Berlin Live #1

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on city people time off

street art work style club

room

show

Januar 2012

The showroomdays issue #1

Vom 17. bis 21. Januar 2t0t12 e Da s komple mm a r Prog

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HUGO BOSS AG Phone +49 7123 940 HUGO

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Icons of Style. Der neue SL und Lara Stone in Calvin Klein Collection. Mercedes-Benz Fashion Week Berlin. 18.–21. Januar 2012. www.mercedes-benz.de/fashion


Showroom Motiv: KeyVisual

Editorial

Mode ist ein Ausdruck unserer Zeit. Sie spiegelt das, was uns bewegt, greift unseren Format: 210 x 280 mmTräumen vor, wenn sie uns neue Trends präsentiert. Sie holt uns ein, wenn wir sie vergessen, sie entzieht sich, wenn wir sie nicht lieben. Beschnitt: 3 mm

M

eine Großmutter fuhr in den Wirren des letzten Kriegsjahres quer durch das Land, um ihre Sommergarderobe zu holen. Und als die junge Republik aus den Ruinen auferstand, war sie eine der sogenannten Trümmerfrauen, die halfen, das Land wieder aufzubauen, die sich aus Stoffresten elegante Kleider nähten, weil das Leben weiterging, auch wenn der Mann in Gefangenschaft oder gefallen war.

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re you poor enough?“ lautet das Motto dieser Saison der Showroom Days. Keiner ist natürlich arm genug, es ist eine spielerisch-provokante Aufforderung, die eigene Kreativität zu nutzen. Flexibel zu sein, offen und frei. Mode als Möglichkeit, mit der Welt zu kommunizieren, aus den engen Grenzen des eigenen Ichs herauszutreten. Es geht um die Konzentration auf das Wesentliche, um die Essenz des Machens – und die hat nichts mit Geld zu tun. Es geht darum, den eigenen Stil zu finden und ihn immer wieder neu zu überprüfen. Weil man sich anschaut, was es gibt, was andere denken, wie andere mit ihrer Umgebung umgehen. Und dass das jeder kann, beweisen die Showroom Days, Europas gößter Publikums-Modeevent. Sie sind eine Plattform für junge Designer, sie stehen allen Besuchern offen.

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as Magazin „Berlin Live: Showroom“ möchte etwas von dem Geist dieser Kreativität vermitteln, von der Durchdringung der Mode mit der Kunst, die Berlin so einmalig macht. Unsere Hauptstadt ist eine Metropole im Werden, sie ist immer noch unfertig, ungeschliffen, trotz der Glitzerbauten und Glamourmomente der letzten Jahren. Aber sie hat Kraft. Und sie ist wunderschön. Bauen wir sie weiter auf... Nadine Barth Chefredakteurin

Nadine Barth, fotografiert von Dorothea Tuch, Michalsky Gallery, Potsdamer Platz

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editorial

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von Nadine Barth

Contributors

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Wer an diesem Heft mitwirkte.

show on

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Von der Piazza zur Party: Was heißt eigentlich „Showroom“? · von Nadine Barth

show city

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Capital of Fashion: Die 10 interessantesten Fotografen Berlins. · von Nettie Boehm Global Fashion Weeks: Was in den Metropolen der Mode so passiert. · von Natasha Binar

show people

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Warum Mode? Essay. · von Jo Groebel One in Fashion: 5 Persönlichkeiten berichten über ihre Vorlieben.

show time

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PIAZZA PIAZZA PARTY PARTY

Das Programm der „Showroom Days“! Die Fashion Night am 20.01.2012!

street room

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Der durch die Stadt streift: Stefan Maria Rothers Foto-Projekt über Berlin. · von Hannah Linder

Editorial art room

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Raffael Remixed: Josef Fischnallers Porträtserie mit Renaissance-Charakter. · von Alisa Ehlert Ausstellungen: Was in Berlin gerade sehenswert ist. · von Nettie Boehm

work room

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Kleider(t)räume: 4 Ateliers + 1 Reinigung. Fotostrecke. · von Julia Wagner Wechsel Dich: Dorothea Tuch fotografierte Umkleidekabinen. · von Johannes Finke

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Gestatten Sie? Ein Bericht von den Wiener Bällen. · von Jasmin Schakfeh

club room

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Als gäbe es kein Morgen. Places to Party. · von Nathan Block Nachtblende. Gedicht · von Nadine Barth

press room

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Von Wien nach Berlin: Das Echo-Medienhaus. Impressum

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Und Tschüss... Plädoyer für eine modefreie Woche. · von Nathan Block

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P.S. Dieses Magazin wurde übrigens auf FSC-konformen Papier gedruckt. Der „Forest Stewardship Council“ zertifiziert eine umweltfreundliche, sozial-förderliche und ökonomisch tragfähige Bewirtschaftung von Wäldern.



Thomas Landgraf Geschäftsführer echo berlin Eigentlich ist er Chefredakteur einer erfolgreichen, österreichischen Wochenzeitung und durch und durch Wiener, aber seit Juni 2011 gibt es auf Grund seines Engagements eine Berliner Dependance seines Arbeitgebers, dem Wiener Echo Medienhaus. Und seit dem ist er von der deutschen Hauptstadt ebenso verzaubert, wie die Stadt von seinem unvergleichlichen Wiener Charme. Nun ist der Wiener ein Wahl-Berliner und Herausgeber dieses Magazins.

www.echo.at

Dorothea Tuch Fotografin

Marc fiedler

Tina Cassati

Director Gruppo del Café Palermo Marc Fiedler und die Fashionweek in Berlin - von der ersten Stunde an. Der Gründer und Creative Director der Gruppo del Café Palermo, u.a. damit auch Etat-Vertreter von Sponsoren im MBFW Zelt, ist im 4. Jahr Veranstalter der Shworoom Days. Marc, geboren in Hamburg, Werber, Kunstsammler und Ideengeber zu diesem Magazin, freut sich auf das volle Programm der Days und wünscht viel Inspiration beim Lesen des neuen Magazins.

www.cafe-palermo.de

Was eigentlich hinter dem Vorhang passiert, das interessierte Dorothea Tuch schon immer – klar, dass sie gern und oft fürs Theater arbeitet. Für uns ergründete die Berliner Fotografin das Geheimnis der Umkleidekabinen (S. 80). Auch bei Modenschauen hält sie sich gern backstage auf. Eine Auswahl ihrer Arbeiten unter dem Titel „Style“ ist noch bis zum 23. Februar im M1 im Aufbau Haus am Moritzplatz zu sehen. Und ihr Lieblingsmotiv aus der Serie gibt es es auf Seite 80.

Künstlerin Foto: Jens van Zoest

Prof. Dr. Jo Groebel Medienpsychologe Der Chef des International Digital Institute, Berlin und Präsident ehrenhalber des Studiengangs Medienpsychologie an der Business School Potsdam, machte sich Gedanken über die Fragen, wozu wir eigentlich Mode brauchen (S.32). Er ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel, u.a. für New York Times, Le Monde, Spiegel, Vanity Fair und Vogue. Seit 2011 moderiert er mit „Groebel“ seine eigene Talkshow mit Prominenten auf tv.berlin.

„Man sollte ein Kunstwerk sein oder ein Kunstwerk tragen“ – das Motto von Oscar Wilde gilt auch für die Berliner Künstlerin: Aus Kleidungsstücken entwirft sie Collagen, transformiert Taschen, Hüte, Schmuck in Foto- und Videoinstallationen, malt, näht, zeichnet. Schon für die letzten „Showroom Days“ lieferte sie das Icon-Piece, diesmal haben sie Rosen, Käfer und ein exotischer Vogel zu ihrer Illustration inspiriert, die gleichzeitig das Cover dieser Ausgabe ziert.

www.dorotheatuch.de

www.tinacassati.de

Julia Wagner Fotografin

lorenz marko

Wenn sie nicht auf einem Aikido-Lehrgang ist (3. Dan!), arbeitet die Hamburgerin für diverse Magazine als Art Directorin und gestaltet Kunst- & Modebücher, zuletzt „German Fashion Design 1946-2012“ (Distanz). Zunehmend widmet sie sich auch eigenen fotografischen Projekten. Für „Showroom“ besuchte sie die interessantesten Ateliers der Stadt – plus eine Reinigung. Ihre Bildstrecke „Kleider(t)räume“ beginnt auf Seite 70.

www.grafikanstalt.com

AD Von seinem Studio in Innsbruck aus hat Lorenz Marko Berlin ganz entspannt im Blick. Der Abstand von 600 km Luftlinie tut gut, die Dinge in Ruhe zu ordnen. Er ist als Art Director zuständig für das Layout von „Showroom“ – gedruckt wurde das Heft übrigens gleich bei ihm um die Ecke, 15 min zu Fuß.

www.lolin.cc

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SHOW on

01 01 Die Piazza als Ort der Kommunikation: Das Gemälde „La Flagellazione“(1444/1470) von Piero della Francesca gilt als eines der Schlüsselwerke der Renaissance.

von der

PIAZZA PIAZZA PARTY PARTY zur

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Was heiSSt eigentlich „Showroom“? Eine Spurensuche zwischen europäischer Stadtgeschichte und amerikanischen Shoppingwelten. von Nadine Barth

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s war einmal ein Platz. Nicht irgendein Platz, sondern die Agora in Athen. Agora ist altgriechisch und meint den zentralen Platz einer Stadt, geeignet für Versammlungen, für Feste, für Wettkämpfe. Zunächst sprechen wir nur von einem freien ebenen Feld, an dem sich vielleicht ein paar Wege kreuzen, später errichtete man Häuser rund herum, weltliche und religiöse Bauten, es blieb, lange Zeit, ein Ort, an dem sich das Volk traf, um Entscheidungen der Regierung zu hören, an dem Gerichtsverhandlungen stattfanden oder Repräsentationen jeglicher Art. Die berühmteste Agora ist jene in Athen, an dem die „Polis“, die Vorform unserer demokratischen Gesellschaft, zusammenkam. Für den Dichter Homer ist das Fehlen einer Agora ein Anzeichen für Recht- und Gesetzeslosigkeit.

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uch in Rom entsteht mit dem Forum Romanum ein Platz, an dem sich die Bewohner der Stadt treffen, zum Austausch, zur Zerstreuung. Einer kontrollierten Zerstreuung. Es ist ein politischer Raum, von den Obrigkeiten wachsam beäugt, ein Raum der Macht. Erst im Mittelalter entwickelt sich die Piazza zu einem selbständigen Ort, an dem auch freier Handel getrieben wird, dem klassischen Marktplatz. Christus vertrieb einst die Händler aus den Tempeln, und ein Erlass in Athen untersagte lang das „Feilhalten von Waren“ auf der Agora.

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ie Frührenaissance nun fängt an, den Platz, die Stadtmitte, mit all ihrer ästhetisch-merkantilen Kraft zu bespielen. Prachtbauten entstehen, neben dem obligatorischen Rathaus, das bei

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der Neuplanung einer Stadt stets fest im Zentrum verortet wird, und der dem Stil der Zeit entsprechenden stärker verzierten Kirche sind es nun auch Kaufmannshäuser, die sich um das Herz der Stadt legen wie ein funkelnder Gürtel. Säulengänge, Arkadenhöfe, Kapitelle, Spiegelquader – es geht um das festlich überhöhte Diesseitige gegenüber dem Heiligen des gotischen Raumes, den es zeitlich ablöst. Und inmitten dieser lebensbejahenden Bauten steht der Mensch, der sich zeigt, der gesehen wird, der repräsentiert, der bewundert werden will und anderen seine Aufmerksamkeit zollt – die frühe Form eines „Showrooms“, wenn man so will. Ein Schlüsselbild dieses Paradigmenwechsels von „heilig“ zu „weltlich“ ist das Gemälde „La Flagellazione“ von Piero della Francesca. Zum ersten Mal in der Geschichte der Kunst wird hier versucht, die Zentralperspektive eines Platzes darzustellen. Im Hintergrund findet die Geißelung Christi statt, unter den wachsamen Augen des Statthalters Pontius Pilatus – so weit sind sich die Forscher einig. Über die Deutung der drei Gestalten vorn wird heftig gestritten. Sind es die Herzöge von Urbino, ist Judas einer der Männer, ist es eine Allegorie auf den Fall Konstantinopels, ist der Jüngling in der Mitte ein Athlet der Tugend? Die Kunstgeschichtler sind sich uneins, klar aber ist, dass die beiden äußeren Männer weltliche Trachten tragen, der rechte einen Gold-


von der piazza zur Party 02 Die Party als Ort der Präsentation: Auf dem Gala Fashion Brunch im Foyer des Ritz Carlton Hotels, Berlin, Januar 2011.

brokat-Mantel, der auf Reichtum schließen lässt, und die Haltung aller drei Figuren einer Form von Kommunikation folgt – auch wenn sie sich nicht direkt anschauen.

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s geht um die Interaktion zwischen Menschen, an einem von Stadtarchitektur durchwirkten Platz – einem Ort der Lebendigkeit. Die italiensche Piazza erscheint hier als ein der modernen Gestik offen stehender Raum, den die Personen sehr selbstverständlich bevölkern. In der Geschichte der europäischen Stadt ist die Öffnung hin zu einem zentralen Markplatz in den Jahrhunderten danach nur folgerichtig.

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uch in französischen Städten lässt dich die Hinwendung zur Warengesellschaft beobachten. In Paris etwa entsteht im Bezirk der Gerber am rechten Ufer der Seine ein Viertel, in dem zum ersten Mal eine Art „aktive Wirtschaftszone“ entsteht: Die Häuser haben Fenster mit hölzernen Läden, die zu Ladentischen heruntergeklappt werden können. Der Verkaufsraum im Haus wird so ins Außen erweitert, die Straße zum Platz des Warenangebots.

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ie Industriegesellschaft fängt an, den Handel in eigenen Zentren zusammenzuziehen. Erste Kaufhäuser enstehen, zunächst durchaus

in der Stadtmitte, später werden sie in neu entstehende Bezirke verlagert oder an Fabriken angegliedert. Die Präsentation von Mode, in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts noch strikt in exklusiven Salons beheimatet, demokratisiert sich zusehendst. Mit der Igedo, gegründet 1949 in Düsseldorf, und der Berliner Durchreise entstehen Messen, bei denen es um die Erweiterung des Vertriebs geht, um eine Kommerzialisierung der Mode. Heinz Oestergaard, einst eher Couturier für die bessere Gesellschaft, beginnt, Kollektionen für das Versandhaus Quelle zu schneidern, Aenne Burda bringt Schnittmuster-Hefte auf den Markt. Der Handel findet nun nicht mehr im Herzen der Stadt statt, sondern verteilt sich über die Republik – dessen ungeachtet meint der Spruch, „wir gehen in die Stadt“ = wir gehen einkaufen.

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nd wenn die Stadt kein Zentrum hat? Wenn sich, wie auf dem berühmten Strip von Las Vegas der Raum auflöst, indifferent scheint, unkalkulierbar? In den USA entstehen schon in den 1950er Jahren mit den Shopping Malls ganze Einkaufswelten, die den Bedürfnissen der Bürger entgegenkommen sollen – ohne zunächst diese Bedürfnisse definiert zu haben. Der Stadtbauer Camillo Sitte hatte schon 1889 in seiner Schrift „Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen“ von der Bedeutung einer unregelmäßigen

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Platzstruktur geschrieben. Es ging ihm um die Schaffung von Atmosphäre, um Versammlungsorte, an denen nicht nur „geshoppt“ wird, sondern an denen auch die Emotionen ihren Raum erhielten. Zwar wurde diese romantisierende Urbanistik von Camillos Nachfolgern angegriffen, dessen ungeachtet entstehen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrunderts Shopping Malls, die immer stärker das Wohlfühlpotential des Einzelnen im Blick haben. Mittlerweile hat sich deren Architektur grundlegend geändert: Nicht mehr lange Gänge mit Laden neben Laden auf verschiedenen Ebenen sind gefragt, sondern es werden in den Malls Plätze angelegt, Straßen, die wohlklingende Namen wie Florence Street oder Trafalgar Place bekommen, ganze Gärten gepflanzt oder Skipisten angedockt (wie in Dubai in der Mall of the Emirates), und jedes Vorort-Einkaufszentrum hat heute ein Monats-Event-Programm, an dem Kakteen-Schauen, Foto-Ausstellungen, Job-Börsen oder Reptilien-Vorführungen stattfinden. Die moderne Shopping-Mall hat ein Dach, das zum Himmel geöffnet ist, ist eine Symbiose mit der Natur eingegangen (Springbrunnen, Felsen, echte Palmen), ist vielleicht Teil eines Wohnkomplexes oder Business-Districtes und mit ihm durch ansprechende Wege (Flaniermeilen) verbunden, und sie hat mindestens eine Piazza, einen Ort, der als Treffpunkt, als Versammlungsplatz fungieren kann – und sei es der „Food Corner“.

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ie Präsentation von Waren, das klassische Stangensystem, wird nur noch in den seltensten Fälle bemüht. In dezidierter Weise, nach fein ausgeklügeltem System, untermalt von entsprechender Musik, vielleicht einem eigenen, verkaufsfördernden Duft, werden die Produkte wie Kleinode eines Genuss-Kosmos’ feilgeboten, ob im Einzel- oder Großhandel oder sogar im Internet. Es geht nicht mehr um den Preis oder die qualitativen Vorzüge, es geht um Haltung. Wie auch in der Modefotografie werden Lebensentwürfe verkauft, Identitäten, Visionen.

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er Showroom der Gegenwart ist ein von allen merkantilen Zwängen befreiter Raum, in dem der Mensch das erlebt, was er einst auf der Agora in Athen erleben konnte: die Gemeinschaft Gleichgesinnter.


SHOW city Die 10 interessantesten Fotografen Berlins zeigen uns, wie die Stadt als Inspiration wirken kann.

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01 Der Showroom der Gegenwart ist ein von allen merkantilen Zwängen befreiter Raum, in dem der Mensch das erlebt, was er einst auf der Agora in Athen erleben konnte: die Gemeinschaft Gleichgesinnter.

02 01 Franziska Knuppe, fotografiert vor der Volksbühne, Berlin-Mitte. Regenschirm von Burberry.

oliver mark Geboren 1963 in Gelsenkirchen. Arbeitet für AD, Der Spiegel, Die Zeit, Rolling Stone, Stern, SZ-Magazin, Tatler Magazine, Time Magazine, Vanity Fair

und Vogue. Von ihm erschien „Oliver Mark: Portraits“ (Hatje Cantz, 2009). Er lebt seit 2001 in Berlin. www.oliver-mark.com

02 Fotografiert in Berlin-Tempelhof. Flanellanzug von Max Mara.

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SHOW CITY

Joachim Baldauf Geboren 1965 im Kreis Lindau, Bodensee. Veröffentlichungen in internationalen Magazinen. Herausgeber des VORN Magazins. Zahlreiche Kampagnen und Auszeichnungen, darunter der „Distinctive Merit Award“ der Society of Publication Designers. Er lebt seit 2007 in Berlin. www.joachimbaldauf.com 01 01 Ulrike Theusner, fotografiert im Bassy Club, Berlin-Prenzlauer Berg.

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02 02 Cyril Giustiniani, fotografiert in der Karl-Marx-Alle, Berlin-Mitte.

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MAX VON GUMPPENBERG PATRICK BIENERT Geboren 1984 in München (MvG) und 1980 in München (PB). Seit 2007 arbeiten sie als Team. Veröffentlichungen in 10 Magazine, Vogue und Zeit-Magazin. Kampagnen für Escada, Hugo Boss, Rena Lange, Kostas Murkudis und Hussein Chalayan. Sie leben in Berlin, München und London. www.02gb.com

Luca Gadjus, fotografiert in der Bleibtreustraße, Berlin-Charlottenburg. Kleid von Kostas Murkudis.

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01 Fotografiert in einer Gipswerkstatt, Berlin-Charlottenburg. Mode von Firma.

Ali Kepenek Geboren 1968 in Istanbul. Veröffentlichungen in Elle, GQ, Harper’s Bazaar und Vogue. Kampagnen für Adidas, Firma, Levi’s, Nike und Triumph.

02 Fotografiert in der Gemäldegalerie, Berlin-Mitte. Mode von Boss Black.

Karel kuehne Geboren 1969 in Berlin. Veröffentlichungen Allegra, Der Spiegel, GQ, Qvest, Park Avenue und Stern. Kampagnen für BMW, Joop, Mercedes-

Diverse Ausstellungen. Er lebt seit 1987 in Berlin und seit 2004 auch in London. www.alikepenek.com

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Benz. Er lebt in Berlin und seit 1999 auch in Paris. www.karelkuehne.com


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FERGUS PADEL Geboren 1973 in Bremen. Arbeitet fĂźr Achtung, Stern, Zeit-Magazin, befreundete Designer und internationale Werbekunden. Sie lebt seit 2000 in Berlin und seit November 2011 auch in New York. www.ferguspadel.de Christian Schneeweiss, fotografiert in der UferstraĂ&#x;e, Berlin-Wedding. Mode von A.D. Deertz.

