SA / SO, 14 ./ 15 . NOVEMBE R 20 0 9
Lausitzer Rundschau
Ortsporträt Wormlage
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Elbe-Elster-Rundschau
Parkidylle in Wormlage
„Wormlager Schutzengel“ beim Zampern geworben
NACHRICHTEN
Dorffest vielleicht ein Juli-Wochenende später
Zehn Knirpse zählt die örtliche Kinderfeuerwehr derzeit Beim abendlichen Fototermin im
Feuerwehrgerätehaus geben sich die kleinen „Wormlager Schutzengel“ in ihren blau-roten Uniformen ziemlich lebhaft. Jugendwartin Alexandra Krätschmann beobachtet die Aufregung der Mini-Brandschützer mit einem breiten Grinsen. Den regen Tatendrang der kleinen Knirpse aus der Wormlager Kinderfeuerwehr kennt die junge Frau seit gut einem Jahr aus dem Effeff. Dabei war die Jugendarbeit in der örtlichen Feuerwehr zuvor für ein halbes Jahrzehnt fast komplett eingeschlafen. „Auf diesen Umstand hat insbesondere unser ehemaliger Ortschronist Horst Jahn immer wieder kritisch hingewiesen“, meint Barbara Czornack, die bei den freiwilligen Floriansjüngern aus Wormlage die Kassengeschäfte führt. Mit einer witzigen Idee zur Nachwuchssuche versuchten es die Brandschützer deshalb vor anderthalb Jahren bei ihrer traditionellen Zampertour. „Wir haben einfach einen gebrauchten Fahrradanhänger im grellsten Signalrot angestrichen. Damit sind wir dann losgezogen, um Jung und Alt neugierig zu ma-
chen“, erinnert sich Barbara Czornack als Initiatorin. Der Erfolg dieser Aktion spricht für sich. Seit dem 1. September 2008 treffen sich kleinen „Wormlager Schutzengel“ regelmäßig an jedem zweiten Sonnabend. Vorsichtig und spielerisch führen Jugendwartin Alexandra Krätschmann sowie ihre Helferinnen Mandy Czornack und Daniela Fleischer seither sieben Jungen und drei Mädchen im Alter von drei bis zehn Jahren an das Feuerwehr-ABC heran. „Unsere Knirpse kommen nicht nur aus Wormlage. Wir haben auch Kinder aus Großräschen und Meuro in der Gruppe“, erzählt Alexandra Krätschmann. Auf ihren ungewöhnlichen Namen sind die „Wormlager Schutzengel“ natürlich besonders stolz. „Wir sind ja offiziell noch keine Jugendwehr. Deshalb mussten wir uns eine Alternative überlegen“, erklärt Alexandra Krätschmann. Das nächste Mal trifft sich die Kinderfeuerwehr am 21. November um 10 Uhr am Wormlager Gerätehaus. Weitere Mitstreiter sind dabei unter den Mini-Brandschützern jederzeit willkommen, so heißt es. os
Seit der Kommunalwahl 2008 lenkt Ortsvorsteher Manfred Czornack die Geschicke in dem kleinen Ortsteil von Großräschen. Das aktive Vereinsleben und der Zusammenhalt unter den 410 Wormlagern
liegen ihm besonders am Herzen. Zeit zur Muße im idyllischen Park bleibt Manfred Czornack selten. Vor allem der Bau des Tanzsaales im Gemeindezentrum hält den Ortschef gerade auf Trab. Foto: Rasche
„Wormlitz Kidz“ beim Lausitzpokal gut drauf Tanzpremiere in Kamenz verlief aufregend und erfolgreich
Ortswehrführer Ditmar Nauert (hinten) und Jugendwartin Alexandra Krätschmann (r.) sind auf die kleinen „Schutzengel“ stolz. Foto: Sobe
Proben zum neuen Musical starten voraussichtlich im Januar Franziska Golk übernimmt alleinige künstlerische Leitung Die Proben zur nächsten Musical-Inszenierung des Wormlager Jugendtheaters werden voraussichtlich im Januar beginnen. Welchen Bühnenstoff die Zuschauer allerdings im Jahr 2010 erleben werden, steht im Augenblick noch nicht fest. „Es könnte
Wormlage wieder eine Geschichte werden, die sich mit interessanten Menschen und ihren komplexen Charakteren beschäftigt“, wagt Erfolgsregisseurin Franziska Golk immerhin eine kurze Vorschau. Höchstwahrscheilich wird die 24-Jährige beim neuen MusicalProjekt aus Wormlage allein die künstlerische Leitung übernehmen. Dahinter steckt eine Entscheidung, die Franziska Golks langjährige Co-Autorin Katrin Kaiser nach reiflicher Überlegung für sich selbst getroffen hat. „Katrin will einfach etwas mehr Zeit für den Beruf und ihre kleine
