Die Wald-Seite 31.08

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Infoblatt zum Punktspiel gegen St. Pauli (31.08.2013) Zur Abwechslung will ich mir eine typische Einleitung für eine St. Pauli Waldseite sparen und nicht mit Hipster- und Kult-Platitüden um mich werfen. Vielmehr freue ich mich auf ein ausverkauftes Stadion und darauf hoffentlich ans sehr geniale Düsseldorf-Spiel anzuknüpfen. Nur eine Sache noch kurz und zwar ein kurzer Rückblick auf die Aktion „Gemeinsam sehen - Union leben“. Durch Becher- und Geldspenden kamen bislang über 13.000 € (die Aktionen laufen ja auch noch weiter mit Versteigerungen etc., so dass die 15.000er Grenze in greifbarer Nähe ist) zusammen. Für die Forschungseinrichtung - aufgrund sehr weniger mit der Augenkrankheit Anridie betroffenen Menschen - sicher eine schöne Summe. Und auch auf den Rängen wurde durch die im Stadion angebrachten, gemalten Bilder Geschlossenheit gezeigt. Die nötige Beachtung der Medien und eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Thematik war in Funk, Fernsehen und Print sichergestellt. Letztendlich war die Aktion für die breite Masse mit keinerlei großen Mühen verbunden. Und doch hat sie gezeigt, was mit Geschlossenheit, Kräftebündelung und gemeinsam an einem Strang ziehen alles erreicht werden kann. Das kannst du auf zig andere Sachen übertragen, allen voran aber natürlich auf die Aktivitäten auf den Rängen. Heute natürlich allen voran der Choreo und dem Support! Also: Auf geht’s Unioner, auf geht’s Waldseite! Eisern Union!

Heutige Choreo: Zum heutigen Spiel wird es eine Zettel-Choreo geben! Diese ist recht einfach gehalten, aber durch die Einbindung sämtlicher Heim-Stehplätze + Tribüne wird sie aber sicher ihre Wirkung entfalten! Die Einteilung erfolgt in rote und weiße Blöcke, jeweils ca. 15 Meter. Bitte achtet auf die Begrenzungen durch Stangen / Schnüre / Flatterband auf der Waldseite und reicht die ausgeteilten Zettel nicht außerhalb eures Bereiches! Achtet auch auf die Durchsagen der Vorsänger! Haltet die Zettel bitte beim Einlaufen der Mannschaften hoch und dann möglichst lange! Thema Fotos: Die bekannten Union-Fotographen wissen Bescheid und machen aus dem Innenraum sicher gute Fotos, bitte tragt zur gelungenen Choreo mittels ordentlich hochgehaltenem Zettel bei statt wie wild mit dem Handy rumzufotografieren. Genießt den Augenblick einer solchen Aktion, die in ähnlicher Größenordnung übrigens vor mehr als 10 Jahren im März 2003 (gegen den 1.FC Köln) stattfand.

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Spielberichte: 1.FC Union Berlin vs Fortuna Düsseldorf 2:1 Normalerweise sind Spiele gegen westdeutsche Teams Fußballroutine, jedoch hat sich die Düsseldorfer (Schummel-) Fortuna in den letzten Jahren so in der Unbeliebtheitsskala nach oben gearbeitet, dass Spiele gegen jene eben schon etwas prickelnd sind und Siege sowieso. Nicht wenige unter uns dürften den Abstieg der Fortuna sicher mit etwas Schadenfreude verfolgt haben. Es hat sicher nicht die Falschen getroffen. Passend dazu hatten wir u.a. das Spruchband „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer! Willkommen zurück in Liga 2!“ präsentiert. Jenes Sprichwort wird gerne dafür verwendet, dass man aufgrund einzelner Erscheinungen nicht allgemeine Schlüsse ziehen sollte. Das Fußball Oberhaus ist halt kein dauerhafter Zustand für die Scheiß-Fortuna! Auf der anderen Seite zielt es natürlich darauf ab, dass es ihre Spieler gerne mal ohne Gegnereinwirkung auf den Boden zieht und die einfach extrem unsympathische Spielweise in den letzten Jahren. So gab es also wieder mal das Duell gegen die Rheinländer, leider auf einem beschissenen Montag, was 20800 Zuschauer aber nicht vom Stadionbesuch abhielt. Auf dem Feld legte unser Team dann los wie die Feuerwehr und für neutrale Zuschauer war es sicher eines der besseren Zweitligaspiele. Für uns, als parteiischen Fan fielen leider zunächst keine Tore, was kurz vor der Pause aber unter großem Jubel dann endlich gelang. Auch in Halbzeit zwo ein sehr gutes Spiel unserer Elf und auch eine mittlerweile verdiente 2:0 Führung. Leider ließ man sich dann ab Minute 70 wieder die Butter vom Brot nehmen und zum Ende kam nochmal richtig Spannung auf. Schlussendlich rettete Daniel Haas mit einem Riesenreflex den Sieg in der Nachspielzeit. Drei Siege (mit Pokal) nun also in Folge - man kann derzeit nicht meckern. Auf den Rängen passend zum guten Spiel eine richtig starke Atmosphäre. Das hatte wirklich Klasse und passte von Lautstärke und Liedauswahl einfach. Ob dies nun auch mit unserem Test der Megafon-Verstärkung zu tun hat, ist Spekulation. Das werden wir dann

