Lausitzer Rundschau
DIE N S TA G, 17. MÄRZ 2 0 0 9
Lokales
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Elbe-Elster-Rundschau
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Auf Stippvisite im Falkenberger Ortsteil Beyern Von diesjährigen Jubiläen im Dorf, unternehmungslustigen und sportlichen Einwohnern und warum das Licht ausgehen soll
Feier voraus
Alles Frauen, nur ein Mann
Eigentlich gibt es in der Kindertagesstätte des Dorfes in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen zu feiern: das 50-jährige Bestehen der Einrichtung und das 10-jährige unter der Leitung von Annett Heyse und Annette Göpel. Richtig gefeiert werden soll am Nachmittag des 9. Mai. „Wir laden dazu die Betriebe der Gemeinde, alle ehemaligen Erzieher und technischen Mitarbeiter, die ehemaligen Bürgermeister und natürlich alle Interessierten herzlich ein“, ist schon heute von Annett Heyse zu hören. Gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin betreut sie derzeit um die 15 Kinder, nicht nur aus Beyern, sondern auch aus umliegenden Orten. „Was uns hier so einmalig macht? Die Zugehörigkeit zum Dorf, die Akzeptanz, die wir tagtäglich erfahren“, sagt sie. „Man hilft uns ohne Wenn und Aber, genau so wie wir uns in alle Belange im Dorf einbringen, soweit es in unseren Kräften steht. Das war bei unseren Vorgängern so, und das konnten wir erhalten.“ sk
Seit nunmehr 15 Jahren bestimmt der Kultur- und Freizeitclub das Geschehen im Dorf mit. Für Vorsitzende Sabine Maybach und die anderen Vereinsmitglieder eine ereignisreiche Zeit. Durchweg Frauen nehmen sich momentan dem geselligen Leben an, nur ein Herr rettet die Ehre der Männlichkeit. Ortsvorsteher Buchwald hat sich am Biertisch zum Mitmachen überreden lassen. Bereuen wird er dies nicht, denn die Damen überzeugen mit scheinbar unerschöpflichem Einfallsreichtum und einer großen Portion Elan. Bester Beweis ist die kurzfristig zu
Lehrgang Die Forstbetriebsgemeinschaft Beyern ist gegenwärtig dabei, einen Lehrgang zum Erwerb des Motorsägenscheins vorzubereiten. „Ohne entsprechende Erlaubnis ist das Arbeiten mit solch einer Säge ja nicht mehr erlaubt“, begründet Siegmund Quick das Vorhaben. „Wer Interesse hat, sollte sich melden. Sobald genügend Teilnehmer zusammengekommen sind, kann der Lehrgang, der an einem Samstag angeboten werden soll, stattfinden.“ Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft zahlen dafür 50 Euro, Nichtmitglieder 60 Euro. Anmeldungen unter Telefon 035363 271. sk
Ein Zirkusprogramm wird derzeit für die große Geburtstagsfeier einstudiert.
Täglich einmischen Ortsvorsteher, Sportvereinschef, Kirchenrat, Kulturobmann — es gibt fast keinen Bereich des dörflichen Lebens, in dem Edgar Buchwald nicht mitmischt. Er hat eben mehr von seinem Vater, Ehrenfried Buchwald, abbekommen, als er sich je denken mochte. „Ich wollte eigentlich nie so werden wie er“, hat Edgar Buchwald kürzlich in einem RUNDSCHAU-Gespräch verraten. „Immer war er woanders unterwegs. Hat sich um dieses und jenes gekümmert“, blickt er zurück. Und nun sieht sein Leben genau
so aus, denn im Hause Buchwald kann man nicht abseitsstehen. Das aktive Einmischen in das Leben wird dort scheinbar in die Wiege gelegt. Edgar Buchwald musste jedenfalls kein stattliches Alter erreichen, um im Ort als Beyrisches Original zu gelten. Gemeinsam mit Stephan Haag und Dr. Jörg Reibig hat er die politischen Geschicke seines Heimatortes in die Hand genommen. Das Dreierteam wird vom Ortsbürgermeister-Vorgänger Karsten Dauer ergänzt. „Wir wollen uns darum
kümmern, dass Beyern so lebens- und liebenswert bleibt, wie es ist“, benennen sie die gemeinsame Devise. Mithilfe vieler anderer Partner im Dorf muss ihnen nicht bange sein, dass dies auch zu leisten ist. Besonders freut sich Buchwald, dass der Abend zum 60-jährigen Jubiläum des Sportvereins so ein Erfolg war. „Georg Kläber, den wir dort zum Ehrenmitglied ernannt haben, hat sich darüber so gefreut, dass er danach gleich 100 Euro für den Verein gespendet hat“, ist zu erfahren.
Nachtabschaltung scheint beschlossene Sache Wenn überall im Stadtgebiet von Einsparungen bei der Straßenbeleuchtung gesprochen wird, dann will man in Beyern dem nicht nachstehen. „Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe etwa 15 Jahre die Straßenbeleuchtung im Ort bedient“, sagt Ortsvorsteher Edgar Buchwald und plädiert im nächsten Atemzug schon dafür, wieder zu gewohnten Verhältnissen zurückzukehren. Was heißt: Nachts das Licht auszuschalten. „Davon sind wir erst abgekommen, als wir die Eingemeindung zur Stadt Falkenberg vollzogen haben. Weil es dort nachts überall hell war, haben wir bei uns das Licht dann eben auch
angelassen“, erinnert Dr. Jörg Reibig. Die Abschaltung jeder zweiten oder dritten Straßenlampe sei in Beyern nicht möglich, macht er deutlich. Dazu fehle es an den technischen Voraussetzungen. Eine komplette Abschaltung während einer bestimmten Nachtzeit sei jedoch problemlos zu arrangieren. „Wenn ich sehe, was aus der Stadtkasse alles für Beyern finanziert wird, zum Beispiel Kita, Feuerwehrumbau und Mehrzweckhalle, dann kommt unser Ort gut weg. Da kann man im Gegenzug auch beim Sparen helfen“, bittet Dr. Reibig bei den Einwohnern um Verständnis.
Sportlich bis ins hohe Alter
Edgar Buchwald führt zudem das Argument an, dass ja schließlich auch kein Grundstücksbesitzer die gesamte Nacht sein Hoflicht leuchten lasse. Warum dann die Kommune das Straßenlicht im gesamten Dorf? Uneinigkeit herrscht nur über den Zeitraum der nächtlichen Finsternis. Sollen die Lampen schon ab 23 bis vier Uhr morgens, oder doch erst ab 24 oder 1 Uhr in der Nacht ausgehen? Edgar Buchwald ist für den früheren Zeitpunkt. „Denkt mal an die Geburtenstatistik“, wagt er einen humorvollen Seitenhieb auf die rückläufigen Kinderzahlen im Stadtgebiet. sk
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Haltepunkt Seniorensport ist der neue Renner beim SV Frieden Beyern. Unter Anleitung von Hannelore Schneider halten sich die 18 Frauen im Alter zwischen 62 und 76 Jahren fit. Regelmäßig stehen mittwochs Lockerungs- und Dehnungsübungen sowie Gymnastik auf dem Plan. „Und das scheint den Sportlerinnen zu gefallen, denn sie kommen immer wieder“, lacht die Trainerin über den unermüdlichen Einsatz ihrer Frauen. Für die schöneren Tage sind Radtouren geplant, „denn bei Sonnenschein wollen wir doch nicht in der Turnhalle bleiben“. Offizieller Start der Seniorensportgruppe war zu Beginn des Jahres, aber schon heute möchte keiner mehr die Treffen missen.
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Am Samstag entscheidet sich die Ortsmeisterschaft im Skat. Ab 18 Uhr wird dann in der Gaststätte „Sportiv“ das letzte Turnier der diesjährigen Winterserie ausgetragen. Seit Oktober wurden die Skatfreunde jeden Monat einmal an die Tische gebeten. Deren drei besten Tagesergebnisse gehen in die Wertung ein. Volker Ponikau liegt aktuell vor Nils Müller fast uneinholbar in Führung. sk
Ortsbegehung Zu einem ungewöhnlichen „Spaziergang“ haben sich vor wenigen Tagen der Ortsbeirat des Falkenberger Ortsteils Beyern und der Leiter des städtischen Bauhofes getroffen. „Wir sind alle Straßen abgegangen und haben uns umgesehen, wo Handlungsbedarf ist“, berichtet Ortsvorsteher Edgar Buchwald. Besonderes Augenmerk habe dabei dem übermäßig wuchernden Grün gegolten. „Beim Grünverschnitt ist einiges zu tun“, sagt das Dorfoberhaupt. Die Liste der Aufträge an den Bauhof sei entsprechend lang geworden. „Das ist Arbeit für mehrere Jahre“, resümiert Buchwald, denn die Zeit, in der Grünschnitt erlaubt sei, sei bekanntlich sehr kurz bemessen. sk
Fotos: Sven Gückel
und mehr. Besonders freut sich Friedhelm Richter, dass der Kontakt zu der Seniorengruppe in Rehfeld so gut funktioniert. Gemeinsam ergänze man sich prima. Doch nicht nur das Reisen steht für die Rentner auf dem alljährlichen Programm, auch tatkräftiges Anfassen im Heimatort. „Bei den Dorffesten sind wir immer mit dabei. Die Kaffeetafel ist unser Part. Nicht nur daran sitzen, sondern sie auch reichlich bestücken und die Gäste versorgen“, berichtet der 70Jährige. sk
66 Senioren hat Friedhelm Richter, der Vorsitzende des Seniorenklubs in Beyern, derzeit um sich geschart. Deren Ziel sind regelmäßige Unternehmungen, im Sommer ebenso wie im Winter. „Wir waren schon so viel unterwegs, dass uns so langsam die Ziele in der näheren Umgebung ausgehen“, berichtet Richter nicht ohne Stolz. In diesem Jahr soll es zum Beispiel eine Busreise nach Grimma mit kleiner Schiffsfahrt sowie einen Busausflug in den Findlingspark Nochten geben, darüber hinaus Radpartien, Kutschfahrten
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Morgen gibt es mit der Fördermittelübergabe für den Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Beyern den offiziellen Startschuss für das Bauvorhaben. Wehrführer Andy Löppen kann noch gar nicht richtig glauben, welche tollen Bedingungen schon in wenigen Monaten das ehrenamtliche Engagement seiner Kameraden um ein Vielfaches verbessern werden. „Das ist für uns wie ein Fünfer im Lotto“, fasst er seine Gefühle zusammen. 15 Einsatzkräfte zählt die Feuerwehrgruppe in Beyern per 1. Januar 2009. „Dabei profitieren wir von der guten Nachwuchsarbeit der zurückliegenden Zeit. Im vorigen Jahr wurden drei Jugendliche in den aktiven Dienst übernommen, in diesem Jahr sind es voraussichtlich zwei.“ Maßgeblichen Anteil an der kontinuierlichen Arbeit mit dem Nachwuchs hat Detlef Kluge. Gemeinsam mit Thomas Kramm weiß er die Mädchen und Jungen abwechslungsreich zu beschäftigen. „Momentan sind es acht, wir müssen nachlegen“, gibt der Feuerwehrchef vor. sk
Rüstige und aktive Senioren
Der Bahnhof in Beyern, auf dem schon seit vielen Jahren keine Personenzüge mehr halten, fristet ein trauriges Dasein. So mancher aus dem Ort würde sich freuen, wenn der Haltepunkt wieder aktiviert würde. Bürgermeister Herold Quick versprach in der zurückliegenden Einwohnerversammlung, sich der Bitte anzunehmen, merkte jedoch an, dass die Bahn AG ein schwerer Verhandlungspartner sei. sk
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Freudentag
Jahresbeginn anberaumte Winterwanderung, bei der an die 70 dick Eingemummelte zum Großrössener Teich stapften. „Es war fantastisch“, schwärmt man noch heute davon. Ob Knutfest, Hilfe beim Dorffest (für das schon in dieser Woche die Vorbereitungen beginnen sollen), Adventskranzbinden oder die große Herausforderung Märchenspiel zur Weihnachtsfeier — Gelegenheit zum Betätigen und zum abwechslungsreichen Unterhalten der Einwohner finden die KFC-Mitglieder im Lauf des Jahres reichlich. Viele zufriedene Gäste sind immer ihr bester Lohn. sk
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D I E N S TAG, 17. MÄR Z 2 0 0 9
Finanzminister Speer hält die Festrede bei der Kreishandwerkerschaft
Frühlingsfest für den rbb-„Landschleicher“ in Oppelhain Oppelhain. Am Sonntag, 5. April, startet um 10.30 Uhr an der Paltrockwindmühle von Oppelhain „Unser kleines Frühlingsfest!“. Es wird den Rahmen bilden für die Fernsehsendung „Der Landschleicher extra“ des rbb. Unter dem Motto „Frühlingszeit in Oppelhain“ sind alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde und Umgebung dazu als „Mitwirkende“ eingeladen. Die Sendung wird dann am Karfreitag, 10. April, um 18.55 Uhr im rbb Fernsehen Brandenburg gesendet. „Wir haben die große Chance, uns in Vorbereitung auf den 18. Mühlenmarkt und den Wettbewerb um die Naturparkgemeinde 2009 als lebensfrohe, lebendige Gemeinde zu präsentieren“, werben Ortsvorsteher Wilfried Büchner und Bürgermeister Christian Jaschinski um die Unterstützung der Bürger. leh
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Elbe-Elster-Rundschau
NACHRICHTEN
Die Menschen sind besser und schlechter als ihr Ruf
Finsterwalde. Der brandenburgi-
sche Finanzminister Rainer Speer wird am Freitag in Finsterwalde bei der feierlichen Gesellenfreisprechung der Winterprüfungen 2008/09 der Niederlausitzer Kreishandwerkerschaft die Festrede halten. Ihre Zeugnisse erhalten in der Aula der Oberschule Finsterwalde Straßenbauer, Maler und Lackierer/FR Gestaltung und Instandhaltung, Bauten- und Objektbeschichter, Karosserie- und Fahrzeugmechaniker/FR Karosserieinstandhaltungstechnik, Metallbauer/FR Konstruktionstechnik sowie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Handlungsfeld Wassertechnik und Wärmetechnik. Die besten Gesellen werden gesondert geehrt. leh
Finsterwalde
Der Haupt- und Finanzausschuss tagt
Fulminanter Vortrag von Dr. Felix Leibrock zur 13. LiteraTour in Finsterwalde Den Auftakt zur 13. LiteraTour durch den Elbe-Elster-Kreis vollzog Dr. Felix Leibrock am Freitagabend in der Buchhandlung Mayer in Finsterwalde. Mitgebracht hatte er zwei eigene Romane und zehn weitere Neuerscheinungen, die er unter dem Motto „Das Leben als Achterbahn“ als Symbol für das Leben im stetigen Wechsel von Auf und Ab vorstellte. Von Jürgen Weser
Auch mit seiner dritten Veranstaltung in Finsterwalde kam der Pfarrer und Literaturwissenschaftler sowie ehemalige Kulturstadtdirektor Weimars beim Publikum gut an. Seine Tätigkeiten als Seelsorger in Apolda und als Studienleiter an der Evangelischen Akademie Wittenberg lassen ihm wieder mehr Freiraum zum Schreiben, schmunzelte der Literaturexperte. Vor allem aber Zeit zum Lesen, staunten die sechzig Zuhörer, denn die zwölf Bücher, mit denen er Themen wie Aufbruch, Erinnern und Vergessen, Sehnsucht, Liebe und Sterben in einen Lesekosmos packte, sind alle innerhalb des letzten Jahres erschienen. Offensichtlich gilt auch für Leibrock, dass „die Achterbahn immer schneller in einer beschleunigten Welt fährt“. „Achterbahn“ heißt die Lebenserinnerung von Frido Mann, mit der der jetzt 68-jährige Lieblingsenkel von Thomas Mann sein Erinnern und Vergessen bewältigt hat. Vergessen, erfuhren die erstaunten
„Das Leben als Achterbahn“ beleuchtete Dr. Felix Leibrock in der Foto: Dietmar Seidel Buchhandlung Mayer in Finsterwalde.
