Ortsporträt Klein Loitz

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Sport: Welzows Vereinsvorsitzende Gundula Stede schaut auf „Wahnsinnsjahr“ zurück Seite 19

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Lausitzer Rundschau / Elbe-Elster-Rundschau

Ins Klein Loitzer Schloss muss wieder Leben einziehen

DIE SCHNELLE LR

Tschernitz

Ortsvorsteher Rainer Balzer vorm Ortsrundgang Klein Loitz. Seit wenigen Wochen hat Klein Loitz mit Rolf-Rainer Balzer einen neuen Ortsvorsteher. Weil der Ortsrundgang in dieser Woche in den Felixseer Ortsteil führt, nutzte die RUNDSCHAU die Gelegenheit, dem 61Jährigen auf den sprichwörtlichen Zahn zu fühlen. Dabei entdeckte sie viel Liebe zum Heimatdorf und zur Feuerwehr. Balzer wurde in Klein Loitz geboren, lebte hier mit Unterbrechungen – bis er sich mit dem Hausbau in der Dorfstraße wieder ganz für seinen Geburtsort entschied. Von seinem Fenster aus sieht er das alte Feuerwehrgerätehaus, in dem einst die Schläuche trockneten und heute die erfolgreichen Klein Loitzer Feuerwehrsportler ihre Wettkampfutensilien aufbewahren und auch die Stangen – sogenannte Folgen – fürs Maibaumstellen auf ihren nächsten Einsatz warten. „Die Feuerwehr ist der wichtigste Verein im Dorf“, diesen Spruche habe schon Herbert Balzer, sein Vater, geprägt. Entsprechend lange ist auch sein Sohn bei den Kameraden dabei. Gelernt hat Rainer Balzer Traktoren- und Landmaschinen-

Ortsvorsteher Rainer Balzer.

schlosser. Relativ schnell machte er seinen Schlossermeister und blieb bis zum Jahr 1990 der Landwirtschaft treu. Danach kümmerte er sich mehrere Jahre um das Klein Loitzer HolzhackschnitzelHeizwerk – doch dann sei er mit dem neuen Betreiber nicht mehr zurechtgekommen. Deshalb kenne er sich auch sehr gut mit den Problemen des Heizwerkes aus und habe auch seine Meinung zur Zukunft. Doch zerreden wolle er das Problem jetzt nicht. „Der Zustand ist jedenfalls nicht befriedigend. Aber jetzt arbeiten der Heizwerk-Ausschuss der Felixseer Gemeindvertretung und die Amtsverwaltung Döbern-Land an einer Lösung (die RUNDSCHAU berichtete). Das müssen wir abwarten“, sagt der Ortsvorsteher. Das zweite Loitzer Sorgenkind ist das Schloss. Schon allein seiner Erinnerungen wegen will Balzer, dass bald wieder Leben in das Gebäude einzieht. „Drei der Wohnungen im Schloss könnten mit relativ wenig Aufwand schnell wieder für eine Vermie-

hat am Dienstagmorgen am Markt in Spremberg offensichtlich einen Rollstuhlfahrer übersehen. Das teilt Polizeisprecher