Familie verwenden. Als Akteurin wird sie aber auch im neuen Musical auf der Bühne stehen“, versichert Franziska Golk. Überhaupt möchte fast das gesamte Ensemble aus der jüngsten Inszenierung „Jazzy – Im kleinen Schwarzen gegen die Moral“ weitermachen. „Es gibt zwei Ausfälle mit einem schönen Hintergrund. Das ist jeweils eine Schwangerschaft“, berichtet Franziska Golk. Auf das vorige Jahr blickt die 24- Jährige sehr zufrieden zurück. Insgesamt haben etwa 2700 Zuschauer die Premiere von „Jazzy“ beim Dorffest sowie die drei Aufführungen im Großkoschener Amphitheater besucht. „Erstmals wurde unsere Leistung auch von echten TheaterProfis ehrlich und kritisch bewertet. Dies ist ein Signal, dass wir mit dem Jugendtheater beim Kulturregen-Verein langsam den Amateurstatus überschreiten“, sagt Franziska Golk. Aus ihrer Sicht haben alle Hobby-Darsteller aus Wormlage in der jüngsten Zeit nochmals künstlerische Fortschritte gemacht. Ein besonders erwähnenswertes Beispiel sei Anja Wiedemann, die sich bei „Jazzy“ erstmals eine Hauptrolle erarbeiten musste. os
Den jüngsten Ausflug der Wormlager Kindertanzgruppen zum Lausitzpokal der Showtänzer nach Kamenz werden weder die Mädchen noch ihre jungen Trainerinnen vom Kulturregen-Verein so schnell vergessen. „Die Kinder waren aufgeregt, aber unser Lampenfieber hinter der Bühne erreichte riesige Dimensionen“, gesteht Franziska Ambroz (19) lachend ein. Von Oliver Sobe
Am Ende erreichten ihre „Wormlitz Kidz“ bei der Wettkampfpremiere am 31. Oktober einen guten siebten Platz. Die von Alexandra Werner (19) trainierten „Mini Wormlitz Kidz“ belegten in Kamenz den 13. Rang. Dafür waren die vierbis siebenjährigen Mädchen aus Wormlage allerdings auch mit Abstand die jüngsten Teilnehmer im Feld der Showtanzgruppen. „Unser Auftritt war schön“, bestätigt die kleine Anna (5), die sich beim Training der „Mini Wormlitz Kidz“ besonders gern zum Partyhit
„Das rote Pferd“ von MallorcaBarde Markus Becker bewegt. Vor dem Start beim Lausitzpokal haben die beiden Kindertanzgruppen aus Wormlage sehr intensiv trainiert. „Für den Erfolg sind bei unseren Mädels dieses Jahr sogar die Sommer- und Herbstferien ausgefallen“, erzählt Franziska Ambroz. Mit den „Wormlitz Kidz“ erarbeitete sich die 19Jährige eine originelle und ausdrucksstarke Choreografie zur Musik der Steppshow „Lord of the Dance“. Bei ihren Mädchen kommt die ruhige und auf den guten Teamgeist ausgelegte Art der jungen Trainerin prima an. „Manche Gruppen schauen beim Wettkampf nur auf den Sieg. Wir tanzen aber vor allem, weil es uns Spaß macht“, erzählt die zehnjährige AnnSophie. Ab Ende November steht vermutlich auch den Wormlager Tanzkindern im frisch renovierten Gemeindezentrum ein etwa 100 Quadratmeter großer Übungsraum zur Verfügung. Trotzdem ist noch ein wenig unklar,
wie künftig das Tanztraining mit den „Wormlitz Kidz“ und den „Mini Wormlitz Kidz“ beim Kulturregen-Verein organisiert werden kann. Franziska Ambroz studiert seit dem Herbst in Dresden an der Technischen Universität das Fach Zahnmedizin. Alexandra Werner hat es zum Studium gar ins niedersächsische Salzgitter verschlagen. „Irgendwie wird es aber weitergehen. Ich lasse meine Mädels auf gar keinen Fall im Stich. Dafür sind sie inzwischen viel zu leistungsstark geworden“, verspricht Franziska Ambroz, die auch seit Jahren bei den Musical-Inszenierungen des Wormlager Jugendtheaters mitwirkt. Aus den beiden Kindertanzgruppen im Kulturregen-Verein hat aus Altersgründen bislang noch niemand den Sprung zu den „Großen“ geschafft. Dies dürfte aber nur noch eine Frage der Zeit sein. „Diesen großen Traum verfolgen alle unsere Mädchen“, ezählt Franziska Ambroz nur wenig Überraschendes.
Die „Wormlitz Kidz“ präsentierten sich in Kamenz sehr ausdrucksstark.
