Lübeck hat Geburtstag - Jahrbuch

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NocAhL

87,5 Geschichten ZUM STADTJUBILÄUM € 3,90

INKLUsive VERANSTALTUNGSKALENDER

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2018

VVOORNNE

Die offizielle Lektüre zum Stadtjubiläum

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EINM


Erklärung der Redaktion Dieses Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und erlaubt sich redaktionelle Freiheiten in Bezug auf den Wahrheitsgehalt einzelner Geschichten. Die Redaktion hat den Versuch unternommen, einen reprä­ sentativen Querschnitt prägender Ereignisse und Epochen der letzten 875 Jahre Stadtgeschichte darzu­ stellen, sicherlich ist die Liste der Geschichten nahezu unendlich er­ weiterbar. Wir bitten um Verständnis für die von der Redaktion getroffene Auswahl. Diese Sammlung soll aber vor allem eins: Freude machen und Neugierde wecken. Zur vertiefenden Auseinander­ setzung mit der Lübecker Historie und vielen weiteren spannenden Geschichten empfehlen wir folgende Veröffentlichungen: • Alken Bruns (Hrsg.) (1993): Lübecker Lebensläufe aus neun Jahrhunderten. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster. • Ernst Deecke (1852): Lübische Geschichten und Sagen. Carl ­Boldemann, Lübeck. • Gerhard Gaul (1981): Das ­schmunzelnde Holstentor. Statt Geschichte – Stadtgeschichten. LN-Verlag, Lübeck. • Gisela Graichen, Rolf ­Hammel-Kiesow (2011): Die Deutsche Hanse. Eine heimliche Supermacht. Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek. • Antjekathrin Graßmann (Hrsg.) (1988): Lübeckische Geschichte. Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck. • Antjekathrin Graßmann (Hrsg.) (2006): Lübeck-Lexikon. Die Hansestadt von A bis Z. Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck. Besuchen Sie auch gerne das ­Archiv sowie die Stadtbibliothek der Hansestadt Lübeck zur Vertie­ fung der gelesenen Inhalte.



n a m t e d in f , r a b t h ic s e ug A s e d je r ü f t f o , n e g r o , b t r d e a t S e ig d n e b e l e Manchmal tief v in e k c be ü L t is e t u e H “. e s n a H r , e n d e h c u s e b d n u n e n stolzen „Königin h o w be ie s ie d , n e h c s n e M n e d n o ! g a t s t r u b Stets geprägt v e G t a h k c e b Lü … n r ie e f u z n io it d a r T e g diese lan


r e d , t d a t S r e s ie d e k c E der je in it e h n e g n . a t g k r e ic V l b r k e c d ß r u z e t Spuren h ic h c es G e h ic e r is n ig e r e d n u e g n , d n u r G n e l l a die auf eine la d n u n e l h ä z er u z n e t h ic h c s e G e l ie v k c hat Lßbe


Die Schatzgrube 27 Eine Straße im Wandel 28 Der ganz große Fang

Mitten in Lübeck Die ersten 87,5 Jahre 01 Born to be Queen 02 Die Liebliche

Die Hanse

t zum Global Player 03 Von der Fahrgemeinschaf 04 Hanse 2.0 sein? 05 darfʼs ein bisschen mehr 06 Ein Schnäppchen 07 Selbst ist die Kauffrau

Die Hafenstadt 08 Am Anfang war das Wasser feratu 09 Alte Salzspeicher und nos 10 Passat 11 Schwesterschiffe 12 Dicke Pötte 13 Männersache 14 Ik drink di to

Ein neues Zeitalter 15 Lübeck als Spätzünder 16 Aus alt mach neu 17 Ein Lübecker Pionier 18 Ein Krönchen für Lübeck

Hexerei 32 Von Hexen und Ketzern 33 Über Liebe und Vernunft 34 Lübecker Hexen

Sieben Türme 35 Sieben auf einen Streich es nicht 36 Schlechtes Wetter gibt 37 Lübscher Glücksbringer 38 Ein teuflisch guter Plan t 39 Geld regiert (nicht) die Wel it 40 Warten auf die Ewigke

Wissen und Weisheit Lebens 41 Hier beginnt der Ernst des Schlözer deRod er, löz 42 Gestatten, Sch

Gute Besserung! 43 Wie geht’s uns denn heute? 44 Fragwürdige Arznei 45 Stark wie ein Löwe 46 2 x täglich vor dem Essen 47 Gemeinsam ist man stark

Die Wohltäter

Gepflegte Geschäfte

tadt 19 Meiner geliebten Vaters t sea 20 Ein echter Han 21 Refugees Welcome 22 Zu viel des Guten 23 Gott sei Dank

48 Das stinkt ja zum Himmel ift! 49 Ich glaub mein Schwein pfe ft chä 50 Das vergnügliche Ges 51 Das Ende des Gestankes 52 Eine saubere Sache

Lübeckliebe 24 Thomas 25 Günter 26 Willy

luebeck-hat-geburtstag.de

29 Das Herz der Stadt 30 Eine Frage der Schuld 31 Sicher ist sicher

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Todesangst

eck 53 Der schwarze Tod in Lüb alters 54 Der Schrecken des Mittel 55 Etwas, das bleibt

GESCHICHTEN

Was wäre wenn eck 60 Das Wunderkind aus Lüb affen sch es 61 Altes bewahren, neu rie ust 62 Denkmalschutz vs. Ind g bindet 63 Drum prüfe, wer sich ewi

Zerstörung und Wiederaufbau it 64 Über Glück und Dankbarke

Wer weiß denn sowas? Bude 65 Platz ist in der kleinsten 66 Milchbar anno dazumal 67 Schlimmer geht immer 68 CONCORDIA DOMI FORIS PAX 69 Leckerer Sattmacher er Bürgermeister 70 Einmal Bürgermeister, imm öglich 71 Allen zu gefallen, ist unm uer efe Feg le: tel 72 Nächste Haltes sen las 73 Pilgern und pilgern 74 Echtes Kirchturmdenken 75 Tugend ist weiblich uer 76 Aufstand der Knochenha alt’s erh t Got z, 77 Hopfen und Mal n 78 Rätselhafter Rotspo 79 Ein Gedicht 80 Wer mit dem Tod tanzt 81 Emanuel Geibel 82 Hansekoggen 83 Ein Besuch des Kaisers 84 Familientragödie euch sagen … 85 Hört ihr Leut’ und lasst 86 Ganz schön schlüpfrig 87 Wer hat‘s erfunden? 87,5 Auferstanden aus Ruinen

Wie die Zeit vergeht 56 Von der Erfindung der Zeit 57 Selbst ist die Stadt

Grenzgänger f 58 Grenzen entstehen im Kop up lut Sch 59 Letzte Ausfahrt:

+ GROSSER VERANSTALTUNGSKALENDER


alt und feiert ein Hanse“ wird 875 Jahre t dem Jubiläums­ r de n igi ön „K re se Un rtstag. Wir möchten mi r ganzes Jahr lang Gebu unsere Geschichte(n) machen und Bürge f au ig ier f ug tie ne dt mm Sta aften progra h von unserer zauberh und Gäste einladen, sic Ein besonderer Anlass zum Feiern ist für n. ­beeindrucken zu lasse beckern für Lübecker ch urFestival, das von Lü ult eK ns Ha 2. s da s un 8. bis 10. Juni ideenrei s Aegidienviertel vom te Stadtkultur sich ­gestaltet wird und da leb ge zu sehen, wie ön sch ist Es . tzt se e in Szen hig macht. Begeben Sie diese Stadt zukunftsfä d un elt ick ­ anse“ und tw rH ren ite we uren der „Königin de Sp n ue ne d un en alt te hautnah. sich auf die nende Stadtgeschich an sp re se un Sie en erleb

Gabriele Schopenhauer

2018

Stadtpräsidentin

nz besonderes unsere Heimat, ein ga dt, Sta re se es Jahres­ un ert fei 2018 artet Sie ein spannend erw Es . ck be Lü hre Ja eschichte und Jubiläum: 875 ltur, Hanse und Stadtg diesem Ku t, ns Ku um d run die Sie in programm lübsche Geschichten, ht ec , are biläums­ erb nd wu ,5 87 freue mich, dass das Ju n ist und Ich . en nn kö en les ch sch gelunge Jahrbuch na ngsreich und authenti slu ch we ab so mm und Ideenreichtum progra t großer Begeisterung von vielen Akteuren mi besonderer Dank gilt der Possehl-Stiftung in ren mitgestaltet wurde. Me Sparkassenstiftung zu Lübeck sowie unse n e ige oll ütz ksv uc inn dr me ein Ge r die de ng d un Unterstützu ige üg ßz gro ren de re. ne wä Sponsoren, oh glich gewesen Jubiläumsjahr nicht mö Programmvielfalt im

Bernd Saxe

Grussworte

nsestadt Lübeck, Bürgermeister der Ha Mai 2000 bis Mai 2018 xier unseres lfalt ist das Lebenseli Lübecks kulturelle Vie , Theater, Film, tur era Lit “. Jahre Lübeck vielfältig und Stadt­jubiläums „875 s Jahresprogramm ist da – sik Mu d un n ge - LÜBECK ERZÄHLT Ausstellun sstellung „875 Jahre Au die ist k tüc rzs He vom 9. September bunt. squartier St. Annen, die UNS WAS“ im Museum die spannende Geschichte unserer 19 twirkenden und 2018 bis 6. Januar 20 ert. Ich danke allen Mi nti se prä dt Sta Kreativität en ön sch Fachkompetenz und er ihr t mi die , en nd freue mich auf ein Kulturschaffe ubiläums beitragen. Ich ern, aber auch dtj Sta s de n ge lin Ge n fei zum atives Jahr, in dem ma spannendes und inform nn. n ka viel über Lübeck lerne

Kathrin Weiherr und Bildung Senatorin für Kultu ck der Hansestadt Lübe

r und lädt 2018 Bürge Lübeck hat Geburtstag er zu feiern. Unsere nd und Gäste ein, miteina estadt an der Trave hat ns Ha e alt e wunderschön sere mer war es leicht. Un im ht nic d un t eb viel erl der an dt Sta e este deutsch Vergangenheit als ält e wi so e“ ns Ha r de önigin bis Ostsee und stolze „K eschichte prägen uns dtg Sta re ge jün die dere auch an er od e ein alle auf die tät heute, verbinden uns nti d sind Teil unserer Ide beck Lü Weise miteinander un in. se lz sto f können wir geworden. Und darau Sie mit! feiert 875 Jahre – feiern

