Red Bull Air Race

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7. und 8. AUGUST

Red Bull Air Race Service: Tickets, Strecke, Side-Acts

WM-Finale

Lokalmatador: Dolderer trägt deutsche Hoffnungen Piloten: Von Bonhomme bis Sonka Sicherheit: Interview mit Flugdirektor Möller Regeln: So werden Pylone korrekt durchflogen

EIN RUNDSCHAU-MAGAZIN

Collage: RUNDSCHAU


Flugshow & Nascar-Showruns Motorsport steht im Mittelpunkt des Rahmenprogramms beim Red Bull Air Race auf dem EuroSpeedway Lausitz Klettwitz. Packender Mo-

torsport zu Lande und in der Luft – das bietet das Red Bull Air Race am 7./8. August auf dem EuroSpeedway Lausitz. Im Mittelpunkt steht das Finale der Weltmeisterschaft (siehe Zeitplan) mit Qualifikation am Samstag und dem Rennen am Sonntag. Aber auch davor und danach haben die Organisatoren auf der Rennstrecke einiges zu bieten.

Nascar-Showruns: Auf dem

2-Meilen-Trioval des EuroSpeedway Lausitz werden Smudo – Texter und Rapper der deutschen Hip-HopGruppe ÂŒDie Fantastischen Vier“ – sowie der ehemalige DTM- und Formel-1-Fahrer Dieter Quester aus Ă–sterreich Demofahrten mit den Boliden aus der US-amerikanischen Serie drehen. Rallye Dakar Feeling: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz, Sieger der berĂźhmten Rallye im Jahr 2009, werden mit ihrem VW Race Touareg im Ausstellungsbereich zu Gast sein. Ebenfalls dabei: Cyril Despres aus

Rapper Smudo wird mit einem Nascar Ăźber das Trioval des EuroSpeedway Lausitz donnern.

Frankreich, 2010 mit der rad-Stunt-Fahrer, bekannt KTM 650 Sieger der Motor- durch Fernseh-Auftritte, zurad-Wertung. letzt bei ÂŒTV Total“. Mit seiFreestyle Motocross Show: ner BMW F800R scheint Busty Wolter und Fab Bauer- Pfeiffer die Gesetze der sachs aus Deutschland sowie Schwerkraft zu Ăźberwinden Petr Pilat aus Tschechien und zeigt atemberaubende zeigen mit ihren Motocross- Tricks auf zwei Rädern. Motorrädern akrobatische Superbike-Showruns: Troy KunststĂźcke wie Saltos in Corser (Australien) und Ruder Luft. ben Xaus (Spanien) starten Stuntriding mit Chris Pfeif- normalerweise fĂźr das fer: Der 40-Jährige ist einer BMW-Werksteam in der Suder erfolgreichsten Motor- perbike-WM und machen ei-

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Tipps: Anreise und Parken Anreise mit Auto: Zuschauer

nen Abstecher auf den EuroSpeedway Lausitz. Flugshow: Auch hoch am Himmel wird es neben dem Red Bull Air Race Unterhaltung geben. Ein Helikopter Bo 105 wird zeigen, was fĂźr KunststĂźcke mĂśglich sind. Einschweben werden die Fallschirmspringer vom Skydive Team. Zu einem Ăœberflug Ăźber die Rennstrecke werden aus dem berĂźhmten ÂŒHangar 7“ in Salz-

Parkplätze: Fßr Besucher

10.00 12.00 13.15 13.15 14.10 14.50 15.25 15.40 15.50 16.00 18.00

die nicht mit dem eigenen Fahrzeug anreisen wollen, sondern Bahn oder Bus vorziehen, werden behindertengerechte Busse vom Bahnhof Senftenberg (Abfahrt Samstag und Sonntag: 10.15, 11.20, 12.20, 13.20 Uhr) zur Rennstrecke angeboten. Die RĂźckfahrten beginnen um 16 Uhr im Stundentakt. Letzte Abfahrt am EuroSpeedway Lausitz: 19 Uhr. Ein Fahrschein fĂźr Hin- und RĂźckfahrt kostet 5 Euro, Kinder zahlen 3 Euro.

Im Internet: Infos zur Countdown-Party: www.washroom.de

Samstag, 7. August / Qualifikation 10.00 12.00 14.00 14.00 15.00 15.45 17.15 18.00

Bus-Shuttle: FĂźr Besucher,

burg ein Alpha Jet , die B25, Crosair und eine B38 Lightning erwartet. Countdown-Party: Am Samstag vor dem Rennen steigt im Eventwerk in Dresden die Red Bull Air Race Countdown-Party – auf drei Floors mit den DJs Moonbootica und M.A.N.D.Y.

RED BULL AIR RACE

erreichen die Rennstrecke aus Richtung Dresden oder Berlin direkt Ăźber die Autobahn A 13, aus Richtung Cottbus Ăźber die BundestraĂ&#x;e 169. Ein spezielles Verkehrsleitsystem fĂźhrt die Besucher direkt zu den Parkplätzen am EuroSpeedway Lausitz. stehen ausreichend kostenfreie Parkplätze an der Strecke zur VerfĂźgung. FĂźr behinderte Gäste gibt es spezielle Parkplätze.

Foto: Red Bull

Einlass Beginn Rahmenprogramm RENNBEGINN 1. Qualifikationsrunde 2. Qualifikationsrunde Motorsportshow Public Pit Lane Walk Ende

Sonntag, 8. August / RACE DAY Einlass Beginn Rahmenprogramm RENNBEGINN Wild Card Runde Top 12 Hauptrunde Super 8 Final 4 Ergebnis, Interviews und Highlights Siegerehrung Motorsportshow Veranstaltungsende

Aktivitäten am Rennflughafen: Samstag, 7. August 17.15 – 18.15

Tour durch den Rennflughafen (Ticket benĂśtigt)

EuroSpeedway Lausitz 7. - 8. August


Das Air Race: eine Erfolgsstory Klettwitz. 2003 wurden die

Heinz Möller ist für die Sicherheit zuständig. Der Ex-Luftwaffen-Offizier hat 30 Jahre Flugerfahrung.

Fotos: Getty Images

EuroSpeedway bietet noch besseren Schutz“ Aviation-Director Heinz Möller im Interview zur Sicherheit beim Red Bull Air Race Klettwitz. Sicherheit ist ein Kernthema beim Red Bull Air Race. Heinz Möller leitet als Aviation-Director (siehe zum Thema) ein 72köpfiges SpezialistenTeam. Im Interview erläutert Möller das Konzept.

