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Lausitzer Rundschau
NACHRICHTEN
Granitpflaster für die Brauhausstraße Drebkau. Die Bauarbeiten in der Drebkauer Brauhausstraße sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Das kündigt Daniela Menzel-Neumann an. „Hier wurde die Regenentwässerung erneuert, und mit der LWG wurden neue Trinkwasserrohre verlegt. Jetzt wird die zuvor unbefestigte Straße mit Granit gepflastert“, erklärt die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung. nn
Cottbuser Umland
Elbe-Elster-Rundschau
S A/S O, 21 ./22. NOVEMBER 2009
Glanz und Elend in der Altstadt In Drebkaus Zentrum reihen sich frisch sanierte Gebäude an baufällige Ruinen Startpunkt des Ortsrundgangs durch die Drebkauer Innenstadt ist am Mittwoch das ehemalige Rathaus gewesen. In seiner Nachbarschaft wurde ein Grundproblem der Innenstadt deutlich. Nur ein Teil der historischen Bausubstanz ist saniert. Viele Gebäude und Geschäfte im Zentrum stehen leer und verfallen. Von Nicole Nocon
Stadt sucht Investor für früheres Konsumareal Drebkau. Auf dem Areal des ehemaligen Konsums an der Drebkauer Hauptstraße sollen Wohn- und Geschäftsräume entstehen. „Wir haben einen entsprechenden Bebauungsplan aufgelegt“, sagt Bürgermeister Harald Altekrüger. Was bislang noch fehle, sei ein Investor. „Wir sind jedoch im Gespräch mit einem Interessenten“, informiert das Stadtoberhaupt. nn
Drebkauer Ansichten im weltweiten Netz Drebkau. Informationen zur Stadt Drebkau, zu Festen und Vereinen gibt es im Internet unter dem Stichwort „Drebkauer Ansichten“. Darauf weist Dieter Klante hin. Dort seien auch viele Fotos zu finden. Außerdem biete die Seite ein Diskussionsforum. nn Im Internet: www.drebkauer-ansichten.de Anzeige
Das Ortsporträt wird präsentiert von
Sicherer Schulweg auf Naturlehrpfad
Viele Fassaden in der Drebkauer Innenstadt erstrahlen in neuem Glanz. „Die Hausnummer 25 in der Drebkauer Hauptstraße ist ein positives Beispiel dafür, wie Wohnungsbau und Denkmalschutz unter einen Hut gebracht werden können“, lobte Bürgermeister Harald Altekrüger (CDU) während des Rundgangs. Das Haus sei von einem Privatmann ohne Fördermittel saniert worden. Ein weiteres Beispiel sei das Wohnhaus Jahnstraße 1, dessen Sanierung mit Städtebaumitteln realisiert worden sei, so das Stadtoberhaupt. „Und in unmittelbarer Nachbarschaft
Wir in
Drebkau verfallen Häuser. Das Haus Rathausstraße 13 habe ich gerade sperren lassen, weil eine Außenwand zu kippen drohte“, merkte Ortsvorsteher Dieter Wilk an. Ihm und den Drebkauern, die die RUNDSCHAU und den Bürgermeister auf der Stadttour begleiteten, war nicht nur dieser Schandfleck ein Dorn im Auge. „Es ist beschämend, wie
Leer stehende Häuser und vernagelte Fenster begegneten Bürgermeister Harald Altekrüger und Fotos: Nicole Nocon seinen Begleitern beim Stadtrundgang durch Drebkau öfter.
