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Fortsetzung Titelstory

Die Lekkerland-Entscheider wissen, dass sie in den kommenden Monaten weiterhin vor großen Aufgaben in diesem Geschäft stehen.

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Fortsetzung Titelstory LEKKERLAND AGIERT WEITER EIGENSTÄNDIG

„Das Konzept Rewe To Go werden wir nicht eigenständig weiter verbreiten.“

Patrick Steppe, CEO Lekkerland

Standorte, beispielsweise an Bahnhöfen und in Innenstädten, die das Unternehmen auch behalten und sie als „Labor-Läden“ nutzen wolle. Kunden, die Formate von Lekkerland, wie beispielsweise Frischwerk, für sich einsetzen wollen, könnten dies tun – wo es Sinn mache.

Dafür arbeitet das Team in Frechen an deren

Weiterentwicklung. Vorzeigeprojekt ist dabei weiterhin die Kooperation mit Aral. Natürlich weiß man bei Lekkerland, dass es bei den Rewe

To Go Shops an Tankstellen darauf ankommen wird, ein Frische-Konzept zu platzieren, das wirklich funktioniert und dessen Kosten nicht mit zu viel Abschriften aus dem Rahmen laufen. Dass Aral den Betrieb zentral in die eigenen Hände nimmt, wird in Frechen offensichtlich positiv bewertet. In das Frische-Konzept müsse trotz aller Anlaufschwierigkeiten weiter investiert werden, denn das seien die Sortimente, die die Kunden in diesen Shops künftig sehen wollten, ist Steppe überzeugt.

„Experience-Welt“ und SB Frischwerk Um den vorhandenen aber auch potenziellen Kunden mit Interesse an den Lekkerland-Formaten und Modulen noch besser zeigen zu können, wie man diese in den Shops umsetzen und anwenden kann, baut Lekkerland aktuell, auf einem Gelände in Frechen, nahe der Zentrale und gegenüber seiner Foodservice-Akademie, eine neue „Experience-Welt“ für Formate und Module auf. Bei dieser Format-Entwicklung kommen jetzt auch Selfservice-Konzepte hinzu. Denn Lekkerland testet im Rahmen eines Pilotprojektes mit Krankenhausbetreiber Sana Kliniken in Stuttgart und München erstmals, unter der Marke Frischwerk, Verkaufsstellen ohne Verkaufspersonal und mit Self-Checkout-Lösung. In den Selbst- bedienungs-Kiosken erhalten Kunden Snacks wie Sandwiches und Wraps, gekühlte Getränke und Kaffee, Eis, Süßwaren sowie Non-Food-Produkte wie Drogerieartikel und Smartphone-Ladekabel. Die Kunden nehmen sich die Produkte aus den Regalen beziehungsweise Kühlschränken und scannen sie an einem Terminal, an dem sie anschließend bargeldlos bezahlen.

Doch nicht nur die Integration von Rewe To Go und der Plan für die neue „Experience-Welt“, sondern der gesamte Integrationsprozess bieten aus Ansicht der Verantwortlichen Anlass zur Zufriedenheit. „Wir bleiben eigenständig und investieren in unser eigenes Logistik-Netzwerk“, betonte Lekkerland-CEO Patrick Steppe im Gespräch mit Convenience Shop-Chefredakteur Hans Jürgen Krone. Innerhalb der Rewe Group sei „Convenience“ jetzt ein eigener Bereich, wie die Bereiche Handel Deutschland und Handel International, so Steppe weiter: „Wir berichten direkt an den Vorstandsvorsitzenden Lionel Souque“, sagt er. Der Merger der beiden Handelsunternehmen hatte in der Branche durchaus für Unruhe gesorgt und die Frage, wie das Convenience-Geschäft von Lekkerland künftig bei der Rewe aufgestellt sein werde, bewegte so manchen Retail-Manager in der Convenience-Branche. Denn durch die nicht zu leugnende starke Stellung des Großhändlers in diesem Geschäft, geht der Markt mit der Positionierung von Lekkerland zumindest immer ein Stück weit mit.

Kunden sorgten sich „Uns ist durchaus bewusst, dass es auf der Seite unserer Kunden Sorgen gab, dass Lekkerland einfach von der Rewe geschluckt wird“, sagt Steppe offen. Das sei absolut nicht der Fall. „Dies ist ein Wachstumsmerger“ ergänzt Hübers. Er war zuvor bei der Rewe-Gruppe als Bereichsvorstand Handel Deutschland tätig und zuständig für das Ressort Customer & Analytics. Seit März 2020 ist er bei Lekkerland. Dort verantwortet Hilmar Hübers im Vorstand die Bereiche Category Management, Einkauf, IT, Logistik und Digitalisierung. Es solle jetzt darum gehen, so Hübers weiter, „Lekkerland zukunftsfit und noch leistungsfähiger“ zu machen, vor allem in Sachen Frische und Ultrafrische. Man werde im Bereich Logistik einige Standorte neu bauen, aber auch viel renovieren und erweitern, beschreibt der COO das Vorgehen: „Konkret hat in Kerpen bei Köln der Neubau eines Logistikzentrums für das Rheinland begonnen, das Ende 2022 in Betrieb gehen soll“, sagt er. Hübers sieht in diesen Möglichkeiten ein positives Zeichen dafür „dass uns unser Shareholder unabhängig handeln lässt und die Transformation zu 100 Prozent mitträgt.“ Natürlich gebe es technische Beziehungen zwischen den Rewe-Lagern und den Lekkerland-Lagern, beispielsweise beim Thema Eigenmarken, aber Lekkerland-Lager würden nicht angedockt.

