Ortsportraet Sacro

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Lausitzer Rundschau

Feuerwehr mit Frauenpower

Forster Rundschau

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Elbe-Elster-Rundschau

Ärgerlicher Anblick

Sacroer Anekdoten

STIMMEN

Vereine helfen sich im Ort gegenseitig

Die neue Frauenlöschgruppe verstärkt Sacros Feuerwehr: Christina Tschuck und Ingrid Pigol (vorn v.l.) sowie Kerstin Kühn, Katrin Bölke, Karin und Christin Tscharn, Ilka Zimmermann (hinten v.l.). Nicht im Bild sind Yvonne Wilke, Lisa und Susanne Puder, Susann Schmolius , Martina Pigol und Manuela Schenke. „Sie alle stärken zuverlässig die Ortsteilwehr“, so Ortswehrführer Wilfried Britze stolz. Fotos: Kundisch

Dichtes Gestrüpp wächst auf dem großen Grundstück Ecke Dorfstraße/Naundorfer Straße in Sacro. Die Einwohner ärgern sich über den unschönen Anblick gegenüber der außen frisch sanierten Kirche mit dem gepflegten Gedenkplatz davor. Das Dorfbild werde so verschandelt. Verhandlungen mit dem Besitzer der Fläche, der Forster Wohnungsgesellschaft, seien aber bisher ergebnislos verlaufen.

Reinhard Natusch präsentiert den neuen Sacroer Heimatkalender. Er für fünf Euro in der Sacroer Heimatstube, im Gutenberghaus und in der Touristinformation erhältlich.

Zeugnis der Vergangenheit

Viel Licht und wenig Schatten in Sacro Rundgang im intakten Dorf / Kritik an Brachfläche und Straße

Von Daniel Preikschat

Stilles Gedenken

Grabplatte für Gefallene im Zweiten Weltkrieg. Die Tafel ist Teil des Gedenkplatzes vor der Sacroer Kirche. Komplettiert wird sie durch Gedenktafeln für Gefallene des Ersten Weltkriegs und des Kriegs 1870. Das Areal ist von den Sacroern neu gestaltet worden.

Sacroer Kirche am Tag des Denkmals geöffnet

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Das Ortsporträt wird präsentiert von

Sacro. Die Sacroer Kirche hat Sonntag am Tag des Denkmals von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Zeitgleich stehen auch die Kirchen in den Forster Ortsteilen Naundorf, Mulknitz, Eulo und die Stadtkirche St. Nikolai interessierten Besuchern offen. Vor Ort stehen Gesprächspartner bereit. dpr

„Das Foto muss in die Zeitung!“ Rentner Siegfried Schulz spricht gleich zu Beginn des Dorfrundgangs Tacheles. Das Foto, von dem der Sacroer spricht, soll eine verkrautete Brachfläche zwischen Kirche und Jugendklub zeigen. Vor fünf Jahren habe die Forster Wohnungsgesellschaft auf der Fläche ein Haus abgerissen und seither dort nichts gemacht. Ingrid Pigol, Mitglied im Sacroer Ortsbeirat, findet den Zustand des Fußwegs, der entlang des Grundstücks Richtung Friedhof verläuft, jedoch noch viel beklagenswerter. Er ist als solcher nur bei scharfem Hinsehen überhaupt noch zu erkennen. Eine Grasdecke hat sich über ihm gebildet. „Er ist unbegehbar“, schimpft Ingrid Pigol und denkt vor allem an die vielen älteren Sacroer, die regelmäßig zum Friedhof gehen, um dort die Gräber zu pflegen. „Die müssen mit ihren Gehhilfen auf die Naundorfer Straße ausweichen“, sagt sie. Wer zum Friedhof will, geht die letzten etwa 250 Meter die Schulstraße entlang. Ein Schotterweg mit tiefen Schlaglöchern, in denen sich das

Wir in

Sacro allem, was junge Leute brauchen: Fernseher, Musikanlage, Couchecke, sanitärer Bereich. Auf einem gepflasterten Platz steht ein Straßenlaternenmast. Den habe der Jugendklub den guten Kontakten eines ihrer Mitglieder zu einer Firma zu verdanken, erklärt Henry Zech. Der 29-Jährige hat mit Manuel Pötke den Hut auf im Klub. „Wir haben alles selbst gemacht“, sagt er selbstbewusst, „die Container besorgt, die Leitungen gelegt, den Platz gepflastert.“ Bis zu 25 junge Menschen fühlen sich am Wochenende im Klub heimisch. Die meisten von ihnen müssen pendeln, weil sie weit außerhalb der Lausitz Job-, Ausbildungs- oder Studienplatz gefunden haben, erzählt Henry Zech mit dem Mo-

Wie ein Hof zur Natur-Krippe wurde Yvonne Meyer aus Berlin betreut seit April Kleinkinder aus Forst Forst/Sacro. Seit Januar wach-

Tagesmutter Yvonne Meyer mit den zweijährigen Kindern Annemarie, Simon und Emely (rechts) aus Forst.

sen Forster Kleinkinder im Ortsteil Sacro auf einem 4000 Quadratmeter großen Hof mit Katzen, Enten, Hühner, Ziegen und Schafen auf. Tagesmutter Yvonne Meyer unternimmt mit den Kleinen auch Ausflüge in die Natur. Im August vergangenen Jahres zog die 33-Jährige aus Berlin in die Idylle nach Sacro auf den Hof ihres Ehemannes Rene Woick. Yvonne Meyer hat in Berlin acht Jahre lang als Altenpflegerin gearbeitet und wollte auch in ihrer neuen Heimat „unbedingt etwas machen“. So gestaltete die junge Frau den ehemaligen Hof zu einer Natur-Krippe mit Spielplatz und viel Rasenfläche. Der alte Kohleschuppen wurde dabei zum „Kinderschuppen“. Ende vergangenen Jahres stellte Yvonne Meyer dann bei der

