Ortsportraet Klitten

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Lausitzer Rundschau

SA / SO, 31. OKTOBER /1. NOV E MB E R 20 0 9

Ortsporträt Klitten

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Elbe-Elster-Rundschau

U M F R AG E

DER KUMMERKASTEN

Was macht das Leben in Klitten lebenswert?

Sorbische Schilder

Unordnung am BHG-Platz

Mittagsruhe in Klitten Eine andere Zuschrift befasst sich damit, dass im Sommer besonders in der Jahnstraße bevorzugt zur Mittagszeit Rasen gemäht werde. Dagegen ist jedoch nichts zu sagen, heißt es aus der Boxberger Gemeindeverwaltung. Seit einiger Zeit sehe die Polizeiverordnung von Montag bis Samstag keine Mittagsruhe mehr vor. Anders jedoch an Sonn- und Feiertagen. Da darf ganztägig nichts gearbeitet werden, was die Nachbarn stören könnte.

Hinweise zu Banken Ein Problem, das schnell in der Sprechstunde gelöst werden konnte, ist der Hinweis darauf, dass in der Sparkasse kein Geldautomat sei. Das stimme zwar, sagt der Ortsvorsteher, Sparkassenkunden könne jedoch gratis bei der Volks- und Raiffeisenbank Geld abheben. Ein anderer Klittener ärgert sich, dass die Volksbank eine Woche wegen Umbaus zu hatte. Ein Hinweis, der Eduard Luhmann ärgert. „Es wurde zeitig genug auf den Kontoauszügen drauf hingewiesen – wir sollten froh sein, dass wir die Bank haben.“ Ab Montag sei sie wieder regulär geöffnet.

Lob für die RUNDSCHAU Ein Lob sprich Birgit Mitho der RUNDSCHAU aus. „Mit der LR bin ich zufrieden, sie bringt auf ihren Lokalseiten immer Berichte über die Orte am Bärwalder See.“ mha

Bei Postanschrift immer den Ortsteil angeben Klitten. Ursula Grohmann hat ein

Problem. Es hängt mit der Eingemeindung von Klitten nach Boxberg zusammen. „Vorher hatten wir die Postleitzahl 02906 und jetzt 02943. Das ist die gleiche Postleitzahl wie Weißwasser. Ich wohne in der Halbendorfer Straße. In Weißwasser gibt es einen Halbendorfer Weg. Der Versandhandel kennt aber unter der Boxberger Postleitzahl nur den Halbendorfer Weg in Weißwasser. Dort landen dann auch meistens meine Katalogbestellungen“, erklärte die Klittenerin. Wie die RUNDSCHAU in der Einwohnermeldestelle Boxberg erfuhr, lässt sich das Problem ganz einfach lösen. Es sollte unbedingt der zusätzliche Hinweis „Ortsteil Klein-Oelsa“ auf dem Absender angegeben werden, hieß es. Dann würde nichts schief gehen. Auch die Bewohner anderer Klittener Ortsteile sollten das beherzigen, auch des Hauptortes selbst. it

Emily und Helene genießen die Herbsttage auf der Außenanlage der Klittener Kita.

Foto: Martina Albert

Ein Haus voll Fröhlichkeit 67 Kinder besuchen die Evangelische Kindertagesstätte in Klitten Klitten. Max, Emma und Jessica

sind hochkonzentriert. Abwechselnd rühren sie in dem großen Kochtopf auf dem Herd der Kita Klitten. Sie kochen Apfelsaft. „Der wird lecker“, sagt der sechsjährige Max. Im Nebenraum schält Kita-Chefin Dörte Hartmann Äpfel, in einer Porzellankanne dampft Apfeltee. „Diese Woche dreht sich bei uns alles rund um den Apfel“, erklärt sie. Eines der Kinder hatte einen ganzen Korb mit den Früchten von Zuhause mitgebracht. „Und daraus entstand dann spontan ein Projekt der Kinder“, sagt die 31-

