservice-Hotline unter 01805/478478, im Internet unter www.hsv.de oder in einem der HSV-Fanshops gekauft werden. Am SC-Stand gibt es keine Heimspielkarten. Auswärtstickets und -fahrten Können im Internet unter www.hsv-shopping. de, in den HSV-Fanshops und an Spieltagen am SC-Stand gekauft werden. HSV-Museum/Stadionführungen Der Supporters Club ist der größte Sponsor des HSV-Museums, welches seit dem 07.02.04 seine Pforten geöffnet hat. Das Museum befindet sich neben dem Restaurant „Die Raute“ im NordOst-Bereich des Stadions. Die Öffnungszeiten des Museums sind täglich von 10 bis 20 Uhr*. Stadionführungen** finden täglich statt. Mitglieder erhalten auch hier einen Rabatt. Für Gruppen gibt es auf Anfrage auch Sondertarife und Führungen zu anderen Zeiten. Weitere Informationen gibt es telefonisch unter 040/4155-1550 oder www.hsv-museum.de. *Bei Heimspielen ist der Zutritt ab 2 Stunden vor Spielbe-

Onlinestore Unter www.hsv-tickets.de könnt Ihr Karten und Fahrten für Auswärtsspiele des HSV bestellen. Die Kollektion des Supporters Club könnt Ihr unter www.hsv-sc-shop.de bestellen. Botschaft des Supporters Club Auch an der Botschaft des Supporters Club könnt Ihr bei Heim- und Auswärtsspielen des HSV Artikel aus der Kollektion des Supporters Merchandise erwerben (Hinweis: Verkauf nur an Mitglieder gegen Vorlage des Mitgliedsausweis). Die Botschaft steht bei Heimspielen des HSV im Stadion auf der Westplaza. Bei Auswärtsspielen des HSV in der Bundesliga steht

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Mitgliederwesen Auch du kannst als Mitglied aktiv werden und Mitglieder werben. Vielleicht befindet sich ja auch in deinem Bekanntenkreis noch der ein oder andere HSVer, der noch kein Mitglied ist. Damit deine Mühen nicht umsonst sind, belohnen wir alle aktiven Werber natürlich auch. Gewinne der Mitgliederwerbung findest du unter www.hsv.de. Fanshops HSV Arena Store (im Stadion), Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg, Mo.-Fr. 10-18 Uhr, Sa. 10-16 Uhr, Sa. bei Heimspielen: mit Stadionöffnung, HSV City Store (Innenstadt), Schmiedestr. 2, 20095 Hamburg, Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa. 10-16 Uhr HSV Fan Shop (Herold Center), Berliner Allee 34a, 22850 Norderstedt, Mo.-Sa. 9.30-20.00 Uhr HSV Service Center in der Nord-Ost Ecke der Arena. Im Service Center gibt es Tickets (Heim und Auswärts), Infos rund um den HSV, Fundsachen vom Spieltag und vieles mehr. Kontakt: Persönlich Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10-16 Uhr Telefonisch unter 01805-478 478* Mo-Fr 8-18 Uhr und Sa 10-16 Uhr oder per Mail an info@hsv.de *(0,14 €/min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/min.)

ginn nur mit Eintrittskarte für das Spiel möglich. **An Spieltagen oder anderen Veranstaltungstagen entfallen die Stadionführungen, Näheres erfährst Du unter der obigen Telefonnummer.

OFC-Gründungen Alle interessierte HSV-Fans, die mit dem Gedanken spielen, einen offiziellen HSV-Fanclub zu gründen oder Ihren bereits existierenden Fanclub bei uns registrieren lassen wollen, finden alle Informationen im Netz unter www.hsv-ofc.de. Bei Rückfragen wendet Euch bitte an Nicole Peters, zu erreichen unter 0404155-1500 oder ofc@hsv.de. Auch eine Unterstützung vor Ort ist möglich.

An dieser Stelle noch eine Bitte Bei Umzug, Namens-oder Bankverbindungsänderungen bitte auch an uns und die eigene Mitgliedschaft im Hamburger Sport-Verein e.V. denken. Bitte eine kurze Notiz per Post, Mail oder Telefon an uns. Nur so können wir gewährleisten, dass auch in Zukunft alle Informationen bei Euch ankommen.