Auf dem EuroSpeedway Die Rennstrecke bietet al- duziert und somit eine zuso ein hohes Maß an Sicher- sätzliche Sicherheit für die Lausitz wird über Land und Piloten bietet. in direkter Nähe zu den Triheit? bünen geflogen. Erfordert Das Red Bull Air Race ist Es gab in dieser Saison ei- dies besondere Maßnahmen für die Entwicklung von Sicherheitsmaßnahmen, die nen Absturz durch den Bra- im Vorfeld? In Bezug auf das deutsche einzigartig in der Luftfahrt silianer Kindlemann. Was sind, bekannt. Der Parcours hat Ihre Analyse des Unfalls Rennen auf dem EuroSpeedverfügt beispielsweise über ergeben und zu welchen Fol- way Lausitz wurde die geHerr Möller, was sind die hochtechnische Air Gates, gerungen hat dies geführt? samte Planung in ÜbereinDer Pilot aus Brasilien er- stimmung mit den deutKernpunkte des Sicher- die empfindlich genug sein heits-Konzeptes beim Red müssen, um bei einer Berüh- litt Mitte April in Perth ei- schen NFL Regularien und rung augenblicklich zu zer- nen Trainingsunfall, bei dem mit noch höheren SicherBull Air Race?

Sicherheit ist der Eckpfeiler des Red Bull Air Race. Die Veranstalter verfolgen einen kompromisslosen Ansatz, um die Rennen so sicher wie möglich für die Zuschauer, Piloten und Crew-Mitglieder zu machen. Es gibt zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen der Rennveranstalter, die weit über die oft schon anspruchsvollen Anforderungen der Luftfahrtbehörden in den verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt hinausgehen. Die unternommenen Maßnahmen in Punkto Sicherheit reichen von einem intelligenten Rennstrecken-Design, mit welchem verschiedene Szenarien, einschließlich der Flugdurchführbarkeit der Strecke aus sportlicher Sicht bis hin zur Flugbahn des Flugzeugs unter verschiedenen Wind- und Temperaturbedingungen, berechnet werden können.

reißen und robust genug sind, um bei jedem Wetter einschließlich Wind und Sturm standfest zu bleiben, bis hin zum G-Race Suit, der die physischen Auswirkungen der extremen Gravitationskräfte auf den Körper reZUM TH EMA

Heinz Möller (45), ist verantwortlich für die Sicherheit des Rennens. Der Augsburger leitet das „Aviation Team“ von 72 Spezialisten, bestehend aus Rennpiloten, Technikern, Rennleitung, Stewards bis hin zum technischen Forschungsund Entwicklungsleiter. Möller überwacht das Training, Qualifying und Rennen und dass die Piloten die Regeln einhalten – immer mit der Sicherheit als oberste Priorität.

seine MXS-R durch einen Strömungsabriss in den Swan River gedrückt wurde. Bevor die Flügel seiner Maschine das Wasser touchierten, konnte Kindlemann sie noch rechtzeitig in die Waagerechte bringen. Das Flugzeug überschlug sich, doch glücklicherweise erlitt Kindlemann keine Verletzungen und konnte innerhalb weniger Minuten aus seiner Maschine befreit werden. Gemeinsam mit dem Rennkomitee wurde eine Strategie für seine Rückkehr ins Red Bull Air Race entwickelt. Dabei wird er bis Ende des Jahres Akrobatik-Trainingseinheiten und Wettbewerbe unter Wettkampfbedingungen bei der European Aerobatic Championship absolvieren. Für die Rückkehr ist außerdem ein o.k. durch den Medizinischen Direktor notwendig sowie On-Deck-Training und Flüge im Parcours.

ersten Rennen geflogen, seit der Saison 2005 wird das Red Bull Air Race vom Weltverband FAI (Fédération Aéronautique Internationale) offiziell als Weltmeisterschaft anerkannt. Seitdem ist die Serie beständig gewachsen. Ein Rückblick: 2005: Zehn Piloten konkurrieren in sieben Rennen rund um die Welt mit Stationen in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Europa. Der Amerikaner Mike Mangold gewinnt fünf Rennen und wird Weltmeister. 2006: Acht Rennen mit elf Piloten stehen im Wettbewerb. Kirby Chambliss fliegt in einer eigenen Klasse, gewinnt vier Rennen (darunter bei der Deutschland-Station in Berlin-Tegel) und holt den WM-Titel erneut in die USA. 2007: Erstmals startet die Meisterschaft – inzwischen bestehend aus zehn Rennen mit 13 Piloten – in Südamerika. Mike Mangold sichert sich zum zweiten Mal nach 2005 den WM-Titel. 2008: Der Österreicher Hannes Arch ist in seiner erst zweiten Saison der erste Europäer, der den WM-Titel gewinnen kann. Zwölf Piloten fliegen in acht Rennen um die WM-Krone. 2009: Vier neue Piloten kommen in die WM, darunter der Deutsche Matthias Dolderer. In den sechs Rennen sind 15 Flieger im Wettbewerb, mit Yoshi Muroya aus Japan auch der erste Asiate. Den Titel bleibt in Europa und geht an den Briten Paul Bonhomme. 2010: Wieder stehen sechs Rennen im WM-Kalender, wieder sind 15 Piloten am Start. Die Entscheidung über den WM-Titel fällt auf dem EuroSpeedway Lausitz.

heitsmaßnahmen gemacht. Die Rennstrecke auf dem EuroSpeedway Lausitz bietet noch besseren Schutz, da die Strecke speziell für Autorennen entwickelt wurde und neun Meter hohe Sicherheitszäune bietet, die auf die Auswirkungen eines Aufpralls von Autos mit einem Gewicht bis 700 kg inklusive Kraftstoff auf die Sicherheit getestet wurden. Darüber hinaus beträgt der Sicherheitsabstand zwi- Erster Asiate in der Serie: schen dem Rand der Renn- der Japaner Yoshi Muroya. strecke und den Zuschauern mindestens 150 Meter.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Institutionen, wie Polizei und Rettungsdienst?

Das Red Bull Air Race arbeitet in allen Bereichen eng mit den lokalen Einrichtungen zusammen, um einen reibungslosen Ablauf des Events zu gewährleisten.

I MPRESSUM SONDERVERÖFFENTLICHUNG DER LAUSITZER RUNDSCHAU REDAKTION: Thomas Juschus ANZEIGEN: LR Mediaverkaufsgesellschaft mbH Detlef Hockun DRUCK: LR Medienverlag und Druckerei GmbH Straße der Jugend 54 03050 Cottbus


Finale am EuroSpeedway Paul Bonhomme, Hannes Arch und Nigel Lamb kĂśnnen noch Weltmeister im Red Bull Air Race 2010 werden Klettwitz. Showdown in der Lausitz: Auf dem EuroSpeedway entscheidet sich zwischen Titelverteidiger Paul Bonhomme aus GroĂ&#x;britannien und seinen beiden schärfsten Konkurrenten Hannes Arch (Ă–sterreich) und Landsmann Nigel Lamb, wer nach dem letzten Rennen der Red Bull Air Race-Saison 2010 als neuer Weltmeister gekĂźrt wird.