Jan Lindenau

t Lübeck,

eister der Hansestad Designierter Bürgerm im Amt ab Mai 2018


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Uniklinik


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Alt Lübeck Burgtorfriedhof Koch-Werft

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GESCHICHTEN

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Herrenwyk Schlutup

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Ohne Ort, aber trotzdem Lü

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Born to be Queen Vom Hügel zur Hansestadt – Wie alles begann. 1143 war die Geburtsstunde der „Königin der Hanse“. Adolf II. von Schauenburg gründete Lübeck als erste deutsche Hafenstadt an der Ostsee auf dem Hügel Bucu, der heutigen Altstadtinsel. Er warb Kaufleute aus Westfalen, Holland und Flandern an, die Lust hatten, sich auf der Halbinsel zwischen Trave und Wakenitz niederzulassen und regen Handel im Ostseeraum zu treiben. Das Konzept ging auf und die Stadt wuchs schnell heran – bis eine Feuersbrunst sie 1157 wieder zerstörte. Aber das war nicht das Ende. Herzog Heinrich der Löwe nutzte die Gunst der Stunde und baute die Stadt an gleicher Stelle wieder auf. Er machte Lübeck zu seinem Lieblingsprojekt und vergab „höchst ansehnliche

Die Liebliche Lübeck gibt es eigentlich zweimal. Schon 1072 wird der ursprüngliche Name „Liubice“, die Liebliche, in der Geschichtsschreibung erwähnt. Damals bezeichnete „Liubice“ jedoch nicht die heutige Stadt Lübeck, sondern eine slawische Siedlung aus dem 9. Jahrhundert, die sechs Kilometer weiter traveabwärts lag. Dieses „Alt Lübeck“ war damals schon eine Kaufmannssiedlung mit Handelsbeziehungen bis nach Skandinavien und weit in den Osten. Machtkämpfe der Slawen führten im Jahr 1138 jedoch zur Zerstörung der alten Siedlung. So wurde der Untergang von „Liubice“ die Geburtsstunde des neuen Lübecks. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1072–1138 Gedenkstein „Alt Lübeck“ an der Trave

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ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1143–1226 Heinrich-der-Löwe-Denkmal vor dem Dom, Reichsfreiheitsbrief

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Stadtfreiheiten“, um den Fernhandel der Kaufleute anzukurbeln. Die Lübecker verfassten ihr eigenes Stadtrecht, das als „Lübisches Recht“ von mehr als 70 Städten im Ostseeraum übernommen wurde. 1181 nahm schließlich Kaiser Friedrich I. selbst das Zepter in die Hand und sprach Lübeck durch sein berühmtes „Barbarossa-Privileg“ besondere Vorrechte zu. Im Jahr 1226 folgte dann der Reichsfreiheitsbrief von Barbarossas Enkel Friedrich II., der die Privilegien der Stadt noch einmal erweiterte und endgültig besiegelte. So wurde aus dem kleinen Hügel Bucu die stolze „Königin der Hanse“ und über Jahrhunderte die größte Handelsmetropole im Ostseeraum.

Reichsfreih

eitsbrief

Heinrich-der-Löwe-Denkmal


Juhu!

1226 1227 1251 1280 1350 1356

FEB.

1143 1188

Gründung Lübecks durch Adolf II. von Schauenburg Barbarossaprivileg – 8. Friedrich Barbarossas Urkunde bestimmt Stadtgrenzen und verleiht wirtschaftliche Privilegien und Freiheiten Lübeck wird reichsfrei 36 Schlacht von Bornhöved (Norddeutsche Koalition gegen Dänemark) UND 1276 Stadtbrände vernichten große Teile der z.T. noch hölzernen Stadt Als Konsequenz beschliesst der Rat eine Vorschrift zum (Back-) Steinhausbau 53 UND 1356 Pest in Lübeck Erster allgemeiner Hansetag in Lübeck

Schlechtes Wetter gibt es nicht

Der schwarze

Tod in Lübeck


LÜBECK UM 1175/80


ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1980 Europäisches Hansemuseum

Hanse 2.0 1980 wurde im niederländischen Zwolle die „Neue Hanse“ gegründet, um den Geist der Hanse als Lebens- und Kulturgemeinschaft der Städte lebendig zu halten und inhaltlich neu zu beleben. Der „Städtebund DIE HANSE“ hat heute 190 Mitglieder in 16 Ländern. 2014 wurde der 34. „Internationale Hansetag der Neuzeit“ in Lübeck mit rund einer halben Million Besucher gefeiert. 2018 findet er in Rostock, 2019 in Pskov in Russland statt.

ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1356–1669 Kennzeichen der Hansestädte

03 von der

Fahrgemeinschaft zum Global Player

Die Hanse – Gemeinsam sind wir st ark! Das sagten sich norddeutsche Kau fleute, die Mitte des 12. Jahrhunderts mit W age­ mut und Pioniergeist zusammen au f gro­ ße Fahrt gingen, um im Nord- und Ost­ seeraum Handel zu treiben. Es war der

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Beginn der legendären Wirtschafts macht Hanse, die die Geschichte Europas ent­ scheidend geprägt hat. Im 14. Jahrh undert entwickelte sich aus der Hanse der Kaufleute eine Vereinigung der Städ te, die die Interessen ihrer Kaufleute sc hützen und befördern wollte. So entsta nd aus dem lockeren Kaufmannsbund eine Städ­tegemeinschaft, der in Spitzen zeiten rund 200 Hafen- und Binnenstäd te angehörten. Lübeck war das begehr te „Tor zur Ost­see“ und entwickelte sic h schnell zur „Kö­nigin der Hanse“, die ihre führende Rolle bis zum Ende des Bu ndes behielt. Nieder­lassungen der Ha nse – die Kontore – ent­standen in Lond on, Brügge, Bergen und Novgorod. Im 14. Jahrhundert knüpfte die Hanse zu La nde Kontakte bis nach Italien, der Seeh andel dehnte sich nach Frank­reich, Spanie n und Portugal aus. In den folgenden Jahr hunderten ging der Einfluss der Handel smacht Hanse langsam zurück, die En tdeckung Amerikas und der Über­seeha ndel läuteten eine neue Ära ein. Der letz te Hansetag fand 1669 in Lübeck stat t. Koggenschlacht auf dem 34. Internationale n Hansetag in Lübeck


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ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

12.–17. Jahrhundert Europäisches Hansemuseum

Handelsplatz Brügge im Europäischen Hansemuseum Lübeck

Darf’s ein bisschen mehr sein? Die Kaufleute des M ittelalters wa­ren in „Kompanien“ organ isiert – je nachdem, wohin ihre Handelsweg e sie führten. Die No vgorodfahrer brachten P elze, Wachs und Hon ig aus Russland, die Sc honenfahrer Heringe , die als Fast­ enspeise von besonderer Bedeutu ng waren. Die Schwede nfahrer hatten Erze an Bord und die Bergen fahrer lieferten getro ckneten Kabeljau, den begehrten Stockfisc h aus Norwegen. Aus Eng land und Flandern k amen Stoffe und fertige M etallwaren. Kostbare s Salz aus Lüneburg u nd Oldesloe wurde v on Lübeck in den ges­ am ten Ostseeraum verschifft. Verbindunge n nach Süd­deutschla nd beflügelten den Han del mit Gütern des Mittelmeeres und de s Orie­ nts wie Gewürz e, Wein und Südfrüch­t e.


ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT

seit 1329

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ein ganzes Seebad

Ein Schnäpp

chen

1187 ließ Siedlung Graf Adolph III. v o v den Durc on Handwerkern n Schauenburg und Hols hfahrtszö und Fisch te 1329 gin ll g Lübeck en der Schauenb ern, die 1204 ers in an der Travem ündung urger zu tmalig als dann auf ein sc Nummer „T sicher un hützen, ließ Lübe ravemünde“ Erwe Burg errichten, d Travem um den S ck sich m ähnung fa ünde gin it c g für 1.0 dem Reichsfreih nd. Um als Hand hiffsverkehr zu k 60 Lübsc ontrollie e e it lsmetro s b ri e f re he Mark endgültig von 1226 die ents pole freien Zuga n. Es entstand ri ng zur O ngsum e cheidend in den Be stse ine e sitz der S tadt übe n Rechte an der T e zu haben und kleine s r. ravemün dung zus ich vor ichern.

ZEITZEUGEN

Selbst ist die Kauffrau

power im iel für Frauen sp ei B es ar b Ghese Morne­ Ein wunder eschichte der nderts G ie d t is er lt . Jahrhu Mittela Ende des 13 en weg. Sie lebte war mit dem wohlhabend eg d ew rn un o in Lübeck ertram M d Ratsherrn B te sei­ Kaufmann un verstarb 1286 und vererb e­ r E he ark. G se b verheiratet. 00 Lübsche M Witwentum .5 3 1 a w et auf ihr ner Frau jedoch nicht rt. schränkte sich Geschäfte ihres Mannes fo ­ B ie r d becke ür und setzte Lübeck und Lü einen recht t ad St er d dabei Sie gab geber und verlangte gern Kredite atz, sodass andere Kredit hen le ss ar in D Z r diese niedrigen konnten. Eines Hoheitsrechte en lt ha it m t die nich Lübecker Rat b, befähigte den z zu erwerben. Als sie star heuti­ it ch en na ak e W , das si an der ein Vermögen rin gemacht hätte. hinterließ sie nä io ill M r der en zur gen Maßstäb ann war zu seiner Zeit eine 2 1 3 m 1 er e H d ur hn Ihr So und w ner Lübecks reichsten Män Bürgermeister gewählt. r zum Lübecke

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ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1286–1305 Wakenitz

Europäisches Hansemuseum


St. Jakobi Kirche

Am Anfang war das Wasser Hafen Lübeck und Travemünde ZEITZEUGEN

ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT

seit 1143

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Die Hafenstadt an der Ostsee – Von der Stadtgründung bis heute war Wasser immer Lübecks Lebenselexier. Nicht nur das Hochwasser, das alljährlich von der Ostsee bei starkem Ostwind in die Trave drückt, auch die Ausflugsschiffe rund um die Altstadt und herrliche Strandtage in Travemünde erinnern die Lübecker stets daran, warum sie so nah am Wasser gebaut haben. Vor allem das positive Le­bensgefühl, die Nähe zum Meer und die damit verbunde­ne Freiheit und Lebensqualität sind allgegenwärtig. Die Altstadtinsel bietet einen optimalen Standort als Binnen- und Seehafen. Die Verbindung zum Meer und ins Hinterland war im Mittelalter der Grundstein für Lübecks steile Karriere als „Tor zur Ostsee“ und mächtige „Königin der Hanse“. Han­delswege nach Skandinavien, ins


Salzspeicher an der Obertrave

Alte Salzspeicher und Nosferatu

Die Salzspeicher an der Obertrave waren im Mittelalter echte Schatzkammern, denn hier lagerte das „weiße Gold“ aus Lüneburg und der Saline in Oldes­ loe. Die kostbare Fracht wurde auf Seeschiffe verladen und gewinnbringend in den gesamten Ostseeraum expor­ tiert. Das Salz wurde in Norwegen und Schonen in Schwe­ den dringend zum Konservieren von Fisch benötigt und ermöglichte so den Heringshandel als wichtige Fasten­ speise. Heute ist ein Modehaus in den historischen Räumen der denkmalge­ schützten Salzspei­ cher zu finden. Freunde des Stumm­ films kennen die Salzspeicher als Ku­ lisse des deutschen Spielfilms “Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens” aus dem Jahr 1922 von Regisseur Friedrich Willhelm Murnau, der als einer der ersten Horrorfilme in die Filmgeschichte einging.

