Ortsporträt Lauschütz

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SA / SO, 5./ 6. D EZEMBER 20 0 9

Lausitzer Rundschau

Ortsporträt Lauschütz

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Elbe-Elster-Rundschau

RUNDSCHAU-Ortsrundgang in Lauschütz.

Das 122 Einwohner zählende Dorf der Großgemeinde Schenkendöbern macht einen netten Eindruck, ist reizvoll gelegen und hat Pläne, auch touristische. Die Alpacas im Dorf sind ein Teil davon.

Das Erbe der Kossäten als Eigentumsproblem Lauschützer favorisieren unentgeltliche Übertragung Ungeklärte Eigentumsverhältnisse im Dorfkern, eine Scheunenruine, eine leere Verkaufsstelle und ein zuwachsender Dorfteich sind Probleme der Lauschützer. Beim Ortsrundgang wurden diese, aber auch Pläne für die Dorfentwicklung diskutiert. Das spricht dafür, dass die Einwohner gern im Ort leben.

gehen dahin, dass die Gemeinde das Stückchen Land unentgeltlich übertragen bekommt und sie eine notarisch beglaubigte Verzichtserklärung unterschreiben. Dann wäre die gemeinsame Nutzung eine klare Sache, so Müller. Für das Areal am Feuerwehrgerätehaus wünschen sich die Lauschützer eine konzeptionelle Gestaltung, wie

Von Barbara Remus

Die nachmittägliche Sonne wirft schon lange Schatten in Lauschütz. Ein Kleinbus des Neuzeller Gymnasiums bringt Schüler ins Dorf zurück. Schaukel und Wippe am Feuerwehrgerätehaus warten auf Kinder. Doch der Nachwuchs ist rar. Uwe Krüger (44) ist in dem idyllisch gelegenen, von Hügeln durchzogenen und umgebenen Dorf am Lutzketal geboren und aufgewachsen, ebenso Lothar Müller. Sie beide und vier weitere Lauschützer verbindet ein Grundstücksproblem, das beim Ortsrundgang vom Treffpunkt am Feuerwehrgerätehaus aus anschaulich diskutiert wird: die Grünfläche gegenüber, Soe wirkt nicht sonderlich gepflegt, und eine große Feuerstelle ist darauf sichtbar. Das Areal habe einst sechs Kossäten (Kleinbauern) gehört, erklärt Lothar Müller, „aber es kann sich hier keiner erinnern, dass es mal Gemeinschaftseigentum war“. Es seien jedoch auch mehr als 30 Jahre keine Grundstücksansprüche geltend gemacht worden. Diese Situation jetzt zu korrigieren, sei relativ problematisch. Er habe vor mehr als fünf Jahren schon einmal im Grundbuchamt des Amtsgerichtes einen Klärungsversuch unternommen. Seitdem habe sich nichts getan. Die Vorstellungen der Nachkommen der einstigen Kossäten

Lothar Müller strebt die Klärung der Eigentumsverhältnisse der Grünfläche gegenüber dem Feuerwehrgerätehaus an.

Ortsvorsteher Siegfried Haupt sagt. Seit Jahren dominieren hohe Tannen den Platz. Auch an vielen anderen Stellen im Dorf wachsen Blautannen seit fast 20 Jahren in die Höhe. Wie Lothar Müller sagt, habe er die Bäumchen einstmals günstig zu kaufen bekommen. Jetzt beherrschen die majestätischen Bäume das Dorfbild. Zu diesem gehören auch ordentliche Straßen und Wege. Doch Letztere, so merken der Ortsvorsteher und sein Stellvertreter Bernd Höpfner an, hätten gelitten, nachdem sie für das Verlegen von Leitungen mehrfach geöffnet worden seien. Die Ruine der vor mehreren Jahren in Brand gesteckten Bergescheune am Dorfrand in Richtung Groß Drewitz ist auch ein Thema, dessen Abschluss nicht abzusehen sei. Es handle sich, so Haupt, um den

gleichen Eigentümer wie beim Feuerwehrgerätehaus. Als sehr positiv für ihr Dorf bewerten die Lauschützer die Alpacazucht von Familie Diehl. Die meisten Tiere laufen in diesem Moment überraschend zum Zaun entlang der Straße „Da kommen öfters mal Leute von außerhalb, um zu gucken“, merkt Gesine Müller an. Und Doris Bursch sagt mit strahlendem Gesicht: „Die Tiere habe so schöne Augen“. Als dörfliche Attraktion können sich die Lauschützer aber auch eine Wiederherstellung des kleinen Teiches vorstellen. Derzeit wuchert Schilf sowohl am Uferstrand als auch im Wasser. Ein Biotop an dieser Stelle lehnen die Teilnehmer des Ortsrundganges ab. „Das war unser Schlittschuhteich, als wir Kinder waren“, sagt Doris Bursch. Noch bis zum Jahr 1992 sei darauf Schlittschuh gelaufen worden. „Als Jungs haben wir auf dem Teich Anfang der 1960er-Jahre noch Eishockey trainiert und waren sogar bei der Bezirksmeisterschaft in Weißwasser“, erinnert sich Lothar Müller. Vorstellbar für eine weitere Nutzung des Teiches sei aber auch, dass er den jungen Leuten im Dorf zum Angeln zur Verfügung gestellt werde. Eine noch ungewissere Zukunft hat das einstige Verkaufsstellengebäude. Seit Jahren steht es leer. Interessenten habe es wohl schon gegeben, sagt der Ortsvorsteher.