Platz. Der zweite Rang interessiert mich nicht“, sagte Hannes Arch. Vor heimischem Publikum will der deutsche Pilot Matthias Dolderer dabei in seiner nagelneuen Edge 540 V3 die Saison natĂźrlich mit einem guten Ergebnis abschlieĂ&#x;en. ÂŒDas wird eine ganz besondere Erfahrung, vor heimischer Kulisse zu fliegen“, erklärte Dolderer (siehe Extra-Story). Der Event auf dem EuroBonhomme fĂźhrt das Ge- Speedway ist ein weiterer samtklassement (siehe Grafik) derzeit mit 53 Punkten vor Arch (48) und Lamb (47) PUNKTESTAND an. ÂŒVon mir gibt es keinen NACH 5 RENNEN Kommentar. Nur das eine – PILOT NAT. PTS. wir werden schon sehen, was passiert“, so Bonhomme. GBR 53 1 PaulBONHOMME Archs Ziel ist es, Bonhomme AUT 48 2 Hannes ARCH unter enormen Druck zu setzen, die maximal mĂśgliche GBR 47 3 Nigel LAMB Punktzahl von 13 Zählern USA 35 4 Kirby CHAMBLISS herauszuholen (ein Punkt fĂźr die schnellste Zeit in der CAN 29 5 Pete MCLEOD Qualifikation sowie zwĂślf fĂźr FRA 26 6 Nicolas IVANOFF den Sieg) und vielleicht auf USA 24 7 Michael GOULIAN einen Fehler des Titelverteidigers zu hoffen. Bonhomme AUS 22 8 Matt HALL hat in der Vergangenheit beGER 21 9 Matthias DOLDERER reits zwei Mal – 2007 und 2008 – einen Vorsprung kurz 10 Peter BESENYEI HUN 18 vor Saisonende eingebĂźĂ&#x;t, ESP 7 konnte dann aber im vergan- 11 Alejandro MACLEAN genen Jahr den SpieĂ&#x; um- 12 Yoshihide MUROYA JAP 5 drehen und den fĂźhrenden RUS 4 13 Sergey RAKHMANIN Hannes Arch seinerseits am Ende der Saison noch abfan- 14 Martin SONKA CZE 1 gen. ÂŒIch will auf den ersten

Meilenstein fĂźr das Red Bull Air Race, denn zum ersten Mal in dessen Geschichte wird ein Rennen Ăźber einem Motorsport-Circuit ausgetragen. ÂŒDie Deutschen sind ganz versessen, wenn es um Motorsport geht. Und das Red Bull Air Race hat in den vergangenen Jahren enorm an Popularität gewonnen“, erklärte Dolderer. NatĂźrlich haben die Ăœbertragungen im deutschen Privatsender RTL dabei eine groĂ&#x;e Rolle gespielt. Matthias Dolderer: ÂŒDie gesamte Lausitz ist geprägt vom Motorsport und ich bin sicher, dass wir von einer unglaublich groĂ&#x;en Zuschauermenge angefeuert werden.“ Auch der ÂŒRookie“ Martin Sonka (Tschechische Republik) hofft darauf, dass viele seiner Fans den kurzen Weg Ăźber die Grenze zum EuroSpeedway in die Lausitz finden werden. Den Zuschauern bietet sich dort ein einzigartiger Blick auf das Renngeschehen, die Boxengasse sowie die Hangars der 14 Piloten, die direkt vor der ZuschauertribĂźne aufgebaut werden. Bei den anderen Rennen der WM-Serie befindet sich der Race Airport normalerweise in einiger Entfernung zur Rennstrecke. Das WM-Finale auf dem Jubelstimmung beim Finale 2009 in Barcelona: Paul BonEuroSpeedway Lausitz ver- homme feiert ausgelassen im Konfetti-Regen und mit spricht also groĂ&#x;e Spannung. Champagner seinen WM-Titel. Foto: Getty Images/Red Bull

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Fokussiert auf das Finalrennen: Matthias Dolderer will auf dem EuroSpeedway Lausitz mit einer Top-Leistung aufwarten.

Foto: Getty Images/Red Bull

Fokus voll auf die Lausitz“ Der Tannheimer Matthias Dolderer trägt die deutschen Hoffnungen beim Finale des Red Bull Air Race Klettwitz. Matthias Dolderer ist der einzige deutsche Pilot im Red Bull Air Race und damit der „Lokalmatador“ am EuroSpeedway Lausitz. Bisher lief die Saison für den Tannheimer nicht optimal. Beim Finale des Red Bull Air Race will Dolderer aber nochmals angreifen. „Mein Fokus richtet sich voll auf das Rennen in der Lausitz. Heimrennen und gleichzeitig WM-Finale – das ist schon cool.“ Das Fliegen begleitet Dolderer von Kindheit an. Seine ersten Flüge absolvierte er im Alter von drei Jahren gemeinsam mit seinem Vater. Bei seinem ersten Soloflug war er 14, seine Lizenz für Gleiter und UltraleichtFlugzeuge absolvierte er mit 17 Jahren. 1991 wurde er deutscher Meister und daraufhin Fluglehrer. Mit dem Kunstfliegen, im Bereich Showflug, begann der Süddeutsche 1997, bevor er 2007 seine Ambitionen für den Kunstflugwettbewerb intensivierte. 2009 schaffte Dol-

derer den Sprung in das Red Bull Air Race. Dolderer verfügt nicht nur über 25 Jahre Flugerfahrung, sondern ist auch Besitzer des Flughafens und der Flugschule in Tannheim, wo er auch mit dem Tannkosh Event“ eines der größten Fly-Ins in Europa organisiert. Dolderer hat in den Cockpits von mehr als

