Lausitzer Rundschau
SA / SO, 24 ./ 25. OKTOBER 20 0 9
Wir in
Hornow
Hornow
Hornow:
Im Ortsteil der Gemeinde Hornow-Wadelsdorf im Amtsbereich Döbern-Land leben heute 413 Einwohner. Täglich kommen Touristen per Rad und im Bus, um sich die Schokoladenherstellung und die über 500 Jahre alte Kirche anzuschauen.
Am Hornower Schloss
Heute wird in Hornow abgefischt
R U N D S C H AU - U M F R AG E
Warum sich die Hornower wohlfühlen in ihrem Ort
Hornow. Heute wird alles abge-
fischt, was im Hornower Dorfteich neben dem Schloss Flossen hat. Das kündigt die Ortsfeuerwehr an. Ab 9 Uhr beginne der Fischverkauf. ani
Hornow. Die Hornower fühlen
Ortsrundgang in Wadelsdorf Wadelsdorf. Auch in Wadelsdorf,
dem zweiten Ortsteil der Gemeinde Hornow-Wadelsdorf, hat die RUNDSCHAU für dieses Jahr einen Ortsrundgang geplant. Er wird in der Woche vom 16. zum 20. November stattfinden. ani Auf Tuchfühlung mit Bacchus vorm Hornower Schloss gehen Timm und Saskia in ihren Herbstferien. Doch den Erwachsenen bereitet das Schloss Sorgen. Erst im Vorjahr war die Sanierung der Fas-
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sade abgeschlossen worden. Doch an mehreren Stellen blättert die Farbe wieder ab. Die Amtsverwaltung Döbern-Land prüft laut Bürgermeisterin Foto: Arlt Antoinette Leesker Regressansprüche.
Das Ortsporträt
Dreimal in der Woche wird Kuchen gebacken Hornow. Zum landwirtschaftlichen Betrieb, den Andrea und Rüdiger Budek seit dem Jahr 1992 betreiben, gehört eine Backstube. Mindestens dreimal in der Woche duftet es nach leckerem Kuchen. Blechkuchen, Rührkuchen und Kleingebäck werden in Budeks Backstube zubereitet. „Stollen und Weihnachtsplätzchen gibt ab dem ersten Advent“, so Andrea Budek. Rüdiger Budek hat mit dem Traktor 27 Hektar Fläche zu bearbeiten. Kühe, Pferde, Ziegen, Puten und Gänse leben auf Budeks Hof. „Die erste Gans gibt es zum Martinstag. Wer noch eine braucht, kann sich melden“, so Andrea Budek. Sie ist mit den landwirtschaftlichen Produkten auf Märkten unterwegs, donnerstags in Berlin und samstags in Cottbus. Aber auch zu den Spremberger Festen sind Budeks mit einem Stand präsent. Die Lichterfeste stehen schon in ihrem Terminkalender. ma
Weil die Farbe abblättert Hornower wollen sauberen Park für Spaziergänge und Feste Mit einer Runde ums Schloss hat der Ortsrundgang in Hornow begonnen. Ein Jahr nach Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Fassade stellen die Hornower erhebliche Mängel fest. Farbe blättert ab und die Regenwasserabflüsse führen das Wasser nicht vom Mauerwerk weg.