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ja in den kommenden Spielen sehen. Zumindest hat der erste Test ganz gut funktioniert und eine nervige Totalbeschallung der Kurve wie in manchem Bundesligastadion sollte ja auch nicht unser Anliegen sein. Die Gäste aus NRW füllten ihren Sektor für diesen bescheidenen Spieltermin sehr ordentlich und gerade in den ersten 15 Minuten kann man durchaus von einem sehr guten Gastauftritt sprechen, da weite Teile des Anhangs auch mitzogen. Danach fiel die Beteiligung etwas ab, war aber immer noch auf konstant ordentlichem Niveau. Optisch zeigten sie zur zweiten HZ eine Aktion, die sich das Thema Montagsspiele auf die Fahnen schrieb, was einfach und gut aussah. Schlussendlich ein Abend, an dem man mit einem breiten Grinsen den Heimweg antritt. Jetzt mal in Frankfurt nachlegen und diese guten Auftritte zuletzt vergolden. FSV Frankfurt vs 1.FC Union Berlin 1:1 Im fünften Jahr in Folge zum FSV? Wahrlich kein Highlight, aber dennoch zumindestens vor Ort immer ganz angenehm und stressfrei. Vielleicht klappt es ja endlich auch mal mit dem ersten Sieg dort - so die Gedanken vor Fahrtantritt. In die Mainmetropole machten sich dann zwei Busse mit Ultraszene und Umfeld auf und fuhren ohne Probleme durch die Morgenstunden. So problemlos, dass man bereits eineinhalb Stunden vor Spielbeginn den Parkplatz erreichte. Vor Ort lediglich 400 Unioner - eine eher schwache Zahl für ein Sonntagsspiel. Gut gefallen konnte allerdings, dass sich 250 davon kompakt zusammenstellten, um hier akustisch wenigstens das Beste rauszuholen. So ließ man sich vom starken Regen auch nicht entmutigen und völlig durchgeweicht, wurde unserem Team der Rücken gestärkt! Diese boten kein schlechtes Spiel, der Kampf stimmte und die extremen Rahmenbedingungen in Form des Wetters trugen letztendlich auch einfach zum phasenweise zähen Spiel bei. Torchancen gabs gut verteilt auf beiden Seiten und letztendlich kommt so eine gerechte Punkteteilung zu Stande. Akustisch wars durch die geringe Anzahl nichts, was wir bisher noch nicht hatten. Gefallen konnte allerdings neben den aktuellen Kurvenhits auch der ein oder andere ältere Gesang wie z.B. „Wo einst Reh und Hase…“. In meinen Augen ganz wichtig, dass wir trotz mehrerer neuerer Lieder diese alten Schoten öfter mal zum Besten geben, bevor diese in Vergessenheit geraten. Ohne Scheiß, die Vorsänger singen zum Teil solche alten Lieder einfach nicht so gerne, weil sie wissen, dass zum Beispiel beim Teddybär Lied nur 40-50 Leute absolut textsicher sind und sonst kaum einer mitsingt. Also: Texte pauken, in der nächsten Waldseite wird es dann auch mal wieder ne Übersicht geben mit unserem breitgefächerten Liedgut. Auswärts UNBESIEGT!

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„Wo du auch spielst, ja wie folgen dir…“ Wie schon im August, wartet auch der Monat September mit drei Auswärtspartien auf. Dem Pokal sei dank! Das heißt wie immer… bisschen Kohle beiseite legen und - zumindestens fürs Pokalspiel - die hoffentlich vorhandene Flexibilität auf Arbeit in Anspruch nehmen. Also wahlweise Gleitzeit beanspruchen, Urlaub nehmen, die Schicht wechseln oder eben den Bildungseinrichtungen fernbleiben an diesem Tag. Von der ganzen Geschichte mit dem Verständnis in seinem Umfeld / von seinem Partner mal ganz abgesehen… Doch wenn man zum Treffpunkt fährt, in der Erwartung gleich die anderen zu treffen, die all diese Dinge auch wieder auf sich genommen haben, steigt die Freude auf die kommenden Stunden. Was willst du bspw. auf nen Sonntag auch sonst machen? Wahlweise im Winter liegt der Durchschnittsdeutsche den ganzen Tag auf der Couch oder macht Familienbesuche, im Sommer spielt sich das Leben dann etwas mehr draußen ab… aber so kann ich doch jeweils auch am jeweils anderen Tag des Wochenendes meine Zeit verbringen! Sich aufraffen und auch mal Unbequemlichkeiten in Form einer durchgemachten Nacht auf sich nehmen, das ist für jeden regelmäßigen Auswärtsfahrer dank der frühen Anstoßzeiten fast schon zum Standard geworden. Getoppt wird das Gefühl eigentlich nur bei Spielen unter der Woche oder freitags, wo du in der S-Bahn die ganzen versteinerten Gesichter siehst, die eine Stunde später ihre Arbeit aufnehmen und du weißt, dass du zehn mal mehr Spaß haben wirst als der Rest der Bevölkerung. Zugegeben, mit Ingolstadt, Osnabrück und Paderborn sind das nicht gerade Kracher im Monat September. Jeder war da überall mindestens schon zwei Mal… in Paderborn eher schon fünf, sechs Mal. Aber letztendlich geht es um Union!! Welcher Verein da der Gegner ist, sollte eine untergeordnete Rolle spielen. Klar, bei attraktiveren Kontrahenten fängt das Kribbeln früher an und die Vorfreude ist größer, aber letztendlich liegt es an uns, Union und unsere Stadt auch und gerade bei solchen Gurkengegnern würdig zu vertreten! Würdig heißt in angemessener Anzahl, in guter Lautstärke und letztendlich auch im Auftreten, was - so süffig die Busfahrt auch war - sicher nicht herumtorkelnd oder kotzend aus dem Bus fallend geschieht. Letzte Saison gelang bspw. in Paderborn im Stadion ein überraschend guter und leidenschaftlicher Auftritt. Wer nicht gefahren ist, darf sich mal schön in den Arsch beißen den drittbesten Auswärtssupport der Saison 12/13 verpasst zu haben! Manchmal muss man die Akzente und Highlights eben auch selbst setzen. Wir werden versuchen die folgenden Auswärtspartien auch mit der ein oder anderen Choreographie mehr selbst zu gestalten und zu etwas Besonderem zu machen. Daher der Aufruf: ALLE nach Ingolstadt, Osnabrück und Paderborn - FÜR Union!!

