Ruhland, Guteborn

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Lausitzer Rundschau

Amt Ruhland / Lauchhammer

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Elbe-Elster-Rundschau

R U N D S C H AU - O RT S P O RT RÄ T G U T E B O R N

Ort mit Zukunft und Angelparadies In Guteborn gibt es neben Schule und Kindergarten auch ein reges Vereinsleben In Guteborn stehen alle Zeichen auf Zukunft. Der Ort, der direkt an der Autobahn-Zubringerstraße von Bernsdorf nach Ruhland liegt, hat vieles vorzuweisen, was junge Familien in ihrem Heimatdorf haben wollen: eine erst kürzlich sanierte und erweiterte Schule, einen Kindergarten, der im nächsten Sommer komplett erneuert sein wird, zwei Sportplätze und eine Reihe von Vereinen, die mehrmals im Jahr gemeinsam Feste organisieren. Von Catrin Würz Ursula Mädebach leitet die Singegruppe Guteborn und ist darüber hinaus auch ein großer Fußballfan. Immer sonntags geht sie auf den Sportplatz und feuert die Guteborner Mannschaft an.

Volker Bradka bastelt an einem 35 Jahre alten Saporoshez. Im nächsten Jahr will er den Wagen für den Straßenverkehr zulassen.

Joachim Paul ist leidenschaftlicher Angler. Seinen Wagen hat er immer fertig, um zum Angeln am Guteborner Schlossteich aufzubrechen. „Nur das Bier wird frisch aufgefüllt, dann kann’s losgehen.“

Graffiti-Täter ermittelt und Bargeld gestohlen

Man kennt sich in Guteborn. Während Bürgermeister Detlef Ritter und sein Stellvertreter Detlef Zieschang mit der Heimatzeitung durch das Dorf spazieren, heben beide immer wieder die Hand, um in vorbeifahrende Autos oder in Grundstücke und Vorgärten zu grüßen. Freundlich grüßen die Guteborner ihre ehrenamtlichen Gemeindeoberhäupter zurück – manchmal ist auch Zeit für ein Schwätzchen über den Gartenzaun. So wie bei Volker Bradka. Der Guteborner stapelt zwar gerade Holz ein, eine kleine Pause und ein netter Plausch kommen ihm dabei jedoch gerade recht. Stolz führt er das Bürgermeister-Duo auf den Hof, wo ein meerblauer Saporoshez, Baujahr 1974, in der Sonne glänzt. „An dem schraube ich derzeit etwas herum. Wenn ich das Problem mit der Bremse am rechten Vorderrad noch lösen kann, werde ich den Wagen im nächsten Jahr sogar zulassen und damit herumfahren“, berichtet der Autobastler aus Leidenschaft. Immerhin: Anspringen würde das 35 Jahre alte Fahrzeug – ostdeutsch auch liebevoll „Taigatrommel“ genannt - noch auf den ersten Dreh des Zündschlüssels. Anerkennend nicken der Bürgermeister und sein Stellvertreter mit dem Kopf. Auch Ursula Mädebach bittet Detlef Ritter und Detlef Zieschang auf ein Glas Selters in ihren Garten. Die ehemalige Lehrerin kam vor mehr als 46 Jahren aus Thüringen nach Guteborn und hat bis vor ein paar Jahren noch in der Grundschule des Ortes unterrichtet. Heute leitet sie die Singegruppe des Dorfes mit 14 Frauen zwischen 50 und 75 Jahren. „Guteborn hatte ja eine lange

Seinen Namen hat Guteborn einst nach einer kleinen Quelle im Park nahe der Ortschaft bekommen – dem guten Born. Dieser Quelle ist auf dem Dorfanger ein „Denkmal“ gesetzt worden. Bürgermeister Detlef Ritter (r.) und sein Stellvertreter Detlef Zieschang vor dem Guteborner Quell-Springbrunnen. Fotos: Rasche

Chortradition. Allerdings löste sich der gemischte Chor nach der Wende auf. Wir gründeten später unsere Singegruppe und setzen so die Tradition im kleineren Rahmen fort“, sagt die 65-Jährige. Auftritte auf großen Bühnen oder gar die Teilnahme an Wettbewerben haben die singenden Gutebornerinnen allerdings für sich ausgeschlossen. „Das ist uns doch zu viel Stress. Aber gern singen wir bei Jubilaren aus Gute-

