20 Jahre auf Kurs

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Wirtschaftsmacht Handwerk

Rückgrat der Wirtschaft

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ie seit 1990 verstrichenen zwei Jahrzehnte waren für die Unternehmer in Brandenburg eine lange und kurze Zeitspanne zugleich. Lang, weil jeder Monat zählt, in dem eine Firma erfolgreich am Markt gehalten werden kann. Kurz, weil verglichen mit Betrieben in westlichen Bundesländern unsere Unternehmen ausgesprochen jung sind. Sie mussten sich ihre Märkte erst mühsam aufbauen. Wohl keiner von uns hat dabei nicht an der einen oder anderen Stelle bitteres Lehrgeld bezahlt. Inzwischen hat Brandenburg eine breite Schicht von leistungsfähigen mittelständischen Unternehmen mit gestandenen Persönlichkeiten an der Spitze. Sie bilden das sprichwörtliche Rückgrat der Wirtschaft. Ohne die vielen Tausend Frauen und Männer, die in den vergangenen 20 Jahren erfolgreich den Schritt in die Selbstständigkeit wagten, wäre dieser Erfolg nie möglich gewesen. Sie haben mit ihrem Engagement einen beispielhaften Strukturwandel ermöglicht. Dafür gebührt ihnen großer Dank. Für die kommenden Jahre wünsche ich allen Unternehmerinnen und Unternehmern der Region ebenfalls viel Erfolg.

ie Wende war für viele Handwerker ein Lebenstraum, denn Angst vor der Arbeit hatte keiner. Im Gegenteil, endlich bot sich die Chance, all die Materialien zu kaufen, die jeder für sein Handwerk brauchte. Der Beginn war allerdings steinig, denn es fehlten geeignete Gewerberäume, veraltete Maschinen erschwerten die Arbeit, Eigentumsverhältnisse waren ungeklärt. Kunden für Töpfer, Schneider oder Sattler blieben aus. Die Industrie, zu einem großen Teil langjähriger Partner des Handwerks, brach weg. Doch das Handwerk krempelte die Ärmel hoch. Im Rückblick auf 20 Jahre können wir für das Handwerk in unserer Region eine akzeptable Bilanz ziehen. In unseren 10 280 Betrieben sind fast 39 000 Menschen beschäftigt. In der Regel dauerhaft, denn im Handwerk wird real gewirtschaftet und nicht spekuliert. Unsere Meister wissen, wie man einen Betrieb solide führt und auch in unruhigen Fahrwassern nicht vom Kurs abkommt. Handwerk aus Südbrandenburg ist leistungsstark und hat in den vergangenen 20 Jahren sein Gesicht geändert. Eine neue, lebendige mittelständische Wirtschaft prägt das heutige Bild. Peter Dreißig, Präsident, Handwerkskammer Cottbus

Generationswechsel in zahlreichen Firmen Cottbus. In vielen kleineren und

mittleren Lausitzer Unternehmen steht aufgrund des demografischen Wandels in den nächsten Jahren ein Generationswechsel an. „Schon in den kommenden fünf Jahren benötigen mehr als 5600 IHK-Unternehmen und rund 1500 HWK-Unternehmen einen Firmennachfolger“, heißt es in einer gemeinsamen Veröffentlichung der Industrie- und Handelskammer sowie Handwerkskammer Cottbus. Die Suche nach geeigneten Nachfolgern sei oft schwierig. In den meisten Fällen übernehmen Familienmitglieder die Firma, aber auch Mitarbeiter oder externe Personen kommen als neue Chefs in Frage. Bei beiden Kammern finden Unternehmer für die Regelung der Betriebsnachfolge fachkundige Beratung. pm/lh

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In der Lausitz wird moderne Technologie entwickelt. Die Studenten der Hochschule Lausitz nehmen mit einem solarbetriebenen Fahrzeug am größten europäischen Effizienzwettbewerb, dem Shell Eco-marathon am 6. und 7. Mai auf dem Lausitzring teil. Foto: dpa

Viele Firmen 20 Jahre am Markt Lausitzer Industrie und Handwerk blicken auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück Die Lausitzer Unternehmenslandschaft hat sich in den vergangenen 20 Jahren beachtlich entwickelt. In fast allen Bereichen gab es Zuwächse. Besondere Wachstumsmotoren sind der Großflughafen Berlin Brandenburg International und die Energie-Branche.

Die Industrie- und Handelskammer Cottbus zählt derzeit 12 000 Mitglieder im Handel, 13 700 im Dienstleistungsbereich, 5000 Mitglieder in der Industrie, 3000 im Geld- und Kreditinstitute-Bereich, 3300 im Gastgewerbe sowie 2000 im Verkehrsbereich.

Auf eine positive Entwicklung schaut auch die Tourismusbranche zurück. So stieg die Zahl der Übernachtungen im Kammerbezirk Cottbus seit 1990 kontinuierlich an. Die Entwicklung des Lausitzer Handwerks ist ebenfalls eine Erfolgsgeschichte. Im Be-

Von Lars Hartfelder

Im Zuständigkeitsbereich der Industrie- und Handelskammer Cottbus (IHK) gab es 1990 12 000 zugehörige Unternehmen. Nach erfolgtem Strukturwandel entstand eine breite Schicht an leistungsfähigen mittelständischen Firmen – in der Industrie, im Dienstleistungsbereich und anderen Branchen. 20 Jahre später gehören der IHK rund 39 000 Unternehmen an. „Diese positive Entwicklung zeigt, in welchem Umfang der Strukturwandel stattgefunden hat“, sagte IHK-Sprecher Nils Ohl.