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Interview mit der Redaktion des neuen Fanzines JOTTWEDE Schon seit einigen Wochen hört man hier und da, dass ein neues Heft den (Unioner) Fanzinemarkt bereichern wird. Das ganze ist insofern interessant, da das Wuhleprädikat ab diesem Jahr ohne den Besuch ausländischer Fußballspiele auskommen muss, da das Ganze in einem Extra-Heft abgehandelt werden wird. Der Verkaufsstart des neuen Hefts „Jottwede“ ist zum kommenden Heimspiel gegen Fürth geplant. Nun zu den Eckdaten: für schlanke 3 Taler erhaltet ihr ein vollfarbiges Heft, mit dem Fokus auf gute Texte und Fotos! Selbstverständlich rät die Waldseiten-Redaktion zum Kauf, da solche Projekte generell unterstützenswert sind und besonders dann, wenn Leute aus unserer eigenen Fanszene dahinter stehen! Hallo, vielleicht könnt ihr euch zum Einstieg kurz vorstellen, aus welchem Kreis kommt das Heft bzw. wer wirkt daran mit? Die Inhalte und Berichte stammen hauptsächlich von fünf Stammschreibern. Alle sind seit zig Jahren Unioner, mögen es aber sich - vornehmlich im Ausland - auch Fußballspiele ohne Union-Beteiligung anzugucken. Letztendlich handelt es sich dabei um Ultras vom Wuhlesyndikat und auch zwei Personen aus unserem Umfeld. Dazu ist zu sagen, dass sich in den letzten zwei Jahren ein fester Kreis von etwa 10 Personen gebildet hat, die relativ regelmäßig zusammen verreisen. Nicht jeder davon ist ein begnadeter Schreiber oder hat Bock auf die Tipperei vorm Rechner, weshalb sich die ersten beiden Ausgaben überwiegend auf die Stammschreiber beschränken. Beim Lesen merkt man jedoch, dass oft dieselben Personen auftauchen. Das Blatt ist aber auch offen für Gastberichte, sofern diese eine gewisse Qualität aufweisen. Was hat euch dazu bewegt, ein weiteres Heft dieser Art auf den bereits sehr breitgefächerten Fanzinemarkt zu bringen? Letztendlich wurde der Gedanke kurz vor Ende letzten Jahres gefasst, als große Teile der Bande, sowie alle Stammschreiber, bei einer WG-Party waren. Im Suff entstehen ja oft Schnapsideen. Puh… warum macht man das? Natürlich einerseits aus Freude und Spaß am Schreiben und andererseits, weil eben der Kreis auch größer geworden ist und eigentlich jeden Monat irgendjemand in Europa wegen Fußball unterwegs ist. Natürlich will man auch einfach in einigen Jahren auf die ganzen coolen Erlebnisse zurückblicken und sich daran erfreuen! Das ist persönlich meine Hauptintension. Ein weiterer Faktor zur Entstehung war sicherlich, dass die Stimmen lauter wurden, die mehr Hopping lesen wollten und es weiterhin auch Leute gibt, die das Wuhleprädikat ohne fremde Spielberichte sehen wollen. So kam alles zusammen. Was ist inhaltlich zu erwarten? Ist das Heft mit unserem Wuhleprädikat zu vergleichen? Prinzipiell wird von diversen Fußballspielen im Ausland und auch wenigen Partien hierzulande berichtet. In der ersten Ausgabe erwarten euch 41 Spiele aus 15 Ländern. Der Fokus richtet sich, auf Grund der einzelnen Vorlieben, vornehmlich Richtung Ost- und Südosteuropa. In den nächsten Ausgaben könnte es möglichweise aber auch etwas exotischer zugehen. Inhaltlich steht selbstverständlich das Spiel und vor allem die Geschehnisse auf

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den Rängen im Fokus. Allerdings gibt es natürlich auch außerhalb der Stadien jede Menge Anekdoten und Erlebnisse, über die es sich zu berichten lohnt. Letztendlich setzt aber jeder Schreiber seine Schwerpunkte, wie auch bei den Zielen seiner Reisen, individuell. Da (schwarz-weiß) Fotos in Fanzines oft nicht ihre volle Wirkung entfalten, meist aber eine starke Aussagekraft haben, wollen wir diesen Effekt nicht verpuffen lassen. Daher wird das Heft vollfarbig sein, um eine gute Qualität der Fotos zu gewährleisten. Somit unterscheidet sich das Jottwede in grundlegenden Punkten vom Wuhleprädikat und soll dem Heft letztendlich auch nicht ähneln. Was auffällig war bei der abschließenden Korrektur, sind diverse Quervergleiche bzw. Verweise auf Union, was auch widerspiegelt, dass das Herz eben in Köpenick zu Hause ist. Das ist uns auch ziemlich wichtig, dass man das merkt und unser Heft nicht von Szene X aus Y ist, sondern der Bezug immer wieder hergestellt wird. Bei einer guten Tour besteht immer mal die Gefahr, ein Spiel von unserem Verein zu verpassen. Wurden denn im aktuellen Heft für irgendwelche Touren auch Union-Spiele verpasst? Das lässt sich manchmal, besonders bei längeren Touren, kaum vermeiden. Generell wird aber versucht dies zu vermeiden bzw. optimalerweise mit der Planung zu verbinden. Man achtet schon darauf nichts wichtiges zu verpassen. Andererseits sind die Erfahrungen und Erlebnisse oft auch prägend und dienen als Inspirationen für die eigene Gruppe oder gar Fanszene. Zumindest aber für sich persönlich! Über die Jahre kann man für einige der Schreiber ja schon sagen, dass sie von langjährigen Allesfahrern sich hin zu richtigen Weltenbummlern entwickelt haben. Was war euer ausschlaggebender Punkt, sich auch mal von anderen Orten / Fanszenen/ Kulturen in regelmäßigen Abständen inspirieren zu lassen? Einfach die Möglichkeiten zu haben dies zu tun (was eben nicht selbstverständlich ist!) und natürlich ein riesiges Interesse an fremden Ländern, Kulturen und Kurven. Einfach auch der vielbesagte Tellerrand, der niemals schaden kann! Welches Land kannst du fußballtechnisch der Leserschaft ans Herz legen? Da soll an dieser Stelle kein besonderes hervorgehoben werden. Fast alles ist immer in gewisser Weise eine Wundertüte und (böse) Überraschungen lauern überall: in Griechenland Gästeverbot, in Polen kurzfristiger Boykott oder Blocksperre, in Italien leider immer weniger los. Letztendlich ist es genauso wichtig, was vom Land zu sehen und mitzunehmen. Bei dem einen oder anderen Bericht im Heft ist der Fußball auch gar nicht vordergründig, wenn er natürlich auch immer der Anlass fürs Losfahren ist!