Attraktivere Shops auch durch Big Data In Richtung der Kunden und ihrer Shops sieht sich Lekkerland in der Verpflichtung, diese zu unterstützen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, der zweifellos zunimmt. Die Trends führen dazu, dass Retailer aller Art, aber auch Bäcker und Quickservice-Restaurants, auf Convenience setzen. „Die Shops, die wir beliefern, müssen insgesamt vom Sortiment bis zum Service attraktiver werden, sonst werden wir nicht gewinnen“, sagt Steppe. Doch der Kunde bestimme, wie man gemeinsam vorgehe. Auch Hübers weiß: „Die anderen geben Vollgas“. Aus Lekkerland-Sicht müsse vor allem das Frische-Angebot weiter entwickelte werden. In dieser Warengruppe sieht Steppe sein Unternehmen nun optimaler aufgestellt: „Wir profitieren vom Knowhow der Rewe in Sachen Endverbraucher-Präferenzen, Formatentwicklung und Category Management“. Durch die Zugehörigkeit zur Rewe Group habe Lekkerland jetzt einen anderen, breiteren Zugriff auf relevante Daten zu fast allen Standorten in Deutschland, sagt Hübers. Auf diese neuen Möglichkeiten hätten einige Kunden beinahe „enthusiastisch reagiert“, berichtet er: „Unsere Aufgabe ist es deshalb auch, Big Data und Künstliche Intelligenz zu nutzen.“ Bei den Shops spielten Modularisierung und standortspezifische Sortimente, gerade bei der Frische, eine große Rolle. Diese Möglichkeiten wolle man auch den kleineren und mittelständischen Kunden bieten. „Auch sie sind weiterhin für uns sehr wichtig“, betont der COO.

Dass die Shops, angesichts der Erfahrungen in der Pandemie künftig alle wieder deutlich stärker in Richtung Nahversorgung tendieren, glaubt man bei Lekkerland nicht. Das könne „vielleicht, an wenigen Standorten“ möglich sein, sagt Steppe. Den Weg in Richtung Sofortverzehr und Foodservice sollte die Branche deshalb aus Lekkerland-Sicht aber weitergehen.

Eigenmarken werden aufgewertet Bei den Retail-Produkten könnten Eigenmarken, sowohl die von Rewe als auch die von Lekkerland, künftig eine noch größere Rolle spielen. Die Lekkerland-Eigenmarken nimmt sich das Unternehmen jetzt alle noch einmal vor und will sie in jeder Beziehung weiterentwickeln. „Da müssen wir Weltklasse sein“, ist Hübers überzeugt. Das erstreckt sich von der Überprüfung der Rezepturen bis hin zu den Verpackungen. Zur Mitte des Jahres relauncht werden in diesem Sinne auch die Produkte der Snack-Marke „Go Fresh“, die verzehrfertige Frische- und Superfrische-Artikel umfasst. Mit den Rewe-Sortimentsbausteinen, die auch viele Rewe-Eigenmarken enthalten, kann Lekkerland Kunden mit passenden Standorten und Shops künftig ein preislich interessantes Angebot machen. Auch die Verantwortlichen von Lekkerland wissen, dass der Großhändler ein Problem beim Preisimage hat und sich kleine Kunden jeden Tag entscheiden müssen, ob sie bei Lekkerland kaufen oder nicht. „Unsere Preise müssen wettbewerbsfähig sein“, sagt Steppe, wenn Lekkerland seinen Kunden zu mehr Sellout verhelfen will. Doch das Unternehmen ist sich bewusst, dass es in diesem Geschäft in Deutschland nicht allein ist. Hübers: „Wir bleiben trotz allem bescheiden, haben aber dennoch eine sehr große Aufgabe. Der Wettbewerb ist weder klein noch schwach, deshalb setzen wir alles daran, unsere Kunden jeden Tag aufs Neue zu begeistern und sie noch erfolgreicher zu machen“.

Das Redaktions-Gespräch fand in der Foodservice-Akademie des Unternehmens in Frechen statt. Die Teilnehmer wurden vorher natürlich auf Corona getestet und alle geforderten Abstände wurden eingehalten.

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