Lausitzer Rundschau
SA / SO, 14 ./ 15 . NOVEMBE R 20 0 9
Lokales
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Elbe-Elster-Rundschau
O RT S P O RT RÄ T Z I N N I T Z
Knirpse fühlen sich wohl an frischer Luft
KURZ NOTIERT
Zinnitz und Bathow in Zahlen
Kita Zinnitz nutzt eine Terrasse mit Dach Zinnitz. Bewegung an frischer Luft stärkt bekanntlich die Abwehrkräfte – auch die von kleinen Leuten. Wie soll man sich aber verhalten, wenn draußen der Regen peitscht und nicht einmal ein Hund vor die Tür gejagt wird? Die Wonneproppen der Kindertagesstätte in Zinnitz stört das nicht. Sie haben eine großzügige Terrassenüberdachung am Haus. „Wir sind jeden Tag eine Stunde draußen“, erklären Kita-Leiterin Rita Richter und Kollegin Heidrun „Heidi“ Golisch. Dem täglichen Gang ins Freie ringt das Erzieherinnen-Duo gleich mehrfach Positives ab: „Die Kleinen lernen, sich die Schuhe anzuziehen und die Größeren das Binden der Schleifen“ so die Kita-Chefin. 15 Knirpse kommen täglich in die
Einrichtung, darunter Kinder aus umliegenden Dörfern, der Stadt Calau sowie aus dem benachbarten Schlabendorf (Landkreis Dahme-Spreewald). Längst hat sich die in der Kita praktizierte Harmonie und Hilfsbereitschaft vervielfältigt: Marita Radonz greift als „Mädchen für alles“ unter die Arme, Eltern unterstützen die Frühjahrs-Arbeitseinsätze und Großeltern mustern das musikalische und tänzerische Können der Kinder. Die Ständchen sind ein nicht wegzudenkender Bestandteil der Frühlings- und Weihnachtsprogramme bei Seniorenveranstaltungen, aber auch bei den regelmäßigen Lichter- und Familienfesten, zu denen traditionell Eltern und Geschwisterkinder eingeladen werden. ueh
쏆 In Zinnitz leben aktuell 226 und in Bathow 63 Einwohner. Nur wenige Hundert Meter sind es bis zur Anschlussstelle der Autobahn. Mit Herrenhaus und Kirche besitzt Zinnitz zwei Gebäude, die in die Denkmalsliste aufgenommen sind. Bathow hat ein einladendes Gasthaus. „Gitti Schmidt ist die gute Seele des Wirtshauses – und das seit Jahrzehnten“, betonen Kostgänger, die das „Gasthaus für eine Handvoll Dörfer“ besucht haben. Längst haben Vereine und Familien aus Zinnitz, Buckow, Groß Jehser und anderswo den Gasthof zum Stammlokal erklärt. ueh Auch bei Regen können sich die Knirpse an frischer Luft aufhalten. Ein großzügiges Terrassendach an der Fotos/2: U. Hegewald Zinnitzer Kita ermöglicht bei schlechtem Wetter das Spielen im Freien.
Straßenlicht steht als Wunsch ganz oben Zinnitzer hoffen auf eine Verbesserung der Beleuchtung in ihrem Dorf In Zinnitz ist vieles gut bedacht und überdacht. Von einem überdachten Weihnachtsmarkt und einer witterungsgeschützten Kita-Terrasse können andere Orte nur träumen. Ein echter Blickfang ist die gläserne Überdachung am Eingangsbereich des Gemeindezentrums. Es ist der Treffpunkt, in dem die Zinnitzer zueinanderfinden, sich gemeinsamen Interessen widmen oder feiern. Der Dorfklub tritt dabei oft als Ideengeber in Erscheinung und gilt daher als Dachverband für das Pflegen gesellschaftlichen und geselligen Zusammenlebens im Ort.
beit zu gewinnen“, sagt Helmut Preuß. Der Vereinsvorsitzende erzählt, dass sich der Verein am 9. Juni 2003 gegründet hatte und stolz auf das Erreichte sei. Wettkampftechnik für die Feuerwehr wurde angeschafft, eine Beschallungsanlage, eine mobile Kegelbahn und sogar eine Feldküche, in der 100 bis 700 Portionen zubereitet werden können. „Bei
Dorffesten, Polterabenden oder anderen Großveranstaltungen war die mit Edelstahlbehälter und Straßenzulassung ausgerüstete Gulaschkanone so manches Mal der Renner“, berichtet Helmut Preuß. Gemeinsam mit Peter Kurzbuch moderierte er das Treffen mit der RUNDSCHAU, das jedoch nur wenige Einwohner anlockte.
Von Uwe Hegewald
76 Mitglieder zählt der Dorfklub, der sich mit der Benennung „Verein zur Förderung des Feuerlöschwesens und Heimatgedankens Zinnitz e.V.“ einen aussagekräftigen Namen gegeben hat. „Der Verein verfolgt viele Ziele und ist immer bestrebt, interessierte Einwohner für eine Mitar-
Zu einem der Vorzeigeobjekte in Zinnitz zählt sie das schmucke Gemeindehaus, das mit Kirche, Feuerwehrdepot und der dahinterliegenden Kindertagesstätte das Ortszentrum prägt.