Suche nach Ausbildungsplätzen

In der Kunstguss Lauchhammer GmbH sorgt der Ziseleur Iwan Sodorow an einem Bronzelöwen für den letzten Schliff. Foto: dpa

Demografischer Wandel sorgt in der Lausitz für Mangel an Fachkräften

reich der Handwerkskammer Cottbus (HWK) waren im Jahr 1990 4824 Betriebe eingetragen. Aktuell beträgt die Mitgliederzahl 10 282. Zuwächse gab es bei allen Bauberufen, Installateuren und Friseuren. Rückgänge waren dagegen bei Töpfern und Korbmachern zu verzeichnen. Die Zahl der Meisterabsolventen ist ebenfalls rückläufig. Beendeten 1991 noch 400 Frauen und Männer erfolgreich die Meister-Ausbildung, waren es im vergangenen Jahr nur noch 180. Als einen Grund dafür sieht Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer, den demografischen Wandel (siehe Text unten). Die Spitzenposition des Lausitzer Handwerks nimmt mit 790 HWK-Mitgliedern die Gruppe der Kraftfahrzeugtechniker ein. Danach folgen Elektrotechniker (773), Fliesen-, Platten- und Mosaikleger (698) sowie Maurer- und Betonbauer (696).

Ulrich Fey, Präsident, IHK Cottbus

Viele Lausitzer pendeln zur Arbeit Cottbus. Mehr als 42 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des Kammerbezirkes Cottbus sind Außenpendler. Das geht aus einer gemeinsamen Studie der Industrie- und Handelskammer sowie Handwerkskammer Cottbus hervor. Die Arbeitskräfte in Südbrandenburg würden so der geforderten Mobilität gerecht. Die Pendlerbeziehungen hätten insbesondere zwischen der Hauptstadtregion Berlin und dem Umland stark zugenommen. Nach der Erhebung fahren Pendler aus Cottbus und den Landkreisen OberspreewaldLausitz und Spree-Neiße teilweise bis zu 250 Kilometer zu ihrem Arbeitsort. Bei den Berlin-Pendlern sei der Frauen-Anteil aufgrund der Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich besonders hoch. pm/lh

Portal zur Berufsorientierung

Fehlender Nachwuchs im Kammerbezirk Cottbus

In der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Cottbus finden Interessenten freie Ausbildungsplätze. Unternehmen in Südbrandenburg, die bereits jetzt auf der Suche nach Auszubildenden für das kommende Lehrjahr sind, können den Service der Lehrstellenbörse ebenfalls nutzen. Ihnen wird unter www.hwk-cottbus.de die Möglichkeit geboFoto: ddp ten, freie Lehrstellen auszuschreiben.

Cottbus. Die Zahl der Schulabgänger hat sich in den vergangenen fünf Jahren im Kammerbezirk Cottbus nahezu halbiert. Experten prognostizieren den Tiefpunkt für das Jahr 2011. Der Rückgang betrifft vor allem Schulabgänger der zehnten Klassen, jener Gruppe, die sich am häufigsten für eine betriebliche Ausbildung entscheidet. Im vergangenen Jahr hatten 5826 Jugendliche ihren Abschluss gemacht, 2008 waren es noch 6480 Schüler. 4771 Schulabgänger sind es voraussichtlich in diesem Jahr. „Für die Handwerksfirmen wird es immer schwieriger, einen geeigneten Lehrling zu finden“, sagte Peter Dreißig, Präsident der Handwerkskammer Cottbus. Gleiches gelte auch für die Suche nach einer Fachkraft oder einem Unternehmensnachfolger. „Ich

betrachte Ausbildung als eine Investition in die Zukunft, die notwendig ist“, betonte der HWKChef. Die Reaktion der Betriebe zeige, welche Bedeutung die Nachwuchsgewinnung für das Handwerk hat. „Ich appelliere aber auch an die Firmen, die bislang noch nicht ausbilden, sich an unserem gemeinsamen Ziel zu beteiligen.“ Die Chance, frühzeitig einen Ausbildungsvertrag in der Tasche zu haben, ist beim Blick in die aktuelle Lehrstellenbörse groß. So meldeten die Unternehmen für das kommende Lehrjahr 511 freie Ausbildungsstellen. Hinzu kommen 352 Praktikumsplätze, die den Jugendlichen einen Einblick in die Handwerksberufe vermitteln. „Mit Hilfe von Praktika können Schüler zeigen, was in ihnen steckt, und sich für eine Lehrstelle empfehlen.“ pm/lh

Manuela Seifert von der IHK Cottbus erklärt einem Schüler das Berufsorientierungsportal. Von der Internetseite www.cottbus.ihk.de gelangen Interessierte zu der Informationsplattform, die jungen Menschen beim Übergang von der Schule in das Berufsleben eine wichtige Orientierungshilfe bietet. Die Inhalte sind übersichtlich nach Themen Foto: Susanne Schwarzenau aufbereitet.