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01 Fotografiert an der Berliner Mauergedenkstätte, Bernauer Straße, Berlin-Mitte-Wedding

ALEXANDER GNÄDINGER Geboren 1970 in Konstanz. Arbeitet für AD, Citizen K, GQ, Rodeo, etc. Kampagnen für Adidas, Audi, BMW, Hugo Boss, L’Oreal, Siemens, SonyEricsson,

Villeroy & Boch. Von ihm erschien „100 Girls on Polaroid“, Seltmann + Söhne, 2009). Er lebt seit 1995 in Berlin. www.alexandergnaedinger.de

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02 Fotografiert vor einer Brandschutzmauer Saarbrückerstraße, Berlin-Prenzlauer Berg. Mode von Kostas Murkudis.

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BEN LAMBERTY Geboren 1983 in Mainz. Er arbeitet für Die Weltwoche Stil, Feld, FHM collections, Gala, GQ, Hype Magazine, Myself, Schön, Tush, 7th Man, 160g. Kunden:

Breuninger, Hugo Boss, Escada, etc. Er lebt in Hamburg und seit 2010 auch in Berlin. www.benlamberty.com

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01 Fotografiert am Checkpoint Charly, FriedrichstraĂ&#x;e, Berlin-Mitte. Jumpsuit von Reality Studio.

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Ich glaube an den kreativen Underground Berlins. Aus diesem entsteht die nächste Generation, die den Ruf der Stadt prägen wird. (...) Noch hängt der Charme des ,Alternativen’, ,Autonomen’ wie eine Gardine hinter den Scheiben. Eine Szene wie im SoHo New Yorks Anfang der 80er. WOLFGANG JOOP in „Berlin Fashion“

Die Dynamik einer Stadt.

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ie reißt uns mit, wir können auf ihrer Welle tanzen, müssen nur aufpassen, nicht unterzugehen. Das war schon in New York so, als Andy Warhol seine Loftparties schmiss, im „Area“, dem coolsten Club der Mid Eighties, feierte und auch mal ein ganzes Kunst-Interior entwarf, alle im Koksrausch waren und wach und auch ein bisschen neben der Spur. Aber es wurde gelebt. Die Stadt wurde ausgetestet, Martin Scorsese drehte „After Hours“ (Die Zeit nach Mitternacht, 1985), dieses düstere Epos mit den regennassen Straßen, Jim Jarmusch legte „Night on Earth“ (1991) nach und gab den ganzen Independent-Filmern eine Vorlage für ihre Kurz-Sequenzen-KreisGeschichten mit den skurrilen Charakteren, die alle miteinander etwas zu tun hatten oder auch nicht.

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n der Literatur hatte John Dos Passos mit „Manhattan Transfer“ (1925) den modernen Montage-Roman entworfen, die deutsche Variante erschien 1929: „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin. Kürzlich wurde ein Zitat aus dem Buch von der Fassade eines 220 m langen Gebäudes an der Nordseite des Alexanderplatzes entfernt, an dem es zehn Jahre lang geklebt hatte: „Wiedersehen auf dem Alex, Hundekälte. Nächstes Jahr, 1929, wird’s noch kälter“, stand da zum Schluss eines langen Absatzes, große Letter auf grauen Rechtecken, und das war wie ein poetischer Fingerzeig, dass der Platz mal jemandem eine Inspiration für einen ganzen Roman war.

Und die Fotografie?

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ie Modefotografie gar? Nunja, F.C. Gundlach kam schon Ende der 1950er ganz gern nach Berlin, um Bilder zu schießen. Das berühmteste ist wohl das vor der Gedächtniskirche am Ku’damm, darauf trägt das Model Biggi ein Kostüm von Uli Richter, und ein überdimensionales Parkplatzschild, darunter „Rankestr.“, weist nach links. Gundlach lichtete Nadja Tiller ab und „Aprés Ski auf der Avus“, Rico Puhlmann spielte mit dem Brandenburger Tor und ließ Pärchen durch Arkaden laufen, Herbert Tobias versuchte, das „neue Leben“ aus den Ruinen „protzen“ zu lassen.

Und dann kam Helmut Newton.

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ür die deutsche Vogue inszenierte er 1979 eine Modestrecke an der Mauer, die West und Ost besonders schmerzlich am Brandenburger Tor teilte, auf einem Motiv entblößt sich eine Blondine mit Pelzmantel Richtung Unter den Linden. In der DDR war es vor allem Sibylle Bergemann, die für die durchaus aufgeschlossene Zeitschrift „Sibylle“ behutsame, schöne, flirrende Modegeschichten inszenierte, in denen auch immer etwas von der „Stadt“ zu sehen war. 2003 schoss dann Peter Lindbergh die Boss Black Kampagne mit Luca Gadjus in der Hauptstadt und zeigte Straßenszenen und Mauern – es gab sogar eine Art

DANIEL JOSEFSOHN Geboren 1960 in Hamburg. Er arbeitet für Monopol, SZ-Magazin und ZeitMagazin. Kampagnen für Bless, Herr von Eden und MTV. Internationale

Ausstellungen. Zur Zeit auch Kreativdirektor der Volksbühne. Er lebt seit 2000 in Berlin. www.danieljosefsohn.com

01 Oliver Polak, fotografiert im Grunewald, Berlin. Badehose von Dolce & Gabbana, Badeschuhe von Adidas.

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Kunstkatalog dazu –, später, 2010, bekam er für eine ganze Vogue-Ausgabe, die er in Berlin fotografiert hatte, den Lead Award. Für den Designer der Coolness, Hedi Slimane, waren es die Jüngelchen am Alexanderplatz, die ihn inspirierten, statt Mode lieber Kunst zu machen und Fotografie fortan in seinem Leben ganz groß zu schreiben.

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b Mario Testino, Ellen von Unwerth oder Ralph Mecke – sie alle kommen gern immer wieder her, um der Atmosphäre der Metropole nachzuspüren. Die Fotografen, die hier leben, haben das Privileg, jeden Tag dieser Faszination folgen zu können. Sie gehen auf Plätze und in Keller, in die Gemäldegalerie oder ins Berghain, in Studios oder Privatwohnungen. Vorher, nachher, dabei, dazwischen atmen sie Stadt. Sie saugen das ein, was Berlin ausmacht, natürlich ist es für jeden etwas anderes, aber es ist in Bewegung, es geht voran, es greift vor. In der Modefotografie sehen wir, was kommen wird. Der Zeitgeist von morgen. The next generation. Text von Nettie Boehm


SHOW CITY

LONDON

NEW YORK PARIS

Jede Saison dreht sich das Fashion-Karussell wieder. Doch nicht nur Paris-Mailand-New York-London stehen auf dem Reiseplan der Fashionistas, Medienmenschen und Einkäufer. Auch skurrile Ziele wie Sao PÃulo und Seoul werden immer heiSSer. Ein Überlick. von Natasha Binar

NEW YORK

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ie älteste Fashion Week weltweit fand das erste mal 1943 unter dem Namen „Press Week“ statt. In New York gilt: wer IN ist, ist drin. Schrille Gäste, jede Menge Glamour und Teile a la Carry Bradshaw gibt es reichlich zu sehen. Alexander Wang und Jason Wu sowie Tom Ford und Proenza Schouler sind aktuelle hot Designer und Lieblinge der Polit- und Filmprominenz, First Lady Michelle Obama inklusive. Und die alten Hasen Ralph Lauren, DKNY und Calvin Klein erden das Spektakel.

Paris

London

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ondon Fashion Week (seit 1984) ist “very british”. Eklektischer Mix aus schräg und genial ist ansteckend; die Gäste hier sind jedem Designer würdig. Verrückte Hutkreationen und außergewöhnliches Schuhwerk sind in London nicht weg zu denken, genauso wie politische Parolen von Vivienne Westwood, Trenchcoats von Burberry und die Exzesse von Kate Moss. Weil auch der Nachwuchs in London sehr agil ist, haben die St. Martins College Abgänger beste Chancen, eine eigene TopShop Kollektion raus zu bringen. Wir gratulieren.

Mailand

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s ist wohl der unverwechselbare Stil der Stadt, der Paris zu einem Muss macht. Bereits 1910 gab es die ersten Prêt-à-Porter-Präsentationen in kleinen Boutiquen. Heute sind es die spektakulären Schauen, wie die von Karl Lagerfeld, die uns fesseln. Wo die Modeszene zuhause ist, ist auch die Presse nicht weit. Ganz liebevoll werden die Französischen PR- Damen auch FFB genannt (French Fashion Bitches). Dass die forsche und teilweise auch provokante Art der Journalistinnen aber durchaus auch populär sein kann, beweist die frühere VogueChefin Carine Roitfeld. Ihr Buch „Irreverent“ (Respektlos) wurde zur Mode Bibel. Sie beweist: Respektlosigkeit ist eine Tugend der Talentierten.

SÃO PAULO

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a Settimana della Moda (die Woche der Mode) öffnete 1958 Ihre Pforten. Dolce & Gabbana, Versace, Gucci, Prada, Missoni, Armani ... Die Liste der Designer klingt wie eine Arie von Verdi: reich an Tönen und Emotionen. So ist „Moda Italiana“ immer ein Genuss für alle Sinne. Die Italiener sind charmante und stolze Gastgeber mit dem Hang zu Ironie und Kitsch. Sogar die US Vogue Chefin verfiel dem Flair und verlängerte Ihren Besuch der Modewoche von drei Tagen auf die gesamte Woche.

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tokio

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ie japanische Edition der Fashion Week wurde 1985 gegründet. Die Japaner sind für ihre oft extreme Mode bekannt. Hier werden neue Trends geboren, die auch sehr viele Anhänger in Europa finden. Seit 13 Saisons firmiert die Woche als Mercedes-Benz Fashion Week Tokyo. Hier kommen die Street Blogger und Fotografen ins Schwitzen, nirgendwo sonst sieht man so viele Fashion Victims, die mit ihren Styles und Kreationen leicht für Außerirdische gehalten werden könnten. Tokio ist ein modisches Zuhause für Somarta, Araisara, Motonari Ono und Keita Maruyama. Können sie folgen? Wir schon.


FASHION-METER FRESHNESS CREATIVITY SOCIETY SALES

KOPEN HAGEN MOSKAU

moskau

W

BERLIN SEOUL MAILAND

TOKIO

enn man über Mode im Osten spricht, kommt man um Moskau nicht herum. Fashion Weeks gibt es hier seid 1994, jedoch sind diese erst seid 2003 auch international sehr bekannt. Moskau feiert die Mode gleich mit drei verschiedenen Fashion Weeks: der Mercedes-Benz Fashion Week Russia, der Volvo Fashion Week Moscow und der Seasons Moscow by MasterCard. Russland wird seinem Ruf auch wenn es um Mode geht gerecht. Champagner, Kaviar und viel Pelz prägen das Bild. Selbst die Sommermode wird hier in Nerz verhüllt. Weil Russland aber auch jung und wild ist, finden die youngsters der Modeszene auf der Plattform „Cycles & Seasons“ ein zuhause. Hier tummeln sich klingende Namen wie: Vika Gazinskaya, Alexander Terekhoy und Nina Donis.

SÃo PAuLO Berlin

S

ão Paulo ist ein Ort, wo man Mode als „FunFashion“ feiert. Mit viel Sinnlichkeit sowie Vielfalt, nackter Haut, südamerikanischem Flair und Partys und einer über allem herrschenden Leichtigkeit des Seins. Die nur gut zehn Jahr alte São Paulo Fashion Week (hieß zuerst Morumbi Fashion Brasil) hat schon einen festen Platz in dem gepackten Modekalender. Übrigens Issa, das Lieblingslabel der neugebackenen britischen Prinzessin Catherine, kommt auch aus Brasilien.

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ung, inspirierend und mit einer langen Tradition, so präsentiert sich Berlin. - Bereits mit der sogenannten „Berliner Durchreise“ hatte die Stadt in der Nachkriegszeit eine Plattform für Mode etabliert. Eine Mauer wurde gebaut und eine Mauer wurde wieder abgerissen - doch das Modebewusstsein und die Inspiration, die in dieser Stadt herrschen, sind nicht klein zu kriegen. Seit 2003 gibt es die internationalen Modemessen „Bread & Butter“ und „Premium“. Die Mercedes-BenzFashion Week Berlin begeistert seit 2007 die Modeszene. Es fällt sofort auf: Berlin ist anders. Hier vermischt sich Mode mit Kunst, Musik und dem Flair der Stadt. So ist es kein Wunder, dass sich gerade zur Fashion Week auch viele Designer hier inspirieren lassen. Parallel zu den Shows im MercedesBenz-Zelt finden auch die Showroomdays statt. Eine Fülle aufregender Events, Showrooms, Ausstellungen und Partys erwarten die Besucher. Berlin ist ein lebendiger Schauplatz für Style ganz klar ein wirkliches MUST.

kopenhagen

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openhagen Fashion Week gibt es seit 2006, die Fachmessen seit 1981. Kopenhagen ist ein Mauerblümchen, das sich gerade zu einem Fashion-Liebling mausert. Schuld daran sind nicht nur schlaue Vermarktung und allgemeine Zugänglichkeit. Jil Sander und Preen zeigen hier, sowie die lokale Matadoren Malene Birger, Noir, Henrik Vibskov und Stine Goya. Kopenhagen hat auch „den längsten Laufsteg der Welt“ (über 1,6 Kilometer!) der sich komplett durch die Fußgängerzone „Strøget“ streckt. Bloß nicht mit Stockholm zu verwechseln, wenn man über die Modemetropole des Nordens spricht! Die Dänen mögen es nicht. ...ARE yOU POOR ENOUGH?

seoul

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eoul Fashion Week (seit 2000) emanzipiert sich gerade weg von all den Klischees, und punktet mit westlichen, etwas sicheren Schnitten und östlichen Details. Seoul hat Seele, sagen die Jungdesigner, die hier zeigen. Das glauben wir gerne – und wollen mehr davon sehen, genug von Hightech und Pop Bands! Lee Juyoung, Yang Hee-deuk und Doii Lee sind die Namen, die es zu merken gilt, wahrscheinlich demnächst auch in New York oder Paris unterwegs. Dafür hat Seoul das größte Potential des fernen Ostens.


SHOW people Tor Seidel, „Ankunft“, 2011, Cibachrome 105 x 150 cm, www.torseidel.de

von Jo Groebel

Lust

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urch Schnee und Regen stolpern unausgeschlafen verkaterte Menschen. Auffallend in ihren Klamotten, jeder Individualist, vereint aber im gemeinsamen Ziel. Berlins Modetempel. Es ist mal wieder Fashion Week. Nur wenige sehen so aus, als würden sie sich jetzt allzu viele Gedanken über das Warum des Anziehens an und für sich machen. Vermutlich gerade noch über die tägliche, manchmal stündliche Wahl der richtigen Kombination, des richtigen Typs. Mehr Zeit hat man nicht. Und klar ist es außerdem. Man begeistert sich für neueste Formen und Farben, möchte zeigen, dass man à jour ist, hat spontan Lust auf das Alaia. Da muss nicht auch noch philosophiert werden. Doch mit der Mode verhält es sich wie mit gutem Wein. Der Genuss kann

groß sein. Noch größer aber wird er durch die Geschichten vor und hinter dem Moment des Trinkens. Fürs Anziehen gilt das Gleiche. Tradition, Eigenarten der Macher, Zusammensetzung der Stoffe, Vorbilder: Sie erst machen aus der Mode ein Kunstwerk. Wein hat Intelligenz. Mode genauso. Tom Ford und viele Topdesigner beweisen es.

Urzeit

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m Anfang war nicht das Feuer. Das kannten unsere tierischen Vorfahren nur als erschreckendes Resultat von Blitzeinschlägen, die man floh. Nicht aufsuchte zum Wärmen. Dazu hatte uns die kluge Natur mit Fell und Pelz versehen. Und wie klug sie ist. Die angewachsene Hülle diente nicht nur dem Klimaschutz, sie hatte und hat bis heute auch viele

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weitere Funktionen. Sie sendet alle möglichen Signale, tarnt, warnt. Der Löwe beeindruckt mit seinem langen Fell, der weiße Rücken des Gorillas zeigt seine Führerschaft. Liebe ältere Herren, überlegt also nochmal, ob Ihr wirklich die Haare färben wollt. Im Übergang von Tier zu Mensch bemächtigte sich dieser in grauer Vorzeit auch des Pelzes der anderen, um durch Wärme zu überleben. Anthropologen genauso wie Fred Feuerstein illustrieren diese erste Kleidung, die uns nicht angewachsen war. Nicht alle mögen es goutieren, aber der modisch getragene Fuchs, Nerz und Zobel von Ferré, Fendi oder dem Meister, J.Mendel, haben ihre Ursprünge in den Urzeiten der Menschheit. Wem er im Zeitalter gut klimatisierter Räume aus Tierschutzgründen als Statussymbol nicht mehr gefällt, der greift halt auf Kunstpelz oder neue Fasern zurück. Oder er lässt Jahrzehnte alte Felle neu aufbereiten.


WARUM MODE?

Sinne

A

uf der Haut fühlt sich das wärmende oder kühlende Kleid hoffentlich gut an. Wir greifen aber zunächst danach, weil uns die äußere Erscheinung gut gefällt. Auch dies ist eine körperliche Reaktion. Über Seide oder Kaschmir zu streichen, das subtile Zusammenspiel der Farben zu bewundern, eine tollkühne Formensprache zu schätzen sind physische Vorgänge, die noch vor jeder Lernerfahrung stehen. Offenbar angeboren, erst dann immer weiter entwickelt und ausdifferenziert. Auch dies, heute vervollkommnet von Brunello Cucinelli oder Loro Piana, geht auf Urzeiten zurück. Wir mögen sanfte, harmonische Eindrücke, vermutlich signalisieren sie uns, dass wir geborgen sind, im Frieden leben können. Umgekehrt weiß damit aber auch der Designer, der auffallen will, dass fiese Farben, bizarre Schnitte, raue Oberflächen die Faszination des Grauens, aber eben Faszination auslösen. Fragt die Punk- und Gothic-Inspirierten wie Gaultier oder zahllose Berliner Jungdesigner. Vor jeder Modedefinition haben schon unsere Reflexe funktioniert.

Erotik

S

pätestens mit der Andeutung oder der Betonung, mit dem kunstvollen Weglassen bei der Kleidung gehört zu ihrem physischen Eindruck auf jeden Fall die Erotik dazu. Das Dekolleté der Frau, die breite Anzugschulter des Mannes senden eindeutige Signale: Seht her, ich bin sexuell interessant. Und interessiert. Dem Tier scheint diese Finesse noch nicht zur Verfügung zu stehen. Doch in Wirklichkeit dient ein Großteil der Formen- und Farbenvielfalt unserer animalischen Verwandten auch der Fortpflanzung. Pikanterweise sind es hier meist die Männchen, die sich aufplustern mit dem Äußeren, um ihre genetische Stärke zu beweisen. Der Pfau im Tierreich ist ein Musterbeispiel für demonstrative Pracht. Beim Menschenmann gilt das entsprechende Verhalten allerdings als peinlich, daher wird dann der Name Pfau zur abschätzigen Bemerkung. Subtilität ist männlich eher gefragt, so richtig hat sich wilde Buntheit seit zweihundert Jahren beim Virilgeschlecht nie mehr durchgesetzt. Doch wer weiß, vielleicht bringt uns die Emanzipation beider, Männer wie Frauen, eine Renaissance der auch bei diesen ehemals mutigeren Modestile. Kaum jedenfalls auch heute eine Verabredung mit Flirt, bei der nicht das Anzuziehende vorab das große Thema ist. Bis hin zum Auszuziehenden, den Dessous. La Perla und Victoria’s Secret haben sie zu aktueller Finesse weiter entwickelt. Und auch Männer haben so ihre Linien…

Gefühl

S

ex kann einfach so toll sein, zusammen mit Gefühlen kriegt er noch mal eine eigene Dimension. Mode signalisiert also durchaus mehr als erotisches Interesse. Zwar gibt es die Uniformierten, die immer dasselbe tragen oder berufsbedingt tragen müssen. Doch wie viel reicher wird Kleidung als Ausdruck von Stimmungen. Extrem natürlich im Schwarz als Zeichen der Trauer. Aber jeder kennt auch das manchmal beschwörende Anziehen zur Gefühlserhöhung, die Lust auf das Superkleid, den Trostkauf bei schlechter Laune. Dabei bewegen wir uns ständig in einem faszinierenden System aus angeborenen und erlernten Eigenschaften. Farben haben ‚natürliche‘ Stimmungsmerkmale, hell für fröhlich, dunkel für zurückhaltend oder gar düster. Hinzu kommen Kulturfaktoren, genannt sei nochmal die Trauer mit dem abendländischen Schwarz und dem indischen Weiß als Beispielfarben. Vor allem aber kleiden wir uns als Resultat zum Teil unbewusster Gefühlsassoziationen. Weil wir Armani, Gucci oder Prada unabhängig von deren unbestrittener Designqualität als angesagt gelernt haben und das uns mit Stolz erfüllt. Manche schaffen das angeblich schon, indem sie die Labels in billigere Klamotten fremdnähen. Für die echten Marken sind ELLE, VOGUE und GQ die Modestimmungsfilter, auch sie definieren unser Designwohlgefühl, allein schon in den Anzeigen. Mode mag Signale setzen, mag zweckmäßig sein, doch eines ist sie also vor allem: Emotion!