Zuhörer, weil er „eine grauenvolle Kindheit“ durch lieblose Eltern erfuhr. Der GroßvaterGroßschriftsteller ließ ihn im „Doktor Faustus“ als literarische Figur gar sterben. Die Achterbahnfahrt führte Leibrock eloquent und humorvoll über Günter Grass „Die Box. Dunkelkammergeschichten“, mit denen sich der nächste Großschriftsteller „von seinem schlechten Gewissen als Vater im Kreise der Großfamilie befreien möchte“, zum vielleicht künftigen Großschriftsteller Uwe Tellkamp, der mit „Der Turm“ einen sprachgewaltigen und manchmal etwas sperrigen Roman „über das untergegangene Land DDR“ geschrieben habe. Das klassische Bildungsbürgertum wird aus der Dresdener Nische geholt, in der man der sozialistischen DDR trotzen wollte. „In welcher Nische ist das Bildungsbürgertum heu-
te?“, fragte Leibrock und weist auf die lange Achterbahnfahrt des Lesers bei der Lektüre des 1000-Seiten-Epos hin. „Die Liebe hört niemals auf, umschrieb Dr. Leibrock die wundervollen Liebesgeschichten von Johanna Aadorjan „Eine exklusive Liebe“ über ein jüdisches Ehepaar, das aus dem KZ-Überleben Kraft für eine lebenslange Liebe schöpfte, und Feridun Zaimoglus „Liebesbrand“ über nie aufhörende Sehnsucht nach Liebe. Die Achterbahn schwebt hier hoch über den Wolken. Karen Duwes Roman „Taxi“ stürzt die Bahn wieder in die Tiefe und zeigt mit bedrückenden Erfahrungen einer Hamburger Taxifahrerin, „die Menschen sind schlechter als ihr Ruf“. Den Gegenbeweis liefert Leibrock mit Kurt Peipes Bericht „Dem Leben auf den Fersen“ über dessen 3000 Kilometer Wande-
Die 3. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses von Doberlug-Kirchhain beginnt am heutigen Dienstag um 18 Uhr im Rathaus. Eine Einwohnerbeteiligungssatzung und die Hauptsatzung stehen ebenso auf der Tagesordnung wie die zweite Lesung des Haushaltsplans. leh
Doberlug-Kirchhain.
rung als todgeweihter Krebskranker. „Menschenwürdig sterben“ von Walter Jens und Hans Küng als Neuauflage berührt vor allem mit dem Nachwort von Inge Jens, die das von ihrem Mann postulierte Recht auf einen selbstbestimmten Tod vor dem Hintergrund seiner Demenz-Erkrankung hinterfragt. Das Interesse der Besucher galt natürlich vor allem auch den beiden Romanen von Felix Leibrock. In „Wüstenrose“ lässt er eine Frau aus gewalttätiger Ehe ausbrechen und schreibt gegen Klischees über muslimische Männer an. Humorig berichtete Leibrock über seine Erlebnisse mit der gastfreundlichen Polizei in Südtirol. Dort spielt sein gerade erschienener Kriminalroman „Almrausch“. Es gehe, verriet Leibrock, nicht nur um die Lösung eines Kriminalfalles, sondern er mache sichtbar, wie Verbrechen in der Idylle des Südtiroler Lebens, das er als Urlauber liebt, entstehen können. Der Autor verknüpft den Fall mit tatsächlichem politischen Geschehen, das nach Tibet und zu den Zeugen Jehova führt. „Wenn genügend Bücher verkauft werden, ist vom Rosenheim-Verlag ein weiterer Krimi geplant“, motivierte Leibrock schmunzelnd, bevor er zum Abschluss mit „Alpenrock“ als Akkordeonist überraschte. An den Finsterwaldern soll der nächste Krimi Leibrocks nicht scheitern. Sie kauften fleißig den ersten und ließen ihn signieren.
Irrige Ansichten ironisch aufgeklärt Finsterwalde. Der Berliner Ka-
barettist und Schriftsteller sowie gebürtige Finsterwalder Peter Ensikat liest am heutigen Dienstag um 19 Uhr im Kreismuseum Finsterwalde aus „Populäre DDR-Irrtümer“. Darin nimmt er irrige Ansichten unter die Lupe und klärt mit wohlwollender Ironie auf. Der Eintritt kostet 5 Euro (ermäßigt 3 Euro). pm/leh
Filmfestival: „Die Schuld, eine Frau zu sein“ Finsterwalde. Im Finsterwalder Kellercafé wird am heutigen Dienstag im Rahmen des Filmfestivals „Über Macht“ der Film „Die Schuld, eine Frau zu sein“ gezeigt. Beginn ist um 19 Uhr. Als Wiedergutmachung für ein angebliches Vergehen ihres Bruders wird die Pakistanerin Mukhtar Mai von den Männern eines Nachbarclans vergewaltigt. Doch die junge Frau weigert sich, sich aus Scham selbst zu töten, wie es üblich ist. Sie bringt stattdessen die Täter vor Gericht und baut mit der Entschädigungszahlung die erste Schule für Mädchen und Frauen in ihrem Dorf auf. pm/leh
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Am 21. April begeht der Seniorenbeirat von Fürstlich Drehna sein zehnjähriges Bestehen. „Das wollen wir gemeinsam mit den anderen Vereinen beim Mühlentag feiern“, sagte der Vorsitzende Erich Kuba. „Uns liegt viel daran, dass hier im Dorf alle zusammenwirken, Cliquenwirtschaft bringt uns nicht weiter“, fügte er an. 17 Mitglieder zähle der Seniorenbeirat aktuell. An jedem zweiten Mittwoch im Monat treffen sie sich. Viermal jährlich organisieren sie eine Verkehrsteilnehmerschulung. Neue Mitglieder mit neuen Ideen seien willkommen. Das größte Projekt, das der Seniorenbeirat auf die Beine gestellt habe, sei das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des I. und II. Weltkrieges, so der Vorsitzende. „Zu den Kranzniederlegungen am Volkstrauertag sollten die Senioren dann aber auch erscheinen“, merkte Annegret Haupt kritisch an. klb
Parkplatzschilder kommen Das wilde Parken an Straßenrändern und im Bereich des Marktes insbesondere bei Veranstaltungen wurde von den Einwohnern bemängelt. Ein Parkleitsystem fehle, das die Besucher auf den großen Parkplatz hinter der Einfahrt zum Schlossareal hinweise. „Das wird sich ändern. Die Schilder sind schon angefertigt. Sie liegen in Luckau bereit und werden demnächst aufgestellt“, informierte Orstvorsteherin Annegret Haupt. klb
Fester Standort für mobile Händler Die mobilen Einkaufsmärkte, wie Bäcker, Fleischer, Gemüsehändler, bekommen demnächst einen festen Platz zugewiesen. „Sie werden künftig auf dem Markt ihre Türen öffnen, dazu ist dieser schließlich da“, teilte Annergret Haupt mit. Bisher touren die Fahrzeuge durch alle Straßen und parken auf unbefestigten Randstreifen vor Grundstücken oder in Kreuzungsbereichen, was von den Einwohnern kritisiert wurde. klb
Jugend hält zusammen Rund 20 Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahren gibt es in Fürstlich Drehna. „Wir halten gut zusammen, treffen uns immer am Wochenende, denn die meisten arbeiten oder lernen auswärts“, erzählt Henrik Pilz. Viele sind im Motorsportverein aktiv und in der Freiwilligen Feuerwehr. klb
Elbe-Elster-Rundschau
Friedhofsmauer, stilles Örtchen und stauendes Quellwasser
SA/SO, 7./8. MÄRZ 2009
STIMMEN
RUNDSCHAU-Bürgersprechstunde: Einwohner legen die Finger auf mehrere Wunden 20 Einwohner waren am Mittwoch Abend in den Gasthof „Zum Hirsch“ in Fürstlich Drehna gekommen. Mit Ortsvorsteherin Annegret Haupt, Ortsbeiratsmitglied Ardo Brückner und der RUNDSCHAU diskutierten sie insbesondere Probleme, die ihnen schon längere Zeit auf der Seele liegen.
Gerhard Gronauer: „Die Gräben im Quellgebiet an der Crinitzer Straße sind zuletzt im Jahr 1993 geräumt worden. Jetzt ist längst alles zugewachsen und das Wasser kann nicht mehr richtig abfließen. Das ist alles Handarbeit. Überall in den Gemeinden sieht man Leute, die solche Arbeiten machen. Geht das nicht auch bei uns?“ Fotos/4: klb
Von Birgit Keilbach
Als erstes Ärgernis brachte Gisela Musaeus den Zustand der Friedhofsmauer und des Friedhofs insgesamt zur Sprache. „Wenn man zum Friedhof hinauf kommt, dieser Anblick der Mauer mit den Holzstempeln links und rechts vom Eingang, das ist doch eine Schande“, machte sie ihrem Herzen Luft. An den Ecken seien die Steine herausgebrochen, würden von großen Laubhaufen bedeckt. „Als die Kirche noch den Friedhof gemacht hat, war er in Ordnung, jetzt muss von Luckau für Ordnung gesorgt werden“, schickte sie einen Appell in Richtung Stadtverwaltung. Für die Rekonstruktion der Fried-
Ausführlich diskutierten die Einwohner am RUNDSCHAU-Stammtisch mit Ortsvorsteherin Annegret Haupt (l.) und Ortsbeiratsmitglied Ardo Brückner (r.), was sich im Dorf in nächster Zeit noch bewegen muss. Fotos/2: Keilbach
schlug er vor. Auch für die Pflegearbeiten könnten doch EinEuro-Jobber eingesetzt werden, schob er nach. Das Friedhofsumfeld vom Wildwuchs frei zu schneiden, habe die Freiwillige Feuerwehr sich angeboten, erklärte Ortswehrführer Ulrich Natusch. „Nur wenn Anliegerinteresse besteht“, habe die Antwort der Stadtverwaltung gelautet.
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hofsmauer setze sich der Ortsbeirat seit Jahren ein, erklärte Annegret Haupt, doch auch die anderen 15 Ortsteile würden Geld für Investitionen benötigen. In Fürstlich Drehna sei in den letzten Jahren viel investiert worden. „Die Mauer ist ein Einzeldenkmal und das kostet richtig viel Geld“, fügte sie an. Damit das Bauwerk nicht zusammenfalle, werde es abgestützt. „Wir bleiben weiter dran“, versicherte Annegret Haupt.
Auf ein anderes Problem machte Gastwirt Frank-Wilhelm
Binde aufmerksam: „Die Toilettenanlage am Parkeingang müsste geöffnet und betrieben werden, denn es gibt hier keine öffentlichen Toiletten für die Parkbesucher.“ Doch irgendwo müssten die Reisegesellschaften ja hin. „Die Leute gehen dann rundherum und fragen, wo sie mal auf die Toilette gehen können“, unterstrich Henry Blättermann, der mit seiner Frau ein Lebensmittelgeschäft und eine Pension in der alten Schule betreibt, das Problem. „Eine öffentliche Toilette ge-
Friedhofsmauer Die Kirchengemeinde habe die Friedhofsbewirtschaftung aus finanziellen Gründen abgegeben, erklärte Kirchenältester Horst Reiche auf Nachfrage. „Doch das ist inzwischen neun Jahre her, von Jahr zu Jahr wird es verschoben. Inzwischen ist der Zustand der Mauer viel schlechter geworden“, gab er zu bedenken. Es gebe so viele Ein-Euro-Jobber, die die Steine abreißen und zwischenlagern könnten, „dann wären die Kosten nicht so hoch“,
Wie die denkmalgeschützte aber einsturzgefährdete Friedhofsmauer zurzeit mit Stützen gesichert wird, zeigen Ardo Brückner und Horst Reiche. Der Anblick stört die Fürstlich Drehnaer, doch die Wiederherstellung des Einzeldenkmals ist kostenintensiv.
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hört zum Tourismus“, betonte er. Bisher hätten die Stadt Luckau und die Brandenburgische Schlössergesellschaft, die Eigentümer sei, keine gemeinsame Lösung gefunden, erklärte Ulrich Natusch. „Vielleicht findet sich ja ein Pächter, denn die Anlage muss richtig betrieben werden“, regte er an. Das Problem werde bei Führungen auch von den Parkbesuchern regelmäßig an ihn herangetragen, sagte Ardo Brückner. „Wir werden es uns nochmals auf die Fahne schreiben, denn in die Toilettenanlage ist schließlich auch investiert worden“, versprach er. Im Quellgebiet in der Crinitzer Straße stellten sich jetzt wieder die Wasserverhältnisse ein, wie sie in der 1940-er Jahren bestanden hätten, sprach Gerhard Gronauer eine weitere Problematik an. „Die kleinen Gräben zum Mühlenwehr müssen geräumt werden, denn die Flächen sind jetzt schon vollkommen nass und die Straße ist im Winter hochgefroren“, beschrieb er die Situation. Wenn nichts gemacht werde, bestehe bald nur noch eine Schotterpiste, so seine Befürchtung. Das Problem sei dem Gewässerunterhaltungsverband Obere Dahme/Berste bekannt. Doch bisher habe er nur Hinhaltetaktik erlebt, bemängelte Gerhard Gronauer. Dort könne Technik nicht eingesetzt werden, und mit der Hand räume heute keiner mehr die Gräben, habe er als Auskunft erhalten.