„Heimrennen und gleichzeitig WM-Finale – das ist schon cool.“ Matthias Dolderer

100 verschiedenen Flugzeugtypen gesessen und neben unzähligen Flugshows auch an vielen Meisterschaften teilgenommen. Seine Premierensaison in der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft beendete der 39-Jährige 2009 auf Platz neun. Vor allem in der zweiten Saison-Hälfte holte er in den letzten drei Rennen mehr Punkte (22) als die

meisten anderen Piloten – mit Ausnahme des späteren Weltmeisters Paul Bonhomme aus Großbritannien sowie von Vize-Weltmeister Hannes Arch aus Österreich – und wirbelte damit die Renn-Hierachie gehörig durcheinander. Der lebenslustige Allgäuer brachte eine Vielzahl an Neuigkeiten in die Rennen mit ein. Er organisierte einen Charterflug mit seinen Fans zum Rennen nach Budapest. Und auch ein Playboy-Playmate wurde extra eingeflogen, um als Maskottchen“ die Stimmung des Teams hochzuhalten. Dolderers Ziel für die Saison 2010 war ein Platz unter den Top 4. Der ist für den Tabellenneunten, der beim letzten Rennen in New York mit einem neuen Flugzeug an den Start ging, nicht mehr zu erreichen. Auch am EuroSpeedway Lausitz soll die Edge 540 V3 wieder zum Einsatz kommen, bis dahin will der Pilot vor allem an der Rudereinstellung arbeiten. Das dauert meist ein bisschen, bis man die optimale Einstellung gefunden hat.

mit der Restaurierung und dem Steuern von Flugzeugen verbringt, zu einem wertvollen Team-Mitglied. Zusammen will die Mannschaft Dolderer beim Finalrennen nochmals seine Klasse unter Beweis stellen, gerade auch, weil das Rennen nach vierjähriger Pause nach Deutschland zurückkehrt. Ich freue mich natürlich vor allem auf die vielen deutschen Fans. Außerdem ist das Rennen am Lausitzring „Ich freue mich das einzige über Land und natürlich vor allem das erste in einer Motorsportarena. Mit eine der auf die vielen schnellsten Sportarten der deutschen Fans.“ Welt ist damit endlich in der größten Motorsport-Nation Matthias Dolderer angekommen“, freut sich Matthias co Gröbner und den US- Lokalmatador“ amerikanischen Techniker Dolderer. Kelley Brow. Mit seiner großen Rennerfahrung konnte Im Internet: Brow entscheidend helfen, www.matthiasdolderer.com in der Premierensaison aufregende Höhen zu erreichen. Sein technisches Wissen in Z U M T HE M A Bezug auf die Egde 540 kombiniert mit einer klapptWM-Punkte: 21 schon-Einstellung“ machte Alter: 39 Brow, der seine knappe FreiWohnort: Tannheim zeit zu Hause in Missouri Flugzeug: Edge 540 V3 Da kommt es auf Millimeter an. Die Rudereinstellung ist noch nicht so gut wie mit meinem alten Flugzeug“, so Dolderer, der sich mit Laufen, Tennis und Übungen zur Stärkung der Bauchmuskulatur und des Rückens für die außergewöhnlichen Belastungen im Flugzeug fit hält. In seiner Mannschaft zählt Matthias Dolderer vor allem auf Team-Koordinator Mar-


Die Piloten Der Titelanwärter Paul Bonhomme aus Großbritannien kommt als WM-Spitzenreiter Klettwitz. Als amtierender Weltmeister kommt Paul Bonhomme aus Großbritannien an den EuroSpeedway Lausitz. Als Führender der Gesamtwertung kann der Brite hier zum zweiten Mal nach 2009 den Titel holen – und wird deshalb der Gejagte sein.

In der vergangenen Saison rollte Bonhomme das Feld von hinten auf und entschied mit dieser Strategie letztendlich die Red Bull Air Race Weltmeisterschaft 2009 für sich. In den Jahren 2007 und 2008 musste sich Bonhomme in einem spannenden Finale um die WM-Krone jeweils als Zweiter nur ganz knapp geschlagen geben, bevor er 2009 endlich mit drei Siegen in den letzten vier Saisonrennen den heiß ersehnten WM-Titel mit nach Hause nehmen konnte. In der vergangenen Saison Weltmeister 2009 und aktueller WM-Spitzenreiter im Red zeigte sich Bonhomme als Inbegriff von Beständigkeit, Bull Air Race: Paul Bonhomme aus Großbritannien.

belegte in den drei Rennen, die er nicht gewann, jeweils den zweiten Platz - eine wirklich bemerkenswerte Leistung, wenn man bedenkt, dass seine Edge 540 nicht so viel Leistung brachte wie die Flugzeuge mancher seiner Konkurrenten. Der Pilot mit französischen Vorfahren ist dennoch Brite durch und durch – vom Scheitel bis zur Sohle. In der Luft ist Bonhomme ein wahrer Künstler mit dem elegantesten Flugstil aller Piloten im Red Bull Air Race. Seine Familie blickt auf eine lange Flugsport-Tradition zurück. Sein Vater war Pilot bei der Royal Air Force und später Pilot einer Airline, auch sein Bruder sitzt im Cockpit einer Fluggesellschaft. Als kleiner Junge schrubbte Bonhomme, der nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft geheiratet hat, beim Aero Club Flugzeuge, mit 17 Jahren löste er seine Fluglizenz und interessierte

Der Herausforderer

Immer angriffslustig: Der Österreicher Hannes Arch hat den zweiten Titel nach 2008 noch nicht abgeschrieben.

Der stets angriffslustige Österreicher zieht alle Register, um zu siegen, und hat die Zuschauermengen in aller Welt mit spektakulären Luftkämpfen gegen seinen Hauptrivalen Paul Bonhomme begeistert. Immer hoch konzentriert und auf den Erfolg fixiert, sucht Arch stets nach Möglichkeiten, sowohl die Leistung seines Flugzeuges als auch seine eigene zu verbessern. Der Mann mit einem reichhaltigen Erfahrungsschatz in Extrem-Sportarten bewies, dass für den Erfolg keine jahrzehntelange Erfahrung im Flugsport nötig

ZU M T HE M A

WM-Punkte: 53 Alter: 45 Wohnort: Cambridgeshire Flugzeug: Edge 540

Klettwitz. Der Brite Nigel Lamb kommt als Außenseiter an den EuroSpeedway Lausitz, hat aber als Dritter der WM-Gesamtwertung zumindest noch eine kleine Chance auf den Titel.

ist. Als durchaus konkurrenzfähiger Skifahrer in seiner Jugend, begann Arch im Alter von 16 Jahren mit dem Drachenfliegen. Danach folgte Paragliding; er arbeitete als Testpilot und machte Tausende von ParaglidingFlüge in aller Welt. Nächster Schritt war das Base-Jumping. Auch hier absolvierte er Hunderte von Sprüngen. Er bestieg den Eiger über die Westflanke und sprang von der Eiger Nordwand. Als routinierter HubschrauberPilot war Arch Aviation-Manager und Renndirektor in der Red Bull Air Race Organisation, bevor er selbst ins Cockpit wechselte und jetzt zum zweiten Mal Weltmeister werden kann.