Vielleicht lag es an der Straßen- sagt sie. Peter Kurzbuch hofft, dass am beleuchtung, die an einigen Stellen fehlt, wodurch sich Anwohner Lärmschutz zwischen der Bunscheuten, sich auf den Weg ins desautobahn A 13 und Bathow Gemeindezentrum zu machen. festgehalten wird. Auch sei für „Dass es in 30 Jahren nicht ge- das Gutshofgelände Zinnitz mit seinen einsturzgelungen ist, in der fährdeten StallgeZinnitzer Dorfstrabäuden eine Probße 12 a bis d ein paar lemlösung überfälLaternen aufzustelWir in lig. Helmut Jentsch len, ist schon trauhofft, dass der Ausrig“, beklagt HelZinnitz bau des örtlichen mut Preuß. Im BeRadwegenetzes insreich der stark bebesondere in Richfahrenen 90-GradKurve, nahe des Wappensteines, tung Schlabendorf forciert wird. sei es ebenfalls stockdunkel, ob- „Bevor die Geldquellen versiegen wohl in unmittelbarer Nähe ein und wir mit leeren Händen dasteLichtmast vorhanden ist und das hen“, betont er, wohlwissend, Problem relativ schnell beseitigt dass der Bergbausanierer LMBV und die Kommunen vielerorts werden könnte. Auf der Wunschliste der Ver- noch keine Einigung gefunden besserungen im Ort gehört für haben. Ein Dialog am runden Ingrid Jung die Wiederaufnahme Tisch wäre eine Option, um Meieiner Busverbindung nach Cott- nungsverschiedenheiten auszubus. „Um Fachärzte aufzusuchen, räumen. Gerne würden die Zinmuss man oft dort hinfahren, wo- nitzer ihr Gemeindezentrum bei die Anreise mit dem Zug über oder die Multifunktionshalle für den Calauer Bahnhof gerade den dieses Treffen zur Verfügung Senioren so einiges abverlangt“, stellen.
KCA läutet fünfte Jahreszeit ein
In der „Sage des Pillán“ erlischt Vulkan
Karneval am Samstag im Schützenhaus Altdöbern
Chilenischer Botschafter und Calauer Bürgermeister lesen für Calauer Schüler
Seniorennachmittage sind beliebt 쏆 Einmal im Monat bittet der Seniorenklub zum Stelldichein. Bei Kaffe und Kuchen lässt es sich besonders gut plaudern. Bei den „Geburtstagen des Monats“ gibt es meistens einen Grund, um auf die Gesundheit der Jubilare anzustoßen. Ingrid Jung und Helmut Jentsch halten die Fäden der Seniorenarbeit in ihren Händen, wobei sie die Treffen in regelmäßigen Abständen unter ein bestimmtes Thema stellen und Gäste einladen. Dia-Vorträge werden durchgeführt und bei Bedarf Zinnitzer Senioren abgeholt, die inzwischen in Altersheimen wohnen. Unterstützung finden sie dabei beim Dorfverein wie auch bei Petra Bachmann und Roland Richter, die sich um Bewirtung kümmern. ueh
Weihnachtsmarkt in der Halle 쏆 Der Zinnitzer Weihnachtsmarkt findet am Sonntag, 29. November, ab 11 Uhr in der Halle des Landwirtschaftsbetriebs Zinnitz/Groß Jehser statt. Der Weihnachtsmann kommt um 15 Uhr. ueh
Faschingsparty mit LKC in Lübbenau Lübbenau. „Die 80er Jahre kom-
Calau. Zum bundesweiten Vorle-
Der KCA hat in Altdöbern die Karnevalssaison eröffnet.
Altdöbern. „Der KCA ist nun bereit für Flower, Power, Hippiezeit“, lautet das Motto der Karnevalisten in Altdöbern. Am heutigen Samstagabend können die Altdöberner ab 19.11 Uhr beim Spätjugendfasching bewiesen, wie lebendig diese Zeit noch ist. Gemeinsam mit dem närrischen Volk ist die Faschingssaison mit der Schlüsselübergabe vor Tinis Bistro eröffnet worden. Erst dort wurde das streng gehütete Geheimnis gelüftet, wer in dieser Session den Thron besteigt und über das närrische Leben in der Gemeinde wacht. Beim Kinderprinzenpaar schwingen die beiden fünfjährigen Luisa I. (Papke) und Connor I. (Struck) das Zepter, bei den Erwachsenen sind es Ihre Lieblichkeit Melanie I. (Raschke, 19) und Seine Tollität René I. (Läser, 23). Das Paar ist auch im richtigen Leben miteinander verbandelt und kürzlich nach Cottbus gezogen.
