Lausitzer Rundschau
SA / SO, 12 ./ 13. S EPTEMB E R 20 0 9
Wir in
Spremberg
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Elbe-Elster-Rundschau
Leben am Spremberger Stausee:
Rund 310 Bagenzer sind in dem Ortsteil der Gemeinde Neuhausen/Spree zuhause. Die meisten der 21 Gewerbetreibenden leben vom florierenden Tourismus, der sich um die Talsperre Spremberg entwickelt hat.
Bagenz
Besucher schätzen attraktive Strände und Ruhe am Stausee
NACHRICHTEN
SpreeCamp hat hundertprozentige Auslastung
Sachsen Spitzenreiter am Stausee Spremberg
Das Ortsporträt wird präsentiert von Alte Liebe rostet nicht: Christel und Werner Schlenker in der Hochzeitssuite des Schlosses.
U M F RAG E
Warum lebt es sich gut in Bagenz? Entspanntes Leben in dörflicher Idylle Daniela Schwandt (30), Köchin: „Mein Freund ist aus Bagenz und deshalb wohne ich hier seit neun Jahren. Eigenlich stamme ich aus Burgneudorf. Wir verstehen uns alle wunderbar, ich fühle mich wohl in Bagenz. Ich bin auch dem Karnevalsverein hier beigetreten und kulturell ist im Ort schon immer wieder mal was los. Es lebt sich gut hier.“ Simone Schlaugk (34), Schichtleiterin, mit Tochter Jessica (2): „Bagenz ist mein Heimatort, hier lebe ich schon 34 Jahre lang. Ich kenne fast jeden Einwohner, es ist hier sehr entspannend. Am Stausee gibt es einen sehr schönen Spielplatz, dort gehe ich oft mit meiner Tochter hin. Gern fahre ich Inliner oder nutze die schönen Radwege. Meine ganze Familie wohnt in Bagenz, hier möchte ich auch bleiben.“ Andrea Pilan (41), gelernte Nähe-
rin: „Mein Mann war Schuld, dass ich hier gelandet bin. Vor 17 Jahren bin ich von Drebkau nach Bagenz gezogen. Ich habe viele Tiere auf dem Grundstück, es ist dörfliche Idylle pur. Die Nachbarn sind alle o.k., der Stausee liegt in der Nähe. In der Freizeit hole ich meine Inliner heraus, fahre Rad oder gehe in die Pilze. Mein Mann Rainer geht gern am Stausee angeln.“ Roland Schreiber (47), gelernter Maler: „Wir haben unser Haus in Bagenz gebaut und nun wohne ich schon zwölf Jahre hier. Ich habe eine Firma, Raumausstattung und Bautenschutz, und unterstütze deshalb gern mal das eine oder andere Fest im Ort, wie beispielsweise das Dorffest oder den Karnevalsverein. Ich bin auch schon mit Zampern gewesen. Wir haben viele Freunde in Bagenz gefunden.“ Umfrage und Fotos: Martina Arlt
Bagenzer Senioren halten sich fit
Kleiner Spaß mit ernstem Hintergrund: Auf dem Bock der Handdruckspritze sitzen Feuerwehrehrenmitglied Bernd Mariaschk und die stellvertretende Ortswehrführerin Silke Neumann. Die Bagenzer Wehr feiert im kommenden Jahr ihren 110. Geburtstag. So alt wird auch die Handdruckspritze und das Spritzenhaus. Das Mercedes-Tanklöschfahrzeug 24 ist nicht ganz so alt – es ist Baujahr 1966.
Polterstraße nach Potsdam Parkkonzeption für Dorfaue und Erinnerungen im Bagenzer Schloss Straßenlärm und beschauliche Ruhe sind in Bagenz gleichermaßen zu erleben. Im Dorfkrug gibt es Forelle ohne Gräten, Alpakas werden ausgeführt und im Tranitz-Fließ wuchert das Schilf. Selbst ein Schloss, dessen Ära mit einer Silvesterfeier geendet hat, war zu besichtigen beim Ortsrundgang in Bagenz. Von Klaus Gentzsch
Ein Pulk von 20 Radlern saust durch die Bagenzer Dorfaue und will nach links Richtung Spremberg. Da quietschen die Bremsen. „Ich habe es ja immer gesagt, diese Zufahrt zur Spremberger Straße müsste als Einbahnstraße ausgeschildert werden“ sagt HansJürgen Kabat vom Ortsbeirat. Einig ist sich die Dorfrundgangsgesellschaft, dass die Straßenentwässerung der Dorfaue in Angriff genommen werden muss. Ortsvorsteher Bernd Mariaschk hat vorgeschlagen, dies in Zusammenhang mit einer Parkplatzkonzeption anzugehen. „Die wilde Parkerei, besonders an Wochenenden, kann so nicht weitergehen“, sagte Mariaschk. Seine Idee: Parkflächen quer zur Mauer der Kleingartenanlage. Die Spremberger Straße (L 47) ist ab der Kurve in Richtung
Laubsdorf mit Großpflaster aus Granit versehen. Ein Tempolimit auf 30 km/h ist bislang gescheitert, eine Peter Lehmann Schwarzdecke ärgert sich über nicht in Sicht. Peter LehStraßenlärm. mann (71) schildert die Situation: „Ab morgens fünf Uhr sind die Lkw zum Heizwerk Sellessen unterwegs. Manchmal wackeln die Scheiben und es klirrt das Geschirr, wenn die 40 Tonner durch Bagenz fahren. In der Kurve hat es schon die Granitsteine angehoben. Mit einer Klebetechnik müssten die Lücken verfüllt werden. Dann hätte man mit wenig Geld einen großen Nutzen erreicht. Doch auf uns hört man ja nicht.“ Die Landtagsabgeordnete Birgit Wöllert (Die Linke), zufällig in Bagenz unterwegs, hat es gehört, und wolle sich des Themas in Potsdam annehmen. Ortswehrführer Sven Scholtka ist sich sicher, dass die Bagenzer das älteste noch einsatzbereite Feuerwehrfahrzeug im Landkreis haben. Der Daimler (Baujahr 1966) sei von den Kameraden zweimal komplett lackiert worden. „Noch ist das Fahrzeug ein-
satzbereit“, sagt Scholtka, „aber wie lange noch, ist ungewiss. Die Pumpe hat schon einen Treffer.“ Der Ortswehrführer drängt auf ein neues Fahrzeug, weiß aber, dass es 240 000 Euro kosten werde. „Wir müssen handeln, ehe es brennt“, macht Schola Druck. Günther von Rhein hat vom Dorfrundgang gehört, habe aber nicht kommen können, weil er im Urlaub sei. Dies erklärte Bernd Mariaschk nach einem Telefonat mit dem Schlossbesitzer. Der habe den Rasen mähen lassen und erlaubt, dass sein Schloss von innen besichtigt werden dürfe. Bei den Ortsrundgang-Teilnehmern löste dies eine Erinnerungswelle aus. Von der ersten Jugendweihe im Jahr 1958 schwärmt Christel Schlenker und Hans-Jürgen Kaba ist immer noch von der grandiosen Silvesterparty im Jahr 2000 begeistert. Dann war Schluss.