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Rund um den HSV

Netztipps … Hier surfen HSVer

Alle folgenden Informationen beziehen sich auf den Stand vom 01. Dezember 2012

HSV www.hsv.de HSV Supporters Club

www.hsv-sc.de

Mitglieder im HSV: Davon im HSV Supporters Club:

72.604 56.170

Offizielle Fanclubs

www.hsv-ofc.de

Supporters Treffs

www.supporters-treff.de

Hauptamtliche Mitarbeiter: (Abteilung Fördernde Mitglieder)

16

Kids Club

www.hsv-kids.de

Museum www.hsv-museum.de Fanprojekt www.hsv-fanprojekt.de

Ehrenamtliche Mitarbeiter/Aushilfen: (Abteilung Fördernde Mitglieder) Ehrenamtliche Abteilungsleitung: (Abteilung Fördernde Mitglieder)

300

Amateurfußball

www.hsv-amateurfussball.de

Badminton www.hsv-badminton.de

5

Vorstandsmitglieder: Carl-Edgar Jarchow (Vorsitzender) Frank Arnesen (stellvertr. Vorsitzender) Joachim Hilke Oliver Scheel Das Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder, Oliver Scheel, wird durch die Mitgliederversammlung gewählt.

Baseball www.hsv-baseball.de Boxen www.hsv-boxen.de Dart www.hsv-dart.de Cricket www.hsv-cricket.de Eishockey www.hsv-eishockey.de Eishockey Frauen

www.hsv-eishockeyfrauen.de

Eishockey Nachwuchs

www.hsv-eishockey-nachwuchs.de

Frauenfußball

www.hsv-frauen.de

Golf www.hsv-golf.de

Aufsichtsrat: Alexander Otto (Vorsitzender) Manfred Ertel (stellv. Vorsitzender) Eckart Westphalen (stellv. Vorsitzender / Delegierter der Amateure) Horst Becker Prof. Dr. Jörg F. Debatin Marek Erhardt Björn Floberg Thiel (Delegierter der Förderer) Jürgen Hunke Ian Kiru Karan Hans-Ulrich Klüver Ernst-Otto Rieckhoff (Delegierter HSV Ochsenzoll-Norderstedt) Ronald Wulff (Delegierter der Senioren) Bis auf die vier delegierten Aufsichtsräte, die von ihren jeweiligen Abteilungen gewählt und nominiert werden, werden alle anderen Aufsichtsräte durch die Mitgliederversammlung gewählt. Internetadresse: www.hsv-sc.de Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag von 9–18 Uhr Freitags von 9–17 Uhr (Abteilung Fördernde Mitglieder) Büroräumlichkeiten: Stadion, Geschäftsstelle Nord, Eingang Nord-West (Abteilung Fördernde Mitglieder)

Handball www.hsvhandball.de Handball 3. Herren

www.hsv-handball-amateure.de

Hockey www.hsv-hockey.de HSV III

http.//hsv3.fuppers.de

Inline-Hockey

www.hsv-inlinehockey.de

Karate www.hsv-karate.de Leichtathletik

www.hsv-la.de

Rollstuhlsport

www.hsv-rollstuhlsport.de

Rugby www.hsv-rugby.de Schwimmen

www.hsvschwimmen.de

Supporters Direct

www.supporters-direct.org

Tanzen www.hsv-tanzsport.de Tanzssport Norderstedt

www.hsv-tanzsport-norderstedt.de

Tennis www.tennis-im-hsv.de Tischtennis www.hsv-tischtennis.de Triathlon www.hsvtriathlon.de/ Unsere Kurve

www.unserekurve.de

FSE www.footballsupporterseurope.org SC Merchandise

www.hsv-sc-shop.de

HSV Senioren

www.hsv.de/verein/verein/hsv-senioren/

Volleyball www.hsvvolleyball.de Ausgabe 72

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Impressum „Der Ball ist ein Sauhund“

Spruchreif …

Abteilungsleitung

Gesammelt von Bodo Scheuning

Christopher Gnauck

Ralf Bednarek Christian Bieberstein Rainer Doell Sebastian Rohmann p.A. HSV, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg

„Ich ziele nicht. Wenn ich es nicht weiß, wohin der Ball fliegt, woher soll der Torwart es dann wissen.“ (Wayne Rooney-Manchester U.)

