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by LPV GmbH
EDEKA WILL KÜNFTIG MEHR AUTOMATEN
Edeka plant den weiteren Rollout seines neuen 24/7 Automaten-Shop-Formats. Obwohl der Test erst begonnen hat, gibt es Gespräche mit weiteren Edeka-Händlern.
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Text Martin Heiermann
Die Kunden bestellen in diesem Shop über Touchscreen.
Graue Container, übereinander gestapelt, mit zwei langen, zur Straße und zu den Bahnsteigen hin ausgerichteten Glasfassaden: Was so wenig spektakulär aussieht, soll doch Zukunft enthalten. Denn die Container neben dem Bahnhof in Renningen, westlich von Stuttgart, bergen ein neues Shop-Format der Edeka Südwest, der Deutschen Bahn und des Startups Smark. Das neue Format an dem Zukunftsbahnhof befindet sich seit einigen Wochen im Test. Betrieben wir es von den Edeka-Kauffrau Gisela Karow- Schäfer. Es soll eine Antwort der drei Partner auf die gestiegene Flexibilität und Mobilität der Kunden sein. Schriftzüge, Plakate und Transparente auf den Containern machen die Pendler auf das neue Vertriebskonzept, den AutomatenShop, der an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden geöffnet ist, aufmerksam.
Personal verkauft bei starker Frequenz Backwaren „Das Konzept passt sehr gut zu diesem Standort mit vielen Pendlern und hoher Frequenz. Es eignet sich insbesondere für kleine Flächen“, sagt Jürgen Mäder, Geschäftsführer der Edeka Südwest.„Bestellen können Kunden von unterwegs per App oder an einem Touchscreen im Markt“, erläutert Smark-Gründer Philipp Hoening. Die Waren werden anschließend, im rückwärtigen Bereich durch eine Robotik kommissioniert und an einer Ausgabe bereitgestellt. Backwaren werden im Foyer in Regalen präsentiert. Bezahlt wird per Bankkarte oder per App. Zu stark frequentierten Tageszeiten erfolgt der Verkauf von Backwaren allerdings durch die Mitarbeiter der Edeka-Unternehmerin Gisela Karow-Schäfer Auch frische Kaffeespezialitäten hat der kleine Markt im Angebot. Während das Smark-Team für den Verkaufsautomaten verantwortlich zeichnet, hat den Backshop die Augsburger Firma Aha 360 umgesetzt. „Für das gesamte Konzept gilt: Standortentwicklung, Standortplanung und Projektkoordination wurden von unseren Kollegen der Bereiche Expansion und Ladenbau gestemmt“, betont Mäder. Die Deutsche Bahn investierte dort rund 700.000 Euro in die Realisierung des Markts, berichtet Bahnsprecherin Carmen Göbel gegenüber Convenience Shop. Bei Edeka Karow & Sommer liegen alle Kosten, die mit dem Betrieb des Markts direkt zusammenhängen.
Weitere Edeka-Automaten-Shops sind in Planung Insbesondere für Pendler sei das Angebot interessant, trotz des Kleinformats mit nur rund 50 Quadratmetern Verkaufsfläche . Derzeit umfasst das Sortiment 300 Artikel und kann auf bis zu 800 Artikel erweitert werden. Dann ist der Shop eventuell sogar für den Wochenende-Einkauf interessant. Hinzu kommt die Backwarentheke. „Mit der Resonanz auf unser neues Vertriebskonzept sind wir bisher zufrieden,“ sagt Mäder, auch wenn die Zahl der Reisenden am Bahnhof Renningen derzeit noch nicht auf dem gewohnten Niveau liege. Weitere Zahlen und Pläne will Edeka aktuell nicht nennen. „Wir sammeln weiterhin wertvolle Erfahrungen für dieses Vertriebskonzept und können uns zusätzliche Standorte dieser Art vorstellen“, so die Edeka Südwest. Planungen für diese Märkte laufen bereits: „Wir stehen dazu auch mit weiteren Edeka-Kaufleuten im Gespräch.“
ARAL FÜHRT SHOPS IM AGENTURSYSTEM
Nicht nur für die Rewe To go Shops, sondern für alle 1.240 eigenen Stationen steuert, die Bochumer Mineralölgesellschaft das Shop-Geschäft an ihren Tankstellen künftig zentral. Text Hans Jürgen Krone
Bei dem Umstellungsprojekt auf ein Agentursystem für die eigenen Shops der Aral zeigt sich, dass dieses Projekt Zeit braucht. So startete man in Bochum damit erst im April 2021. Ende 2022 soll das gesamte Projekt dann umgesetzt sein. Zentrale Veränderung dabei: Das Shop-Geschäft war bisher Eigengeschäft der Tankstellen-Partner. Nun übernimmt Aral „die
Verantwortung für die Waren und den gesamten Warenbestand an Produkten.“ Einkommen im Shop-Geschäft erzielen die Partner künftig aus Provisionen auf die unterschiedlichen Warengruppen. Waschgeschäft und Nebengeschäfte wie Werkstattangebote oder Lotto-Annahmestellen bleiben in der Verantwortung der Tankstellenpartner. Außerdem sollen sie weiter die Personalverantwortung tragen und für die Betreibung des Standortes zuständig sein.
