SA / SO, 17./ 18 . OKTOBER 20 0 9
Lausitzer Rundschau
Ortsporträt Klettwitz
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Elbe-Elster-Rundschau
Paul Nowack lebt mit 73 Jahren weiter im Un-Ruhestand
NACHRICHTEN
Neue Rettungsplattform für die Feuerwehr
Viel Engagement für die Feuerwehr und das Herbstradeln Paul Nowack ist vielen Klettwitzern durch die Feuerwehr oder das Herbstradeln ein Begriff. Seit 1992 lebt der frühere Glaswerker im Schipkauer Ortsteil ein Leben im „Un-Ruhestand“. Dabei sei das rege Engagement für seine Mitmenschen eigentlich keine große Erwähnung wert, zeigt sich Paul Nowack bodenständig. „Ich bin schon seit 58 Jahren bei der Feuerwehr. Nur früher war ich wegen meiner Arbeit in der Annahütter Wehr aktiv“, erzählt der 73-Jährige. Der frühere Ortswehrführer Klaus Jochmann überzeugte Paul Nowack nach dem Vorruhestand ohne größere Mühe zum Wechsel in die Klettwitzer Feuerwehr. „Wer einmal die Löschspritze in den Händen gehalten hat, bleibt ein ganzes Leben mit Herzblut im Kreis der Kameraden dabei“, sagt Nowack mit breitem Grinsen. Vor zwölf Jahren war er maßgeblich am Neuaufbau der Jugendwehr im Ort beteiligt.
Ende 2001 gab Paul Nowack aus Altersgründen den Staffelstab als Jugendfeuerwehrwart weiter. Er wechselte nahtlos an die Spitze der Alters- und Ehrenabteilung, zu der vier Frauen und zehn Männer gehören. Anstelle der Löschspritze bedient der 73-Jährige heute auf der sprießenden Wiese am Klettwitzer Gerätehaus regelmäßig den Rasenmäher. „Wir unterstützen auch die Kontrollen der Hydranten und halten Kontakt zu den ganz erfahrenen Kameraden“, berichtet Nowack. Fürs Herbstradeln im Ort übernimmt der umtriebige Klettwitzer seit dem ersten Start vor zehn Jahren die Streckenplanung. Am 3. Oktober starteten wieder 45 Pedalritter am Klettwitzer Marktplatz und strampelten etwa 20 Kilometer durch die umliegenden Dörfer. Paul Nowack freut sich über die ungebrochene Resonanz: „Die Radwege in unserer schönen Gemeinde sind immer einen Ausflug wert.“ os
Stolz blicken die Klettwitzer Gymnastikfrauen auf vier sportliche Jahrzehnte zurück.
Foto: privat
Damit die müden Knochen nicht einrosten Gymnastikfrauen feiern ihr 40-jähriges Bestehen
Kulturverein belebt den dörflichen Veranstaltungskalender Nach dem Zampern im Januar folgt Termin auf Termin Im Klettwitzer Kulturkalender
reihen sich die Höhepunkte eigentlich das ganze Jahr lang aneinander. „Dabei würde nach meiner Einschätzung ohne unseren Kulturverein wenig zusammenlaufen“, nennt der langjährige Ortsbürgermeister Siegfried Matthé die Hauptverantwortlichen. Matthés politischer Nachfolger Dietmar Woznica steht dabei seit über 25 Jahren an der Spitze des etwa 30 Mitglieder zählenden Vereins. Die jährlichen Aktivitäten des Kulturvereins starten traditionell am 1. Mai mit dem Fußballturnier der Freizeitteams auf dem Klettwitzer Sportplatz. „Diesen sportlichen Saisonauftakt organisieren wir Hand in Hand mit dem VfB Klettwitz“, weist Dietmar Woznica auf das eingespielte Miteinander der einzelnen Vereine im Ort hin. Von der Klettwitzer Feuerwehr wird jeweils am 30. April in bewährter Manier der Maibaum auf dem Marktplatz aufgestellt. Die Mitglieder des Kulturvereins treffen sich dafür meistens schon am letzten Sonntag vor dem Wonnemonat, um eine prächtige
Ranke und den zünftigen Kranz zu flechten. Wenn der Klettwitzer Maibaum dann endlich steht, schlängelt sich ein bunter Lampionumzug mit den „Löschtaler Musikanten“ von der Klettwitzer Feuerwehr durch den Ort. Einen festen Platz im dörflichen Veranstaltungskalender haben sich ebenso im Juni das Sport- und Glühwürmchenfest auf den Anlagen des VfB Klettwitz sowie das Schachtfest zum traditionellen Bergmannstag am Julibeginn erobert. „Eigentlich fängt das lustige Treiben in Klettwitz bereits Ende Januar mit dem Zampern an“, erklärt Ex-Bürgermeister Siegfried Matthé. Dabei sind die Männer vom Zamperverein zwei komplette Tage auf den Straßen unterwegs. Am nächsten Wochenende holt sich die Zampergemeinde dann bei der Bauernfastnacht im Kulturhaus den verdienten Lohn für den langen Fußmarsch ab. „Am Sonntagnachmittag ist der Saal beim Kinderfasching des Zampervereins ebenfalls meist rappelvoll“, kennt Siegfried Matthé weitere Klettwitzer Gepflogenheiten. os
Von Oliver Sobe
Dehnen, beugen, strecken. „Gerade in unserem Alter ist es wichtig, die müden Knochen nicht einrosten zu lassen“, spricht Edith Nowack offen aus, was alle Damen in der fidelen Runde denken. Dafür spricht die lange Lebenserfahrung aus den Gesichtern. Erst vor wenigen Wochen konnten die Klettwitzer Gymnastikfrauen in ihrer fröhlichen Trainingsrunde das 40-jährige Bestehen feiern.