Guteborn born, im Altersheim in Ortrand oder während der Rentnerweihnachtsfeier“, erzählt Ursula Mädebach. Besonders gut kommt bei den Konzerten immer das GutebornLied an. „Das hat nicht jeder Ort – eine eigene Hymne“, ist die Chorleiterin stolz. Auf die Melodie „Wo die Ostseewellen…“ haben Anita Riemer und Ilona Behla –

zwei ihrer Chorsängerinnen – einen schönen Text über ihren Heimatort geschrieben. „Am besten gefällt mir die dritte Strophe. Da geht es um gute Nachbarschaft und wie man im Ort in Freud und Leid zusammenhält“, erzählt die Musiklehrerin, die Flöte, Gitarre, Klavier und Akkordeon spielen gelernt hat. „Und das stimmt auch. In Guteborn leben freundliche Menschen“, sagt die Thüringerin, die als junge Lehrerin ihren Mann hier kennengelernt hatte und blieb. Für eine andere Idylle schwärmt Joachim Paul: für das Angelparadies am Guteborner Schlossteich. Im Jahr 1994 hatte der Angelsport- und Freizeitverein das Gewässer zur Nutzung übertragen bekommen. „Seitdem pflegen und hegen wir dieses schöne Plätzchen. Jedes der rund 40 Mitglieder hat neben dem Jahresbeitrag auch eine gewisse Anzahl an Aufbaustunden einzubringen“, erläutert Vorstandsmitglied Joachim Paul. Das ist wohl auch der Grund, warum der Schlossteich mit der benachbarten Bleiche meistens wie aus dem Ei gepellt aussieht. Das Angeln am Teich mache dann doppelt Freude.

Hebamme hört nach 30 bewegenden Berufsjahren auf

Seinen bisherigen Rekordfisch zog der 56-Jährige vor zwei Jahren an Land – einen 86 Zentimeter langen Zander. Zum Fischerfest und zum Heimat- und Kinderfest wird das Areal der Angler dann zum Festgelände umfunktioniert. „Dann tragen wieder viele Hände zum Gelingen bei. Alle Vereine machen bei der Organisation unter der Federführung der Quellengemeinschaft mit“, lobt Bürgermeister Detlef Ritter. Das sei auf dem Dorf so Usus, dass sich viele freiwillig einbringen. „Und das ist schön“, sagt er. Dennoch gibt es in der knapp 600 Einwohner zählenden Gemeinde auch ein Sorgenkind – das Gelände am ehemaligen Guteborner Schloss, das 1948 abgerissen wurde. Die restlichen Gebäude seien inzwischen in sehr schlechtem Zustand und wuchern mittlerweile vollständig zu. „Von den privaten Eigentümern, die das Gelände nach der Wende erworben hatten, ist weit und breit nichts mehr zu hören“, sagt der Bürgermeister. Eine Handhabe hat die Gemeinde dagegen kaum. „Wir können nur abwarten, ob etwas passiert, das andere Behörden zum Handeln zwingt“.

NACHRICHTEN

Anita Rading aus Lauchhammer verbschiedet sich mit einem lachenden und weinenden Auge in den Ruhestand Straftaten aufgeklärt: Die Senf-

tenberger Kriminalpolizei hat insgesamt 61 Straftaten im Zusammenhang mit Graffitischmierereien im Landkreis Oberspreewald-Lausitz (OSL) aufgeklärt. In enger Zusammenarbeit mit den Polizeiwachen Senftenberg und Calau seien die Sachbeschädigungen, die sich von Ende Januar bis Ende Juli ereignet hatten, ermittelt worden, wie der OSL-Polizeischutzbereich mitteilt. Für die 22 Straftaten im Bereich Senftenberg müssen sich zwei junge Männer (20 und 21 Jahre) aus Senftenberg verantworten. Die 39 Straftaten aus dem Bereich Lübbenau gehen auf das Konto von bisher vier namentlich bekannten Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren. Schwerer Diebstahl: Unbekannte

Täter sind in der Nacht zum Dienstag in einen Großräschener Einkaufsmarkt in der WilhelmPieck-Straße eingebrochen und haben mehrere Hundert Euro Bargeld gestohlen. Kirche beschädigt: Vier Fenster-

scheiben der Lauchhammeraner Kirche am Dietrich-HeßmerPlatz wurden in der Nacht zum Montag eingeschlagen. Nach Angaben des Polizeischutzbereiches beträgt der Schaden rund 200 Euro. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. red/mic