Gehören

D

ie Fashion Week ist auch ein Schaulaufen der angesagten Gruppen. Bei aller Toleranz definiert die Kleidung auch die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft. Dazu bedarf es keiner äußeren Zwänge wie bei Militär oder Klosterinsassen. Mode schafft es bestenfalls, Individualismus und Konformität zu vermählen. Die wird der wildeste Mix aus Marc Jacobs und H&M akzeptiert. Aber wehe, man trägt die falschen Versace-Klamotten, auch noch zusammen mit Kik. Schnell wird man zum Abklatsch einer Verona Pooth, die das vermutlich nicht mal selbst trägt. Und wer will das schon. Atemberaubend jedenfalls, wie gut Menschen, wieder ähnlich unseren Verwandten anderer Spezies, auch bei kleinsten Kleidungsnuancen das Richtig oder Falsch, das In- oder Out-Sein der eigenen oder der fremden Gruppe mitbekommen. Manchen soll dieser Mode-Code die eigentliche Daseinsberechtigung sein. Auch außerhalb der Branche.

...ARE yOU POOR ENOUGH?

Status

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nnerhalb einer Gruppe geht es dann um den Status. Da gibt es die echten Führenden, die informellen Meinungsführer, die Vorausahner, die Mitläufer, die Außenseiter. Könige und Königinnen, Päpste, Generäle hatten und haben ihre ihnen durch das Amt zustehenden Insignien. Die Krone, die Mitra und Papstschühchen, doch nicht von Prada, die Orden. Subtiler geht es in den demokratischeren Gemeinschaften zu. Da sind es Maßkleidung, Anzug oder Kostüm von Kiton im Geschäftsleben, bei Galeristen waren es gerne schwarze Japanklamotten bis zur neuen Uniform. Was dem Landsknecht das Suspensorium war, das durch Einlage vergrößerte männliche Teil, ist dem modernen Alphatier der Anderson & Sheppard von der Savile Row oder der Caraceni aus Rom. Und Hermés geht immer bei den Mädels. Es muss ja nicht nur in Wolfgang Joops Worten der Hamburger Etepetetismus aus Faltenrock und Wattejacke sein. Bottega ist ja auch mal schön… Wohl dem, der auch die heißesten Statustrends vorauszuahnen und –zu leben weiß. Sie und er liegen dann morgen ganz weit vorn. Als Stilikonen mit Nase und Mut. Paris, New York, Mailand, London: Berlin könnte noch kommen.

Gesellschaft

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ode reflektiert natürlich auch Kultur. Die Rebellion mit der Lederjacke, die Wirtschaftslage mit Düster- oder Hellklamotten, Minimalismus oder Opulenz. In der platten Variante die Selbstgefälligkeit und das Neureichentum durch aufdringlich-protzige Stile. Aber wer weiß: Was heute völlig indiskutabel ist, kann morgen schon wieder total angesagt sein. Die Karriere des Trash, die allerdings bald zu Ende sein könnte, ist ein Musterbeispiel dafür. Kommt immer darauf an, wer es trägt.

D

as jedenfalls ist das Großartige an Mode. Sie ist Zeichen der Freiheit. Sie lässt die besten zu Künstlern werden. Nicht nur die Designer, die damit die Kultur wiederspiegeln und sie auch selbst prägen. Sondern auch die fantasievollen Träger der originell zusammengestellten Kleidung. Nichts bietet damit so viele Möglichkeiten der ständigen Neuerfindung des Ich und der Gesellschaft wie sie.


Show People

Shermine Sharivar Model · Geboren 1982 in Teheran

Lena Hoschek Modedesignerin · Geboren 1981 in Graz

Jan-Henrik M. ScheperStuke Geschäftsführer von Edsor Geboren 1982 in Lohne/Oldenburg

Dr. Adelheid Rasche

Was umtreibt Menschen, die sich in der Welt der Mode bewegen? Was trugen sie früher, was denken sie über morgen?

Leiterin der Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek, Ausstellungskuratorin, Buchautorin und Brand Heritage Consultant Geboren 1963 in Salzburg

Wir haben fünf Persönlichkeiten nach ihren Vorlieben befragt.

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Niels Josef Ruf Girls Moderator, Autor, Schauspieler. Antwortet hier als der Maler Josef Girls*. Geboren 1973 in Worms, bzw. als Josef Girls geboren 1974 in Pjöngjang 01

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Lena Hoschek Show Frühjahr/Sommer 2012

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Josef Girls ist das Alter Ego von Niels Ruf oder umgekehrt. Die Retrospektive auf der Art Basel Miami Beach wurde vom Art Homme Magazin als „bewegenster Moment seit der Mondlandung“ bezeichnet. Arte startet im Februar eine 6-teilige Dokumentation (creative.arte.tv/de).

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Was tragen Sie genau jetzt? Chloe Overknees-Stiefel, Lederhose und weißes Hemd. Was war Ihr Lieblingsoutfit in der Grundschule? Chucks, Jeans, T-Shirt.

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ter Schuhe. Was war Ihr Lieblingsoutfit in der Grundschule? Das gleiche wie das meiner meine beste Freundin, wir waren im Sacre-Coeur auf der Schule, da durfte man nur blau tragen. Wir trugen die selbe Jeans im damals beliebten Karottenschnitt und einen hellblauen Strickpulli von Bennetton. Sonst gerne schöne Kleider, die aber leider nicht alltags- und spieltauglich waren. Welche modische Entgleisung aus früheren Zeiten bereuen Sie am meisten? Es gab tonnenweise Jugendsünden, aber ich bereue keine

davon. In den 90ern waren wir ja alle grauenvoll angezogen. In den 80ern war ich noch halb Kind und nicht sehr modisch. Doch, eine Sache bereue ich, weil es Fotos davon gibt: als ich 12 war gab es bunt gemusterte Radlerhosen mit passenden Shirts, die waren schrecklich. Was würden Sie heute nie tragen? Eben diese Radlerhosen mit passenden Shirts. Trotz des 90er Trash Revivals in Berlin. Fünf Dinge, die Sie immer dabei haben? Kamm, 5-6 Lippenstifte, Nivea, Labello.

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nes Lebens stand, wie es jetzt der Fall ist, fühlte ich mich schon sehr früh dzur klassischen Herrenmode hingezogen. Somit haben T-shirt und Baggypants nie den Weg in meinen Kleiderschrank gefunden. Jedoch hat die ein oder andere Modesünde der 1980er und 1990er auch JHSS auf dem Kerbholz. Welche modische Entgleisung aus früheren Zeiten bereuen Sie am meisten? An meinem ersten Tag im Internat war ich von oben bis unten im Burberry-Check gekleidet – Hose, Hemd, Jacke, Schal. Für die kommenden Wochen war ich

nur noch der „Burberry Bob“! Was würden Sie heute nie tragen? Weiße Socken... Crocs... Aber das geht hoffentlich nicht nur mir so!!! Fünf Dinge, die Sie immer dabei haben? 1. Iphone, 2. Schlüssel, 3. Cardcase mit Geld, Kreditkarten, Perso, Visitenkarten und BVGMonatskarte, 4. Ein anständiges Schreibgerät, 5. Den Überblick Welchen Stellenwert nimmt Mode in Ihrem Berufsleben ein? Was für eine Frage? ... Fragen Sie auch einen Koch, welchen

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Was tragen Sie genau jetzt? Das „Randy-Dress“, ein Cordkleid in Rostrot aus der aktuellen Kollektion, dazu eine polnische bestickte Bluse, ebenfalls in Rost und Beige, braune Strümpfe und kastanien-beigefarbene Budapes-

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Was tragen Sie genau jetzt? Passend zum Schietwetter: einen olivgrünen dreiteiligen Cordanzug nach Maß, ein hellblaues Hemd mit meinen Initialien JHSS, eine dazu passende EDSOR Berlin Schleife nebst Einstecktuch und die neuen Jodhpur-Stiefelletten in maronenbraun, die es derzeit in limitierter Auflage im EDSOR Berlin Shop in den Hackeschen Höfen gibt. Was war Ihr Lieblingsoutfit in der Grundschule? Obwohl Mode damals nicht in dem Maße im Mittelpunkt mei-

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Was tragen Sie genau jetzt? Vintage Rock und einen Cashmere Pullover von Lala Berlin Was war Ihr Lieblingsoutfit in der Grundschule? Als Österreicherin natürlich mein Dirndlkleid.

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one in fashion

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Welche modische Entgleisung aus früheren Zeiten bereuen Sie am meisten? Es gibt keine Entgleisungen, nur unpassende Trägerinnen und Träger Was würden Sie heute nie tragen?

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Was tragen Sie genau jetzt? Einen Bussi-Bär-Pijama. Was war Ihr Lieblingsoutfit in der Grundschule? Ein alter Tanga und mein GoofySweatshirt. In diesem Outfit lag ich stundenlang auf dem Boden

Welche modische Entgleisung aus früheren Zeiten bereuen Sie am meisten? Am meisten bereue ich meine Cord-Karottenhose. Was würden Sie heute nie tragen? Ed Hardy, und alles was in diese

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Richtung geht. Fünf Dinge, die Sie immer dabei haben? Lippenbalsam, Concealer, Iphone, I Die Hand der Fatima, Zigaretten. Welchen Stellenwert nimmt Mode in Ihrem Berufsleben ein? >> Welchen Stellenwert nimmt Mode in Ihrem Berufsleben ein? Immer schon einen sehr großen. Wenn man sich wohl fühlt in dem, was man anhat, kann das den ganzen Tag postitiv beeinflussen, ebenso das Gegenteil - wenn alles zwickt und man das Gefühl hat ständig den Bauch einziehen zu müssen ist der Tag gelaufen. Mode ist eine zweite Haut und wenn man sich darin nicht wohl fühlt ist das mühsam. Sie kann das Selbstbild wirklich positiv beeinflussen, dass es heute keine Kleiderordnung mehr gibt und alles erlaubt

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und starrte mein Lego an. Eine schöne Erinnerung. Welche modische Entgleisung aus früheren Zeiten bereuen Sie am meisten? Ich bin mal ein ganzes Jahr mit freiem Oberkörper herumgelaufen. Im Winter, bei Regen, in der

Oper, sogar im Schwimmbad. Nun ja. Was würden Sie heute nie tragen? Meine Einkäufe! Fünf Dinge, die Sie immer dabei haben? Meinen Zylinder, eine alte Be-

...ARE yOU POOR ENOUGH?

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Lila, Hotpants, Pelzmantel und vieles andere mehr. Fünf Dinge, die Sie immer dabei haben? Aufmerksamkeit, meine Stimme, meine Augen, meine Ohren und den Hausschlüssel.

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Welchen Stellenwert nimmt Mode in Ihrem Berufsleben ein? Täglich, immer wieder, es gibt so IV vieles, was noch zu erforschen und zu vermitteln ist! Könnten Sie sich einen >> anderen Beruf vorstel-

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Show People 01

>> Einen hohen. In meinem Beruf

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Schriftstellerin, denn ich liebe es meine Gedanken in geordneter Form auf’s Papier zu bringen. Wie lange brauchen Sie morgens im Bad? Ca. 45 min (mit Duschen). Gibt es einen „Signature-Dress“, der typisch

habe ich das Glück, viele interessante Menschen kennenzulernen. Vor allem auch aus der Modewelt. Die immer kunterbunt ist. Könnten Sie sich einen anderen Beruf vorstellen, wenn ja, welchen?

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>> ist ist eine große Freiheit. Nur

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interessiert. Ebenso Hotelwesen, Gastronomie und Floristik. All diese Bereiche eint, dass sie mit Ästhetik zu tun haben und da geht mein Bedürfnis weit über die Mode hinaus. Aktuell zum Beispiel gestalte ich auch eine Hotelsuite, designe einen Roller und eine Brillenkollektion. Wie lange brauchen Sie morgens im Bad? Wenn ich mich beeile und vor allem schon weiss, was ich anziehe, dann liegt der Rekord bei 30min inkl. Duschen, Lockenwicklern, Schminke etc. Kommt auch auf die Müdigkeit an.

ein bisschen mehr Glamour zu besonderen Ereignissen würde ich mir wünschen. Sich für sein Gegenüber oder eine Einladung schön anzuziehen ist immer auch ein Zeichen von Wertschätzung. Könnten Sie sich einen anderen Beruf vorstellen, wenn ja, welchen? Ja, plastische Chirurgin. Ich selber bin kein Fan von Beauty-OPs, aber Ästhetik ist mir ein Grundbedürfnis und wenn Menschen unglücklich mit ihrem Äußeren sind, sollten sie auch die Möglichkeit haben, das zu ändern. Medizin hat mich immer schon

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>> Stellenwert Lebensmittel in sei-

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nem Berufsleben darstellen...? Könnten Sie sich einen anderen Beruf vorstellen, wenn ja, welchen? Nein! Wie lange brauchen Sie morgens im Bad?

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>> len, wenn ja, welchen?

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Ja, ich würde eine österreichische Konditorei eröffnen, damit es endlich vernünftige Backwaren in Berlin gibt. Wie lange brauchen Sie morgens im Bad? Keine Ahnung, jeden Tag unter-

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>> dienungsanleitung von Chiquita,

meine Swatch The Beep, ein Foto von Damien Hirst, ein benutztes Metro-Ticket aus Paris. Welchen Stellenwert nimmt Mode in Ihrem Berufsleben ein? Ich habe mal einen riesigen Müllsack aus 70 oder 80 Hérmés-Taschen gemacht und den dann mit Chanel-Kleidern gefüllt. Das war ein grosser Spass. Privat mag ich‘s allerdings lieber bequem – Hauptsache eng. Und Frauen auf flachen Schuhen ertrage ich nicht um mich herum – nicht einmal meine Mutter.

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Nur im Bad... 50 min. Aber das gesamte „Get-up-Ritual“ am Morgen nimmt schon gute 90 min. in Anspruch.

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schiedlich. Gibt es einen „Signature-Dress“, der typisch für Sie ist? Das können andere besser entscheiden! Lieblingsschuhe? Jeden Tag andere, und

das wird auch so bleiben. Tragen Sie gern Mützen/ Kappen/Hüte? Nein, aber immer häufiger Schals. Könnten Sie einen aktuellen Trend spurlos verschwinden lassen – welcher wäre das?

Gibt es einen „Signature-Dress“, der typisch für Sie ist? Komische Frage! ... Man erkennt mich immer!

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Könnten Sie sich einen anderen Beruf vorstellen, wenn ja, welchen? Richter oder Banker, vielleicht auch noch Chef eines Restaurants, in dem es jeden Tag ein getrenntes Menü für Männer und Frauen gäbe. Oder Miracoli für alle! Wie lange brauchen Sie morgens im Bad? Vor dem Schlafengehen übergebe ich mich häufig und trage anschliessend eine leichte Tagespflege von La Prairie oder Rossmann auf. Gibt es einen „Signature-Dress“, der typisch

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für Sie ist? Ich schätze, jeder kennt meinen roten adidas-Anzug mit den Lackschuhen, dem schwarzen Trenchcoat und dem Zylinder. Dazu natürlich ein Gehstock – obwohl ich kaum selbst gehe. Lieblingsschuhe? Lackschuhe – die kann man nämlich ganz leicht mit Glasreiniger putzen! Tragen Sie gern Mützen/ Kappen/Hüte? Oh ja. Aus Solidarität mit den armen Glatzköppen! Könnten Sie einen aktuellen Trend spurlos verschwinden lassen – welcher

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Lieblingsschuhe? Hab’ ich auch! Tragen Sie gern Mützen/ Kappen/Hüte? Im Sommer liebe ich in der Tat leichte italienische Hüte! Im winter gerne unsere tollen warmen EDSOR Berlin Kaschmirmützen! Trends sind meistens tödlich und auf die meisten könnte man verzichten. Was tragen Sie zu einem Glamour-Event? Ein schwarzes Fourreau-Abendkleid mit auffälligem Schmuck, einen Magenta-farbenen Cash-

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wäre das? Alles mit Fell. Die armen Katzen! Was tragen Sie zu einem Glamour-Event? s.o.

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one in fashion 01

Shermine Sharivar auf der Bambi Verleihung 2011

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Jan-Henrik M. Scheper-Stuke in seinem Atelier

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Kleid von Lena Hoschek, Frühjahr/Sommer 2012

für Sie ist? Mein koerperbetontes schwarzes Etuikleid. Lieblingsschuhe? Meine schwarzen FendiHighheels. Tragen Sie gern Mützen/ Kappen/Hüte?

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Karl Lagerfeld

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Zylinder

– welcher wäre das? Pyjamahosen. Was tragen Sie zu einem Glamour-Event? Gerne aufregende, feminine Kleider oder auch ein gut geschnittener Damenanzug.

Ich liebe Mützen und Kappen. Vor allem meine blaue New York Yankees Kappe. Könnten Sie einen aktuellen Trend spurlos verschwinden lassen

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Gibt es einen „Signature-Dress“, der typisch für Sie ist? Im Prinzip meine ganze Kollektion, meistens alles im 40er und 50er Jahre Stil. Lieblingsschuhe? Bei meinen High Heels ändert sich das ständig, da gibt es immer mehrere aktuelle Lieblingspaare. Sonst meist Budapester, gerade im Alltag und zum Arbeiten, ich muss mich zackig bewegen können. Tragen Sie gern Mützen/ Kappen/Hüte? Ja, sehr gern. Ich mag Schiebermützen und ich liebe Baretts.

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Könnten Sie einen aktuellen Trend spurlos verschwinden lassen – welcher wäre das? Der Unisex-Trend. Was tragen Sie zu einem

Piercingschmuck mit größerem Durchmesser tragen zu können. Nicht schön! Überhaupt nicht! Was tragen Sie zu einem Glamour-Event? Mich zur Schau! ;-)... Oder warum bin ich da eingeladen? Was ist für Sie sexy? Berlin? Welchen Designer bewundern Sie? Karl Lagerfeld – nicht nur als Designer, sondern vielmehr als Gesamtkonzept! Wer verkörpert den typischen Berliner Stil? Typisch Berlin gibt es nicht! Deshalb fühlt sich hier jeder

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Könnten Sie einen aktuellen Trend spurlos verschwinden lassen – welcher wäre das? Piercing, aber insbesondere das Dehnen von Piercings, das S.G.Stretching! Die beabsichtigte Vergrößerung des Stichkanals, um

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Was ist für Sie sexy? Meine Mutti. Welchen Designer bewundern Sie? Ray Eames. Wer verkörpert den typischen Berliner Stil? Klaus Wowereit. Darf es auch mal Second Hand sein, wenn ja, was? Bei Unterwäsche find ich das ok – aber ansonsten ist es ein bisschen eklig, oder? Lieblingsladen? Mein Friseur „Hair Müller“. Dort nach Marcel fragen – der schenkt mir immer mal etwas, das andere Kunden liegen

>>

Glamour-Event? Am liebsten Cocktailkleider, außer es ist lange Abendgarderobe gewünscht, dann II gerne auch mal glamourös. In einem einfachen kleinen oder langem Schwarzen wird >> man mich nicht sehen, das

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mere-Schal und High Heels. Was ist für Sie sexy? Die persönliche Ausstrahlung einer Person, die sich in ihrem Körper wohl fühlt und gut bewegen kann. Welchen Designer bewundern Sie?

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Als Modehistorikerin natürlich Christian Dior, den sanften Modediktator, der die ganze Welt bestimmte. Wer verkörpert den typischen Berliner Stil? Eine Person, die entspannt, frech >> und gewagt zugleich ist.