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Was sind eurer Meinung nach Highlights im Heft? Die gibt’s durchaus. Deshalb ist uns auch viel wichtiger was Ihr, die Leser von Jottwede, als Highlights betrachtet. Schreibt uns einfach ne kurze Mail, was euch richtig vom Hocker gerissen oder aber zu Tode gelangweilt hat. Dann gibt’s in den nächsten Ausgaben auch Korrekturen zu euren Gunsten! Und wann kommt die zwo? Viele Texte sind schon runtergetippt. Also wenn unser nächster Flieger nicht verunglückt, dann zeitnah! :)

Nebenkriegsschauplätze: Berlin-Köpenick, gesichtet und bereinigt am 19.08.13:

---> wir weisen darauf hin, dass die Graffiti-Kunst unter großer Wahrscheinlichkeit strafrechtlich verfolgt wird und rufen ausdrücklich nicht zur Nachahmung auf! Die eingesandten Bilder wurden uns anonym zugespielt

Düsseldorf, gesichtet am 23.08.13 - bereinigt? Oder lieber Bilder im Stadion malen?

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Szene Köpenick: Schon am nächsten Wochenende steht die nächste Szeneveranstaltung an. Diesmal was zum Gehirnzellen anstrengen. „Wer wird Unionär?“ ist die Frage des Abends. Zu viel wollen wir da aber gar nicht verraten, dies wird sich dann auch einfach vor Ort ergeben. Die Grundidee wurde von Ex-Stadionsprecher Andre Rolle übernommen, der unter gleichem Titel in kleineren Runden auch schon solch Union-Quiz-Veranstaltungen durchführte. Natürlich wird es als Anreiz auch was Kleines zu gewinnen geben! Aber wie gesagt… zu viel Infos sollen hier gar nicht fließen. Kommt einfach hin, ratet mit oder seid einfach nur Zuschauer und habt Spaß… Teilnehmen kann jeder Unioner. Über eine bunte Mischung an Teilnehmern aus allen Altersklassen würden uns besonders freuen! Im Anschluss an das Kneipenquiz (veranschlagt sind drei Stunden) gucken wir noch das Länderspiel in der Falle.

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Pro Fans: Der Polizeieinsatz in Gelsenkirchen muss Konsequenzen haben Das Positive vorweg: ProFans dankt dem FC Schalke 04 für die Loyalität gegenüber seinen Fans. Es gibt sicher nicht viele Vereine, die sich derart bedingungslos schützend vor ihre Fans stellen und unabhängig von der öffentlichen Meinung einen Polizeieinsatz verurteilen. Vollkommen zu Recht übrigens, denn der Einsatz der Polizei gegen friedliche Fußballfans hat eine neue Qualität erreicht. Es ist eine Schande für den Rechtsstaat, was am Abend des 21. August 2013 in der Arena auf Schalke passiert ist. Da befiehlt ein Einsatzleiter, einen vollen Block zu erstürmen, weil dort eine in Deutschland vollkommen legale Fahne hängt. Nämlich die der Republik Mazedonien (von1992 bis 1995), versehen mit der Aufschrift „Komiti Düsseldorf“. Komiti Düsseldorf ist eine Sektion der mit den Ultras Gelsenkirchen befreundeten Komiti Skopje. Die Fahne habe den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt, will die Polizei Gelsenkirchen wissen. Begründen kann sie das eigenen Aussagen zufolge nicht, wie eine Sprecherin gegenüber Radio Emscher-Lippe äußerte. Vielleicht liegt das daran, dass der griechische Polizeibeamte, der sich selbst von der Fahne provoziert gefühlt und dies dem Einsatzleiter geflüstert hatte, längst wieder in Nordgriechenland ist. Die Polizei Gelsenkirchen behauptet, die Fahne habe außerdem die etwa 2000 griechischen Fans provoziert, die angeblich damit gedroht hatten, für einen Spielabbruch zu sorgen und die Nordkurve zu stürmen. Dem widersprach ein griechisch-stämmiger Anhänger der Schalker, der vor Ort war, via E-Mail, die ProFans in Auszügen vorliegt. So war zu keiner Zeit ein Platzsturm oder ein Angriff auf die Nordkurve von den PAOK-Fans geplant und die Fahne von Komiti vielmehr vollkommen belanglos. Dies wurde auch in Gesprächen mit PAOK-Fans bestätigt. Das deckt sich darüber hinaus auch mit den Aussagen des Gelsenkirchener Fanprojektmitarbeiters Markus Mau, der laut einem Interview im Gästeblock ebenfalls keine aggressive Stimmung festgestellt hatte. Einmal davon abgesehen, dass also entweder der griechische Polizeibeamte oder der Einsatzleiter der Polizei Gelsenkirchen die Unwahrheit gesagt haben: Selbst wenn es diese angebliche Ankündigung einer Straftat gegeben hätte, dann hätte diese doch eigentlich dazu führen müssen, die griechischen Gäste von einem Angriff abzuhalten, anstatt Schalker Fans zu attackieren, die sich vollkommengesetzeskonform verhalten haben. Die Vorgehensweise der Einsatzleitung erscheint daher kurios, wenn sie das potenzielle Opfer und nicht den potenziellen Täter belangen will.