Erinnerung an die Verleihung des Stadtrechts Seite 15

Klein Loitz tung hergerichtet werden. Und es ist ein guter Anfang, dass der Klein Loitzer Dorfverein vor wenigen Wochen wieder seine zwei Räume dort einweihen konnte. Auch die Senioren-Sportgruppe trifft sich hier regelmäßig. Mit dem Park und den Teichen war das Schloss immer ideal, wenn die Höhepunkte des Dorfes gefeiert wurden“, sagt Rainer Balzer. Nach dem Zweiten Weltkrieg sei eine Landwirtschaftsschule hier untergebracht gewesen. Dann wurde es Kinoraum. Auch die Konsumverkaufsstelle lief für einige Zeit im Schloss. Noch zu DDR-Zeiten wurde schließlich die Gaststätte darin eröffnet. Neben der Feuerwehr, die in Klein Loitz noch über 70 Mitglieder habe, sei auch der Jugendclub sehr aktiv. Sie kümmern sich um das Osterfeuer, richten Volleyballturniere aus, haben auch schon Oktoberfeste durchgeführt. In der 24-Stunden-Aktion hatten die Jugendlichen im Jahr 2008 den Schlauchtrockenturm neu angestrichen. In diesem Jahr wollten sie das auch mit der großen Uhr vorm Schloss schaffen – aber das müsse ins nächste Jahr verschoben werden. Die Uhr, die von Sprembergs Uhrmacher Carsten Handrick gewartet wird, und jeden Morgen aufgezogen werden muss, ist das Klein Loitzer Wahrzeichen. Straßenprobleme hat Klein Loitz kaum. „Überlegen müssen wir, ob im Bereich Dorfplatz/ Bloischdorfer Weg eine Asphaltierung nötig wird. Da sich zwischen den großen Pflastersteinen breite Spalten auftun, ist das Fahrradfahren hier mitunter beschwerlich“, so Balzer. Andererseits passten Pflastersteine gut zum Dorfkern, weshalb auch eine Sanierung des Pflasterbereiches nicht schlecht wäre. „Und einige Fußwege im Ort müssten gemacht werden“, so Rainer Balzer. 쏆 Der Felixseer Ortsteil Klein Loitz hat laut Ordnungsamtsleiterin Hannelore Guckenberger 395 Einwohner. 28 davon seien unter 14 Jahre alt und besuchen die Grundschule in Wadelsdorf, die Oberschule in Döbern oder Schulen in Spremberg und Sachsen. 89 Hunde sind für Klein Loitz gemeldet. 쏆 Zum Ortsrundgang mit der RUNDSCHAU wird sich am morgigen Donnerstag, 17. Dezember, um 13 Uhr vorm Feuerwehrdomizil getroffen. Alle Bürger sind dazu eingeladen. Annett Igel

Torsten Wendt mit. Bei dem Zusammenstoß sei der 23-jährige Mann leicht verletzt und der Rollstuhl deformiert worden. Den Schaden gibt die Polizei mit rund 5600 Euro an. ani

Stadtparlament tagt im Bürgerhaus Spremberg. Ein Bericht des Spremberger Wohnungsunternehmens GeWoBa wird erwartet, wenn sich das Spremberger Stadtparlament am heutigen Mittwoch um 14 Uhr zur Stadtverordnetenversammlung im großen Saal des Bürgerhauses trifft. Das teilt Stadtsprecher Alexander Adam mit. Außerdem geht es um die Fusion des Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverbandes mit dem Abwasser-Eigenbetrieb und der Trink-

Welzow

Wir in

POLIZEIBERICHT Rollstuhlfahrer in Spremberg übersehen: Eine Autofahrerin

Kinder bestimmt mit beim Essenplan Seite 15

wasserversorgungsgesellschaft Döbern-Land, um die Solaranlagen an der Kraftwerkstraße und den Eigenheimstandort Grausteiner Weg. Zum Ausbau der Ortsdurchfahrt B 156 vom Knotenpunkt mit der L 47 bis Kantbrücke soll ein Durchführungsbeschluss gefasst werden. Gleiches gilt für die Freiflächen der DRK-Kindertagesstätten Cantdorf und „Bummi“ in Trattendorf. Die Einwohnerfragestunde ist für 16.30 Uhr eingeplant. ani

Sellessen Weihnachtsfeier im „Hummelnest“

Seite 15

Tschernitz Ekkart Herold neu im Abwasser-Ausschuss Seite 15 Die großen Wohnungen in der Schlossstraße sind abgerissen, einen Engpass gibt es inzwischen in Foto: Detlef Bogott Spremberg bei den kleineren Wohnungen.