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gelassen haben. Beste Bar zur Zeit in Berlin? Ich gehe nur in die Tom Sky Bar in der Winsstrasse und natürlich die Bravo Bar in der Torstraße. Der Rest könnte von mir aus zumachen. Lebensmotto? Mutti fragen!

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Show People

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Was ist für Sie sexy? Alles worin man sich feminin und sexy fühlt. 15. Welchen Designer bewundern Sie? Tom Ford und Karl Lagerfeld. Wer verkörpert den typischen Berliner Stil?

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>> ist mir zu unspektakulär.

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Was ist für Sie sexy? Selbstbewusstsein, ganz klar. Und Humor. Welchen Designer bewundern Sie? Ralph Lauren, weil er es geschafft hat sich vom Krawattengeschäft zu einer Weltmacht hinaufzuarbeiten. Wer verkörpert den typischen Berliner Stil? Charlotte Roche im besten Sinne. Die ist nicht nur abgerockt und rotzig, sondern hat auch Klasse und eine intelligente Coolness. Trotzdem ist sie frech, sehr frech sogar. Und sie steht

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>> sauwohl! Hier ist keiner und

jeder typisch Berlin! ;-) Darf es auch mal Second Hand sein, wenn ja, was? Ohhhh ja, gern! Beispielsweise eine australische Marinejacke von 1938, gekauft auf dem Marche aux Puces in Paris!... Oder

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>>

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Darf es auch mal Second Hand sein, wenn ja, was? Natürlich, immer wieder gerne, weil das Individuelle immer interessanter ist als der diktierte Modetrend. Lieblingsladen? Zu viele.

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18. Lieblingsladen? The Corner, 14.Oz, Wald. Beste Bar zur Zeit in Berlin? Kingsize. Lebensmotto? In 20 years, you will be more disappointed but what you didn‘t do than by what you

Alle, die Berlin verinnerlicht haben und es in ihrem Modestil zum Ausdruck bringen. In Berlin ist alles erlaubt, solange es authentisch ist. Darf es auch mal Second Hand sein, wenn ja, was? Absolut. Am besten Pelz.

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für dieses Bohème, die die Stadt auch ausmacht. Darf es auch mal Second Hand sein, wenn ja, was? Ja, immer gerne! Ich liebe Vintage und Second Hand Kleidung. Das einzige, was ich daran schade finde ist, dass sie immer sehr schnell kaputt gehen. Die 40er/50er Originale sind leider für den Alltag ungeeignet und man muss sie mit Achtung behandeln, sie verschleißen schnell. Deswegen liebe ich es, diese Schnitte wieder aufleben zu lassen, aber in neuen Materialen und in besserer Qualität, so dass sie ein paar Jahre länger halten.

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auch profaner... Einfach ein Samtsakko der Sechziger aus einem Secondhand-Shop in Mitte, X- oder Prenzelberg! Lieblingsladen? Das kann und darf derzeit in Berlin doch wirklich nur mein eigener in den Hackeschen Hö-

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Lieblingsladen? Coco de Mer, dort gibt es wunderschöne aufregende Dessous und Spielzeuge. Nach der Unterwäsche dort bin ich süchtig, ich liebe Dessous generell und recherchiere auch schon für eine eigene Kollektion. Babydolls von mir gibt es schon, die „Sleepy Time“-Linie. Beste Bar zur Zeit in Berlin? Im SoHo Haus bin ich gerne und, obwohl es sehr rough ist, fühle ich mich auch im White Trash sehr wohl, dort kann ich immer gut abschalten und relaxen, auch wenn das ungewöhnlich

did. Every Saint has a past and Every Sinner has a future. Oscar Wilde.

klingt. Sonst 8mm Bar oder Stagger Lee Bar. Lebensmotto? Just do it. Ist jetzt zwar Schleichwerbung, aber bringt alles auf den Punkt. Nicht lange rumfackeln und zu lange den Kopf zerbrechen, sondern einfach machen!

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fen sein!... Oder? Beste Bar zur Zeit in Berlin? Nach wie vor liebe ich die Tausend Bar, das Kingsize ist immer einen Besuch wert, wenn man Platz findet, und das Soho House!

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Beste Bar zur Zeit in Berlin? Lieblingsbars in Paris und Mailand, aber nicht in Berlin. Lebensmotto? Lernen, Entdecken und offen bleiben.

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Lebensmotto? Tradition! Qualität! Authentizität! – Anachronismus im 21.Jahrhundert.


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14 oz. Store, Neue Schönhauser Allee 13, Berlin-Mitte

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Niels Ruf aka Josef Girls

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Dr. Adelheid Rasche

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Shermine Sharivar

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Krawatten von Edsor

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Jan-Henrik M. Sheper-Stuke

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Mode von Lena Hoschek, Frühjahr/Sommer 2012

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Auf dem Dach des Soho Houses, Torstraße 1, Berlin-Mitte




SHOW time

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m 17. Januar 2012 starten, die nächsten „Showroom Days“. Und wieder sind die Tage bis zum 21. Januar 2012 voll gepackt mit Events, Schauen, Aktionen, Showrooms, Installationen und Ausstellungen. Das Gute daran: Fast alle Veranstaltungen sind frei zugänglich, also nicht nur für Fachpublikum oder Pressevertreter.

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ie Idee dahinter ist es, die Fashion Week für Modeinteressierte zu öffnen und natürlich auch neue Zielgruppen für die Berliner Modelabels zu erschließen. Denn die „Showroom Days“ sind eine wichtige Einstiegsplattform für Nachwuchsdesigner, die sich neben den internationalen Highlights profilieren können.

H

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OM DAYS SHOWRO

er vorgega ngen sind die „Showroom Days“ aus der „Show room mei le“, einer Initiative der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen. Heute werden sie von der internationalen Kommunikationsagentur Gruppo del Café Palermo veranstaltet. Für Direktor Marc Fiedler, sollte Mode es am Ende des Tages schaffen, „dass man sich selbst täglich verführen kann und dass man selber die Freude daran hat, andere zu verführen.“ Marc Fiedler ist Direktor der Werbeagentur Gruppo del Café Palermo und seit über drei Jahren auch Betreiber des Epicentro Art in der Karl-Marx-Allee, in dem zeitgenössische Kunst gezeigt wird. Die Inspirationskraft der Kunst, ist für Marc Impulsgeber für neue Ideen und Gedanken. Und das passt hervorragend zu Berlin, einer Stadt, in der die Kunst alle Bereiche des Lebens durchdringt, in dem täglich neue Ideen geboren werden, die in Projekte fließen und die Dynamik der Stadt wieder befeuern.

B

„Mode sollte es am Ende des Tages schaffen, dass man sich selbst täglich verführen kann und dass man selber Freude daran hat, andere zu verführen.“ Marc Fiedler, Director Gruppo del Café Palermo

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erlin ist aber auch eine Metropole, die es schafft, mit einem Augenzwinkern zu agieren. So lauteten die Motti der letzten „Showroom Days“ „Are you beautiful enough?“, „How nice without you?“ „How big are you?“, „How classy am I?“ und „We are not afraid“. Als Motto für Januar 2012 geben wir die Parole aus: „... are you poor enough?“ oder anders ausgedrückt: „Zu einer wirklich eleganten Frau passt modisch alles – nur kein armer Mann.“ (Yves Montand).

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as Programm wurde wieder zusammengestellt von Yana Ratthey, Managing Director der „Showroom Days“ für die Gruppo del Café Palermo. Das Programm umfasst (bei Redaktionsschluss) rund 40 Orte und zeigt Kollektionen und Konzepte von über 140 Designern. Voilà, hier sind die Resultate. Wir wünschen viel Spaß!


programm

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17. Januar

17. – 22. Januar 2012, 13 – 19 Uhr

17. - 22. Januar 2012, 10-19h

Froschhammer & Rosenvogel Auguststrasse 85 | 10117 Berlin-Mitte

Schlesische Straße 26 | 10997 Berlin-Kreuzberg

Eva Chatburn Showroom

Eva Chatburn eröffnet ihren temporären Fashion Showroom in den Räumen der Froschhammer & Rosenvogel Galerie für Schmuck und Accessoires, um ihre Debüt-Kollektion FORWARDS FOREVER zu zeigen. Die Abgängerin der St. Martins School of Art and Design beschäftigt sich mit OberflächenTexturen und 3D-Details und vereint die Elemente Avantgarde, Glamour, Natur und Nachhaltigkeit. (Öffentlich) www.froschhammer-rosenvogel.com

hüftgold berlin - Showroom

Das Label „hüftgold berlin“ hat sich seit seiner Gründung 2003 auf die Produktgruppen Ledergürtel und Schals/Tücher spezialisiert. Die Kreativen des Labels sehen das Besondere weniger im Komplizierten als im Einfachen und entwickeln so klare, zeitgenössische Kollektionen mit konzeptionellem Hintergrund. Seit 2 Jahren kooperiert hüftgold berlin mit Berliner und internationalen Designern. „hüftgold berlin“ liefert den Künstlern im Rahmen der Schal „Art Kollektion“ eine Plattform, ihr Talent frei umzusetzen und profitiert gleichzeitig von den einzigartigen Ergebnissen. Durch die Verarbeitung hochwertiger Materialien kann „hüftgold berlin“ heute auf einen exklusiven Kundenstamm in Deutschland, Österreich und der Schweiz zurückblicken. (Öffentlich) www.hueftgold-berlin.de

17. - 21. Januar 2012, 14-18h

Maiami Icestorm - Handmade Edition

SHOWROOM | Oona Galerie | Auguststr. 26 | Berlin-Mitte The Ice storm / Handmade Edition ist eine kleine Kollektion ausgewählter Key Pieces , die Maiami speziell für die Oona Galerie entwickelte. Maiami ist ein junges Berliner Label, dessen neue Kollektion aus handgestrickten Pullovern, Cardigans und Accessoires besteht. Das Strickmaterial bekommt durch die Kombination mit ungewöhnlichen Farben und Materialen einen modernen und ganz besonderen Touch. (Öffentlich) www.maiami.de www.oona-galerie.de

17. – 22. Januar 2012, 10 – 19 Uhr

HYPNOSIS-berlin Showroom

17. – 22. Januar 2012, 10 – 18 Uhr

Showroom | Holteistr. 12 | 10245 Berlin

Präsentation der Herbst/Winterkollektion ´12 von HYPNOSIS-berlin aus Bio-Baumwolle in purem Design. Angenehm fallende Jersey-Qualitäten – sowohl lässig als auch elegant. HYPNOSIS-berlin hat in Vergangenheit und Gegenwart immer Wert auf eine faire Produktion gelegt. Darüber hinaus werden Stoffe aus Bio-Baumwolle verwendet, anspruchsvolles Design mit hohem Tragekomfort wird hier zur „Jersey Couture“. (Akkreditierung unter: info@hypnosis-berlin.de) www.hypnosis-berlin.de

01 Eva Chatburn. 02 HYPNOSIS-berlin 03 hüftgold berlin 04 MAIAMI

17. -21. Januar 2012, 11-20h

Hummel Store Berlin präsentiert Mathias Seemann und Friederike Porscha

Hummel Flagshipstore | Alte Schönhauser Strasse 33 | Berlin-Mitte Der Store der dänischen Kultmarke Hummel stellt zwei talentierte Künstler aus. M. Seemann verwandelt Massenmode in Handarbeit zu Originalen der Kunst. Kleidung als Leinwand. Kunst als Kommunikation. unerträglich vielschichtig. absolut tragbar. Friederike Porscha ist Designerin und Nostalgikerin. Sie verwendet nur hochwertige Materialien, die vorwiegend aus Deutschland stammen und dort auch weiterverarbeitet werden. (Öffentlich) www.hummelberlin.de www.mathiasseemann.com www.friederikeporscha.de

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Museum the Kennedys: Dame, König, As, Spion

Ausstellung | Museum of the Kennedys | Pariser Platz 4a | Berlin-Mitte Eine Ausstellung mit Photographien von Gary Oldman und Jack English. Die Aufnahmen entstanden am Set des gleichnamigen Films. Der britischen Designer Paul Smith hat bei der Umsetzung der Produktion mitgewirkt. Die Mode des britischen Designers Paul Smith ist berühmt für ihr unverkannbares Streifenmuster. Der weltgewandte Dandy oder auch die modebewusste Lady kleiden sich hier seit jeher stilvoll ein. (Eintritt: 7,- / 3,50Euro) (Öffentlich) www.thekennedys.de


SHOW time

05

01

02

03

17. – 21 Januar 2012, 09 – 20h

NIX Showroom

Oranienburgerstr. 32 | 10117 Berlin-Mitte Berliner Understatement trifft auf höchste Qualitätsansprüche! Das Berliner Label NIX entwirft Mode am Puls der Zeit: städtisch, facettenreich, klar und lebendig, mit Liebe zum Detail. Die Kollektionen der Designerin Barbara Gebhardt sind tragbar und überzeugen durch schnittliche Raffinesse. Neben dem Design setzt das Label auf perfekte Passform, Materialqualität und ausgefallene Stoffdrucke, die in Zusammenarbeit mit s-wert entstehen. (Öffentlich) www.nix.de

17. – 22. Januar 2012, 12 – 21 Uhr

Designer Sales & Shopping Boutique by projektGALERIE

.HBC | Karl Liebknecht Strasse 9 | Berlin-Mitte

Lokale und internationale Designer räumen ihre Lager und bieten neueste Designs zu unschlagbaren Preisen im POP UP SHOP von projektGALERIE & .HBC. (Öffentlich) www.projektgalerie.net www.hbc-berlin.de

17. Januar 2012, ab 21 Uhr

17. Januar 2012, ab 20h, 18. – 21. Januar 2012, 13 – 21h

Nude - Showroom & Fashion Show

Hackesches Quartier | Litfassplatz 2 | 10178 Berlin Ein Querschnitt von Labels ehemaliger Studenten der HTW inkl. Pop-Up Shop, Fashion Showroom & Conceptstore – Live-Performance, Live-Shooting, Installation, Videos, Sale. Unter anderem mit: 30PaarHaende, bergnerschmidt, Franzius, Julice en rêve, Karolin Kruger, Onitdemon Project, Sophie Rowley, Vladimir Karaleev. (Öffentlich)

Berlin Fashion Week Opening by projektGALERIE, .HBC & Blind Date Swingers Club

.HBC | Karl Liebknecht Strasse 9 | Berlin-Mitte ProjektGALERIE, .HBC und der Blind Date Swingers Club laden ein zur großen Eröffnung der Modewoche in Berlin. Das ultimative Come-together der Fashion People aus der ganzen Welt, die hier zusammen mit den Berliner Kult-Veranstaltern den Beginn der Fashion Week feiern. (Öffentlich) www.projektgalerie.net www.hbc-berlin.de

- 44

04

17. – 20. Januar 2012, 11 – 20 h, 21. Januar 2012, 12 – 18 h

1979 Suzanna Kuhlemann Swimmwear

SHOWROOM NORDOST | 92 Kollwitzstr.78 | BerlinPrenzlauer Berg 1979 präsentiert eine Swimwear Kollektion für Frauen. Die Faszination für die Strandlooks der frühen Jahre sind der Ursprung diesen Labels, dabei prägen Subtilität und Understatement den Stil von 1979. Die Designerin ist am Do, den 19. Januar anwesend. (Öffentlich) www.1-9-7-9.com


programm 01 Who‘s The Mole by Oldman, Museum The Kennedys 02 NIX Foto: Elmar Schwarze 03 HTW 04 1979 05 NIX-showroom

07

09

06

06 ABURY 07 Franziska Michael Foto: Philip Bruederle 08 KSUS-Katja Werling 09 KASKA HASS 10 Mila Miyahara, Foto: M. Diepold 08

10

18. Januar

18. – 20. Januar 2012, 08:30 – 19 Uhr

ABURY „Designe Deine eigene ABURY Berberbag“

Kunstwerk an sich. Nun präsentiert das Label seine ersten, neuen 100%-handgefertigten Produkte: Die ABURY Berber-iPadbags und BerberClutches. Traditionelle Stickerei und Muster mit Geschichte auf modernem Design. 50% der Erlöse gehen zurück in die Berber-Communities, um dort Community-Projekte wie Brunnenbau und Bildungsmassnahmen umzusetzen. (Akkreditierung) www.abury.net

PREMIUM International Fashion Trade Show Halle 4 Stand H4-M20 | Luckenwalder Str. 4-6 | Berlin Kreuzberg Designe Deine eigene ABURY Berberbag – ipadbag oder Clutch –, wähle Muster, Lederfarbe und Seidenfadenfarbe und DEINE ABURY-Tasche wird exklusiv für Dich in Marokko produziert – 100% hand-made – 100% fair. Unter der Positionierung „Beyond fashion“ verbindet ABURY die Wünsche nach Stil und Ethik, nach Exklusivität und Nachhaltigkeit in einem einzigen, neuartigen Ansatz. Das Label startete mit den „BerberBags“, traditionell handgefertigten Vintage-Ledertaschen aus Marokko. Jede der bis zu 80 Jahre alten Taschen ist ein individuell besticktes Einzelstück und kleines

18. – 20. Januar 2012, 08:30 – 19 Uhr

AUSTRIAN FASHION DESIGN

PREMIUM International Fashion Trade Show | Luckenwalder Str. 4-6 |Berlin Kreuzberg Mit AND_I, CALLISTI, EP_ANOUI, PITOUR, R! BY DOMINIQUE RAFFA, SHAKKEI (Akkreditierung) www.absolutionPR.de

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18. – 19. Januar 2012, 10 – 20 Uhr, 20. Januar 2012, 10 – 18 Uhr

ESMOD - [c]hanging room

SHOP | ewerk | Wilhelmstraße 43 | 10117 BerlinMitte Im Rahmen der Messe im ewerk: der Ethical Fashion Pop-up Shop „[c]hanging room” mit aktuellen Kollektionen unserer Aussteller – nicht nur für Fachbesucher, sondern für alle! Der Shop wird in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Masterprogramm Sustainability in Fashion der ESMOD Berlin organisiert. (Öffentlich) www.ewerk.net www.ethicalfashionshowberlin.com www.esmod.de


SHOW time 01 JULIAANDBEN 02 majaco 03 vaporetta berlin 04 Shoe Step of the year 2011 - Deichmann Award Fashion Show of Antje Pugnat 01

02

18. Januar 18. – 20. Januar 2012, 10 – 20 Uhr

GREENshop

18. – 19. Januar 2012, 10 – 20 Uhr, 20. Januar 2012, 10 – 18 Uhr

18. – 21. Januar 2012, 14 – 19 Uhr, 22.Januar 14 – 21 Uhr

SHOW | ewerk | Wilhelmstraße 43 10117 Berlin-Mitte

Show, Ausstellung, Showroom | Griebenowstraße 23 | 10435 Berlin

Ethical Fashion Show

Urbaner Zeitgeist, eco-fairer Lifestyle und innovative Mode - im Rahmen der Berlin Fashion Week präsentiert sich die ETHICAL FASHION SHOW BERLIN (18.-20. Januar 2012) erstmals als eigenständige Fachmesse für nachhaltige und ethisch produzierte Streetfashion und Casualwear im ewerk. Darüber hinaus bietet die Messe im eigenen Shop „CHANGING ROOM“ für alle Interessierten die ausgestellten Labels zum Verkauf an. Mit: Aehrenkranz, Bag To Life, Banuq, Blauer Engel, Braintree, buttwrapberlin, DeSans, Elementum elReinventor, Ethos Paris, Fairtrade, GOTS, Göttin des Glücks Greenpeace, Harold’s, HempAge, Hypnosis, Ideo, IVN, John W. Shoes, Kaethe Maerz, Kaseee, Komodo, Maronski, Milch, ReClothings, room to roam, Sabine Hofius, Samorito, Serendipity Organics, Studio Jux, Switcher, Trigema CHANGE, uniwearsal, Wild Earth Cotton (Anmeldung) www.ewerk.net www.ethicalfashionshowberlin.com

18. – 20. Januar 2012, 11 – 20 Uhr

FRANZISKA MICHAEL

FIER showroom – hosted by Edged Showroom | Galerie- Brunnenstrasse 170 | Berlin Mitte Das junge Mode Label FRANZISKA MICHAEL wurde von der gleichnamigen Designerin vor zwei Jahren ins Leben gerufen. Franziska Michael machte 2009 ihr Diplom an der Modeschule ESMOD in Berlin. Mit ihrer beeindruckenden Abschlusskollektion „quint[z]essenz“ legte sie den Grundstein ihres Labels. Besonderes Merkmal ihrer Arbeit sind die architektonisch, grafisch und monumental anmutenden Schnittführungen. Trotz der starken Geometrie ergibt sich ein organischer Gesamteindruck, der die Charaktereigenschaften, die Haltung und das Lebensgefühl der Designerin widerspiegeln. Anmeldung unter www.fiermanagement.com www.franziskamichael.com

