Lausitzer Rundschau
SA / SO, 24 ./ 25. OKTOBER 20 0 9
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Guben
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Elbe-Elster-Rundschau
RUNDSCHAU-Ortsdurchgang durch Grießen:
Die Grießener sind zufrieden mit dem, was sich in den zurückliegenden Jahren in ihrem Ort verändert hat. Aber sie haben auch noch jede Menge für ihr Dorf vor.
Grießen Anzeige
Die Quelle im Wald versiegt mit dem Bau des Kraftwerkes
Das Ortsporträt wird präsentiert von
Dorfteich top – Wege Flop Grießener fassen Ausbau der Bahnhofstraße ins Auge
Das alte Klettergerüst auf dem Grießener Spielplatz wird bald verschwinden.
Auch eine Nestschaukel bekommen die Grießener Kinder. Am 1. Juni soll der neue Spielplatz eingeweiht werden, „dann müssen wenigstens ein Spielgerät und die Schaukel stehen“, so Doreen Popp-Geisler. „Die Kinder bedauern zwar, dass die Kletterinsel verschwindet, aber über die neuen Geräte werden sie sich sicher freuen.“ Ein Zaun an der Dorfstraße, die direkt am Spielplatz vorbeiführt, soll die Kinder schützen. „Hier müssen wir dringend eingreifen, denn der Straßenverkehr stellt eine Gefahr für die jüngsten Grießener dar“, betont Ortsvorsteher Hartmut Fort. Zunächst sollen Geschwindigkeitstafeln aufgestellt werden. ja
Von Jana Pozar
Das leise Rattern im Hintergrund begleitet die Anwohner Tag und Nacht. „Die Bagger hören wir gar nicht mehr. Und vom Aussichtspunkt können wir an klaren Tagen sogar den Bismarckturm in Burg sehen“, sagt der Grießener Kurt Briesemann. Die Bahnhofsstraße allerdings hat schon bessere Zeiten erlebt. „Die Straße ist von Erdtransportern total zerfahren“, sagt Ortsvorsteher Hartmut Fort. Mittlerweile habe sich die Fahrbahn abgesenkt, sodass die Gullys höher stehen als die Pflastersteine. Die Bordsteine sind ausgefahren. Während der Auberg vom Energieunternehmen saniert wird, wollen sich die Grießener um die Instandsetzung der Bahnhofstraße selbst kümmern. Der Abschnitt der Schulgasse zwischen Hauptstraße und Gemeindehaus soll eine neue Schwarzdecke bekommen. Und auch der Spillingsweg soll entlang der Häuser im kommenden Jahr asphaltiert werden. Die „rote Brücke“ über den Kanal müsste ebenfalls saniert werden. „Laut Karte gehört sie der Gemeinde. Also werden wir uns Gedanken machen müssen“, so der Ortsvorsteher. Hartmut Fort ist froh, dass sich im unteren Bereich des Dorfes wieder mehr junge Familien angesiedelt haben. Auch das alte Bahnhofsgebäude sehe mittlerweile wieder ansehnlich aus. Und „Bauland mit weitem Blick“ gebe es dort noch genug, sagt Fort augenzwinkernd. Zum Verweilen lädt auch im Herbst das Ufer des sanierten Dorfteiches ein. „Hier ist es richtig schön geworden. Die Seerosen haben geblüht und im nächsten Jahr werden wir wohl
In Familie
Aufbruch zum Ortsrundgang durch Grießen mit der RUNDSCHAU.
Der Grießener Dorfteich ist im zurückliegenden Jahr umfangreich saniert worden.
hören, wie viele Frösche es hier gibt“, sagt Heike Fort schmunzelnd. Auf der gegenüberliegenden Seite steht das alte Feuerwehrgerätehaus. Dort sind nach dem Umzug der Technik ins neue Gerätehaus Werkzeuge und Fahrzeuge der Gemeinde abgestellt. Die Freifläche zwischen Spielplatz, Gemeindehaus und Feuerwehr ist überdacht worden. „Hier kann gut gefeiert werden“, sagt Hartmut Fort. Daneben soll demnächst ein Kinder- und Jugendzentrum entstehen. Für die etwa 200 Einwohner von Grießen solle so ein weiterer Treffpunkt entstehen.
Der „Konsum“ ist Mittelpunkt des dörflichen Lebens. Von 16.30 bis 18 Uhr wird dort der Tag ausgewertet.
Auch Nicht-Grießener sind im Dorf willkommen
Anna Meyer ist oft mit Vater Jan im Ort unterwegs. Zu Hause legt die Anderthalbjährige schon gern mal mit ihrem Kinderrasenmäher selbst Hand an. „Wir wohnen gern hier, fühlen uns sehr wohl“, erklärt Jan Meyer.Seit zehn Jahren wohne die Familie in der Dorfstraße. Hof, Garten und Haus bewacht Hund Bruno.
Die freiwillige Feuerwehr hat im August das neue Gerätehaus eingeweiht.