ZEITZE UGEN

ZEITRA UM

seit 1579

09 WAHR HEITSG EHALT

Baltikum, nach Russland und in die Nordsee standen ihr offen. Die stolzen Kauf­mannshäuser, das Seefahrerviertel rund um St. Ja­kobi, die alten Salzspeicher, das Holstentor und der Museumshafen mit seinen liebevoll restaurierten Traditionsseglern erinnern an den Reichtum und die Er­folgsgeschichte längst vergangener Zeiten. Auch heute spielt die Hansestadt eine große Rolle als Drehscheibe im Wirtschaftsraum Ostsee. Lübeck-Travemünde ist der größte deutsche Ost­seehafen und bietet pro Woche mehr als 100 Ab­fahrten zu 24 Partnerhäfen rund um die gesamte Ostsee. Sein Geheimrezept ist die direkte Anbin­dung an Autobahn, Schiene und Europas Binnen­wasserstraßennetz über den ElbeLübeck-Kanal. Travemünde und Lübeck gehören zusammen wie die Schiffe und das Meer. Wenn auch nicht ganz freiwillig, denn Lübeck kaufte das 24 Flusskilometer entfernte kleine Fischerdorf im Jahr 1329 einfach auf. Zu groß war die Angst der Lübecker Kaufleute, als Hafen und Handelsmetro­pole vom Zugang zur Ostsee abgeschnitten zu wer­den. Wenn die Travemünder auch keinen eigenen Seehandel treiben durften und von Lübeck aus an der kurzen Leine gehalten wurden, so waren sie als Vorhafen für die Hansestadt doch von großer Be­deutung. Eine Festung schützte die Travemündung gegen feindliche Angriffe, die schwer beladenen Handelsschiffe wurden für ihre Weiterfahrt nach Lübeck „geleichtert“ und ein Leuchtturm wies den Seeleuten seit 1539 den sicheren Weg. 1802 begann dann die eigene Erfolgsgeschichte Travemündes, als dort das drittälteste Seebad Deutschlands gegrün­det wurde und sich fortan Badegäste aus nah und fern im Wasser tummelten.


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ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT

Passat

ZEITZEUGEN

seit 1911

Viermastbark Passat

Der legendäre Flying-P-Liner PASSAT hat viele stürmische Abenteuer und aufregende Reisen quer über die Weltmeere seit seinem Stapellauf im Jahr 1911 erlebt. Nach insgesamt 39 Kap Hoorn-Umsegelungen und vielen Tausend See­meilen ging die Viermastbark 1960 in Travemünde in den Ruhestand und steht seitdem unter Denkmalschutz. Sturmerprobt ist sie heute Wahrzeichen von Travemünde und eine beliebte Hochzeitslocation!


SchwesterschiffE

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Baugleiches Schwesterschiff der PASSAT ist die PEKING, die bis 2017 als Museumsschiff in New York lag und in neuem Glanz ab 2020 im Hafenmuseum Hamburg vor Anker gehen wird. Ein anderes Schwesterschiff, die PAMIR sank 1957 bei einem schwe­ ren Orkan im Atlantik, bei dem 80 Besat­ zungsmitglieder ums Leben kamen. In der Pamir-Kapelle der Jakobikirche erinnert das Rettungsboot der Pamir an das Unglück, das nur sechs Überlebende hatte. Zugleich dient die Kapelle als nationale Gedenk­ stätte für die zivile Seefahrt. ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1857 Pamir-Kapelle in der Jakobikirche

Dicke Pötte

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Großsegler und Kreuzfahrtschiffe bis zu 200 Metern Länge legen am „Ostpreußenkai“ an und sind echte Hingucker im Herzen Travemündes. Die größeren Traumschiffe sind am benachbar­ ten Skandinavienkai willkommen. Der Fischerei­ hafen in Travemünde ist mit seinem urigen Charme ein beliebtes touristisches Ausflugsziel und Heimat der noch verbliebenen Berufsfischer in Travemünde. seit 1962

ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT

Ostpreußenkai, Skandinavienkai, Fischereihafen

ZEITZEUGEN

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MÄNNERSACHE

Das „Stecknitzfahrerviertel“ an der Obertrave gehört mit seinen schma­ len Gängen und kleinen Schifferhäus­ chen heute zu den schönsten Quartie­ ren der Altstadt. Auch die Gilde der Stecknitzfahrer ist bis heute erhalten und feiert alljährlich die „Kringel­ höge“. Achtung: Frauen verboten! ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1398 Altes Stecknitzfahrer Amtshaus

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Ik drink di to We snackt platt! Bei der „Kringel­ höge“ der Stecknitzfahrer-Gilde pflegen die Schiffer ein seit Jahrhun­ derten überliefertes Ritual. Die mit Braunbier gefüllten Zinnkrüge gehen mit einem plattdeutschen Trinkspruch reihum und der Stecknitzfahrer sagt zu seinem Nachbarn: „Ik drink di to.“ Der antwortet: „Dat do.“ Nachdem er getrunken hat fährt er fort: „Ik mag nich mehr.“, woraufhin sein Nachbar entgegnet „Lang mi em her.“ Ge­ trunken werden dazu auch Korn und Grog, der in Suppenterrinen auf den Tisch kommt. Na denn Prost!

ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit dem 14. Jahrhundert Kringelhöge der Stecknitzfahrer-Gilde


Kulturwerft Gollan

Lübeck als Spätzünder Die Industrialisierung erreicht die Hansestadt – Lübeck war ein Spätzünder, zumindest in puncto Industrialisierung. Erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts begann der Wandel von der alten Handelsmetropole zur Industriestadt.

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ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1870er–1980er Jahre Hochofenwerkssirene

Die Eisenbahnstrecke nach Hamburg wurde ausge­ baut, die Gewerbefreiheit eingeführt, erste Indus­ triebetriebe siedelten sich an, der Hafenausbau ging voran und der Elbe-Lübeck-Kanal wurde gebaut. Von 1867 bis 1910 stieg die Einwohnerzahl rasant von 44.000 auf 116.000 an und machte Lübeck zur Großstadt. 1907 nahm das Hochofenwerk in Herren­ wyk seinen Betrieb auf und gehörte lange Zeit zu den bedeutendsten Arbeitgebern der Stadt. Ganze 74 Jahre prägten die Hochöfen das Gesicht des Traveufers. Der Lebensrhythmus der Arbeiter und ihrer Familien wurde durch die durchdringend tönende Werkssirene bestimmt. Rund um die Uhr wurde im Schichtbetrieb gearbeitet, in den Hochö­ fen wurden Hüttenzement und Roheisen produziert. ­Allein während des Ersten Weltkrieges schufteten über 1.400 Arbeiter in der Hütte, im Zweiten Welt­ krieg produzierten Zwangsarbeiter und Kriegsgefan­ gene überwiegend für die Rüstungsindustrie. 1981 meldete das Unternehmen schließlich Konkurs an. Noch heute sind die Spuren dieser Zeit im Industrie­ museum Herrenwyk zu finden. Aufgrund der spät einsetzenden Industrialisierung in Lübeck bewahrte sich die Stadt den einzigartigen Charakter einer han­ seatischen Hafenstadt.


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Aus alt mach neu Ein echtes Stück norddeutscher Indus­ triegeschichte ist die Kulturwerft Gollan. 1870 begann der Bau des ältesten Industriegebietes Schleswig-Holsteins und lag nach dem Zeitalter der Industria­ lisierung lange Zeit brach. Bis Katrin und Thilo Gollan sich des Gebäudes annah­ men und das Gelände zu dem machten, was es heute ist: eine phänomenale Location mit einzigartiger Atmosphäre für Veranstaltungen aller Art. ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 2016 Kulturwerft Gollan

Ein Lübecker Pionier

Henry Koch, 1832 als Sohn eines Elbschiffers geboren, landete als Seemann 1851 in Australien und ver­ suchte dort als Goldgräber sein Glück. Nicht nur bei der Goldsuche war er er­ folgreich, sondern auch als Geschäfts­ mann: 1872 kehrt er als Millionär nach Deutschland zurück. 1882 gründete er die Henry Koch-Werft in Lübeck, die – als erste Schiffswerft in der Han­ sestadt – Schiffe aus Eisen baute. So gelang dem Schiffbau an der Trave im 19. Jahrhundert der Anschluss an die Entwicklung der Neuzeit. ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1882–1932 Kesselhaus an der Trave

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Ein Krönchen für Lübeck Der reiche Lübecker Kaufmann Hieronymus Küsel ließ 1756 das Küselsche Palais am Traveufer vor den Toren der Stadt errich­ ten, eines der schönsten Palais Lübecks. Leider hatte er kein gutes Händchen bei der Wahl seiner Ge­ schäftspartner und starb verarmt und weit entfernt von Lübeck. Heute erstrahlt das Gebäude in neuem Glanz, das Ehepaar Gans­ windt betreibt seit 2017 ein wun­ derschönes Boutiquehotel mitten im Industriegebiet. ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1756 Hotel Lübecker Krönchen


1391 1444 1515 1529 1535 1537 1563 1669

BIS 1398 Bau des Stecknitzkanals zwischen Elbe und Trave Bau des Burgtors Das St. Annen-Kloster wird fertiggestellt und bezogen 35 Lübecker Singekrieg – 1531 Einführung der neuen Kirchenordnung BIS 1537 Krieg gegen Dänemark, endet mit Niederlage Lübecks Friedensverträge zwischen Dänemark, Schweden und Lübeck Bis 1570 Der nordische siebenjährige Krieg um die Vorherrschaft auf der Ostsee endet ohne territoriale Veränderung im Stettiner Frieden Bürgerrezess: 1. eigentliches Verfassungsdokument Lübecks, im Wesentlichen gültig bis 1848