Grundstücke nach dem Abriss hinterlassen werden“, bemängelt Renate Rösler mit Blick auf den Bauzaun an der Hauptstaße/Ecke Rathausstraße. „Das ist der erste Blick, den unsere Brautpaare sehen, wenn sie nach der Trauung aus dem alten Rathaus kommen“, gab sie zu bedenken. „Wir sind mit dem Eigentümer im Gespräch, damit es hier weitergeht“, sagte Daniela Menzel-Neumann, die Leiterin des Drebkauer Bauund Liegenschaftsamtes, die mit von der Partie war. An anderer Stelle wie im Falle der Rathausstraße 13 oder bei Kubans Balllokal in der Hauptstraße, das ebenfalls leer steht und verfällt, seien der Stadt die Hände gebunden, da die Eigentümer nicht erreichbar oder unbekannt seien. Entlang des Wegs durch die Drebkauer Hauptstraße, in der sich früher Geschäft an Geschäft reihte, sind Gerüste zu sehen. Dort werden Fassaden saniert, Seite an Seite mit Gebäuden und Läden, die leerstehen und verfallen. Kathleen
Stadtschloss wird Verwaltungssitz
Roick ist persönlich betroffen. Sie betreibt in der Hausnummer 39 ein Textilfachgeschäft. „Unser Schornstein ist baufällig. Wenn nicht bald etwas passiert, wird er gesperrt“, warnte sie. Wie viele Gewerbetreibende in der Innenstadt sehe sie die Entwicklung im Drebkauer Zentrum mit Sorge, sagte Kathleen Roick. „Die Innenstadt muss belebt werden. Wir haben uns bereits mit einem offenen Brief und gesammelten Unterschriften an die Verwaltung gewandt. Es ist nichts passiert. Das Gemeindebüro im Zentrum, das zugesagt wurde, ist nicht gekommen. Und eine Umfrage des Bürgermeisters unter den Händlern ist nach anderthalb Jahren noch nicht ausgewertet worden. Ich habe das Gefühl, man nimmt unsere Sorgen nicht ernst“, sagte sie. „Drebkau darf nicht zu einer reinen Wohn- und Schlafstadt werden“, betonte auch Ortsvorsteher Dieter Wilk. Er setze auf die Ansiedlungen im Gewerbegebiet, von denen er sich neue
Arbeitsplätze erhoffe, hielt Bürgermeister Altekrüger dem entgegen. Um die Lebensmittelläden im Zentrum zu halten, habe man dort die Ansiedlung von Supermärkten untersagt. Noch sei die Altstadt für Kunden nicht sehr attraktiv. „Merken Sie was?“, fragte Ortsvorsteher Wilk auf dem Weg durch die Hauptstraße. „In Drebkau stinkt es an jeder Stelle anders. Die Abwasserleitungen werden nicht richtig gespült, deshalb steigt der Gestank aus der Kanalisation auf. Die Anwohner sparen am Wasser, und die LWG müsste aktiv werden“, so Wilk. Ihn störte auch die Werbung eines Bestatters in der Jahnstraße. „Hier leben vor allem ältere Leute. Deshalb finde ich die Werbung pietätlos. Ich habe dafür gesorgt, dass sie abgenommen wird.“ „Wenn unser Ortsvorsteher nicht aktiv wird, passiert in Drebkau wenig“, sagte Kathleen Roick. „Die Verwaltung wettert zwar gegen den Hundedreck. Aber es gibt im ganzen Zentrum keinen Papierkorb.“
Der „Drachenvater“ Dieter Klante ist aktiv für seine Stadt Drebkau.
„Drachenvater“, so wird er genannt in Drebkau. „Den Namen habe ich bekommen, nachdem ich im Jahr 2001 das erste Drachenfest organisiert habe“, erzählt Dieter Klante (Foto). Das Fest, das in diesem Herbst bereits zum achten Mal gefeiert wurde, erfreue sich nach wie vor großer Beliebtheit. „Bei uns werden die selbst gebauten Drachen gewürdigt. Denn uns kommt es darauf an, dass die Kinder den Umgang mit Hammer und Säge lernen“, erklärt Klante. Dafür, dass das Drebkau auch überregional bekannter wird, sorgt eine Ballonaktion, die Teil des Drachenfest ist. Stolz zeigt Dieter Klante einen Brief aus Frankreich. „Ein Ballon ist bis 100 Kilometer vor Paris geflogen. Das sind 1100 Kilometer“, berichtet der rührige 60-Jährige, der im Jahr 2007 zum Ehrenbürger der Stadt Drebkau ernannt worden ist. Denn Dieter Klante hat nicht nur das Drachenfest ins Leben gerufen. „Ich bin auch der Erfinder des Osterhasentreffens, zu dem zuletzt 540 Osterhasen aus der ganzen Region kamen“, erzählt der Drebkauer, der im Winter auch ins Weihnachtsmannkostüm schlüpft und Kinder mit einem selbst erfundenen Wintermärchen überrascht. Das ganz große Steckenpferd Dieter Klantes ist aber der Drebkauer Rosengarten, den der Hobbygärtner im Jahr 2003 aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und mit viel Engagement und – wie er betont – mit der Hilfe freiwilliger Helfer und Sponsoren zu einem blühenden Schmuckstück in der Innenstadt gemacht hat. „Ich habe gerade wieder 500 Tulpenzwiebeln gesteckt. Im Frühling wird das eine Augenweide“, kündigt Klante an. Derzeit ist er mit der Vorbereitung der Adventsdekoration für den Rosengarten beschäftigt. „Es wird wieder ein Märchenbild. Welches Märchen diesmal dran ist, ist noch geheim.“ nn
Neues Gesicht für das Drebkauer Gotteshaus Weihnachtsgottesdienst in der Stadtkirche geplant
Drebkau. Auf die Initiative zwei-
er Vereine geht die Entstehung des Drebkauer Naturlehrpfads zurück. „Die Fördervereine der Kita Sonnenschein und der Schiebellgrundschule wollten, dass die Kinder fern des Autoverkehrs der Innenstadt auf sicherem Wege zu Schule und Kita kommen“, erinnert sich Bürgermeister Altekrüger. Realisiert worden sei das Projekt in den Jahren 2008 und 2009 mit Arbeitskräften aus dem Förderprogramm „Arbeit statt Grundsicherung“, die den Weg zwischen Kita und Schule angelegt hätten. Finanziert worden sei es mit insgesamt 40 000 Euro aus Bußgeldern über das Programm zur Schulwegsicherung. „Durch das Sponsoring von Vattenfall können außerdem drei neue Brücken gebaut werden“, berichtet das Stadtoberhaupt. Entlang des Wegs habe die Arbeitsgemeinschaft „Junge Förster“ der Ganztagsschule Bäume gepflanzt. „Schautafeln zu Flora und Fauna sollen noch kommen“, so Altekrüger. nn
Als „Schlüsselprojekt“ der Stadt hat Bürgermeister Harald Altekrüger während des Rundgangs mit der RUNDSCHAU die Sanierung des Stadtschlosses präsentiert, das neuer Verwaltungsitz werden soll. Seit dem Jahr 2008 wird an dem Gebäude gebaut, das im 18. Jahrhundert von General von Schiebell auf den Resten einer geschliffenen Burg errichtet wurde und in dem danach auch Werkswohnungen von Arbeitern der Anhaltinischen Kohlewerke und später des Tagebaus Greifenhain untergebracht waren. Derzeit sind die Dachdecker am Werk. Das Land Brandenburg habe zugesagt, die Sanierung bis zum Jahr 2011 finanziell zu unterstützen, jährlich mit 400 000 bis 500 000 Euro. Die Fertigstellung sei jedoch noch nicht absehbar, so Altekrüger.