Mehr Provision für Kraftstoffe „Darüber hinaus wird sich deren Kraftstoffprovision erhöhen“, verspricht die Mineralölgesellschaft. Die Strategie der Mineralölgesellschaft war es bisher, das Eigengeschäft der Betreiber im Shop stark zu regulieren. Trotzdem sollten sie damit einen großen Teil ihres Verdienstes erzielten. Im Gegenzug gaben sich diese beim Kraftstoff-Agenturgeschäft mit wenigen Cent Provision pro Liter zufrieden. Jetzt müssen beide Agenturmodelle einen gleichberechtigteren Beitrag zu Verdienst beisteuern. „Die Umstellung führt zu einem veränderten und wirtschaftlich ausgeglicheneren Ertragsmix der Tankstellenpartner“, behauptet Aral jedenfalls. Spannend dabei wird es sein, zu erleben, wie sich in der neuen Konstellation die Kooperation mit Lekkerland entwickelt, in deren Reihen sich ja jetzt die Rewe-To-go-Abteilung befindet. Es könnte für die Frechener einfacher sein, sich konzeptionell mit den für das Geschäft zentral verantwortlichen Bochumer Gesprächspartnern auf Lösungen für die Praxis zu einigen als mit vielen einzelnen Betreibern.
Spekulation über Begrenzung der Betreiberzahl Die Tendenz von Aral, über die derzeit viel öffentlich spekuliert wird, das ganze Geschäft künftig mit weniger Partnern und vielen Mehrfachbetreibern abzuwickeln, könnte diese konzeptionellen Abstimmungen weiter vereinfachen. „Rewe To Go ist bei Aral in guten Händen. Das Unternehmen passt auf die Marke sehr gut auf“, sagt jedenfalls Lekkerland COO Hilmar Hübers im Gespräch mit Convenience Shop. Knackpunkt dabei war und ist natürlich das FrischeGeschäft, das in den vergangenen Monaten mit seinen Abschreibungen immer wieder für Unruhe im Netz gesorgt hat. Offensichtlich sind Aral und Lekkerland aber gemeinsam der Auffassung, dass diese Frische-Orientierung ganz entscheidend für die Zukunft der Shops insgesamt ist. Als Grund für den Ausbau dieses Geschäfts werden meist Kundenwünsche ins Feld geführt: „Mit der Einführung des Agenturmodells schaffen wir die Voraussetzung für eine schnellere Ausrichtung unseres Sortimentes auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse“, sagt Johannes Rödder, Projektleiter für das neue Betreibermodell bei Aral. Carsten Simon hat Anfang April 2021 die Position des General Managers bei Mars Wrigley in Deutschland übernommen. Der 42-jährige berichtet an Shaid Shah, Regional President Europe, CIS & Turkey Mars Wrigley. Zuvor war er Geschäftsführer von Mars Multisales in der Schweiz. Simon folgt auf Laurence Etienne.
Andreas Nickenig folgt ab August 2021 auf Christian Seifert in der Geschäftsführung von Genuport Trade. Dort bildet er künftig gemeinsam mit dem Inhaber Uwe Lebens die Unternehmensspitze. Nickenig bringt langjährige Erfahrungen in der Süßwarenbranche mit, unter anderem bei Haribo, Wawi Schokoladen und Griesson-de Beukelaer.