Auch Straßenbankette und Risse im Asphalt wurden beim Rundgang besichtigt. Foto: Arlt
Von Annett Igel
War das Mauerwerk zu feucht, als Farbe aufgetragen wurde? Hätten die Kanten in den Außenwänden, die jetzt mit Blech geschützt werden, bei der Sanierung anders behandelt werden sollen und der Denkmalschutz andere Schwerpunkte setzen müssen? Auf der Treppe zum Park, die ein Hingucker und auf Hochzeitsfotos zu sehen ist, zeigt sich deutlich, wie die Farbe abblättert. Eine der großen Vasen sei schon geplatzt, weil laut Denkmal-
schutz das Wasser nicht über ein Loch abfließen dürfe – die Leute früher hätten auch keine Löcher in die Vasen gebohrt, habe Bürgermeisterin Antoinette Leesker zur Antwort bekommen. Auch beim Schlosspark sind die Hornower ratlos. Vier Projekte seien schon gelaufen, mit Plänen, die in Schubladen liegen. Helmut Schulze, als einstiger Bürgermeister immer noch engagierter Hornower, erklärt: „Wir wollen, dass der Park ordentlich und sauber ist.“ Der Denk-
Die Confiserie hat 45 Mitarbeiter Begonnen hat die Schokoladenproduktion in Hornow mit zwei Angestellten
Peter Bienstman und Goedele Matthyssen mit ihren Angestellten Christiane Lubig, Simone Bubner und Schokolade. Foto: Arlt
Hornow. In der Confiserie Felicitas in Hornow sind 45 Mitarbeiter beschäftigt. Rückt die Weihnachtszeit näher, kommen zwölf Saisonkräfte dazu. 25 Angestellte arbeiten allein in der Produktion. „Es kommen noch zwei Angestellte für die Filiale in Dresden dazu und eine Verkäuferin für Potsdam, wo wir demnächst eine Filiale eröffnen“, erklärt Goedele Matthyssen, Chocolatier und gemeinsam mit ihrem Mann Peter Bienstmann Inhaber der Confiserie. Im Normalfall kommen
täglich vier bis sechs Reisebusse nach Hornow. Es werden 500 Filialen in Deutschland mit den belgischen Schokoladenspezialitäten beliefert. Über 700 Formen stehen zur Auswahl. „Auch aus Hornow haben wir viel Stammkundschaft“, bestätigt Goedele Matthyssen. Seit dem Jahr 1992 ist die Schokoladenfirma hier ansässig, Zwei Mitarbeiter waren es anfangs, seit fünf Jahren können die Besucher in der Schauwerkstatt zusehen, wie die Schokolade in Handarbeit verziert wird. ma
malschutz möchte den Park wieder so herrichten, wie er früher einmal angelegt worden war. „Doch abgesehen davon, dass die Wiederherrichtung richtig teuer würde – wie können wir als kleine Gemeinde solch einen Park mit einer Fontäne unterhalten?“, fragt Antoinette Leesker. Rüdiger Budek seufzt: Eine Sichtachse müsste schon wieder rein. Doch das dürfte dem Denkmalschutz nicht genügen. Lothar Hendrischk, ebenfalls ehemaliger Bürgermeister, der die Schlosssanierung begleitet hat, zuckt mit den Schultern. Er könne nicht schlecht über den Denkmalschutz reden, die Behörde leistete einen finanziellen Beitrag zur Sanierung. Antoinette Leesker hofft, dass der Beton Zeit bekommt, richtig zu trocknen. Die Amtsverwaltung prüfe derzeit, ob und wie die Gemeinde Regressansprüche geltend machen kann.
sich sehr wohl in ihrem Ort. Das erfuhr die RUNDSCHAU während einer kleinen Umfrage. Ines Brendenal (42) mit Enkel Domenik: „Mein ganzes bisheriges Leben habe ich in Hornow verbracht, das ist mein Heimatort. Jeder kennt jeden, es gibt eine gute Nachbarschaft, und die Radwege sind wunderbar ausgebaut. Kulturell gesehen stellen die Hornower viel auf die Beine, jeder bringt sich ein, ich fühle mich wohl hier.“ Jane Brinck (44): „Im Jahr 1997 haben wir in Hornow unser Haus gebaut, da wir hier einige Leute kannten – und wir haben es noch nicht bereut. In die Stadt möchte ich nicht zurück, Hornow ist ein sehr schönes Dorf. Ich bin Mitglied im Heimatverein, und wenn es etwas zu feiern gibt, bin ich bei der Organisation dabei.“ Lothar Hendrischk (74): „Hornow ist mein Heimatort, ich woh-
Zur Gymnastik treffen sich Senioren einmal in der Woche im Hornower Schloss. Seit eineinhalb Jahren kümmert sich der 32-jährige SportPhysiotherapeut von der Volkssolidarität donnerstags um die Gruppe. „Dann machen wir allgemeine Stuhlgymnastik, ich bringe dafür Reifen, Bälle und Bänder mit. Bei der Gymnastik ist es wichtig, dass die Senioren den Oberkörper, den Rücken und die Finger bewegen“, so Daniel Prochnow. Er betreut auch Ortsgruppen in Groß Luja, Jämlitz, Foto: Martina Arlt Tschernitz, Friedrichshain und in Spremberg.
