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Lausitzer Rundschau
Ortsporträt Drahnsdorf
Drahnsdorf und Krossen erhalten Spielplätze
Rückzug der Männer / Nachwuchsarbeit wird fortgesetzt
Falkenhainer Feuerwehr organisiert Dorfleben „Seit das Schloss verkauft wurde, ist das Dorffest etwas kleiner geworden“, stellt Rainer Wuschke, Ortswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr in Falkenhain, fest. Die Wehr bilde den aktiven Kern im Ort und gestalte gemeinsam mit den Einwohnern die verschiedenen Höhepunkte. So organisiere sie beispielsweise das Zempern und Eierkuchenessen, das Osterfeuer und das Dorffest bis hin zum jährlichen gemeinsamen Ausflug und der Weihnachtsfeier. Für das Dorffest habe die Familie Pöschla ihr Gelände am Getränkestützpunkt zur Verfügung gestellt. „Wir sind froh, dass sie das machen, sonst hätten wir keinen Platz mehr im Dorf, an dem wir zusammenkommen können“, sagt Karin Wuschke. Einmal monatlich treffen sich die 23 aktiven Mitglieder, zu denen drei Frauen zählen. Vier Kameraden gehören der Alters- und Ehrenabteilung der freiwilligen Feuerwehr an. klb
Im 31. Jahr ihres Bestehens musste die Sportgemeinschaft SG Einheit Drahnsdorf im Sommer einen herben Einschnitt vollziehen. Zum Saisonbeginn meldete der Verein erstmals in der Vereinsgeschichte seine Fußball-Männermannschaft vom aktiven Spielbetrieb in der 1. Kreisklasse ab. „Die letzten jüngeren und guten Spieler unserer bisherigen Männermannschaft waren durch Ausbildung und Studium nicht mehr verfügbar, deshalb ist diese Entscheidung getroffen worden“, begründet der derzeitige Interims-Vorsitzende Klaus Simon. Dies sei eine völlig neue Situation in der Vereinsgeschichte. Zudem habe ein Teil des bisherigen Vorstands das Amt niederlegt. In den kommenden Wochen formiere sich die Vereinsspitze neu. „Wir werden darauf hinarbeiten, in den nächsten Jahren wieder eine Mannschaft im aktiven Spielbetrieb zu etablieren“, schaut Klaus Simon in die Zukunft. Ob es jedoch gelingt, wieder ein Team junger Spieler aufzubauen, sei offen. Eine „Alte Herren“-Mannschaft sei eine Option, über die ebenso nachgedacht werden könne. „Viele Spieler der vorherigen Teams sind noch aktiv, sie spielen jetzt bei anderen Vereinen“, so Simon. In den nächsten Wochen stehe die Wahl eines neuen, arbeitsfähigen Vorstands an, der die Richtung
der weiteren Vereinsarbeit bestimmen soll. Hoffnungsträger des Klubs sind derzeit die D-Junioren. Vor drei Jahren hatte Frank Sperling mit 21 Kindern begonnen, das Nachwuchsteam aufzubauen. Die Vereinsquerelen sind jedoch nicht ohne Auswirkungen auf die Nachwuchsarbeit geblieben. „Dieses Jahr ist die Mannschaft stark reduziert, allein sechs Kinder aus ihren Betreuungseinrichtungen hat die Kleeblatt GmbH jetzt bei einem anderen Verein im Training“, stellt er fest. Drei Kinder hätten aufgehört, ein Junior spiele in Lübben. „Nun fangen wir wieder von vorn an, die Mannschaft zu formen, wollen den Sport für die Kinder aber trotz der Schwierigkeiten unbedingt aufrecht erhalten“, erklärt der Nachwuchstrainer. Zwei Sportfreunde stehen ihm bei der Ausbildung des Nachwuchses jetzt zur Seite. „Steffen Beloch und Martin Litta sind mit Saisonbeginn als Trainer neu eingestiegen“, so Frank Sperling. Inzwischen stünden die Knirpse des Drahnsdorfer Teams auf dem vorletzten Platz in der Tabelle. „Sie sind als jüngstes Team bei den D-Junioren nicht mehr Letzter wie im vorigen Jahr, das allein motiviert schon“, sagt Sperling, der hofft, dass die Kinder sich auch weiterhin gegenüber den Älteren in der Spielklasse behaupten. klb
Zweimal wöchentlich treffen sich die D-Junioren der SG Einheit Drahnsdorf zum Training. Die Nachwuchsspieler sind die HoffnungsFotos: Birgit Keilbach träger des Vereins.
