Lausitzer Rundschau
SA / SO, 14 ./ 15 . NOVEMBE R 20 0 9
Wir aus
Möglenz Landkreis Elbe-Elster
Lokales
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Elbe-Elster-Rundschau
Ortsporträt Möglenz:
Wie ein Dorf um seine Kindertagesstätte gekämpft hat / Ins Haus der Generationen soll noch mehr dörfliches Leben einziehen / SV Blau-Weiß ist eine Macht / Senioren im Unruhestand
ST E N O G R A M M E 쏆 Am Montag noch mehr. Eine
Kita mit Pfiff
Seite reicht nicht, um über alles zu berichten, was sich in Möglenz tut. Über den rührigen Heimatverein, die Tischtennissportler, den aktuellen Stand bei der Feuerwehr und den Jugendclub wird noch berichtet. Darüber hinaus gibt es noch Kurzinformationen zu Homepage, Ortsnachrichten im Fernsehen, AG Holzwürmer, Dorfteich, Denkmal und Gaststätten-Neuigkeiten.
Volldampf im Schwalbennest
Eine wichtige Hürde ist am Donnerstag im Sozialausschuss in Bad Liebenwerda genommen worden. Die Ausschussmitglieder haben der freien Trägerschaft ab 1. Januar 2010 für die Kita zugestimmt. Damit hält nun der am 25. Mai dieses Jahres gegründete Verein „Möglenzer Schwalbennest“ das Ruder in der Hand. Vorsitzende ist Annett Kretzschmer (Foto). Zehn Kinder aus Möglenz, Lausitz und Kosilenzien besuchen gegenwärtig die Einrichtung und es gibt jetzt, nachdem die Zukunft gesichert und frischer Wind eingezogen ist, weitere Anfragen. Kapazität hat die
Einrichtung für 23 Kinder. Sprichwörtlich auf die Hinterbeine haben sich die Möglenzer gestellt, um ihre Kita, die von der Schließung bedroht war, zu erhalten. Die Gründung einer ElternKind-Gruppe, die gegenwärtig von drei Familien genutzt wird, war so ein Meilenstein. Diese Gruppe können Familien mit Kindern nutzen, um ohne feste Anmeldung Kitaalltag zu schnuppern. Und die Möglenzer Kita versteht sich nicht nur als „Kinderaufbewahrungsstation“. Das außerordentlich kreative Programm hat bereits für Aufsehen gesorgt. Tage im Wald, bei der Agrargenossenschaft, des Sports, der Feuerwehr und das Kennenlernen von Möglenzer Firmen, das Projekt „Möglenz,
쏆 Arbeit am Denkmal. Noch in diesem Jahr soll die zerschlissenen Umrandung aus Ketten am Kriegerdenkmal entfernt werden. Das Schließen der Fugen und das Auswechseln der Borde samt Ausbesserung des Fußweges soll im Frühjahr passieren.
der Ort, in dem ich wohne“, die Roller- und Fahrradausbildung – all das unterstreicht den neuen Schwung und belegt, dass das ganze Dorf hinter der Kita steht. Seit Oktober wird aller 14 Tage mit Annett Richter gebastelt, der Nasch- und Nutzgarten ist der große Stolz der Steppkes. Kein Wunder, dass
bei diesen Aktivitäten 32 Kinder aller Altersgruppen die Ferienspiele in diesem Sommer besuchten. Ortsvorsteherin Elke Hainke ist glücklich über diese Entwicklung und dankt allen Helfern, egal ob nun Eltern, Großeltern oder Firmen. Ein Gruppenraum und die Toiletten sind umgestaltet worden, in-
Seit Oktober gibt es regelmäßig Sport Sie fahren Rad, gehen wandern, machen Tagesfahrten und sogar Modenschau. Die Senioren in Möglenz sind ordentlich aktiv. Mit ihnen auch viele andere Bewohner des Ortes. Im Heimatverein bilden sie ihren eigenen Kreis, vorn an steht Sabine Lindner. Von ihr war zu erfahren, dass die meisten Aktionen recht kurzfristig geplant werden, deshalb gebe es auch keinen Veranstaltungsplan. Feste Termine seien allerdings die Neujahrswanderung, die Weihnachtsfeier (9.12.) und die Tagesfahrt nach Wiesenburg im nächsten Jahr. Auch im vergangenen Jahr habe man einiges gemeinsam erlebt. In guter Erinnerung seien die Fahrradtouren nach Nieska und an die Schweinfurther Teiche mit leckerem Räucherfischessen. Vom
zwischen sind weitere 8000 Euro vom Regionalbudget III bewilligt worden, um dem Traum vom „Haus der Generationen“ ein Stück näher zu kommen. Am 13. Dezember ist das Haus schon wieder Dorfmittelpunkt. Erstmals gibt es einen Weihnachtsmarkt im und vor dem Gebäude. fc/mc
Möglenz hat einen „Konsum“
Die fidelen Senioren Schulkind bis zum 81-Jährigen – alle radelten mit. Ebenso gab es eine Tagestour nach Riesa. Besucht wurde die Nudelfabrik und anschließend ging es auf den Dampfer. Auch über die Modenschau zum Dorffest wird noch gesprochen. Fünf Models liefen für einen Chemnitzer Textilhandel, der im Anschluss seine Waren zum Verkauf anbot. Eine gleichartige Modenschau soll es Anfang April wiederholt geben, verriet Sabine Lindner. Seit Oktober wird in Möglenz auch im Seniorenalter aktiv Sport getrieben. Unter Leitung von Bettina Kraft wird immer donnerstags ab 17 Uhr im Kita-Sportkeller geturnt. Momentan nehmen bereits zehn Senioren teil, und das Interesse wird immer größer. mc
Den Dorfladen gibt es seit 2002. Er öffnet täglich ab 8 Uhr. Es gibt dort Waren des täglichen Bedarfs, Wurst- und Backwaren, Zeitschriften, Obst und Gemüse. Im „Konsum“ treffen sich die Einwohner gern, um über die Dinge des Lebens zu plauschen. Verkäuferin Elvira Richter nimmt auch Bestellungen entgegen, um im Rahmen ihrer Möglichkeiten Wünsche zu erfüllen. Das Geschäft gehört zu „Lindis Rampe“.