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Die Hemmungslosigkeit des Einsatzes in der Kurve ist unfassbar. Es kam dabei zu zahlreichen Opfern, die Ultras Gelsenkirchen sprechen auf ihrer Internetseite von mehr als 80 (!) Personen, die behandelt werden mussten. Das Deutsche Rote Kreuz bestätigt dies und widerspricht in seiner offiziellen Pressemitteilung damit den offiziellen Polizeiangaben von „nur“ 30 Opfern von Körperverletzungen durch Polizeibeamte. Mehr als 80 Personen, die durch chemische Kampfstoffe verletzt wurden, weil die Polizeiführung eine einfache Fanclubfahne konfiszieren lassen wollte. Eine junge Frau musste sogar aufgrund des Einsatzes von Pfefferspray (welches übrigens in der Kriegsführung laut Genfer Protokoll verboten ist, gegen Zivilisten jedoch in diesem Land eingesetzt werden darf) auf die Intensivstation eines Krankenhauses eingeliefert werden. Doch nicht nur Fans, die sich an Recht und Gesetz gehalten hatten, wurden attackiert. Auch Sanitäter, die Verletzten helfen wollten, wurden, wie auf Videoaufnahmen zu sehen ist, nicht nur in ihrer Arbeit behindert, sondern selbst ebenfalls Opfer des Einsatzes der Beamten. Die Legitimationsversuche der Polizei Gelsenkirchen für diesen Einsatz sind untauglich. „Da wird eine angebliche, durch nichts zu belegende, Lebensgefahr herbeigeredet, um die vielen Verletzten als kleineres Übel zu rechtfertigen“, sagt Sig Zelt von ProFans. Es gab auf Schalker Seite keinen Straftatbestand der Volksverhetzung. Zaunfahnen befreundeter Fangruppen aufzuhängen, wenn diese im Stadion anwesend sind, ist das gute Recht jedermanns und besitzen eine lange Tradition, an der sich bisher auch niemand gestört hat. Wider jedem gesunden Menschenverstand und vor allem auch dem Auftrag der Polizei, hat sie sich zum willfährigen Erfüllungsgehilfen derer gemacht, von denen angeblich Straftaten drohten. Das Vertrauen jedes einzelnen Gelsenkirchener Bürgers und jedes Fußballfans in Nordrhein-Westfalen in die Polizei ist berechtigterweise erschüttert, denn das Beispiel vom 21. August zeigt, wie Polizeieinsatzkräfte völlig unkontrollierte Gewaltorgien an friedlichen Bürgern ausüben können, wenn sich nur eine mehr als fadenscheinige Begründung finden lässt. ProFans Pressesprecher Philipp Markhardt äußerte sich empört: „Es ist der Gipfel der Infamie, wenn Interessenvertreter der Polizei diese Eskalation der Gewalt auch noch gutheißen.“ “Dass in einem westlichen und demokratischen Land ein derartiger Überfall des Staates auf seine Bürger möglich ist, schien bisher undenkbar. Wenn dies ohne einschneidende Konsequenzen bleiben sollte, dann hat nicht nur die Polizei versagt, sondern auch die Politik“, so Philipp Markhardt weiter. Bis dahin scheint Rainer Wendt, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, mit seiner Aussage Recht zu behalten, dass es lebensgefährlich sei, in deutsche Stadien zu gehen. „Allerdings geht die Gefahr für Leib und Leben genau von denjenigen aus, die Deutschlands Bürger eigentlich schützen sollten“, betont Sig Zelt. ProFans erwartet nicht nur personelle Konsequenzen, sondern eine grundsätzliche Korrektur im Wertegefüge des Polizeibeamtentums, mithin in der Führung der Polizei sowie in ihrer Verantwortlichkeit den Bürgern gegenüber, die sie mit ihren Steuern bezahlen. Die Menschenwürde gibt man am Stadiontor nämlich nicht ab. Vor allem aber war dieser Einsatz auch ein fatales Zeichen an die deutsche Fanszene, das einer Kriegserklärung gleichkommt. Und einen Krieg will mit Sicherheit niemand in deutschen Stadien sehen. ProFans, im August 2013

