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Wir in
Alt-Herzberg
Alt-Herzberger lieben die Natur und die Geselligkeit Heute zweites Schlachtefest bei Gourmet / Warum der Anger eine neue Sitzgruppe hat / Großes Fußballturnier zum Stadtteilfest
So lebt es sich in Alt-Herzberg
KURZ Gutscheine verteilt
Die Alt-Herzberger sind als geselliges Völkchen bekannt, und sie halten zusammen. Die meisten von ihnen lieben die naturverbundene „Randlage“ zu Herzberg. Heute aber haben sie Verständnis, wenn die halbe Stadt in ihren Stadtteil zum Schlachtefest von Gourmet pilgert. Auch wenn der Fahrzeugverkehr zu diesem Betrieb manchmal als störend empfunden wird, sind die Alt-Herzberger auch ein wenig stolz auf Gourmet. Wir haben gefragt, was ihnen sonst noch an ihrem Stadtteil gefällt.
Schon im Vorfeld des Schlachtefestes haben die Gourmet-Geschäftsführer Kathrin Raschdorf und Frank Funke in Alt-Herzberg Gutscheine verteilt, sozusagen als Ausgleich für Unannehmlichkeiten, die die Ortsbewohner hinnehmen müssen. Während des Festes ist der halbe Ort zugeparkt, und auch geht es an diesem Tag etwas lauter zu als sonst.
Adventsfeier Zum zweiten Mal sind die älteren Alt-Herzberger zu Freitag, den 27. November, ab 15 Uhr zur Senioren-Adventsfeier mit gemütlichem Beisammensein in die „Cafeteria Stefani“ eingeladen. Sie dürfen sich auf den Auftritt der Kinder der Kita „Kuschelbär“ freuen. Gezeigt wird auch ein Video zur 825-Jahrfeier Herzbergs.
Konzert Am 4. Dezember findet in der AltHerzberger Kirche wieder ein Konzert der Musikschule statt.
53 Nussbäume Alt-Herzberg ist ein grüner Stadtteil. Silvius Wegner hat sich vor gar nicht so langer Zeit einmal die Mühe gemacht und die Nußbäume im Stadtteil gezählt. Er kam auf 53.
Feierlaune Die Alt-Herzberger sind oft in Feierlaune und organisieren sich ihre Höhepunkte im Stadtteil selbst. Ob Zempern, Osterfeuer, Stadtteilfest oder Halloween – sie organisieren die Feste gemeinsam und finden damit bei den Bewohnern viel Anklang.
Geschichte Alt-Herzberg wurde 1938 zur Stadt Herzberg eingemeindet. Die Ortsnamen Antiqua Herzberg, Aldenherczberg und Aldenherczenberg zwischen 1346 und 1495 deuten auf ein ehemaliges dienstbares Slawendorf hin. Zu den besonderen Gütern gehörte zweifellos die Wassermühle. Sie wurde 1631 zerstört und 1663 wieder hergestellt. 1887 ist sie abgebrannt. Ein Mühlenneubau wurde 1931 abgebrochen.
Läuft einem da nicht gleich das Wasser im Mund zusammen? Fach- und Verkaufsberater Karl-Heinz Wuchold bot im vergangenen Jahr beim Schlachtefest von Gourmet leckere Speisen an und stellte den Gästen nach Wahl die Schlachteplatten zusammen. Das 2. Schlachtefest des Betriebes wird am morgigen Samstag um kurz nach 10 Uhr mit einem Faßanstich eröffnet. Bis 15 Uhr stehen Betriebsrundgänge auf dem Programm. Ein kleiner Markt ist aufgebaut. Bei der Tombola gewinnt jedes Los. Der erste Preis ist ein großer Spanferkelbraten, der zweite Preis eine Foto: Serena Nittmann Fleisch-Keule und der dritte ein Präsentkorb.
Stadtteilfeste sind Höhepunkte Im kommenden Jahr feiern die AltHerzberger am 5. Juni ihr 7. Stadtteilfest. Früher gab es im Ort Sommerfeste an der Kirche, doch nach dem Ruhestand von Pfarrer Uhle sind diese „eingeschlafen“. Dann haben Rolf Buckow von Euro Train, Siegfried Stefani und Holger Fränkel das Zepter in die Hand genommen. „Die ersten Feste waren mit Kassettenrekorder, Lagerfeuer und Grill noch sehr beschaulich“, sagt Holger Fränkel. Doch nachdem man in Alt-Herzberg damit begonnen hatte, den Tag der offenen Tür bei dem Bildungsträger Euro Train mit dem Stadtteilfest zu verbinden, wuchs das Interesse ständig. „Viele Generationen sind in Alt-Herzberg zur Schule gegangen. Das Interesse an dem Schulhaus und was heute darin passiert, ist bei vielen Herzbergern groß“, so Fränkel. Viele Betriebe unterstützen das Stadtteil-
fest, wie Euro-Train, Gourmet oder das Autohaus Pahl. Die Kita „Kuschelbär“ ist ebenso dabei, wie der Städtische Hort. Für das kommende Jahr planen die Alt-Herzberger eine Premiere.