Sieben auf einen Streich


SEESCHLACHT VOR GOTLAND 1564


Meiner geliebten Vaterstadt Koberg mit Heiligen-Geist-Hospital, um 1890


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Lübeck, die Stadt der Stiftungen – Lübeck war und ist eine Stadt des Bürgersinns und der Wohltäter, denen ihre Heimatstadt und die Men­schen, die darin leben, am Herzen liegen. Sie engagieren sich und übernehmen Verantwor­tung, viele zu Lebzeiten und einige auch über ihren Tod hinaus. Heute gibt es in Lübeck mehr als 100 Stiftungen, die sich sozialen und kul­turellen Projekten widmen. Die Tradition des Stiftungswesens reicht bis ins Mittelalter zurück, die fromme Tat – „pia causa“ – sollte Gott gnädig stimmen und dem Stifter einen Platz im Paradies sichern. Arme, Kranke und Waisenkinder – im Mittelalter gab es genug Bedürftige, die auf die Hilfe und Almosen betuchter Lübecker angewiesen waren. Das Elend war allgegenwär­ tig, es gab aber auch viele fromme und reiche Kaufleute und Ratsher­ ren, die um ihr Seelenheil besorgt waren und gerne halfen, die Not Bedürftiger zu lindern. Bestes Beispiel für die mittel­alterliche Fürsor­ ge ist das 1263 gegründete Heiligen-Geist-Hospital, das heute eines der ältesten Sozialeinrichtungen Europas ist. Auch die Stiftshöfe der Altstadt zeugen heute noch von der Fürsorge Lübecker Bürger, die die Witwen und Waisen von Seefahrern und Kaufleuten versorgt wis­ sen wollten. Das berühmteste Wohnstift ist der Füchtingshof – gestif­ tet von dem Ratsherrn Johann Füchting, der 1636 ein Drittel seines Erbes „zum Nutzen und Bes­ten der Armen“ bestimmte. Aber nicht nur Wohltäter aus höheren Kreisen kümmerten sich um Bedürftige, auch Bruderschaften von Handwerkern und Seeleuten sorgten für in Not geratene Brüder und ihre Familien. So auch die Schiffergesell­ schaft zu Lübeck, die 1401 als St. Nicolaus-Bru­derschaft „Zu Hilfe und Trost der Lebenden und Toten und aller, die ihren ehrlichen Unterhalt in der Schifffahrt suchen“ gegründet wurde. Im weiteren Verlauf der Geschichte werden neben der sozialen Fürsorge zunehmend auch Kunst, Kultur, Bildung und Denkmalpfle­ ge durch Stiftungen, Schenkungen und Testamente gefördert. Es war gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts, als sich Lübecker Ärzte, Pastoren, Juristen und Lehrer, getrieben von ihrem Interesse am Austausch von Wissen und Literatur, zu privaten Treffen zusam­ menfanden. 1789 gründeten sie die “Gesellschaft zur Beförderung Gemeinnütziger Tätigkeit” – kurz die GEMEINNÜTZIGE. Sie enga­ giert sich bis heute für kulturelle und soziale Zwecke und fördert unter ihrem Dach 19 Einrichtungen, 38 Tochtergesellschaften und 33 Stiftungen – von der FamilienBildungsStätte über die Over­ beck-Gesellschaft bis hin zur Musikschule und Knabenkantorei. Seit 2004 ist die Gemeinnützige Sparkassenstiftung ein wichtiger Ak­teur und Förderer für soziales Engagement in Lübeck. Aber nicht nur die großen Stiftungen, auch die vielen kleinen, im Ver­ borgenen wirkenden Vermächtnisse Lübecker Bürger sind heute ein großer Schatz und aus dem sozialen und kulturellen Leben Lübecks nicht mehr wegzu­denken. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1263 Heiligen-GeistHospital, Stiftshöfe, Schiffergesellschaft


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ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1861–1904 Schabbelhaus, Hanseaten

Ein echter Hanseat Der Lübecker Bäckermeister Heinrich Schabbel ver­ machte sei­ner Heimatstadt 125.000 Goldmark und stiftete damit ein Museum für hansea­tische Wohnkul­ tur. Im „Schabbelhaus“ sind noch heute wertvolle Mö­ belstücke zu bewundern. Über die Grenzen Lübecks hinaus bekannt und reich wurde Schabbel übrigens durch die Erfindung des Hanseaten: Das Gebäck besteht aus zwei runden, am Rand gezackten Mür­ beteigscheiben, dazwischen eine dünne Schicht Erdbeerkonfitüre und oben­drauf eine Zuckergla­ sur, von der die eine Hälfte weiß, die andere rot – in den Far­ben der Hanse – überzogen ist. Lecker!

Zu viel des Guten

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Wer im Mittelalter alt, krank oder gebrechlich war und eines der begehrten Betten im Heiligen-Geist-Hospital ergattern wollte, musste im Voraus sein Begräbnisgeld zahlen und eine Truhe, sechs Stück Essgeschirr und sauberes Bettzeug mitbringen. Mann oder Frau verpflichtete sich zu einem Leben in Armut, Gehorsam und Keuschheit und versprach, siebenmal am Tag für die frommen Stifter zu beten. Dafür erhielten die Bewohner ein Dach über dem Kopf, Lebensmittel und täglich bis zu acht Liter Bier. Das war für manche Bewohnerinnen dann doch zu viel des Guten und sie verkauf­ ten das überschüssige Gebräu für ein paar Pfennige heimlich auf dem Markt. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1263–1970 Heiligen-GeistHospital


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ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft! alle, die in Lübeck Zuflucht fanden

Refugees welcome!

Es gibt sie auch heute unter uns, die Philanthropen, die ohne zu fragen einfach mit ­an­packen, wo es nottut. So geschehen 2015, als immer mehr Menschen vor Krieg und ­Gewalt aus ihrer Heimat nach Deutsch­ land flüchteten. Tausende von Flüchtlin­ gen ­kamen nach Lübeck und stellten nicht nur die Verantwortlichen, sondern auch die ­vielen ehrenamtlichen Helfer vor eine große ­Herausforderung.

Gott sei Dank

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Hinrich Constin, Kaufmann und Ratsherr in Lübeck, war ein frommer Mann. Er pilgerte 1468 ins Heilige Land nach Jerusalem und ging den Leidensweg Christi, die Via Dolorosa, um Buße zu tun. Als er endlich seinen Seelenfrieden gefunden hatte, versprach er Gott, den Kreuzweg in seiner Heimatstadt nachzubauen, wenn er ihn wieder gesund zurückkehren ließe. Gesagt, getan. Sein Kreuzweg war genau 1.650 Meter lang – von der Jakobikirche bis zum „Jerusalemsberg“ vor den Toren der Stadt. Doch Constin verstarb bevor er sein Werk ganz vollenden konnte und vermachte der Stadt sein Vermögen unter der Bedingung, den Kreuzweg für ihn zu Ende zu bauen. Das hat Gott sei Dank geklappt und so ist der Lübecker Kreuzweg heute einer der ältesten Prozessions­wege Deutschlands. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1468 Lübecker Kreuzweg

Glandorpsgang

Sie arbeite­ten oft bis zur Erschöpfung – auf der „Wal­li“, in der Erstaufnah­ me auf dem Volks­festplatz und in den zahlreichen Not- und Gemeinschafts­ unterkünften. Eine groß­ artige Idee hatten der Lübecker Fotograf Stefan H. Schenk und seine Frau Anja: Aus ihrer Facebook­ gruppe „Lübecker Flücht­ lingshilfe“ wurde quasi über Nacht eine riesige Spendensam­melaktion für Kleider, Spielzeug, Schul­ sachen und vieles mehr, die die überwältigende Spendenfreudigkeit der Lübecker Bürger in die richtigen Bahnen lenkte und die Hilfe schnell und unbüro­kratisch an die Flüchtlinge weitergab.


„Es ist

ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

24 1875–1955

Buddenbrookhaus, Kneipe Blauer Engel

THOMAS

mein Ehrgeiz, nachzu­ Thomas Mann weisen, dass Lübeck als Stadt, als Stadtbild und Stadtcharakter, als ­erhielt 1929 den Landschaft, Sprache, Architektur durch­ aus nicht nur in „Buddenbrooks“, deren unverleugneten Hintergrund es bildet, seine Literaturnobel­ Rolle spielt, sondern dass es von Anfang bis zu Ende in meiner ganzen Schriftstellerei zu preis für seinen finden ist, sie entscheidend bestimmt und beherrscht.“ Thomas Mann, „Lübeck als Roman „Budden­geistige Lebensform“ (1926) eifall brooks. Ver ner Familie“, mit dem er sei­ner Heimatstadt Lübeck ein literarisches Denkmal setzte – auch wenn sein Hang zur Satire so manchen Lübecker Bürger aufgrund der „Ähnlichkeit mit lebenden Personen“ in Rage versetzte. In seinem Essay „Lübeck als geistige ­Lebensform“ bestätigt Thomas Mann den großen Ein­fluss, den seine hanseatische Herkunft auf sein literarisches Schaffen hatte. 1955 – drei Monate vor seinem Tod – verlieh Lübeck ihm die Ehrenbürgerwürde, ob­wohl das Verhältnis der Hansestadt zu ihrem berühmten Sohn zwiegespalten war und die Bürgerschaft seiner Ehrung mit nur einer Stimme Mehrheit zustimmte.


25 ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1927–2015

Günter Grass-Haus

ZEITZEUGEN

1913–1992

Willy-Brandt-Haus, Geburtshaus in der Meierstraße 16

Willy

Günter Günter Grass war Schriftsteller, Grafi­ ker und Bildhauer zugleich. Er erhielt 1999 den Lite­ raturnobelpreis für sein Lebens­werk. Auf die Fra­ge, warum er 1986 Berlin den Rü­ cken kehrte, um sich in der Nähe Lübecks niederzulassen, nann ­ te Grass in knappen Worten drei Gründe: „Tho­mas Mann, Dan­ zig und Willy Brandt.“ War Lübeck für ihn doch eine Art Er­ satzheimat für seine Geburtsstadt Danzig, die er mit 17 Jahren verlas­sen musste. Die literarische Nähe zu Thomas Mann und dem Buddenbrook­ haus inspirierte ihn, vor allem aber war die Verbundenheit zu seinem alten Freund und Weg­ gefährten Willy Brandt ein wichtiger Beweggrund, sich für Lübeck zu ent­ scheiden. Das Günter Grass-Haus in Lübeck wurde 2002 als Fo­ rum für Literatur und bildende Kunst in de r Glocken­gießerstraße eröffnet.

ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT

26

Willy Brandt, deutscher SPD-Politiker, ehe­maliger Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger, wuchs als Arbeiterkind in St. Lorenz Süd auf. 1933, nur weni­ge „­Meine Wo­chen lübschen Wurzeln steckten ja eindeutig im nach ­Milieu der Arbeiterbewegung, nicht in der Tradition der alten Fa­ der milien. Aber es gibt keine Zweifel, dass die Geschichte der ‚Stadt mit den sieben auch einen Menschen meiner Mach­t- Türmen‘ Art geprägt hat, der aus der Sicht der alten Familien aus dem Nichts kam – überoder aus dem Chaos?“ Willy Brandt, „Links und frei“ nahme (1982) der Nazis, flüch­tete Brandt (damals noch Her­bert Ernst Karl Frahm) ins Exil nach Norwegen. Nach dem Krieg kehrte er nur noch als Besucher nach Lübeck zurück, blieb seiner Geburtsstadt aber verbunden. So hielt er seine letzte Wahlkampf­­ rede als Kanzlerkandidat in Lübeck. 1972 verlieh Lübeck Willy Brandt die Ehrenbürgerschaft, 2007 wurde das ­Willy-Brandt-Haus in Lübeck eröffnet.


GroĂ&#x;e Petersgrube


27 Eine Straße im Wan

ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit dem 13. Jahrhundert Große Petersgrube

del

Die Große Petersgrube als Kaleidoskop architektonischer Vielfalt – Eine Straße als Zeitzeugin? In der Großen Petersgrube, von der aus der St. Petri-Turm in einmaliger Perspektive zu bewundern ist, finden sich fast alle Baustile der lübschen Geschichte wieder. Die Rippenstraße wurde erstmals 1285 urkundlich erwähnt, die meisten Grundstücke wurden Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts bebaut. Heute erfreut man sich am Anblick der Fassaden im Stil der Gotik und Renaissance sowie des Barock, Rokoko und Klassizismus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Für die Vielfalt gibt es einen einfachen Grund: Nicht alle Lübecker konnten es sich leisten, die Fassaden ihrer Häuser im Laufe der Jahrhunderte dem „neuesten Schrei“ anzupassen. Heute beherbergt die Große Petersgrube hinter 22 denkmalgeschützten Häusern die renommierte Musikhochschule Lübeck; rund 500 junge Menschen aus aller Welt studieren hier die Kunst des Musizierens, Komponierens und Dirigierens. 2008 wurde die Große Petersgrube sogar zum Kinostar – als einer der Außendrehorte für die Neuverfilmung der „Budden­ brooks“ von Heinrich Breloer. Die Große Petersgrube gilt als eines der bedeutenden Ensembles der Lübecker Altstadt und ist Teil des geschützten UNESCO Welterbes. Aber auch schon lange bevor 1987 Lübeck dieser besondere Titel verliehen wurde, kümmerte sich die Stadt um historisch wertvolle Gebäude – wenn auch zunächst nur um kirchliche Bau- und Kunstdenkmäler. Bereits 1818 erließ der Lübecker Rat eine Verordnung, dass bei Verkauf oder Vernichtung bestimmter Denkmäler des Altertums und der Kunst eine Genehmigung der Stadt einzuholen war, und verfasste damit das erste Denkmalschutzgesetz Deutschlands.

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ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

Der ganz große Fang

Jürgen Köpsell, seines Zeichens Baggerfahrer, fand 1984 bei Erdarbeiten auf dem Gelände der heutigen Musikhochschule einen Schatz bestehend aus 395 Gold- und 23.608 Silbermünzen. Dieser Münzschatz wurde vermutlich zwischen 1533 und 1537 von einem Kaufmann unter der Treppe des früher hier gelegenen Patrizierhauses versteckt. Der Wert des Schatzes betrug (umgerechnet) 1,8 Millionen Euro. Insgesamt 865 verschiedene Geldsorten aus über 84 europäischen Münzstätten von Spanien bis Ungarn, von Dänemark bis Unteritalien lassen die umfangreichen Verkaufsgeschäfte seines ursprünglichen Besitzers vermuten. Ehre wem Ehre gebührt: Herr Köpsell wurde mit 250.000 DM Finderlohn belohnt. Heute befindet sich der Münzschatz im Landes­ museum Schloss Gottorf in Schleswig. 1984 Lübecker Münzschatz


1669 1685 1732 1788 1802 1806 1813

en Vaterstadt

Meiner geliebt

13.–23.

D ER Letzte Hansetag, an dem nur noch 9 Städte teilnehmen, markiert das Ende des mittelalterlichen Städtebundes Dieterich Buxtehude führt die bis heute bestehenden sogenannten Abendmusiken in St. Marien auf Einführung einer regelmäßigen Straßenbeleuchtung Bis 1789 Gründung der Gemeinnützigen 19 Nach Norderney und Heiligendamm wirD die Seebadanstalt in Travemünde als Drittes deutsches Seebad eröffnet Besetzung durch die Franzosen, 1811 wird Lübeck dem französischen Kaiserreich einverleibt Abzug der Franzosen

Sep.



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ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit dem 12. Jahrhundert Markt und Rathaus

das Herz der Stadt Von Märkten und Menschen – Stimmengewirr und Hufgetrappel, Gewürze und Spezialitäten aus aller Herren Länder, Schlachtvieh, lebendig oder bereits zum Verzehr zubereitet, bunte Tücher und edle Stoffe:

LÜBECKER RATHAUS

Händler in über 300 Buden boten auf dem Markt ihre Waren feil und machten ihn zum größten und einzigen Einkaufs­ zentrum Lübecks, quasi zum Hot Spot des Mittel­alters, denn Kaufgeschäfte waren im 12. und 13. Jahrhundert nur auf dem Markt erlaubt. Somit war der Markt seit jeher zentraler Treffpunkt am Fuße des Rathauses und pulsierendes Herz der Stadt. Mitten auf dem Markt steht der Kaak, der als Gerichtslaube und Pranger der mittelalterlichen Stadt genutzt wurde. Im Nordosten des Marktes schließt sich im Winkel eines der schönsten Rathäuser Deutschlands an. Es zählt zu den bekann­ testen Bauwerken der Backsteingotik und gleicht mit seiner großen Schauwand, den kleinen Schmuckbalkonen und den drei Türmchen einem mittelalterlichen Mär­ chenschloss. Errichtet wurde es um 1240 und wurde in den folgenden Jahrhunder­ ten mehrfach umgebaut und erweitert. So entstanden der Hansesaal, in dem einst die Hansetage abgehalten wurden und das Danzelhus für gesellschaftliche Treffen. In der R ­ enaissance-Laube des Rathauses in den Arkaden tagte damals das soge­ nannte Niedergericht unter freiem Himmel und viermal im Jahr verlas das Gericht städtische Verordnungen – Anwesenheit war Bürgerpflicht. Der Ratskeller in den Keller­gewölben des Rathauses ist einer der ältesten in Norddeutschland und diente damals wie heute als geselliger Treffpunkt der Stadt und ihrer Honoratioren. Noch heute erfüllt das Rathaus seine Aufgabe als Verwaltungssitz und Tagungsort der ­Bürgerschaft sowie des Senats der Hanse­ stadt.


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Eine Frage der Schuld

Einst tagte das Obergericht im größten Saal des Rathau­ ses, heute werden offizielle Gäste im repräsentativen Audienzsaal empfangen. Man beachte eine kleine Besonderheit: die kleine und die große Eingangstür. Im Falle einer Verurteilung durch das Gericht musste der Schuldige ohne seinen Hut und schuldbeladen den Saal durch die kleine Tür verlassen; ganz anders der Freigesprochene – erho­ benen Hauptes schritt er durch die große Tür hinaus. So erfuhren die wartenden Lübecker umgehend vom Ausgang der Verhandlung. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1573 bis ca. 1851 Eingang zum Audienzsaal

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Sicher ist sicher

Lange vor der Erfindung von Bank­ schließfächern und ausgeklügelten Sicherheitssystemen ging man in Lübeck schon auf Nummer sicher: Städtische Verträge und, so sagt man, auch der Rathausschlüssel wurden in der sogenannten Trese in der Bürgermeisterkapelle von St. Marien aufbewahrt. Diese ist bis heute erhalten und das große Schlüsselbund, das Zugang zu die­ sem sichereren Ort gewährt, wird im Archiv der Hansestadt Lübeck aufbewahrt. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1289 geheim Trese in St. Marien


ROSENGANG


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Über Liebe und Vernunft

er Rechtsge­ Heinrich Michaelis, ein Lübeck Syndikus des en, Ant von rad Con lehrter und Beitrag ßen gro Domkapitels, haben einen essen den roz enp Hex er eck geleistet, den Lüb Beharren sein ch Garaus zu machen. Erster dur en­ Hex den bei eln auf rein juristischen Reg wäh­ eit igk los nen „Trä wie n izie prozessen: Ind Na­ he reic folg rend des Verhörs“ oder die „er eiter stellte Zw ab. kt stri gelprobe“ lehnte er in Frage und gab die Hexenprozesse generell heraus, die sich rift eine einhundertseitige Sch . Die Motive tete rich er eck an gebildete Lüb persönlicher us von Antens waren aber durcha er wurde reib Sch a Ann Natur: seine Verlobte ück abr Osn in 3 158 eit chz kurz vor der Ho He­ em ein an e wegen angeblicher Teilnahm Sie rt. olte gef und n me xensabbat festgenom Lähmun­ mit och jed is, ndn stä Ge e kehrte ohn erse Quellen be­ gen nach Lübeck zurück. Div ichaelis als auch M ­ ohl sow sagen, dass beide, ihrer Sympa­ von Anten, andernorts wegen folgt wurden ver en thien zu angeblichen Hex t fanden. uch Zufl eck Lüb in und schließlich ZEIT RAU M

WAH RHE ITSG EHA LT ZEIT ZEUG EN

16.–17. Jahrhundert den Beiden sei Dank ist die Hexerei in Lübeck vergessen

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Lübecker Hexen

der Hexenverfol­ Auch wenn es in Lübeck bei rden dennoch wu , ing zug ll gung eher maßvo sbezüglich einige Frauen hinge­richtet. Die chweig uns Bra machte sich der 1637 aus mers als Richter zugewander­te Heinrich Rem n. „Hat als ältes­ einen (zweifelhaften) Name Aus­rottung und rqui ter Gerichtsherr in Exe rkte die me “, abt geh he Mü l vie der Hexen fielen lich ließ Sch Lübeckische Ratslinie an. der in es die en, ung ­ t rich die wenigen Hin nahms­ aus , gab eck Lüb dt sta chs Freien Rei wurden auch los in Remmers Amtszeit. So ms, Gertrud Har th abe Elis , yer Catharina Me d Thiessen rtru Trep­tow, Anna Heier und Ge e ver­urteilt Tod zum ihm wegen Hexerei von und hingerichtet. ZEIT RAU M