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Hans Jürgen Krone, Chefredakteur, Objektleiter, E-mail: hansjuergen.krone@lp-verlag.de, Mobil: 0152 22576375 Martin Heiermann, Redakteur, E-mail: martin.heiermann@lp-verlag.de, Mobil 0152 22576371 Layout Carsten Hoppen –114, Anne Kremer –172, Claudia Krumm –169, Elfriede Münk –115, Benjamin Richter –136, Nina Vahrenkampf –116 Layoutkonzept Anja Steinig Verlag Geschäftsführung: Dr. Thorsten Weiland; Leiter Media & Sales: Torsten Zelleröhr –144; Mediaberatung: Birgit Schuld –143, Judith Schuhmacher –210, Irene Schaible –208, Anzeigenverwaltung: Christiane Bock –133, Dorothe Scherer –146, Online: Regina Kofler –194, Marketing Leitung: Marcus Schmidt –216 Vertrieb: LV-Service-Center, Telefon: 025 01/ 801–4482,vertrieb@lp-verlag.de Anzeigenvertretungen Nielsen 1, 5, 6, 7, Dänemark: Volker Geuer Verlagsvertretung, Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen, Telefon: 0 41 22/ 9 99 79–11; Nielsen 2, Niederlande: Holger Grossmann c/o RegioSales Solutions Graf-Recke-Str. 18, 40239 Düsseldorf,Telefon: 02 11/ 55 85 60, Mobil: 01 75/ 63 30 782; Nielsen 3 a: adwork GmbH Günter Scheffel,Straßheimer Weg 49, 61191 Rosbach, Telefon: 0 60 03/ 82 901 80; Nielsen 3 b, 4: Mediavertretung Annette Weller, Carl-Orff-Weg 3, 82008 Unterhaching, Telefon: 089/ 54 84 35 04; Schweiz, Österreich: Cornelia Tahotny, Telefon: 0202/ 76 9026 04 Gültiger Anzeigentarif vom 01.01.2021 Bezugspreis Einzelheft 3,80 EUR Jahresabo Inland: 31,20 EUR; Ausland: 39,40 EUR Kein Anspruch auf Rückgabe des Bezugsgeldes bei Ausfall der Lieferung durch höhere Gewalt. Nachdruck, auch von Auszügen, nur mit Genehmigung des Verlages.
Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegt eine Beilage der JT International Germany GmbH bei. Wir bitten um Beachtung!
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BUNDESVERBANDDER DEUTSCHEN VENDING-AUTOMATENWIRTSCHAFT E.V. G13952 ISSN 0948–8855
Der Kochboxen-Lieferdienst Hellofresh hat einen überraschend guten Jahresstart 2021 hingelegt und schaut noch optimistischer in die Zukunft. Der Umsatz werde um 35 bis 45 Prozent wachsen, prognostiziert das Unternehmen. Zuvor war Hellofresh von 20 bis 25 Prozent Wachstum ausgegangen. Für das erste Quartal geht der in Berlin ansässige Lieferdienst davon aus, dass der Umsatz von knapp 700 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf fast 1,5 Milliarden Euro kletterte. Zulegen will der Anbieter auch durch das Angebot günstigerer Boxen unter der Marke Every Plate sowie durch den Ausbau seines Sortiments mit Snacks und Desserts.
Uber Eats kommt
Uber steigt nach eigenen Angaben ins Geschäft mit Essenslieferungen in Deutschland ein. Aktuell wird dieses Geschäft hier zu Lande vor allem von dem Lieferdienst Lieferando abgedeckt, mit dem auch Shell Deutschland an rund zwanzig seiner Stationen zusammenarbeitet. Uber will seinen Dienst Uber Eats in einigen Wochen zunächst in Berlin starten. Während der Pandemie wurden Essenslieferungen für Uber zu einem deutlich wichtigeren Geschäftsbereich. Das Unternehmen habe bereits eine Vielzahl großer und kleiner Restaurants in Berlin an Bord geholt. Uber arbeite zudem mit lokalen Lieferfirmen zusammen, bei denen Kuriere angestellt seien.
Registrierungen belohnt
Mit einem Wettbewerb für Tankstellen, bei dem Tankstellenpartner mit den meisten Online-Erstregistrierungen des Tabakerhitzungsproduktes (THP) Glo Preise gewinnen konnten, hat BAT die Branche unterstützt. THP haben nach Erwartung von BAT noch enorme Wachstumspotenziale. Ein Wachstum von 85 Prozent, allein im Jahr 2020 (Quelle: Nielsen, 2021), spreche für sich. Um die Chance nutzen zu können, sei es wichtig, anfängliche Unsicherheiten von Kunden zu überwinden. „Die Handhabung von THP bedeutet für viele loyale Zigarettenraucher erst einmal eine Änderung ihres Konsumverhaltens“, sagt das Unternehmen. Um Retail-Partner bei diesem Kontakt mit den Konsumenten zu unterstützen, bietet BAT ihnen an, ihre Kunden darauf hin zuweisen, dass sie sich bei Glo registrieren können und da die Möglichkeit haben, verschiedene Neo-Sticks zu probieren und so das THP richtig kennen zu lernen.