Geboren und aufgewachsen auf einer abgelegenen Farm in Simbabwe (dem ehemaligen Rhodesien), wurde seine Leidenschaft für das Fliegen von seinem Vater, einem ehemaligen Kampfjäger der Royal Air Force, geschürt. Mit elf Jahren bewarb sich Nigel Lamb zum ersten Mal um die Aufnahme bei der Luftwaffe und ließ nicht locker, bis er schließlich mit 18 Jahren angenommen wurde. Nach sechs Jahren beim Militär startete Lamb in Großbritannien eine neue Karriere als Kunstflug-Pilot.

Im Internet: www.hannesarch.com

Im Internet: www.nigellamb.com

ZUM THEMA

WM-Punkte: 48 Alter: 42 Wohnort: Salzburg Flugzeug: Edge 540

Im Internet: www.teambonhomme.com

Der Außenseiter

Hannes Arch aus Österreich Klettwitz. Hannes Arch war Weltmeister 2008. Nach verpatztem Saisonstart 2010 startete der Österreicher eine tolle Aufholjagd. Vor dem letzten Saisonrennen hat er als WM-Zweiter fünf Punkte Rückstand, will aber auf dem EuroSpeedway Lausitz noch um den Titel kämpfen und Spitzenreiter Paul Bonhomme herausfordern.

sich für die Kunstfliegerei. Seit 1986 hat er sein Können in mehr als 650 Flugshows unter Beweis gestellt. Bonhommes langjähriger Wegbegleiter Nigel Warren stieß 2008 zum Team, er ist verantwortlich dafür, dass hinter den Kulissen alles ruhig und reibungslos verläuft. Bonhommes Techniker Wade Hammond, auch er ein Pilot, kam 2005 mit an Bord. Besondere Anspannung vor dem WM-Finale in der Lausitz spürt das Team aus Großbritannien nicht. Es wird alles wie immer ablaufen“, sagte Titelanwärter Paul Bonhomme.

ZU M T HE M A

Der lachende Dritte? Der Brite Nigel Lamb liegt vor dem WM-Finalrennen in Schlagdistanz zu Bonhomme und Arch.

WM-Punkte: 47 Alter: 53 Wohnort: Oxfordshire Flugzeug: MXS-R


Die Piloten Kirby Chambliss (USA)

Für Überraschungen gut: Kirby Chambliss kann nicht mehr Weltmeister werden, aber entscheidend die WM beeinflussen.

Pete McLeod (Kanada)

WM-Punkte: 35 Alter: 50 Wohnort: Tucson Flugzeug: Edge 540

WM-Punkte: 29 Alter: 26 Wohnort: London, Ontario Flugzeug: Edge 540

Mit Kirby Chambliss, dem Weltmeister von 2006, muss immer gerechnet werden. Der Mann aus Arizona ist stets zu den Siegkandidaten zu zählen. Neben seiner unbeugsamen Entschlossenheit hat er genug Talent, Können und Willen, um jedes Rennen gewinnen zu können. Normalerweise ein freundlicher und jovialer Amerikaner, verwandelt er sich in einen verbissenen Kämpfer, sobald er sein Cockpit besteigt. Sein Flugstil ist weich, kann aber auch oft aggressiv werden, wenn er unbedingt gewinnen will – eine Besessenheit, die ihm schon oft Strafsekunden zur unpassenden Zeit eingebracht hat. Chambliss fliegt, seitdem er 13 Jahre alt ist. Er war mit 24 Jahren der jüngste Berufspilot bei einer USFluggesellschaft.

Bereits in seinem ersten Jahr (Platz 15) hat sich Pete McLeod rasant entwickelt, und nicht nur die Zuschauermengen, sondern auch seine Konkurrenten beeindruckt. Der Youngster im Feld mit Universitätsabschluss wuchs im abgeschiedenen Norden Kanadas auf, flog kleine Ski-Flugzeuge und ging mit gerade einmal sechs Wochen zum ersten Mal in die Luft. Seine Pilotenlizenz erwarb er mit 16 Jahren – sogar noch vor seinem Auto-Führerschein. Pete McLeod ist davon überzeugt, dass gerade seine Flugerfahrung unter nicht ganz perfekten Bedingungen und in immer wieder neuen, sich verändernden Situationen, ihm eine vorzügliche Trainingsgrundlage für das Red Bull Air Race geboten haben.

Im Internet: www.teamchambliss.com

Nicolas Ivanoff (Frankreich)

Pete McLeod erwarb schon mit 16 Jahren seine Pilotenlizenz. Im Red Bull Air Race ist er seit 2009 dabei.

Michael Goulian (USA)

Im Internet: www.petemcleodracing.com

Matt Hall (Australien)

WM-Punkte: 26; Alter: 43 Wohnort: Ajaccio; Flugzeug: Edge 540

WM-Punkte: 24; Alter: 41 Wohnort: Winthrop; Flugzeug: Edge 540

WM-Punkte: 22; Alter: 38 Wohnort: Merewether; Flugzeug: MXS-R

Der Korse mit russischen und griechischen Wurzeln ist fast ein Buch mit sieben Siegeln: Mal zeigt er ein brillantes Rennen und erreicht einen Podiumsplatz, beim nächsten Rennen ist er völlig neben der Spur und kassiert Strafsekunden.

In Top-Form ist er mit seinem aggressiven, aber geschmeidigen Flugstil ein Meister im Parcours. Goulian ist einer der fittesten Piloten im Air Race, mit seinem ansteckenden Optimismus ist der AC/DC-Fan geradezu unverwüstlich.

Der frühere Kampfpilot aus Australien machte sich als Rookie vor allem seine 18 Jahre lange Erfahrung mit F-15 Eagles und F-18 Hornets zu Nutze und zeigte, welche Kunststücke auch ein Neuling vollbringen kann.

Im Internet: www.nicolasivanoff.com

Im Internet: www.mikegoulian.com

Im Internet: www.matthallracing.com


Die Piloten

Peter Besenyei war maßgeblich an der Entwicklung der Pylone beteiligt und kann als „Pate“ des Air Race bezeichnet werden.

Peter Besenyei (Ungarn)

Alex“ Maclean (Spanien)

WM-Punkte: 18 Alter: 54 Wohnort: Herceghalom Flugzeug: Corvus Racer 540

WM-Punkte: 7 Alter: 40 Wohnort: Pozuelo de Alarcon Flugzeug: MXS-R

In seiner Karriere hat Peter Besenyei so ziemlich jeden Kunstflug-Preis gewonnen, den es gibt. Und er ist einer der erfolgreichsten Piloten in der Renngeschichte der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft und wird für seinen geschmeidigen, aber gleichzeitig aggressiven Flugstil bewundert. Peter Besenyei macht selten Fehler, war 2009 der einzige Pilot ohne Pylonen-Berührung. Der Ungar wird von vielen als der Pate“ des Red Bull Air Race bezeichnet. Nicht zuletzt deshalb, weil er entscheidend bei der Entwicklung der Rennserie beteiligt war. Aber wohl auch ein wenig, weil er so schweigsam wie der Pate“ sein kann. Seine Antworten fallen bisweilen schon einmal einsilbig aus, selbst wenn alles gut für ihn läuft.