WAH RHE ITSG EHA LT

ZEIT ZEUG EN

um 1637 Spielplatz in der Wallstraße 42 war ein Hexenverbrennungsplatz

Von Hexen und Ketzern

Sie hatten einen Pakt mit dem Teufel, ritten auf Besen durch di e Nacht, fraßen kleine Kinder, ta nzten bei Vollmond und hatten Zauber kräfte. Die vermeintlichen Hexe nwesen – meist weiblich, rothaarig und der Kräuterheilkunde mächt ig – wurden lange Zeit mit dem ­S egen der Kirche gejagt, gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbra nnt. Keiner war gegen den Vorwurf der Hexerei gefeit, allein der bloße Verdacht genügte, um angeklagt zu werden. Die Hexen waren schu ld an allem, was Menschen unglücklic h machte, an Krankheit, Liebesku mmer, Kinderlosigkeit, Missernte n und Tod. Sie waren über Jahrhu nderte hinweg die plausible Erkl ärung für alles Unerklärliche – un d rund 25.000 unschuldige Mensc hen fielen in Deutschland der Hexen­ verfolgung im 16. und 17. Jahrhu ndert zum Opfer. ZEIT RAU M WAH RHE ITSG EHA LT ZEIT ZEUG EN

16.–17. Jahrhundert gibt es zum Glück nicht


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Die Stadt der sieben Türme – Von vielen Generationen erbaut, ­geliebt, bewundert und bestaunt, prägen sie die Stadtsilhouette mehr als a­ lles andere: die sieben Türme von Lübeck. Fünf Hauptkirchen auf der Altstadtinsel sind Zeitzeugen gelebter Geschichte, denn stets waren mehrere Generationen damit beschäftigt, Backstein auf Backstein zu schichten oder mit Seilzügen fast akrobatisch in und zwischen den Türmen zu balancieren, um die Arbeiten zu verrichten. Fragen wir uns heute oft, wie und wo wir zu Gott finden, war die Antwort im Mittelalter simpel: in den Kirchen. Bedenkt man, wie beengt, karg und dunkel die eigenen Wohn- und Lebensverhältnisse fast immer waren, so müssen das Staunen und die Ehrfurcht beim Betreten der Kirchen riesig gewesen sein.


Ein kleiner Überblick über den Kirchen­ dschungel Lübecks: Der Dom war und ist Bischofssitz, St. Marien war die Ratskirche und gilt als Mutter der Backsteingotik, St. Petri wurde als Kirche der Fischer erbaut. Sie ist heute aus der Kultur- und Wissenschaftsszene Lübecks nicht mehr wegzudenken. In St. Jako­ bi, der Seefahrerkirche, und St. Aegidien, der Kirche der Handwerker, begann die Refor­ mation in der Hansestadt. Zornige Bürger erhoben im Advent 1529 ihre Stimmen und sangen lutherische Lieder, quasi eine fried­ liche Revolution. Die Lübecker kämpften für ihr Recht, lutherische Schriften zu lesen und gegen die katholische Predigt. Gemeinsam schwoll ihr Protest an, hallte von den Wän­ den wider und brachte selbst die Priester zum Schweigen. Dieser Mut und Gemein­ schaftssinn haben sich ausgezahlt, denn der Lübecker „Singekrieg“ ging als beispielhaftes Ereignis in die Geschichtsbücher ein. Aus Angst vor ausbleibenden Steuergeldern erlaubte die Lübecker Obrigkeit schließlich die reformatorischen Schriften. Kurz darauf sandte Martin Luther seinen Freund Johan­ nes Bugenhagen in die Hansestadt – an ­Pfingsten 1531 verkündete der Stadtrat die „Der Kaiser­lichen Stadt Lübeck ­Christliche Ordnung“. Der Grundstein des evangelischen Glaubens in Lübeck war gelegt.

ZEITRAUM WAHRHEI TSGEHALT ZEITZEUG EN

seit 1173 5 Hauptkirchen der Altstadtinsel mit insgesamt 7 Türmen

Sieben auf einen Streich

LÜBECK UM 1653


MAUS IN ST. MARIEN

Maus in St. Marien ZEITZ EUGE N

um 1200 ZEITR AUM

WAH RHEI TSGE HALT

Als der Dänenkönig Waldemar II. und sein Heer vor den Toren Lübecks wü­ teten, um die Stadt einzunehmen, taten sich die Fürsten des Lübecker Umlands und die Lübecker Bürger zusammen und am 22. Juli 1227, dem Tag der heiligen Maria Magdalena, fiel die Entscheidung bei Bornhöved. Lan­ ge schon tobte die Schlacht und die Al­ lianz verlor langsam an Boden, weil sie im Kampf von der Son­ ne geblendet wurde. Da schob sich eine Wolke in der Gestalt der heiligen Maria Magdalena vor die Sonne und verdun­ kelte den Himmel. Just in dem Moment kamen die Dithmar­ scher den fürstlichen Truppen als weltliche Unterstützung zu Hilfe und der Norden blieb frei.

Lübscher Glücksbringer

Schlechtes Wetter gibt es nicht

Fresko in der Hörkammer des Rathauses, Figur der Maria Magdalena in der Fassade des Holstentors ZEITZ EUGE N

um 1220 ZEITR AUM

WAH RHEI TSGE HALT

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Vor vielen hu nd wuchs am Fu ert Jahren ße der Marie n­ kirche ein pra chtvoller Ro­ senstock. Es wur dass die Stad de erzählt, t würde, solang frei bleiben e Aber wie man er blüht. w ein flüchtiger eiß ist Glück Zustand – eine Morgens war s d welk. Die Wur er Rosenstock zel des Übels war eine klei ne Maus, die ihren Hunger an zeln des Rose den Wur­ nstocks stillte Kurz darauf m . us Lübeck den D ste sich änen ergeben und wurde vi ele Jahre von ihnen besetzt .A endlich wied ls die Stadt er frei war, be ­ kam die Mau s Denkmal: Der ihr eigenes Maus hinter d Rat ließ die em Chor von St. Marien in St – als Mahnmal ein meißeln , kleinem Übel dass aus über Nacht großes Unglü ck kann. Die Lüb entstehen ecker tauften die Maus auf d Rosemarie, d en Namen ie heute die Liste aller Glü cksbringer in Lübeck un angefochten anführt. Wer sie wird vom Glü berührt, ck geküsst und kehrt im mer wieder nach Lübeck zu für ein Glück rück. Was !

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die Welt rt (nicht)

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Geld regie

Jürgen Wullenwever, eigent­ lich ein Hamburger Jung, setzte 1533 durch, dass der Rat der Stadt Lübeck neu geordnet wurde. Acht Bürgerliche wur­ den Ratsmitglieder, zwei davon Bürgermeister – einer war Wul­ lenwever. Sein Plan: Er wollte die Holländer aus der Ostsee vertrei­ ben und führte außerdem gleich gegen drei skandinavische Reiche Krieg, dafür brauchte er Geld, viel Geld. Bei der Neuordnung der Kirche im Rahmen der Reforma­ tion ließ er goldene und silberne Altargeräte, Kruzifixe und Leuchter einsammeln, um sie einzuschmelzen und zu Münzen prägen zu lassen. Das Ergebnis waren 96 Zentner Edelme­ tall. Ein guter Ansatz, aber dennoch besiegte Wullenwever seine Gegner nicht. Stattdessen wurde er umge­ bracht und sein von ihm in Sicher­ heit gebrachter Schatz blieb lange unentdeckt. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

um 1220 Teufel von St. Marien

Warten auf die Ewigkeit

Ein teufl

isch gute

Als die Lübecker ihre Marienkirche errichte­ ten, kam der Teufel des Weges und fragte, was sie denn da bauten. „Ein prunkvolles Wirtshaus“, so ihre Antwort, denn sie wollten den Teufel natürlich nicht verärgern, indem sie ihm von dem neuen Gotteshaus erzähl­ ten. Der freute sich: „Ein Wirtshaus, ein Ort von Laster und Trunk!“. Nun schien der Teufel ein wahrlich guter Baumeister zu sein und half den Lübeckern beim Bau der Marienkirche. Doch je weiter der Bau vo­ ranschritt, umso mehr dämmerte es dem Teufel, dass er betrogen worden war. Da nahm er wütend einen riesigen Stein, um die Marienkirche wieder zu zerstören. Die Lübecker flehten ihn an, die Kirche zu verschonen, und versprachen ihm, direkt nebenan ein Wirtshaus zu bauen, den Ratskeller. Das gefiel dem Teufel, er willigte ein und ließ den riesigen Stein dicht neben der Kirche fallen. Dort liegt er auch heute noch und auf ihm sitzt verschmitzt lächelnd ein kleiner Teufel aus Bronze, geschaffen von dem Bild­hauer Rolf Goerler und gestiftet von dem Ratskellermeister Joachim Berger im Jahr 1999. Tipp: Das Berühren der Hörner bringt Glück!

r Plan

TEUFEL VON ST. MARIEN

um 1533 Jürgen-Wullen­wever-Straße

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Es gab einmal einen alten, sehr reichen Lübecker Kaufmann, der einfach nicht sterben wollte. Immer, wenn der Tod an seine Tür klopfte, bat er ihn, sich noch zu gedulden. Und der Tod, so oft verschmäht, kam nicht wieder. Nun begab es sich, dass der reiche Lübecker Kaufmann älter und älter wurde und all seine Freunde und seine Familie starben – nur er nicht. Und so wurde aus dem Segen ein Fluch. Am Ende kletterte der gute Mann eines Nachts über eine Leiter an der Kirchenmauer von St. Marien hinauf bis unters Dach und wartete auf den Tod. Und wartete. Bis er irgendwann schrumpfte und letztlich versteiner­ te. Wer heute an der Briefkapelle nach oben schaut, kann ihn sehen: einen ängstlich kauernden, alten Mann, der sehr am Leben hing. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

steinalt Männlein steinalt St. Marien


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Hier beginnt der Ernst des Lebens Bildung im Wandel der Zeit – Heutzutage ist die Schulzeit für viele durchaus kein Zucker­ schlecken, aber allen derzeitigen Lübecker Schülern sei gesagt: Es geht noch schlimmer. In der 1262 gegründeten Rats­schule, den ­heutigen St. Jakobi-Pastorenhäusern, züchtigten die Lehrer ihre Schüler, meist Söhne von Ratsherren und Kaufleuten, mit dem Pritsch­holz, dem Rohrstock des Mittelalters. In einer Kloake unter besagten Pastorenhäusern haben Archäologen neben den gefürchteten Hölzern aber auch Wachstafeln mit mittelal­terlichen Inschriften und Zeichnungen, Rechenpfennige sowie Tintenfässer gefunden, die viel über das damalige Schulwesen berichten. Auf dem Lehrplan standen zunächst nur drei Fächer: Schrei­ ben, Lesen und Rechnen. Mädchen erhielten zu dieser Zeit, wenn überhaupt, Schulbildung nur in Frauenklöstern wie dem St. Annen-Kloster. Doch in Bildungsfragen hat die Königin der Han­ se eine Vorreiterrolle eingenommen: Bereits im März 1531 öffnete die Lateinschule im damaligen Katharinenkloster auf Bestreben des Reformat­ors Bugenhagen ihre Türen. Mit dem Katharineum war eines der ältesten Gymnasien Deutschlands gebo­ren.