Unsichere E-Mobilität
Einige Ergebnisse der Global Automotive Consumer Study 2021 des Beratungsunternehmens Deloitte deuten auf aktuelle Unsicherheiten hin. War der Anteil der Befragten, die sich für ihr nächstes Auto einen alternativen Antrieb wünschen, 2019 noch gestiegen, fiel er bei der jüngsten Befragung im Herbst 2020 nahezu auf das Niveau von 2018. 2019 hatten 51 Prozent angegeben, beim nächsten Autokauf einen alternativen Antrieb zu bevorzugen – ein Plus von 14 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Jetzt sank der Anteil dieser Gruppe auf 41 Prozent.
HELLOFRESH: HERR ÜBER DIE LETZTE MEILE
Im vergangenen Jahr hat der Kochboxen- Lieferant einen wahren Boom erlebt. Als ein Liefer-Dienstleister wegbrach, startete Hellofresh kurzfristig die eigene Logistik.
Text Martin Heiermann
Flexiblere Lieferzeiten und auch mehr Nachhaltigkeit: das versprechen sich der Kochboxen-Versender Hellofresh und sein
Co-Gründer Thomas Griesel vom Aufbau einer eigenen Kühlwarenflotte. Ganz freiwillig und aus eigenen Antrieb ist der Lieferdienst aber nicht in dieses Projekt eingestiegen. Vielmehr ist der Entschluss, eine eigene Lieferlogistik zu etablieren, auf eine Entscheidung der Otto-Gruppe zurückzuführen. Das verriet Griesel in einem Gespräch mit dem Handelsblatt. Denn Ende vergangenen Jahres verkündete das Hamburger Handelsunternehmen Otto das überraschende Aus für seine
Tochter Liefery. Dieser Logistiker war bisher ein wichtiger Dienstleister für Hellofresh – neben DPD oder UPS.
Nun will der Kochboxen-Lieferant die Organisation der so genannten Letzen
Meile selbst in die Hand nehmen und verspricht dadurch seinen Kunden weitere
Vorteile. Mit der Investition in ein eigenes Liefernetzwerk rücke Hellofresh die
Kunden erneut in den Mittelpunkt, verkünden die Berliner. Der eigene Service erlaube eine zuverlässigere Zustellung zum angegebenen Zeitpunkt und biete langfristig mehr Flexibilität, indem zusätzliche Lieferzeitfenster und -tage angeboten werden könnten. Ein weiterer Vorteil sei, dass durch die neu etablierte Infrastruktur dem Lieferdienst eine schnelle Reaktion auf Nachfrageschwankungen, bei gleichzeitiger Verringerung der Abhängigkeit von Dienstleistern, möglich geworden sei. Und so ist der Ablauf: Seit einigen Wochen werden die
Kochboxen von einem Dienstleister aus der zentralen Produktionsstätte in Verden abgeholt und in die neu eingerichteten Depots geliefert, die in Zusammenarbeit mit Partnern innerhalb relativ kurzer Zeit aufgebaut wurden, berichtet das Unternehmen. Von dort aus werden die Boxen mit Kleintransportern an ihr Ziel gebracht. Kunden in Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, München und Wien werden jetzt schon von der hauseigenen Kühlwagenflotte angefahren.
Die Kundenzahl stieg um 78 Prozent Finanzieren kann Hellofresh den Aufbau der eigenen Logistik auch, weil es im vergangenen Jahr international, aber auch in Deutschland einen großen Nachfrageschub zu verzeichnen hatte. Die Zahl der Kunden sei weltweit um 78 Prozent auf 5,29 Millionen gestiegen. Der Konzernumsatz für das vergangene Geschäftsjahr 2020 belaufe sich auf 3,75 Milliarden Euro. Das sei ein währungsbereinigter Anstieg von 111 Prozent im Vorjahresvergleich. So sei es möglich, für den Logistikausbau rund 150 Millionen Euro im laufenden Jahr einzuplanen. Zudem erwägt der Kochboxen-Lieferdienst für die Zukunft den Aufbau einer eigenen Flotte, in der dann auch verstärkt elektrisch angetriebene Lieferfahrzeuge mit eigener Kühlung verwendet werden könnten. Auf der Letzten Meile würden sich mit dieser Maßnahme sowohl Verpackung als auch CO2-Emissionen einsparen lassen, rechnen die Berliner vor. Dies seien zwei wichtige Ziele in der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. In den Niederlanden, wo Hellofresh bereits eine eigene Lieferflotte betreibt, erfolgen die Lieferungen wohl schon jetzt teilweise emissionsfrei. „Dadurch konnten 2020 bereits 60 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden, 255 Prozent mehr als noch in 2019“, sagt das Unternehmen.