Drebkau. Genau 200 Jahre ist sie alt, die Drebkauer Stadtkirche, die derzeit von der evangelischen Kirche saniert wird. „Eigentlich sollte die 200-Jahr-Feier am 21. Oktober schon in der Kirche gefeiert werden. Aber das war nicht zu schaffen. Die Schäden an dem Gebäude waren größer als erwartet“, sagte Ortsvorsteher Dieter Wilk während des Stadtrundgangs. Wilk hat eine ganz persönliche Beziehung zu der Kirche am Drebkauer Marktplatz. „Meine Mutter war hier 50 Jahre lang Küsterin“, erzählte er den Teilnehmern der Tour, die nicht alle glücklich waren mit dem neuen Gesicht ihrer Kirche. „Vorher leuchtete sie in einem warmen Gelb. Jetzt ist alles grau in grau“, kritisierte Renate Rösler die neue Farbgebung. Für Weihnachten werde die Kirche so weit gesichert, dass der Festgottesdienst in ihr stattfinden können, kündigte der Ortsvorsteher an. „Das lassen wir uns nicht nehmen“, so Wilk. Im April
würde die Sanierung dann im Inneren der Kirche fortgesetzt. Eine kleine Anekdote hatte der Drebkauer Ortsvorsteher für die Tourteilnehmer noch auf Lager: „Beim Wiederaufbau des sanier-
ten Dachstuhls des Kirchturms wurde ein Balken falsch eingesetzt. Jetzt funktioniert das Läutwerk nicht mehr, und wir läuten wieder von Hand wie früher“, erzählte er. Nicole Nocon
Die Sanierung der Kirchenfassade steht vor dem Abschluss.
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Neue Halle bietet Klein und Groß Platz für Sport, Spiel und Action ANZEIGE
Turnhalle der Drebkauer Grundschule wird am 16. Dezember eingeweiht Drebkau. Mehr als eine Million Euro sind in den Neubau der Turnhalle und den hierfür notwendigen Umbau von vier Räumen der früheren Oberschule geflossen. Diese Summe nannte Daniela Menzel-Neumann vom Drebkauer Bauamt am Mittwoch beim Ortsrundgang. Finanziert worden sei das Projekt mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Ganztagsschulprogramm.
„Die Ausstattung der Einfeldhalle ist fantastisch“, schwärmte Bürgermeister Harald Altekrüger. „Es gibt ein sogenanntes Actioncenter, das elektronisch ausgefahren werden kann. Es beinhaltet unter anderem eine Rutsche und Klettersteige, und sogar einen Boxring ist integriert.“ Dank der neuen Halle sei es für die Schüler jetzt möglich, trockenen Fußes vom Unterricht zum
Turnen zu gelangen, so Altekrüger. In den umgebauten Räumen der Oberschule seine Umkleideund Sanitärräume eingerichtet worden. Im Obergeschoss könnten Zuschauer von einer Galerie aus in die Halle sehen. Im Freien neben der Halle sei außerdem ein Multifunktionssportfeld – die Ballspielanlage – angelegt worden, unter anderem mit finanzieller Unterstützung
des Schulfördervereins, informierte der Bürgermeister. Nach Schulschluss könne die Halle auch von Sportvereinen genutzt werden, sagte Altekrüger. Für private Feierlichkeiten werde sie aber nicht zur Verfügung stehen, erklärte er auf die Frage einer Tourteilnehmerin. nn 쏆 Am Mittwoch, dem 16. Dezember, um 9 Uhr wird die neue Turnhalle offiziell eingeweiht.