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Gedanken: Alle Wanzen auf den Tisch! Einführende Worte zu den Beweggründen eben diesen Text zu schreiben, könnten einem wohl kaum leichter fallen als in den letzten Wochen. Vom NSA-Skandal spricht ganz Deutschland, was bestimmte Interessengruppen natürlich zu verhindern suchen. Ständig prasseln neue Informationen auf uns ein, ohne dass man am Ende noch weiß, was ein wirklicher Fakt ist und was lediglich eine Behauptung einer Partei oder eines Whistleblowers ist. Ganz zu schweigen davon, dass man selbst und auch viele Medienvertreter gar nicht mehr hinterher kommen, ob nun Grundrechtsverstöße durch deutsche, USamerikanische oder britische Geheimdienste oder Regierungen begangen wurden bzw. werden. Der öffentliche Streit - und das ist fast genauso bedenklich, wie die Enthüllungen von Edward Snowden - ist aber eher an politische Vorwürfe und den aktuellen Wahlkampf geknüpft, als daran die Wahrheit zu finden und zukünftige Rechtsverstöße gegenüber deutschen Bürgern zu verhindern. Ähnlich wie beim Staatstrojaner 2011 muss man die Befürchtung haben, dass Aufklärung an dem Punkt endet, an dem das öffentliche Interesse - aufgrund der Überschattung neuer Nachrichten und der ausschleichenden Berichterstattung - nachlässt. Selbst wenn wir uns darüber streiten, wie beispielsweise 500 Millionen Metadaten (Verbindungsdaten von Telefonaten, SMS, E-Mails) monatlich an die NSA gelangen, so muss es doch viel eher darum gehen, wie man diese Informationsflut stoppen kann und deutsche Grundrechte in der Zukunft umgesetzt werden können. Dabei hilft es nicht unsere Privatsphäre im Internet und bei der Telekommunikation zum „Supergrundrecht“ zu erklären, wie unser Innenminister Hans- Peter Friedrich, ohne am Ende die Aufklärung voran zu treiben und sich gar zu erdreisten die deutsche Bevölkerung aufzufordern, selbst mehr Datenschutz zu betreiben. Der Skandal rückt die internationalen Branchenriesen wie facebook, Google oder Microsoft in eine Schlüsselposition. Alle genannten Unternehmen arbeiten verpflichtend, aber auch gegen Geldzahlungen mit Geheimdiensten zusammen indem sie Daten beschaffen und weiterleiten. Dabei nutzen sie die gewonnenen Daten nicht nur „zum Schutz der nationalen Sicherheit“, sondern vor allem zur persönlichen Produktentwicklung, zum Beispiel in Form von personalisierter Werbung. Unser Leben findet ohne Frage zunehmend im Internet statt, sei es die Darstellung der eigenen Person, das Kaufen unserer Lieblingsprodukte oder die allgemeine Informationsbeschaffung. Smartphones mit all ihren Möglichkeiten wie GPS-gesteuerte Standorterfassung, Sammlung aller relevanten Metadaten oder sprachgesteuerter Anwendungen, haben sich in unserer Gesellschaft etabliert. Im Zuge der zunehmenden Bedeutung dieser neuen Medien kann es nicht nur darum gehen den technischen und produktspezifischen Fortschritt voranzutreiben, sondern es muss auch darum gehen wie empfindliche Daten geschützt werden können und inwiefern sich gerade die Branchenführer datenschutzrechtlichen Bestimmungen unterwerfen müssen. Es gleicht einem Ar-

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mutszeugnis für die Politik, wenn diese das Thema für ein persönliches und kein gesellschaftliches Problem hält und schlussendlich den Bürger mit teilweise überfordernder Technik alleine lässt. Aber auch viele Technikmuffel oder Leute, die bewusst darauf verzichten, WhatsApp oder facebook zu verwenden, oder die Fraktion der „Ich-habe-nichts-zu-verheimlichen“-Sager müssen doch mit den Ohren schlackern, wenn sie erfahren, dass das Apothekenrechenzentrum VSA ungenügend verschlüsselte Patienten- und Medikamentendaten an verschiedene Marktforschungsunternehmen verkauft. Dabei geht es vor allem der Pharmaindustrie darum, nachvollziehen zu können, welche Medikamente von welchem Arzt verschrieben werden und wie die Arbeit von Pharmavertretern zu bewerten ist. Dies alleine wäre schon kritikwürdig, durch die unzureichende Verschlüsselung erhält dieses Vorgehen aber eine ganz neue Dynamik, da sich laut jüngster Medienberichte so Patientenakten bis 1992 zurückverfolgen lassen. Selbst die eigenen Krankheiten sind also nicht sicher vor der Datensammelwut privater Unternehmen oder staatlicher Überwachung. Fußballfans wie wir sind hingegen bloß eine Randgruppe, die jedoch auch Datenschutz verdient hat. Die AG Fananwälte kritisierte jüngst eine Verfahrensweise, die vielen von uns durch unser Gastspiel beim 1. FC Köln nur allzu gut bekannt ist. Bevor ein Stadionverbot durch einen Verein ausgesprochen wird, muss der Verein verständlicherweise die Informationen erlangen, wem ein Stadionverbot wegen welches Vergehens zu erteilen ist. Dabei übermittelt die Polizei also ihre Sichtweise und ihre gesammelten Daten über die „vermeintlich“ auffällig gewordenen Einzelpersonen an ein privates Unternehmen. Dies ist in vielen Bundesländern rechtlich sogar zulässig, da anderweitig das geschaffene Parallelstrafrecht im Fußball auch gar nicht durchführbar wäre. Die Sondervorschriften der Länder bezüglich der Übermittlung von Daten an Private sind dabei unterschiedlich und häufig an Bedingungen wie Gefahrenabwehr geknüpft. Ermittlungsergebnisse aus einem Strafverfahren dürfen also dann weitergegeben werden, wenn nur mit ihrer Hilfe die Sicherheit in den Stadien gewährleistet werden kann. Eine Zustimmung der Staatsanwaltschaft oder Weisungsbefugnisse gegenüber der Polizei bzgl. der Weitergabe persönlicher Daten an private Unternehmen wäre in unseren Augen das Mindeste. Viel eher erwarten wir aber einen rechtsstaatlichen Weg bei der Erteilung von Stadionverboten. Unser Beispiel in Köln zeigt ein datenschutzrechtlich sehr trauriges Vorgehen, bei dem als erstes eine GmbH & Co. KGaA von einem Ermittlungsverfahren erfährt, während die Betroffenen bis heute nur aus den Briefen des 1. FC Köln von einem Verfahren gegen sie erfahren haben. Die ersten Auswirkungen des Sicherheitspakets beziehungsweise der Beschlüsse der letzten DFL-Mitgliederversammlung sieht man nun auch bei uns im Stadion. Es gibt neue Kameras an den Tribünendächern, die vor allem in der Quantität zugenommen haben. An der Handhabung der Kameraüberwachung soll sich aber vorerst nichts verändert haben – nur bei einem akuten Anlass wird der Aufnahmeknopf gedrückt und unauffälliges Material