Lauchhammer. Anita Rading ist

Hebamme von Beruf. Wobei „Beruf“ eigentlich ein bisschen schwach ausgedrückt ist, denn für Anita Rading und ihre Hebammenkolleginnen ist ihre Tätigkeit viel mehr: eine Berufung. „Hebamme zu sein – das ist etwas Wundervolles, jede Geburt ist etwas Besonderes“, gerät Anita Rading ins Schwärmen. Weil sie aus dem Beruf in den wohlverdienten Ruhestand geht, holte sie noch einmal alle Berufskolleginnen zu einem Treffen zusammen. Hebamme war Anita Rading immer gern, 30 Jahre lang, trotz des unregelmäßigen Schichtdienstes. „Ohne die Unterstützung meiner Familie, besonders meines Mannes, hätte ich den Beruf nicht ausüben können“, ist die 60-Jährige dankbar. Der Entschluss, Hebamme zu werden, entstand während der Dienstjahre als Säuglings- und Kinderkrankenschwester auf der gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung im Krankenhaus Lauchhammer, dem heutigen Klinikum Niederlausitz. „Wir haben viel im Kreißsaal mitgearbeitet und ich wollte auch gern Kindern auf die Welt helfen“, beschreibt Anita Rading ihren Werdegang. Die anstrengende Zusatzausbildung zur Hebamme hat sie nie bereut. „Wie viele Kinder ich bei der Geburt begleitet habe, weiß ich

nicht.“ Es werden mehrere Tausend gewesen sein, vermutet die sympathische Lauchhammeranerin. Für Aufzeichnungen sei keine Zeit gewesen – weder vor noch nach der Wende. Denn die Tätigkeit ist vielfältig, immer aber stehe die Gesundheit von Mutter und Kind im Vordergrund. Intensives Erlebnis Geburten, bei denen die Väter dabei waren, gab es auch schon zur DDR-Zeit in Lauchhammer. „Das ist ein Verdienst meines ehemaligen Chefs, Dr. Horst Gutsche“,

berichtet Anita Rading. Die Frage nach der schönsten Geburt, die sie erlebt habe, kann sie nicht beantworten. Sie lächelt: „Jede Geburt ist etwas Großartiges und Einmaliges, ein ganz intensives Ereignis für jede Frau. Man freut sich immer wieder, wenn Mutter und Kind wohlauf sind“, sagt sie. Viele Erlebnisse verknüpfen sich mit der erfüllenden Begleitung von Geburten im Kreißsaal. „Ich freue mich über jeden dicken Bauch und schaue gern in die Kinderwagen.“ Eine wunderschöne Erfahrung war die Geburt ihrer beiden En-

Anita Rading (4.v.r.vorn) geht nach 30 Jahren in den Ruhestand. Alle Hebammen-Kolleginnen und ihr ehemaliger Chef, Dr. Horst Gutsche, Foto: Jana Wieduwilt haben sich zu gemütlicher Runde versammelt.

kelkinder. Sie holte die beiden auf die Welt. „Auch Zwillinge habe ich schon auf die Welt bringen können. Als später unser Kinderfest stattfand, brachte mir der Vater die beiden Kinder, kerngesund – und prächtig entwickelt, da war ich ganz gerührt“, sagt sie noch heute voller Freude. Kreißsaal-Luft schnuppern Ein weiterer schöner Aspekt des Berufslebens ist der Zusammenhalt unter den Hebammen. „Einmal Hebamme, immer Hebamme“, meint sie auch mit Blick auf die lustige Runde, die sich im Garten versammelt hat. Viele ehemalige Kolleginnen sind sogar von weit her angereist, um gemeinsam Abschied zu feiern. Ein wenig Wehmut macht sich breit: „Gerne hätte ich noch gearbeitet, bis wir die neue Station bekommen, aber man muss auch aufhören können. Schließlich habe ich auch jüngere Kolleginnen, die ihre Sache ausgezeichnet machen.“ Und nun? „Mir wird auch im Ruhestand nicht langweilig, ich habe vieles zu tun.“ Dennoch glaubt sie nicht, dass sie den Kontakt zu den Kolleginnen abreißen lässt. Ab und an wird sie bei ihnen vorbeischauen und Kreißsaal-Luft schnuppern. „Ein Kreißsaal hat doch einen ganz besonderen Geruch“, schwärmt Anita Rading. jw

Ausschuss thematisiert Grundwasseranstieg Senftenberg. Der Ausschuss für Kreisentwicklung tagt am kommenden Montag, 7. September, in den Räumen der LMBV in der Senftenberger Knappenstraße 1, Haus 4, 3. Etage, Raum 437. Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 16 Uhr, teilt der OSL-Landkreis mit. Auf der Tagesordnung stehen die Tagebaurestseen, die Auswirkungen der im Gesundheitsbericht des Landkreises dargestellten Probleme sowie Information der LMBV zum Grundwasserwiederanstieg im südlichen OSLKreis. red/mic

Großer Bücherflohmarkt in Senftenberg Senftenberg. Einen großen

Bücherflohmarkt führt die Stadtbibliothek am morgigen Donnerstag, 3. September, in der Senftenberger Krankenhausstraße durch. Von 9 bis 18 Uhr werden auf dem Hof, vor der Bibiliothek und im Seitengang historische Romane, Krimis, aber auch jede Menge Sachliteratur zu unterschiedlichen Gebieten angeboten, teilt die Verwaltung mit. red/mic


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