Sie wollen ein Fußballturnier mit Freizeitmannschaften aus allen Herzberger Stadt- und Ortsteilen organisieren. Die Fußballfreunde sollten sich den 5. Juni also schon im Kalender vormerken. ru
Auch die Kinder vom Städtischen Hort bereichern das Stadtteilfest.
Foto: sn
Sitzgruppe für den Dorfanger
Drei aktive Alt-Herzberger: Holger Fränkel, Sylvius Wegner und Marianne Foto: Rudow Kühnel auf der neuen Sitzecke am Anger.
Der Dorfanger ist das Herz von AltHerzberg. Auf dem großen Platz finden die Feste statt, spielen Kinder wie Erwachsene aus der gesamten Stadt Fußball. Vor einigen Tagen mussten Pappeln auf dem Gelände weichen. Das wurde in der letzten Einwohnerversammlung so besprochen. Die Alt-Herzberger haben mit Hand angelegt. Aus den Pappelstämmen entstand eine kleine Sitzgruppe, die nun genutzt werden kann. Noch weiteren Pappeln, die
eine Gefahr darstellen, steht die Bekanntschaft mit der Säge bevor. „Die unteren Teile dieser Stämme wollen wir zu Stehtischen umfunktionieren“, sagt Holger Fränkel. Auch mit der Neuanpflanzung von kleinen Bäumchen auf dem Anger haben es die Alt-Herzberger schon versucht. Doch nicht jeder Baum hatte das Glück anzuwachsen. „Auch bei uns wurden leider einige Bäume abgeknickt. Dafür haben wir kein Verständnis“, sagt Fränkel. ru
Andrea Wegner und ihr Mann Sylvius sind sich einig: „Wir wohnen gern hier in Alt-Herzberg, die Elster direkt hinter dem Haus, wo die Natur noch wundervoll ist.“ Beide sprechen auch die nette Nachbarschaft an, auf die sie nicht verzichten möchten. Dass der „Giftberg“, nur wenige Meter von ihnen entfernt, vor ein paar Jahren abgedichtet wurde, beruhigt sie schon sehr. Gar nicht einverstanden sind sie mit dem Fakt, dass die Mühlstraße derart stark befahren ist und kaum jemand die vorgeschriebene Geschwindigkeit einhält. So sei der Lärmpegel durch das Holperpflaster kaum ertragbar. Ein großes Lob verteilen sie an Holger Fränkel, der sich für viele Aktionen für Rentner, Kinder und Jugendliche im Stadtteil den Hut aufsetze. Uwe Gersdorf hat 1987 in Alt-Herzberg neu gebaut, weil er die Ruhe ein wenig außerhalb der Kreisstadt vorzog. Auch er lobt die guten Nachbarn, der Kontakt sei hervorragend. „Letztendlich stören uns nur die Hindernisse auf der Straße, die bei der Sanierung eingebaut wurden. Die Umfahrung bringt mehr Lärm als anfangs gedacht“, so der Mann. Begeistert zeigte er sich vom Angerfest, bei dem alle Einwohner und viele Gäste die echt tolle Gemeinschaft von Jahr zu Jahr pflegen. Bernd Schiller kaufte 1992 das Objekt in der Mühlstraße direkt an der Elsterbrücke und der Bundesstraße für sein Küchengeschäft. „Super, dass hier so tolle Bedingungen für Anwohner und auch meine Kunden mit dem Ausbau der Straße sowie des Fußweges geschaffen wurden“, lobte der Geschäftsmann. Er fühle sich ein Stück zugehörig und unterstütze
Seit 26 Jahren sind die „Rolandos“ mittendrin
deshalb auch gern mal das Angerfest in Alt-Herzberg. Reinhard Straach gehört zu den gebürtigen Alt-Herzbergern und bekundet gern seine Heimatverbundenheit. „Ich fand schon immer das kleine Zentrum aus Kirche, Backsteinschule, Gärtnerei und Gaststätte toll und bin zehn Jahre hier her zur Schule gelaufen“, so der Stadtgärtner. Er würde gern die Gestaltung des Dorfangers vorantreiben. „Aus dem großen Areal ist mehr herauszuholen als ein Bolzplatz, da könnte man sogar einen Spielplatz integrieren“, schlug Reinhard Straach vor. Roswitha Purma unterstreicht die Gemeinschaft aller in Alt-Herzberg: „Hier ist einer für den anderen da. Man feiert nicht nur gemeinsam, sondern achtet sich auch.