Ortsportraet Schwarzbach

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SA / SO, 31. OKTOBER /1. NOV E MB E R 20 0 9

Lausitzer Rundschau

Ortsporträt Schwarzbach

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Elbe-Elster-Rundschau

EXTRA-TIPP

Gemischter Chor lädt zum Kirmestanz

Das diesjährige Dorffest hatte etwas Besonderes zu bieten. Es wurde ein Theaterstück uraufgeführt. Anfangs zurückhaltend, machten die Männer dann doch mit.

Das Publikum war von der Freiluft-Theateraufführung begeistert. Denn die Frauen Fotos privat und Männer hatten sich an einen lokalen Geschichtsstoff gewagt.

Schwarzbach macht Theater und hält sich fit

Am nächsten Wochenende wird in Schwarzbach die Kirmes gefeiert. „Und bevor am Sonntag in den Familien traditionell die Gans oder Ente auf den Tisch kommt, kann man sich am Abend zurvor Appetit und Hunger dafür antanzen“, schlägt Bürgermeisterin Gabriele Theiss vor. Der Gemischte Chor Schwarzbach lädt nämlich am Sonnabend, dem 7. November, zum Kirmestanz im Bürgerhaus des Ortes ein. Ab 20 Uhr spielt die „Live Cocktail Band“ aus Radeburg. Die Gäste dürfen sich auf Überraschungen freuen. Eintrittskarten kosten fünf Euro und sind bereits im Vorverkauf zu haben. cw

Dorfklub sorgt für ein buntes kulturelles Leben / Programme werden nicht eingekauft, sondern selbst aufgestellt

Was die Schwarzbacher an logistischem Aufwand für Dorf- und Reiterfest betreiben, ist schlichtweg gigantisch. Viele Hände und

G E S C H Ä F T SW E LT

IKO-Jehne hat heute 60 Mitarbeiter

gar ein Dorftheaterstück mit mehr als 30 Laienschauspielern ist beim vergangenen Dorffest uraufgeführt worden. Es gibt schon einige Jahre ein Kindertheaterstück. Und irgendwann wurde die Idee geboren, ein Theaterstück für Erwachsene aufzuführen. Fanden sich anfangs ein paar meist weibliche Hobby-Schauspieler, standen im vergangenen Jahr sogar viele Männer auf der Naturbühne in Schwarzbach – und das in schwierigen Rollen. „Dabei muss man ganz klar sagen, dass die Männer eigentlich laut Regie die „Deppen“ waren. Sie mussten sich den Damen geschlagen geben“, schmunzeln die Frauen um Michaela Noack. Umso höher schätzt Johannes Fied-

ler auch das Engagement der Männer, sich kostümiert dem Theaterspiel hinzugeben. Dazu – dafür sind die Schwarzbacher bekannt – ist ebenfalls ein erheblicher Aufwand betrieben worden. Das Drehbuch musste auf die Akteure umgedichtet werden. Hier hat Johannes Fiedler vorgearbeitet. Dann wurde geübt, es wurden Kostüme zusammengestellt. „Wir haben wöchentlich geprobt“, berichtet Michaela Noack. Texte wurden gelernt, an Szenen gefeilt. Dabei haben Männer und Frauen getrennt geprobt. Die Generalprobe aller Beteiligten auf einer Bühne war gleichzeitig auch die Premiere des nur einmal aufgeführten Stückes. „Und es war so schön“, blickt Ant-

Von Mut, Tapferkeit und Schönheit

nehmer – und dies sehr gern. „Ich wollte ganz frei sein“, erzählt er. Deshalb gab er 1990 seinen festen Arbeitsplatz im damaligen Synthesewerk Schwarzheide auf und gründete eine Firma, zunächst

Unternehmer aus Leidenschaft: Petra und Bernd Jehne beschäftigen rund 60 Mitarbeiter im Bereich Maler und KorrosionsFoto: privat schutz.

mit fünf Mitarbeitern. Heute, 19 Jahre später, beschäftigt das Unternehmen rund 60 Mitarbeiter und arbeitet für Kunden wie Vattenfall, BASF, Siemens und Wohnungsgesellschaften. Als Spezialist für Malerarbeiten, Fußboden, Fassade und Korrosionsschutz ist IKO-Jehne ein zuverlässiger Partner für große Unternehmen geworden. Dass er sich in Schwarzbach ansiedelte, habe an der Gewerbeimmobilie gelegen. Das Ehepaar kaufte das Gebäude der ehemaligen BHG und baute sie für ihre Zwecke um. Vor knapp zehn Jahren kam die Korrosionsschutzhalle dazu. Der Standort nahe der Autobahn und dicht an den Großkunden sei für die Entscheidung „Schwarzbach“ wichtig gewesen. Nach fast 20 Jahren haben die Jehnes mit dem Unternehmen nicht nur Höhen, sondern auch magere Zeiten erlebt, aber dabei immer ihren Optimismus erhalten. Vorausschauendes Planen sei ganz wichtig, sagt Bernd Jehne, der dafür sorgt, dass die Auftragsbücher gut gefüllt sind. „Wir bilden seit 1990 Lehrlinge aus, die Besten haben wir übernommen – und einige von ihnen sind heute bei uns Meister und Vorarbeiter.“ Die langfristige Personalpolitik habe sich bewährt. jw

Chor bereitet wieder Weihnachtskonzert vor

Carmen Dobs trainiert die Schwarzbacher Tanz-Frauen und -Männer Der Gemischte Chor SchwarzEs begann wie so Vieles in

Bernd Jehne ist seit 1990 Unter-

je Richter zurück und schwärmt. Doch nicht nur Dorf- und Reiterfest, auch beim Maifeuer, beim Zampern und beim Straßenfußballturnier sind alle mit dabei. Das Ballturnier ist eine Schwarzbacher Tradition. Hierbei spielen Mannschaften der Straßen des Dorfes gegeneinander. Darüber hinaus ist immer montags Fußballtraining in Schwarzbach. Nachwuchssorgen haben die Dorfklubmitglieder nicht. Denn der Jugendklub um „Baron“ Mario Noack kümmert sich ganz selbstständig um die Organisation des Maifeuers. Einige Tage vorher wird schon der Kranz geflochten, damit dann – ganz in Schwarzbacher Manier – am Festtag alles klappt.