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Lausitzer Rundschau

Spremberg träumt vom Kupfer-Rausch

Elbe−Elster−Rundschau

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Energieregion Lausitz soll weiter wachsen

Spremberg. Kupfer heißt die Zu-

kunft in und um Spremberg (Spree-Neiße). Die kürzlich abgeschlossenen Probebohrungen haben ergeben, dass die Vorkommen doppelt so groß sind wie ursprünglich von Experten erwartet. „Die Erzlagerstätte Spremberg-Graustein-Schleife enthält rund 200 Tonnen erzreiches Gestein, wovon etwa zwei Millionen Tonnen reines Kupfermetall sind“, sagte Volker Spieth, Geschäftsführer der Kupferschiefer Lausitz GmbH (KSL). Die Qualität der Erze sei mehr als ausreichend, um einen wirtschaftlichen Abbau zu gewährleisten. Neben den Kupfervorkommen seien außerdem erhebliche Mengen von mehr als zehn Millionen Tonnen Blei und Zink nachgewiesen worden. Zudem belegten die Analyseergebnisse hohe Werte für Silber und Gold sowie starke Vorkommen von Platin, Palladium, Lithium, Indium, Germanium und Gallium. „Diese Spezialmetalle sind von großer Bedeutung für die High-Tech- und Umwelt-Industrie“, sagte Spieth. Sie würden für die Herstellung von Katalysatoren, Solarzellen, Hybridautomotoren, Flachbildschirmen und Mobiltelefonen benötigt werden. Des Weiteren sei in dem Abbaugebiet ein hoher Anteil an Salzen, die in der chemischen Industrie und in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen, nachgewiesen worden. Das Unternehmen hatte bereits im September vergangenen Jahres mit den Erkundungsbohrungen in der Kupferschiefer-Lagerstätte Spremberg-GrausteinSchleife begonnen und nach eigenen Angaben insgesamt zehn Millionen Euro investiert. Die Bergbaufirma wolle bereits Ende 2011 damit beginnen, im Industriegebiet Spremberg-Ost das erste Kupfererzbergwerk zu errichten. Den Betriebsstart plane die KSL für das Jahr 2015. Bis zu diesem Zeitpunkt wolle das Unternehmen rund 700 Millionen Euro investieren. Nach Angaben des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg ist die Kupferlagerstätte SprembergGraustein-Schleife die bedeutendste Lagerstätte Ostdeutschlands. Die Kupferschiefer Lausitz GmbH bezeichnet die Vorkommen als die größten Europas. lh

20 Jahre erfolgreich auf Kurs

Umweltschonende Technologien Schwerpunkt bei Investitionen durch Wirtschaftsförderer der ZAB Die Energieregion Lausitz ist ein Kraftpaket im brandenburgischen Vergleich. Mehr als 80 Prozent des in Brandenburg erzeugten Stromes kommen aus Lausitzer Kraftwerken. Ein weiterer Fokus liegt auf Energietechnologien der Zukunft. Sie wachsen in vielen Bereichen der angeschlossenen Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster, Dahme-Spreewald sowie der Stadt Cottbus. Von Henry Blumroth

„Die sonnenreichste Region Brandenburgs verzeichnet ein anhaltendes Wachstum in der Photovoltaik-Branche“, sagt Alexander Gallrein, Sprecher der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB). „In der Lausitz entstehen hochmoderne Windkraft- und Solaranlagen.“ Weiterhin hätte sich in der Lausitz neben der Braunkohleindustrie vor allem die Chemie- und Metallindustrie stark entwickelt, ergänzt Gallrein. Als Grund für diese Entwicklung nennt der Marketingexperte die „hervorragende Lage der Lausitz“. Zentrale Autobahnachsen verbinden im Norden Berlins und den künftigen Airport Berlin Brandenburg International (BBI) mit der Energieregion. „Im Süden sind es die sächsischen Zentren um Leipzig und Dresden bis nach Tschechien sowie im Osten benachbarte polnische Regionen“, erklärt der Sprecher der Wirtschaftsfördergesellschaft. Das zahle sich aus. „Namhafte internationale Unternehmen wie BASF, EPV Solar, Vestas und Vattenfall haben sich dauerhaft in der Energieregion angesiedelt. Dadurch werden Arbeitsplätze in vielen Sektoren geschaffen“, so der ZAB-Sprecher. Unterschiedliche Stärken würden sich unter den angeschlossenen Landkreisen der Energieregion Lausitz ergänzen, sagt Alexander Gallrein. „Der Landkreis Dahme-Spree-

Von der Förderbrücke im Tagebau Reichwalde ist das Kraftwerk Boxberg zu sehen.

wald bietet ausgezeichnete Rahmenbedingungen für die mittelständische Wirtschaft.“ Besonders die Luftfahrtindustrie, Logistikunternehmen, die Biotechnologie und der Tourismus würden neben dem Airport BBI Unternehmen in den Landkreis locken. Flughafen lockt Investoren „Der neue Flughafen ist der Top-Anziehungspunkt für Investoren“, sagt der MarketingFachmann. Das Großprojekt habe enorm über die Lausitz ausgestrahlt und für viele Neuansiedlungen gesorgt. „80 Prozent der Aufträge wurden in der Region vergeben“, erläutert Gallrein. „Der Landkreis Elbe-Elster ist dank zahlreicher innovativer Projekte auf einem gutem Weg zu einer beispielhaften Klima-

schutzregion“, leitet Gallrein auf den Nachbarkreis über. Eine moderne Land- und Ernährungswirtschaft sowie eine leistungsfähige Metall- und Elektroindustrie prägten die dortige Wirtschaft. Voll erschlossene Industrie- und Gewerbeflächen charakterisierten den Landkreis Oberspreewald-Lausitz. „Rund 360 Unternehmen mit mehr als 7000 Beschäftigten sind dort ansässig“, erklärt der ZAB-Sprecher. Die chemische Industrie stelle den Schwerpunkt im Oberspreewald-Lausitz-Kreis dar, sagt Gallrein. Im Nachbarkreis Spree-Neiße hingegen sei die Energiewirtschaft Hauptstandbein der Wirtschaft. „Dort befinden sich neben drei aktiven Braunkohletagebauen zwei moderne Kraftwerke von Vattenfall. In Schwarze Pumpe ist ein Pilot-

