Ortsportraeit Lieskau

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Wir in

Lausitzer Rundschau

Lieskau

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Elbe-Elster-Rundschau

Lieskau:

Das Dorf an der brandenburgisch-sächsischen Grenze gehört mit seinen 244 Einwohnern auf einer Fläche von 528 Hektar zu den kleineren Ortsteilen der Stadt Spremberg. Kinderfreundlichkeit wird hier ganz groß geschrieben.

Lieskau

Am Lieskauer Seeteich

U M F RAG E

Lieskauer Kinder gemeinsam unterwegs

Die Lieskauer treffen sich gern zu gemeinsamen Festen Warum es sich gut in Lieskau lebt Martina Panoscha (47), selbst-

ständig: Seit 23 Jahren wohne ich in Lieskau. Es gibt viel Grün, es ist sehr ruhig, wir leben in der Natur. Es gibt zwar keine Einkaufsmöglichkeiten im Ort, doch die Märkte sind nicht weit entfernt und mit dem Auto schnell zu erreichen. Vor einigen Monaten eröffnete ich Radlers Rast, denn wir liegen genau am Fürst-Pückler-Radweg sowie am Europa-Wanderweg. Ab und zu wird in Lieskau auch mal gefeiert. Die Feuerwehr ist sehr rege, und gezampert wird jedes Jahr. Wir fühlen uns wohl hier. Michael Röchert (47), Werker für Tagebaugroßgeräte: Seit zwei Jahren wohne ich im Ortsteil Lieskau. Es ist hier wirklich sehr gemütlich, die Mitmenschen sind freundlich, und wenn die Lieskauer etwas Kulturelles organisieren, dann bin ich

meistens mit dabei. Janine Paulik (29), Verkäuferin: Im kommenden, geraden Jahr gehen die Frauen wieder auf Zampertour. Das ist eine schöne Tradition in Lieskau. Auch zu einem Frauenabend wird regelmäßig eingeladen, dann unternehmen wir oft kleinere Fahrten. Lieselotte Preußner (88),

die älteste Bürgerin von Lieskau: Ich gehörte zu den ersten Bewohnern, nachdem das Schloss umgebaut worden war. Ein Teil meiner Familie wohnt auch im Ort. Einmal im Monat findet ein Seniorennachmittag statt, dort gehe ich meistens hin, es ist sehr gemütlich. Wenn das Wetter noch schön ist, laufe ich fast täglich zu Radlers Rast bei uns gegenüber, dort trinke ich einen Cappuccino und mache ein Pläuschchen. Es fragte: Martina Arlt

Am Lieskauer Billard-Tisch

Der Seeteich gehört zu einer ganzen Reihe von schönen Orten in der Lieskauer Umgebung. Das Dorf an der brandenburgisch-sächsischen Grenze ist von viel Wald umgeben. Auch im Ortszentrum beeindrucken große, alte und besondere Bäume. Die Lichtungen zwischen den Waldstücken sind vol-

ler Spinnweben, die der Raureif am Morgen sichtbar macht. Der Seeteich und auch der Grubenteich sind beide in Privatbesitz, dürfen aber von den Einheimischen durchaus zum Angeln beziehungsweise zum Baden genutzt werden, wie Ortsvorsteher Harry Foto: Martina Arlt Krause bestätigt.

Lieskau. Carolin Jakob (Foto: Arlt) sorgt mit weiteren Eltern dafür, dass sich die 25 Kinder in Lieskau wohlfühlen. „Sie besuchen unterschiedliche Schulen und Kindergärten, da wir an der brandenburgisch-sächsischen Grenze liegen. Bei den gemeinsamen Höhepunkten lernen sie sich besser kennen. Mit dem Zampern hatte alles begonnen“, sagt die 35-Jährige. Zu den Höhepunkten gehörten Clown Faxilus, eine Rad- und Schlauchboottour an der Ruhlmühle, Bastelnachmittage, Kino, Puppentheater und Sommerfeste. Zu den Wandertouren gesellt sich die Lieskauer Geologin Julia Rösel dazu, sie kennt sich bestens aus. Nächster Höhepunkt wird das Weihnachtsbasteln am 7. November sein. „Anfang des Jahres erstellen wir immer einen Plan. Auf der Wunschliste unserer Kinder steht auch der Hochseilgarten am Stausee. Wir versuchen, solche Vorschläge zu realisieren, manchmal dauert es etwas länger“, so Carolin Jakob. ma

