Ortsportraet Trebendorf

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Lausitzer Rundschau

Weißwasser

Elbe-Elster-Rundschau

S A/S O, 28./29. NOVEMBER 2009

O RT SV I S I T E I N T R E B E N D O R F

Verkehrslärm an der Tiergartenstraße kritisiert RUNDSCHAU-Sprechstunde mit Bürgermeister Peter Mäkelburg Wie in einem Taubenschlag ist es bei der Sprechstunde am Donnerstagnachmittag in Trebendorf nicht gerade zugegangen. Für Bürgermeister Peter Mäkelburg gibt es dafür nur eine Erklärung: „Wir führen zig Einwohnerversammlungen bei uns durch, wo die Leute ihre Probleme ansprechen.“ Deshalb staue sich bei niemandem Ärger auf. Von Gabi Nitsche

In der Trebendorfer Kita fühlen sich die Jüngsten wohl. Ab Mitte 2010 wird eine neue Kita nahe des SportFotos: Angelika Brinkop platzes gebaut.

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Im nächsten Jahr soll der Schrotholzhaus-Komplex in der neuen „Grünen Mitte“ fertig saniert und gestaltet sein.

Manfred Bugenhagen, 67 Jahre: „Wir leben hier in Hinterberg in einer ruhigen Gegend mit einem schönen grünen Umfeld. Mir gefällt hier die lockere Bebauung, und ich schätze die gute Nachbarschaft. Die Lebensqualität ist für uns hier sehr hoch. Der Eingriff in die Natur durch Vattenfall ist allerdings schon extrem zu spüren. Ich habe mich noch nicht entschieden, wo ich hingehe, wenn die Umsiedlung kommt.“ Foto: Angelika Brinkop

IN KÜRZE Ariane und René Kraink vom Vorstand des Sportverein in Trebendorf waren gestern Abend in die MDR-Fernsehsendung „Unter uns“ eingeladen. Thema: Trebendorf und Tagebau. pm/ni

Dann klopft es an die Tür. Heike Eckert möchte gern eine Rolle gelber Säcke holen. Monika Schuster, die heute im Gemeindeamt die Bürgersprechstunde absichert, gibt sie ihr. Bürgermeister Peter Mäkelburg winkt der Besucherin zu, beide sagen sich auf Sorbisch Guten Tag. „Das ist die zweite Chefin von unserer Domowina-Ortsgruppe. Ich freue mich, dass es die Gruppe immer noch gibt. Sie ist ein guter Partner.“ Die Trebendorferin freut sich über die Anerkennung und gibt das Lob gern zurück. „Wir haben auch einen guten Bürgermeister, der uns alle unterstützt – jeden Verein im Ort. Er ist wirklich ganz rührig.“ Mit über 60 Mitgliedern gehört die Ortsgruppe Trebendorf zu den stärksten weit und breit. Mäkelburg ist einer der Mitglieder. „Er kommt auch zum Girlandewickeln“, so die Vize-Chefin. Mäkelburg schmunzelt und fügt hinzu: „Na ja, ich komme gucken und geb’ ein Schnäpschen aus . . .“ Er freut sich, dass Ortsgruppen-Vorsitzende Angelika Balzke und ihre Crew sich jetzt auch verstärkt um den Mitglieder-Nachwuchs bemühen. Dann rückt Heike Eckert doch noch mit einem Problem heraus, das ihr auf den Nägeln brennt: der Verkehrslärm an der Tiergartenstraße. „Das geht den Nachbarn genauso. Seit die Tagebaustraße zwischen Weißwasser und Mühlrose nicht mehr existiert, ist es so schlimm geworden. Manchmal muss ich die Fenster zumachen, weil es einfach zu laut ist. Wolfgang Zech kann dem nur zustimmen. Er hat seine Meinung dem RUNDSCHAU-Kummerkasten anvertraut, der seit vergangenem Freitag im Bürgerbüro im

Trebendorf. Als Ulrich Kösling

vor einem Jahr die Leitung der Arbeitsgruppe (AG) „Energie und Wärme“ in Trebendorf, die auf der Basis des Grundlagenvertrages mit Vattenfall entstand, übernommen hat, ahnte er nicht, wie lange ihn das Problem einer effizienten Wärme- und Elektroenergieversorgung für seinen Heimatort beschäftigen wird. Seit vier Jahren ist der ehemalige Techniker im Vorruhestand. „Ich habe Zeit, mich hat das Thema interessiert, und ich möchte etwas für die Trebendorfer tun“, sagt

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der 59-Jährige. Im Ortsteil Hinterberg hat er sich immer wohl gefühlt. „Wir leben hier unheimlich ruhig und naturnah und verstehen uns in der Nachbarschaft sehr gut“, sagt er. Auch ihn trifft die Umsiedlung, doch wo genau sein neues Zuhause stehen wird, hat er noch nicht entschieden. Am Anfang seiner Arbeit für die AG „Wärme und Energie“ standen viele Ideen. „Wir wollten möglichst eine kostengünstige Lösung durch den Einsatz regenerativer Energien. Doch bei der Prüfung stellte sich nach und

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Die Straße zwischen Trebendorf und Halbendorf wird saniert und ausgebaut. Zurzeit ist die Firma STW Welzow dabei, den Otterdurchlass zu bauen. Laut Bürgermeister Mäkelburg ist mit der Fertigstellung der Straße in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen.