Foto: Angelika Brinkop

projekt für CO2-arme Braunkohleverstromung in Betrieb.“ Inmitten des Spree-NeißeKreises, im Zentrum der Lausitz, würde Cottbus das dynamische Wirtschaftsdreieck mit Berlin und Dresden bilden. „Die Stadt ist das bedeutendste Zentrum Südbrandenburgs und mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus und der Hochschule Lausitz Ausbildungsort für viele Fachkräfte“, sagt Alexander Gallrein. Arbeiter aus der Lausitz Das hoch qualifizierte Personal bleibe vielfach in der Lausitz, beispielsweise als Energietechnologen, erklärt der Sprecher. „Zahlreiche renommierte Unternehmen sowie wichtige Bundes- und Landesbehörden haben sich in Cottbus angesiedelt“, ergänzt er.

„Die Energieregion Lausitz muss die Entwicklung umweltschonender Technologien weiter vorantreiben“, sagt Alexander Gallrein. „Wir haben Stärken geschaffen, die uns gut gegenüber anderen Bundesländern aufstellen“, erklärt er die Konzentration. „Wir sollten aber auch international noch mehr punkten“, blickt Gallrein in die Zukunft. „In Deutschland sind wir in der Windkraft auf Platz zwei hinter Niedersachsen, in der Biotechnologie schon längst gut aufgestellt und in der Braunkohleindustrie nationaler Vorreiter. In der Lausitz wurden Stärken geschaffen“, erklärt Alexander Gallrein. Das seien Alleinstellungsmerkmale, die die Energieregion langfristig weiter wirtschaftlich wachsen lassen müssten.

Kanadisches Unternehmen will Erdöl fördern

Größter Solarpark Deutschlands steht in Lieberose

Untersuchungsprogramm hat Vorkommen in der Lausitz bestätigt

Photovoltaik-Anlage produziert sauberen Strom auf einer Fläche von 162 Hektar

Lübben. Das deutsch-kanadische Unternehmen Central European Petroleum GmbH (CEP) hat in den vergangenen Monaten in der Lausitz nach Erdöl gesucht und ein umfangreiches seismisches Erkundungsprogramm durchgeführt. „Die Daten sind gut und vielversprechend“, sagte Jacobus F. Bouwman, Mitglied der Geschäftsführung. Auf einer 1800 Quadratkilometer großen Fläche zwischen Lübben und Jänschwalde war ein sogenanntes Tiefenmodell erstellt worden, um Erkenntnisse über

mögliche Erdöllagerstätten abzuleiten. Die Auswertung der geophysikalischen Daten führt derzeit ein Team in Kanada durch. „Wenn die Ergebnisse unseren Vorstellungen entsprechen, folgen Ende 2010 die ersten Probebohrungen“, sagte Bouwman. Sollten diese ebenfalls auf eine wirtschaftliche Produktion hindeuten, wolle CEP ein Jahr später mit der Förderung beginnen. „Mensch und Natur werden dabei nicht beeinträchtigt“, versichert der Geologe. Die Mengen seien so gering, dass kaum

Schmutz und Lärm entstünden. „Ein entscheidender Faktor ist der Ölpreis“, sagt Bouwman, der auf frühere Abbaugebiete in Tauer und Märkisch-Buchholz verweist, bei denen jeweils rund eine Million Barrel Öl und mehrere Millionen Kubikmeter Erdgas gefördert wurden. „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es in den angrenzenden Gebieten ähnliche Vorkommen gibt.“ CEP sei deshalb zuversichtlich, dass sich der Abbau von Erdöl und Erdgas in der Lausitz lohne. lh

Lieberose. Auf dem ehemaligen

Truppenübungsplatz Lieberose in der Gemeinde Turnow-Preilack (Spree-Neiße) ist vor gut einem Jahr Deutschlands größter Solarpark eingeweiht worden. Die juwi Holding AG baute für 160 Millionen Euro ein Solarkraftwerk mit einer Fläche von 162 Hektar. Die aus 700 000 Bausteinen bestehende Photovoltaik-Anlage erzeugt mit einer Leistung von 53 Megawatt sauberen Strom. Die Nutzungsdauer soll mindestens 20 Jahre betragen.

Lieberose war mit mehr als 27 000 Hektar der größte Truppenübungsplatz der DDR. Die Nord-Süd-Ausdehnung betrug etwa 15 Kilometer, die Ost-WestAusdehnung 30 Kilometer. Das Gebiet befindet sich überwiegend in einem Heide- und Seengebiet, in dem viele seltene Tier- und Pflanzenarten zu Hause sind. Das letzte Panzerschießen fand im Jahr 1992 statt. Im Juli 1994 wurden die Flächen dem Land Brandenburg übergeben. Das Solarkraftwerk ist für die Lausitzer Landkreise Dahme-

Spreewald und Spree-Neiße ein weiterer Meilenstein für einen ausgewogenen Energie-Mix. Die Beseitigung der verseuchten Flächen ist zudem für die Lieberoser Heide und den Tourismus von großer Bedeutung. Die Solarzellen der Photovoltaik-Anlagen wandeln Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Seit dem Jahr 2004 darf die Technik nach der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) auch auf Freiflächen ohne Begrenzung errichtet werden. lh

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Lausitzer Rundschau

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Elbe−Elster−Rundschau

Energie-Route zeigt Industriekultur Mit dem Fahrrad Denkmäler der 150-jährigen Energie-Produktion hautnah erkunden Finsterwalde. Der „liegende Eif-

Ein ganzes Kran-Ensemble treibt das Baugeschehen auf dem Gelände des künftigen Flughafens Foto: ddp Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld voran.