Jährige. Sie leitet die evangelische Kita, deren Träger der Martinshof Rothenburg Diakoniewerk ist, seit 2005. Besonderen Wert legen die sieben Erzieherinnen der Kita darauf, dass die Kinder so viel wie möglich selbst machen. „Wenn wir Kuchen backen, können unsere Anderthalbjährigen den Teig kneten“, nennt Dörte Hartmann ein Beispiel. Sie ist froh und glücklich, dass in der letzten Zeit so viel an der Kita gemacht wurde. Die Außenfassade hat einen bunten Farbanstrich erhalten, eine Rettungs-

treppe ist angebracht worden und auch innen ist einiges verschönert worden. Im nächsten Jahr steht der Innenausbau an. „Das Miteinander zwischen dem Träger, der Gemeinde und uns funktioniert prima“, lobt Dörte Hartmann. Auch mit der Kirchengemeinde gibt es viele Schnittpunkte. 67 Kinder besuchen zurzeit die Einrichtung, die meisten aus Klitten. „Damit sind wir so gut wie ausgelastet“, erklärt die KitaLeiterin. „Wir sind ein Haus, in dem sehr viel Fröhlichkeit herrscht.“ mha

80 000 Euro für den Park Geld wird in Haushaltsplan der Gemeinde Boxberg eingestellt Gute Nachrichten konnte Klittens Ortsvorsteher Eduard Luhmann bei der RUNDSCHAU-Sprechstunde am Donnerstag verkünden: Der Klittener Park wird nächstes Jahr auf Vordermann gebracht – 80 000 Euro werden dafür in den Haushaltsplan der Gemeinde Boxberg eingestellt. Von Martina Albert

Damit wird ein lang gehegter Wunsch der Klittener erfüllt. In einem ersten Schritt wird der vordere Teil des Parks schöngemacht und die alten Gebäude wie etwa die Bühne abgerissen. Der Park wird dann neu gestaltet. „Welche

Bäume angepflanzt werden, Ortsteilen werden, um den Zuweiß ich aber noch nicht“, sagt sammenhalt zu fördern. KlitEduard Luhmann. Ein Land- ten und Boxberg hatten in dieschaftsplaner werde sich der sem Jahr gemeinsam zum Sommerfest Sache annehin den Park men. Erst muss eingeladen. jedoch dem Wir aus „Ich hoffe, Haushaltsplan dass bis zur im GemeindeNeuauflage rat Boxberg zudes Festes im gestimmt werKreis Görlitz August 2010 den. schon erste Ziel ist in jeSchritte im dem Fall, dass der Park zum Treffpunkt für Park gemacht worden sind“, so die Klittener wird. „Es soll ein Eduard Luhmann. In einem zweiten Schritt Ort der Begegnung und zum Spazierengehen entstehen“, wird dann in den Jahren 2011 sagt der Ortsvorsteher. Zur und 2012 der Bereich um denTradition soll im Park ein Tref- Maximilianteich und den Rofen der Klittener aus allen delberg hergerichtet.

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Petra Cebulla will Geschäft in Klitten weiterführen Schwab gesprochen und werde auch weiter Produkte aus dem Weltbildverlag anbieten“, sagt Petra Cebulla. Vor allem ältere Klittener hätten bisher die Katalogbestellung über ihren Shop gern wahrgenommen und würden eine Schließung bedauern. Petra Cebulla weiß, dass es

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Öffnungszeiten: Mo., 9 – 12 Uhr Di. – Fr., 8 –12 u. 14 – 18 Uhr, Sa., 8 – 12 Uhr

Quelle-Shop sucht neue Partner Klitten. Petra Cebulla ist traurig, dass das Traditionsunternehmen Quelle in Insolvenz gegangen ist. „Ich habe viele Jahre gut mit Quelle zusammengarbeitet. Das Versandhaus hatte einen guten Ruf, das Bestellsystem war einfach und die Abrechnung problemlos“, sagt die Geschäftsfrau. Seit 1991 führt sie den BestellShop, der sich direkt an ihrem Wohnhaus befindet. „Der Opa meines Mannes, Willi Stoppel, hatte früher hier einen beliebten Gemischtwarenhandel. Noch heute profitiere ich von seinem guten Namen“, erzählt Petra Cebulla. Das Aus von Quelle habe sich lange angekündigt. „Es gab zunehmend längere Wartezeiten, und wir haben gespürt, dass es kriselt“, sagt die 52-Jährige. Sie hat bereits Kontakt mit anderen Versandhäusern aufgenommen, um den Bestellshop weiter betreiben zu können. „Ich habe schon mit Neckermann, Otto und