Trainingspensum angepasst Auch nach zwei Knieoperationen fühlt sich die 77-Jährige in bester Verfassung. „Daran hat mein Sport sicher einen gehörigen Anteil“, steht Ruth Suppa mit dieser Einschätzung nicht allein. Edith Nowack, Renate Przybylski und Heidemarie Schneider halten beispielsweise auch schon 38 Jahre in der Klettwitzer Gymnastikgruppe mit ungebremstem Elan zur Stange. Man sei eben ein prima Kollektiv, schmunzeln die Sportfrauen. „Nur un-
Klettwitz
Mittwoch fest reserviert Ruth Suppa lenkt die Geschicke der Sportgruppe seit der ersten Stunde. „Unsere damalige Bürgermeisterin Dora Stude kam vor vier Jahrzehnten mit der Idee zu mir, in unserem Ort einen neuen Gymnastikzirkel aus der Taufe zu heben“, erzählt die langjährige Sportlehrerin von der alten Klettwitzer Schule. Seither ist der Mittwochabend für den Frauensport in Klettwitz fest reserviert. Verändert hat sich im Laufe der Jahre allein die Anfangszeit. „Früher begann unser abendliches Training immer erst um halb acht, weil wir tagsüber arbeiten mussten.
ser Trainingspensum haben wir mit unserem Fortschritt der Lebensjahre ein wenig ans Seniorendasein angepasst“, berichtet Ruth Suppa. Das einstündige Übungsprogramm auf der Bodenmatte an diesem Mittwochabend spiegelt den normalen Alltag wider. Häufig trainieren die Klettwitzer Gymnastikfrauen auch mit leichten Hanteln oder kleinen Medizinbällen. „Das bedeutet trotzdem keine Langeweile. Wir unternehmen zwischendurch viele Aktionen ganz spontan“, erzählt Heidemarie Schneider. So wollen die
Rekordzahl von 146 Teilnehmern beim 4. Traktorentreffen Als originellstes Gerät konnten die Besucher im September ein Sägegatter mit Lanz-Antrieb bewundern Mit 146 Anmeldungen durften
sich die Klettwitzer Technikfreunde bei ihrem 4. Traktorentreffen am 12. September über eine neue Rekordbeteiligung freuen. „Unsere auswärtigen Gäste brachten auch alte Mopeds und Motorräder sowie eine historische Raupe auf das alte Klettwitzer BHG-Gelände mit“, erzählt Frank Hoffmann, einer der fünf Mit-Organisatoren. Als originellstes Gerät entpuppte sich allerdings ein Sägegatter, welches von einem alten Lanz-Schlepper über einen Flachriemen angetrieben wurde. Bevor Jochen Voigt, Klaus Alten-
burg, Frank Hoffmann, Wilfried Brödno und Christian Mader über die fünfte Auflage des Klettwitzer Traktorentreffens im Herbst 2011 nachdenken, wollen die fünf Technikfreunde ein wenig durchschnaufen. „Der Vorbereitungsstress wird jedes Mal größer. Zwei Wochen vor dem Ereignis bekommen uns die Familien kaum noch zu Gesicht“, sagen Frank Hoffmann und Klaus Altenburg übereinstimmend. Umso rührender sei aber der Einsatz, mit dem sich die Frauen dann beim Traktorentreffen um das leibliche Wohl der Gäste kümmern. os
Klettwitzer Sportfrauen in der kommenden Woche wieder einmal nach Freienhufen zum Kegeln fahren. In der warmen Jahreshälfte steigen die Gymnastikdamen zur Abwechslung auch gern auf den Drahtesel. „Und die Geselligkeit kommt bei uns sowieso nie zu kurz“, meint Edith Nowack. Als Hauptkassiererin in der 17köpfigen Sportgruppe unterstützt sie die Leiterin Ruth Suppa bei der Vorbereitung von Busreisen oder anderen organisatorischen Dingen. Bei vielen Klettwitzer Festen zaubern die Gymnastikfrauen eine leckere Kuchentafel für die Besucher auf den Tisch. Nur mit dem „frischen Nachwuchs“ will es im Kreis der Gymnastikfrauen nicht recht klappen. „Wir hatten auch schon jüngere Mitstreiterinnen. Das wöchentliche Training ließ sich aber bei allen Frauen irgendwann nicht mehr mit dem Beruf vereinbaren“, bedauert Ruth Suppa. Kein Streit und ohne Neid Am menschlichen Miteinander liegt es ganz sicher nicht, wenn auch an diesem Mittwochabend beim Bodentraining im Klettwitzer Kulturhaus die jüngeren Semester fehlen. Es wird viel gelacht und zwischendurch in der kleinen Pause auch miteinander geschwatzt. „In unserer Gymnastikgruppe gibt es keinen Streit und erst recht keinen Neid. Vielleicht haben wir es deshalb so lange miteinander ausgehalten“, erntet Edith Nowack allgemeines Kopfnicken für diese Bemerkung.