RUNDSCHAU DIREKT

Telefon: 0180 1 22 22 10

Kleine Wohnung gesucht Sprembergs Wohnungsbranche bestätigt Engpass zum Teil Wer in Spremberg eine kleine Wohnung sucht, hat es derzeit schwer. Ein- und Zwei-RaumWohnungen sind knapp. Das bestätigt Bürgermeister Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU) in einer Pressekonferenz zum Stadtumbau ebenso wie die Wohnungsunternehmen SWG und GeWoBa. Für Hartz-IV-Empfänger, denen nahegelegt wird, umzuziehen, wurde bisher in Spremberg immer eine Lösung gefunden, heißt es aus dem Eigenbetrieb „Grundsicherung für Arbeitsuchende“ Spree-Neiße. Von Annett Igel

Die Interessenten für kleine preiswerte Wohnungen kommen aus allen Altersgruppen – Senioren, junge Erwachsene, die ihr Elternhaus verlassen, Menschen mittleren Alters, die sich von ihrem Partner trennen, ohne Job sparsamer leben müssen oder der Arbeit wegen eine Zweitwohnung in Spremberg suchen. „Wer mit dem Wunsch nach einer Zwei-Raum-Wohnung zu uns kommt, kommt auf eine Liste. Auch kleine Drei-RaumWohnungen oder Zweieinhalb-Raum-Wohnungen bieten wir an. Es gibt schon noch leere Zweiraumwohnungen, aber die Suchenden haben auch individuelle Wünsche. So möchten Senioren verständlicherweise nicht in die oberen Etagen ziehen, und die Innenstadt ist gefragt“, erklärt Frank Petraus, Geschäftführer der SWG. Auf dem Wohnungsmarkt sei immer Bewegung, sagt er. Deshalb halte er nicht viel davon, große Wohnungen in kleine umzubauen. „Es reicht nicht, eine Wand zu zie-

hen. Zusätzliche sanitäre Einrichtungen müssen eingebaut werden“, gibt Petraus zu bedenken. Die Lausitzer BergarbeiterWohnungsgenossenschaft hat genau das im Jahr 2008 in Schwarze Pumpe getan, bestätigt Hildegard Kretschmann. „Diese Wohnungen werden sehr gut angenommen – vor allem von Senioren. Aber wir werden das nicht so fortzusetzen. Denn wir verspüren jetzt in Schwarze Pumpe wieder eine steigende Nachfrage nach Drei- und Vier-Raum-Wohnungen.“ Dass der Abriss von rund 1400 Wohnungen die Suche insgesamt erschwert habe, zeige der geringe Leerstand für die Bergarbeiter-Wohnungen in Spremberg. „Ich habe im Artur-Becker-Ring einen Leerstand von 1,4 Prozent, in der Geschwister-Scholl-Straße, in der Leipziger Straße 17 bis 18 oder im Trattendorfer Hof sind es sogar nur 1,1 Prozent“, sagt Hildegard Kretschmann. Sie habe noch ausreichend Wohnungen in allen Größen anzubieten, beobachte aber auch, dass alle Größen gefragt sind. Hannelore Dommaschk von der GeWoBa wünscht sich für den Bereich der kleinen Wohnungen, hin und wieder zaubern zu können. „Während in der bundesweiten Statistik die Quadratmeterzahl beim Wohnraum pro Bundesbürger weiter ansteigt, haben wir in Spremberg eine Warteliste für kleine Wohnungen. Das will nicht zusammenpassen“, sagt sie. Doch für Hartz-IV-Empfänger, die sich verkleinern müssen, haben wir bisher immer eine Lösung gefunden – sie haben für die Suche sechs

Monate Zeit“, so Hannelore Dommaschk. Das kann Fachbereichsleiter Torsten Winter vom Eigenbetrieb für Grundsicherung bestätigen. „Wir arbeiten mit den Spremberger Wohnungsunternehmen gut zusammen. Ich kenne bisher keinen Fall in Spremberg, wo es mit einer kleineren Wohnung nicht geklappt hat“, so Winter. Aber es sei auch immer abzuwägen. „Liegt ein Leistungsempfänger wenig über den Kosten, die wir übernehmen, kann er den Rest selbst tragen oder mit dem Vermieter einen niedrigeren Mietzins verhandeln.“ Bei alleinlebenden Hartz-VI-Empfängern übernimmt der Eigenbetrieb für bis zu 50 Quadratmeter eine Kaltmiete bis zu 4,47 Euro pro Quadratmeter. Für zwei Personen werden die Kosten für 65 Quadratmeter übernommen. 쏆 KO M M E N T I E R T