Das einstige Konsumgebäude.

Im historischen Lauschützer Dorfkern war Treff für den Ortsrundgang mit der RUNDSCHAU. Anzeige

Das Ortsporträt wird präsentiert von

Der einstige Lauschützer Weinberg.

Vision vom Wandern von Weinberg zu Weinberg Der Lauschützer Landwirt Lothar Müller hat eine Vision: „Ein Wanderweg zwischen dem Granoer und dem Lauschützer Weinberg, der durch das Tal der Lutzke führt.“ Der Weinberg in Lauschütz ist ein Hügel im Nordwesten des Dorfes. „Alte Lauschützer erinnern sich noch, dass dort mal Wein angebaut wurde“, sagt Müller. Als Mitglied des Granoer Weinbauvereins sieht er dem Entstehen einer Schaukellerei des Fördervereins Niederlausitzer Weinbau in einer Granoer Scheune optimistisch entgegen.

Von der dortigen, dann ersten Weinkellerei in Brandenburg, nach Lauschütz könne es ein schöner Wanderweg sein. Und er kann ja auch in umgekehrter Richtung gegangen werden. Müller hat sich im Zusammenhang mit dem Weinbau viel Wissen angelesen oder in Gesprächen erworben. Anwendung findet es unter anderem in literarischen Weinverkostungen im LutzkeHeuhotel in Lauschütz, das Müllers Frau Gesine betriebt. Auch sie ist Mitglied im Granoer Weinbauverein. br

Stefanie Ehm (l.) hat die Liebe von der Insel Rügen, Marlen Knobloch von Berlin nach Lauschütz verschlagen. Mit Töchterchen Maya beziehungsweise Stammhalter Ben-Otto unternehmen die beiden jungen Frauen entlang der Lauschützer Chaussee einen Spaziergang.

„Fliegender Bäcker“ aus Guben Gefahrenquelle Wildwechsel

Doris Bursch stellt seit etwa eineinhalb Jahren in Lauschütz die RUNDSCHAU zu.

Der Lauschützer Lutz Martin (Foto) hat beim Ortsrundgang durch das Dorf auf eine Gefahrenquelle aufmerksam gemacht, die sich östlich des Teiches, in Höhe der Abwasserpumpstation des Gubener Wasser- und Abwasserzweckverbandes, befindet: reger Wildwechsel über die Straße. Von seinem Grundstück aus könne er das gut beobachten, so Martin. Vor allem Kraftfahrer, die von der Lauschützer Chaussee in die Straße einbögen, könnten von Tieren, die die Fahrbahn queren, überrascht werden, aber auch aus dem Ort kommende. br

Der Reichenbacher Bäcker Michael Kreisch hält montags, mittwochs und freitags auf der Lauschützer Chaussee an, um frisches Backwerk anzubieten. Elisabeth Martin und Annette Mehnert gehören zu seinen Fotos: B. Remus, 12 Kundinnen.

Fußweg mit einer Lücke

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Beim Wegebau fehlte noch die Wohnbebauung Roland Altmann organisiert gemeinsam mit seiner Frau die Arbeit der Volkssolidarität in Lauschütz. Am vorigen Wochenende hatten sich deren Mitglieder im Heuhotel im Dorf zur Weihnachtsfeier getroffen. Für alle Lauschützer und Sembtener Senioren findet am 17. Dezember in der Sembtener Begegnungsstätte eine Weihnachtsfeier statt.

Dem Zustand des Fußweges auf der Westseite der Lauschützer Chaussee hat während des Ortsrundganges auch Kritik gegolten. Denn zwischen zwei befestigten Teilen gibt es ein unbefestigtes Stück. Ortsvorsteher Siegfried Haupt erklärte, dass die Häuser, die jetzt dort stehen, beim Wegebau noch nicht vorhanden waren.

Froh sind die Lauschützer, dass sie Mitte der 1990er-Jahre den Straßenbeleuchtungsvertrag mit der jetzigen enviaM abgeschlossen haben. Auf dessen Basis erhielten sie vor sieben Jahren neue und damit einheitliche Straßenbeleuchtung. Kürzliche Lampenreparaturen erfolgten ebenfalls auf dieser Vertragsbasis. br

Brigitte Bär war bis zu dieser Woche als Ein-Euro-Jobberin im Dorf tätig. Jetzt will sie als Minijobberin bei Bedarf den Winterdienst übernehmen.

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