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Foto: Sobe
Inzwischen starten wir mit unserer wöchentlichen Übungsstunde bereits um 17 Uhr“, erzählt Ruth Suppa.
Fröhliche Silvesterparty im Kulturhaus Die feucht-fröhliche Silvesterparty im Klettwitzer Kulturhaus erfreut sich seit Jahren einer großen Beliebtheit. In diesem Jahr beginnt der lange Tanz in den Neujahrsmorgen mit der Diskothek „Pop Projekt“ von Ronald Hänzka um 19 Uhr. Außerdem dürfen sich die Gäste bei einer Showparodie mit „Onkel Sven“ auf lustige Einlagen sowie auf manch andere Überraschung freuen. Kartenreservierungen nimmt der Kulturverein Klettwitz unter der telefonischen TicketHotline 035754 1262 entgegen. os
Regelmäßige Schulungen für Verkehrsteilnehmer Bereits seit fünf Jahren finden in Klettwitz in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht des Landkreises OberspreewaldLausitz im Viertel-JahresRhythmus wieder Verkehrsteilnehmerschulungen statt. Die nächste Veranstaltung steht am 9. November im Terminkalender. Los geht es um 18.30 Uhr im örtlichen Kulturhaus. „Die Idee zur Wiedergeburt der Verkehrsteilnehmerschulungen entstand im Kulturverein und in der Feuerwehr“, erzählt Detlef Neumann, stellvertretender Wehrleiter in Klettwitz. Der heutige Vorsitzende der Alters- und Ehrenabteilung bei der Klettwitzer Feuerwehr, Paul Nowack, knüpfte einst die Kontakte zur OSL-Verkehrswacht. Positiv sei weiterhin die Resonanz auf das regelmäßige Angebot. Im Schnitt registrieren die Veranstalter etwa 20 bis 25 Teilnehmer bei jeder Schulung. os
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Klaus Altenburg und Frank Hoffmann mögen Traktoren.
Foto: O. Sobe
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Paul Nowack mäht auch gerne den Rasen am Gerätehaus.
Die Klettwitzer Gymnastikfrauen mögen es harmonisch und ungezwungen. Dennoch sind sie mit dem nötigen Ernst bei der Sache. An diesem Mittwochabend hat sich Sportlehrerin Ruth Suppa für die wöchentliche Trainingsstunde im Kulturhaus eine stimulierende Übungsfolge auf der Bodenmatte ausgedacht.
Im „statistischen Jahrbuch“ der Floriansjünger aus Klettwitz sind fürs Jahr 2009 bislang 25 Einsätze verzeichnet. Hinzu kommen zwölf vorbeugende Brandwachen in der unmittelbaren Nachbarschaft bei den Rennveranstaltungen auf dem Lausitzring. Ein anderer Notfall-Schwerpunkt für die 17 aktiven Brandbekämpfer aus Klettwitz liegt auf der Bundesautobahn A 13, die sich direkt an dem kleinen Ort vorbeischlängelt. Gerade auch für derartige Hilfseinsätze steht seit dem Beginn des neuen Jahrtausends ein modernes Tanklöschfahrzeug mit hydraulischem Rettungsgerät in der örtlichen Feuerwehrgarage. Erst seit wenigen Monaten verfügt die Klettwitzer Wehr zudem über eine spezielle Rettungsplattform für Schwerlaster und Busse. „Zum Glück mussten wir die neue Plattform bisher aber noch nicht mit zum Einsatzort nehmen“, klopft Detlef Neumann, stellvertretender Ortswehrführer von Klettwitz, dankbar aufs Holz. os
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