Friendly Society goes Japan

Wir widmen uns zur Fashion Week dem zeitlosen Japan-Look. Klassische Schnittführung trifft auf urbanen Berlin-Style, gekrönt mit Handtaschen, Original Modeschmuck der 1940er und 1950er Jahre, von Gablons bis Dior – auch passend schon zur Berlinale und ihrem Starglamour. Mit den Labels GregOrMarvel, Harryet Lang, Mademoiselle Opossum, SAKLOWSKI, Typicad-Berlin, Frollein Elster. (Öffentlich) www.friendlysociety.de

Auch die Öffentlichkeit kommt im GREENShowroom nicht zu kurz: Der angegliederte GREENshop, Organisiert von ESMOD Studenten, der zeitgleich im Hotel Adlon stattfindet, bietet eine erlesene Auswahl erstklassiger Designs für Endverbraucher, die mit gutem Gewissen einkaufen möchten und Wert auf einen nachhaltigen Lebensstil und attraktive Produkte legen. (Öffentlich) www.esmod.de www.green-showroom.net

18. Januar 2012, 14 – 15 Uhr

Julia and Ben

Studio Show | Mercedes-Benz Fashion Week | Brandenburger Tor

18. – 20. Januar 2012, 10 – 20 Uhr

GREENshowroom

Hotel Adlon Kempinski | Unter den Linden 77 | 10117 Berlin Die exklusive Eco-Fashion-Messe GREENshowroom präsentiert erneut eine feine Selektion einzigartiger Mode- und Lifestylelabels mit ökologisch korrektem, sozialem und fairem Hintergrund. In den luxuriösen Suiten des Berliner 5-Sterne-Hotels Adlon Kempinski, das dem GREENshowroom bereits zum fünften Mal als Schauplatz dient, können Fachbesucher und Pressevertreter die neuen Herbst/Winter 12/13 Kreationen von internationalen, grünen Marken aus dem gehobenen Segment entdecken. Diesmal u.a. mit dabei: Stewart+Brown, Wellicious, Schmidttakahashi, Materia Prima, Kaska Hass, Atelier Laure Paschoud, Atlantic Leather, the rooters, STUDIO ECOCENTRIC, Hanna felting, Sonja Heymann, Kaschuba Hommage sowie RoyalBLUSH – das Label von GREENshowroom-Mitbegründerin Jana Keller. An allen drei Veranstaltungstagen sind der GREENshowroom im Hotel Adlon Kempinski, die Ethical Fashion Show Berlin im ewerk mit der Mercedes-Benz Fashion Week am Pariser Platz durch einen Shuttle-Service verbunden. (Akkreditierung) www.green-showroom.net

- 46

Julia Heuse und Ben Klunker studierten zusammen an der ESMOD und gründeten ihr Label 2006. Eine Balance zwischen kommerziell und konzeptuell, klassisch und Avantgarde, eine Mischung zwischen Glamour und dem einzigartigen Berliner Street Style. Einst gegründet im Hinterzimmer von Bens Kunstgalerie in der Torstraße, übernahm Julia Anfang 2011 das Label und zog in die Gormannstraße 23. Dort ist auch der Store von JULIAANDBEN. (Geladene Gäste) www.juliaandben.com

18. – 20. Januar 2012, 10 – 20 Uhr

KASKA HASS Couture – SHOWROOM und FASHIONSHOW

GREENshowroom | Hotel Adlon Kempinski | Unter den Linden 77 | Berlin Mitte Ein überraschend fröhlicher Mix aus zertifizierten Öko-Materialien, gepaart mit neuen und frischen Ideen zeichnen den eigenwilligen Stil von KASKA HASS aus. Mit dem spielerischen Mut für das Ungewohnte vereint das Label der Berliner Designerin elegante und humorvolle Stilelemente zum unverwechselbaren und persönlichen Ausdruck. Outfits für kreative Individualisten, die sich eine einmalige und persönliche Mischung aus klassischer Tradition und zukunftsweisendem Lifestyle wünschen. VIVE LA DIFFERENCE ! VIVE LA COUTURE ! VIVE LA NATURE ! (Akkreditierung) www.green-showroom.net


programm

18. – 20. Januar 2011, 8:30 – 19 Uhr

KSUS – A foreign Affair

03

PREMIUM International Fashion Trade Show | Luckenwalder Str. 4-6 | Berlin Kreuzberg KSUS ist ein Berliner Modelabel, gegründet im Herbst 2011 von Katja Werling. KSUS arbeitet klassisch und Tailoring-orientiert. Der Anspruch an Qualität und Material verbindet sich mit der modernen Linie zu einem tragbaren, lässigeleganten Look. Die schmalen, feminen Silhouetten und die perfekte Kombinierbarkeit tragen zu dieser Ausstrahlung genauso bei wie die grafisch beeinflussten Schnitte und liebevollen Details. Die Kollektion „A FOREIGN AFFAIR – A/W 2012/13” ist auf der PREMIUM zu sehen. Akkreditierung unter www.premiumexhibitions.com www.k-sus.com

18. Januar 2012, 18 – 21h, 19. – 20. Januar 2012, 11 – 19 Uhr

PUGNAT Showroom

Front Building, 3rd floor | Potsdamer Str. 70 | Berlin Mitte PUGNAT steht für sophisticated knitwear. Mit ihrem Label hat sich die Designerin Antje Pugnat ein Strickuniversum geschaffen. Zerbrechlich und opulent. Sinnlich und humorvoll. Klassisch und organisch. Auf der Suche, das Garn zum Leben zu erwecken, bewegt sie sich zeitgleich an zwei Extremen: Zarte Maschinengestricke in reichem Kolorit - und monochrome, skulpturale Handgestricke. (Öffentlich) www.pugnat.com

04

18. – 22. Januar 2012, 11 – 20 Uhr

Kultpur Fashion-Room

Showroom | Muskauer Straße 47 | 10997 Berlin Anlässlich der Fashion Week Berlin lädt kultpur wieder zum Fashion-Room IM RAUSCH DER STOFFE ein. Labels: Banuq, Daniel Kroh, FILD PIECES, Front Row Society, Graue Maus, Harryet Lang, Irines Wussmann, Ilona Wittmann, Jorinde Nisse, Katharina Meintke, Lila, Maronski, M.Engel, SAG + SAL, Saperlipopette, Suzie Dong. Begleitet wird der Showroom von einem Rahmenprogramm (Pre-Opening am 17. Januar; meet the designers uvm. Details auf der Website + auf Facebook). (Öffentlich) www.kult-pur.de

18. Januar 2012, 12 – 20 Uhr

18. - 20. Januar 2012, 08.30 – 18 Uhr

Show | Happy Shop | Torstr. 67 | Berlin-Mitte

SHOWROOM | Corinthstr. 44 | 10245 Berlin

Radioactive Boy Band

Präsentation der Herbst-/Winterkollektion von Julian Zigerli. Mit einer Installation von Blaike Herzig. Julian Zigerli, geboren und aufgewachsen in der Schweiz, studierte an der UdK bei Stephan Schneider und Valeska Schmidt Thomsen. Zurück in der Schweiz startete er 2010 sein eigenes Männerlabel, stattet Filme und Theateraufführungen aus (z.B. „Magic Afternoon“, Theater Neumarkt in Zürich). (Öffentlich) www.happyshop-berlin.com

stoffbruch

„stoffbruch“, das ist Designer Streetwear aus Berlin. Durch die Mischung aus BusinesswearElementen und Streetwear entsteht der spezielle „stoffbruch“-Look: erwachsen, aber lässig. Immer individuell. Im Rahmen der Fashion Week präsentiert „stoffbruch“ seine aktuelle Herbst/ Winter-Kollektion „Unterwegs“ im Showroom in Berlin-Friedrichshain. (Öffentlich) www.stoffbruch.com

18. Januar 2012, 22 – 23 Uhr

Mila Miyahara Défilé

Felix Club-Restaurant | Behrenstraße 72 Berlin Mitte Das Interessante der Mode von Mila Miyahara ist, dass das Label nicht den Anspruch erhebt, das Kleid neu zu erfinden. Es bedient sich altbewährter, klassischer Schnitte und Techniken und verbindet diese mit neuen Details. So entsteht seit April 2009 zeitgenössisches Design gepaart mit puristischen, klaren und durchdachten Schnitten. Einfache Formen, gute Passform und edle Stoffe stehen an erster Stelle. Vom Kollektionskonzept bis zum fertigen Kleidungsstück entsteht alles unter einem Dach. Ein gutes Produkt zeichnet sich in Mila Miyaharas Augen durch Tragekomfort, weiche Haptik, perfekte Passform, optimale Verarbeitung und Eleganz aus. (Akkreditierung) www.milamiyahara.com www.felix-clubrestaurant.de

18. – 20. Januar 2012, 11 – 20 Uhr 18. Januar 2012, 21:30 Uhr

Reality Studio – Ali, Fashion Show Voo Store | Oranienstr. 2 | Berlin Kreuzberg

Reality Studio präsentiert die A/W 12/13 Kollektion „ALI“ im Voo Store. Svenja Specht gründetet ihr Label 2005 in Berlin. Ihr Interesse an anderen Kulturen führte sie 3 Jahre nach Peking und 2 Jahre nach Paris. Ihre experimentellen Designs werden in die ganze Welt verkauft. (Öffentlich) www.realitystudio.de www.vooberliin.com

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vaporetta berlin L’HISTOIRE DE MIMI CRI

EDGEDshowroom | Galerie Lacke Farben | Brunnenstrasse 170 | Berlin-Mitte Im Rahmen der Showroom Days der Berlin Fashion Week stellt das Designlabel „vaporetta berlin“ Fingerringe in einer völlig neuen Materialität vor. Die Ringkollektion „L’Histoire de Mimi Cri“ wird vollständig aus Porzellan gefertigt. Die drei Modelle Pool Blue (azurfarben), Bicho (schwarzblau) und Ouro Branco (schneeweiss, partiell vergoldet) sind jeweils auf 32 Exemplare limitiert und handsigniert. Das Label „vaporetta berlin“ wurde 2001 von Isabella Pikart gegründet. (Öffentlich) www.the-edged.com


SHOW time 01 Anna Bauer: Backstage 02 RoyalBLUSH-green showroom 03 GREENshowroom Salonshow ALINASCHUERFELD, Foto: Anke 04 Anna Maria Sommer 05 Franzius 06 ep_anoui, Foto: Philipp Jelenska 02

03

01

19. Januar

19. Januar 2012, 17 – 20 Uhr 04

Book Launch Anna Bauer „Backstage“

Galerie CAMERA WORK | Kantstraße 149 | Berlin Charlottenburg

05

Das Buch zeigt die Persönlichkeiten der Modewelt in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts. Mit einer schweren Großbildkamera und schwarz-weiß Polaroids fotografiert die in New York lebende deutsche Fotografin Anna Bauer die Modeleute backstage nach den Schauen in Paris, Mailand, London und New York. Anna Bauer fängt mit ihren Bildern nicht nur die Oberfläche, sondern auch ihre Seele ein. Zu den 250 Botschaftern der Modeszene, die dieses Buch versammelt, zählen Karl Lagerfeld, Marc Jacobs, Raf Simons, Stella McCartney, Phoebe Philo, Anna Wintour, Carine Roitfeld, Suzy Menkes, Mario Testino, Juergen Teller, Olivier Zahm, Kate Moss, Claudia Schiffer, Lily Cole, Karen Elson und Agyness Deyn. Das Buch erscheint in dem neuen Verlag von Angelika Taschen „Angelikabooks“. Die Fotografin Anna Bauer ist anwesend. (Öffentlich) www.angelikabooks.com

19. - 20. Januar 2012, 10 – 19 Uhr

COLLECT - Showroom for contemporary Fashion

Collect Showroom for Contemporary Fashion | Alte Münze | Am Krögel 2 | Berlin Mitte COLLECT vereinigt 14 der vielversprechendsten Designer. In einem breitgefächerten Portfolio, bei dem sowohl international etablierte Designer sowie Newcomer vertreten sind, gibt COLLECT einen spannenden Überblick über die deutsche Modeszene. Gezeigt werden: A.D. Deertz, Dieterle, Esther Perbandt, Franzius, Hien Le, Isabell de Hillerin, Julian Zigerli, Lunettes Kollektion, Maiami, Mikenke, Prose, Raphael, Hauber, Reality Studio, Sissi Goetze (Öffentlich)

- 48

19. Januar 2012 10 – 19 Uhr, 20. Januar 2012, 10 – 18 Uhr

FRANZIUS – Show in Show at (Capsule) Berlin

Collect Showroom for Contemporary Fashion | Alte Münze | Am Krögel 2 | Berlin Mitte Die Kleider von FRANZIUS sollen von morgens bis tief in die Nacht funktionieren. Stephanie Franzius’ Stil ist unverkennbar weiblich. Ein starres Konzept hat die Designerin nicht, um eine Kollektion aufzubauen. Ihre Entwürfe entstehen nicht dadurch, dass sie Stoffe zerschneidet, sondern sie lieber fließen lässt: „Je weniger Nähte desto besser.“ Die Arbeit an der Puppe, an der sie Wolle und Seide drapiert, kombiniert sie mit solidem Schnittwissen, denn auch konfektionierte Kleidungsstücke wie Jacken und Mäntel sind ein wichtiger Bestandteil jeder Kollektion. Dabei entstehen keine austauschbaren Basics, sondern unverkennbares Design. Jede einzelne Linie ist architektonisch durchdacht, viele Schnitte beinhalten geometrische Formen. (Öffentlich) www.franzius.eu

19. Januar 2012, 15.30 Uhr

GREENshowroom Salonshow

Hotel Adlon Kempinski | Unter den Linden 77 | Berlin Mitte Höhepunkt der GREENshowroom-Woche im Adlon ist die Salonshow für geladene Gäste, bei der ausgewählte GREENshowroom-Designer am 19. Januar 2012 ihre Kollektions-Highlights präsentieren. An allen drei Veranstaltungstagen sind der GREENshowroom im Hotel Adlon Kempinski, die Ethical Fashion Show Berlin im ewerk mit der Mercedes-Benz Fashion Week am Pariser Platz durch einen Shuttle-Service verbunden. (Geladene Gäste) www.green-showroom.net


programm

limitierte Schuhkollektion, die das Duo für das Hamburger Traditionsunternehmen Ludwig Görtz entworfen hat. (Geladene Gäste) www.perretschaad.com

19. Januar 2012, Showstart 21 Uhr, After Show ab 22 Uhr

majaco FASHION SHOW A/W 2012

Karlsson am Gendarmenmarkt | Taubenstraße 30 | Berlin Mitte Majaco erschafft eine Frauenvision aus der Anmut einer jungen Jane Birkin und dem zurückhaltenden Charme Nathalie Portmans. Sie steht für ein selbstbewusstes Frauenbild, das Rebellion nicht nötig hat, sondern ganz natürlich sexy ist. Das Label vermischt pures Design auf höchstem Niveau mit verspielten Akzenten und kreiert so einen unverwechselbaren Look. (Geladene Gäste) www.majaco-berlin.de www.karlsson-berlin.de

19. Januar 2012, 18.30 Uhr

NIX Orbital Elements Fashionshow Lavera Showfloor Berlin Atrium Energieforum | Holzmarktstraße 33 | Berlin Mitte

Das Modelabel NIX inszeniert bei der Herbst- / Winterkollektion 2012/13 mit Konzentration auf die Farben Graphit, Sand und Beere, ein Spiel der Umlaufbahnen. Geometrische, puristische Schnitte begegnen Asymmetrie und Volumen, Weichheit trifft auf formulierte Strenge. NIX führt die gewollten Gegensätze von Festlichkeit und Lässigkeit zurück in den Alltag. Eyecatcher der Kollektion ist ein hochwertiger Jacquardstoff, der die Strenge der Schnittführung mit seinen kreisförmigen Mustern in Schwingungen versetzt. Inspiration des Motivs (created by s-wert-design) ist die Urania Weltzeituhr am Berliner Alexanderplatz. Damit spielt NIX auf den urbanen Charakter der Marke an und unterstreicht die Berliner Label-Identität. (Öffentlich) www.nix.de www.in-fashion-berlin.de

19.01.2012 19 – 23 Uhr

RENARD BLEU – Fashion meets Art Showroom | Galerie OPEN | Legiendamm 18-20 | Berlin-Kreuzberg

Dem typischen High Street-Look von barre|noire treubleibend, trifft Schlichtheit auf Traditionelles, Urbanes auf Ursprüngliches. So auch in der kommenden Winterkollektion 2012|13 mit dem Titel „Renard Bleu“. Während des Modedesignstudiums lernten Aleida Roser und Timm Süssbrich sich kennen und beschlossen, gemeinsam die Businessmode zu revolutionieren. Lässigkeit und Eleganz sollten zusammen einen Look kreieren, der fernab vom konservativen Bürooutfit den Alltag ausgefallen und besonders macht. Denn warum sollte eine aufwendige und glamouröse Garderobe nur am Abend getragen werden? Ihr Ziel ist es, Mode und Kunst als Einheit zu präsentieren. (Öffentlich) www.barrenoire.de www.galerie-open.net

19. Januar 2012, 17 Uhr

SAVA NALD Fashionshow

GREENshowroom | Hotel Adlon Kempinski | Unter den Linden 77 | Berlin Mitte

06

in unserer heutigen Gesellschaft. Filme, Installationen, Texte und Musik werden mit Materialien wie Holz, Stahl, Ketten, Federn, Fleisch, Knochen, Kadavern, Sperma, Blut, Blumen, Messern, Spiegeln, Feuer, Eis, Kerzen, Wasser und lebenden Tieren zu einem Hybrid arrangiert, in welchem die Performance als Teil eines multimedialen Gesamtkunstwerks inszeniert wird. (Öffentlich) www.janinebeangallery.com

(Geladene Gäste) www.SAVANALD.de www.absolutionPR.de

20. Januar

20. Januar 2012, 17 Uhr

ep_anoui by Eva Poleschinski „L‘AIR DE VIVRE“

Mercedes-Benz Fashion Week Berlin | Brandenburger Tor | Berlin Mitte (Geladene Gäste) www.epanoui-fashion.at www.absolutionPR.de

19. Januar 2012, 18 Uhr

PERRET SCHAAD

20. Januar 2012, 19 Uhr

PERRET SCHAAD wurde 2009 von Johanna Perret und Tutia Schaad gegründet. Die Arbeit von PERRET SCHAAD basiert auf kreativer Neugierde und dem herausfordernden Umgang mit der eigenen Auffassung von Schönheit. PERRET SCHAAD liebt das Spiel mit Kontrast und Harmonie. Feinste Naturmaterialien kontrastieren mit hochqualitativen High-Tech- Oberflächen. Die Farbpalette der Kollektionen changiert zwischen subtil und überraschend, die Silhouetten sind elegant und neu. Der PERRET SCHAAD Look ist diskret und inspiriert die Trägerin, ihre eigene Vielseitigkeit zu entdecken. Wie auch schon im Sommer präsentiert PERRET SCHAAD wieder eine exklusive und

Vernissage | Janine Bean Gallery | Torstraße 154 | Berlin Mitte

Show | Mercedes-Benz Fashion Week Zelt | Brandenburger Tor

Anna Maria Sommer LES FLEURS DU MAL - by TRASHVENUS

Angelehnt an den gleichnamigen Gedichtzyklus Baudelaires spiegelt die Künstlerin den Menschen als vollkommenes Raubtier. Der Sündenfall, Beginn der Dualität, lebt durch den Gegensatz Spiritualität- Animalität fort und wird durch das Verhältnis der Geschlechter zueinander verkörpert. Anna-Maria Sommer ist eine deutsche Performance Künstlerin, Musikerin und Komponistin. Ihr künstlerisches Schaffen kreist um zentrale Themen wie Selbstbestimmung, Freiheit, Intimität, Sexualität und Mißbrauch, sowie deren Bedeutung

...ARE yOU POOR ENOUGH?