Doch trotz großzügiger finanzieller Förderung durch das Klostervermö­ gen und Stiftungsgelder der St. Marien-Sängerka­ pelle stand das Kathari­ neum Ende des 18. Jahrhunderts kurz vor dem Aus. 1798 zählte man nur noch 27 Schüler. Die ursprüngliche Idee, die Schüler „zweckmäßig für den gelehrten Stand“ auszubil­den, reichte nicht mehr aus; die Vorberei­ tung auf kaufmännische oder handwerk­liche Beru­ fe fehlte ganz. Die Rettung brachte eine Schulre­form und die Einführung von Realschulklas­sen. Berühm­ te Schüler des Kathari­ neums sind die Gebrüder Mann, Willy Brandt, Ema­ nuel Geibel und Theodor Storm. Heute trägt Lübeck den Titel „Stadt der Wissen­ schaft“. Rund 10.000 Studierende aus den unterschiedlichsten Na­ tionen kommen in Lü­beck zusammen, um an der Universität zu Lübeck, der Fachhochschule Lübeck, der Musikhochschule oder der Fachhochschule des Bun­des zu studieren. Und Pritschhölzer wurden dort schon lange nicht mehr gesichtet… ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1262 St. JakobiPastorenhäuser, Katharineum


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Gestatten, Schlözer, Rodde-Schlözer

Sie gilt als Erfinderin des Doppelna­mens: Dr. Dorothea Rodde-Schlözer, geborene Schlözer. 1787 erhielt sie als erste Frau einen Doktor­ titel – übrigens der Philosophie – eine Revo­ lution in einer Zeit der abwegigen Annahme, dass Frauen zu wissen­schaftlichem Denken nicht fähig seien. Die geborene Göttin­gerin lernte im Alter von vier Jahren schreiben, studierte mit fünf Jahren Geometrie und sprach mit 16 Jahren schon zehn Sprachen. Ihre männliche Umwelt betrachtete ihre Entwick­lung jedoch argwöhnisch. So kom­ mentierte Friedrich Schiller die Promotion Dorotheas als „Farce“. 1792 heiratete Doro­ thea Schlözer den Reichsfreiherrn und Bür­ germeister M ­ attheus Rodde in Lübeck, bekam drei Kinder und unterschrieb fortan nur noch mit R ­ odde-Schlözer. Der Doppelname war geboren! Heute ist die Gewerbeschule Nah­ rung und Gastrono­mie, einst als Frauen-Ge­ werbeschule im Jahre 1882 gegründet, nach ihr benannt. ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1770–1825

Dorothea-Schlözer-Schule

Dorothea Schlözer


1858 1880 1895 1901

JUN.

1848 1853

Mai

1831

BIS 1832 Cholera-Epidemie Anlage des Allgemeinen Gottesackers vor dem Burgtor, keine Begräbnisse mehr in und vor den Kirchen Juden werden gleichberechtigte Lübecker Staatsbürger Das äußere Holstentor wird abgerissen, um Platz für den neuen Bahnhofsvorplatz zu schaffen – das weltberühmte Wahrzeichen wird erstmals von außen sichtbar 29. ERöffnung des Theaters in der Beckergrube Einweihung der Synagoge neben dem St. Annen-Museum BIS 1900 Bau des Elbe-TraveKanals, dadurch wird Lübecks Innenstadt zur Insel . 6 „Buddenbrooks“ von Thomas Mann erscheint


Theater Lübeck


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Wie geht’s uns denn heute? Gesundheit im Fokus – Beichte, Buße und Gebet waren im Mit­ telalter das Allheilmittel gegen Krankheit und Tod. Wer krank wurde, war selbst schuld, denn Krankheit galt als Strafe Gottes für sündi­ges Leben. Ohne Medikamente und ärztliche Versorgung lag das Schicksal der Menschen allein in Gottes Hand und oftmals über­nahmen Nonnen und Mönche die Pflege der Kranken. So auch in Lübeck im Heiligen-Geist-Hospital, das 1286 von gottesfürchtigen Kaufleuten gestiftet wurde. Die erschwingliche Behandlung me­dizinischer Probleme war meist Sache des Baders, der im soge­nannten Badehaus für Sitzbäder und Massagen und auf Wunsch auch für Haarschnitt und Rasur seiner Gäste sorgte. Neben dem damals allseits beliebten Aderlass gehörten das Schröpfen, die Behandlung von Geschwüren, ausgerenkte und gebrochene Knochen, Zahnprobleme und Wundversor­gung zu seinem mehr oder weniger erlernten Handwerk. Lübeck konnte um 1300 mit rund 16 Badehäusern aufwarten. Ein Zeichen für besondere Reinlichkeit, viele Krankheitsfälle oder einfach nur Lust an nackten Tatsachen. War man in Lübeck unheilbar krank und litt an Lepra oder dergleichen, wurde man in ein Siechenhaus vor den Toren der Stadt verbannt. Vorher wurde dem Todgeweihten noch eine Messe gelesen, dann überließ man ihn seinem Schicksal. Auch psychisch Kranke lud man vor dem Burgtor und dem Mühlen­ tor einfach ab und steckte sie in sogenannte Tollkisten. Dieser menschenunwürdige Umgang mit Krankheit und Tod ist zum Glück nur noch eine traurige Erinnerung an das Mittelalter. Im Laufe der Jahrhunderte bildete sich ein modernes und verantwor­ tungsbewusstes Gesundheitswesen heraus. Mit dem UKSH verfügt Lübeck heute gemeinsam mit Kiel über das zweitgrößte Universitätsklinikum Deutschlands. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit dem 13. Jahrhundert Heiligen-Geist-Hospital, UKSH Lübeck


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Fragwürdige Arznei Ein besonders kostbares Heilmittel im Mittelalter war „Mumia“, das aus zermah­ lenen ägyptischen Mumien hergestellt wurde. Es wurde reichen Patienten bei nahezu allen Beschwerden empfohlen und auch als Aphrodisiakum verkauft. Damals besaßen einige Apotheken in Europa ihre eigene Mumie, aus der das kostbare Heil­ mittel gewonnen wurde. So auch die 1412 eröffnete Ratsapotheke in Lübeck, deren ursprünglicher Standort in den 70er Jahren dem Neubau des Karstadt-Gebäudes wei­ chen musste. Bei den hierfür notwendigen Grabungsarbeiten fand man gut erhaltene Überreste einer Mumie. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

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2 x täglich vor dem Essen Neben den heute üblichen Medika­ menten wurden in Apotheken auch ­Gewürze gehandelt. Von der Rats­ apotheke exklusiv hergestellt wurde übrigens auch das Marzipan, das als wirksames Heil- und Stärkungsmittel galt. Erst im 17. Jahrhundert durf­ ten auch Zucker­bäcker und Krämer Marzipan in Lübeck produzieren. Der bekannteste Marzipanhersteller ist Johann Georg Niederegger, der mit seinem 1806 in Lübeck gegründeten Geschäft zu Weltruhm gelangte. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1407 Niederegger Marzipan

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Stark wie ein Löwe Älteste Apotheke in Lübeck ist heute die ­Löwen-Apotheke, die 1812 gegründet wurde und in einem der ältesten Back­ steinhäuser der Altstadt beheimatet ist. Die Bausubstanz geht auf die Zeit vor den großen Lübecker Stadtbränden des 13. Jahrhunderts zurück. Die Fassade steht unter Denkmalschutz. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1812 Löwenapotheke

1412–1816 Mumie in der Völkerkundesammlung

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Gemeinsam ist man stark Der Ärztliche Verein zu Lübeck wurde 1809 von 12 Ärzten ge­gründet und ist der älteste ärztliche Berufsverband in Deutschland. Vorausgegangen war 1806 die Schlacht bei Lübeck gegen napoleonische Truppen mit 3.000 Toten und unzähligen Verletzten, die es zu versorgen galt, und die damit verbunde­ ne Frage, wie man mit dieser kritischen Situation aus ärztlicher Sicht umgehen solle. Gemeinsam berieten die Ärzte sich, suchten nach Lösungen und gaben dem Rat der Stadt Empfeh­lungen, wie am besten verfahren werden sollte. Ihr Gründungsmotto war: „Ein Einzelner hilft nicht, sondern wer sich mit Vielen zur rechten Stunde vereinigt!“ ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1809 Ärtzeverein zu Lübeck e.V.


Das stinkt ja zum Himmel! Von Badehäusern, Trippen und Kloaken – Waschmaschine, elek­ trische Zahnbürste, Dusche und Toilettenspülung sind heute selbstverständlich. Aber wie war das im Mittelalter? Körperpflege spielte für viele Menschen damals keine große Rolle und Krankheiten konnten sich aufgrund mangelnder ­Hygiene schnell verbreiten. Die Menschen wuschen sich und ihre Wäsche mit Holzasche, Seife war ein seltener Luxusartikel. Diejenigen, die es sich leisten konnten, gingen in Badehäuser, in denen man in Zubern warm baden und sich verwöhnen lassen konnte – auf Wunsch inklusive Rasur, Liebesdiensten und Aderlass. Als später die Syphilis wütete, wurden die geselligen Wellnes­ soasen geschlos­sen. Zu groß war die Angst vor Ansteckung und auch die Kirche missbilligte die ungezügelten Sinnes­ freuden. Es gab keine Kanalisation und der Unrat in den engen Gängen und Höfen stank zum Himmel. In den damals noch ungepflasterten Straßen gingen die Lübecker auf „Trip­ pen“ aus Holz, um ihre Lederschuhe gegen den Morast zu schützen. Statt Wasser aus dem Brunnen und der Wakenitz trank man lieber Bier, denn das Gebraute erwies sich als ge­ sünder und bekömmlicher für den Magen. So sorgten nicht weniger als 180 Bierbrauereien im mittelalterlichen Lübeck für das beliebte Gesöff. Das stille Örtchen war damals die Kloake in den Hinterhöfen. Hier saß man auf einem Holzge­ stell über einem tiefen Schacht und ging seinen dringenden Geschäften nach – manchmal offen­bar gesellig zu zweit, denn bei archäologischen Ausgrabun­gen im Gründungsvier­ tel fand man unlängst einen Doppelsitz mit zwei Löchern. Es klingt kurios, aber die stin­kenden Plumpsklos von damals – übrigens die besterhaltenen in Nord-Europa – sind heute echte Schätze für die Archäolo­gen, denn in den historischen Abfallgruben entdecken sie oft wertvolle Fundstücke aus längst vergangenen Zeiten, die es als Teil des UNESCO Wel­ terbes zu bewahren gilt.

