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Lausitzer Rundschau
Weißwasser – Ortsporträt Lutherstraße
Elbe-Elster-Rundschau
S A/S O, 4./5. JULI 2009
UMGEHÖRT
„Wir halten noch heute alle zusammen“ Die RUNDSCHAU wollte wissen, wie es sich im Wohnquartier Lutherstraße lebt Christina Bieling (47 Jahre), Di-
Gemeindereferentin Verena Michalczyk vor der katholischen Kirche „Heilig Kreuz“
Foto: Arlt
Wie eine große Familie Die katholische Kirchgemeinde setzt Akzente in Weißwasser Weithin sichtbar ist die Katholische Kirche von Weißwasser ein architektonischer Blickfang im Wohnquartier um die Lutherstraße. Sie ist der zentrale Punkt der katholischen Gemeinde dieser Stadt, die sich hier mit dem Tagescafé der Caritas und der Weißwasseraner Tafel in der Uhlandstraße auch sozial engagiert. Von Martina Arlt
Für die 44-jährige Gemeindereferentin der katholischen Kirche, Verena Michalczyk, gehört nicht nur der Religionsunterricht in der benachbarten 2. Grundschule Weißwasser zu ihrem Verantwortungsbereich. „Ich mache eigentlich
alles, was anfällt“, sagt sie. „Auch in der Kinder- und Jugendarbeit gibt es immer etwas zu tun.“ In diesem Jahr zum Beispiel geht es mit den Kindern und Jugendlichen in den Sommerferien zur Freizeit nach Neuhausen. Die Katholiken seien wie eine große Familie, sagt die Gemeindereferentin. Der Caritas-Kreis kümmert sich auch um alte und kranke Menschen der Pfarrgemeinde. Neben der Heiligen Messe im katholischen Gotteshaus wird das Osterfest, Weihnachten, Pfingsten und Himmelfahrt in festlichem Rahmen begangen. „Außerdem gibt es die Sternsingeraktion im Januar, den Fasten-Aktionstag vor Ostern,
die Erstkommunion, die Kinder mit neun Jahren erhalten, sowie die Firmung im Alter von 15 oder 16 Jahren. Es kommt auch vor, dass die Jugendband im Gottesdienst spielt“, so Gemeindereferentin Verena Michalczyk. Etwa 1000 katholische Christen leben in der Stadt Weißwasser. Christoph Lamm ist der Pfarrer im Gotteshaus „Heilig Kreuz“ in der Bautzener Straße 40. Am 5. Oktober 2008 wurde das neue Pfarrheim neben der Kirche eingeweiht. Die Kirchweihe der katholischen Kirche selbst fand 1902 statt und so begingen die Katholiken vor sieben Jahren ihr 100. Kirchweihjubiläum.
ätassistentin: „Seit 1993 wohne ich in der Hanns-Eisler-Straße, einer Nebenstraße der Lutherstraße. Es lebt sich hier optimal, es ist alles für den täglichen Bedarf zu haben. Dazu zählen die Kaufhalle, die Busanbindung, auch das Ärztehaus befindet sich in der Lutherstraße. Für die Kinder sind Spielplätze vorhanden. Möchte ich entspannen, bin ich in fünf Minuten im Wald. Also, ich möchte schon hier wohnen bleiben. Viola Radics (26), Verkäuferin: „Vor reichlich drei Jahren bin ich in den Bereich der Lutherstraße gezogen. Es ist ruhig, schön, es lässt sich gut hier wohnen, es ist alles vorhanden. Es ist nicht weit in die Stadt und trotzdem im Grünen. Auch die Stadtlinie nutze ich ab und an. Und wenn uns mal nach Gaststätte ist, dann haben wir hier um die Ecke ein wunderbares Restaurant. Ich fühle mich wohl hier.“ Brigitte Linke (69), Rentnerin: „Seit sieben Jahren wohne ich in der Lutherstraße. Die Bewohner sind nett in unserem Aufgang. Es ist alles zentral gelegen, Apotheke, Arztpraxis, Kaufhalle. Doch etwas attraktiver müsste die Lu-
therstraße schon gestaltet werden. Ich könnte mir noch ein schönes Café vorstellen, wo man draußen sitzen kann, Platz dafür wäre genug, denn es gibt ja auch noch Leerstand. Auch ein schönes Kaufhaus könnte ich mir vorstellen, wo man gute Bekleidung bekommt.“ Kerstin Gruschinske (40), gelernte Glaswarentransporteurin: „Vor 14 Jahren ist die Lutherstraße mein neues Zuhause geworden und ich bin in eine DreiRaum-Wohnung gezogen. Ganz in der Nähe sind wir von Grün umgeben. Ich habe drei Hunde, und so bin ich oft in der Natur unterwegs. Was uns nicht so gefällt, ist der ständige Straßenlärm auf der Lutherstraße, denn die Kraftfahrer halten sich zum Teil nicht an die Geschwindigkeit und dann wird es zur Belastung. Hier müsste die Polizei öfter mal Kontrollen durchführen.“ Anneliese Vorpahl (68), Rent-
nerin: „Ich wohne hier in der Hanns-Eisler-Straße schon 40 Jahre in der gleichen Wohnung. Schon früher hatten wir es hier sehr schön. Krippe, Kindergarten, Schule - alles war vorhanden. Das gibt es zwar heute nicht mehr, aber auch jetzt haben wir alles bequem. Lebensmittel, Friseur, Arzt, Postannahme, Bäcker. Ich bin viel mit dem Fahrrad unterwegs oder gehe spazieren, im Haus herrscht ein gutes Klima, alles wunderbar. Hier bleibe ich, bis ich sterbe.“ Georg Nordmann (76), Rentner: „Ich wohne schon 40 Jahre im gleichen Eingang, ich war damals der erste Bewohner in diesem Block und wir halten noch heute alle zusammen. Wünschen würde ich mir noch eine richtige Post und vielleicht mehr Bänke, wo man ein Päuschen machen kann, sonst ist alles wunderbar.“ ma
Straßenlicht eine Viertelstunde zu spät? Weißwasser. Horst Balzer aus der Humboldtstraße hatte im RUNDSCHAU-Kummerkasten darauf hingewiesen, er habe den Eindruck, dass sich die Straßenbeleuchtung in seiner Straße abends immer etwa 15 Minuten zu spät einschalte, und das schon seit den Wintermonaten. OB
Hartwig Rauh notierte es sich während der Bürgersprechstunde, um es an die Stadtwerke weiterzugeben, denn eigentlich, so Rauh, habe er mit der Straßenbeleuchtung nur insofern etwas zu tun, als dass er ein Verfechter davon sei, die Straßenbeleuchung die ganze Nacht hindurch bren-
nen zu lassen. Das entspreche einfach dem Sicherheitsbedürfnis der Einwohner. Zum konkreten Fall Humboldtstraße kann er zunächst nur vermuten: „Da müsste man wohl mal den Dämmerungsschalter überprüfen und gegebenenfalls nachstellen.“ thr
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