Dahme-Spreewald – Tor zum Großflughafen BBI Landkreis nimmt führende Rolle in Ostdeutschland ein Der neue Großflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) befindet sich im Norden des Dahme-Spreewald-Kreises. Die Region blickt auf eine für die neuen Bundesländer einzigartige Entwicklung zurück. Hohe Produktivität, geringe Arbeitslosigkeit, sehr gute Infrastruktur, erstklassige öffentliche Verbindungen und moderne Bildungseinrichtungen sind nur einige Beispiele der Erfolgsgeschichte. Von Lars Hartfelder

Mit dem Ausbau des BBI in Schönefeld gelangt zusätzliche Dynamik in die Wirtschaft der Region. Vom größten Infrastrukturvorhaben Ostdeutschlands mit einem Investitionsvolumen von rund zwei Milliarden Euro profitieren auch zahlreiche heimische Unternehmen. Hohe Lebensqualität Der LDS bietet neben den wirtschaftlichen Standortvorteilen vor den Toren Berlins zudem hohe Lebensqualität. Zahlreiche Seen und Wälder, ein ausgedehntes Radwegenetz und attraktive Wasserlagen bilden einen Ausgleich zur anstrengenden Arbeitswelt. Die Bürger der Region profitieren vom hohen Freizeitwert des Landkreises. Im Norden sind die familienfreundlichen Wohnstandorte Königs Wusterhausen, Schönefeld, Wil-

dau, Eichwalde und Zeuthen direkt an das Berliner S-BahnNetz angebunden. Im Süden des Landkreises bildet die Kreisstadt Lübben einen deutschlandweiten touristischen Anziehungspunkt. Von hieraus können Besucher mit dem Kahn Touren in den Spreewald unternehmen. Der Landkreis Dahme-Spreewald hat auch kulturell einiges zu bieten. Luckau feierte als Kulturlandhauptstadt 2008 sein Comeback. Mit liebevoll restaurierten Bürgerhäusern und mittelalterlichem Flair präsentiert sich die frühere Hauptstadt der Niederlausitz selbstbewusst und charmant. Der Landkreis DahmeSpreewald ist dank des BBI die wirtschaftlich stärkste und dynamischste Region in den neuen Bundesländern. Während fast alle ostdeutschen Landkreise mit einem Bevölkerungsabzug zu kämpfen haben, verzeichnete der LDS seit 1990 ein kontinuierliches Wachstum. Heute leben rund 161 000 Menschen im DahmeSpreewald-Kreis, knapp 20 000 mehr als zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung. Große Kaufkraft Der LDS hatte im Jahr 2009 mit 5259 Euro die höchste einzelhandelsrelevante Kaufkraft im IHK-Kammerbezirk Südbrandenburg. Jeder Erwerbstätige erwirtschaftete durchschnittlich etwa 67 000 Euro.

20 JAHRE

Die Schulden der Gemeinden beliefen sich in der Region auf 672 Euro je Einwohner. Bundesweit liegt der Durchschnitt fast doppelt so hoch. Das bedeutet Platz eins in Brandenburg. Bei der Kinderbetreuung nimmt der Landkreis ebenfalls eine führende Rolle in Deutschland ein. Rund 70 Prozent aller Mädchen und Jungen unter sechs Jahren werden in Kindertageseinrichtungen betreut. Bundesweit liegt der Anteil bei ca. 55 Prozent. 2000 Fußballfelder Das Bauordnungsamt DahmeSpreewald ist für fast alle Genehmigungen auf dem rund 2000 Fußballfelder großen Airport-Gelände zuständig. Hunderte Aktenordner wurden von der Verwaltung bereits bearbeitet. Dem Landkreis hat dies mehrere Millionen Euro an Gebühren eingebracht. Rund 30 Mitarbeiter der Kreisverwaltung vom Ordnungsamt bis zum Umweltamt sind zeitweise mit den Anträgen beschäftigt. Z U M T H EMA

Fünf Daten zum LDS 쏆 Kreisstadt: Lübben 쏆 Fläche: 2 261,09 km² 쏆 Einwohner: 161 465 쏆 Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km² 쏆 Kreisgliederung: 37 Gemeinden

felturm der Lausitz“, künstliche Seen, scheinbar endlose Mondlandschaften und die älteste Brikettfabrik der Welt. Die Industriekultur der Lausitz fasziniert durch ihre Gegensätzlichkeit. Auf einer attraktiven Energie-Route haben Besucher Gelegenheit, mit dem Fahrrad Denkmäler der 150jährigen Energie-Produktion hautnah zu erkunden. Für Reisende aus den Richtungen Berlin und Dresden beginnt der etwa 50 Kilometer lange Kurs am Bahnhof in Finsterwalde. Die „Energie-Route Lausitzer Industriekultur“ ist Bestandteil der Internationalen Bauausstellung (IBA). Auf dem Fürst-PücklerRadweg geht es zunächst zum Besucherbergwerk F60 nach Lichterfeld. Nach nur 15 Minuten Fahrzeit ist die als „liegender Eiffelturm der Lausitz“ bezeichnete ehemalige Braunkohleförderbrücke erreicht. Von der Besucherplattform sind die riesigen Dimensionen des 500 Meter langen und bis zu 80 Meter hohen Stahlriesen zu erahnen. Von Lichterfeld führt die Reise weiter Rich-