Foto: ueh
Für eine Überraschung sorgte Bürgermeister Horst Bernstein (parteilos), der den Rathausschlüssel überaus bereitwillig herausgab. „Da ich im Rathaus demnächst das Türschloss auswechsele, benötige ich den ohnehin nicht mehr“, sagte er. Im vergangenen Jahr sein ein zweiter Rathausschlüssel gefälscht worden. „Das neue Stück ist eine meisterliche Handwerkerarbeit und nicht kopierbar“, prophezeite er. Als spendabel erwies sich das Gemeindeoberhaupt, indem er dem KCA – bestückt mit neuen Narrenkappen – die Kasse mit einem Betrag von 724 „Centlingen“ überreichte. Bis zum Altdöberner Jubiläum, im kommenden Jahr, müsse sich der Verein schon selber strecken, um noch den entscheidenden Cent zu beschaffen. Angesichts des Mottos dürfte sich dieses jedoch als schwierig erweisen. Uwe Hegewald
setag begrüßte Steffi Clemens, Leiterin der Calauer Stadtbibliothek, am Freitagvormittag prominenten Besuch. Der chilenische Botschafter Prof. Alvaro Rojas Marin und der Calauer Bürgermeister Norwin Märkisch (CDU) hatten für Schüler der 4. Klasse der Carl-Anwandter-Schule Bücher mitgebracht, aus denen sie lesen wollten. Aufgeregt rutschten die Schüler auf ihren Stühlen hin und her. Der Botschafter kam schnell mit den Calauer Kindern ins Gespräch: über Chile, über die Landschaft, die Menschen und die Natur. „Ich habe euch Geschichten aus der Mythologie der Mapuche-Indianer mitgebracht, darüber, wie sich Ureinwohner
die Naturereignisse wie Vulkane erklärten. Da geht es um böse Geister, die in den mächtigen Bergen, dem Osorno und dem Calbuco, hausten. Der Schlimmste von denen war der mächtige Pillán.“ Die Calauer Mädchen und Jungen verfolgten aufmerksam die Sagen. „Das war ganz toll, dass wir etwas aus einem anderen Land erfahren haben“, sagte die 10-jährige Celine. Und Freundin Hanna ergänzte: „Der Botschafter erklärte alles gut.“ Der Calauer Bürgermeister Norwin Märkisch zauberte das beliebte Kinderbuch „Robin Hood“ aus dem Ärmel. „In diesem Buch geht es um Gerechtigkeit“, sagte er. „Voll cool“, stellte Marc-Maurice fest, „über Indianer und Räuber lese ich am liebs-
ten was.“ Auch Paul war von den Geschichten begeistert: „Bei den Sagen aus Chile hat mir die Stelle mit dem Condor gut gefallen. Das kann man sich richtig vorstellen. Und Robin Hood war spannend.“ „Kinder zum Lesen zu motivieren, ist nicht so einfach. Da hatte unser Bürgermeister eine ganz tolle Idee. Und für die Kinder war es hochinteressant“, sagte Steffi Clemens. Dietmar Kuhring, Leiter der Carl-Anwandter-Schule, stimmte zu: „Es ist ein Schritt zur Vertiefung der freundschaftlichen Beziehungen mit Chile. Die Kinder nehmen viel Allgemeinwissen mit nach Hause und sind mit Begeisterung dabei.“ Zur Erinnerung überreichte Botschafter Alvaro Rojas einen Bildband für die Bibliothek. stu
men wieder – der LKC im DiscoFieber“ heißt das Motto der Karnevalssaison in Lübbenau. „Am heutigen Samstag ist alles erlaubt, was die Kostümierung betrifft. Ob Cowboy, Spaceman, König oder Frau Holle – alles kann getragen werden“, sagt Mandy Heine vom LKC. „Wer zur Eröffnungsparty im Karateclub sparen möchte, kommt pünktlich zum Programmbeginn um 20.11 Uhr, den von 19 bis 21 Uhr kostet die Eintrittkarte nur 6,66 Euro, ab 21 Uhr dann zehn Euro“, kündigt sie an. Weiter geht es dann mit dem närrischen Treiben im Februar. Zum zweiten Mal veranstaltet der LKC am 11. Februar, 19 Uhr, eine Weiberfastnacht im Karateclub (Kraftwerk). Der Seniorenfasching findet am 12.Februar, 19 Uhr, erstmalig im Einkaufscenter Kolosseum statt. Die große Faschingsparty wird am 13. Februar, 20 Uhr, im Karateclub gestartet. Dort findet am 14. Februar, 15 Uhr, die Kinderfaschingsparty mit dem LKC statt. Die Rosenmontagsparty steigt am 15. Februar, 20 Uhr. red/ho
Wanderung rund um Jamlitz Lübbenau. Zum Volkstrauertag
Zur Lesung in der Stadtbibliothek Calau begrüßte Steffi Clemens den chilenischen Botschafter Alvaro Foto: St. Uhlig Rojas Marin (l.) und Bürgermeister Norwin Märkisch.
unternehmen die Niederlausitzer Wandergurken am Sonntag, 15. November, eine Gedenkwanderung rund um Jamlitz. Weitere Infos gibt es unter Telefon 03542 3792. red/ho