Über eine App können Hellofresh-Kunden ihre Bestellung tracken.
DER TEURE ZWANG ZUR STROMSÄULE
Der Druck der Bundesregierung auf Tankstellen- Betreiber wächst, an ihren Stationen E-Loading möglich zu machen. Doch die Kosten sind hoch. Nur zusätzlich Shopumsätze könnten helfen. Text Martin Heiermann
Tankstellen-Betreiber sollten dafür sorgen, dass Kunden während des Ladevorgangs im Shop konsumieren und nicht am Auto verweilen.
Aral zeigt sich entschlossen, die Entwicklung der E-Mobilität voranzutreiben. Der Marktführer im Tankstellen-Geschäft beabsichtigt sein Netz mit ultraschnellen E-Ladesäulen unter dem Namen „Aral pulse“ schneller auszubauen als geplant. Bis zum
Ende des Jahres sollen demnach rund 500 Ladepunkte mit bis zu 350 Kilowatt Ladeleistung an über 120 Aral Tankstellen hier zu Land in Betrieb sein. Und auch die anderen großen Mineralölkonzerne investieren. Mit dabei sind Total und Shell Deutschland. Shell investiert nicht nur in eigene
E-Infrastruktur, sondern auch in Firmen, die spezifisches
Knowhow entwickeln. Total rüstet seine Stationen international mit mit E-Ladepunkten aus.
Das Ziel: E-Loading an 25 Prozent der Tankstellen Die Großen der Branche geben damit auch dem Druck der Bundesregierung nach. Die hat beschlossen, dass 25 Prozent aller deutschen Tankstellen bis Ende 2022 mit mindestens zwei E-Ladepunkten auszustatten sind. Der Entschluss soll in die Form eines Gesetzes gegossen werden, das die Gesellschaften in die Pflicht nimmt. Manche in der Branche sprechen deshalb von „Zwangssäulen“. Bis 2026 soll der Anteil der Stationen, die diese vorhalten, in zwei Schritten auf 75 Prozent anwachsen. Eine Herausforderung, gerade für Mittelständler, und wenig realistisch, wie Sebastian Herkenhoff vom Tankstellen-Betreiber Q1 urteilt. Sein Unternehmen will bis Ende 2021 an rund zehn Prozent der eigenen Stationen Stromsäulen anbieten. Davon sind die meisten Mittelständler noch weit entfernt, zumal man solche Einrichtungen derzeit kaum wirtschaftlich betreiben kann.
Dennoch signalisiert der Bundesverband Freier Tankstellen, bft, grundsätzlich seine Unterstützung. Allerdings fordert er von der Bundesregierung Hilfen, besonders bei der Überwindung von Problemfeldern: Bei einigen Tankstellen fehle der Platz, um eine Ladesäule aufzustellen. Andere kämpfen offenbar über Monate wegen komplizierter Genehmigungsverfahren und Förderanträgen mit den Behörden. Die größten Schwierigkeiten bereiten jedoch die Anschlüsse an entsprechend leistungsstarke Stromverteiler. „Hier liegen die Kosten im fünf- oder sechsstelligen Bereich“, berichtet der bft. Die fehlenden Wirtschaftlichkeit von Ladesäulen sei für kleinere Tankstellen-Betreiber kaum zu kompensieren. Allenfalls sei das derzeit über den Tankstellen-Shop möglich. Das berichtet auch Peter Herm, Inhaber der gleichnamigen Tankstellen-Kette, während der Online-Veranstaltung Convenience-Campus der MCS. Herm, der vor zwei Jahren die ersten Ladesäulen aufstellte und jetzt vier weitere Stationen damit ausrüstet, beschreibt: „Wir beobachten, dass die Kunden während des Ladevorgangs im C-Store verweilen. Alternativ kaufen sie ein Heißgetränk, und bleiben im Wagen .“ Es gehe also darum, den Shop mitsamt Bistro zur Verweilzone aufzuwerten, meinte Christian Warning, Berater und Geschäftsführer von The Retail Marketeers, im MCS-Campus-Gespräch. Reisende und Außendienstler seien die Hauptzielgruppe. Nur mit einer WlanLounge sei E-Loading derzeit einigermaßen darstellbar.