D I E Z U ST E L L E R I N
Christa Andreck bringt die Heimatzeitung
Die Gaststätte ist geschlossen, im Saal wird weiter gefeiert Die Gaststätte in Grießen hat ihre Türen im Juli dieses Jahres endgültig geschlossen. Ein neuer Pächter für den „Sonnehof“, der sich in Privatbesitz befindet, ist nicht in Sicht. Der Saal der Gaststätte befindet sich jedoch in Gemeindebesitz, sodass die Dorfbewohner weiterhin einen Platz zum Feiern haben. „Mit Unterstützung von Vattenfall konnten wir in den zurückliegenden Jahren den Saal renovieren. Unser Schmuckstück hat außerdem neue Fenster, Elektrik und Heizung bekommen, Fassade und Dach wurden ebenfalls saniert“, sagt Ortsvorsteher Hartmut Fort stolz. Im kommenden Jahr will der Ortsbeirat ein Konzept zur Vermarktung erstellen. „Der Saal kann auch von Auswärtigen für Feiern gemietet werden“, ist von Fort zu erfahren. Um ihn effektiver zu nutzen, kann sich der Ortsvorsteher vorstellen, den Saal
Fotos: Jana Pozar (9)
auch für Flohmärkte oder Ähnliches zur Verfügung zu stellen. Es wäre schade, wenn sich die Türen des schicken Saales nur selten öffnen würden, so der Ortsvorsteher. Ein ortsansässiger Partyservice übernimmt bei Dorffesten aber auch bei privaten Feiern die Verpflegung der Gäste. ja
DIE ANZEIGENECKE
Der Spielplatz in Grießen soll neu gestaltet werden und vor allem neue Spielgeräte bekommen. Mit der Gestaltung soll im März des kommenden Jahres begonnen werden. „Fördergelder aus der Maßnahme für Boden und Flächengestaltung sind uns schon zugesichert“, sagt die Vorstandsvorsitzende des KidiClubs, Doreen Popp-Geisler. Die alten Spielgeräte seien bereits vom Tüv gesperrt worden. „Ein Spielgerät für Kinder bis sechs Jahre und eines für Kinder von sieben bis 14 Jahren sollen angeschafft werden, so Popp-Geisler. Außerdem sollen am Rand neue Bäume angepflanzt werden. „Geplant ist die Anhäufung einer Sitzdüne“, sagt die Vorstandsvorsitzende. Der Bolzplatz, die Tischtennisplatte und das Beachvolleyballfeld sollen erhalten bleiben.
Seit fast zwei Jahren ist Christa Andreck in der Zeit zwischen 5 und 6 Uhr morgens in Grießen unterwegs, um den Dorfbewohnern die RUNDSCHAU ins Haus zu bringen. „Die Leute wollen ihre Heimat- Christa zeitung pünkt- Andreck. lich im Briefkasten haben“, sagt sie. Bei Wind und Wetter fährt sie mit dem Fahrrad durch das Dorf. ja
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Frisches Hausgeschlachtetes Woche vom 26 .– 30.10.09
Im Jahr 2005 hatte der Saal des „Sonnenhof“ eine neue Fassade Archivfoto: fw bekommen.
RUNDSCHAU-Kontakt 岼 0180 1 22 22 10
Neuer Spielplatz für die jüngsten Grießener wird im Juni eingeweiht
Stolz hat der Grießener Ortsvorsteher Hartmut Fort die RUNDSCHAU durch sein Dorf am Rande des Tagebaus geführt. Das Leben ist mit der riesigen Kohle-Grube in unmittelbarer Nachbarschaft ungleich schwerer als anderswo. Vieles packen die Grießener selbst an, einige Projekte werden vom Bergbauunternehmen Vattenfall unterstützt.
Edeltraud Müller erinnert sich noch genau daran, wie sie als Kind von der einstigen Quelle Wasser holen musste. Ihre Familie habe nahe der Quelle gewohnt. Mitten im Wald in der Nähe des alten Bahnhofs sprudelte das kühle, klare Nass hervor. „Meine Mutter stützte die lange Trage- Edeltraud stange auf ihre Müller. Schultern, an beiden Seiten hingen die schweren Wassereimer“, sagt die 65-Jährige. Später habe es zwei Pumpen im Ort gegeben, von denen die Dorfbewohner ihr Wasser holen konnten. „Manchmal musste man mehr als 20-mal pumpen, bevor überhaupt Wasser rauskam“, erzählt Edeltraud Müller. Der Grießener Kurt Briesemann weiß noch heute, wo das alte Quellhaus stand. „Wenn wir ein bisschen graben würden, würden wir sicher noch Mauerreste finden“, sagt er, während sein Blick nach Mauerspuren im Kurt BrieseWaldboden sucht. mann. Briesemann: „Bis zum Jahr 1925 war hier die einzige Trinkwasserstelle des Dorfes.“ Mit dem Bau des Kraftwerkes versiegte die Quelle mehr und mehr. Bis dahin sei immer noch vereinzelt das Wasser im Wald geholt worden. ja
Schweinebauch 2,50 €/kg Schweineleber 1,50 €/kg Grützwurst 3,50 €/kg Hausmacher-Leberwurst 5,50 € Am Donnerstag frische Wurstbrühe erhältlich, bitte Gefäß mitbringen.