Gisela Musaeus: „Der Anblick der Mauer am Friedhof links und rechts vom Eingang, das ist doch eine Schande. Wenn das so teuer ist, vielleicht können wir hier auch eine Spendenaktion machen, so wie für die Orgel in der Kirche. Es muss etwas gemacht werden an diesem Friedhof. Als er noch zur Kirche gehört hat, war er in Ordnung. Jetzt liegt überall noch das Laub vom vorigen Jahr.“
Henry Blättermann: „Es muss doch ein Weg dahin führen, dass sich dieser unschöne Anblick des Friedhofs ändert. Wird überhaupt etwas gemacht, und wenn ja, wann und wie wird das vor sich gehen? Das ist doch die Frage, die hier im Raum steht.“
Landschaftspark liegt den Einwohnern am Herzen Einwohner können sich an Pflegearbeiten beteiligen Zu den Verantwortlichkeiten hinsichtlich der Pflege des Landschaftsparks am Schloss erläuterte Ardo Brückner, Vorsitzender des Kultur- und Heimatvereins, dass diese klar geregelt seien. Der Eigentümer des Schlosses sei entsprechend einem Vertrag mit der Brandenburgischen Schlössergesellschaft für die ständigen Pflegearbeiten zuständig. Die Schlössergesellschaft beauftrage größere Arbeiten. „Sie ist sehr bestrebt, die Qualität der Anlage zu erhalten“, stellte er fest. Beispielsweise sei in den vergangenen Monaten des Winterhalbjahres das Bewässerungssystem erneuert worden. „Außerdem erfolgten Pflegearbeiten am Schlossteichufer und auf den Inseln“, ergänzte er. Zudem habe
sich für die Einwohner am Status des Parks nichts geändert: „Wir können den Park genauso öffentlich nutzen wie früher. Deshalb engagieren wir uns als Kulturund Heimatverein auch weiterhin ehrenamtlich für die Pflege der Anlage“, ergänzte er. Henry Blättermann regte an, dass der Verein alle Einwohner zur Beteiligung an der Parkpflege aufrufen könnte. Das unterstrich Gisela Musaeus: „Wir haben früher auch zweimal Einsätze auf dem Friedhof gemacht. Das könnte im Park genauso stattfinden.“ Ortsvorsteherin Annegret Haupt appellierte an das Verantwortungsgefühl der Fürstlich Drehnaer. Immer wieder stelle sie fest, dass die Tore an den Seiteneingängen offen seien. klb
Ardo Brückner: „Rund 20 Millionen Euro sind in der Vergangenheit von der Brandenburgischen Schlössergesellschaft zur Instandsetzung von Schloss und Nebenanlagen nach Fürstlich Drehna geflossen. Der Park kann nach wie vor öffentlich genutzt werden. Zu den Pflege-Arbeitseinsätzen des Heimatvereins ist jeder Helfer gern gesehen.“
Lausitzer Rundschau
D I E N S TAG, 17. MÄR Z 2 0 0 9
Lokales
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Elbe-Elster-Rundschau
Volle Halle zur Aqua Lounge
Arbeitsperspektive mit viel Meerblick
Ab April in Plessa wieder Mühlensonntage Plessa. Auch in diesem Jahr wird es wieder jeden dritten Sonntag im Monat sagenhafte Mühlensonntage an und in der Plessaer Elstermühle geben. Der erste findet am 19. April statt. Auf dem Programm stehen ab 14 Uhr Mühlenführungen, Geschichten und Sagen der Region, Schaubacken sowie Ausflüge ins Landschaftsschutzgebiet. Für das leibliche Wohl wird mit Süßem und Deftigem von Herd, Pfanne und Grill gesorgt. red/pos
In Elsterwerda über Jobs auf Kreuzfahrtschiffen informieren Zur morgigen Arbeitsmarktbörse in Elsterwerda präsentieren Arbeitsagenturen unter anderem Beschäftigungsmöglichkeiten auf Kreuzfahrtschiffen. Die RUNDSCHAU fragte beim Arbeitgeberservice Elbe-Elster nach, welche Aufgabenfelder ein Job auf einem solchen Schiff umfasst.
Bei welchen Kreuzfahrtunternehmen wird man eine Chance haben sich zu bewerben?
Die Agentur für Arbeit Suhl wird morgen von 10 bis 15 Uhr im Stadthaus Elsterwerda ihr Angebot präsentieren. Darunter sind nicht nur Hochseekreuzfahrtschiffe, sondern auch Flussfahrtschiffe, die innerhalb Deutschlands verkehren. Alle größeren Reedereien, so auch AidaCruises, kooperie-
ren mit der Suhler Agentur. Wie sieht das Aufgabenfeld der zukünftigen Mitarbeiter aus?
Je nach Qualifikation gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, sich auf den Schiffen verdient zu machen. So werden oft Kräfte im Servicebereich gesucht. Auch Köche, Stewards, Techniker oder Animateure werden immer wieder gebraucht. Was viele nicht vermuten: Sogar Kaufleute im Einzelfachhandel, Erzieher und Masseure haben gute Chancen auf eine Anstellung. Wie sieht das Einstellungsverfahren der Reedereien aus?
Zunächst einmal nimmt die Arbeitsagentur in Suhl alle Bewerber in ihren Auswahl-Pool
auf. Ist man einmal drin und entspricht den Anforderungen der Reedereien, bekommt man eine Einladung zum „Recruiting-Tag“. Was einen dann dort erwartet, hängt von der Beschäftigungsstelle ab. Aber wenn man eine solide Grundausbildung hat, ist die halbe Miete schon drin. Der Rest hängt von jedem selbst ab.
Klaus Feldmann gastiert in Oschätzchen
Welche Qualifikationen und Anforderungen muss man für diese Jobs mitbringen?
Neben einer abgeschlossenen Ausbildung braucht es auch Flexibilität und vor allem Motivation. Wer eine hohe Einsatzbereitschaft an den Tag legt, hat eher eine Chance als andere Bewerber. Mit Thomas Mierisch sprach Steven Micksch.
NACHRICHTEN
In der alten Schwimmhalle in Bad Liebenwerda wurde Samstagnacht zur letzten Aqua Lounge des Jahres eingeheizt. Für die munteren Fische im ehemaligen Wasserbecken legten DJ Ron Kay und DJ Scratch auf. Die Veranstaltungsagentur „Studio 74“ konnte sich über ein volles Haus freuen. „Was 2010 folgt, ist noch ungewiss“, so Enrico Lehmann vom Organisationsteam. Am 22. März beteiligt sich die Agentur am Big-Band-Brunch im Kurhaus und richtet am Samstag den Tanzpalast Foto: Veit Rösler im Kurhaus aus.
Oschätzchen. Klaus Feldmann, „Gesicht“ der ehemaligen „Aktuellen Kamera“, ist am 10. Mai in Reichels Landgasthof zu Gast. Unter dem Motto „Literatur trifft Kochlöffel“ bietet er ab 17 Uhr bei einem Menü sein Programm „Mattscheibe – Lachen und lachen lassen“. Karten: Telefon 035341 10254. red/pos
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Blick nach Großthiemig Ob Kirche, Freibad oder Seifenkistenrennen – das Schradendorf hat viel zu bieten
2009 ist das Jahr der großen Jubiläen – Festwochenende im Juli Gleich fünf Vereine der Gemeinde haben in diesem Jahr allen Grund zum Feiern. Der Sportverein wird 110, die Feuerwehr 85, Freibad und Kita 60 und der Jugendklub 15 Jahre alt. Deshalb ist am zweiten Juliwochenende ein großes Festwochenende geplant. Auch die Gemeinde selbst hat laut Ortsporträt auf der Homepage des Amtes Schradenland 620-jähriges Jubiläum. Demnach soll der Ort „Thimmigk“ erstmals im Jahre 1389 erwähnt worden sein. Doch Werner Kirsche, der sich seit den 1970-er Jahren mit der Chronik beschäftigt, ist überzeugt: „Diese Jahreszahl ist längst überholt.“ Wahrscheinlicher sei ein früheres Jahr. Derzeit recherchiert Werner Kirsche im Archiv des Bad Liebenwerdaer Kreismuseum, um Näheres in Erfahrung zu bringen. Sicher ist jedoch, dass vor 60 Jahren mit dem Bau des Freibades begonnen wurde und im gleichen
Geschichten von früher � Der erste evangelische Pfarrer, Andreas Schuricht, hatte noch einen „Nebenerwerb“. Ihm gehörte anfangs auch die „Unterschänke“. Weil das den Großthiemigern missfiel, verkaufte der Pfarrer das Wirtshaus und ließ vom Erlös Bilder an den Emporen in der Kirche malen. � Ein Wunderdoktor lebte einst in Großthiemig. August Förster (1880-1959) war deutschlandweit für seine Heilkunst bekannt. Zeitweise sollen Patienten sogar mit einem Sonderbus aus Meißen angereist sein, um sich von August Förster behandeln zu lassen. In einigen Apotheken der Region soll es sogar noch Försters Tropfen und Einreibung geben. (Quelle: Werner Kirsche)
In der Kita „Sonnenschein“ soll es zum Jubiläum viele kleine Höhepunkte geben.
Jahr auch der Kindergarten entstand. In der heutigen Kita „Sonnenschein“ wird sich ab dem 8. Juli alles um das Jubiläum drehen. Geplant sind ein Tag der offenen Tür und ein großes Kinderfest. Anhand von Collagen soll die Entwicklung des einstigen Erntekindergartens dargestellt werden.
Das an Jahreszahlen größte Jubiläum hat die Sportgemeinschaft „Grüne Eiche“ zu bieten. Der Verein wurde vor 110 Jahren gegründet und teilt sich heute in die Bereiche Fußball (drei Mannschaften), Tischtennis, Laufen und Kegeln auf. 85 Jahre Freiwillige Feuerwehr und 15 Jahre Jugendklub
Fotos: Sattler
vervollständigen den diesjährigen Feiermarathon. „Am Festwochenende werden sich alle Vereine auf dem Sportplatz präsentieren“, kündigt Bürgermeister Andreas Klemm an. Geplant sei zudem, einen kleinen Umzug mit allen Geburtstagskindern zu organisieren. Ines Klut
Bürgermeister sprang mit Die nächsten Höhepunkte Gehrock ins Wasser � Der Topfmarkt findet seit schaft Stunden leisten. Anfangs Seinem Großvater wird Andreas wurde das Bad mit dem Wasser Klemm beim diesjährigen Badfest des Hopfengarten gespeist. Späwohl nicht nacheifern. Hermann Klemm war vor 80 Jahren Bürger- ter musste ein Brunnen gebohrt werden, da die meister und soll zur Wasserqualität Einweihung des Freiunzureichend bades mit Gehrock war. Schon daund Zylinder ins kühmals gab es eile Nass gesprungen nen Holzsein. „Das Bad hieß sprungturm, früher auch Hervon dem ganz mann-Bad“, weiß Wagemutige Andreas Klemm, der sogar vom zumindest von Amts Dach spranwegen in die gen. Einige Fußstapfen seines Großvaters „Eine Grundsanierung des sollen auch im der getreten ist. Seit Freibades können wir uns Schlamm Sprunggrube Herbst 2008 ist nicht leisten.“ gelandet sein. er ehrenamtliIhr Freibad cher BürgerAndreas Klemm hat sich die meister. Gemeinde Der Großthieseitdem immer einiges kosten lasmiger Chronist Werner Kirsche hat einige interessante Details zur sen. Im vergangenen Jahr wurde ein neuer Sprungturm installiert. Geschichte des Freibades zusammengetragen. Wesentlichen Anteil Für die Grundinstandsetzung werden jährlich Mittel eingeplant, in am Bau des Bades hat demnach diesem Jahr 2000 Euro. „Eine umGustav Deutschbahn, ein aktiver fassende Grundsanierung können Turner, gehabt. Zu dieser Zeit wir uns nicht leisten“, so der Bürmussten die Grundstückseigentügermeister. ik mer je nach Größe ihrer Wirt-
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Brücken am Bach sind Dauerbaustellen „Über sieben Brücken musst du gehen.“ Dieser Karat-Song könnte auch für Großthiemig geschrieben sein. Die Gemeinde ist mit ihren acht Brücken am Bachufer auch als „Brückendorf“ bekannt. Erst zwei der Bauwerke sind saniert. „Die Brücken werden uns sicher noch die nächsten Jahre begleiten“, so der Bürgermeister Andreas Klemm. Eine andere Brücke, nämlich der Ersatzneubau an der Pulsnitztalbrücke, ist in diesem Jahr die größte Baustelle in Großthiemig. Die Gemeinde hat hierfür einen Eigenanteil von 128 000 Euro eingeplant. Die Fertigstellung der Brücke an der Hauptstraße/Lindenstraße schlägt mit 30 000 Euro zu Buche. Auch in der Evangelischen Schradengrundschule soll es demnächst mit Bauarbeiten losgehen.
Für den Einbau neuer Fenster stellt die Gemeinde 17 000 Euro zur Verfügung. Die restlichen rund 30 000 Euro kommen aus Fördermitteln. Wie die Mittel aus dem Konjunkturpaket II am besten angelegt wären, darüber hat sich Andreas Klemm auch schon Ge-
danken gemacht. Insgesamt soll Großthiemig 72 584 Euro bekommen, davon mehr als 40 000 Euro für den Bereich Bildung. Bisher gebe es Überlegungen, energetische Sanierungen in der Schradengrundschule und in der Kita durchzuführen. ik
Jahrzehnten immer vor Ostern statt. In diesem Jahr dreht sich am 5. April wieder alles um Gebrauchsgegenstände und Deko aus Ton und Keramik. Beim bunten Markttreiben bieten Händler außerdem Frisches vom Lande an. Auch der Osterhase, der bekanntlich aus dem Schradenland kommt, hat schon seinen Besuch angekündigt. � Eierkullern und Osterfeuer werden in diesem Jahr am 12. April, dem Ostersonntag, in Großthiemig stattfinden. Das Maifeuer ist für den 30. April geplant. � Beim 3. Seifenkistenrennen geht es am 2. Mai wieder um die Wurst. Unter dem Motto „Die spinnen die Helme“ liefern sich die Piloten der kleinen Kisten ohne Motorantrieb wieder ein heißes Rennen. In diesem Jahr ist Großthiemig zugleich Austragungsort für den 2. Lauf zum Sachsenpokal und die Niederlausitzmeisterschaft im Seifenkistenrennen. Anmeldeschluss ist der 20. April. Anmeldeformulare zum diesjährigen Rennen gibt es auch im Internet unter seifenkistenrennen.grossthiemig.info
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Lausitzer Rundschau
SA/ S O, 7. /8. MÄRZ 200 9
Wir aus
Haidemühl
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Elbe-Elster-Rundschau
Haidemühl:
Im Jahr 1999 hatte sich eine knappe Mehrheit der Haidemühler für die neue Ortslage nahe Spremberg ausgesprochen. Nun, zehn Jahre später, meinen sie, angekommen zu sein, wie die RUNDSCHAU zum Ortsrundgang erfuhr.