19. – 22. Januar 2012, 19 Uhr

EXPOSURE BERLIN: Surrealistisches Theater mit Musik im Geist der 1920er Jahre

Stummfilmkino Delphi | Gustav-Adolf-Straße 2 | Berlin-Weißensee Am 19. Januar 2012 wird im Rahmen der Berlin Fashion Week die Theaterproduktion Exposure Berlin an historischem Ort uraufgeführt. Das internationale Künstlerkollektiv per aspera productions lässt sich für die Produktion von den klassischen


SHOW time 01 Marcel Ostertag

21. Januar

02 about fashion, Collage einer Teilnehmerin 03 about fashion

21. Januar 2012, 10 – 18 Uhr

ABOUT:FASHION Workshop

ABOUT:FASHION | Klosterstrasse 44 | BerlinMitte ABOUT:FASHION versteht sich als Studien- und Berufsberatung für Modeinteressierte. Hierbei schöpfen wir aus der langjährigen Berufserfahrung von Silke Geib, die weltweit erfolgreich für internationale Modehäuser gearbeitet hat. Die Kurse bieten einen interessanten Mix aus Informationen, fachspezifischer Theorie, Kreativitätstraining und praktischen Übungen. Teilnehmern wird die Möglichkeit gegeben kreative Fähigkeiten zu entwickeln und zu testen, mit verschiedenen Materialien und Techniken zu experimentieren, spezifisches Fachwissen zu erlangen und modeinteressierte Leute in einem kreativen Umfeld zu treffen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. 10,EUR Teilnahmegebühr (Anmeldung) www.aboutfashion.org

21. Januar 2012, 16 – 19 Uhr

Antonia Goy: Behind the Scenes

Antonia Goy Studio | Brunnenstraße 5 Berlin-Mitte Open Studio – ein Blick hinter die Kulissen. Das Modelabel ANTONIA GOY lädt ein, bei einem Drink hinter den Paravent zu schauen: Dort, wo die Kreationen entstehen – Arbeitsproben, Inspirationen, die Stimmung, die die neue Kollektion begleitet. (Öffentlich) www.antoniagoy.com

02

01

Surrealisten und dem Stummfilm der 1920er Jahre inspirieren. Die Berliner Modedesignerinnen Gerlinde von Steht und Jana Lehnerl entwerfen eigens für das Stück die Kostüme. Im Anschluss der Vorstellung sind alle Gäste und Einkäufer eingeladen, bei einem Glas Sekt die Bühnenkostüme zu bewundern und damit auch den Startschuss der neuen Winterkollektion 2012-13 der Designerinnen Gerlinde von Steht und Jana Lehnerl zu feiern. (Öffentlich) www.exposure-berlin.com www.press.exposure-berlin.com

20. Januar 2012, 20 – 22 Uhr

We want Store

Event | Diverse Shops auf der Alten Schönhauser Straße Siehe Kasten

21. Januar 2012, 10 Uhr

Marcel Ostertag Fashion Show

Mercedes-Benz Fashion Week Berlin | Brandenburger Tor | Berlin Mitte (Geladene Gäste) www.marcelostertag.com www.absolutionPR.de

21.01.2012 10 - 18 Uhr

TRUE BLUE - Eco Fashionshow

BEST-Sabel Berufsfachschule für Design | Lindenstr. 42 | 12555 Berlin TRUE BLUE präsentiert eine Kollektion aus Stoffen, die nach Umwelt- und Sozialstandards gefertigt wurden. In diesem Modeprojekt beschäftigten

- 50

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wir uns mit Bio-Baumwolle, Ahimsa-Seide und mit einer bisher wenig erschlossenen Naturfaser, dem Nutzhanf. Hanf benötigt beim Anbau weder Pestizide noch Herbizide und ist somit eine der umweltfreundlichsten Fasern. Um die Entwicklung einer nachhaltigen Textilindustrie zu fördern, plädieren wir für den Wiederaufbau einer Hanffaserindustrie in Europa. Wir danken dem Designatelier SLOWMO und der Firma ANITA PAVANI für Ihre Unterstützung mit GOTS-zertifizierten Stoffen. (Öffentlich) www.best-sabel.de


www.viennafashionnight.at

unsere partner:


SHOW time

WE WANT STORE Am 20. Januar erleben Sie ein „GET TOGETHER“ auf der alten Schönhauser Straße mit Freunden, Künstlern und Designern. 12 Stores laden zur langen Einkaufsnacht bis 22 Uhr ein. Es erwarten Sie Special-Editions, tolle Angebote, viel Musik und Party-Atmosphäre.

Buckles & Belts

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Street room

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Stefan Maria Rother fotografiert Berlin Bezirk für Bezirk ein faszinierendes Projekt. von Hannah Linder

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tefan Maria Rother begegnet mir das erste Mal in der Winterfeldtstraße, seinem Kiez seit 15 Jahren. Ein sympathischer Typ, Mitte Vierzig, Mütze auf dem Kopf, ein dickes Bund Blumen unter dem Arm. Die hat er eben auf dem Winterfeldmarkt gekauft. Wir sind verabredet, er will mir übe sein Berlin-Projekt erzählen. Noch ein Buch, nein, gleich sechs Bücher über Berlin? Ich bin gespannt. Ich betrete seine Wohnung, mir fällt sofort seine Sammlung von Zeichnungen und Papierarbeiten von Künstlern wie Doig, Luc Tuymans, Ruprecht von Kaufmann und Manfred Pernice auf. Daneben finden sich liebevoll arrangierte und kreativ umgenutzte Objekte und Möbelstücke, etwa eine Ladentheke aus den 70er Jahren, die nun eine Sammlung von Papierkakteen des polnischen Künstlers Michal Budny beherbergt.

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other entdeckt seine Liebe zur Fotografie mit 15. Davor hatte mit der Musikbranche geliebäugelt, wollte Gitarrenbaumeister oder Musikproduzent werden. Seit er aber das erste Mal eine Kamera in der Hand hält, ist Fotograf sein Ziel. Mit 19 Jahren geht er nach New York, um am International Centre of Photography zu studieren.

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r lebt dort mit seiner ersten Ehefrau in der Bronx. Schon dort streift er stundenlang durch die Straßen, will die Geschichten hinter den Orten erfahren, beginnt, dokumentarisch alles festzuhalten. 1987 zieht es ihn nach Berlin, einer Stadt im Wandel. Er studiert am Lette-Verein, arbeitet dann ab 1989 für Unternehmen, Agenturen und Magazine, und ist sieben Jahre lang offizieller Fotograf des Art Forums. Kein Stadt-,

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02 Am Weinbergsweg beginnt gefühlt die Kastanienallee – die Kastanien stehen dort schon – die Allee beginnt ein paar Meter weiter.

aber ein Gesellschaftsporträt entsteht mit „Berlin Art No.1“ über die Berliner Kunstszene. Seit 2006 porträtiert Rother Berliner Straßen. Ein Luxus, eine Leidenschaft. Eine Obsession? In einer Recherchezeit von etwa einem Jahr pro Straße geht Rother auf Streifzug, sammelt Erfahrungen, trägt Informationen zusammen, um die Orte in ihrem Wesen zu erfahren, die Menschen, die es dorthin zieht, kennenzulernen. Im Vorwort von „Kurfürstendamm“ schreibt er: „Das Schöne an Berlin ist, dass sich diese Stadt bewegt und dreht. Wer lange genug dabei bleibt, muss nicht umziehen, nur schwindlig darf ihm werden – vor Glück.“


Stefan Maria Rother

03 In der Beauty-Abteilung des KaDeWe bei Giorgio Armani bekommt die Schönheit den letzten Schliff durch Saidi Kamilla. 04 Am Winterfeldplatz eine Institution: die Green Door Bar. In der Green Door Bar eine Institution: Barchef Kay Zechlin. 05 Will McBride, der große Fotograf der 1960er/1970er (Twen), in seinem Atelier in der Neuen Schönhauser Straße. 03

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others Berlin Serie beginnt mit der Alten und Neuen Schönhauser Allee. Ein Buch, dass er anfangs gar nicht machen möchte, da er das Publikum irgendwie zu prätentiös findet. Seine zweite Frau Joanna ermutigt ihn dennoch dazu. Sie sagt ihm, dass es nicht um ihn gehe, er solle einfach das ablichten, was er sehe. Dahinter steht seine heutige Haltung. Joanna verstarb vor einem Jahr. Stefan Maria Rother erzählt sehr liebevoll von ihr. Sie habe

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ihn stets bestärkt weiterzumachen, stets begleitet. Ihr ist das erste Buch gewidmet. Als seine Wegbegleiterin durch die Straßen Berlins gibt es in jedem Buch ein Bild von ihr.

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tefan Maria Rothers Berlin-Bücher sind Zeitzeugnisse, die markante Orte, inhabergeführte Läden und Ateliers und vor allem Menschen in ihrem Stadtalltag skizzieren und dokumentieren. Jedes der Stadtteile hat einen eigenen Fokus, hat eige-

ne Protagonisten: So gehören zum Kollwitzplatz unbedingt die Kinder, zum Kurfürstendamm die Breakdancer auf dem Breitscheidplatz, zur Alten und Neuen Schönhauser Straße eine Chris Häberlein in ihrer Wohnung in Mitte, zur Bergmannstraße die Ateliers und Werkstätten sowie die unzähligen kleinen Cafés und Kneipen und zum Winterfeldplatz eben die Marktschreier. >>

...ARE yOU POOR ENOUGH?


Street room 01

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erner sind die Bücher kleine modesoziologische Studien der Straßen, in denen man sehen kann, wie sehr sich die Berliner Straßen modisch unterscheiden: Während wir auf der Bergmannstraße einen legeren Stil antreffen und der Kurfürstendamm sich uns mitunter sehr glamourös präsentiert, beobachten wir auf der Alten und Neuen Schönhauser Straße einen Hang zum Avantgardistischen, aber auch schon Kommerziellen. Stefan Maria Rother liebt Mode. Das Potential von Berlin als Modestadt schätzt er als unheimlich stark ein. Er mag das Selbstbewusstsein und die Lässigkeit, mit der die Berliner ihre Mode tragen, sowie die Fähigkeit, sich Kleidung zu eigen zu machen. >> 02

01 Sonnabend Nachmittags treffen sich die Freunde des Antiquariats „Da Capo“ in der Kastanienallee 96 bei guter Musik. Bücher und Bier garantiert.

02 icloud am Kollwitzplatz – Seifenblasenwolken für die Kindheits erinnerungen.

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Stefan Maria Rother >>

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uf die Frage, ob ein gutes Bild eher durch Zufall entsteht oder genau geplant und inszeniert sein muss, antwortet Rother mit den Worten Jaco Van Dormaels, dem belgischen Film- und Theaterregisseur: Es gehe darum, den Augenblick zu kontrollieren, um dann die Kontrolle verlieren zu können. So

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habe auch er immer ein Gerüst, immer einen roten Faden, um danach frei und intuitiv agieren zu können. Fotografie betrachtet er als Konzentrationssache, die Fotos als Resultat von Pflicht und Kür. Wenn er mit einer Situation zufrieden ist, betätigt er nur höchstens zehn mal den Auslöser. Den Porträtierten zeigt er seine

Fotos, damit werden die Fotos wiederum zum Kommunikationsmittel. Teil seines Konzeptes ist auch die Ausstellung seiner Bilder in den jeweiligen Bezirken: So greifen seine Straßenporträts ins Stadtgeschehen selbst ein, bieten Anlass zur Interaktion und Bewusstwerdung. >>

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03 Im Kempinski Hotel auf dem Kurfürstendamm weisen Manager Dirk Hoffmann und Chef de Cuisine gern den Weg in den „Kempinski Grill“.

04 Ahmed El San Hory kauft in der Marheineke Markthalle für den besten Falafel der Stadt ein – sagt er.

...ARE yOU POOR ENOUGH?

05 Die Thermen am Europa-Center. Was der Löschteich für das Europa- Center sein sollte, ist heute ein Ort der Entspannung.


Street room

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tefan Maria Rother ist Entdecker, gleichsam Beobachter und Teilnehmer. Er ist zwar durch Auswahl und Blick in seinen Fotos präsent, versucht aber, sich als Person weitestgehend zurückzunehmen, um nicht zu stark in das Geschehen einzugreifen. Dabei ist ihm seine Kamera behilflich: Mit einer kleinen Ricoh Digitalkamera in Jackettaschenformat wird er von seiner Umwelt nicht als professioneller Fotograf wahrgenommen und hat so die Chance, authentische Fotos zu schießen.

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o zeigt er ein Berlin jenseits des klassischen Berlin-Bildes, das in den Medien tausendfach beschworen wird und sich in den Köpfen eingebrannt hat: Stefan Maria Rothers Berlin ist ein unmittelbares, emotionales, auratisches Berlin, das für sich lebt, eingefangen von ihm und uns geschenkt in seinen Büchern, seinen Ausstellungen.

www.stefanmariarother.com 01

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01 Alfred Warburg, Dirk Jacoby und Karin Warburg, hier 2006 vor ihrem Laden „Respectmen“, erkannten als erste das Potential der Alten und Neuen Schönhauser Straße. 02 Der Kollwitzplatz – Ort der Kinder. 03 Unter vielen einer – der Volkspark am Weinbergsweg.

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Stefan Maria Rother

Bereits erschienen: Alte & Neue Schönhauser Straße, Bergmannstraße, Kollwitzplatz, Winterfeldtplatz, Kurfürstendamm, Kastanienallee. Berlin Story Verlag,

je 16,80 Euro. In Planung: Potsdamer Straße, Karl-Marx-Allee, Friedrichstraße, Oranienstraße, ...

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ART ROOM

Der Fotograf Josef Fischnaller spielt in seinem Projekt „Dudes, Hustlers and Weirdos“ mit den Sehgewohnheiten der Renaissance – und bricht sie gekonnt Von Alisa Ehlert

Josef Fischnaller Geboren 1964 in Oberösterreich, seit 1987 Fotograf für Portrait, Mode, Werbung. Diverse Auszeichnungen. Ausstellungen in Wien, Berlin und München. Er lebt in Berlin.

Galeriekontakt Galerie Friedmann-Hahn Wielandstraße 14 10629 Berlin www.galeriefriedmann-hahn.com Eine Ausstellung mit Josef Fischnaller ist für Ende 2012 geplant! Galerie Hilger Dorotheergasse 5 1010 Wien www.hilger.at

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udes, Hustlers und Weirdos? Ob sich „Infantin Eva“ in dieser Gesellschaft wirklich wohlfühlt? Sehen die Bilder Fischnallers doch zumindest auf den ersten Blick so aus, als seien ihre Protagonisten eher dem Pinsel eines Tizian oder Caravaggio entsprungen, als der Linse einer modernen Kamera, so nimmt uns der Ausstellungstitel direkt in die 1990er mit, Anglizismen, Gangster-Rap und postmoderne Popkultur. Die wortwörtliche Bedeutung des Wortes Fotografie, das „Malen mit Licht“, führt diese beiden Welten jedoch wieder zusammen. Gewollt altmeisterlich ist der Bildaufbau Fischnallers, Licht und Schatten sind präzise gesetzt und die Bildkomposition und Motivwahl so klassisch, dass sich die skurrile und phantasievolle Ausstattung der Bilder erst bei genauem Hinschauen offenbart. Doch umgesetzt ist das alles mit der modernsten Ausstattung und der Erfahrung von 25 Jahren Werbe- und Magazinfotografie, was in der technischen Perfektion auch deutlich zu sehen ist.

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eschickt spielt der Fotograf mit den Erwartungen der Betrachter. Sie werden fast schon übererfüllt, wenn seine Modelle in barocken Kleidern posierend würdevoll und mit ernsthafter Mine Klassiker der Kunstgeschichte nachstellen. So perfekt, dass man der allzu glatten glatten Oberfläche nicht trauen mag und einen zweiten Blick wagt. Und der hat es in sich. Die Kurtisane ist ein Mann, die eleganten Locken der Infantin Eva entpuppen sich als Spaghetti, ihre elegante Brosche als Sala-

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mi, der Freund der Kunst („L’ami de l’Art“) raucht in der Paris Bar eine Filterzigarette, die so gar nicht zu seinem antiken Outfit passen mag. Drahtkragen, Folientogas, Staniolsträuße – die Moderne hat Einzug gehalten in die Welt der Raffaels und da Vincis, Verpackungsmaterialien, Nahrungsmittel und Tortenspitzen erleben ihre persönliche Renaissance als Prachtgewand der alten Meister.

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as ist hier passiert? Die fotografischen Kompositionen Fischnallers brechen gekonnt mit den gängigen Konventionen, der Clash der Kulturen lässt den Betrachter verwirrt zurück und lädt ein, sich in den Bildern zu verlieren auf der Suche nach der Geschichte, die hinter ihrer detailverliebten Inszenierung steht. Paradox ist, dass die Bilder erst ihren ganzen Reiz entfalten, wenn man um den Betrug weiß. Wenn die Pracht brüchig wird und man beginnt, die Fotografien detektivisch zu untersuchen. Sind das wirklich Tortendeckchen, aus denen das Kleid der Infantin besteht? Und der Kragen – Mäuse aus Zuckerschaum? Die glänzende Rüstung der Champagner-Amazone – Blattgold, Alufolie oder Baumarkt? Man ist sich nie sicher, aber hat viel Freude daran, sich auf die Suche nach den Antworten auf die vielen Fragen zu machen, die diese Bilder aufwerfen.

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ie Leidenschaft für die großen Künstler des 16. und 17. Jahrhunderts kommt nicht von ungefähr, schon der Vater war ein Bildhauer und Maler, der Aufbau der klassischen

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Portraits, auf den er sich immer wieder bezieht, ist dem Fotografen seit seiner Kindheit vertraut. Es ist ein fruchtbarer Austausch zwischen Malerei und Fotografie, Vergangenheit und Moderne, Erwartung und Überraschung. Besonders Caravaggio, der alte Rebell und Querulant und doch einer der faszinierendsten Talente der Malerei, was Atmosphäre und Lichtsetzung angeht, hat ihn nicht mehr losgelassen. Die beiden eint jedoch nicht nur ihre präzise Arbeitsweise und detailverliebte Inszenierung, sondern auch die Liebe zum Bruch mit gängigen Konventionen. Menschen von der Straße auf die Bühne der Kunst zu holen und sie in Öl zu verewigen, war zu Caravaggios Zeiten ein absolutes No-Go, ebenso, wie es heute befremdlich wirken mag, RenaissanceMotive in Spaghetti und Salami zu inszenieren. Bekannte Persönlichkeiten wie der Regisseur Oliver Hirschbeigel oder die Sängerin Romy Haag sind unter den Darstellern, doch wer genau hinter welchem Motiv steckt, offenbart uns der Künstler nicht. Und so bleiben die Bilder genau das, was sie so faszinierend macht: Eine Einladung, die eigene Fantasie wandern zu lassen, sich auf die Suche nach der Geschichte hinter der Fassade zu machen, die Referenzgeflechte zu durchschauen und sich den ein oder anderen Trick für ein wenig mehr Glamour im Alltag abzuschauen. Vor allem jedoch bleiben die Fotografien Fischnallers perfekt komponierte, verstörend ästhetische Portraits, die auf die Vergangenheit verweisen und doch durch und durch von heute sind.


josef fischnaller

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ART ROOM

Kurtisane

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josef fischnaller

Isabella von B.

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ART ROOM

La belle gosse

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josef fischnaller

Infantin Eva

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ART ROOM

Ausstellungen in Berlin von Nettie Boehm

C|O Berlin

Camerawork

Ron Galella: „Paparazzo Extraordinaire“

Paolo Roversi: „Nudi“

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aparazzi haben keinen guten Ruf. Sie bedrängen Stars, versuchen das Intimste zu erhaschen, die Kollegen auszustechen, Höchstpreise auf dem Yellow Press Markt zu erzielen. Ron Galella, Pionier dieser Form des Bildjournalismus, war ein bisschen anders. Geboren 1931 in der Bronx, arbeitete er als Fotograf bei der Air Force, zog dann nach Los Angeles, um Fotojournalismus zu studieren, und lichtete in seiner Freizeit Stars bei Filmpremieren ab. Es sind ästhetische Bilder, gut komponiert, die den Prominenten „gerecht“ werden sollten, sie von einer private, jedoch schöne Seite zeigen. Greta Garbo, Marlon Brando, Audrey Hepburn, Andy Warhol, Mick Jagger, Sean Penn, Madonna, ... – die Liste liest sich wie ein Who-is-Who des 20. Jahrhunderts. Obwohl er von vielen Stars verehrt

wurde und sogar von etablierten Magazinen wie Time, Vanity Fair oder Vogue Aufträge bekam, gab es eine Prominente, mit der er im Dauerclinch lag: Jacqueline Kennedy. Nach einem Gerichtsverfahren 1972 durfte er ihr nicht näher als 25 Fuß kommen. Er brach die Auflage gleich viermal, beim nächsten Verfahren, 1982, musste er versprechen, sie bis an ihr Lebensende nicht mehr zu fotografieren. Die Schau bei C|O umfasst 140 Schwarz-Weiß-Fotografien und wurde von Gerardo Mosquera, Photo Espana Madrid, in Zusammenarbeit mit Felix Hoffmann von C|O kuratiert.