Der spanische Pilot Alejandro Alex“ Maclean und sein Team haben harte Arbeit geleistet, um sich in der Spitzengruppe der Red Bull Air Race-Weltmeisterschaft zu etablieren. Maclean, der seinen nicht gerade spanisch anmutenden Namen und die blauen Augen von seinem schottischen Großvater geerbt hat, ist ein ehrgeiziger Pilot. Für ihn als stolzen Spanier braucht es nicht viel, um sein Blut, bildlich gesprochen, zum Kochen zu bringen – besonders dann, wenn ein einigermaßen guter Lauf praktisch auf der Zielgeraden noch mit einer Bestrafung ruiniert wird. Alejandro Maclean war der erste Pilot in der Air Race-WM, der mit einem Sportpsychologen zusammenarbeitete, immer auf der Suche nach einem weiteren Vorteil.

Im Internet: www.besenyeipeter.com

Sergey Rakhmanin (Russland) WM-Punkte: 4; Alter: 38 Wohnort: St. Petersburg; Flugzeug: MXS-R

Der gebürtige Chemnitzer ist einer der höchst dekorierten Kunstflug-Piloten seiner Generation, hat seit seiner WM-Premiere (2007) das Feld kontinuierlich von hinten aufgerollt. Im Internet: www.sergeyrakhmanin.com

Hat 20 Kilogramm abgenommen und fliegt seitdem schneller: Der Spanier Alejandro „Alex“ Maclean.

Yoshihide Muroya (Japan) WM-Punkte: 5; Alter: 37 Wohnort: Fukushima; Flugzeug: Edge 540

Muroya hatte 2009 die zweifelhafte Ehre, auf der Liste der meisten Pylonen-Treffer“ oben zu stehen. An seiner mentalen Stärke hat er gefeilt, indem er die Zazen-Meditation erlernte. Im Internet: www.yoshi-muroya.jp

Im Internet: www.teammaclean.com

Martin Sonka (Tschechien) WM-Punkte: 1; Alter: 32 Wohnort: Pardubice; Flugzeug: Edge 540

Sonka ist ein bereits mehrfach dekorierter Pilot der Tschechischen Air Force und verfügt über ein Jahrzehnt Kunstflug-Erfahrung. Mit 17 Jahren begann Sonka mit Segelflug in Tabor. Im Internet: www.martin-sonka.cz


Die Region wird profitieren“ Josef Meier, geschäftsführender Gesellschafter der EuroSpeedway Verwaltungs GmbH, im Interview Klettwitz. „Mit dem Red Bull Air Race haben wir uns das schönste Geschenk zum 10. Jubiläum der Strecke selbst gemacht“, sagt Josef Meier. Seit Anfang 2009 lenkt Meier als geschäftsführender Gesellschafter der EuroSpeedway Verwaltungs GmbH die Geschicke der Rennsportanlage. Im Interview wirft er einen Blick voraus und zieht Bilanz.

gionalen Arbeitskräften und Handwerksfirmen bei den Vorbereitungs- und Aufbauarbeiten und reicht bis hin zu den Übernachtungsbuchungen der kompletten Red Bull Air Race-Crew und der Besucher sowie der Nutzung von Freizeitangeboten. Viele der Besucher, die einen weiteren Anreiseweg haben, werden nicht nur für das Rennen an sich in unsere Region kommen, sondern auch noch den einen oder anderen Herr Meier, die „Formel 1“ Tag dran hängen, wenn die der Lüfte kommt erstmals Angebote stimmen.

auf den EuroSpeedway LauWas macht für Sie die Fassitz. Was bedeutet das für Sie als Rennstreckenbetrei- zination beim Red Bull Air Race aus? ber und die Region?

Wir freuen uns sehr, dass es uns schon im zweiten Jahr nach unserem Antritt als neue Betreibergesellschaft gelungen ist, ein absolutes Top-Event an die Strecke und in die Region zu holen. Der EuroSpeedway Lausitz gehört zu den ausgewählten Orten, an denen das Air Race 2010 stattfindet und findet sich damit in einer Liga mit Austragungsorten wie New York, Abu Dhabi oder Perth wieder. Mit dem Red Bull Air Race bietet der EuroSpeedway Lausitz den Motorsportfans ein Event der absoluten Spitzenklasse und erhält gleichzeitig weltweite Aufmerksamkeit – das gilt natürlich auch für die gesamte Region. Auch die regionale Wirtschaft wird von der Veranstaltung profitieren. Das beginnt beim Bedarf von re-

Bevor wir das Red Bull Air Race an den EuroSpeedway Lausitz geholt haben, habe ich mir das Event im Vorjahr zwei Mal live angeschaut, in Budapest und in Barcelona. Es ist eine absolut tolle Veranstaltung und ein echtes Erlebnis zu sehen, wie die Piloten mit knapp 400 km/h den eng abgesteckten Kurs durchfliegen. Beim Red Bull Air Race auf dem EuroSpeedway Lausitz kommt dann zusätzlich zu dieser Faszination noch hinzu, dass die Veranstaltung erstmalig auf einer permanenten Rennstrecke stattfindet und die Besucher die Möglichkeit haben, die Piloten und ihre Teams die ganze Zeit zu verfolgen, weil wir das einzige Rennen der Serie sind, bei dem Race Airport und Parcours auf einem Areal liegen.

Josef Meier (r.) und Josef Hofmann (l.), geschäftsführende Gesellschafter der EuroSpeedway Verwaltungs GmbH, vor einem Flugzeugmodell des Red Bull Air Race mit GeschäftsFoto: Rasche führer Bert Poensgen.

Sie erwarten über 100 000 Besucher zum Air Race auf dem EuroSpeedway Lausitz. Ist Ihre Anlage einem solchen ZuschauerAnsturm gewachsen?