Weniger Jugend auf dem Lande – diese Entwicklung macht auch um Möglenz keinen Bogen. Schweren Herzens musste sich der SV Blau-Weiß Möglenz im Dezember 2007 entscheiden und die Nachwuchsmannschaft vom Spielbetrieb abmelden. Dennoch ist der Verein, der am 27. November 45. Geburtstag feiert, mit 120 Mitstreitern der mitgliederstärkste im Ort. Zurecht ist Vereinschef Dieter Kohlhoff stolz darauf. Und welches kleine Dorf kann schon von sich noch behaupten, drei aktive Männermannschaften zu haben? Die Ers-
te spielt in der ersten, die Zweite in der zweiten Kreisklasse. Und die älteren Semester jagen immer noch in der Altliga der „Kugel“ hinterher. Zufrieden sind die Sportfreunde mit dem Zustand ihrer Anlagen, auch ein langwieriges Flächenproblem mit Anliegern konnte dank der Unterstützung von Bürgermeister Thomas Richter (CDU) gelöst werden. Im Sportlerheim kümmern sich die Vereinsmitglieder selbstständig um den Ausschank. Die Einnahmen kommen dem Verein zugute, so Fußball-Abteilungsleiter Jürgen Kohlhoff. fc
Jürgen Kohlhoff zeigt auf das Sportplatz-Areal.
Fotos: Mona Claus
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das Krippenspiel und danach gehe jeder nach Hause, um Geschenke zu verteilen. Heinz Schunack fühlt sich wohl in seinem Ort, meint rundum glücklich zu sein und sieht eine positive Entwicklung im Dorf. Erika Richter kümmert sich ehrenamtlich um die Sauberkeit auf dem Friedhof. Sieglinde Knisse gestaltet zu Veranstaltungen die Kirche aus. mc
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Wie lebt es sich in Möglenz? Hans-Peter Kujath (Foto) lebt
seit etwa 16 Jahren in Möglenz. Aus Liebe habe er seinerzeit die Insel Rügen verlassen und ist seitdem in Elbe-Elster zu Hause. „Der Ort ist toll und mir gefällt es, wie hier alle zusammenhalten. Einige Orte weiter hatte ich es schwerer mit dem Eingewöhnen, aber in Möglenz wurde ich gleich akzeptiert, trotz meines mecklenburgischen Akzentes.“ Carsten Seidel (42) ist gebürtiger Möglenzer und er fühle sich im Ort nach wie vor wohl, sagt er. Er wohnt im Haus seiner Eltern. Ihm gefällt die Ruhe und im Konsum des Ortes bekomme er alles Notwendige.
Stephan Pasewaldt (21) kommt immer wieder gern nach Hause. Nach der Lehre wurde er von seiner Ausbildungsfirma übernommen und ist seitdem als Schlosser auf Montage. „Zuhause genieße ich nicht nur die Aufmerksamkeit, ich treffe mich auch gern mit Freunden“, sagt er. Erika Heide (70) lebt sei 49 Jahren im Ort. Ihr gefällt die Zusammengehörigkeit und außerdem hätte man alle Annehmlichkeiten im Dorf. „Was wollen wir mehr?“ Ilse Gliemann (79), gebürtig in Möglenz, meint, dass sich viel getan habe im Dorf. Ein guter Griff sei ihnen auch mit der neuen Bürgermeisterin geglückt, die tue ordentlich etwas. Obwohl sie es nicht direkt betreffe, aber der Zustand der Hauptstraße sei „einfach Mist“.
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Noch drei Mannschaften im Fußball-Spielbetrieb
Kirchenältester im Ort ist Heinz Schunack mit 74 Jahren. Er fühlt sich mitverantwortlich für das Adventsliedersingen am 2. Dezember. Die Liedtexte würden schon bereit liegen, erklärte Schunack. Einmal im Monat ist sonntags 14 Uhr Gottesdienst, den etwa 20 Einwohner besuchen. Richtig voll aber sei die Kirche alle Jahre wieder zum Heiligen Abend. Gegen 17 Uhr gibt es
쏆 Möglenz hat gegenwärtig 362 Einwohner und ist 766 Jahre alt. Neben Ortsvorsteherin Elke Hainke sitzen Katrin Walter und Dieter Kohlhoff im Ortsbeirat.
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Drei im Ehrenamt Leider kein Nachwuchs mehr
쏆 Hauptstraße – nichts Neues. Nach der Projektvorstellung zum geplanten Ausbau der Hauptstraße ist mit neuen Fakten erst nach dem 15. Januar 2010 zu rechnen. Bis dahin werden die Einwände der Bürger in die Planungen eingearbeitet.
Vorm Martinsfest hat Erzieherin Gabriele Schindler mit den Kindern Lampions gebastelt.
DIE ANZEIGENECKE
Es ist das Zukunftsprojekt in Möglenz. Wo heute schon Kindertagesstätte und Jugendclub untergebracht sind, soll sich künftig noch mehr Leben abspielen. Schrittweise wird der Gebäudekomplex zum „Haus der Generationen“ umgebaut.
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