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Die 12 Landgrafen: Gustav von Hessen-Homburg
Gustav
geb.1781, gest. 1848 reg. 1846-1848
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Der offenbar gut gebaute Gustav soll der „schönste der schönen Prinzen von Homburg“ gewesen sein, berichtete Heimatforscher Friedrich Lotz. Er verwies weiterhin darauf, dass auch der vierte Sohn von Landgraf Friedrich V. ein leidenschaftlicher Soldat war. Erst stand der Prinz in schwedischen Diensten, da König Gustav III. sein Taufpate war, und wechselte nach dessen Tod in die österreichische Armee. Ihm gelangen etliche Husarenstücke in Schlachten gegen die verhassten Franzosen, was am Ende mit der Verleihung des Maria-Theresien-Ordens und der Ernennung zum General der Kavallerie gewürdigt wurde. In die Schlacht zu reiten, lag dem Adelsspross, nicht aber das Leben in der Garnison. Dann plagte Gustav das schiere Heimweh. „Nur dort (in Homburg) können wir eigentlich gedeihen“, schrieb er an Bruder Ferdinand.
1827 schied er aus der Armee aus. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits neun Jahre mit Prinzessin Louise Friederike von Anhalt-Dessau verheiratet, hatte zwei Töchter und – sein eigenes Gartenreich. Der Gustavsgarten, wie wir ihn heute nennen. In diesem Jahr wird der Park 200 Jahre alt, denn 1822 hatte Friedrich VI. Joseph, Landgraf seit 1820, seinen jüngeren Bruder mit dem Areal an der Kreuzallee bedacht. Die Familie nannte es „Accatium“ nach den den Weg säumenden Akazien. Louise Friederike war im Wörlitzer Gartenreich aufgewachsen und schuf im Gustavsgarten ein kleines verträumtes Paradies im Sinne der englischen Gartenkunst. Das Paar liebte den Park, und die Verhältnisse schienen in bester Ordnung, als 1830 auch noch Friedrich geboren wurde. Als einziger männlicher Nachkomme sollte Friedrich einmal HessenHomburg regieren. Doch der Erbprinz starb als 18-Jähriger an seinem Studienort Bonn an einer doppelseitigen Lungenentzündung. Wenige Monate später ereilte auch seinen Vater der Tod. Keine zwei Jahre hatte Gustav da die Landgrafschaft regiert. Zwei Jahre, die geprägt waren von politischen Unruhen, ausgelöst zum einen durch Teuerungen und die katastrophalen Lebensverhältnisse, zum anderen durch die Aufstände und ihre Exzesse in Frankreich. Gustav versuchte in Homburg, sie zu vermeiden und Ruhe und Ordnung in seinem kleinen Reich zu bewahren. Deshalb akzeptierte er ohne weitere Diskussion die 13 Forderungen nach Freiheit und Gleichheit, die ihm die Bürger Anfang März 1848 überreichten. Kurz zuvor hatten sie den Schriftsteller Jakob Venedy zum Abgeordneten HessenHomburgs für den deutschen Reichstag in der Frankfurter Paulskirche gewählt. Gustav sagte den Bürgern auch eine Verfassung zu. Sie wurde tatsächlich ausgearbeitet, dann aber von seinem Bruder und Nachfolger Ferdinand zurückgezogen. (es).