Schwarzbach: spontan. „Vor Jahren haben sich ein paar Frauen aus dem Dorf überlegt, eine Freizeittanzgruppe zu gründen“, erzählt Carmen Dobs. Zunächst als reine Karnevalstanzgruppe gegründet, begannen die Frauen 1995 mit dem Tanz. Seit 2001 ist Carmen Dobs als Trainerin ehrenamtlich dabei. Sie denkt sich Choreografien aus und hält die Fäden fest in der Hand. Das muss sie auch, denn seit einigen Jahren sind auch die Schwarzbacher Männer unter die Tänzer gegangen. Denn zum Karneval stehen die Männer ihren Frauen in nichts nach und führen thematische Tänze auf. MTS – Mut, Tapferkeit, Schönheit nennt sich die „Männertanzgruppe. „Die drei Eigenschaften waren auch notwendig, um den Hobby-Tänzern die knotenfreie Koordination von Armen und Beinen nahe zu bringen“, schmunzelt Carmen Dobs heute rückblickend. Dorfklubchef Johannes Fiedler spricht gar von einem „Wunder“. Denn zielstrebig,

bach wird sein traditionelles Weihnachtskonzert am 5. Dezember im Bürgerhaus geben.

Sie wird von „ihren“ Männern auf Händen getragen: Carmen Dobs Foto: Steffen Rasche leitet die Schwarzbacher Männertanzgruppe.

wie sie nun einmal sind, so Jörg Zeithein, einer der fleißigen Tänzer, üben sie alljährlich ein streng geheim gehaltenes Tanzprogramm ein. Das Training hat viel gebracht: „Inzwischen können die Männer unfallfrei Arme und Beine nach

dem Takt der Musik bewegen – und dazu sogar noch lächeln“, wertet Carmen Dobs. „Wir trainieren eben intensiver und brauchen auch einige Pausen“, lächelt Jörg Zeithein in sich hinein, während die Frauen am Tisch wissend nicken. jw

DIE ANZEIGENECKE

Von Jana Wieduwilt

Köpfe sorgen dafür, dass alles gut funktioniert. Im Hintergrund wirkt beispielsweise Kassenwartin Loreen Zeithein. Auch Mario Noack, im Dorf als „Baron“ bekannt, sorgt für die Werbung, um Feste und Termine bekannt zu machen. Antje Richter als Pferdenärrin ist mit für den reibungslosen Ablauf der Reiterfeste zuständig. „Die Liste könnte noch beliebig verlängert werden“, sagt Michaela Noack, die einmal wöchentlich den Frauensport betreut. Etwa 20 Schwarzbacherinnen trainieren Steppaerobic und Gymnastik. „Die ältesten Sportlerinnen sind über 80 Jahre – die Schwarzbacher sind halt fit“, so Michaela Noack. Und sie machen alles selbst. So-

Schwarzbach

BLICK ZURÜCK

Ein Dorf mitten in den Sümpfen 쏆 Schwarzbach ist 1455 erstmalig urkundlich erwähnt worden. Das Gut gehörte zur Herrschaft Guteborn und lag inmitten von Sümpfen und Wäldern. Schwarzbach kommt im Jahre 1902 in den Besitz der Familie SchönburgWaldenburg. 쏆 1974 werden Schwarzbach und Guteborn zum Gemeindeverbund zusammengeschlossen. Nach der Wende wird Guteborn wieder eigenständige Gemeinde. Das Duo Schwarzbach/Biehlen gehört als Gemeinde dem Amt Ruhland an.

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Kabel-, Tief- und K Umweltbau GmbH U Ob es wirklich an den Störchen liegt, die in Schwarzbach alle Jahre wieder im Sommer klappern? Fest steht, dass Zoé, Elli, Lea Sophie und die anderen Kleinen immer jemanden zum Spielen finden werden, wenn sie ein wenig älter geworden sind. Marvin und Attila gehen schon in den Kindergarten. Weiterer Nachwuchs ist unterwegs: Bettina Gleiche erwartet ihr Baby. Rundum zufrieden sind die jun-

gen Schwarzbacher Eltern mit dem Wohnumfeld im beschaulichen Ort. „Spielplatz, Natur und Kindergarten - alles ist vorhanden. Nur ein kleiner Lebensmittelladen fehlt noch“, sagen die jungen Muttis. Im Bild v. l.: Bianca Melzer mit Zoé, Kerstin Kongehl mit Elli, Antje Hensel mit Lea Sophie, Bettina Gleiche, Maria Kuka mit Tim, Susann Kubitza mit Jette und Foto: Steffen Rasche Dörthe Bunke mit Denise.

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„Bei uns wird nichts eingekauft. Wir machen die kulturelle Arbeit selbst“, berichtet Dorfklubchef Johannes Fiedler. In Schwarzbach ist es nahezu selbstverständlich – ob Dorfklubmitglied oder nicht – dass mit angepackt wird. „Allein kann man unsere schönen Feste und Veranstaltungen nicht organisieren“, sagt er weiter und meint dabei auch die Versorgung mit Tanz, Sport, Theater und sonstigen Programmeinlagen.

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