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auf schnellstem Wege gelöscht. Bei anderen Vereinen bzw. in anderen Stadien sieht das aber anders aus. In Dortmund, Leverkusen, Köln, Mönchengladbach, Regensburg, Braunschweig und bei der alten Dame wurde schon vor diesem Sommer eine PanomeraKamera der Firma Dallmeier verwendet, welche über 51 Megapixel verfügt, etwa 30 Bilder die Sekunde aufnimmt und auf 160 Meter Entfernung noch die Augenfarbe jedes Gefilmten erkennen kann. Besonders bedenklich ist der Aspekt, dass alle aufgezeichneten Bilder dauerhaft gespeichert werden. Somit kann man kaum davon sprechen, dass lediglich Gewalttäter rausgefiltert werden sollen, sondern eher davon, dass alle Fußballfans einer Kurve unter Generalverdacht gestellt werden. Und da wir gerade bei Videoüberwachung sind, so gibt es seit April auch hier Neuerungen in der Berliner Rechtsprechung. Die Große Koalition in unserem Bundesland winkte am 20. April gegen die Stimmen der Opposition die anlasslose Videoüberwachung von Demonstrationen durch, die eine permanente Aufzeichnung jedes Demonstranten zulässt. Umgesetzt wurde dies von der Berliner Polizei schon davor, sowohl auf Demonstrationen als auch bei anderen Großereignissen wie Fußballspielen – seit April steht diese Praxis aber als zulässig in unseren Gesetzestexten. Erst im Juli 2010 wurde in unserer schönen Stadt vor dem Verwaltungsgericht Berlin festgelegt, dass das anlasslose Filmen aufgrund seiner einschüchternden Wirkung gegen Artikel 8 des Grundgesetzes (Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.) verstoßen würde, und zwar auch dann, wenn gar keine Aufnahme stattfindet. Auch gegen sogenannte Übersichtsaufnahmen wurde sich damals klar positioniert. Bei der jüngsten Diskussion über die Gesetzesänderung positionierten sich auch Prof. Dr. Clemens Arzt (Professor für Polizei- und Versammlungsrecht an der HWR Berlin) und Prof. Michael Knape (Direktionsleiter bei der Polizei Berlin) im Innenausschuss sehr deutlich gegen den Antrag der Großen Koalition und stellten diesen aus ihrer Sicht als verfassungswidrig dar. Aber die Meinung von Sachverständigen und vielen Bürgern hat leider nicht dazu geführt, das Gesetz scheitern zu lassen. Man könnte viele weitere Themen ansprechen, die man in einer freien, demokratischen und offenen Gesellschaft hinterfragen oder gar kritisieren sollte. Die angeblich nicht vereinbaren Maxime Freiheit und Sicherheit müssen wieder stärker in Einklang gebracht werden - gerade da man die persönliche Sicherheit nur sehr entfernt an terroristischer Bedrohung misst und es auch um die Sicherheit der eigenen Daten und eigenen Grundrechte gehen muss. Ein breites Bündnis versammelt sich am 7. September um 13 Uhr zur alljährlichen Demonstration unter dem Motto „Freiheit statt Angst“ am Alexanderplatz. Gemeinsam gilt es ein Zeichen zu setzen, gegen die immer lückenlosere Überwachung unseres Lebens. Die Demonstrationsreihe wurde bereits in der Vergangenheit von uns in mal größerer, mal kleinerer Personenzahl besucht, genug Anreize sich dieses Jahr zu beteiligen, liefert hoffentlich dieser Text. Freiheit statt Angst - Stoppt den Überwachungswahn!