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tung Annahütte. Kurz hinter dem Dorf Sallgast wird dann der Fürst-Pückler-Radweg verlassen. Auf einem Schotterweg fahren die Radler durch den Windpark Klettwitz, bei dem ein kleiner Anstieg etwas Kraft kostet. 25 Kilometer sind bereits zurückgelegt. Wieder angekommen auf dem Fürst-Pückler-Radweg geht es weiter nach Kostebrau, einem kleinen Ort, der vom Tagebau verschont blieb und wie ein Restpfeiler in die Kippenlandschaft ragt. Von hier aus ergibt sich ein beeindruckender Blick in die leer geräumte Landschaft. Die F60 ist nun von der gegenüberliegenden Seite aus zu sehen. Biotürme in Lauchhammer Der nächste Stopp sind nach elf Kilometern die Biotürme in Lauchhammer. Die in sechs Vierergruppen angeordnete Turmanlage ist das letzte Relikt der einstigen Großkokerei. In der ältesten Brikettfabrik der Welt wurde 1951 der erste Braunkohlekoks hergestellt, der die Voraussetzung für den Aufbau der Schwermetallindustrie in der

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DDR war, für die der Heizwert der normalen Braunkohle nicht ausreichte. Bis 2002 waren noch zwölf Türme in Betrieb, die einst als Klärwerk dienten. An der Elster entlang ist nach zwölf Kilometern die Elstermühle in Plessa erreicht. Die historische Getreidemühle wurde einst mit Wasserkraft und einem sechs Meter hohen Rad angetrieben. Nur einige Hundert Meter weiter befindet sich eines der ältesten Brauchkohlekraftwerke in Europa, bei dem die alten Turbinen und das Maschinenhaus von der einstigen Stromproduktion zeugen, die bereits 1927 begonnen hatte. Anfang der 1990er-Jahre wurde das Kraftwerk stillgelegt. Nach rund 50 Kilometern endet hier die Reise durch die Lausitzer Industrie-Kultur. Vom Nahe gelegenen Bahnhof besteht die Möglichkeit, wieder in Richtung Berlin und Dresden zu fahren. Die Energie-Route ist Bestandteil der europäischen Route der Industriekultur. lh Im Internet: www.lausitzer-industriekultur.de

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Mit Wissen zum Erfolg „Welling-Schulen“: erfahrene Ausbilder und Praxis hautnah BRUNO SÖHNLE

„Nur wenn ich was weiß, kann ich was werden“, sagt Marion Arshanowski. Die sympathische 46-Jährige leitet die fünf Filialen der „Welling-Schulen“ in der Region. Seit 20 Jahren wird nach dem Grundsatz „Wissen ist Erfolg“ vielfältig gelehrt. Egal ob Erstausbildung, Umschulung, Weiterbildung, Sprachen oder Vermittlungsmaßnahmen, die 40 Mitarbeiter in Cottbus, Frankfurt/Oder, Eisenhüttenstadt, Senftenberg und Forst sind mit Leib und Seele dabei. Wurden 1990 noch meist Schreibkräfte oder technische Zeichner ausgebildet, sind die „Welling-Schulen“ heute die erste Adresse im kaufmännischen Bereich, rund um Software, Rechnungswesen oder Finanzbuchhaltung. Das Erfolgsgeheimnis? „Unsere Ausbilder sind Praktiker. Sie waren Führungskräfte, haben Auslandserfahrung, plaudern aus dem Nähkästchen. Dazu kommt: Viele sind von Anfang an dabei“, erklärt Marion Arshanowski. In einer eigenen Übungsfirma erleben die Teilnehmer hautnah die Abläufe in der Praxis. Vermittelt wird nicht nur Fachwissen. Das offene und kollegiale Arbeits-

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Lausitzer Rundschau

Wenn der Frühling im Spreewald erwacht Lübben/Lübbenau. Blühende Obstbäume und zwitschernde Vögel zwischen endlosen Ausläufern der Spree. Der Spreewald ist der Inbegriff für Erholung und Natur und vor allem im Frühling besonders attraktiv. Das rund 47 500 Hektar große Biosphärenreservat mit seinen mehr als 300 einzelnen Flussläufen steht seit 1990 unter dem Schutz der Unesco. In dem europaweit einmaligen Wald- und Wassergebiet leben insgesamt mehr als 18 000 Pflanzen- und Tierarten, darunter viele vom Aussterben bedrohte Gattungen. Touristen können das Gebiet auf dem Wasser mit den traditionellen Holzkähnen, mit Paddelbooten, zu Fuß und mit dem Fahrrad erkunden. Den Spreewald besuchen jährlich rund zwei Millionen Gäste. In der Lausitz ist die Lagunenlandschaft das Aushängeschild für den Tourismus. lh

Brikettfabrik Louise steht unter Dampf Domsdorf. Die älteste Brikettfabrik Europas befindet sich in dem kleinen Ort Domsdorf, ganz in der Nähe von Senftenberg im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Nach langem Stillstand war das Industriedenkmal, welches liebevoll “Louise“ genannt wird, vom Förderverein restauriert und wieder funktionstüchtig gemacht worden. Die Presse wird noch zu besonderen Anlässen unter Dampf gesetzt. Früher wurden mit dieser Maschine 20 bis 25 Tonnen Briketts innerhalb von acht Stunden hergestellt. Jedes Brikett hatte dabei ein Gewicht von rund 500 Gramm. Der Förderverein kümmert sich seit 1994 um das Areal. 1997 übernahm das Amt Wahrenbrück die Trägerschaft. lh Im Internet: Mehr Informationen unter www.brikettfabrik-louise.de