Selbstverständlich kann der EuroSpeedway Lausitz diese Anzahl sehr gut bewältigen. Die Anlage ist für solche Großveranstaltungen konzipiert und hat das entsprechende Fassungsvermögen und auch die Voraussetzungen hinsichtlich der Parkplätze und der Infrastruktur. Diese Dinge zu gewährleisten ist natürlich ei-

ne Grundvoraussetzung, um die Veranstalter eines solchen Events überhaupt davon zu überzeugen, die Veranstaltung bei uns stattfinden zu lassen. Aber der EuroSpeedway Lausitz ist in diesem Bereich wirklich sehr gut aufgestellt. Daher hat er auch den Zuschlag erhalten und sich gegen namhafte Mitbewerber durchgesetzt. Der EuroSpeedway Lausitz feiert im August sein zehnjähriges Bestehen. Die EuroSpeedway Verwaltungs GmbH führt erst seit Anfang

Uns ist es gelungen, in dieser kurzen Zeit namhafte zusätzliche Veranstaltungen an den Lausitzring zu holen wie den Shell Eco-Marathon und natürlich das Red Bull Air Race. Gerade mit Letzterem wird es uns in diesem Jahr auch gelingen, die Zuschauerzahl noch einmal deutlich zu erhöhen. Alles in allem schauen wir also zufrieden auf die letzten anderthalb Jahre zurück und ziehen eine positive Bilanz.

Sechs Rennen, vier Kontinente

RED BULL AIR RACE

RENNKALENDER 2010

06 EUROSPEEDWAY LAUSITZ GER 07/08 AUGUST

WINDSOR, ONTARIO CAN 04 05/06 JUNI

2009 die Geschäfte der Rennstrecke. Wie fällt Ihre Bilanz für Zeit aus?

05 NEW YORK USA 19/20 JUNI 01 ABU DHABI UAE 26/27 MÄRZ

03 RIO DE JANEIRO BRA 08/09 MAI

PERTH AUS 02 17/18 APRIL

Klettwitz. Das Red Bull Air Race – das sind 2010 sechs Rennen auf vier Kontinenten. Auftakt zur WM war mit dem Rennen in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate/Asien). Es folgte der Abstecher auf den fünften Kontinent“ nach Perth (Australien), ehe die Serie in Süd- und Nordamerika Station machte. An den Stränden von Rio de Janeiro (Brasilien), inmitten der City von Windsor (Kanada) und die Südspitze New Yorks (USA) waren die Schauplätze drei bis fünf. Jetzt geht es nach Europa zum WM-Finale. Erstmals seit 2006 – damals auf dem Flughafen BerlinTegel vor 600 000 Besuchern – macht das Red Bull Air Race damit wieder in Deutschland Station.


Smoke on“ Von A bis Z: Das RUNDSCHAU-Magazin erklärt die wichtigsten Begriffe beim Red Bull Air Race

„Smoke on“ heißt es, wenn die Piloten in die Strecke gehen. Dann wird die deutlich sichtbare Rauchfahne aktiviert.

쏆 Air Gate: 20 Meter hohe aufblasbare Pylone, die den WM-Parcours markieren. 쏆 Edge 540: Die Edge 540 ist eines der Flugzeuge, das im Red Bull Air Race zur Zeit von den Piloten Arch, Bonhomme, Chambliss, Dolderer, Goulian, Ivanoff, McLeod, Muroya und Sonka geflogen wird. 쏆 Final 4: Die vier schnellsten Piloten des Super 8“ kämpfen um die Plätze eins bis vier. Der schnellste Pilot ist der Sieger. 쏆 Grid Stand Tower: Der Grid Stand Tower ist Teil des Grid Stand. Er beherbergt den Airport Direktor, die Fluglotsen des Race Airports, das BodenkontrollPersonal des Race Airports, den Sprecher, den Flugsicherheits-Manager, den Produktions-Manager des Race Airports sowie den obersten Sicherheitschef des Rennflughafens und ermöglicht diesen Personen, den Verkehr am Rennflughafen – sowohl am Boden als auch in der Luft – zu überwachen. 쏆 G-Kräfte: G-Kraft ist das Maß für die Beschleunigungskraft eines Objektes. Es ist das Netto-Ergebnis der Belastung durch Be-

schleunigung, dem ein Objekt in Bezug zur Schwerkraft ausgesetzt ist. Piloten im Red Bull Air Race dürfen 12G nicht überschreiten. 쏆 Hangar: Der Hangar ist die persönliche Garage“ des Piloten und befindet sich auf der Pit Lane, der Boxengasse des Red Bull Air Race. Jeder Hangar verfügt über ausreichend Platz, um die erforderliche Wartung, Reparaturen und Inspektionen an den Flugzeugen zu gewährleisten. Darüber hinaus ist ein spezieller Hangar für technische Überprüfungen und Inspektionen ausgewiesen. 쏆 MXS-R: Die MXS-R ist eines der Flugzeuge, das im Red Bull Air Race zur Zeit von den Piloten Hall, Kindlemann, Lamb, Maclean und Rakhmanin geflogen wird. 쏆 Public Pit Lane Walk: Der Public Pit Lane Walk findet am Tag der Qualifikation, üblicherweise nach den Qualifikationsrennen, statt. Er bietet den Zuschauern die Möglichkeit, die Piloten kennen zu lernen und die Flugzeuge aus der Nähe zu betrachten. Der Spaziergang findet am Red Bull Air Race Flughafen statt. 쏆 Race Box: Mit Race Box

wird der dreidimensionale Luftraum in der Umgebung des Renn-Parcours bezeichnet. Idealerweise ist eine Rennbox während eines Wettbewerbs 1300 Meter lang, 600 Meter tief und 450 Meter (über Grund) hoch. Die Höhe der Rennbox kann bis zu 1500 Meter betragen, für den Fall, dass zwischen oder nach den Durchgängen weitere Flug-Vorführungen im Rahmenprogramm geplant sind. 쏆 Race Tower: Der Race Tower ist das Nervenzentrum des Red Bull Air Race. Er ist ultramodern, mit einem Hauptkontrollraum für die Rennleitung ausgestattet und umfasst alle, für die Überwachung des Rennens notwendigen Einrichtungen. Auch die Rennstewards nutzen die Vorteile des Race Tower: Von dort aus können sie den gesamten Parcours einsehen und genau überwachen, ob der Teilnehmer alle Regeln korrekt einhält. 쏆 Start Gate: Schwarzweiß-kariertes Tor, das als Start Gate, während des Rennens und auch als Finish Gate genutzt wird. 쏆 Smoke on: Der Race Direktor gibt das Smoke On“-

Signal, wenn der Rennpilot in den Parcours starten darf. Hört der Rennpilot das Smoke On“-Signal, muss er die Rauchfahne einschalten und dafür sorgen, dass bis zum Durchqueren des Zieltors die ganze Zeit über Rauch ausgestoßen wird. Stößt das Rennflugzeug keinen Rauch während der vorgeschriebenen Zeit aus, erhält der Pilot eine Strafsekunde. Diese Strafe wird vergeben – egal ob es sich nun um ein technisches Problem handelt oder nicht.