HSV supporters news, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg Telefon: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510 Herausgeber HSV Supporters Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg

„Wir können das mit der Viererkette nicht und meine Position ist das auch nicht.“ (Ex Profi von S04, dessen Trainer dann klarstellte, dass sie doch gar keine Viererket te spielen)

„Es freut mich, dass mich hier so viele Leute mögen.“ (K. Großkreutz – BVB zu den Schalker Jubelstürmen nach seinem verschossenen Strafstoß)

nicht hat, sollte sich beeilen . . .

as Last-MinuteWeihnachtsgeschenk „Wir haben uns soeben entschieden, den Verein nicht aufzulösen, obwohl wir nur Unentschieden gespielt haben.“ ( J. Klopp nach dem 1:1 gegen BMG )

im Selbstverlag Bezugspreis 2 Euro Erscheinungsweise vierteljährlich V.i.s.d.P. Ralf Bednarek, p.A. supporters news, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg Auflage Nr. 72 55.000 Exemplare Drucklegung 05.12.2012 Mitgearbeitet haben diesmal Ralf Bednarek, Christian Bieberstein, Andreas Birnmeyer, Claudia Dreissigacker, Daniel Eglite, F_in, Nicole Fister, Dominic Fleischer, Björn FlobergThiel, Axel Formeseyn, Angela Furmaniak, Volker Goll, Michael Harms, HSV-Fanprojekt, Daniel Jovanov, René Koch, Simon Köster, Hermann Lampen, Ulie Liebnau, Uwe Liebnau, Philipp Markhardt, OFC Blaues Blut 1887, OFC Die Sternschnuppen, OFC

Gewinnspiel: Wir verlosen drei Premiumausgaben von „125 Jahre HSV: Das Jubiläumsbuch“ im Wert von 99,00 Euro. Beantwortet einfach die folgende Frage:

des HSV chehema ielle Jubilä ligen welchem Von umsbu 420 S., Großformat, Hardcover, Fotos 44,90 ” 978-3-8953 ISBNstamm das Zitat: t 3-897-7, HSVer „Ich sage nur ein Wort: Vielen Dank!“?

Osterrönnfeld, OFC Super Hamburg Olé, Oliver Peters, Ulrike Polenz, QFF, Eric Rauw, Janine Rehders (Koordinatorin), Bodo Scheuing, Soccerdance, Olaf Stahl, Dirk Stenzel, Ingo Thiel, Jens Wagner Bilder von Witters Sport-Presse, Hamburger Sport-Verein e.V., HSV Supporters Club, HSV Fußballschule, FSE, Hermann Lampen, OFC Blaues Blut 1887, OFC Die Sternschnuppen, OFC Osterrönnfeld, OFC, Super Hamburg Ole, Eric Rauw, Dirk Stenzel Lektorat Uwe & Ulie Liebnau Illustrationen Jan Meifert, Jens Wagner Cover Mirko Beyer Gestaltung publish! Medienkonzepte GmbH, Hannover Druck Quensen Druck+Verlag, Hildesheim Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Abteilungsleitung des Supporters Club als Herausgeber der supporters news wie-

Postkarte mit der richtigen Antwort an:

der (wirklich nicht).Die supporters news ist erhältlich im Arena Store (Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg), im City Store (Schmiedestraße

HSV Supporters Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg

2, 20095 Hamburg), im HSV Fan Shop (Herold Center, Berliner

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

in Ebene 4 der Nordtribüne.

Allee 34a, 22850 Norderstedt) sowie bei Heimspielen beim SC-Stand Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und danken allen Anzeigenkunden für ihre Treue.

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WISSEN, WO MAN HINGEHÖRT.


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