Haidemühl
Am Haidemühler Teich
U M F RAG E
Warum es sich gut in Haidemühl lebt Zum Tanz ins Dorfgemeinschaftshaus wege von Haidemühl in die Region, man kann gut Inliner fahren, und meine Mutter nutzt die schönen Strecken auch zum Walken. Guter Zusammenhalt besteht in unserem Ort auch zwischen jung und alt, ich kann nicht klagen.“ Elfriede Wolf, 71 Jahre: „Ich ar-
Haidemühl. Mit der im Jahr 2006
abgeschlossenen Umsiedlung haben die Haidemühler mehrere Einwohner verloren. Zugleich entschieden sich Menschen insbesondere aus Spremberg, in den neu angelegten Ort zu ziehen. Die RUNDSCHAU wollte wissen, wie gut es sich nun lebt im neuen Haidemühl. Annekatrin Robst, 28 Jahre: „In unserem umgesiedelten Ort ist alles neu angelegt und gebaut worden, es ist sehr ruhig. Ich gehe in meiner Freizeit gern kegeln, das ist ja bei mir gleich um die
beite in der Volkssolidarität mit und das macht wirklich Spaß. Wir treffen uns oft im Dorfgemeinschaftshaus und organisieren schöne Veranstaltungen. Wenn es einen Anlass zum Tanzen gibt, dann gehe ich in Gesellschaft auch gern zu den gemütlichen Veranstaltungen ins Dorfgemeinschaftshaus, da bin ich immer dabei. Mit meinen Nachbarn habe ich ein gutes Verhältnis, insgesamt kennt man sich ja sowieso im Ort, wir sind uns nicht fremd, ich fühle mich wohl hier.“ Melanie Kermer, 25 Jahre: „Ich
Ecke im Dorfgemeinschaftshaus. Die Kegelbahn ist größer als im alten Haidemühl, wir haben hier jetzt schon beste Bedingungen. Mein Mann trifft sich mit anderen Haidemühlern gern zum Billard, oder wir gehen im Dorfgemeinschaftshaus einfach mal wieder tanzen.“ Matthias Brauner, 19 Jahre: „Wir sind mit unserem Ort jetzt näher an der Stadt dran. Das finde ich erst einmal sehr positiv. Zwei- bis dreimal in der Woche besuche ich auch den Jugendclub im Ort. Meine Hobbys sind An-
geln und Fußball – auch dafür haben wir hier beste Voraussetzungen. Es führen wunderbare Rad-
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habe einen netten Haidemühler Mann und eine schöne Wohnung, was will ich mehr. Wir haben viele Freunde in Haidemühl. Auch beim Zampern waren wir dabei, kulturell ist schon einiges los hier. Gern helfe ich auch mal beim Sozialen Netzwerk mit – wenn Not am Mann ist.“ Es fragte Martina Arlt
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Noch ruhen die Fische im Haidemühler Teich, zu dem in dieser Woche der RUNDSCHAUOrtsrundgang führte. Wie der 24-jährige Marcel Herrmann (r.) vom Anglerverein bestätigt, leben Karpfen, Schleien, Barsche, Hechte,
Zander, Aale und Goldfische im Gewässer. Gegen Welse haben sich die Angler entschieden, weil sie irgendwann Jagd auf die Karpfen machen würden, erklärt Marcel Herrmann. Dafür schaue immer mal wieder der Kormoran vor-
bei. Die Entenküken haben sich im Vorjahr die Greifer geholt. Noch biete das Ufer zu wenige Verstecke. Marcel Herrmann bringt den Kindern der Heidegrundschule in einer AG das Foto: Martina Arlt Anglerlatein bei.
Haidemühler Hobbys
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Nur die Hundehaufen stören / Ordnungsamt will mehr Fairness Die Fahrschule übt Kreisverkehrsfahren und Einparken in Haidemühl. Die neuen Spielplätze werden rege genutzt. Die heilen Wege teilen sich Spaziergänger, Jogger, InlineSkater und Nordic-Walker. Weil der jüngste Spremberger Ortsteil nur wenige Probleme hat, kamen nur wenige Einwohner zum RUNDSCHAUOrtsrundgang. Von Annett Igel
Zwischen den Miethäusern und freien Grundstücken stehen kleine Gartenhäuschen und Schuppen. „Das Budenbauen haben die Haidemühler schon im alten Ort rege betrieben“, bestätigt die Sozialwissenschaftlerin Dorothe Zacharias. „Dort hinten haben Sie ein schönes Beispiel: Kaninchenställe neben winzigem Gartenhäuschen und Bastlerschuppen. So pflegen die Hai-
demühler ihre Hobbys“, sagt Ortsvorsteher Dietmar Kiel. Der Wind schubst kleine Wellen über den Teich. Immer mal wieder müsse die Uferbefestigung etwas aufgefüllt werden – wie im vergangenen Herbst. Vor dem Einkaufzentrum zieht sich eine schwarz-braune Spur über den Weg. Mal wieder ist jemand in einen Hundehaufen getreten. Auch wenn das Glück bringen soll, schiebt der Glückspilz seinen Schuh immer wieder über den Weg, bevor er den Laden betritt. Wie Gunter Maltusch bestätigt, seien die Hundehaufen ein großes Ärgernis in Haidemühl. „Die Spremberger Stadtverwaltung müsste die kostenlosen Hundekotbeutel auch in unserem Geschäft hinterlegen. Dann würden sich mehr Leute eine Tüte mitnehmen und es würden weniger Haufen hier rumliegen“, sagt Gunter Maltusch, der stellvertretende
Ortsvorsteher. Doch Ordnungsamtsleiter Frank Kulik schüttelt auf RUNDSCHAUNachfrage den Kopf. „Die Tüten gibt es nur im Eingangsbereich des Rathauses und im Bürgerbüro. Die Hundebesitzer müssen dafür auch unterschreiben. Die Tüten sind ja eigentlich nur eine Geste, die an mehr Fairness erinnern soll“, sagt Frank Kulik. Aber er wisse um das Problem – das jetzt im Frühjahr wieder besonders auffalle. Frühjahr heißt auch, mit dem Gartennachbarn oder auf der Runde durchs Dorf mal wieder ein Schwätzchen zu halten. Doch darin seien sie noch nicht wieder so rege wie in alten Haidemühler Zeiten. „Zudem wünschen wir uns, dass sich die Zugezogenen mehr einbringen, zu uns in die Vereine kommen und zu den Veranstaltungen“, sagt Gunter Maltusch.
Für die Jugend in Haidemühl Baby-Stammtisch eingerichtet und Pfingstcamp geplant Haidemühl. Seit fast zehn Jahren
arbeitet Dorothe Zacharias vom Sozialen Netzwerk mit den Haidemühlern zusammen. Um die Einwohner bei der Umsiedlung zu begleiten, hatte sie ihre Zelte schon im alten Haidemühl aufgeschlagen. Seit September 2006 hat sie ihren Anlaufpunkt im Dorfgemeinschaftshaus des neuen Ortes. Die Mitarbeiterstelle sei bis zum Ende des Jahres 2010 verlängert worden, sagt sie. „Dass die Umsiedlung sozialverträglich für die Bürger abläuft, lag der Gemeinde damals schon am Herzen. Ende 2006 übernahm die Diakonie Niederlausitz die Trägerschaft des Projektes“, so die ausgebildete Sozialwissenschaftlerin. Mit der Zeit habe sich ihr Büro zum Anlaufpunkt für die Bürger entwickelt. Sie sei für jeden kleinen Wunsch offen. „Meine Hauptaufgabe ist jedoch die Jugendarbeit in Haidemühl. Rund 20 junge Leute sind rereglmäßig vor Ort“, so Dorothe Zacharias. Auf kulturellem Gebiet habe sich
Dorothe Zacharias begleitete die Haidemühler Kinder und Jugendlichen durch die UmsiedFoto: Martina Arlt lung.
in den vergangenen Jahren viel getan. Alte Traditionen wie das Zampern und das Maibaumstellen lebten wieder auf. Die Haidemühler haben sich mit den Bagenzer Karnevalisten zusammengetan und schon zu vielen Veranstaltungen eingeladen. Am Kinder- und Dorffest wirkten alle Vereine mit. Und zum Pfingstfest
wolle Dorothe Zacharias mit den Kindern und Jugendlichen zu einem viertägigen Camp nach Forst aufbrechen. Ferienangebote liefen immer, sagt sie. Einmal in der Woche sei sie für drei Stunden mit den Kindern in der Turnhalle sportlich aktiv. Mittwochs koche sie gemeinsam und einmal monatlich werde zum Familiennachmittag eingeladen. „Am 21. März wollen wir ab 14 Uhr im Jugendclub Haidemühl Eier bemalen und verzieren“, sagt sie. Und just in dieser Woche fand der erste Baby-Stammtisch statt – immer am ersten und dritten Donnerstag im Monat um 9.30 Uhr treffen sich die jungen Eltern mit den Babys. „Über die Jahre sind mir die Menschen und auch der Ort ans Herz gewachsen“, sagt Dorothe Zacharias. Am 14. März starten die Haidemühler eine Holzaktion, die durch Revierförster Karl-Heinz Kammel ermöglicht und von Forstarbeiter Ulf Herrmann unterstützt wird. Sie soll das Osterfeuer sichern helfen. ma
Die Umsiedlung und die Brieftauben
Haidemühl. Der Haidemühler Dietmar Quander (Foto) züchtet
seit 31 Jahren Brieftauben. 80 Tiere in verschiedenen Farben fühlen sich im neuen Taubenschlag Quanders sichtlich wohl. Ende April, so erklärt er, beginne wieder die Flugsaison. Bis zum August nehme der Haidemühler dann an 13 Alttaubenflügen sowie drei Jungtaubenflügen teil. Zu den Auflassorten gehörten Torgau und Merseburg. Und Antwerpen biete mit 650 Kilometern die längste Strecke. „Nach zehn Stunden sollten sie sich wieder im Taubenschlag eingefunden haben“, so Dietmar Quander. Als jedoch Familie Quander ins neue Haidemühl umgezogen war, sei es mit der Orientierung der Tauben manchmal etwas schwierig gewesen. „Wie soll man es den Tieren beibringen, dass sie ein neues Zuhause haben. Dann bin ich manchmal nach Alt-Haidemühl gefahren und habe meine Tauben eingesammelt. Dann kam es auch vor, dass die Brieftauben bei Wettbewerben nach Alt-Haidemühl geflogen sind, dort einige Stunden blieben und später hier ankamen. Da war der Wettbewerb dann längst vorbei“, so der 52-jährige Züchter. „Für meine Taubenzucht habe ich beste Voraussetzungen. Es ist ein schönes, aber auch teures Hobby. Doch vom Federvieh war ich schon immer begeistert“, so Quander. Er gehört zur Reisevereinigung Hoyerswerda und Umgebung und erhielt mit seinen Brieftauben schon zahlreiche Urkunden, Medaillen und Pokale. ma
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Lausitzer Rundschau
Cottbuser Umland
Elbe-Elster-Rundschau
Ideen für Rodelbahn und Biotope nach dem Ende der Kohle
Wir in
Heinersbrück
Bürger wollen Renaturierung aktiv mitgestalten
NACHRICHTEN
Agrar-Warnung vor niedrigem Milchpreis
Radtouren in der Umgebung sind nach Ansicht der Heinersbrücker Bürger mit Risiko verbunden – hier ist eine Gruppe vor der Eröffnung der Ortsumgehung unterwegs gewesen. Archivfoto:M. Behnke
Einwohner wünschen sich ein sicheres Radwegenetz
Gespräch zur Begrünung mit dem Amt geplant Ein Gespräch zwischen dem Bürgermeister von Heinersbrück, Horst Gröschke, und der Peitzer Amtsverwaltung zur geplanten Begrünung im Ort soll in der kommenden Woche stattfinden. Wie Gröschke berichtet, solle die vorgesehene Ersatzmaßnahme mit dorftypischen Pflanzen an der Hauptstraße bis zur Malxe auf den gesamten Ort ausgedehnt werden. „Auch ein Gehwegkonzept ist geplant.“
Sanierung des maroden Sportlerheims vorgesehen Mit einem Kostenumfang von knapp 100 000 Euro soll das marode Sportlerheim in Heinersbrück saniert werden. Wie Günter Wolk vom Sportverein erklärt, seien erste finanzielle Mittel in den diesjährigen Haushalt eingestellt worden.
Sorge um Senioren / Verbindung nach Peitz gefordert Als gravierendes Problem bezeichnen die Einwohner von Heinersbrück den mangelnden Ausbau des Radwegenetzes. „Wir brauchen dringend eine Verbindung nach Peitz“, sagt Horst Nattke, der Chef der Feuerwehr. Mit dieser Forderung steht er nicht allein. Von René Wappler
Zwar sei bereits ein Fahrradtunnel gebaut worden, der Heinersbrück und Bärenbrück verbindet, berichten die Einwohner. „Doch die Fahrt entlang der Kraftwerksstraße ist wegen des fehlenden Radweges überaus gefährlich, vor allem für die älteren Bürger“, warnt die Seniorenbeauftragte Gisela Stangl. Aus diesem
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23,5 Cent pro verkauftem Liter Milch erhält derzeit die Agrargenossenschaft in Heinersbrück. Wie der Chef des Unternehmens, Frank Schneider, weiter mitteilt, könnten mit diesem Erlös die laufenden Kosten kaum gedeckt werden. „Die Milch wird dem Konsumenten eindeutig zu billig angeboten.“ Aktuell belege die Agrargenossenschaft noch den 102. Platz unter den 620 milchproduzierenden Betrieben im Land Brandenburg. Das Unternehmen beschäftige 35 Mitarbeiter, die sich unter anderem um 700 Rinder kümmern.