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Baucontainer aufgestellt war. In schen Trebendorf und Halbenseinem Brief heißt es unter ande- dorf. „Die Bauleute haben mir rem: „Die Anwohner fühlen sich kaum Hoffnungen gemacht, dass oft durch Motorfahrzeuge beläs- das dieses Jahr noch was wird mit tigt, die überwiegend mit über- der Straße. Dabei brauchen wir höhter Geschwindigkeit in den sie. Aber ich verstehe auch, wenn sie die erste Ort hinein- oder Schicht aus Trebendorf Asphalt aufrausfahren.“ Die tragen und Leute wünschen Wir aus dann Lkw sich kurzfristig Maßnahmen, die drüberfahren, die Fahrzeugfühdass sie dann rer dazu bringen, keine Garandie Geschwindigtie übernehkeit einzuhalten. men.“ Im ZuAußerdem sei es ge der Erärgerlich, dass zunehmend Lkw schließungsarbeiten ist Trebenmit unzulässiger Tonnage hier dorf auf diese Straße als Zufahrt unterwegs sind. Wolfgang Zech mit angewiesen, so der Gemeinund die Nachbarn an der Tiergar- dechef. tenstraße würden sich mehr Dem Kummerkasten hat WolfKontrollen wünschen, um das zu gang Zech auch anvertraut, dass unterbinden. ihn seine Wahlheimat seit 1980 Der Bürgermeister weiß um nie enttäuscht hat. „Trebendorf das Problem. „Wir haben schon ist einfach lebenswert. Dazu traein Geschwindigkeitsmessgerät gen die vielen engagierten Menangeschafft und warten jetzt nur schen, welche das gesellschaftlinoch auf einen Mast, damit wir es che Leben im Dorf gestalten, entaufstellen können. Es zeigt zwar scheidend bei.“ Ihm gefalle, dass nur die Geschwindigkeit der Au- sich so viele Einwohner veranttos an, aber wir hoffen, dass das wortungsbewusst, kritisch, aber hilft und die Leute zur Vernunft sachlich fürs neue Trebendorf bringt.“ Als erstes soll das Gerät einbringen. Einerseits müsse an der Kita stehen, könne aber man sich wegen der künftigen auch zwischendurch mal umge- bergbaulichen Belastungen setzt werden. Mehr Polizeikon- fürchten, andererseits können trollen wären wünschenswert. sich alle auf ein neugestaltetes Stichwort Verkehr. Mäkelburg Dorf mit neuer Dorfmitte, Sportwar in dieser Woche bei der Bau- komplex und Domizil für alle stellenberatung am Damm zwi- Vereine sowie Kita freuen.

Der Trebendorfer Ulrich Kösling bringt sich gern mit ein.

nach heraus, dass Windenergie, Photovoltaik, Solaranlagen oder Geothermie keine optmale Lösung für Trebendorf sind“, so Ulrich Kösling . Auch der Besuch im Kohlestaubheizkraftwerk in Senftenberg habe die Erkenntnis gebracht, dass diese Variante nicht so wirtschaftlich sei, wie am Anfang gedacht. „Wir sehen unsere Aufgabe darin, alles aufzuschreiben, was möglich ist, die Varianten zu betrachten und nach und nach auszuschließen, was nicht die erhoffte Effizienz und Kostenersparnis bringt“, so der Arbeitsgruppenleiter. Für ihn sei von Anfang an klar gewesen, dass es ein hartes Ringen mit Vattenfall um den Preis für die Versorgung mit Energie und Wärme gäbe. Dass es sich so lange hinzögert, habe er nicht vermutet. Über den aktuellen Stand ist er ebenfalls nicht ganz glücklich. Eigentlich hatten sich die Trebendorfer schon auf eine preislich attraktive Fernwärmeversorgung durch Vattenfall eingestellt, bis der Rückzieher durch den Energiekonzern kam (die RUNDSCHAU berichtete). „Die Verhandlungen waren schon weit fortgeschritten. Doch dann kam die Absage mit der Begründung, dass es energiewirtschaftlich nicht sinnvoll und

energietechnisch nicht machbar sei. Wegen zu geringer Abnahmemengen und zu hoher Verluste könne der Sommerbetrieb nicht abgesichert werden“ sagt Ulrich Kösling. Ein unabhängiger Gutachter, den Vattenfall bezahlt, soll nun klären, ob Fernwärme oder Gas die beste Lösung für Trebendorf ist. „Mit dieser Aufgabenstellung sind wir nicht ganz einverstanden. Wir wollen, dass auch noch andere Energievarianten, wie z.B. eine Biogasanlage mitbetrachtet werden“, erläutert Ulrich Kösling das Bestreben der Mitglieder der Arbeitsgruppe. „Schon allein deswegen, damit wir den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen.“ Die AG hat in dieser Woche erst einmal zugestimmt, dass der Gutachter den Vergleich zwischen Gas und Fernwärme in Angriff nimmt. „Wir wollen, dass keine weitere Zeit ungenutzt verstreicht, haben aber Vattenfall schriftlich darauf hingewiesen, dass unbedingt auch andere Varianten verglichen werden müssen“, sagt Ulrich Kösling. Er sei kein Gegner von der Gasversorgung, doch letzlich werde der Preis entscheiden, den die Trebendorfer für eine warme Wohnung bezahlen müssen. Angelika Brinkop


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