Foto: privat
Der Termin für das Wormlager Dorffest rutscht im Jahreskalender 2010 voraussichtlich um ein Juli-Wochenende nach hinten. „Nach jetzigem Stand haben wir die drei Tage vom 9. bis zum 11. Juli im Auge“, berichtet Heike Ambroz, die Kulturverantwortliche im rührigen Dorfclub. Traditionell ist der Programmplatz zur Eröffnung am Freitagabend für die Premiere des neuen Musicals vom Kulturregen-Verein reserviert. Gebongt sei ebenfalls schon die Rückkehr der „Rothsee-Musikanten“ am Samstagabend. „Dieses Jahr haben die Jungs aus dem oberfränkischen Land jedenfalls wahre Begeisterungsstürme im Festzelt ausgelöst“, blickt Heike Ambroz kurz zurück. Eine neue Wettkampfserie plant der Klettwitzer Kraftsportler Carsten Kühn im nächsten Jahr mit dem Lausitzer Seenland-Cup im Auto-Überschlag. Wormlage könnte eine von elf Stationen in der gut dotierten Veranstaltungsreihe sein. os
Ruhiges Einsatzjahr für die Floriansjünger Auf ein relativ ruhiges Jahr in der amtlichen Einsatzstatistik blicken die Wormlager Floriansjünger zurück. Nur acht Mal meldeten sich seit dem Neujahrsmorgen die Alarmpieper der Kameraden aus dem kleinen Großräschener Ortsteil. „In unserem Dorf hat der vorbeugende Brandschutz sogar perfekt funktioniert, denn sämtliche Einsatzorte lagen außerhalb von Wormlage“, berichtet Ortswehrführer Ditmar Nauert. Neben der regelmäßigen Ausbildung bringen sich die Wormlager Brandschützer auch sehr engagiert in das kulturelle Zusammenleben der 410 Bewohner von Wormlage ein. Der nächste Höhepunkt unter der Schirmherrschaft der Freiwilligen Feuerwehr ist das „Weihnachtsbaumbrennen“ am dritten Januar-Wochenende im idyllischen Park. „Jeder mitgebrachte Christbaum wird wieder mit einem Becher Glühwein honoriert“, verspricht Ortswehrführer Nauert. os
Trauer über den Tod von Gerlinde Lehmann Der plötzliche Tod von Gerlinde Lehmann unmittelbar nach den drei erfolgreichen Aufführungen des Musicals „Jazzy – Im kleinen Schwarzen gegen die Moral“ im Amphitheater Großkoschen stimmt viele Wormlager auch drei Monate später noch sehr traurig. Von der ersten Stunde hatte Gerlinde Lehmann das Wormlager Jugendtheater seit 2003 intensiv unterstützt. Sie schneiderte jahrelang viele Kostüme oder stand den jungen Wormlager Hobby-Mimen als fleißige Helferin hinter der Bühne zur Seite. „Gerlinde war immer die gute Seele im Hintergrund. Als sie im August verstarb, stand unser ganzes Ensemble unter Schock“, erinnert Vereinschefin und Erfolgsregisseurin Franziska Golk. Am vergangenen Mittwoch wäre Gerlinde Lehmann übrigens 51 Jahre alt geworden. os
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Die Idee des Benefizfestivals lebt auch 2010 weiter Mit der fünften Auflage des
Wormlager Benefizfestivals wollen die Organisatoren im nächsten Jahr wieder an frühere Erfolge anknüpfen. „Es hat schon den ganzen Sommer gedauert, um die vorherigen Querelen und unser Wetterpech zu verdauen“, gibt Karsten Werner vom Vorstand des Benefizfestival-Vereins freimütig zu. Das diesjährige Festival
fiel am 6. Juni buchstäblich ins Wasser. Ganze 200 Musikfans harrten stundenlang im strömenden Regen und bei frostigen acht Grad vor der Freiluft-Bühne im Wormlager Park aus. „Die positiven Reaktionen vieler Teilnehmer machen uns aber Mut. Auch die offenen Rechnungen konnten wir noch bezahlen“, zieht Karsten Werner einen Schlussstrich.
Ein konkreter Termin für das Benefizfestival 2010 steht noch nicht fest. „Wir werden mit unserer Veranstaltung aber sicherlich wieder Ende Mai oder Anfang Juni den nationalen Festival-Sommer eröffnen“, nennt Karsten Werner eine erste Tendenz. Vor der mehrstündigen Musikprogramm am Sonnabend soll am Vorabend erneut eine Aufwärm-
Party im VIP-Zelt steigen. Bereits am 6. März ist der Wormlager Benefizfestival-Verein mit regionalen Bands auf Tour in der Finsterwalder Marktpassage. Der Erlös aus diesem Konzert soll sozialen Einrichtungen oder Vereinen aus Finsterwalde und Umgebung zugute kommen. „Wir haben dafür tolle Bewerbungen erhalten“, freut sich Karsten Werner. os
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