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uns ist es ein einziger Kampf, Touristen und andere Gäste in unser feines kleines Haus zu bekommen.“ So wünsche sie sich neben einem vernünftigen Radweg auch eine angemessene Beschilderung, die Touristen auf interessante Ziele in Heinersbrück hinweist. Derzeit können Radfahrer nach den Worten von Feuerwehrchef Horst Nattke lediglich die Strecken nach Bärenbrück und Teichland ohne Bauchschmerzen benutzen. So fordert auch Bürgermeister Horst Gröschke: „Die frühere Verkehrsverbindung in den Neißegemeinden sollte dringend wieder hergestellt werden – mit dem Tagebau haben wir ja alle einstigen Radwege verloren.“
Geplant ist nach Auskunft der Gemeindevertreter von Heinersbrück eine Renaturierungsfläche von 1300 Hektar Umfang. Die Gemeinde habe für das Tagebaugebiet einen intakten Waldgürtel rund um den Ort geopfert. Erst nach zwei bis drei Generationen werde auf dieser Fläche wieder Grün wachsen. Der Heinersbrücker Feuerwehrchef Horst Nattke erklärt: „Wir wünschen uns eine intakte Umwelt – nicht jedoch eine Wüste östlich von unserem Ort.“ Ihm pflichtet der Chef der Agrargenossenschaft, Frank Schneider, bei: „Wir wollen die Renaturierung aktiv mitgestalten.“ rw Anzeige
Das Ortsporträt wird präsentiert von
Sorbisch als Mittler-Sprache im Kontakt mit polnischen Partnern Zusammenarbeit mit Swidnica seit dem Jahr 2007 Recht frisch ist die Partnerschaft von Heinersbrück mit dem polnischen Ort Swidnica bei Zielona Góra. Nach Auskunft der Gemeindevertreter stehen seit dem Jahr 2007 Vereine wie die Feuerwehr, der Sportverein und der Chor in regem Kontakt zu ihren polnischen Nachbarn. So seien Feuerwehrleute aus Swidnica zu Gast bei der Einweihung des Gerätehauses in Heinersbrück gewesen. Einen Gegenbesuch hätten die Mitglieder des Chores wiederum ihren neuen polnischen Freunden abgestattet. Die Verständigung klappe aufgrund mancher Gemeinsamkeiten zwischen dem Sorbischen und dem Polnischen, wenn es auch mitunter zu verzeihlichen
Missverständnissen komme. Bürgermeister Horst Gröschke geht jedoch erst einmal auf Nummer sicher: „Meine Weihnachtskarten an den Amtskollegen in Swidnica schreibe ich nach wie vor in deutscher Sprache.“ rw
Horst Gröschke und Jochen Tarz (von links) mit dem Wappen von Foto: René Wappler Swidnica.
Grötsch und Radewiese beteiligen sich an Zukunfts-Projekten Ortsvorsteher: Eingemeindung trägt erste Früchte
Karina Kinzelt vor den Trachten in der Bauernstube.
Foto: René Wappler
Museumsleiterin plädiert für Zusammenarbeit in der Region Bauernstube setzt auf gemeinsame Besucherwerbung
Gaststätte „Bauernstube“ Heinersbrück • Umfassendes Angebot nach „Hausfrauenart“ • Feierlichkeiten bis zu 80 Personen – auch an Feiertagen • Spezialität des Haus: Wildgerichte
Grunde hätten die Heinersbrücker in der vergangenen Woche eine entsprechende Anfrage bei Landrat Dieter Friese (SPD) gestellt, auf deren Beantwortung sie gespannt warteten. „Es gibt ja einen Radverkehrsplan für das Amt Peitz“, sagt Gisela Stangl. „Dort befindet sich ein Radweg zwischen Heinersbrück und Peitz immerhin an zehnter Position.“ Der Heinersbrücker Bürgermeister Horst Gröschke (Wählergemeinschaft Feuerwehr) schätzt die Kosten für die Sechs-Kilometer-Strecke auf ungefähr 600 000 Euro. Der fehlende Radweg bereitet nicht nur den Senioren Sorgen. So erklärt die Leiterin des Museums Sorbische Bauernstube, Karina Kinzelt: „Für
Die Gemeinde Heinersbrück hofft im Zuge der Rekultivierung auf Erholungsmöglichkeiten für die Einwohner und ihre Gäste – allerdings handelt es sich um ein Projekt, das erst ab dem Jahr 2030 zum Tragen kommen soll. „Wir haben recht genaue Vorstellungen davon, wie der Randschlauch des Tagebaus nach dem Ende der Kohle gestaltet werden könnte“, berichtet Bürgermeister Horst Gröschke. „So wünschen wir uns zum Beispiel einen Biotop oder frühere Kippenflächen, die zum Baden benutzt werden.“ Ebenso seien Ideen für Rodelbahnen oder SkiRouten im Gespräch. Diese Visionen erfordern nach den Worten des Bürgermeisters jedoch langfristiges Denken. „Derzeit liegt hinter uns das Kraftwerk, rechts von uns der Tagebau, links die Direktbekohlung.“ Die Folgen seien täglich zu spüren. So reiche die installierte Brauchwasserversorgung momentan nur für den Sportplatz, nicht jedoch für die Gärten in Heinersbrück.
Auf eine positive Bilanz blickt das Museum Sorbische Bauernstube in Heinersbrück zurück. Wie Leiterin Karina Kinzelt mitteilt, sei die Zahl der Besucher von mehr als 300 im Jahr 2007 auf mehr als 400 im Jahr 2008 gestiegen. „Notwendig sind Veranstaltungen innerhalb des Museums und eine gezielte Werbung in touristisch frequentierten Häusern wie Pensionen und regionalen Hotels“, beschreibt sie künftige Aufgaben. „Auch Kurzurlauber aus Burg besuchten das Museum, aufmerksam geworden durch Flyer, die in anderen Museen ausliegen.“ Aus diesem Grunde sei die Zusammenbarbeit der regionalen Einrichtungen hervorzuheben. So seien Besucher der Peitzer Museen auf die Sorbische Bauernstube aufmerksam geworden. „Besuchern des hiesigen Museums wurden wiederum andere regionale Museen empfohlen,
zum Beispiel in Jänschwalde.“ Sinnvoll ergänzen könnten sich nach Auskunft der Museumsleiterin gemeinsame Angebote der Bauernstube und der Agrargenossenschaft aus Heinersbrück. Der Sonderausstellungsraum von Vattenfall weise bereits anschaulich auf Themen wie Tagebau, Kohleverstromung und Rekultivierung hin. Als Bereicherung böte sich das Angebot der Agrargenossenschaft zur Veränderung der Landschaft und ihrer künftigen Nutzung für Forst- und Landwirtschaft an. „Schulklassen, Praktikanten und interessierte Besucher sollen nicht nur Informationen erhalten, sondern durch Veranstaltungen zum Mitmachen auf die Tradition in der Region aufmerksam werden“, erklärt Karina Kinzelt. Zudem könnte die Dorfgeschichte in Grötsch und Radewiese mittels Schaukästen für die Nachwelt dokumentiert werden.
Die Eingemeindung der Orte Grötsch und Radewiese nach Heinersbrück im Jahr 2003 hat nach Angaben der Ortsvorsteher bereits erste Früchte getragen. So berichtet André Wenzke aus Grötsch: „Wir wollen Jahr für Jahr mit Hilfe der Gemeindevertretung ein neues Projekt verwirklichen.“ Im aktuellen Jahr stehe die Sanierung des Friedhofs auf dem Plan, im Jahr 2010 die Umgestaltung des Denkmals für die gefallenen Soldaten der Weltkriege. Wie André Wenzke weiter mitteilt, laute die große Herausforderung für Grötsch: „Wir müssen zeigen, dass dieser Ortsteil lebenswert ist.“ Da Grötsch mit sei-
nen 84 Einwohnern zu 90 Prozent vom Tagebau umschlossen sei, biete der Ortsteil noch kein attraktives Umfeld für junge Familien: „Daran müssen wir künftig arbeiten.“ Nach den Worten von Bernhard Roch aus Radewiese haben sich „endlich zwei Mitglieder aus unserem Ortsteil für die Gemeindevertretung gefunden“. Auf diese Weise habe Radewiese, das 73 Einwohner zählt, wichtige Entscheidungen wie die Restaurierung der Leichenhalle und die Installation der modernen Straßenbeleuchtung zu Jahresbeginn auf den Weg unterstützt (die RUNDSCHAU berichtete). rw
Treffpunkt für die jungen Leute
Alexander Sader und Paul Hobracht spielen Billard im Jugendklub von Heinersbrück, der bereits im Jahr 2002 eröffnet worden ist. Zuvor hatte den Jugendlichen als Treffpunkt lediglich ein Bauwagen zur Verfügung gestanden. Im Klub bereiten die jungen Heinersbrücker unter Foto: René Wappler anderem ihre Festtagsveranstaltungen vor.
Lausitzer Rundschau
SA/ S O, 7. /8. MÄRZ 20 0 9
Guben
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Elbe-Elster-Rundschau
Ortsrundgang mit der RUNDSCHAU in Krayne
Im kleinen Dorf freuen sich die Bewohner über reichlich Nachwuchs und machen sich Sorgen über das geplante Naturschutzgebiet Krayner Teiche/Lutzketal
So idyllisch präsentiert sich Krayne. Knapp 170 Einwohner leben im Dorf.
Während des Ortsrundgangs durch Krayne am Donnerstagnachmittag.
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Kinderchorsingen im Steinsaal Krayne. Dass Krayne ein Dorf mit
vielen Kindern ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. So führt der Gubener Kantor Hansjürgen Vorrath seit November im Steinsaal jeden Donnerstag ab 16 Uhr ein Kinderchorsingen durch. Etwa acht Mädchen und Jungen würden daran teilnehmen, so Vorrath. te
Nur noch Lücken können bebaut werden Krayne. Ein weiteres Bebauungs-
gebiet wird es in Krayne nicht mehr geben. Das hat Ortsvorsteher Jürgen Bursch während des Rundgangs am Donnerstag gesagt. Möglich sei in Krayne jetzt nur noch eine Lückenbebauung, so Bursch. te
Heute wird im Dorf gezampert Krayne. Als letzte in der Gubener
Region gehen am heutigen Samstag die Krayner auf Zampertour. Treffpunkt ist dazu um 11 Uhr am Steinsaal. Am Abend schließt sich dann der Tanz im Saal an. te
Krayner sind gegen zu starke Einschränkungen Geplantes Naturschutzgebiet bereitet die größten Sorgen Frühlingserwachen in Krayne – der ideale Zeitpunkt für einen Ortsrundgang mit der RUNDSCHAU. Rund 20 Einwohner nahmen daran am Donnerstag teil. Dabei wurde klar: Trotz des einen oder anderen Problems fühlen sich die Krayner sehr wohl in ihrem kleinen idyllischen Dorf. Von Thomas Engelhardt
Einer, der das in Worte fasst, ist eigentlich noch gar kein Krayner. Das hört man Andreas Povazson auch an, denn seine rheinländische Herkunft kann und will Povazson nicht verbergen. Eigentlich stamme er aus Aachen, aber seit seine Lebensgefährtin seit August in Krayne wohne, stehe für ihn fest, dass auch er nach Krayne ziehen will. Das liege vor allem an den Menschen im Dorf: „Ich bin da echt begeistert“, sagt Povazson. Vieles hat sich im Dorf in den letzten Jahren getan. Herausragend ist sicher der schmucke Steinsaal, der seit dem Jahr 2005 als Veranstaltungsstätte dient. Die Probleme der Krayner sind – zumeist jedenfalls – eher kleinerer Natur. Ortsvorsteher Jürgen Bursch wünscht
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sich beispielsweise, dass der Weg nach Lübbinchen so hergerichtet wird, dass er sich problemlos per Rad befahren lässt. Gerd Bagehorn ärgert sich darüber, dass die Busfahrer ihre Pausen nicht an der Wendeschleife im Dorf, son-
Wir in
Krayne dern einige hundert Meter außerhalb machen und so den Randstreifen der Straße beschädigen. Und die Einfahrt zur Abwasserpumpstation könne der Gubener Wasserund Abwasserzweckverband auch einmal ordentlich herrichten, so Bagehorn. Ein Problem ist dann aber doch größerer Natur – und das im wahren Sinne des Wortes. Es geht um das vom Land geplante Naturschutzgebiet Krayner Teiche/Lutzketal. „Wir sind nicht grundsätzlich dagegen, aber gegen die Form, die derzeit vorgesehen ist“,
sagt der Ortsvorsteher. In der Stellungnahme, die der Ortsbeirat im Dezember vorigen Jahres zum Entwurf formulierte, heißt es, dass sich „erhebliche Einschränkungen in Bezug auf den Tourismus und die Nutzung privater landwirtschaftlicher Flächen“ ergeben würden. Der Tourismus beispielsweise hat sich in Krayne gerade als zartes Pflänzchen entwickelt. Seit vorigem Jahr ist im ehemaligen Altenpflegeheim in Ferienwohnungen Platz für zehn Urlauber, die ersten Touristen haben diese Möglichkeit bereits genutzt, sagt Jürgen Bursch. Die Einschränkungen durch das Naturschutzgebiet würden mögliche Aktivitäten von Urlaubern einschränken. Das gelte aber auch für die Waldbesitzer. Die dürften dann nicht einmal die zahlreichen Biberschäden rund um den Ort beseitigen. „Dann darfst du hier gar nichts mehr“, sagt Joachim Hunger. Im April, so Ortsvorsteher Bursch, sollen die überarbeiteten Pläne für das Naturschutzgebiet veröffentlicht werden. Dann könnten die einzelnen Bürger ihre Einwände formulieren.
Krayne hat einen hohen Anteil an Kindern Krayne. Eine „Oase der Frucht-
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Auf dem Spielplatz fühlen sich die Krayner Mädchen und Jungen so Fotos: FOTO-Werner (5) richtig wohl.
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Das Ortsporträt
Gerd Bagehorn zeigt auf ein Problem: Die Einfahrt zum GWAZ-Grundstück müsste ordentlich hergerichtet werden.
barkeit“ – so umschrieb Christel Bagehorn während des Ortsrundgangs ihr Dorf. In der Tat ist der Anteil an Kindern im Ort hoch. 39 der insgesamt 169 Einwohner sind Mädchen und Jungen im Alter von 0 bis 14 Jahren. Was die RUNDSCHAU bereits im vorigen Jahr innerhalb der Serie „Wie familienfreundlich meine Kommune ist“ feststellte, nämlich dass Krayne hochgerechnet auf die Einwohnerzahl die höchste Geburtenrate im Landkreis Spree-Neiße hat, wurde am Donnerstag noch einmal bestätigt. Nachdem in den Jahren 2007 und 2008 jeweils drei NeuKrayner das Licht der Welt erblickten, wird diese „Quote“ im laufenden Jahr erneut erreicht werden. Das erste Baby wurde gerade am vorigen Sonntag gebo-
ren, zwei weitere werden folgen, sagte Ortsvorsteher Jürgen Bursch. Positiv sei, dass die Kinder im Dorf in alles integriert werden, sagt Christel Bagehorn. Eines der jüngsten Beispiele sei die Weihnachtsfeier im Vorjahr gewesen. Zudem finden die Mädchen und Jungen mit dem Spielplatz in der Dorfmitte ideale Bedingungen vor, sich so richtig auszutoben. „Sogar Kinder aus anderen Dörfern kommen extra nach Krayne auf den Spielplatz“, sagt Madlen Werner. Ortsvorsteher Bursch ist allerdings der Meinung, dass am Spielplatz jetzt einige Ausbesserungsarbeiten nötig sind. Immerhin stünden die Geräte schon seit dem Jahr 2000 dort. Zusätzlich könne er sich auf dem Platz ein Karussell vorstellen. te
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Blick nach Lieskau
Singende Frauen, tanzende Kinder und ein Almabtrieb, der das ganze Dorf in Atem hält WIR IN LIESKAU Die „Lausitzer Rundschau“ zieht wieder übers Land. Mit dem heutigen Ortsporträt von Lieskau machen wir Station in der Gemeinde Lichterfeld-Schacksdorf. Anke Reinhardt (Text) und Dietmar Seidel (Fotos) erfuhren Neuigkeiten und Geschichten aus diesem Dorf, kamen mit den Bewohnern ins Gespräch über das, was sie erlebt und erreicht haben.