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Fördermittel für Vitrine und Reparatur der Bänke Mit unserer neuen Vitrine können wir Ausstellungsgegenstände wie Bücher und Schriften besser repräsentieren“, sagt die 70-jährige Renate Hendrischk vom Gemeindekirchenrat. Die evangelische Kirchengemeinde Hornow-Wadelsdorf ist sehr rege und für ihre Aktivitäten bekannt. Zehnmal im Jahr wird der Backofen auf dem Kirchengelände angefeuert. Am 31.Oktober findet um 19.30 Uhr das nächste Konzert in der St.-Martins-Kirche statt. Zur Kirchengemeinde gehören 460 Mitglieder, die aus Hornow, Wadelsdorf, Bohsdorf,
Für die Montagsausgabe: Freitag, 17 Uhr
Reuthen und Klein Loitz, kommen. ma
Öffnungszeiten:
Montag–Freitag 8–18 Uhr Samstag 9–12 Uhr ab 1. Advent Samstag auch bis 16 Uhr geöffnet
Zum Ausmessen kommt Tischlermeister David Kubo zu Renate Hendrischk und Barbara Franke Foto: Arlt in die Kirche.
RUNDSCHAU-Kontakt 岼 0180 1 22 22 10
Hornow. Die evangelische Kirchengemeinde Hornow hat eine gute Nachricht vom Landratsamt Spree-Neiße bekommen: Ein Zuwendungsbescheid für eine 80prozentige Förderung sichert ihnen 2531,37 Euro für den Bau einer verschließbaren Vitrine im Johann-Crüger-Raum, für eine Schautafel sowie für die Reparatur von vier historischen Kirchenbänken. „Im Johann-Crüger-Raum werden immer wieder Sonderausstellungen gestaltet. Aber auch Teile einer Hornower Tracht, die um das Jahr 1908 getragen wurde, sind hier zu sehen.
ne fast 75 Jahre hier. Wir sind mit unserem Grundstück zwar etwas weit vom Schuss, aber mit dem Ort eng verbunden. Über zehn Jahre war ich Bürgermeister und Ortsbürgermeister von Hornow. Wir haben viele Dinge geschafft. Es wurden Straßen gebaut und das Schloss saniert. Es ist ein schönes und gepflegtes Dorf, wo sich die Einwohner wohlfühlen. Seit zehn Jahren spiele ich bei den Lustigen Musikanten – wir gestalteten die Hornower Dorffeste musikalisch mit. Kulturell lassen sich die Hornower immer etwas einfallen, auch im Schloss finden schöne Veranstaltungen statt.“ Erika Dommaschk (69): „Mein Wohnort ist seit 47 Jahren Hornow. Ich leite die Volkssolidaritätsortsgruppe mit ihren 48 Mitgliedern. Einkaufen gehe ich gerne im Hofladen, Kuchen hole ich bei Budeks und für Geschenke haben wir unsere Confiserie im Ort. Es fehlt an nichts.“ Es fragte Martina Arlt
Gymnastik im Schloss
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Dorfstraße 15 · 03130 Hornow Telefon: 03 56 98/80 55 50 Telefax: 03 56 98/805 55 55 www.confiserie-felicitas.de info@confiserie-felicitas.de
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