20 Jahre erfolgreich auf Kurs

Elbe−Elster−Rundschau

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IBA hat der Lausitz positives Image gegeben Finale der Internationalen Bauausstellung lockt im Sommer mit zahlreichen Veranstaltungen Großräschen. Die Internationale Bauausstellung (IBA) FürstPückler-Land geht im Sommer nach zehn Jahren zu Ende. „Die IBA hat der Lausitz ein positives Image und ein neues Gesicht gegeben“, sagte Geschäftsführer Rolf Kuhn in einem Interview mit der Lausitzer RUNDSCHAU in Großräschen. Die IBA hatte seit 2000 den Landschafts-und Strukturwandel in dem traditionellen Braunkohlerevier begleitet. Von Lars Hartfelder

Für das IBA-Finale, das den Namen „Paradies 2“ trägt, seien insgesamt 20 Veranstaltungen an sieben Orten geplant, sagte Kuhn. Zum Auftakt des Kunstprojekts wurde am 24. April in Großräschen vor der Mondlandschaft des ehemaligen Tagebaus die „Lausitzer Symphonie“ mit über 300 Sängern aus 16 Chören aufgeführt. Sie thematisierte die radikalen Wandlungen von Landschaft, Arbeitswelt und sozialen Beziehungen in den vergangenen 100 Jahren. Musikalische Zeitreise Weitere Projekte sind unter anderem die musikalische Zeitreise „Das Geheimnis von Schlabendorf“ über ein 800 Jahre altes Lausitzer Dorf am 28. und 29. Mai, die „Skulptur aus 1000 Begegnungen“ am 4. Juli, bei der Einwohner der Plattenbausiedlung IBA-Chef Madlow-SachRolf Kuhn sendorf im Süden von Cottbus auf einer vierspurigen Straße eine „paradie-

Eine Frau genießt auf der Terrasse des Informations- und Ausstellungszentrums der Internationalen Bauausstellung (IBA) Fürst-PückFoto: ddp ler-Land in Großräschen vor dem ehemaligen Braunkohle-Tagebau Meuro in einem Liegestuhl die Sonne.

sische“ Tafel aufbauen und jeder Einwohner seinen Tisch, seinen Stuhl und sein Lieblingsessen mitbringt, sowie „Szenische Reisen“ um den aktiven Tagebau am 1. August. Bei der Abschlussveranstaltung am 18. September sollen 7000 Menschen um den Sedlitzer See eine Licht- und Klangskulptur bilden. „Die Menschen werden dabei selbst zu Künst-

lern“, beschrieb Kuhn. Bei allen Aufführungen werde die Landschaft als Bühne genutzt. Die IBA habe als „Werkstatt für neue Landschaften“ zehn Jahre lang den Bergbausanierungsprozess in der Lausitz begleitet sowie 30 Projekte zum Struktur- und Landschaftswandel auf den Weg gebracht, sagte Kuhn. Die Region sei dadurch auch für Unternehmen anzie-

„Weiter durch Bildung“ Seit über 20 Jahren das Motto an der TAW in Cottbus Was 1990 mit den sogenannten Osterseminaren der Technischen Akademie Wuppertal (TAW) in Cottbus begann, hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, die bereits zwei Jahrzehnte andauert. Zahlreiche Berufstätige und Arbeitsuchende haben sich seit der Eröffnung des Weiterbildungszentrums Cottbus das notwendige Wissen für den beruflichen Aufstieg bzw. Wiedereinstieg in modern eingerichteten Lehr- und Unterrichtsräumen angeeignet. Und dieser Weg setzt sich fort. Denn eines zeichnet die TAW aus: Sie bietet Fort- und Weiterbildung für verschiedene Berufsgruppen aus den unterschiedlichsten Branchen und für Arbeitsuchende in zukunftsweisenden Berufsfeldern an. Die Qualität in der Ausbildung und Lehre sichern hoch qualifizierte Dozenten aus dem Hochschulbereich und erfahrene Praktiker aus Wirtschaft und Verwaltung. Das Weiterbildungszentrum in Cottbus im Herzen der Stadt. Der erste Spatenstich für das Zentrum und nach der Wende in Cottbus überhaupt erfolgte durch Herrn Kleinschmidt, Oberbürgermeister a. D. Heute sind über 400 Berufstätige in den unterschiedlichsten Lehr- und Studiengängen der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Cottbus eingeschrieben und beweisen damit, dass der Slogan „Lebenslanges Lernen“ in unserer Region nicht nur ein Schlagwort ist. Am Tage den hohen Ansprüchen des Arbeitslebens gerecht werden, abends die Schulbank drücken und darüber hinaus nicht die Familie und Freunde zu vergessen – wer dies schafft, ist wirklich fit für den Arbeitsmarkt und hat einen großen Schritt in Richtung Arbeitsplatzsicherung und Aufstieg getan. Auch für Arbeitsuchende bietet die TAW seit 1990 Umschulungen sowie Fort- und Weiterbildungen an. Im Laufe der Jahre haben sich die Angebote gewandelt. Waren es anfangs eher technische Lehrgänge, so ist das Lehrgangsangebot heute breit gefächert und wird in weiteren 10 Jahren wieder anders aussehen. Denn auch dies zeichnet die TAW aus: Die starke Orientierung auf den ersten Arbeitsmarkt. Daher haben die gegenwärtige und zukünftige Entwicklung der Wirtschaft und Verwaltung in der Lausitz und darüber hinaus einen großen Einfluss auf das Bildungsangebot. So besteht seit vielen Jahren regional und überregional ein großer Fachkräftebedarf im Bereich der IT-Systemelektroniker. Die TAW startet im Juni den bereits 15. Lehrgang. Die Gesundheitsbranche ist im Aufwind - hier entstehen in den nächsten Jahren zahlreiche neue Arbeitsplätze. Im Angebot der TAW sind eine Ausbildung zum/zur Staatlich anerkannten Kranken- und Altenpflegehelfer/-in und erstmals eine Umschulung zum/zur Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen. Nicht zu vergessen die zahlreichen Arbeitsmöglichkeiten im Logistikbereich – Stichwort BBI.