Ältester Frauenchor der Region
Lieskau. Jeden Dienstag wird in der Gaststätte Jünigk in Lieskau gesungen. Pünktlich 19.30 Uhr treffen sich dort 17 Frauen vom Chor. Unter der Leitung von Karin Schadock üben sie fleißig für ihre nächsten Auftritte – Ostersonntag, Dorffest und Almabtrieb. Vor backt sie auch. Die Zutaten dafür Beginn jeder Probe setzt die ChorLieskau. Liesbeth Goldberg ist leiterin Atem- und Stimmübungen. die älteste Einwohnerin in Lieskau. kauft die Schwiegertochter – mit Mit großem Schwung machen sich 1921 wurde sie in dem kleinen Ort Einkaufszettel von Liesbeth. Sechs Uhr früh beginnt der Tag die Frauen locker. geboren und ist dort aufgewachmit einem Tee. Der Vormittag wird Im Frauenchor Lieskau wird auf sen. Gearbeitet hat sie in DollenVielseitigkeit gesetzt. Gemeinsam chen und Lieskau bei der Landwirt- mit den Tieren und in der Küche verbracht. Gegen elf Uhr wird der werden die Lieder, die querbeet schaft. Vor drei Jahren starb ihr aus allen Musikrichtungen stamMann mit 91 Jahren. Beide bewirt- Tisch gedeckt und gegessen. Der Garten ist ihre große Leidenschaft. men, ausgesucht. Selbst spirituelschafteten den eigenen Betrieb in „Durch ein Beinleiden kann ich seit le und englischsprachige Lieder Dollenchen. Liesbeth Goldberg hat zwei Jahren nicht mehr so viel im gehören zum Repertoire. Fünf verzwei Töchter, einen Sohn, sechs schiedene Chöre hören auf den Enkel und zwei Urenkel. Heute lebt Garten machen wie früher. Aber meine zehn Hühner und die Katze Takt von Karin Schadock und sindie Rentnerin bei ihrem Sohn in gen auf hoher Ebene: die VokalLieskau, hat dort eine eigene Woh- halten mich jeden Tag auf Trab. Man darf nicht müde werden und gruppe Erbschleicher, der Männernung. Jeden Tag kocht sie sich ihr muss immer die Knochen in Bewe- chor Schönborn, der Singkreis Mittagessen selbst, manchmal gung halten“, erklärt die Rentnerin Lausitz, der Frauenchor Finsterstolz. Die Nachmittage verbringt walde und der Frauenchor LiesLiesbeth entweder im Garten oder kau. Im vorigen Jahr feierte der mit fernsehen. Immer montags Frauenchor Lieskau 35-jähriges trifft sie sich mit Waltraud SchoJubiläum – so lange ist auch Karin ber, ihre 84-jährige Freundin aus Schadock schon dessen Leiterin. Lieskau. Die beiden Damen trinken Kaffe und reden über alte Zeiten. Als „Geheimnis“ ihres hohen Alters erklärt Liesbeth Goldberg einen Kräuterschnaps nach jedem Mittagessen. Der Alkohol hilft ihrer Verdauung und „schmeckt so gut“. Aber auch zeitlebens viel frische Lieskau. Das Vergnügen steht an Luft, harte Arbeit auf den Feldern erster Stelle in der Kindertanzund keine Zigaretten hätten sie so gruppe von Annett Zickert. Im JuDie Älteste im Dorf: Liesbeth alt werden lassen. ni vorigen Jahres ins Leben geruGoldberg. fen, tanzen heute zwölf kleine Mädchen im Alter von vier bis acht Jahren in der Gruppe. Annett Zickert ist Erzieherin im Kindergarten Lichterfeld und tanzt selbst Lieskau. Zum elften Mal heißt es für ihr Leben gern. Mit einer zuin diesem Jahr: „Es bebe der Liessätzlichen Tanzleiterausbildung kauer Berg“. Erhard Muschter, Vorbetreut sie kleine Tanzmäuse sitzender des Traditionsförderverschon seit Jahren. Kleinere Aufeins in Lieskau, organisiert auch tritte beim Almabtrieb oder beim den Niederlausitzer Almabtrieb. Lieskauer Dorffest krönten ihre Das ganze Dorf befindet sich am Bemühungen. 4. Oktober dann im AusnahmezuIm vorigen Jahr wurde im Gestand. Frühschoppen mit Blasmusik meindehaus in Lieskau endlich ein und Bauern- und Handwerkermarkt Raum für die Gruppe gefunden. gehören dazu. 13 Uhr werden die Erhard Muschter, Chef vom Jeden Donnerstag heißt es jetzt Tiere von der „Alm“ geholt. Traditionsförderverein anderthalb Stunden Spiel, Spaß und natürlich Tanzen. Die gebürtige Lieskauerin betreibt die StunAnzeigen den nicht professionell, die Kinder sollen einfach Spaß an der Bewegung und dem Tanzen haben. Kleinere Programme werden nur für Das Gasthaus mit Pension an der B96 Höhepunkte im Dorf eingeübt. Auftgl. 7–23 Uhr durchgehend geöffnet tritte außerhalb von Lieskau gibt gut bürgerliche Küche es nicht. „Es ist nicht Sinn und Jetzt schon an Ostern denken! Zweck der Tanzgruppe. Das Tan-
Frische Luft, harte Arbeit und keine Zigaretten
„Früher haben mehr Frauen im Chor mitgesungen. Aber die 17, die heute noch dabei sind, singen immer noch aus Spaß an der Freude“, erzählt die 60-jährige Chorleiterin. Es waren die Lieskauer Männer, die 1883 den Chor „Harmonie“ im Dorf gegründet haben. Leider starb 1972 der reine Männerchor aus. Man versuchte, die Gesangstradition mit einem gemischten Chor zu retten. Doch das wollte nicht so richtig klappen. 1973 nahmen die Frauen die Sache schließlich selbst in die Hand und riefen einen reinen Frauenchor ins Leben. Der Frauenchor Lieskau war der erste Frauenchor im Finsterwalder Altkreis. Die Damen ersangen sich schnell Erfolge und erhielten zu DDR-Zeiten die Einstufung „Mittelstufe – sehr gut“. Der Frauenchor wuchs und wuchs, aber leider nur bis Ende der 90erJahre. Heute hat sich die Zahl der Chormitglieder eingepegelt. Ihre Altersspanne reicht von 20 bis 76 Jahren. Bedauerlicherweise gibt
Proben beim Frauenchor Lieskau unter Leitung von Karin Schadock beginnen mit Atemübungen.
es kaum Kinder und Jugendliche, die dem Chor beitreten. „Ursachen liegen auch in der Schule. Es gibt nur eine Stunde Musikunterricht pro Woche. Deshalb ist wenig Nachwuchs für die Chöre da.
Das ist wirklich schade“, betont Karin Schadock. Hinzu käme der Weggang vieler Jugendlicher aus Lieskau. Also singen längst nicht mehr nur Lieskauerinnen im Chor. Die Frauen kommen mittlerweile
Spiel, Spaß und Tanz für Lieskaus Jüngste
Von der Alm
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zen soll für die Mädchen eine Freizeitbeschäftigung, ein Ausgleich nach dem Kindergarten oder der Schule sein“, so die 36-Jährige Tanzleiterin. Nicht nur aus Lieskau, sondern auch aus Massen, Finsterwalde und Lichterfeld kommen die tanzlustigen kleinen Mädels. Auch die Eltern sind begeistert. „Wir kommen aus Finsterwalde und haben vor ein paar Monaten von der Tanzgruppe gehört. Nachdem wir uns eine Stunde umgesehen hatten, war meine Fanny sofort Feuer und Flamme. Ich finde die Art und Weise toll, mit der Frau Zickert die Kinder motiviert, aber nicht unter Druck setzt“, erzählt Anette Klimpe aus Finsterwalde. „Die Leoni freut sich immer die ganze Woche auf die Tanzgruppe. Sie geht darin völlig auf und ich kann es jeder Familie nur empfehlen“, betont Nicole Florian aus Lieskau. Jederzeit sind nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen herzlich willkommen, um bei der Tanzgruppe von Annett Zickert mitzumachen.
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Nur noch fünf Jugendliche im Dorf Lieskau. Das alte Jugendklubhaus befindet sich auf der Gemeindefestwiese neben dem Spielplatz. „Dieser baufällige Bauwagen ist nicht sehr attraktiv für Lieskau und die Jugend. Aus diesem Grund wurde im vorigen Jahr begonnen, das ehemalige Gemeindehaus zu renovieren“, so Simone Szott, seit vier Jahren Jugendkoordinatorin im Amt Kleine Elster ist. Die 38-Jährige betreut 23 Jugendklubs mit insgesamt 300 Jugendlichen. In Lieskau ist es zurzeit nur eine Handvoll Jugendlicher, die von ihr unterstützt werden. „Leider wollten sich die noch fünf Jugendlichen nicht bei den Arbeiten am Gemeindehaus einbringen. Also wird es einen Jugend-
klub wie vor Jahren nicht mehr geben“, erklärt Erhard Muschter, Vorsitzender des Traditionsfördervereins. Dennoch sind die Jugendlichen nicht untätig. Mit anderen Jugendklubs aus dem Elbe-Elster-Kreis fahren sie zum Klubrätetreffen ins Jugendbildungszentrum nach Blossin und dürfen vom 17. bis 19. April zum Thema „Unsere Jugend in Brandenburg“ mitdiskutieren und an Workshops teilnehmen. Außerdem ist ein Gefahrensicherheitstraining auf dem Lausitzring geplant. Die Jugendlichen sollen auf den Straßenverkehr mit den dazugehörigen unterschiedlichen Witterungsverhältnissen vorbereitet werden. Die alljährliche 48-Stunden-Aktion findet auch
aus Finsterwalde, Betten, Göllnitz und Lindthal. Jede ist hier willkommen, egal ob jung oder alt. Der Lieskauer Frauenchor sucht immer neue Gesangstalente zur Verstärkung.
wieder in diesem Jahr in Lieskau statt. Unter dem Motto „Wir fürs Land“ packen auch die Jugendli-
chen aus Lieskau bei einem Arbeitseinsatz von Freitag bis Sonntag im Dorf mit an.
1997 feierten die Lieskauer mit einem rauschenden Fest den 600. Jahrestag der Ersterwähnung ihres Ortes. Doch im vorigen Jahr wurde durch Zufall im Stadtarchiv Cottbus eine Urkunde gefunden. Der Urkunde ist zu entnehmen, dass Lieskau sieben Jahre älter ist, als bisher angenommen wurde. Danach war Lieskau schon kurz nach der Wende 600 Jahre alt. Zur 625-Jahrfeier möchte die Gemeinde das Missverständnis aufklären und das „wahre Alter“ richtigstellen.
86 Jahre Freiwillige Feuerwehr 1922 wurde die Freiwillige Feuerwehr Lieskau bei einem Stammtischtreffen gegründet. Seit 2003 ist Ronny Schmidt (25) Ortswehrführer. Die 86 Mitglieder sind zehn bis 84 Jahre alt. Im Mai wollen die Lieskauer am Hakenleitersteigen in Sallgast teilnehmen und im Juni am Amtsausscheid in Schacksdorf.
Vereinshaus soll fertig werden Das alte Vereinshaus soll fertiggestellt werden. Das neue Vereinshaus auf der Festwiese wird seit einer Weile zu den verschiedensten Anlässen genutzt. Finanziert wurde dieser Bau durch den Traditionsförderverein und die Gemeinde.
Gartenstraße soll befestigt werden Befestigt werden soll in diesem Jahr die Gartenstraße. Nach der Sanierung der Dorfstraße 2001 sei es sehr wichtig, auch die zweite viel befahrene Straße zu bauen, so der Ortsvorsteher Herbert Jünigk.
In den Spielplatz investieren „Mir liegt es sehr am Herzen, dass unser Spielplatz auf der Festwiese schöner wird“, erklärt Herbert Jünigk. In der Gemeinde ist jedes Jahr Geld für die Spielplatzunterhaltung vorhanden. Nach Lichterfeld und Schacksdorf sei nun endlich Lieskau an der Reihe. Es soll ein Spielgerät gekauft werden und Malerarbeiten zur Verschönerung beitragen.
Für eine schönere Dorfansicht
Alt und marode – der Bauwagen war der Jugendklub.
„Ich freue mich sehr darauf, dass in der nächsten Zeit unsere Schandflecke an der Dorfstraße verschwinden. Die alten baufälligen Häuser an der Hauptstraße werden gekauft, saniert und renoviert“, informiert Herbert Jünigk. Die Häuser werden wieder bewohnbar gemacht, damit auch die Ansicht des Dorfes schöner wird.