쏆 Touchieren eines Air Gates: Eine Sechs-Sekunden-

Strafe wird für jede PylonenBerührung ausgesprochen, bei der ein Air Gate beschädigt wird. Werden beim Passieren eines Air Gates eine oder mehrere Pylone touchiert oder beschädigt (zum Beispiel in der Schikane) wird nur eine Sechs-Sekunden-Strafe vergeben. 쏆 Wild Card: Findet am Renntag statt. Die fünf langsamsten Piloten des Qualifyings kämpfen um die zwei verbleibenden Startplätze im Top 12. Die Ergebnisse des Wild Card-Rennes sind ausschlaggebend für die Endpositionen 13 bis 15.

Foto: Getty Images/Red Bull

쏆 Zeitstrafen: Unterlaufen dem Piloten Fehler, werden Strafpunkte in Form von Strafsekunden zu seiner Zeit addiert, jeweils abhängig vom Grad der Fehlers. Zum Beispiel wird unkorrektes Passieren eines Air Gates“ mit einer Zwei-SekundenStrafe geahndet. Berühren eines Air Gates wird mit einer Sechs-Sekunden-Strafe geahndet.

Fliegen wie die Profis - zu Hause am Computer Klettwitz. Jetzt können alle Fans des Red Bull Air Race den Rennkurs auf dem EuroSpeedway Lausitz selber abfliegen: virtuell zu Hause auf dem eigenen Computer. Wie bei den WM-Rennen gilt es den Parcours, der den Originalschauplätzen nachempfunden ist, schnell und fehlerfrei zu durchfliegen. Gesteuert wird über die Tastatur, die geflogene Zeit sofort angezeigt. Smoke on! Im Internet: www.3d-sport.com


Leicht stark schnell Die Air-Race-Flugzeuge und ihre Technik Klettwitz. Drei verschiedene Flugzeug-Typen werden im Red Bull Air Race geflogen: Die Zivko Edge 540, die MXS-R und die Corvus Racer 540. Die einmotorigen Propellermaschinen, in kleinen StĂźckzahlen produziert, mĂźssen nicht nur schnell und wendig durch den Parcours kommen, sondern dabei auch enorme Fliehkräfte aushalten und trotzdem ein HĂśchstmaĂ&#x; an Sicherheit bieten. Propeller: Es werden mĂśg-

lichst leichte, aber sehr robuste 3-Blatt-Propeller von verschiedenen Herstellern verwendet. MaĂ&#x;e: Die einsitzigen Flugzeugtypen haben eine Länge von etwa 6,30 Meter und mit rund 7,40 Meter eine fast identische Spannweite. Das

Minimalgewicht liegt bei 540 kg. Motor: In allen Flugzeugen sind 6-Zylinder-EinspritzMotoren verbaut, mit einem Hubraum von etwa 8,8 Litern. Die Maschinen leisten rund 350 PS. Das Tuning ist im Rahmen der Sicherheitsund Wettbewerbsbedingungen nur begrenzt erlaubt. Flßgel: Die symmetrischen Flßgel aus leichter Kohlefaser sind konisch bis zum Ende. Die Dicke der Flßgel ist von der Wurzel zu den Flßgelspitzen hin ebenfalls reduziert, um den Luftwiderstand weiter zu verringern. Rauch-System: Alle Flugzeuge haben leichte RauchSysteme an Bord. Dazu werden ungefährliche Paraffinwachse verwendet. Fahrwerk: Die Zivko Edge, die MXS-R und die Corvus haben jeweils ein festes

Pilot Peter Besenyei Ăźberzeugt sich vom perfekten Zustand des Motors.

Fahrwerk mit hydraulisch betätigten Scheibenbremsen. Am Heck ist ein lenkbares Spornrad angebracht. Tank: Die Renn-Flugzeuge haben – wie die meisten Kunstflieger – ein umgekehrtes Kraftstoffsystem, das ihnen erlaubt, etwa vier Minuten auf dem RĂźcken zu fliegen. Geflogen wird mit einem Einheits-Kraftstoff. Technik: Alle Flugzeuge sind mit einem Electronic Flight

Information System (EFIS) ausgestattet. Dieses System zeigt verschiedene Fluginformationen an, wie Geschwindigkeit, G-Kräfte, Sektor- und Rundenzeiten sowie Kommandos aus der Rennzentrale. Kameras: Alle Flugzeuge haben mehrere Kameras (Gesicht-, Helm- und/oder Schwanz-Kameras) an Bord. Die Signale werden wie die Cockpit-Gespräche in Echt-

Foto: Getty Images

zeit an das TV-Sendezentrum Ăźbertragen. Ăœberlebensmittel: Alle Piloten tragen spezielle Helme mit Visier und feuerfeste AnzĂźge und sind mit einem Fallschirm ausgestattet. Bei Rennen Ăźber Wasser tragen die Air Race-Piloten auch eine Schwimmweste. Zusätzlich werden die Flugzeuge mit einer Sauerstoff-Flasche und Sauerstoffmaske ausgerĂźstet.

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Am Samstag steht das Qualifying auf dem Programm, an dem alle Piloten teilnehmen. Jeder durchfliegt zweimal den Rennkurs, die schnellere Zeit geht in die Wertung. Die schnellsten 10 qualifizieren sich direkt fĂźr das Top 12-Rennen am Sonntag, das um zwei Piloten aus der Wildcard-Session aufgestockt wird. In zwei weiteren Runden wird das Feld auf die Teilnehmer fĂźr das „Final 4“ reduziert, in dem in einem weiteren Durchgang der Sieger ermittelt wird.


KLEINE REGELKUNDE

Strafpunkte und Disqualifikation ZU HOCH (2 Sekunden)

ABWEICHUNG VOM KURS

REGELKONFORME FLUGLAGE – LEVEL (nur beim Start)

ABWEICHUNG VOM KURS

(Disqualifikation)

(Disqualifikation)

ZU NIEDRIG (Disqualifikation) REGELKONFORME FLUGLAGE – LEVEL

ORIENTIERUNGSPUNKT = HELM DES PILOTEN

REGELKONFORMES KNIFE

NICHT REGELKONFORMES KNIFE (2 Sekunden)

NICHT REGELKONFORME FLUGLAGE – LEVEL (2 Sekunden)

NICHT REGELKONFORMES KNIFE - Falsche Seite (2 Sekunden)

TOUCHIEREN DES PYLON (6 Sekunden)

ZU HOCH - KNIFE (2 Sekunden)

ZU NIEDRIG (Disqualifikation)

ZU HOCH – LEVEL (2 Sekunden)

SCHIKANE

www.redbullairrace.com

RUNDSCHAU-MAGAZIN


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