Beatrice Borkenhagen lebt schon immer in Klitten „Mir gefällt es hier sehr gut und ich würde nie weg wollen. Klitten ist zwar ein relativ großes Dorf, aber es lebt sich hier viel ruhiger und angenehmer als in der Stadt. Wir haben hier einen Arzt, Bäcker, Fleischer, Beatrice den Kindergarten Borkenhaund den Bahnhof. gen Es gibt also alles, was man zum Leben braucht“, sagt sie. Die 29-Jährige findet es schade, dass die Schule geschlossen wurde. „Ich bin selbst hier noch zur Schule gegangen. Jetzt müssen die Kinder einen weiten Weg in Kauf nehmen.“ Thomas Cebulla (23 Jahre) ist in Klitten geboren und sieht sich selbst als bodenständigen Typ. „Wir haben ein eigenes Haus und Grundstück, wo ich mich sehr wohl fühle. Mir gefällt, dass es hier so viele Geschäfte gibt. Wir haben hier sogar noch einen richtigen Bäcker und Fleischer im Ort“, Thomas Celobt er. Thomas bulla Cebulla findet die Umgebung sehr schön. „Der Bärwalder See hat sich in den letzten Jahren zu einem schönen Freizeit- und Erholungsgebiet entwickelt. Ich verfolge , wie der See zu einem echten Anziehungspunkt wird. Durch das Kraftwerk sind wir ja auch eine relativ reiche Gemeinde“, sagt er. Der Student für Landnutzung und Wasserbewirtschaftung hofft, in der Region eine Arbeit zu finden. abr

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durch den Wegbruch ihres Hauptpartners in Zukunft schwieriger für das Geschäft werden wird. Quelle hatte bisher auch die Produkte für die Regale im Geschäft zur Verfügung gestellt. Ob die anderen Anbieter ebenfalls die Regale füllen werden ist ungewiss. A. Brinkop

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Petra Cebulla will den Bestell-Shop weiter offen halten.

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Leider sehe der BHG Platz „liederlich“ aus, schreibt Karin Graf. Außerdem weist sie auf die fehlende Wetterfahne an der alten Schloßeinfahrt hin. Diese sei wohl „Sammlerleidenschaft“ zum Opfer gefallen, so Eduard Luhmann. Eine Möglichkeit sie zu ersetzen, sieht er nicht. Auch in puncto Unordnung kann er nicht helfen. „Uns sind die Hände gebunden, das ist Privatgrund.“

Klitten. Die Klittener leben gern in ihrem Ort. Vor allem die guten Einkaufsmöglichkeiten sind ein großes Plus für viele Einwohner. Das ergab eine Umfrage der RUNDSCHAU. „Richtig toll“ findet Christine Röhle ihren Wohnort. Die 16-Jährige findet es gut, dass es günstige Zug- und Busverbindungen in alle Richtungen gibt. Auch die Um- Christine gebung mit den Röhle. Teichen findet sie sehr schön. Wilfried Grubert ist 1960 nach Klitten gezogen. „Das habe ich nie bereut. Ich wohne gern hier und schätze die dörfliche Ruhe. Auch das Umfeld ist schön“, so der 58-Jährige. Er ist froh, dass 1990 der Kohlebagger kurz vor dem Ort zum Stehen gekommen ist. „Wenn die Wende nicht gekommen wäre, würde es Wilfried Klitten nicht Grubert mehr geben.“ Er bedauert, dass die Landwirtschaft den Bach hinunter gegangen ist und dass es in der Region zu wenig Arbeit gibt. Julia Zech (13 Jahre) findet es gut, dass es viele Einkaufsmöglichkeiten gibt. „Es ist toll, dass der Bärwalder See so nah ist. Man kann hier baden gehen oder auch mit dem Fahrrad rings um den See fahren“, sagt die 13-Jährige. Julia Zech

DIE ANZEIGENECKE

Dieter Grubert fragt sich unter anderem, weshalb die Straßenschilder und die öffentlichen Gebäude nicht sorbisch beschriftet sind. Tatsächlich sei das so, räumt Eduard Luhmann ein. Allerdings betont er auch, dass eine solche zweisprachige Beschriftung von der Bevölkerung getragen werden müsste. „Ich erinnere mich noch an den letzten sorbischen Gottesdienst vor Jahren, dort waren leider nur sehr wenige gekommen.“ Dennoch würden in Klitten die sorbischen Traditionen gepflegt. So werde jedes Jahr in der Kita die Vogelhochzeit gefeiert.

Foto: Brinkop

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