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Zahlreiche Probleme diskutierten die Einwohner von Drahnsdorf, Falkenhain und Krossen.
Bürgermeister-Wechsel und Deponieberäumung Drahnsdorfer stehen vor großen Herausforderungen Die Wahl eines neuen Bürgermeisters, die Beseitigung der entstandenen Schäden durch die illegalen Bauschuttablagerungen auf der ehemaligen Deponie in Krossen, die Umbruchsituation des Sportvereins und die bevorstehende Schließung der Schule Drahnsdorf steht vor einer Reihe von Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Das wurde beim Bürgergespräch mit der RUNDSCHAU am Mittwoch deutlich. Von Birgit Keilbach
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In Drahnsdorf am Sportplatzgelände und in Krossen am Gemeindehaus sollen in Zukunft Spielplätze errichtet werden. Beide Dörfer hätten derzeit noch keinen Spielplatz. Daher habe der jetzt zurückgetretene Bürgermeister Ulrich Kresse (parteilos) einen entsprechenden Fördermittelantrag gestellt, so die Golßener Hauptamtsleiterin Annegret Leißner. Das Geld dafür komme aus dem Fördermitteltopf, der aus dem Vermögen von Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR gebildet wurde. Rund 13 000 Euro werde die Gemeinde Drahnsdorf erhalten, informierte sie. Eine Auswahl der Spielgeräte hatte Ordnungsamtsmitarbeiter Daniel Graßmann dem Ortsbeirat am Montag vorgestellt. „Sie wurden aus pulverbeschichtetem Aluminium hergestellt und sind damit nicht so empfindlich gegenüber Witterungseinflüssen, wie die aus Holz gefertigten in Schäcksdorf“, erläuterte er. Die dort entstandenen Schäden seien jetzt wieder repariert. klb
(Zugang neben ehemaligem Kindergarten)
S A/S O, 1 0./1 1 . OKTOBER 2009
Drahnsdorfer Sportgemeinschaft befindet sich im Umbruch
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Einig waren sich die 15 Einwohner aus Drahnsdorf, Krossen und Falkenhain darüber, dass sie aus ihrer Mitte einen Bürgermeister wählen wollen. Für das Amt könne jeder kandidieren, nicht nur die gewählten Mitglieder des Ortsbeirates, sagte Edith Grundey. Wer dazu bereit sei, könne sich bei Ute Neumann oder bei der Hauptamtsleiterin Annegret Leißner in der Golßener Amtsverwaltung melden. „Gewählt wird der neue Bürgermeister dann vom Ortsbeirat“, ergänzte sie. Keiner sei sich bewusst gewesen, dass auf der ehemaligen Deponie in Krossen nichts mehr abgelagert werden durfte, „und dass es nun solche Folgen hat, hätten wir nicht gedacht“, sage Ortsbeiratsmitglied Klaus Simon. Fakt ist, dass die Gemeinde jetzt die Kosten tragen muss. „Wir werden das Problem aus eigener Kraft bewältigen und bemühen uns, die kostengünstigste Lösung zu nutzen, um die Forderungen des Umweltamtes zu erfüllen“, sagte Edith Grundey.
Einen anderen Fall von Umweltfrevel, über den sie das Umweltamt und die untere Wasserbehörde im August informiert habe, sprach die Falkenhainer Ortsvorsteherin Petra Kopitz an. Stinkendes Wasser habe der von Drahnsdorf nach Falkenhain und über Sagritz in die Dahme verlaufende Vorflutgraben im August plötzlich geführt. „Tote Fische schwammen auf dem Wasser, die Pflanzen sind abgestorben, der Eisvogel ist verschwunden“, schilderte sie die Situation. Nach der Vor-Ort-Begehung habe sie die Auskunft erhalten, „wir wissen, wo es herkommt“. Inzwischen stinke
Wir in
Drahnsdorf das Wasser nicht mehr, „doch jetzt verläuft sich das im Sand“, so Petra Kopitz. „Wir wissen nicht, ob die Ursache jetzt tatsächlich abgestellt ist und es nicht noch einmal vorkommt. Dazu gab es keine Information“, schob Manuela Schumann nach. Ein weiteres Problem für die Gemeinde ist das ab dem Sommer nächsten Jahres leer stehende Schulgebäude in Drahnsdorf. Viel Geld sei in den vergangenen Jahren in die Sanierung geflossen. „Es ist unser Eigentum als Gemeinde, und deshalb müssen wir uns eine ordentliche Nutzung für das Gebäude überlegen“, erklärte Edith Grundey. Ideen