“ Sie wünscht sich, dass der Verkehr in der Anliegerstraße nicht noch mehr wird, die Belastung durch den Lärm liege oft hart an der Grenze des Ertragbaren. „Ich finde es toll, dass die Einwohner auf alte Traditionen wie das Zempern setzen und die Bezeichnung Alehoppe für Alt-Herzberg immer wieder mal zutage kommt“, meinte die Frau. Beate Edlich liebt die ländliche Gegend. „Jeder kennt hier jeden und man ist hilfsbereit untereinander“, lobte sie. Auch sie würde Wert auf die Gestaltung des Angers legen, den bislang nur hin und wieder die Kinder nutzen. Toll findet sie für den kleinen Ort das Angerfest. „Wenn es die Zeit erlaubt, sind wir immer mit von der Partie“, so Beate Edlich. Siegfried Stefani gehört als WahlAlt-Herzberger erst kurze Zeit dazu, betreibt dort mit seiner Frau Barbara die Kantine. „Die Alt-Herzberger sind ein sehr geselliges Völkchen. Auch die Senioren kommen gern zusammen“, so der Geschäftsmann, der persönlich jetzt lieber ein wenig ruhiger und abseits der Stadtmitte wohnt. Auch er findet den Lkw-Verkehr über das Straßenpflaster nachts sehr ruhestörend, oft sogar belästigend. Dass sich viele Menschen im Ort sehr engagiert zeigen, finde er super. Auch auf dem Friedhof halte man täglich Ordnung. sn
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Krämers gehören mit ihrem Circus zu Alt-Herzberg einfach dazu Alt-Herzberg. Wer kennt ihn nicht, den „Variete-Circus“ der Rolandos. Weit über die Grenzen Herzbergs hinaus sind die Krämers bekannt. Denn Roland und Edith Krämer bieten mit ihrem Traumzauberzirkus nicht nur eine Mischung aus Fantasie und Realität, sondern inszenierten unter anderem den Pipi-Langstrumpf/Auftritt oder setzen auf beeindruckende Pferde-, Tauben-, Exoten- und Dalmatinerdressuren. Viele Jahre lang haben sie auch für eine Circusschule gekämpft. 2006 hat das Land Brandenburg die „Rolandos“ nicht nur bewilligt, sondern auch die Abschlüsse anerkannt. „Wir sind seit 1969 in Herzberg ansässig. Wir haben uns 1983 in AltHerzberg unser Haus gekauft“, erzählt Roland Krämer. Bei den Krämers hat das Wort Familie eine hohe Bedeutung. Einer ist für den an-
deren da. Dass sich im Laufe der Jahre immer mehr Familienmitglieder in Alt-Herzberg angesiedelt haben, freut Roland und Edith Krämer besonders. „Mittlerweile wohnen auch mein Bruder Günter sowie meine Schwestern Rosita und Ramona hier. Sogar die Kinder gründen schon wieder eigene Familien, so dass wir hier in Alt-Herzberg jetzt auf 35 Personen kommen“, rechnet Roland Krämer vor. Der gesamte „Clan“ sei aber viel größer. Alle kommen sie am 17. November zusammen. Denn da feiern Roland und Edith Krämer Silberhochzeit sowie Rolands Eltern Goldene Hochzeit. „Ich kann mich gut erinnern, wie wir am 13. November nach der 800-Jahrfeier im Volkshaus Grüne- und Silberhochzeit feierten“, so der Geschäftsmann. Derzeit „fliegen“ alle von ihren letzten
Auftrittsstandorten wieder zu Hause ein. An Winterschlaf wird aber nicht gedacht, denn es stehen Reparaturen, Kulissenbauten oder Neueinführungen auf dem Programm. Die neue Saison will man im April 2010 wieder gemeinsam mit der Herzberger Förderschule erleben. „Das Projekt Schule bietet nicht nur den Kindern immer wieder tolle Erfahrungen, sondern auch uns Zirkusleuten“, schätzt Roland Krämer ein. Dann stehen natürlich auch die Jüngsten wie Scarlett (11), Roxana (10) und Joelin (7) , die den Circus schon mit der Muttermilch aufgenommen haben, im Mittelpunkt. Stolz verkündeten die Krämers, dass schon der nächste Nachwuchs im Anmarsch ist. Mehr zum Circus Rolandos gibt es unter www.variete-circus-rolandos.de zu lesen. Serena Nittmann
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Immer 1. Wahl – Ihr
Joelin, Roxana und Scarlett, die jüngsten „Rolandos“, zeigen schon mal drei der sieben Hundebabys, die im nächsten Jahr während einer Show in der Foto: Serena Nittmann Manege zu sehen sein werden.
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