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Lausitzer Rundschau
Ortsporträt Radensdorf
Elbe-Elster-Rundschau
SA/SO, 7./8. MÄRZ 2009
Lebenswertes Radensdorf
Wir in Lübben-Radensdorf
Vor allem junge Leute ziehen in den Lübbener Ortsteil
Spielplatz fehlt trotz Kindersegens Radensdorf hat in den vergangenen zwei Jahren einen „Babyboom“ erlebt, wie Günter Piesker sagt. Der Ortsvorsteher rechnet mit weiteren Geburten, „da junge Leute zunehmend in unser Dorf ziehen oder hier bleiben“. Einen Spielplatz allerdings gebe es nicht im Lübbener Ortsteil. „Für einen solchen Platz gibt es hohe Auflagen“, erklärt Piesker. „So muss beispielsweise der Zustand der Spielgeräte täglich kontrolliert werden. Da steht man als Verantwortlicher mit einem Bein immer im Knast. Außerdem hat doch fast jedes Grundstück seinen eigenen kleinen Spielplatz.“ Dennoch: „Wenn wir weiteren Zuwachs von Familien mit Kindern wollen, müssen wir uns auch für einen öffentlichen Kinderspielplatz einsetzen“, sagt Dieter Kroll. „Der Staat will Nachwuchs haben, also muss er auch etwas dafür tun und darf nicht nur auf mögliche Unfallgefahren verweisen.“ Ortsvorsteher Günter Piesker erklärt, dass ihm die Investoren des geplanten Windparks Radensdorf unter anderem einen öffentlichen Spielplatz versprochen hätten. Doch das Projekt Windpark wurde von der Mehrheit der Bürger abgelehnt (die RUNDSCHAU berichtete). as
In Radensdorf lässt es sich gut leben. Ortsvorsteher Günter Piesker ist davon überzeugt. Etwa 580 Einwohner zählt der Lübbener Ortsteil, Tendenz steigend. „Wir konnten uns in den vergangenen zwei Jahren über sieben, acht Geburten freuen. Das zeigt doch, dass sich die Menschen hier wohlfühlen und Radensdorf ein lebenswerter Ort ist.“ Von Andreas Staindl
Für Enrico Jurk und Dennis Weiß ist der Grund für diese Entwicklung klar: „Der Zusammenhalt der Bürger untereinander stimmt einfach“, sagen die beiden jungen Männer. „Die Hilfsbereitschaft ist enorm, einer ist für den anderen da. Wir fühlen uns hier einfach wohl.“ Während Enrico Jurk in Radensdorf aufgewachsen ist, ist Dennis Weiß erst in der jüngsten Vergangenheit in den Lübbener Ortsteil gezogen. „Die Integration in das Dorfleben wird einem hier sehr leicht gemacht“, erzählt er. „Wir sind es doch gar nicht anders gewohnt“, ergänzt Enrico Jurk. „Unsere Eltern haben uns doch Gemeinschaft vorgelebt. Mit diesen positiven Erfahrungen sind wir aufgewachsen und führen diese Art des nachbar-
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Die Radensdorfer verstehen es zu feiern. Das gesellige Leben ist ein Grund für den Zuzug junger Leute. Beim Oma-Opa-Tag während der Fastnacht waren die Frauen des Traditionsvereins auch Foto: Andreas Staindl schon einmal als Indianerinnen zu erleben.
schaftlichen Zusammenlebens jetzt fort.“ Die zahlreichen Vereine hätten einen großen Anteil an der Attraktivität des Ortes. Traditi-
Kritik am Zustand der Wege und Straßen Die Radensdorfer wünschen sich eine bessere Infrastruktur. Das haben die etwa 30 Bürger während des RUNDSCHAU-Stammtisches am Donnerstagabend in der Gaststätte Kaiser deutlich gemacht. Walter Piesker kritisiert den schlechten Zustand von Straßen und Wegen in und rund um Radensdorf. „Wir haben keine richtigen Radwege, da muss etwas passieren“, sagt er. „Wenn wir Tourismus wollen, müssen wir auch attraktive Rahmenbedingungen haben. Andere Orte der Region sind da schon viel weiter. Auch Dörfer in unserer Nachbarschaft haben mehr zu bieten.“ Walter Piesker ist „ganz wichtig, dass nicht nur die Stadt Lübben, sondern auch die Ortsteile gut aussehen“. Den Radweg zwischen Radensdorf und der Kreisstadt Lübben begrüßt er ausdrücklich: „Der Weg ist ein Vorteil für unsere Bürger, weil sie abseits der Bundesstraße etwa zur Arbeit oder zum Einkauf nach Lübben radeln können.“ Steffen Sternberger nutzt den Radweg regelmäßig und weiß ihn zu schätzen: „Ich kann es kaum erwarten, wieder täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit nach Lübben zu fahren. Der Baubetriebshof der Stadt Lübben
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der diesjährigen Fastnachtszeit. Der Oma-und Opa-Tag ist einer der Höhepunkte und bezeichnend für den Zusammenhalt der Generationen. „Gemeinsa-
Regen fließt in Trauerhalle und Dreck fliegt aufs Frühstücksei
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onsverein, Angler, Sportverein, freiwillige Feuerwehr und andere sorgen für ein attraktives Dorfleben. Sieben Veranstaltungen gab es allein während
hat den Weg in den vergangenen Tagen auch schon vom Winterdreck gesäubert.“ Ortsvorsteher Günter Piesker ist mit der Arbeit des Bauhofes nicht in jedem Fall einverstanden: „Die mangelnde Qualität stört uns seit Jahren“, sagt er. „Unsere Bürger werden zur Verantwortung gezogen, wenn sie ihre Wege und Plätze nicht laut Satzung in Ordnung halten, kommunale Flächen aber sind oft in einem katastrophalen Zustand. Die Stadt kann sich nicht immer damit rausreden, dass sie kein Geld hat und notwendige Arbeiten deshalb nicht erledigt werden können.“ Den Ortschef ärgert auch, „dass der Bauhof zwar alte Grabsteine auf unserem Friedhof beseitigt, die Fundamente aber stehen gelassen hat. Jetzt stolpern die Leute darüber.“ Auch die Pflasterung des Friedhofsweges sei nicht gut gelöst worden: „Bei Starkregen läuft das Wasser jetzt in die Trauerhalle“, erzählt Günter Piesker. „Unser Ortsbeirat zweifelt die Qualität des Bauhofes an.“ Stellplatz für die Container Ingrid Kroll ärgert sich über das unansehnliche Umfeld der Glascontainer. „Die vielen Scherben dort sind eine Gefahr für die Kinder“, sagt sie. Ortschef Piesker erklärt, dass die Stadt den Stellplatz
der Container noch in diesem Jahr in Ordnung bringen wolle. Wann andere Dreckecken oder Gefahrenstellen wie ausgefahrene Wege und kaputte Straßen ausgebessert oder saniert werden, könne er nicht sagen: „Die Probleme sind der Stadt Lübben bekannt, nur reagiert sie oft nicht.“ Den Weg zum Sportplatz etwa hätte er gern in einen ordentlichen Zustand gebracht: „Bei Regen müssen die Fahrzeuge dort durch eine große, ausgefahrene Wasserfläche. Wir bleiben am Ball, um diesen Zustand zu ändern.“ Befestigung für den Damm Jürgen Piesker hätte gern auch Am Damm einen vernünftigen Weg. „Ich wohne seit 20 Jahren dort, und mit mir inzwischen etwa zehn weitere Grundstücksbesitzer“, erzählt er. „Es gibt für den Weg aber weder einen Winterdienst, noch eine Straßenbeleuchtung, schon gar keine richtige Befestigung.“ Deshalb regt er an, darüber nachzudenken, „der Stadt Flächen längs des jetzt drei Meter breiten Weges zur Verfügung zu stellen, um den Abschnitt anständig auszubauen. „Wenn ich jetzt im Sommer bei offenem Fenster frühstücke, fliegt mir der Dreck durch vorbeifahrende Fahrzeuge aufs Frühstücksei“, erklärt Jürgen Piesker. as
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Etwa 30 Bürger kamen zum RUNDSCHAU-Stammtisch am Donnerstagabend in Radensdorf. Sie haben Foto: Andreas Staindl Probleme angesprochen, aber auch über Lebenswertes berichtet.
me Erlebnisse wecken das Verständnis füreinander“, sagt Veronika Jurk. Ingrid Kroll begeistert, „dass hier ganzjährig so viele tolle Feste stattfinden. Vereine unseres Dorfes stellen wunderschöne Veranstaltungen auf die Beine, das ist nicht überall so.“ Das gesellige Leben ist für sie ein wichtiger Grund, warum junge Leute in den Ortsteil ziehen und sich junge Familien in Radensdorf wohlfühlen. Marcel Schulze bestätigt ihre Einschätzung: „Ohne das Engagement unserer Vereine hätten wir längst nicht so viel Zuwachs in unserem Dorf.“ Er ist der Vorsitzende des Traditionsvereins und sagt: „Unsere Mitglieder investieren sehr viel Zeit für die Bürger unseres Ortes, und es lohnt sich.“ Die Einwohner würdigen offenbar das Engagement des Traditionsvereins: „Wir haben in diesem Jahr erneut ein ganz tolles Zamperergebnis erzielt“, erklärt Marcel Schulze. Auch das Interesse an den einzelnen Veranstaltungen während der Fastnachtszeit sei groß gewesen. „Kindertanz, Eierkuchenball, Jugendtanz – unsere Bürger nehmen die Angebote an“, sagt der Vereinschef, „wir behalten sie auch im nächsten Jahr bei.“
Engagierter Nachwuchs gesucht Die Ortswehr Radensdorf ist ein zuverlässiger und wichtiger Partner des Löschzugs Lübben. Das hat Stadtbrandmeister Bernd Wrege kürzlich während der Jahreshauptversammlung der Feuerwehren der Stadt Lübben gewürdigt (die RUNDSCHAU berichtete). Zehn Einsätze mit insgesamt 265 Stunden haben die Radensdorfer im vergangenen Jahr geleistet, wie Ortswehrführer Günter Kuhring sagt; darunter sechs Brandeinsätze und drei Mal technische Hilfeleistung. Zudem hätten sich die Floriansjünger bei zahlreichen weiteren Aktivitäten engagiert und insgesamt etwa 1855 Stunden ehrenamtlich für die Allgemeinheit geleistet. Sie hätten etwa Brandsicherheitswachen für Bürger und Gäste der Stadt übernommen, das Osterfeuer gemeinsam mit dem Traditionsverein organisiert, aber auch den Lübbener Kinderhilfsverein Tschernobyl unterstützt. Die Radensdorfern seien beim Stadtausscheid im Feuerwehrsport dabei gewesen, zudem während des Kameradschaftsabends der Ortswehr Lübben. „Neben Einsatz, Aus- und Weiterbildung kam auch die Pflege der Kameradschaft und die Unterstützung bei Veranstaltungen der Stadt Lübben sowie die Erhaltung unseres Objekts nicht zu kurz“, sagt Günter Kuhring. Doch er hat Nachwuchssorgen: „Die Ausbildung in unserer Jugendfeuerwehr ruht derzeit mangels Teilnehmer.“ Er wünscht sich, „dass Eltern stärker auf eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung ihrer Kinder einwirken“. Veronika Jurk erzählt, dass auch in Vereinen des Dorfes Nachwuchs fehlt: „Wenn keine jungen Leute nachkommen, klafft in ein paar Jahren eine Lücke etwa im Traditionsverein oder in der Frauensportgruppe.“ Da es aber durchaus Kinder und Jugendliche in Radensdorfer gibt, seien nach Ansicht von Veronika Jurk die Eltern gefragt, ihren Nachwuchs für ein Engagement in Vereinen des Ortes zu motivieren. as
Lausitzer Rundschau
SA / S O, 7./8. MÄRZ 2 0 0 9
Ortsporträt Missen
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Elbe-Elster-Rundschau
NACHRICHTEN
Am Gerätehaus Treff zum Zampern Missen. Die Missener Zamper-
leute treffen sich am heutigen Samstag um 9 Uhr zum fröhlichen Umzug durch den Vetschauer Ortsteil. Wie Volkmar Klatt von der Feuerwehr Missen sagt, beteiligen sich jedes Jahr rund 30 Einwohner am Zampern. Auch die Kindertagesstätte ist bereits von Haus zu Haus gezogen und traf auf viele spendable Missener, lobt Kita-Leiterin Beate Berg. hk
Frauentagsfeier im Speiseraum der Schule
Floristin Heike Danzig aus Missen wird manchmal wegen ihrer Arbeit beneidet: Sie ist umgeben von einem Blumen-Meer.
Auf der Kissenburg, die der Missener Sportverein der Kindertagesstätte geschenkt hat, toben die MädFotos (4): Roland Hottas chen und Jungen der Kita zu gern.
Missener lassen für ihr Dorf nicht locker Sportverein selbstständig / Kampf um Schule erfolgreich
Gemeinschaftsgeist vonnöten Sven Pietrus seit Herbst 2003 Ortsvorsteher „Missen mit Gahlen und Jehschen hat 487 Einwohner. Vereine wie die Feuerwehren, der Schul- und der Kitaförderverein, der Heimatverein in Gahlen, die TSV Missen und seit kurzem der Bogenschützenverein kümmern
sich um das gesellige Leben. Schön wäre es, wenn die Orte endlich enger zusammnenrücken würden.“
Kita braucht Container Beate Berg ist Leiterin der Kindertagesstätte Missen „Der Weg zu unserer Kindertagesstätte ist vom Sportverein gut gestaltet worden. Aber er wird oft mit Autos befahren. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Hinter dem Haus befindet sich ein Container, den wir als Lagerplatz gut
gebrauchen könnten, weil die Kita viel zu klein ist, um viele Dinge unterstellen zu können.“ Fotos (4): hk
Im April ein Jahr Verein Jens Linge ist Chef des Bogenschützenvereins „Am 23. April wird der Bogenschützenverein ein Jahr. Seine 17 Mitglieder sind zwischen zehn und
63 Jahre alt. Größtenteils kommen sie aus Missen, auch aus umliegenden Orten. Wer dabei sein möchte, kann sich bei mir unter Telefon 035436 56978 melden. Der Beitrag kostet monatlich zehn, für Kinder sechs Euro.“
Von Hannelore Kuschy
Kämpferische Missener hat es spätestens seit der politischen Wende viele gegeben. So bemühten sich die Lehrer der Schule bereits Anfang der 90er-Jahre um ein ansprechendes Ganztagsangebot für die Kinder. Alsbald wurde die Grundschule für den Modellversuch des Landes „Kleine Grundschule“ ausgewählt. Es gründete sich der Schulförderverein, der den anstrengenden Kampf um Schule und Kinder bis heute unterstützt. Das Ergebnis: Das denkmalgeschützte alte Schulhaus wird noch in diesem Jahr saniert. Baustart soll nach Angaben des Ortsvorstehers im April sein. Eingeschult wird am 31. August bereits im ausgebauten Schulhaus. Auch jene, die dem Grundschulalter längst entwachsen
sind, rühren sich für den Ort. Wie Feuerwehr-Chef Volkmar Klatt erzählt, wollen Jugendliche einen alten Wohnwagen hinter der Feuerwehr aufmöbeln, um sich in ihrer Freizeit darin zu treffen. „Den Strom holen sie sich bei der Feuerwehr. Im Gegenzug wollen die jungen Leute den Platz in Ordnung halten“, so Klatt.
Wir in
Missen Auf ein Problem in Gahlen macht Ulrich Wegner aufmerksam. Straße und Gehwege seien in einem miserablen Zustand. Dort müsse etwas getan werden. Detlef Liers ärgert sich noch immer über rücksichtslose Autofahrer, die den Weg nach Laasow benutzen und wenig auf Fußgänger und
AUS DER MISSENER DORFGESCHICHTE
Bei dem Angerdorf Missen handelt es sich laut einer Chronik wahrscheinlich um eine planmäßig angelegte Siedlung im Auftrag eines Feudalherren des Bistums Meißen. Vermutlich rührt auch der Ortsname aus der früheren Schreibweise für Meißen: Misne. Im Jahr 1346 wurde die Missener Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich war der Ort kein Rittergut, sondern ein reines Bauerndorf als Küchengut des Markgrafentums Niederlausitz. Die neogotische Dorfkirche wurde 1887 errichtet. 1955 erhielt Missen eine ländliche Zentralschule mit Turnhalle und Schulküche.