In Bewegung

D

er großflächige Abriss von Wohnungen hat den Wohnungsmarkt in Von Annett Igel Spremberg in Bewegung gebracht. Die großen Wohnungsunternehmen mussten sich mit ihren Mieter auseinandersetzen. Privater Wohnungsbau lohnte sich wieder. Der Mietpreise wegen und weil die Nebenkosten steigen, darf es nicht mehr viel schwerer werden für Wohnungssuchende. Damit die Bewegung gesund bleibt.

Montag bis Freitag 7 bis 19 Uhr Samstags 8 bis 12 Uhr 쏆 ÜBRIGENS

Eiswerfer

A

n Stammtischen lästern Berufskraftfahrer gern über die dummen PkwFahrer. Und die haben wieder jede Menge Geschichten auf Lager, wie ignorant doch die Brummi-Lenker sind. Der objektive Beobachter sagt sich: „Na, da haben wohl beide Seiten ihren Anteil, wenn es zu verbalen Rangeleien kommt.“ Doch wenn es nicht dabei bleibt und Berufskraftfahrer offensichtlich vom Kälte„Einbruch“ Mitte Dezember überrascht werden, dann zweifelt Otto Normalkraftfahrer schon an der Kompetenz der Straßen-Profis. Da fliegen jetzt auf der Autobahn und auch auf Landstraßen nicht die Löcher aus dem Käse, wie es in einem Schunkellied heißt, sondern Eisplatten von einem Lkw-Anhänger. Sie wirbeln durch die Luft, ehe sie hinter dem Truck auf der Fahrbahn in kleine Brocken zerschellen. Die Pkw-Fahrer dahinter gehen auf die Bremsen und fahren nach der ersten Schrecksekunde so bald wie möglich vorbei an diesem Eiswerfer. Die Flucht nach vorn ist das Einzige, was da noch hilft. Ingrid Hoberg

DIE BESTEN FÜNF

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Computer Feuer im ehemaligen Sprelacart-Gebäude Straßenmeisterei hat 850 Tonnen Streusalz vorrätig

Zu wenig Stühle in der Rettungswache Heute geht es zu Bäcker Kießig Spremberg. Die Stühle haben nicht ausgereicht, als sich das 15. Türchen des lebendigen Adventskalenders der Stadt Spremberg in der Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes öffnete. Heidrun Appelt als Geschäftsführerin der Rettungsdienst Spremberg gGmbH läutete die Veranstaltung ein. Die Mädchen und Jungen der beiden DRK-Kindertagesstätten aus Trattendorf und Cantdorf präsentierten ein weihnachtlich musikalisches Programm. Die Senioren des DRK hatten für diesen Tag leckere Plätzchen gebacken. Die Rettungswache ist seit dem Jahr 1953 an diesem Standort ansässig, wurde jedoch in neuen

Räumlichkeiten im Jahr 1995 übergeben. Es sind 24 Rettungssanitäter und Rettungsassistenten tätig. Wachleiter ist KarlHeinz Scheliga. „In unserem Fuhrpark haben wir zwei Rettungswagen, Rettungstransportwagen, Krankentransportwagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug. Diese Fahrzeuge fuhren 2008 insgesamt 5000 Einsätze“, so Rettungsassistent Christian Bude. „Wir bieten Führungen an. Die Gäste können sich zur Arbeit des Pflege- und Rettungsdienstes sowie zu Pflegehilfsmitteln informieren“, so Heidrun Appelt. Das 16. Türchen öffnet sich heute um 17 Uhr in der Bäckerei und Konditorei Kießig.

Viel Andrang hat in der Rettungswache des DRK zur Öffnung des 15. Türchens des Spremberger Adventskalenders geherrscht. Es gab Foto Martina Arlt Plätzchen und viele Informationen.


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