Abend-Akademie Cottbus > English for Business (LCCI) > Wirtschaftsfachwirt/-in (IHK) > Fachwirt/-in im Sozial- und Gesundheitswesen (IHK) > Ausbildung der Ausbilder Kontakt: Frau Kamp Tel.: (03 55) 63 02 15 Studieren neben dem Beruf – auch ohne Abitur an der VWA > Betriebswirt/-in (VWA) > Informatik-Betriebswirt/-in (VWA) > Verwaltungs-Betriebswirt/-in (VWA) - mit der Option zum Bachelor of Arts > Marketing- und VertriebsÖkonom/-in (VWA) > Gesundheits- und SozialÖkonom/-im (VWA) > Logistik-Ökonom/-in (VWA) > Aufbaustudium „Controlling“ Kontakt: Frau Kläber Tel.: (03 55) 63 02 05 Vollzeitlehrgänge > Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen (IHK) > IT-Systemkaufmann/-frau (IHK) > IT-Systemelektroniker/-in (IHK) > Fachkraft für Lagerlogistik (IHK) > Kaufmännische Qualifizierungen > Fachkraft für Solartechnik > Betreuungsassistent/-in für Demenzkranke > Staatlich anerkannte/r Krankenund Altenpflegehelfer/-in Förderung über ARGE, BA Rentenversicherungsträger u. a. möglich Kontakt: Frau Kreß, Frau Veit Tel.: (03 55) 63 02 06 bzw. 2 25

„Weiter durch Bildung“ – das bleibt auch das Motto der TAW für die nächsten 20 Jahre! Kontakt: Weiterbildungszentrum Cottbus der Technischen Akademie Wuppertal e. V, Feigestraße 3; 03046 Cottbus. Tel.: (0355) 630 0 bzw. taw-cottbus@taw.de www.taw.de

hender geworden. Der Mix aus Industriekultur, schiffbaren Verbindungen zwischen den Seen und schwimmender Architektur sei einmalig in der Welt. Projekte werden fortgeführt Nach dem Finale würden die Projekte an verschiedene Partner übergeben, die sie betreuen sollen, erklärte der IBA-Chef.

Mit der Bildung der EnergieRegion GmbH und der Eröffnung eines Koordinierungsbüros sei bereits ein wichtiger Schritt dafür getan. In einer zweijährigen Übergangsphase, an deren Ende die IBA GmbH ihren Dienst endgültig einstellt, wolle er die Ergebnisse dokumentieren und in einer LausitzCharta der Öffentlichkeit präsentieren, sagte Kuhn.

Vom Tagebau zum Naturparadies Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen Luckau. Braunkohletagebau und Naturparadies scheinen einander auszuschließen. Nicht so im Süden des Dahme-Spreewald-Kreises. Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen zeigt, mit welcher Kraft sich die Natur ihren Platz in der „Mondlandschaft“ zurückerobert hat. Schaufelbagger hatten von 1959 bis 1991 die sich über Millionen Jahre entwickelte Landschaft zerstört. Doch die Selbstheilungskräfte der Natur haben die einstige Industriewüste in ein Naturparadies verwandelt. Zahlreiche seltene und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten sind in dem rund

Den Bergleuten über die Schulter schauen Welzow. Mit dem Bergbautouris-

mus-Verein „Stadt Welzow“ können Besucher den aktiven Tagebau Welzow-Süd im Landkreis Spree-Neiße besichtigen. Der im Jahr 2004 gegründete Verein bietet Touren zu den Schaufelbaggern mit Jeep, Mannschaftstransportwagen, Quad, Fahrrad und zu Fuß an. Die Gäste haben dabei die Möglichkeit, den Bergleuten in 100 Metern Tiefe über die Schulter zu schauen. „Die gigantischen Ausmaße des Tagebaus Welzow-Süd können faszinieren oder erschrecken“, sagte Karsten Feucht, Projektmanager des Vereins. Mit dem Tourenprogramm könne Welzow zumindest ein wenig vom Tagebau profitieren, der die Stadt erheblich belaste. Im vergangenen Jahr besuchten rund 4000 Menschen aus mehr als 20 Ländern den Tagebau. lh Im Internet: Mehr Informationen unter www.bergbautourismus.de

3000 Hektar großen Gebiet heimisch geworden. In der Nähe von Luckau hatte die Stiftung des berühmten Naturfilmers Heinz Sielmann am Beginn dieses Jahrhunderts große Flächen im Naturpark Niederlausitzer Landrücken erworben. Ziel war es, neue Landschaftsbilder ohne weitere starke Eingriffe des Menschen zu schaffen. Die Naturlandschaft Wanninchen ist Bestandteil der Internationalen Bauausstellung (IBA). Zentraler Anlaufpunkt ist das Naturparkzentrum Wanninchen, das sich in unmittelbarer Nähe zum einstigen Schlabendorfer Tagebau befindet. lh

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