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Stadtarchiv: Band 33 mit vier Geschichtsthemen ab 7. Dezember

„Kreuzfahrt“ durch die Homburger Geschichte

Aus dem Stadtarchiv: Band 33 liegt ab 7. Dezember vor

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Oberbürgermeister Alexander Hetjes spricht von einer Kreuzfahrt durch die Homburger Geschichte: Vier interessante Ziele wurden im neuen Band der Reihe „Aus dem Stadtarchiv“ anvisiert. Das erste führt in Homburgs Untergrund. Harald Kandler schildert, wie 1979 der schon lange vermutete Kunstkanal tatsächlich entdeckt wurde. Er ermöglichte unter Friedrich II. die Salzgewinnung, indem er Wasser vom Mühlgraben quer über die heutige Louisenstraße zum Kirdorfer Bach führte. Damit reichten Wassermenge und Fließgeschwindigkeit aus, um das Salzwerk anzutreiben. Autor Harald Kandler beschreibt nicht nur die Vermessungen durch Reinhard Michel, Gründer und Leiter der Arbeitsstelle für Namen- und Kartenforschung, sondern auch die historischen Gegebenheiten rund um die landgräfliche „Wirtschaftsförderung“. Er macht auch nicht Halt vor den Gründen, warum das eigentlich lukrative Geschäft der Salzgewinnung niederging.

Barbara Dölemeyer ging im Hölderlin-Jubiläumsjahr 2020 den Spuren des Dichters während seiner Aufenthalte in Homburg nach – das zweite „Kreuzfahrtziel“. Hier kann man noch einmal nachlesen, wie sich die von Liebeskummer und Wanderungen nach Frankfurt geprägten ersten Monate abspielten und wie die von zunehmendem Wahnsinn gekennzeichnete zweite Aufenthalt aussah. Zu den Orten, die Hölderlin aufsuchte, gehörten Menschen, die Barbara Dölemeyer zum Leben erweckt.

Die Konzertpianistin Petra Luise Kämpfer geht einer bislang wenig gestellten Frage nach: Welche Rolle spielte die Musik und insbesondere die italienische Oper, dass der Spielbadeort Homburg zu Weltruhm gelangen konnte? Die Autorin schreibt es Spielbankgründer François Blanc zu, seinem umfassenden Netzwerk in internationalen Kulturkreisen und seinem unternehmerischen Weitblick. So konnte er die wirtschaftlichen Voraussetzungen schaffen, um die Mailänder Scala und Weltstars wie Adelina Patti, Zelia Trebelli-Bettini und Alessandro Bettini zu gewinnen. Wer alles zwischen 1864 und der Spielbank-Schließung 1872 die Bühne des Kurtheaters betrat, kann mit diesem Text nachvollzogen werden.

Ulrich Hummel hat sich der Frauenrechtsbewegung – allgemein und in Bad Homburg – angenommen, die vor hundert Jahren in der Einführung des Frauenwahlrechts mündete. Die anfängliche Begeisterung wich jedoch zehn Jahre später einer erkennbaren Wahlmüdigkeit und Politikverdrossenheit. Der ehemalige Geschichtslehrer am Humboldt-Gymnasium, der seine Schüler bis hin zu preisgekrönter historischer Forschungsarbeit motivieren konnte, gibt auch Hinweise auf die Gründe dafür.

Der 33. Band der Publikationsreihe „Aus dem Stadtarchiv. Vorträge zur Bad Homburger Geschichte“ umfasst 166 Seiten, zahlreiche Bilder illustrieren die Themen. Er ist ab dem 7. Dezember für zehn Euro im Stadtarchiv in der Villa Wertheimber, bei der Tourist-Info im Kurhaus und den örtlichen Buchhandlungen sowie bei Amazon erhältlich. © Stadtarchiv Bad Homburg ISBN 978-3-96049-1071

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