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Jugendwaldseite Inhaltlich soll es um ein immer wiederkehrendes Thema gehen, welches uns als jüngere Fangeneration so gut wie alle beschäftigt: Facebook. Dabei haben wir unseren Fokus auf die mittlerweile zuhauf auftretenden Ultraseiten gelegt, ich denke der Großteil der Leser kennt mindestens eine, welche unserem Empfinden nach, in letzter Zeit wie Unkraut aus der Erde geschossen kam. Angefangen hat wohl alles mit der Seite „Ultra Style“, welche laut eigenen Angaben Ende 2009 angelegt wurde und den Posts zufolge ihren Ursprung in Frankreich hat. In den nun fast vier Jahren des Bestehens kam sie schon auf eine beachtliche Anzahl von ca. 261.000 Likes. Das größte deutsche Pendant dazu nennt sich „Faszination Ultra'" und kommt seit Gründung im Oktober 2012 auf ca. 30.000 Likes. Hinzu kommen noch unzählige kleinere Seiten, welche allerdings selten die 15.000er Marke knacken. Nur welchen Sinn haben diese Seiten? In erster Line werden von den Administratoren in aller Regelmäßigkeit Fotos bzw. Videos verschiedenster Inhalte gepostet. Sei es nun von der letzten Choreo beim Spiel X vs. Y, einem Spruchband der Gruppe A gegen Verband B oder von einer genialen Pyroshow der Szene C. Soweit so gut. Ich denke solche Medien sind schwer zu fälschen und dürften somit größtenteils der Wahrheit entsprechen. Bedenklich wird es allerdings, wenn plötzlich Infos gepostet werden, die weder zu belegen sind noch von irgendeinem Beteiligten bestätigt werden. Noch viel bedenklicher wird es, wenn die User diese Informationen aufschnappen und an Dritte weitergeben. Oder man solche Seiten gar als Kritikpunkt nimmt, um andere Szenen einzuschätzen! Mit am sinnlosesten sind jedoch die oftmals weniger geistreichen Kommentare, die unter solchen Postings / Bildern einen perfekten Platz finden, sodass es dort eigentlich ständig zu Schwanzvergleichen kommt. Welcher ernsthafte Ultra hat es überhaupt nötig dort seine Einschätzungen abzugeben und für was? Wenn dann diskutiere ich so was doch mit meinen eigenen Gruppenmitgliedern und nicht mit irgendwelchen Internetspinnern, wo ich nicht einmal weiß, ob diese überhaupt regelmäßig ins Stadion gehen oder ob diese überhaupt schon mal was zu einer Choreo ihres Vereins beigetragen haben… Hin und wieder werden von einzelnen solcher Seiten auch Shirts und Aufkleber zu überzogenen Preisen angeboten, sodass sich der Admin noch etwas dazu verdient, wie es scheint. Um sich ein solches Exemplar zu sichern, muss man dann nur noch seinen Namen und seine Adresse an eine Person schicken, von der man noch nicht einmal weiß, ob sie wirklich existiert oder das möglicherweise eine Finte der Staatsmacht ist. Ganz groß wird es allerdings, wenn Leute exemplarisch Bilder wie „Gegen den modernen Fußball" mit einem „Gefällt-Mir“ versehen und dabei selbst nicht merken, wie tief sie in diesem versunken sind in diesem Moment. Als vor zig Jahren das ultras.ws Forum das Licht der Welt erblickte, regte sich ganz Ultradeutschland über eine derartiges Medium auf und heute wird es scheinbar akzeptiert, dass Facebook ähnlichen Seiten und damit auch der Polizei und deren Überwachung , ein viel größeren Spielraum bietet! In Zeiten moderner Medien und mit dem Hype um Fankultur war es eigentlich klar, dass auch Themen wie Ultras, Hooligans usw. irgendwann auch hier große Beachtung finden. Allerdings sollte man - nach wie vor und besonders nach den letzten Debatten rund ums Thema Überwachung - lieber zweimal darüber nachdenken, was man im Internet treibt, von sich preisgibt und was man glauben kann und was nicht!

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WS-Konsum: Nach wie vor leider nur außerhalb des Stadions an der Union-Tanke befindet sich unser Shop, wo sich ein Besuch allemal lohnt. Dort gibt es AufkleberPakete zu erwerben für 3 bzw. 4 € je 100 Stück. Die andere Option besteht aus einem gemischten Paket. Generell erleichtern uns die Pakete enorm Arbeit und letztendlich sind die Kleber ja auch zum Verkleben und nicht zum Sammeln a la „Davon einen und davon bitten auch noch ein Exemplar!“ da. Des Weiteren könnt ihr diverse Zines käuflich erwerben: Erlebnis Fußball, 45 Grad und auch ein paar Restexemplare vom BFU Saisonrückblick. In aller Regelmäßigkeit werden wir auch immer mal ein paar einzelne Exemplare von anderen Heften in den Shop aufzunehmen, also wie immer… Augen offenhalten! Gesondert hervorheben sollte man aber auch das alte Alte Försterei T Shirt im schmucken weiß. Unschlagbare 8 € kostet das Ding und wartet förmlich darauf in diesen letzten Sommertagen noch rumspaziert zu werden. Nur solange der Vorrat reicht!! Glückwunsch-Ecke: Alles Gute an den Kranken Haufen zum 5jährigen!

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Terminkalender: 2.Liga: So, 15.09.2013, 13:30 Uhr - FC Ingolstadt vs 1.FC Union Berlin Da gestern Europacup-Auslosung war, kann man am Anfang kommender Woche mit den Terminierungen für die kommenden Spieltage rechnen. Union Zwee: So, 15.09.2013, 13:30 Uhr -1.FC Union II vs SV Babelsberg 03 So, 22.09.2013, 13:30 Uhr - 1.FC Lok Leipzig vs 1.FC Union II DFB-Pokal: Mi, 25.09.2013, 20:30 - VfL Osnabrück vs 1.FC Union Berlin Auswärtsinfos: Für den Bus nach Ingolstadt könnt ihr euch heute am Szenestand oder an der Union-Tanke euch eintragen lassen. Fahrtpreis sind 30 €. Ebenso zum Pokalspiel in Osnabrück, siehe Flyer.

Impressum Herausgeber: Wuhlesyndikat Preis: für umme Verwendete Fotoquellen: unveu.de, unionfoto.de, eigener Fotofundus, googleBildersuche Kontakt/Beschwerden/ Vorschläge: info@wuhlesyndikat.de Auflage: min. 1500 Stück Nächste Ausgabe: Heimspiel gegen Fürth Dieser Flyer ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern lediglich ein Rundbrief an Freunde, Bekannte & Fußballinteressierte. Wir rufen weder zu exzessivem Genuss von alkoholischen Getränken & Drogen, noch zu Gewalttätigkeiten gegen Personen oder Sachen auf, noch propagieren wir irgendeine politische Einstellung. Satire ist ein Bestandteil dieses Flyers & wird nicht als solche gekennzeichnet. Die eventuelle Schilderung von Aktionen vor, während oder nach Fußballspielen erfolgt ausschließlich „wenn die Handlung der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient“ (Strafgesetzbuch §131(3)). Namentlich gekennzeichnete Berichte verantworten die Autoren selbst & müssen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.

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