DIE ANZEIGENECKE
Ältere kommen gern zum Einkauf Peter Beetz betreibt noch einen Tante Emma-Laden „Seit dem Jahr 1960 hat Missen diesen alten Konsum, den ich heute als TanteEmma-Laden nur noch als
Hobby betreibe. Alle, die kein Auto haben, vor allem viele Ältere, kommen gern zu mir zum Einkaufen. Schade ist nur, dass die tolle Gaststätte in Missen nicht geöffnet hat, die so wunderschön saniert wurde.“
Gute Freunde in Jehschen Fünf Männer organisieren die Feste im Ort Jehschen. Martin Berg und Hu-
bert Girke sind gute Freunde, Nachbarn, gemeinsam aufgewachsen, beide im Mai geboren. Sie züchten über 20 Gänse und treffen sich einmal im Jahr mit Verwandten in einem Zelt, um die Tiere zu rupfen. „Dann gibt es Deftiges aus der Gulaschkanone
und in gemütlicher Runde den einen oder anderen Tropfen“, erzählt Martin Berg. Aber die Herrenrunde, die jedes Jahr Osterfeuer, Maifeier und Weihnachtsbaumverbrennen organisiert, ist größer. Dabei sind außerdem Steffen Kirk, Romy Lehmann und Rainer Kalkbrenner. hk
Radfahrer achten. Missener befürchten, dass sich die Situation verschärft, wenn am Gräbendorfer See die Badesaison beginnt. Kita-Leiterin Beate Berg kennt das Problem: „Unsere Kinder können wir dort nicht allein laufen lassen.“ Edgar Kirk ist 15 Jahre alt. Der Jehschener konnte am Treff im Missener Gemeinderaum nicht teilnehmen und hat in einer E-Mail an die RUNDSCHAU auf seine Probleme aufmerksam gemacht: „In Jehschen gibt es seit Jahren keine Bushaltestelle mehr. Ich muss also jeden Morgen mit dem Fahrrad zum Busplatz in Missen fahren und wieder zurück. Was nicht weiter schlimm ist, aber im Winter muss ich dann von meinen Eltern hin- und wieder zurückgefahren werden. Das ist eine Belastung, erst recht bei diesen Benzinpreisen“, schreibt er. Außerdem seien wegen der viel zu schwachen DSL-Leitung in Jehschen keine Internet-Spiele möglich.
Am Gahlener Dorfteich gibt es zwar eine Bushaltestelle, aber kein Dach über dem Kopf für jene, die dort warten müssen. Das sind meist die Schulkinder. Wie Ulrich Wegner aus Gahlen erklärt, wäre zu überlegen, ob ein Wartehäuschen gebaut werden sollte oder ob diese Haltestelle mit der schräg gegenüber befindlichen zusammengelegt werden sollte. Ein Problem seien in diesem Zusammenhang auch die viel zu schnell fahrenden Autos in den Haltestellenbereichen.
Heinz Schwager zum Chronisten berufen Gahlen. Heinz Schwager aus
dem Gemeindeteil Gahlen gehört zu den vier Chronisten, die durch die Stadtverordnetenversammlung Vetschau bei ihrer Sitzung am 26. Februar einstimmig berufen worden sind. Neben dem Gahlener sind das Monika Base aus Naundorf, Gerda Koppe aus Ogrosen und Wilfried Boden aus Stradow. Joachim Przylucki ist zum Stadtchronisten berufen worden. hk
Bogenschützen im April in Finsterwalde Missen. Der fast ein Jahr junge Bogenschützenverein aus Missen wird am 26. April am Sängerstadtpokal in Finsterwalde teilnehmen. Das teilt Vereinsvorsitzender Jens Linge mit. Die Zehn- bis 63-Jährigen haben bereits an mehreren Wettkämpfen und auch am Mittelalterfest im benachbarten Ogrosen teilgenommen. Den Erlös aus ihren Vorführungen haben die Bogenschützen für die Sanierung der Ogrosener Kirche zur Verfügung gestellt. Die Arbeiten sollen in diesem Jahr beginnen. hk
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Das Sportlerheim ist verpachtet und öffnet zum Leidwesen mancher Missener nur freitags zum Training und bei Heimspielen der TSV.
Missen ist ein Vetschauer Ortsteil, der sich bei der Gebietsreform nicht freiwillig nach Vetschau hat eingliedern lassen. Zum Leidwesen von Ortsvorsteher Sven Pietrus. „Denn dadurch steht uns kein Kopfgeld zu, auf das andere Ortsteile zurückgreifen und sich manchen Wunsch erfüllen können“, bedauert er. Missen aber ist ein Ortsteil, in dem es dem Sportverein gelungen ist, Platz samt Sportlerheim zu kaufen und selbst zu bewirtschaften.
Missen. Die Kinder der Grundschule Missen laden alle Frauen aus Missen mit seinen Gemeindeteilen Gahlen und Jehschen zu einer Frauentagsfeier mit einem kleinen Programm sowie Kaffee und Kuchen ein. Wie Schulsachbearbeiterin Annett Nemak mitteilt, hatte die Veranstaltung im vergangenen Jahr regen Zuspruch gefunden. Zwei Frauen aus dem Dorf werden deshalb im Anschluss noch einen kleinen Abend-Imbiss mit Getränken zum weiteren Verweilen anbieten. Die Frauentagsfeier findet am Mittwoch, 11. März, ab 14.30 Uhr im Speiseraum der Grundschule statt. Anmeldungen sind erwünscht bei Helga Beetz, Telefon 035436 227, oder Doris Klinkmüller, Telefon 035436 205. hk
Lausitzer Rundschau
SA/ S O, 7./8. MÄRZ 20 0 9
Forst
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Elbe-Elster-Rundschau
S I M M E R S D O R F I M O RT S P O RT RÄ T
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Unbekannter hat aufgeräumt
STIMMEN
I
Zugezogener hält Kultur der Senioren lebendig
n der Vereinsgaststätte von Rot-Weiß 90 Forst überreichte Frank Leopold, Vorsitzender des Fußballkreises Niederlausitz,
Frank Könnecke
(46) die Ehrennadel mit Urkunde und Wimpel für seine Verdienste als Staffelleiter (Foto: Gerd Kundisch). Frank Könnecke ist seit vielen Jahren im Jugendausschuss sowie als stellvertretender Vorsitzender tätig. Als Staffelleiter kümmert er sich darüber hinaus um die Internetauftritte und ist Pokalverantwortlicher bei den Hallenmeisterschaften.
P
ositiv überrascht war die Forsterin Gisela Wilke diese Woche über das Engagement eines Unbekannten, der an der Teichstraße aufgeräumt hat. Mehrere Tüten voller Flaschen habe der ältere Mann auf dem verwüsteten Gelände aufgelesen und bis Donnerstag weggebracht, lobte sie den ihr Unbekannten. Ein ähnliches Engagement hätte sie sich während des Winters von der Bahn gewünscht, als der Bahnübergang teils vereist gewesen sei.
W
ährend seiner Suche nach der Herkunft der umgangssprachlichen Bezeichnung „Friedhofsberg“ etwa 900 Meter südlich von Jerischke stieß Walter Schlamm auf den ehemaligen Revierförster Gerhard Seifert. Der habe, so Schlamm mit Verweis auf Förster Norbert Elsner, die immerhin in Messtischblättern mit 156,8 Metern eingetragene namenlose Erhöhung so genannt, weil man vom Friedhof aus zum Berg komme. Damit sei die Erhebung größer als Spitzer Berg (154,4 Meter), Weinberg (142) oder Lissberg (150,7).
D
em Windanlagenbauer WSB ist laut Projektingenieur Fred Reif beim Kabelverlegen schon einiges unter die Schaufel gekommen: Eine prähistorische Feuerstelle bei Ahlsdorf etwa. Dann werde nur zentimeterweise gegraben. Sand drauf als Schutz genügte dagegen bei einem Brunnen bei Dahme, so Energienalagen-Ingenieur Gerd-Uwe Semmler.
Vorzeigeobjekt ist der renovierte Jugendraum, an dem auch Stefan Böttcher und Martin Jakob (von links) werkelten. Fotos: Gerd Kundisch
Ortsbürgermeisterin Doris Tamm (vorn) betont die gute Dorfgemeinschaft – die noch eine Gaststätte, die Kaminstube, hat.
Zuversichtliche Dorfgemeinschaft Zusammenleben macht aus Sicht der Bürger auch große Projekte wie die Festwiese möglich Wer durch den 300-Seelen-Ort Simmersdorf geht, sieht mehr Baustellen als Verfall. Das liegt aus Sicht der Bürger vor allem am Zusammenhalt. Jeder packe an, sagt Dieter Hallex (58). Beispielhaft nennt er Feuerwehr und Dorfclub: „Die Feuerwehr hat allein 38 Mitglieder.“ Von Frank Muscheid
Dass sich ständig etwas bewegt im Dorf, will Ortsvorsteherin Doris Tamm gleich neben den Räumlichkeiten der Kommunalpolitik, im Jugendraum, zeigen. Den haben die jungen Nutzen von Januar bis Februar erneuert. „Wir haben zwei Wände herausgerissen, eine Bar reingezimmert, tapeziert, Elektrik verlegt, gestrichen, Heizung verkleidet“ sagt Martin Jakob (26), Zeitsoldat in Döbern. „Wir waren fast täglich von früh um acht bis um 20 Uhr hier“, sagt Stefan Böttcher (22), der zwar aus Groß Schacksdorf kommt, aber wie die anderen aus der Schule Kontakt nach Simmersdorf hält. „Es hat jeder mal was gemacht.“ An der Decke blitzen rund 2000 CDs, über der Bar funkeln mehr als 10 000 Kronkorken. 15 Leute seien jedes Wochenende hier, so Jakob. Zufrieden ist derzeit auch Rico Tobschall als politischer Vertreter des Klubs, wozu er von der Feuerwehr angeregt worden sei: „Als Jugendliche haben wir hier, was wir wollen, aber auch immer etwas dafür getan.“ Und das auch in der Feuerwehr: Schon bis zum 1. September, pünktlich zum Herbstfest, soll ei-
Wir in
Simmersdorf ne zweite Bahn für den Löschangriff nass auf der Festwiese stehen. Während die Gemeinde für den Sport eine neue Pumpe mit einer Leistung von 1200 Litern pro Minute spendiert hat – Voraussetzung für den ersten Platz der Frauen beim Forster Rosenpokal und einen 5. Platz gegen rund 50 Wehren in Beeskow der Männer – muss die Wehr im Einsatz noch auf einen LO setzen, der mit neuem Motor fährt. Auch die Sirene ist so niedrig, das Tobschall im Süden das Schacksdorfer Signal besser hört. Dennoch ist Ortswehrführer und Kfz-Mechaniker Henry Werner (52) zufrieden: Wo möglichst bis 2010, wenn Simmersdorf wieder das Dorffest übernimmt, die Festwiese mit Sanitärtrakt entsteht, waren einst das Schloss und die Feuerwehr untergebracht, die 2000 in das Gemeindezentrum umzog. „Zwölf sind jetzt bei der Truppmannausbildung“ – damit seien alle auf diesem Stand, so Werner. Dennoch altert auch Simmersdorf: Jugend zieht weg, für den Kuhstall an der Festwiese kommt der 40 000 Euro-Abriss nicht als Ersatzmaßnahme im Rahmen des Windparkbaus infrage. Und auch die Mühle ist seit den 60erJahren dicht. Und doch: Es dreht sich was im Dorf.
Eigentlich sollte hier schon Grünfläche sein: Den alten LPG-Kuhstall abzureißen, kostet laut Wolfgang Katzula aber 40 000 Euro.
Sechs neue Froschteiche für jeweils mehr als 10 000 aus EU-Geldern sind rund ums Dorf Mitte vergangenen Jahres entstanden.
wird präsentiert von
Hat nur noch Schauwert: Die Mühle am alten Malxegraben.
Die Feuerwehr – links ihr Chef – ist zentral für das Dorfleben.
Frank-Ullrich Schöne
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Simmersdorf. Weil alle bei Osterfeuer, Maibaumstellen, Dorf- oder Adventsfest anpackten, „macht es so viel Spaß, Ortsvorsteherin zu sein“, sagt Doris Tamm (59). „Ich wohne seit 15 Jahren in der Siedlung, heute will ich dort nicht mehr weg.“ Ihre Herkunftsstadt Eberswalde sei laut und anonym geworden. „In diesem Jahr gibt es zwei Neugeborene in der Siedlung“, erklärt sie. Im Schnitt ein Kind jährlich wird in den Ortsteilen geboren. Auch Bärbel Quander (51) bereut den Umzug aus Schacksdorf vor sieben Jahren nicht: „Es ist hier schön.“ Henry Werner (52): „Ich bin hier geboren, ich arbeite seit 1985 hier, seit 1994 bin ich Wehrleiter, das ist mein Hobby“ – das mache mit so einer Feuerwehr Spaß. Dieter Hallex (58) ist erst seit elf Jahren Simmersdorfer – die Nachbarschaftsbeziehungen seien etwas Besonderes und wichtig, um das Dorf lebendig zu erhalten, bis es wieder mehr Arbeit gebe. fm
Das Ortsporträt
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NACHRICHTEN
SV Döbern wählt neuen Vorsitzenden Döbern. Einen neuen Vorsitzenden sollen die Mitglieder des SV Döbern am Freitag, dem 27. März, wählen. Die Versammlung beginnt um 19 Uhr im Vereinsgebäude. js
Reiche besucht Döberner Jugendklub am Montag Döbern. Der Bundestagsabge-
ordnete Steffen Reiche (SPD) wird Montag um 16 Uhr den Jugendclub besuchen. Darüber informiert der Nix-Verein. Themen seien Europa und Sorgen der Jugendlichen. js
Hundeführer müssen in Forst Tüten dabei haben
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SCHNITZEL
Simmersdorf-Siedlung der Stadt vorgezogen
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RIESEN-
Simmersdorf. Der gebürtige Sachse Günter Tunsch (70) lebt seit 1995 in Simmersdorf: „Ich habe Kontakte geknüpft, die Nachbarschaft ist ruhig, hier wird jedem geholfen“, lobt er die Dorfgemeinschaft. Er kümmert sich seit vier Jahren als Volkssolidaritäts-Ortsvorsitzender um das Programm für 31 Mitglieder. „Wir treffen uns alle drei Wochen zum Kaffeenachmittag, organsisieren Fahrten, feiern Silvester und Fasching.“ Als ältestes Mitglied mache Margarete Krüger (97) noch immer mit. fm
Forst. Die Stadt hat in einer Pressemitteilung die Einhaltung der Stadtordnung gefordert. Demnach müssen Tierhalter Hunde auf Verkehrsflächen und Anlagen an der Leine führen und sind verpflichtet, dort Verunreinigungen durch Tiere zu vermeiden oder zu beseitigen. Dafür müssten „geeignete Behältnisse (Tüten)“ mitgeführt werden. js