dafür seien gefragt und jeder Einwohner könne dem Ortsbeirat seinen Vorschlag unterbreiten. „Bis zum Ende des Schuljahres ist noch Zeit, aber bis dahin sollte etwas stehen“, so Edith Grundey. Wenn die Kinder aus den Dörfern dann nach Golßen zur Schule gingen, sei auch ein sicherer Radweg von Drahnsdorf über Falkenhain nach Landwehr notwendig, sprach René Lukaschewski eine in diesem Zusammenhang entstehende Problematik an. „Die Verbindungsstraße wird durch viele Lkw befahren und auch der Zubringerverkehr zur Autobahn zieht sich dort entlang, deshalb ist es in den Hauptverkehrszeiten schon gefährlich für die erwachsenen Radfahrer“, begründete er. Das Gemeinschaftsleben der Falkenhainer funktioniere auch ohne umgebaute Bergescheune, erklärten die anwesenden Einwohner des Ortsteils. „Wir haben den Saal in der Gaststätte ‚Albrecht’ für Feierlichkeiten und den Getränkestützpunkt ‚Pöschla’ für kleinere Zusammenkünfte“, sagte Petra Kopitz. Wichtig sei den Falkenhainern, jetzt einen Platz fürs Dorffest und für die noch immer eingelagerten Spielgeräte zu haben. Der Umbau der Bergescheune sei als Ersatz für den Jugendklub im Schloss geplant gewesen. Doch inzwischen seien nur noch wenige Jugendliche im Dorf und im Verhältnis dazu die Investition in den Umbau zu hoch. Bis zur Ortsbeiratssitzung am 9. November wollen sich die Falkenhainer zum Thema einigen, erklärten sie.
Falkenhainer und Schäcksdorfer ergründen Historie Zwei dicke Chronik-Bände dokumentieren Orts- und Regionalgeschichte Die Geschichte von zwei Dörfern der Gemeinde Drahnsdorf ist in zwei dicken Chronik-Bänden festgehalten: Falkenhain und Schäcksdorf. Über mehrere Jahre haben die Falkenhainerin Ilse Rau und der Schäcksdorfer Hans-Georg Fink die historischen Details zusammengetragen. Viele Familien hätten die zwei Chronisten dabei unterstützt, berichten sie. Umfangreiche Nachforschungen hätten sie im Niederlausitz-Museum Luckau sowie im Landeshauptarchiv Potsdam und in dessen Zweigstelle in Lübben angestellt. Ihren Ursprung habe die Chronikarbeit bereits in der DDR-Zeit gehabt, sagt die ehemalige Falkenhainer Bürgermeisterin Ilse Rau. „Wir hatten in den 1980erJahren eine Arbeitsanweisung erhalten, als Bürgermeister den Ursprung unserer Orte zu er-
gründen und eine Chronik anzulegen“, blickt sie zurück. „Unsere Zusammenarbeit auf diesem Gebiet begann mit der Gründung der Jagdgenossenschaft Falkenhain-Schäcksdorf“, ergänzt Fink. Bis zur Wende sei erstes Material zusammengetragen worden. „Ursprünglich wollten wir eine Chronik für beide Dörfer schreiben. Als Muster diente uns die Chronik von Liedekahle. Doch es stellte sich heraus, dass die historischen Ursprünge zu unterschiedlich waren“, erläutert der Schäcksdorfer Ortschronist. So sei Schäcksdorf zwar am 17. Oktober 1527 erstmals urkundlich erwähnt worden, „doch eigentlich ist der Ort viel älter“. Die Ursprünge als Wohnsiedlung gingen auf germanische Wurzeln zurück. Die Ursprungssiedlung von Falkenhain habe sich in der Nähe der Kanowmühle befunden, die
jetzt zu Sagritz gehöre. Die nachweisbare Ersterwähnung sei am 17. Juni 1451 in einer Urkunde festgehalten. Doch Falkenhain sei schon mit Einwanderung der Deutschen um 1200 gegründet worden, weist er auf die Unterschiede hin. Gestützt werde dies dadurch, dass die Kirche jüngeren Datums ist als die Tür zu deren Turm. „Vermutlich ist die alte Kirche abgebrannt und wurde später mit dem Bau der Wohnsiedlung am heutigen Standort nach dem 30-jährigen Krieg neu errichtet“, erläutert Ilse Rau. Auf jeweils über 300 Seiten haben die Chronisten die Historie beider Dörfer in die zeitgeschichtlichen und politischen Zusammenhänge der deutschen und regionalen Geschichte eingeordnet und diese mit Anekdoten und Sagen aus den Orten angereichert. klb