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Das Ortsporträt wird präsentiert von

Zu schnell durch Lieskau Ortsbegehung mit den Mitgliedern des Ortsbeirates

Nachwuchs ist jederzeit willkommen 1963 ist der Billardsport in Lieskau zu Hause, doch erst seit dem Jahr 2008 gibt es den eingetragenen Billardverein SG Lieskau. Er hat 14 Mitglieder und wird von Roman Schultz, einem gebürtigen Lieskauer, der jetzt in Friedrichshain wohnt, geleitet. In diesem Jahr, so Schultz, sei es ihnen gelungen, in die 1. Kreisklasse aufzusteigen. Zu den Gründungsmitgliedern der Sportgruppe gehört der heute immer noch aktive Joachim Grund. „Auch den Lieskauer Karl-Heinz Seifert möchte ich unbedingt nennen: Er hatte den Billardsport über die Wendezeit gebracht, leider ist er schon verstorben“, so Roman Schultz. In Hoch-Zeiten wie im Jahr 1984 hatten sie 25 Mitglieder und zwei Mannschaften. Ihr größter Erfolg war der Kreismannschaftspokal, den sie im Jahr 1985 holten. Nachwuchsspieler seien in Lieskau immer willkommen. „Ab dem Schulalter ist der Einstieg möglich“, sagt Schultz. Trainiert werde mittwochs ab 17 Uhr und freitags ab 18 Uhr. Die Saison beginne im September und ende offiziell im März. Interessenten könnten sich zu den Trainingszeiten in der Lieskauer Bierstube

im Dorfgemeinschaftshaus melden oder bei Roman Schultz unter der Telefonnummer 35600 30577 oder per E-Mail unter romanschultz@web.de melden. Unterstützt werden die Lieskauer Billardspieler vom Inhaber der Lieskauer Bierstube sowie durch regionale Firmen. „Schon mein Vater hat Billard gespielt, ich bin seit dem Jahr 1982 Mitglied. Es ist eine geistige Herausforderung und in der Gemeinschaft macht es Spaß. Billard hat nichts mit Glück zu tun. Die Bälle laufen so, wie sie gespielt werden. Die Voraussetzungen sind Ruhe, eine gute Lernfähigkeit und Konzentration, sagt der Vereinschef Roman Schultz. ma

Lieskauer sind stolz auf Handdruckspritze

Von Annett Igel

Arno Napparell bringt die Glocke der Handdruckspritze zum BimFoto: Martina Arlt meln.

Lieskau. Die Lieskauer Feuer-

Am Billard-Tisch: (v. l.) Roman Schultz, Joachim Grund, Clemens Donath, Tom Ullmann und Foto: Arlt Siegbert Domula.

Gepflegte Kriegsgräberstätte

Vor 15 Jahren hat die Lieskauerin Gudrun Berndt (68) die Pflege der Kriegsgräberstätte auf dem Lieskauer Friedhof übernommen. „Ich hatte damals eine ABM-Stelle, die Sauberhaltung des Friedhofes gehörte zu unseren Aufgaben. Danach habe ich mich weiter um die Kriegsgräberanlage gekümmert“, so Gudrun Berndt. In der warmen Jahreszeit bringe sie zwölf bis 13 Kannen Wasser auf die Anlage. Foto: Martina Arlt Manchmal sehe sie, dass sie Helfer hatte.