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aolo Roversi gehört zu den alten Hasen im Modegeschäft. Schon in den 1980er Jahren experimente er mit dem Polaroid-Film und schuf Bild-Ikonen, die heute zu den Klassikern des Kunstmarktes gehören. Es sind magische, oft geheimnisvolle Inszenierungen, liebevolle Huldigungen an das weibliche Geschlecht. In seinem Buch „Studio“ schreibt er: „Ich mag es, wenn Dinge unklar bleiben, ich mag es, mich an das Unbestimmte zu verlieren.“ Geboren 1947 in Italien, lebt er seit 37 Jahren in Paris (und zeitweise in New York) und

veröffentlicht in Harper’s Bazaar, Marie Claire, im New York Times Magazine und der Vogue. Seine Serie „Nudi“, an der er seit 25 Jahren arbeitet, vereint die schönsten Gestalten der Model-Welt, Frauen und Männer, jeweils getaucht in ganz zartes Licht, fast scheinen sie nur als Silhouette gezeichnet: Kate Moss, Tatjana Patitz, Guinevere van Seenus, Laetitia Casta, und so weiter. Zum Verlieben schön. Camerawork, Kantstraße 149, Berlin-Charlottenburg. Bis 28.01.2012 www.camerawork.de

Paolo Roversi: „Kate, Paris, 1994“

Katalog bei Hatje Cantz, 29,80 Euro. C|O Berlin im Postfuhramt, Oranienburger Straße 35/36, Berlin-Mitte. Bis 26.02.2012 www.co-berlin.com

Ron Galella: „Jackie Onassis departs Bonwit Teller Department Store, October 15, 1970“

Loge „Andree Volkmann, Detlef Weitz, Dominique Müller: Black Vogue, 2007“

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m Ausstellungsraum von Martin Mlecko und Wolfgang Schöddert, genannt „Loge“, wird ein experimenteller Film gezeigt, der die Welt des Glamour konterkariert. Der Künstler Andree Volkmann nimmt sich Hochglanzmagazine vor und gestaltet sie um. Hier hat er eine Ausgabe der Vogue mit ei-

Andree Volkmann: „Black Vogue, 2007“

nem schwarzen Filzstift übermalt – „subtil umgesetzter Ikonoklastmus und kunsthistorische Revue zugleich“. Erst geht er spielerisch mit einzelnen Bildern um, zeichnet Konturen nach, die Figuren, die Schriften. Dann wird es immer dichter, überlappen sich die Striche, bis am Ende alles schwarz

wird. Gefilmt wurde er dabei von Detlef Weitz und Dominique Müller – 21 Stunden lang. Dann sind alle 214 Seiten schwarz. Black is beautiful. Loge, Friedrichstraße 210 (Checkpoint Charlie), Berlin-Mitte www.loge-berlin.com

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ART ROOM

Heinrich Heidersberger: „MS Atlantic, 1954“

Petra Rietz Salon Galerie „Heinrich Heidersberger: MS Atlantic“

I Ai WeiWei: „Bill Clinton at his last campaign stop in New York, 1992“

Martin-Gropius-Bau „Ai WeiWei in New York: Fotografien 1983-1993“

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an kennt den chinesischen Künstler Ai WeiWei, weil er unlängst einige Monate wegen Steuervorwürfen Chinas prominentester Gefangener war und sich weltweit Unterstützer für ihn einsetzen (die Unterschriftenliste, initiiert vom Guggenheim Museum in New York, wurde von 140.000 Personen unterzeichnet). Unvergessen ist aber auch seine Aktion zur letzten Documenta 12 in Kassel, als er 1000 Chinesen dort hinholte, die in Gruppen durch die Stadt liefen und quasi als lebende Installation wirkten. Das OEvre von Ai WeiWei umfasst Skulpturen, Gemälde, Performances und Videoarbeiten, er baute als Architekt diverse Häuser und war Ideengeber für das Vogelnest-Stadion zur Olympiade in Beijing 2008. Dass er zehn Jahre in New York lebte, und es für den damals jungen, noch gänzlich unbekannten Künstler eine prägende Zeit war, dokumentiert

w eb t ip

diese Ausstellung. Aus den etwa 10.000 Fotos, die während seines Aufenhaltes dort entstanden, wurde ein Querschnitt ausgewählt. Bilder von Straßenschlachten im Tompkins Square, Transvestiten beim Wigstock-Festival, Porträts von chinesischen und amerikanischen Künstlern, Intellektuellen, Freunden. Nachdem Ai sie jahrelang selbst vergessen hatte, gab es eine erste Präsentation im Sommer 2009 im Three Shadwos Photography Art Centre Beijing, die Ai mit dem Kurator RongRong und der Künstlerin Inri zusammen kuratierte. Nach einer Station in New York ist diese Ausstellung nun in Berlin angekommen. Hier hat Ai seit letztem Jahr auch eine Gastprofessur an der UdK inne, die er hoffentlich bald antreten kann. Katalog zur Ausstellung bei Distanz, 39,90 Euro. Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7, Berlin-Mitte. Bis 18.03.2012 www.gropiusbau.de

ARTBerlin

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ie neue Kunst-Seite der Stadt ist eine herrliche Mischung aus Ausstellungshinweisen, Künstlerporträts und Hintergrundgeschichten über den Kunstmarkt. Gründerin Eva Kaczor und ihre Co-Publisherin Dr. Judith Plodeck besuchen Sammler, organisieren Galerie-Führungen, spüren neuen Strömungen nach. Hervorgegangen ist ARTBerlin aus dem Projekt „Private Curators“, das die beiden mit befreundeten Schreibern schon seit einiger Zeit erfolgreich betreiben.

ARTBerlin Website www.artberlin.de www.facebook.com/artberlin.de

m Jahr 1954 heuert der Archtitektur- und Portraitfotograf Heinrich Heidersberger (19062006) auf der MS Atlantic als Bordfotograf an. Das bedeutete: tagsüber knipsen, nachts entwickeln, am nächsten Tag eine Diashow vorführen. Die Passagiere konnten ihre Bilder dann für einen Dollar kaufen. Eine amüsante, der Inszenierungslust der damaligen Zeit entsprechende Beschäftigung. Es entstehen farbenfrohe, ausge-

lassene Aufnahmen der Kreuzfahrtgesellschaft, auch modisch echte Hingucker: Dem New Look von Dior entsprechend sehen wir enge Taillen, weite Röcke, große Sonnenhüte und bei den Männern luftige Sommerhemden. Es geht von New York aus – dessen Bilderkanon mit seinen Wolkenkratzern in gleißendem Licht auch präsent ist – bis nach Kuba in die vorkommunistische Zeit. Der Kolonialcharme des damaligen „Vorhofes“ Amerikas und seiner Feierkultur zeigt ein Havanna, wie man es höchstens aus alten Filmen kennt. Ein Reigen durch eines der Lieblingskapitel der Zeitgeschichte. Petra Rietz Salon Galerie, Koppenplatz 11a, BerlinMitte. 18.01.2012 bis 24.03.2012 www.petrarietz.com

Dodo: „Sisters, 1928“

Kulturforum

VOR SC H AU

„Dodo (1907-1998) – ein Leben in Bildern“

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ie Sonderausstellung der Sammlung Modebild wird auf ca. 300m 2 die Wiederentdeckung der begnadeten Illustratorin Dodo zeigen. Geboren 1907 als Dörte Clara Wolff, arbeitete sie schon früh als Modegrafikerin während der Weimarer Republik in Berlin. Ihre Gouachen, die sie für das Unterhaltungsblatt „Ulk“ anfertigt, gelten als der Höhepunkt ihres Schaffens. Im Stil der Neuen Sachlichkeit und des Art Deco, mit knackigen Farben und exakter Linienführung, geben die Kompositionen einen Eindruck davon, welch glamouröse und exzessive Atmosphäre während der Zeit herrschte – als gäbe es kein Morgen. Es gab aber einen, für Dodo mündete er in eine schwierige private Phase, die sie während einer viermonatigen Psychoanalyse in

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Zürich zu bewältigen suchte. Auch hier entstanden Zeichnungen, kreativ, krass, und später, in ihrem Londoner Exil, wandte sie sich einem eher harmonischeren Strich zu, schuf Illustrationen für Kinderbücher und Anzeigenkunden. Die Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek ist die weltgrößte Bibliothek und grafische Sammlung zur Kulturgeschichte der Kleidung und Mode. Sie umfasst rund 40.000 Bücher und Zeitschriftenbände vom 16. Jahrhundert bis heute sowie ca. 100.000 graphische Einzelblätter. Die Sonderausstellung „Dodo“ ist die erste Werkschau der Künstlerin und präsentiert rund 120 Arbeiten. Kulturforum, Matthäikirchplatz, Berlin-Tiergarten. Vom 01.03.2012 bis 28.05.2012 www.smb.museum


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Wie sehen die Orte aus, an denen Mode entworfen, gen채ht, bearbeitet oder gereinigt wird? Fotos: Julia Wagner

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Atelier von Unrath & Strano unter ihrem Flagship-Store am Gendarmenmarkt, MarkgrafenstraĂ&#x;e 33, Berlin-Mitte. www.unrath-strano.com

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work room Werkstatt und Showroom der Hutmacherin Fiona Bennett Alte Schรถnhauser Straร e, 3. Stock, Berlin-Mitte www.fionabennett.com

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Reinigung der Firma Cleanteam Berlin Schรถnhauser Allee 186, Berlin-Mitte

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Druckwerkstatt des Labels Starstyling von Kai Seifried und Katja Schlegel, Alte Schรถnhauser Straร e, 1. Stock, Berlin-Mitte www.starstyling.net

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Atelier der Jungdesignerin Antonia Goy hinter ihrem Shop, BrunnenstraĂ&#x;e 5, Berlin-Mitte www.antoniagoy.com

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WORK room

Umkleidekabinen. Es gibt die schönen und die weniger schönen Momente in und mit ihnen. Sie können prägend sein. Jeder hat seine ganz eigenen. Für manche sind sie Grundlage, Nährboden oder Anlass für Psychosen und Neurosen, die einen ein Leben lang begleiten und behindern. Fotos: Dorothea Tuch · Text: Johannes Finke

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wechsel dich

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01 Esther Perbandt Store, Almstadtstraße 3, Berlin-Mitte 02 Ritchie, Oranienstraße 174, Berlin-Kreuzberg

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wechsel dich

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03 01 LaLa Berlin, Mulackstraße 7, Berlin-Mitte 02 Tuxedo Berlin, Oranienstraße 180, Berlin- Kreuzberg

03 Voo Store, Oranienstraße 24, Berlin- Kreuzberg 04 Oukan 71, Kronenstraße 71, Berlin-Mitte 04

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WORK room

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wechsel dich Fotos: Dorothea Tuch · Text: Johannes Finke

Bei der Konfrontation mit Nacktheit, Geschlechtsteilen und vermeintlichen körperlichen Unzulänglichkeiten in Kombination mit den immer gleichen, egal ob pubertär oder erwachsen, gruppendynamischen Mustern der Ausgrenzung und Demütigung, sind Homophobie und Magersucht zuweilen nicht weit.

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a nehmen sich die Geschlechter nicht viel, subtil ist da keiner, Taktik ist alles. Ego ist nichts. Verstohlene Blicke auf den kleinen Arsch und die dünnen, langen Beine der Konkurrentin auf dem Laufsteg.

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ie Freude, wenn man in der Perfektion eines anderen doch Fehler entdeckt, sei es nur für sich selbst, die Schadenfreude bei Niederlagen, Rückschlägen oder Entscheidungen, wenn man erschöpft, verschwitzt und ausgelaugt auf die Holzbank sinkt und die Ermattung in Lähmung umschlägt, die Erleichterung, wenn man nicht der ist, der im Fokus der Mitschüler oder Mitschülerinnen, der Mannschaftskameraden oder der Arbeitskollegen steht und zum Mobbingopfer wird. Klatsch, Tratsch, Körperkult und Konkurrenz sind enge Freunde.

I 02

01 Schwarzhogerzeil, Mulackstraße 28, Berlin-Mitte 02 Trüffelschwein, Rosa-Luxemburgs-Straße, 21, Berlin-Mitte 02 Michalsky Gallery, Potsdamer Platz 4, Berlin-Mitte

n Umkleidekabinen ist alles möglich, es sind Mikrokosmen menschlicher Stellungsspiele des Mit- und Gegeneinanders, Heimat subtiler Pein und zeitgleich Orte für verschwörende Momente der Verbrüderung. Die Freude und das Feiern mit der Handballmannschaft nach einem gewonnenen Spiel. Pubertäre Gruppenpossen beim gemeinsamen Duschen nach dem Schulsport. Die lüsternen Schuljungenblicke durch das nicht natürlich gewachsene Astloch zur benachbarten Kabine im Freibad, stets mit der Hoffnung eine Frau, die in Antlitz, Erhabenheit und Sexyness den Traumbildern entspricht, die man sich mit dreizehn eben so macht, beobachten zu können und der eigenen Sexualität etwas Futter zu geben. Letztendlich war man in jungen Jahren froh um jeden Nippel. Umkleidekabinen und deren Verwandte, die Garderoben, haben eines gemeinsam: Sie können Orte großer Freude und größter Verzweiflung sein, himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, wenn man feststellen muss, dass

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der eigene Körper nicht den gesellschaftlichen Normen und den eigenen Ansprüchen genügt, endorphingetränkt und zufrieden nach überstandener Arbeit, wenn der Applaus nachhallt, wenn man endlich eine Hose gefunden hat, die sitzt, passt und gefällt.

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mmer geht es darum, sich zu verwandeln, zu verändern, in eine Rolle zu schlüpfen. Ganz gleich, ob man sich Stollenschuhe schnürt und das Spielfeld zu betritt, um Tore zu schießen, in zu große High Heels schlüpft, um über den Catwalk zu wandeln, oder einfach nur ein Outfit für das nächste Date sucht.

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ie man Umkleidekabinen vielleicht am Besten nutzt, kann man auf dem autoerotischen Online-Vergnügungsportal youporn betrachten. Aber vielleicht ist das auch nur die ausgeklügelte Werbestrategie eines schwedischen Textileinzelhandelsunternehmen, das mit seinen regelmäßigen Sonderkollektionen dafür sorgt, dass der Mob sich derart um die Ware reißt, dass für das Aufsuchen von Umkleidekabinen keine Zeit mehr bleibt. Schade eigentlich.

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Berlin hat zwar Glamour, aber Wien ist immer noch die Hauptstadt des Balls. Ein kleiner Stilguide f체r angehende T채nzer und T채nzerinnen hierzulande Von Jasmin Shakfeh

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Palliettenkleid von Elie Saab, fotografiert von Rafaela Pröll.

„Ein Decolleté ist jener schmale Grat, auf dem der gute Geschmack balanciert, ohne herunterzufallen.“ (Coco Chanel)

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anz traditionell tanzt man an Silvester im Dreivierteltakt zu den Klängen des Wiener Walzer ins neue Jahr und stimmt sich so auf die bevorstehende Ballsaison ein. Von Jänner bis Anfang März finden in Wien an die 300 unterschiedliche Ballveranstaltungen statt, das sind über 2.000 Stunden Tanzvergnügen. Der klassische Wiener Ball, in seiner spezifischen Tradition betreffend Protokoll, samt Ablauf von der Eröffnung über die Mitternachtseinlage und dem Ballausklang, wie auch der Damenspenden und der dazu gehörenden Kleidervorschriften, ist bereits seit der Kaiserzeit stilprägend für Bälle in ganz Zentraleuropa – und wurde im Jahr 2010 sogar in die UNESCO-Liste „Immaterielles Kulturerbe in Österreich“ aufgenommen.

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radition verpflichtet, daher sollte man sich vor einem Ballbesuch genau überlegen, auf welchem Ball bzw. Bällen man tanzen möchte. Schließlich kosten die Eintrittskarten in der Regel ab 100 Euro aufwärts und die Gastgeber verlangen nach angemessener Kleidung. Der Dresscode ist in den meisten Fällen auf der Einladung vermerkt. Und an die Kleidungsvorschrift muss Mann und Frau sich halten, wenn man mit seinem Outfit gänzlich daneben liegt, kann es durchaus passieren, das man Ihnen trotz Einladung keinen Einlass gewährt. Zudem zollt man dem Gastgeber und auch den anderen Gästen seinen Respekt, nicht umsonst heißt es, dass das Ambiente einer Veranstaltung durch ihre Gäste und deren Kleidung stark beeinflusst wird.

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amit Ihre rauschenden Ballnacht zu einem absolut unvergesslichen Ereignis wird, gibt es ein paar modische Do’s und Don’ts, die man beachten sollte:

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ordergründig richtet sich die Garderobe der Dame zumeist an der Kleidervorschrift für den Herrn. Der klasssiche Dresscode für ihn lautet entweder „black tie“-Smoking mit schwarzer Schleife oder „cravatte blanche“-Frack mit weißer Schleife. Mit einem Smoking ist Mann immer auf der sicheren Seite und gut gekleidet. Der Frack, der große Gesellschaftsanzug, wird nur bei hochoffiziellen Abendveranstaltungen wie Staatsempfängen

und Galabällen verlangt. Ordenträger dürfen, in diesem Fall, auch zu ihrer Uniform greifen und sich mit ihrem Orden schmücken. Beim Frack ist eine weiße Weste Pflicht. Der einreihige Smoking verlangt nach einem Kummerbund, bei einem zweireihigen Smoking kann auch eine Weste statt dem Kummerbund getragen werden. Wenn Sie sich für eine Weste entscheiden, sollte der unterste Knopf immer geöffnet bleiben, nur beim Frack sollte auch der untere Knopf der Weste geschlossen bleiben.

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instecktücher sollten immer auf die Hendfarbe abgestimmt werden und sollten aus Baumwolle oder Seide sein.

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eachten Sie bitte, im Sitzen sollten Sie das Jackett öffnen, sobald Sie wieder aufstehen, bzw. Tanzen, wird das Jackett wieder geschlossen. Ansonsten schickt es sich nicht, das Jackett auszuziehen, außer das offizielle Rahmenprogramm ist beendet, und Sie nehmen eventuelle Knitterfalten oder Schweißflecken in Kauf.

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in absolutes No-Go sind kurze Socken. Irgendwann werden Sie sich setzen und dabei sollte kein unbekleidetes Bein zum Vorschein kommen. Perfekt sind schwarze Kniestrümpfe aus Baumwolle oder Seide, Kunstfaser fördern das Schwitzen. Achten Sie dabei auf einen breiten Bund und einen Abschluss über der Wade.

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anz besonders wichtig bei einer Tanzveranstaltung ist das richtige Schuhwerk. Zum Einen sollten es sauber sein, das Modell ein klassiches sein, z.B. Oxfordtyp, in schwarzer Glattleder oder Lackoptik. Achten Sie dabei auf eine dünne Ledersohle. Zum Frack sind schlichte Lackschuhe obligat.