Kindertagesstelle der Forster Stadtverwaltung den Antrag, als Tagesmutter für ein- bis dreijährige Kinder arbeiten zu dürfen. Die Behörde genehmigte den Antrag und vermittelte der WahlSacroerin vier Kinder. Das erste kam im Januar. „Ich glaube die Mundproganda hat auch eine Rolle dabei gespielt, dass sich Eltern dafür entschieden haben, mir ihr Kind anzuvertrauen“, sagt sie. Von 9 bis 18 Uhr sind die Kleinen bei ihr. Wann die Eltern ihre Kinder bringen und wieder abholen, sei unterschiedlich. Die ehemalige Berlinerin fühlt sich wohl in Sacro, die neue Arbeit mache ihr Spaß. „Erst alte Menschen betreut zu haben und jetzt so ganz junge, das ist schon interessant.“ Den Spaß, den die junge Pädagogin hat, sieht man auch ihren Zöglingen an. dpr

torradhelm in der Hand. Die Sacroer Kirche erweist sich wenig später als Kristallisationspunkt der Ortsgeschichte: Vor dem Haupteingang haben die Dorfbewohner vor zwei Jahren einen umfriedeten Gedenkplatz eingerichtet. Auf Gräberplatten sind die Namen 61 Gefallener zu lesen. Neben ihnen sind 31 unbekannte Soldaten bestattet, die Anfang 1945 starben. Das Denkmal der Gefallenen von 1870 wurde rekonstruiert. Die Kirche zeigt sich im sanierten Gewand. Drinnen jedoch zeigt Pfarrer Bodo Trummer, was noch zu tun ist. Er muss dazu die Kirche nicht erst aufschließen. Die Tür ist jeden Tag geöffnet. „Wir sind eine offene Kirche.“ Dazu gehörten auch Ausstellungen und Theateraufführungen. Wenn Fußboden, Wände, irgendwann auch Orgel, Taufe und Altar saniert und renoviert sind, biete das im 15. Jahrhundert erbaute Gotteshaus eine noch angenehmere Atmosphäre, natürlich auch für die Gottesdienste. Schon jetzt in bestem Zustand zeigt sich das Feuerwehrgerätehaus einen Steinwurf entfernt. Feuerwehrchef Wilfried Britze hat kaum noch einen Wunsch offen. Denn auch in dem schmucken Backsteinbau ist alles vorhanden und baulich gut in Schuss. Personell sei die Feuerwehr ebenfalls überdurchschnittlich gut besetzt. Eigentlich, so Britze, habe er nur noch einen Wunsch: „Bald einen guten Nachfolger zu finden.“

DIE ANZEIGENECKE

Wasser sammelt. Dieses Stück des Weges ist für betagte Sacroer zu Fuß kaum noch zu bewältigen. „Die meisten“, sagt Sven Hennig, ebenfalls Ortsbeirat und Gastwirt im Ort, „lassen sich mit dem Auto bringen.“ Aber das gehe natürlich auch nicht immer. Nächste Station beim Ortsrundgang ist der Jugendklub. Aus fünf Containern zusammengesetzt, ausgestattet mit

Bodo Trummer: Die 700-JahrFeier vor neun Jahren hat Sacro einen enormen Schub gegeben. Danach sind viele in die Vereine gegangen und haben sich dort für das Gemeinwohl engagiert. Ein gutes Beispiel dafür war vor zwei Jahren die Gestaltung unseres Gedenkplatzes vor der Kirche. Wochen-, ja monatelang habe die Sacroer daran gearbeitet. Am 20. September gibt es mit dem Jugendtag wieder einen kulturellen Höhepunkt im Dorf. Wilfried Britze: Auf unsere

Feuerwehr haben wir allen Grund stolz zu sein. 27 ausgebildete Atemschutzträger, vier Zug- und sechs Gruppenführer hat sonst keine Feuerwehr in einem Ort von der Größe Sacros zu bieten. Wir haben auch ein gutes Verhältnis zu den Arbeitgebern unserer Kameraden. Da hat keiner ein großes Problem, wenn es einen Einsatz gibt. Die Rekonstruktion unseres Gerätehauses hat geklappt. Da hat auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Forst gut funktioniert. Ingrid Pigol: Die Schulstraße muss dringend saniert werden und entlang der Naundorfer Straße brauchen wir einen Fußweg. Unsere älteren Bewohner müssen doch gefahrlos zum Friedhof gehen können. Ganz schlimm ist es, wenn sich bei Beerdigungsfeiern das Regenwasser auf dem Schotterweg sammelt. Auf der anderen Seite ist unsere Kirche von außen jetzt sehr ansehnlich.

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Eine nachgebesserte Inschrift weist auf das hohe Alter der Sacroer Kirche hin. Auch die niedrige Wendenpforte und die Hundetatzenspuren an der Außenseite der Kirche sind Details, die von der interessanten Historie des Bauwerks zeugen.

In Sacro ist viel passiert und noch viel zu tun. Viele Bewohner engagieren sich für ihr Dorf. In Feuerwehr, Kirche, Heimatmuseum, Spielplatz, Kirche und Jugendklub konzentriert sich das öffentliche Leben. So die Eindrücke nach einem Dorfrundgang.

Henry Zech: Im Dorf helfen sich die Vereine gegenseitig, das geht auch gar nicht anders. Wir vom Jugendklub organisieren das MaibaumAufstellen und das Osterfeuer, bei der Jugendfastnacht gibt es traditionell Speckschnitten. Dafür bekommen wir aber auch Hilfe, wenn wir sie brauchen, zum Beispiel beim Einrichten unseres Jugendklubs.

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