Gäste kommen: Ringsum das Schloss ist gemäht worden.
Eine alte Mühle steht auf dem Grundstück Dorfaue 1. Dort lebt die Bagenzerin Anita Klein (70) mit ihrem sechsjährigen Berner-Sennenhund Arko und vielen anderen Tieren. „Wenn ich einen Sechser im Lotto hätte, würde ich die Mühle sofort wieder herrichten lassen, sie ist noch in einem guten Zustand“, sagt Anita Klein. Sie habe die Mühle noch gekannt, als sie in Betrieb war. „Ich sehe noch die mit Getreide voll geladenen Pferdegespanne auf dem Hof stehen“, erzählt sie. Die Mühle sei von 1899 bis 1960 in Betrieb gewesen und zum Teil in drei Schichten gelaufen. Sie habe eine Tagesleistung von 20 Tonnen gebracht. ma
Lamas sind auch in Bagenz zu Hause Auf dem Reiterhof von Heike Henschel (Foto) sind 13 Pferde und Ponys, fünf Esel und 16 Lamas zu Hause. „Die Lamas sind Wolllieferanten und Landschaftspfleger zugleich“, sagt Heike Henschel. Im Jahr 1998 habe sie sich das erste Lama angeschafft, seit dem Jahr 2000 befinde sich die LamaZucht im Aufbau. ma
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Montags ist Seniorensport und Reha-Gymnastik im Vereinshaus. Margit Pätz (Mitte) von der Volkssolidarität kommt seit dem Jahr 2003 regelmäßig nach Bagenz. Sie sagt: „Wir treffen uns für eine Stunde, Foto: Martina Arlt durchschnittlich kommen so zwölf Senioren.“
Bagenzerin wartet auf Sechser im Lotto
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Bei SpreeCamp buchen Touristen aus ganz Deutschland, aber die Sachsen sind mit einem Anteil von 70 Prozent Spitzenreiter an der Talsperre Spremberg. Wie SpreeCampGeschäftsführer Torsten Blondzik mitteilt, habe er 273 Dauercamper auf seiner Liste. Nach seinen Angaben seien in diesem Jahr mit Stand vom 31. August 19 130 Übernachtungen gebucht worden. Pro Saison werden bis zu 30 000 Tagesbesucher am Stausee gezählt. ma
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der SpreeCamp Betriebsgesellschaft mit Sitz am Stausee, Bagenzer Seite. Hauptgesellschafter von SpreeCamp ist die Gemeinde Neuhausen/Spree. „Für uns gehören die Cottbuser und Bagenzer Strandseite zusammen. Damit haben wir insgesamt 20 Hektar zu bewirtschaften“, so Blondzik. Die Besucher schätzen am Stausee besonders die Ruhe in der Natur, die Fahrradwege und das Familiencamping. Im Juli und August seien die Plätze zu 100 Prozent ausgelastet, die Zahl der Übernachtungen zeige eine steigende Tendenz, sagt Blondzik. Zu den Höhepunkten dieses Jahres hätten für ihn und die Gäste das Drachenbootrennen und das Konzert mit „Karat“ gehört. „Wir sind mit der Besucherzahl zufrieden, es hat funktioniert“, sagt Geschäftsführer Torsten Blondzik. ma
DIE ANZEIGENECKE
auch den Bagenzer Strand kennt, wird festgestellt haben, dass sich viel verändert hat. Durch die Strandsanierung sind beide Strände attraktiver geworden, auch die Wasserqualität hat sich verbessert. „Für beide Seiten, Südstrand und Bagenzer Strand, sind rund fünf Millionen Euro investiert Torsten Blond- worden. Am zik, SpreeCamp- Nordstrand Geschäftsführer. entstehen neue Parkplätze und der komplette Bereich wird ausgebaut. Auch dort werden einige Millionen benötigt“, sagt Torsten Blondzik (44). Er ist seit zwei Jahren Geschäftsführer
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