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ie Damen haben bei der Auswahl ihrer Garderobe mehr Spielraum. Immer goldrichtig ist das bodenlange schwarze Abendkleid, es harmoniert mit dem Smoking und einem Frack. Natürlich darf man mit der Mode gehen und die Abendrobe in einer angesagten Modefarbe (in dieser Saison Rot und Grün) tragen. Achten Sie beim Schnitt immer auf den Komfort. Ein zu enganlie-

...ARE yOU POOR ENOUGH?

gendes Kleid schränkt sie nicht nur beim Tanzen ein, sondern auch beim Gustieren. Und ein zu tief ausgeschnittenes Decolleté könnte auch zu einem einschneidenden Erlebnis werden. Wer will schon beim Tanzen ständig an sein rutschendes Decolleté denken oder Gespräche mit den Herrn der Schöpfung führen, die ausschließlich mit ihrem Ausschnitt flirten? Apropos, achten Sie unbedingt auf entsprechende Dessous, die sollten dem Schnitt ihrer Robe angepasst werden. Eine Corsage, ein Oneshoulder-Dress oder ein tiefer Rückenausschnitt – ganz gleich, wofür Sie sich entscheiden, es sollten definitiv keine BH-Träger zu sehen sein. Profis greifen in diesem Fall gern zu Shape-wear, nahtlose Bodyformer, die jede Form von Problemzonen (Bauch, Bein, Po) perfekt kaschieren. Beachten Sie bitte, zu nackt und zu sexy sind auf Bällen ein NoGo. Wenn Sie schulterfreie Modelle tragen, sollten Sie eine Stola oder ein Abendjäckchen mit dabei haben. Auch bei der Wahl der Accessoires sind einige Regeln zu beachten:

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bendhandschuhe können Sie den ganzen Abend tragen, laut Etikette müssen diese aber beim Essen ausgezogen werden. Ihr Schmuck sollte echt sein. Modeschmuck wird auf Galabällen nicht gern gesehen. Aber auch hier lautet die Devise: Weniger ist mehr. Je auffälliger Ihre Robe, desto dezenter sollten Ihre Schmuckstücke sein. Kleine Brillantohrringe zu einer Hochsteckfrisur oder ein zartes Collier reichen völlig. Und auch Ihr Abendtäschchen sollte eher klein und fein sein und eine schöne Ergänzung zum Abendkleid. Wählen Sie eine Clutch in der Farbnuance ihres Kleides aus und packen Sie nur das Notwendigste rein. Ihr Täschchen sollte problemlos geschlossen werden können. Im Grunde darf auch die Dame kein nacktes Bein zeigen, Strumpfhosen bzw. Nylonstrümpfe sind eigentlich Pflicht. Allerdings kann man bei einer bodenlangen Robe ein Auge zudrücken. Bei den Schuhen aber nicht. Peep Toes sind ein No Go. Geschlossene Schuhe sind von Vorteil, und was die Absatzhöhe betrifft: nicht zu hoch, Sie sollten die ganze Nacht lang in ihren Schuhen tanzen können.


style room

alles walzer! Opernball Wien, echo medienhaus

Traditionelle Wiener Bälle im Überblick: Philharmonikerball

KaffeesiederBall

19.01.2012

10.02.2012

Veranstaltungsort der grandiosen Ballnacht ist der goldene Saal des Musikvereinsgebäudes. Erklingen die traditionellen Festfanfaren von Richard Strauss, beginnt der Einzug der Ehrengäste. Hier steht ein breitgefächertes musikalisches Programm mit familiärer Atmosphäre im Mittelpunkt.heisse Discobeats erwartet Sie im Metallenen Saal. Dresscode: Frack, Smoking, Uniform. Kartenpreis: Vorverkauf: Euro 150,-

Der 55. Kaffeesiederball feiert mit etwa 6000 Gästen in der Wiener Hofburg unter dem Motto „Wiener Melange“. Dresscode: Smoking, Frack, Galaununiform, (keine Krawatten!), Ballrobe. Kartenpreis: Vorverkauf: Euro 125,-

30.01.2012

Elmayer Kränzchen

Techniker-Cercle

Zünftig geht es beim Ball vom Grünen Kreuz in der Hofburg zur Sache. Hohe Promidichte aus Politik, Wirtschaft, Film und Fernsehen. Dresscode: Tracht. Es sind keine Karten mehr erhältlich

21.02.2012

21.01.2012 Einer der geheimen Höhepunkte im prunkvollen Ambiente des Wiener Musikvereins. Traditionell steht hier die Jugend im Mittelpunkt. Klassisches Programm mit Orchester und Big Band und Disco inklusive. Dresscode: Frack, bodenlanges Abendkleid. Kartenpreis: Euro 130,-

Wiener Ärzteball 28.01.2012 Tanzen ist die beste Medizin, nach diesem Motto wird bereits zum 62. Mal in der Wiener Hofburg das Tanzbein geschwungen. Dresscode: Smoking, Frack. Kartenpreise: Vorverkauf: Euro 100,-

Jägerball

Opernball 16.02. 2012 Ein besonderes Event im berühmtesten Baalsaal der Welt, der Wiener Staatsoper. Die Jungen wollen auf diesem Ball Debüttieren, die Reichen und Schönen hier über das Tanzparkett schweben. Dresscode: Frack, grosse, bodenlange Abendrobe. Kartenpreis ab Euro 250,-

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Hofburg-Ball der Wiener Wirtschaft 17.02.2012 In der Wiener Hofburg feiert die Wiener Wirtschaft in Champangerlaune ihre rauschende Ballnacht, pompös und festlich bis in die frühen Morgenstunden. Dresscode: Festliche Tracht, Smoking, Frack, Galaununiform. Kartenpreis: Vorverkauf: Euro 80,-

Ebenfalls in der Wiener Hofburg feiert man den Faschingsausklang mit einem krönenden Abschluss: galant und elegant bittet die Tanzschule Elmayer am Faschingsdienstag aufs parkett. Dresscode: langes oder kurzes Ballkleid, Frack, Smoking. Kartenpreis: Vorverkauf: Euro 60,-


SEIT 100 Jahren in Mode: Exklusive Qualität aus Berlin. Echte Werte überdauern und bleiben. Dafür fertigt EDSOR Berlin seit jeher in traditioneller Handarbeit. Mit viel Sorgfalt werden edle Stoffe zu edlen Accessoires verarbeitet und verleihen seinem Träger besondere Exklusivität. Die Wertigkeit im Detail, für den Ausdruck eines perfekten Stils. Für wahre Eleganz. Für ein perfektes Stück Edsor. EDSOR Flagship Store Hackesche Höfe, Hof II · Rosenthaler Straße 40/ 41 · D-10178 Berlin · www.edsor.de


CLUB ROOM Naherholung Sternchen. Berolinastraße 7. Berlin-Friedrichshain. Öffnungszeiten variieren. Stattbad Wedding. Gerichtstraße 65. Berlin-Wedding. Öffnungszeiten variieren.

Die Jungen

Kleine Reise. Spreewaldplatz 8. Berlin-Kreuzberg. Mi-Sa ab 22 h Tape. Heidestraße 14. Berlin-. Fr+Sa. Ab 23 h (Special Events ab 19 h). Watergate. Falckensteinstraße 49. BerlinKreuzberg. Do-Fr ab 23 h. Sa ab 24 h. What?! Karl-Liebknecht-Straße 11. BerlinMitte. Fr+Sa ab 23 h.

Die Entspannten

Bassy-Club. Schönhauser Allee 176a. Do-Sa ab 22 h. Luzia. Oranienstraße 43. Berlin-Kreuzberg. Täglich ab 9 h (vormittags). Südblock. Admiralstraße 1. Berlin-Kreuzberg. Di-Sa ab 12 h. So 10-16 h.

Die Roughen Foto: Dorothea Tuch

Als gäbe es kein Morgen Und wer jetzt noch Energie hat, geht aus: „Places to Party“ in Berlin. Eine subjektive Auswahl. Von Nathan Block

Die Klassiker

Cookies. Friedrichstraße 158-164. BerlinMitte. Di+Do ab 23 h. Panorama-Bar/Berghain. Am Wriezener Bahnhof. BerlinFriedrichshain. Fr ab 23 h, Sa ab 24 h. Weekend. Alexanderplatz 5. BerlinMitte. Do-So ab 23 h.

Die Wilden

Horst Krzbrg. Tempelhofer Ufer 1. Berlin-Kreuzberg. Fr + Sa ab 24 h. So: Special Kater Holzig. Michaelkirchstraße 22. BerlinKreuzberg Winter: Fr + Sa ab 23 h. Salon zur Wilden Renate. Alt-Stralau 70. Berlin-Friedrichshain. Bar: Mi-Sa ab 18 h. Club: Do-Sa ab 24 h. S.K. Robinson. Skalitzer Straße 36. Berlin-Kreuzberg. Special Events.

Die Lässigen

Gretchen. Obentrautstraße 19-21. Berlin-Kreuzberg. Do ab 21 h, Fr+Sa ab 23:30 h Pigalle Bar. Sanderstraße 17. Berlin-Neukölln. Täglich ab 21 h. Prince Charles. Prinzenstraße 85 F. Berlin-Kreuzberg. Ritter Butzke. Ritterstraße 22. Berlin-Kreuzberg. Fr+Sa ab 23:59 h

Die Edlen

Amano-Bar. Augustraße 43. Berlin-Mitte. Täglich (Hotel-Bar). Fr+Sa Programm. Flamingo Club. Kleine Präsidentenstraße 4a. BerlinMitte. Mi+Do ab 20 h, Fr+Sa ab 21 h Tausend. Schiffbauerdamm 11. Berlin-Mitte. Do-Sa, ab 19:30 h.

Cussler. Kottbusser Damm 9. Berlin-Kreuzberg. Fr ab 21 h. Kuschlowski. Westerstraße 202. Berlin-Neukölln. Täglich ab 20 h. Muschi Obermaier. Torstraße 151. Berlin-Mitte. Täglich ab 20 h. Yuma Bar. Reuterstraße 63. Berlin-Neukölln. Täglich ab 19 h.

Die Trashigen

Victoria-Bar. Potsdamer Straße 102. Berlin-Tiergarten. Täglich ab 18:30 h.

Die Ehrlichen

Lugosi Bar. Reichenberger Straße 152. BerlinKreuzberg. Täglich ab 18 h. Möbel-Olfe. Reichenberger Straße 177. BerlinKreuzberg. Di-So ab 18 h. Würgeengel. Berlin-Kreuzberg. Dresdener Straße 122. Berlin-Kreuzberg. Täglich ab 19 h. ZMF (Zur Moebelfabrik). Brunnenstraße 10, Berlin-Mitte. Di+Mi ab 22 h, Do ab 20 h, Fr-Sa ab 22 h

Die Kreativen

Brunnen 70. Brunnenstraße 70/71. Berlin-Wedding. Fr+Sa ab 22 h. .HBC. Karl-Liebknecht-Straße 9. BerlinMitte. Bar: Mo-Sa ab 19 h.

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Hotel-Bar. Mariannenstraße 26a. Berlin-Kreuzberg. Täglich ab 17 h. Monarch Club. Skalitzer Straße 134. Berlin-Kreuzberg. Di-Sa ab 21 h (Special Events variierend). White Trash Fast Food. Schönhauser Allee 6-7. BerlinPrenzlauer Berg. Täglich ab 18 h. Club ab 21 h.

Die Hippen

King Size. Friedrichstraße 112b. Berlin-Mitte. Mi-Sa ab 21 h. K-TV. Chausseestraße 36. Berlin-Mitte. Fr+Sa ab 23 h. Trust. Torstraße 72. Berlin-Mitte. Di-Sa ab 20 h.

Der Frischling

Bravo Bar. Torstraße 230. Berlin-Mitte. Mi-Sa. Ab 21 h. See you at Anker. Cheers, N.



NACHT BLENDE von Nadine Barth

… Glitter me Baby Führe mich zum Glück Wenn die Silberstreifen Flattern gegen das Rot Tröten zum Neuen Jahr Champagner bis er Schal wird sauer & tot Das Leben erhebt Sich aus dem Sud Tanzend lachend sprühend Den Exzess suchend & An ihm zerbrechend & dann ist da der Moment in dem alles Klar ist Du da bist Unaufgeregt & schön & Präsent mit Deinem Hellen grünen Blick & der Glanz ins Licht Kippt gleißend Uns Erleuchtend in dieser Nacht & auf ewig …

Simon und Kathrin von MU Berlin, fotografiert von Dorothea Tuch, S-Bahnhof Friedrichstraße, Berlin-Mitte, 2011.

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press room

echoberlin Von Wien nach Berlin oder warum es dieses Magazin hier gibt 01 v. l. n. r. Thomas Landgraf, Klaus Wowereit, Christian Pöttler, Foto: echo medienhaus 02 Wien Fashion Night, Foto: echo medienhaus

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Impressum 02

Herausgeber: Thomas Landgraf Chefredakteurin: Nadine Barth Projektleiterin: Caroline Hechenberger Creative Director: Marc Fiedler Art Director: Lorenz Marko Autoren: Nadine Barth, Natasha Binar, Nathan Block, Nettie Boehm, Alisa Ehlert, Johannes Finke, Jo Groebel, Hannah Linder, Jasmin Schakfeh Fotografen: Joachim Baldauf, Josef Fischnaller, Alexander Gnädinger, Max von Gumppenberg/Patrick Bienert, Daniel Josefsohn, Ali Kepenek, Karel Kuehne, Ben Lamberty,Christoph Langecker, Oliver Mark, Fergus Padel, Rafaela Pröll, Stefan Maria Rother, Tor Seidel, Dorothea Tuch, Julia Wagner Veranstalter der Berlin Fashionweek Showroom Days: Gruppo del Café Palermo Managing Director SHOWROOM DAYS BERLIN: Yana Ratthey (Gruppo del Café Palermo) Medieninhaber und Verleger: echo medienhaus ges.m.b.h. Karl-Marx-Allee 85/1, 10243 Berlin, Tel: +49/30/54596753 office@echomedienhaus.de Geschäftsführung: Christian Pöttler Kommunikation (Leitung): Christoph Langecker, christoph.langecker@echomedienhaus.de Anzeigenkontakt: Yi Zhen Liu, yl@echomedienhaus.de Druck: Alpina Druck GmbH, Haller Straße 121, 6022 Innsbruck. Für den redaktionellen Inhalt verantwortlich: Nadine Barth und Thomas Landgraf

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chos Metropole ist Wien. Die alte österreichische Kaiserstadt scheint seit Ausbruch des Ersten Weltkriegs – zumindest was ihre ehemalige Weltgeltung betrifft – aus der Mode gekommen. Auf der Landkarte der internationalen Fashion-Szene ist sie nicht mehr verzeichnet. Das soll sich ändern, zumindest wenn es nach dem Echo Medienhaus geht. Ein erster Schritt war die „Vienna Fashion Night“, die im Juni über 5.000 Modebegeisterte auf den Graben gelockt hat. So soll es weitergehen, meinen die Wiener.

unterscheidet Echo aber von anderen Verlagen? „Wir sehen uns als Ideenwerkstatt und als Feinkostladen der Kommunikation“, erklärt der Berliner Geschäftsführer Thomas Landgraf das Konzept des Echo Medienhauses. „Unsere Lösungen sind immer maßgeschneidert. Wir versuchen zuerst das Kommunikationsproblem unserer Kunden zu analysieren und entscheiden dann, welches Mittel am geeignetsten ist, es auch zu lösen.“

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chnitzel, Manner-Schnitten, Kaffee, Lipizzaner und die allgegenwärtige Kaiserin bayrischer Herkunft prägen ein in Deutschland recht klischee-überladenes Bild der österreichischen Bundeshauptstadt. Mit Innovation und Kreativität bringt die Donaumetropole Wien hierzulande kaum jemand in Verbindung. Zu Unrecht. In den Bereichen Musik, Visualistik, aber auch in der Biotechnologie oder der Physik zählt die Stadt zur europaweiten Spitze. eit Juni ist das Echo Medienhaus – eines der größten Medienunternehmen Wiens – in Berlin vertreten. Und sie wollen das machen, was sie ihrer Meinung nach am besten können: Kommunikation á la carte servieren und „die Berliner mit dem Wiener Schmäh packen“.

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eute arbeiten über 300 Menschen für das Echo Medienhaus – und das in allen Bereichen der medialen Kommunikation. Zum Portfolio gehören mittlerweile über 30 Zeitschriften und Magazine, Österreichs größter Krimi-Buchverlag, eine hauseigene Webschmiede, eine TV-Produktionsfirma, circa siebzig Großveranstaltungen, klassische PR und noch immer klassische Werbung. Was aber

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iese Lösungen sind mitunter sehr ungewöhnlich. Seit zehn Jahren verteilt Echo in Wien 100.000 Bücher von Top-Autoren im Zuge der Aktion „Eine Stadt. Ein Buch.“ 2011 gab es erstmals auch 100.000 Bücher für die Berliner („Der Geschichtenerzähler“ von Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa). Der ursprüngliche Auftraggeber war ein Energieanbieter, der bis dahin zwar hohe Summen in Kultursponsoring investiert hatte, jedoch kaum als Unterstützer von Kunst und Kultur wahrgenommen wurde.

it „Berlin Live: The Showroom Days Issue“ hat das Medienhaus nun den ersten Printtitel am deutschen Markt vorgelegt. Konzipiert ist die „Berlin Live“-Reihe als hochwertiges Gratismagazin, das viermal im Jahr erscheinen soll. „Berlin im allgemeinen und die Fashion-Szene im speziellen verkörpert das, wofür auch unsere Company steht: An erster Stelle kommt die Inspiration, danach soll man sich überlegen, wie man das, was man will auch umsetzen kann“.


Die Ecken haben wir abgerundet. Die klare Kante bleibt. Die Tagesspiegel App ist laut App-Store Rewind 2011 die beste Tageszeitungs-App in der Kategorie „Zeitungskiosk“. Testen auch Sie die Tagesspiegel App für iPhone und iPad: www.tagesspiegel.de/app


SHOW OFF „Designer for Tomorrow“-Schau, Berlin, Juli 2011. Foto: Dorothea Tuch

ACHTUNG modefrei! Wenn die letzte Show der Saison vorüber ist, kann das Leben wieder beginnen – oder auch schon vorher.

Ein Plädoyer für eine modefreie Woche Von Nathan Block

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ngenommen, man interessiert sich nicht für Mode, geht ab und zu ins Kaufhaus, um sich Klamotten zu holen, die einen warm halten, dann ist alles ganz einfach. Man muss während der Fashion Week nur den Bereich um das Brandenburger Tor und das Dreieck zwischen Neuer/Alter Schönhauser, Rosenthaler und Mulack meiden, sowie abends einschlägige Läden wie Borchi, Grill und die Bars auf der Tor – dann wird man nicht viel mitbekommen von dieser Wichtig-wichtig-Woche, außer vielleicht ein paar umherkurvenden Shuttle-Bussen mit ihren abgedunkelten Fenstern, den Riesen-Plakaten mit einer Blondine in einem Auto und dem mantraartigen Geplapper der Radiomoderatoren, die genauso wenig Ahnung von Mode haben, das aber nicht zugeben. In der S-Bahn oder in Fremdbezirken wird man vielleicht diversen verirrten und/oder verwirrten Gestalten begegnen, die Plastikkärtchen an bunten Bändern um den Hals tragen mit ihrem Namen drauf, möglichst mit Foto von sich, auf denen Brot und Butter steht oder ein silberner Stern als Emblem oder von sonst irgendwelchen neuen Messen, die Karten verteilen und nicht Stoffbändchen wie die Premium. Aber wenn man sich ja nicht für Mode interessiert, wird man diese Zeichen eh nicht verstehen, rennt nicht hektisch vier Tage durch die Stadt (bzw.

fünf, da man ja schon unbedingt Dienstag anfangen muss), damit man bloß nicht den einen coolen Event verpasst, bei dem man angemeldet ist, akkreditiert heißt das zungenbrecherisch, mit zwei k, weil man irgendwen kennt von irgendner Presseagentur, die es erst eine Saison gibt und die das eine hippe Label vertritt, das es nächstes Jahr nicht mehr geben wird, was aber egal ist, Hauptsache, man bekommt ein Freigetränk, und sei es ein klebriges Mixgetränk. Denn wenn man sich für Mode interessiert, muss man das alles natürlich machen und sich ständig mit anderen Süchtigen austauschen, wo man wann hin muss und wie man eine Einladung dafür bekommt, und weil man immer entsprechend angezogen sein muss und nie Gleiches, nicht mal Ähnliches tragen darf, weil man davon ausgeht, dass sich alle anderen merken, was man gestern oder letzte Saison anhatte, und weil man den Designern, bei denen man zufällig eingeladen ist, eine Freude machen will und einen Entwurf von ihnen bei der Schau trägt, was bei Boss noch am einfachsten ist, bei Michalsky Mut erfordert und bei Kilian Kerner einen vorherigen DVD-Crash-Kurs „Miami Vice“, um die Rosa-Hellblau-Creme-Kollektion vom Sommer zu verstehen – ist man im permanenten Umzugsstress, selbst als Mann (für die blonden Moderedakteusen ist es noch

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komplizierter, auch wenn sie alle strategisch gut platzierte Hotelzimmer haben). Doch gesetzt den Fall, man meistert das alles mit links, kriegt parallel seinen Beruf auf die Reihe, weil man vielleicht nicht „irgendwas mit Medien/Mode“ etc. macht und daher auch tagsüber zu allen Veranstaltungen gehen kann, weil das natürlich zur Jobbeschreibung gehört, und es fällt einem noch nach dem zehnten Event mit den gleichen Leuten ein knackiger Spruch ein, den sie bisher nicht gehört haben, und man hat die letzte Nacht in der Bravo Bar ohne die Großpackung Aspirin überlebt – dann ist es spätestens nach dem Gala Fashion Brunch Zeit, eine Auszeit zu nehmen, von sich, den anderen Nasen, dem hohlen Geplapper, den limitierten Designs, den vielen Mixgetränken. Meine esoterische Mitbewohnerin empfiehlt die Ayurvedische Teesorte Klarer Geist und einen VinyasaYoga-Kurs, ich bevorzuge einen Ausflug an den Müggelsee mit einem befreundeten Jagdhund und ein ehrliches Bier in der Ankerklause. Vielleicht werde ich im Juli die nächste Fashion Week ausfallen lassen und nach Italien fahren. In Mailand sind dann die „Soldi“, im sogenannten goldenen Dreieck zwischen Montenapoleone, SantAndrea und Spiga... Ciao, euer Nathan.


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