Die Runde, die sich zur Ortsbegehung mit der RUNDSCHAU in Lieskau getroffen hat, war klein. Doch Thorsten Opitz und Andreas Rösel vom Ortsbeirat und Adelheid Krause waren sich einig: „Lieskau hat derzeit keine großen Probleme.“ Während der Tour durchs Dorf schauten dann doch einige über den Gartenzaun, und drei Schulkinder schlossen sich der Runde an.

wehr ist stolzer Besitzer einer Handdruckspritze, die aus dem Jahr 1920 stammt. Ein- bis zweimal im Jahr kommt sie bei Handdruckspritzenwettbewerben bei Dorffesten in der Umgebung zum Einsatz und sorgt für viel Gaudi. „Sie ist ein richtiges Original, und das soll auch so bleiben. Wir werden sie nicht restaurieren lassen. Sie ist funktionstüchtig und das ist wichtig“, so der 55-jährige Löschmeister Arno Napparell, der in diesem Jahr 30 Jahre Zugehörigkeit zur Feuerwehr feiern kann. Die Lieskauer haben zwar ein neues Feuerwehrgerätehaus, aber keine richtige Unterstellmöglichkeit im Ort für das Liebhaberstück. „Die Handdruckspritze war schon vorübergehend bei Frank Panoscha in der Scheune oder bei mir untergestellt. Zurzeit haben wir sie im alten Wasserhaus stehen, doch das ist alles keine Lösung. An diesem Problem arbeiten wir noch“, sagt Arno Napparell. Die Lieskauer Feuerwehr ist 101 Jahre alt, zählt 20 aktive Kameraden, darunter drei Frauen, und wird von Ortswehrführer Ralf Welzel geleitet. „Unser Feuerwehr-Fahrzeug ist 35 Jahre alt und die Technik ist natürlich nicht mit den modernen Einsatzfahrzeugen in der heutigen Zeit zu vergleichen. Wir wünschen uns deshalb ein neues Fahrzeug“, so Arno Napparell. ma

„Ich wünsche mir, dass die Autofahrer in der Schleifer Allee nicht mehr so schnell unterwegs sind“, sagte die zehnjährige Paula Wabnitz. Wie sich im Gespräch mit der Schülerin der Heidegrundschule herausstellte, dachte sie bei diesem Wunsch nicht nur an die Kinder. „Sondern damit nicht so viele Tiere totgefahren werden“, erklärte sie. Gemeinsam mit Thorsten Opitz zählte das Mädchen auf, was schon alles leblos auf der Straße gelegen hatte: Vögel, Igel und vor allem

Die alten Ställe sind gefährlich für Kinder und Nachbarn.

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Lieskau. Bereits seit dem Jahr

Die Lieskauer Ortstour führte am Siedlungsweg vorbei. Hier hat sich der Ortsbeirat wegen der Bäume gegen den Asphalt und für Foto: Arlt eine Pflasterung entschieden.

Katzen. „In den 90er-Jahren hatten wir hier noch eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde. Doch dann wurde das Schild weggenommen“, sagt Thorsten Opitz. Eine Entscheidung, die auf einem seit dem Jahr 2001 in der Straßenverkehrsordnung festgeschriebenen Passus fußt. Demnach wird eine Beschränkung des fließenden Verkehrs nur angeordnet werden können, wenn eine Gefahrenlage besteht. Und dafür habe Lieskau zu wenig Unfälle. Jetzt bitten nur noch zwei verblassende „Achtung Kinder“-Schilder vor und hinter der Bushaltestelle in Lieskau die Autofahrer in der kurvigen und fußweglosen Hauptstraße darum, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Dabei habe der Verkehr durchaus zugenom-

men, immer mehr wissen von der Straße nach Schleife und nutzten sie als Abkürzung. Auch der Groß Dübener Weg, der im Herbst 2002 als Fahrradstraße übergeben wurde, werde von Autofahrern als Rennstrecke genutzt, sagt Adelheid Krause. Im Gegenzug habe in dieser Woche aber die Polizei in Lieskau die Geschwindigkeitsüberschreiter zur Kasse gebeten.

Gelbes Schild macht Autos kaum langsamer. Fotos (2): ani

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Lieskauer Bierstube Inh. Birgit Marko

Wir haben für Sie geöffnet:

Mittwoch 17 - 22 Uhr Freitag 18 - 23 Uhr Sonntag 10 - 13 Uhr 18 - 22 Uhr

in der Schleifer Allee im OT Lieskau Tel. 0 35 63 / 59 50 55

Radlers Rast Biergarten & Zimmer Saison von März - Oktober

Inh.: M. Panoscha Lieskauer Dorfstraße 30 03130 Spremberg OT Lieskau Tel.: 03563/59903 Email: FamPanoscha@web.de · www.Radlersrast.de


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