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WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

12.–16. Jahrhundert Alle Straßen mit dem Wort „Grube“ im Namen, z.B. Beckergrube

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Ich glaub mein Schwein pfeift! Schweine waren aus dem mittel­ alterlichen Lübeck nicht wegzu­ denken, obwohl der Gestank in den Häusern und Straßen uner­ träglich war. Sie fraßen alles, was ihnen zwischen die Hauer kam und machten auch vor menschli­ chen Leckerbissen nicht halt. So ließ sich ein Handwerker vom Rat der Stadt bescheinigen, dass sein Ohr von Schweinen abge­ fressen wurde, als er – vermutlich betrunken – nachts in den Straßen von Lübeck lag, und dass es sich bei dem fehlenden Ohr nicht um die damals übliche Leibstrafe für kleinen Diebstahl handelte. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

13.–15. Jahrhundert Lübisches Recht


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Das Ende des Gestankes

Das vergnügliche Geschäft Eine besondere Rarität aus der Zeit der napoleonischen Kriege und der leidvollen Franzosenzeit in Lübeck ist der Nachttopf mit dem Abbild Napoleons am Boden. Bei der Verrichtung seiner Notdurft bekundete der Lübecker Bürger damit zwar im Verborgenen aber unmissverständlich, was er von dem verhassten Besatzer Napoleon hielt. ZEITRAUM ZEITZEUGEN

1806–1813 Nachttopf

ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1811–1832 Burgtorfriedhof

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Eine saubere Sache Zahnpflege war schon im Mittelalter ein Thema – zumindest bei denen, die es sich leisten konnten. Das beweist ein Fund der Lübecker Archäologen aus dem Jahr 1953 in einer Kloake der Altstadt. Es handelt sich um ein Hygiene-Besteck aus der Zeit um 1500 und besteht aus einer Zahn­ bürste und einem Zahnstocher aus poliertem Knochen sowie einem Ohrlöffel zum Entfernen des Ohren­ schmalzes. Vermutlich führte es ein Kaufmann als handliches „Reiseset“ auf seinen Geschäftsreisen mit sich. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

NAPOLEONISCHER NACHTTOPF

9.

Sep.

Sep.

9.

WAHRHEITSGEHALT

Die napoleonische Herrschaft war den Lübeckern verhasst, aber sie hat in der Stadt auch etwas Revolutionäres bewirkt. So hat der französische Präfekt 1811 das amtliche Sterberegister eingeführt und 1812 ein Verbot von Beerdigungen innerhalb der Stadtmauern erlassen. Zuvor wurden die Toten – abgesehen von Opfern durch Pest, Lepra und Cholera – in der Regel in den Kirchen, auf den Kirchhöfen und innerhalb von Klostermauern bestattet. Dies führte Anfang des 19. Jahrhunderts zu erhebli­ chem Platzmangel und hygienischen Miss­ständen. Zwar wurde die neue Verordnung zum Bestattungswesen von den Lübeckern abgelehnt und schon ein Jahr später, als die Stadt befreit wurde, wieder aufgeho­ben, aber spätestens mit der Einweihung des Burgtorfried­ hofs 1832 vor den Toren der Stadt hat die Vernunft gesiegt.

um 1500 Hygieneset


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Der Schwarze Tod in Lübeck

Im Jahr 1349 setzte sich die Pest auch in Lübeck durch – ob Bürger oder Bettelmann, ob jung oder alt: Gevatter Tod machte keine Unterschiede und raffte unerbittlich etwa ein Drittel der Bevölkerung dahin. Um ihr Seelenheil besorgt, hatten Testamente zu der Zeit Hochkonjunktur: niemals mehr spendeten die Lübecker mehr Geld als in dieser Zeit. Man konnte nur hoffen, dass sich diese Großzügigkeit ausgezahlt hat, denn die letzte Ruhe fanden die Toten sehr häufig in namenlosen Massengräbern. Nachdem die Pestepidemie abgeklungen war, kamen erneut Kaufleute und Handwerker in die Stadt und ließen sich nieder. Die Bevölkerung wuchs und die Hansestadt blühte auf. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1350–1603 Friedhof St. Lorenz


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Der Schrecken des Mittelalters Bedenke, dass du sterben musst! Nichts hat die Menschen im Mittelalter so sehr an die eigene Vergänglichkeit gemahnt wie die Pest, der „Schwarze Tod“. Durch Flöhe von Ratten auf die Menschen übertragen, blieb die Ursache der Krankheit damals lange unbekannt. Die Symptome waren stark angeschwolle­ ne Lymphknoten um den Flohbiss, die innerlich bluteten; die Haut färbte sich bläulich-schwarz und die gefürchteten Beulen entstanden. Die Patienten klag­ ten über hohes Fieber und Schüttelfrost und die Krankheit führte – bis auf selte­ ne Ausnahmen – innerhalb weniger Tage in den sicheren Tod. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

Mitte des 14. Jahrhunderts Totentanz in St. Marien

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Etwas, das bleibt

Ein Massengrab als Zeuge der Pest in Lübeck: Archäologen fanden bei Ausgrabungen auf dem Areal des Heiligen-Geist-Hospitals rund eintausend Skelette aus der Zeit der großen Pestepidemie. Der feuchte Lübecker Untergrund machte es möglich, dass die Gebeine der Toten über die Jahrhunderte hinweg gut erhalten blieben und heute als stumme Zeitzeugen ihre Leidensgeschichte erzählen. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1991 archäologische Skelettfunde


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Von der Erfindung der Zeit Warum lübsche Uhren anders ticken – Wie anders wären unsere Tage, wenn wir all unsere Termine planen würden „nachdem der Hahn gekräht hat“, „in der größten Mittagshitze“ oder „nach Sonnenuntergang“. Was sich sehr nach der neuesten Erfindung eines Entschleunigungsforschers anhört, war für die Lübecker noch im Mittelalter ganz alltäglich.


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Selbst ist die Stadt

LÜBECKER INNENHOF

Das Tagwerk richtete sich nach der Natur, die Menschen erlebten die Zeit nicht als etwas Lineares, etwas Voranschreitendes, sondern betrachteten sie als einen ewigen Kreislauf. Die wohl bekannteste Zeitzeugin der Entwicklung der Zeitmessung ist die Turmuhr von St. Jakobi, die nämlich nur einen Zeiger hat. Zwei Erklärungs­ ansätze sind für ihre Entstehung denkbar: Der eine besagt, dass sich damals die Tore der Stadt für die Schiffer um Punkt sechs Uhr schlossen und dank der Uhr konnten die Seemänner die Zeit auch von Weitem erkennen. Die andere Erklärung ist, dass die Uhr mit dem einen Zeiger, gleich ­einer Sonnenuhr, an die Langsamkeit erinnern soll. Und diese Botschaft ist auch heute noch ­gültig: Man sollte sich viel mehr Zeit nehmen, die Königin der Hanse und die schönste Toch­ ter, das Seebad Travemünde, zu genießen und ganz ­unvoreingenommen die Schönheit auf sich wirken zu lassen. Einfach mal durch die Gänge und Höfe schlendern, die Kulturvielfalt Lübecks genießen oder bei einem Glas Wein und guten Freunden an der Obertrave einen langen Abend verbringen. Gelassenheit kommt von (sich Zeit) lassen. ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

Zeit ist relativ

Uhr von St. Jakobi

Als Grund für die innere Gelassen­ heit könnte man die mehr als 700-jährige Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der Hansestadt als eigener Staat deuten. So stand beispielsweise bis 1937 in Thomas Manns Pass unter Staatsangehö­ rigkeit der Begriff „Lübeckisch“. Wer so lange frei und eigenständig agiert, hat offenbar die Ruhe weg. In Lübeck braucht man also kein schlechtes Gewissen haben, wenn man sich einfach mal zurücklehnen und die Füße baumeln lassen will. Es ist schon viel Wasser die Trave hinunter geflossen … ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

Zeit ist relativ alle Lübecker und ihre Besucher mit der richtigen Portion Gelassenheit


1918

64 Über

Glüc

k und

Dank b

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it

Revolution: Meuternde Matrosen ergreifen die Macht und gründen Soldatenrat, später Arbeiterrat. Es folgt Reform des Wahlrechts zur Bürgerschaft 700-Jahrfeier der Reichsfreiheit Machtergreifung durch die NSDAP. Im Juli letzte Bürgerschaftssitzung Groß-Hamburg-Gesetz: Lübeck verliert seine Reichsfreiheit Alliierter Bombenangriff „Palmarum“. TEILE DER ALTSTADT WERDEN ZERSTÖRT Vergeblicher Antrag der Bürgerschaft auf Volksabstimmung über die erneute Eigenstaatlichkeit Lübecks (weitere Versuche 1949 und 1956) scheitern

1926 1933 1937 1942 1946


LÜBECK MÄRZ 1942


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Grenzen entstehen im Kopf Lübeck im Zonenrandgebiet – Nach dem Zweiten Weltkrieg teilten die Siegermächte Deutschland in vier Sektoren auf und nachdem einige Jahre ins Land gezogen waren, schlug 1949 die Geburtsstunde der Bundesrepublik (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Der traurige Höhepunkt dieser Teilung war der Bau der Berliner Mauer im August 1961.


NACH DER GRENZÖFFNUNG IN LÜBECK

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ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1949–1989 Grenzübergang Priwall

1.393 Kilometer Grenzanlagen, beginnend am Priwall, trennten jahrzehnte­ lang Familien und Freunde, zerschnitten Ortschaften, Wirtschaftsregionen und Verkehrswege. Die Lübecker waren nah am Geschehen, denn die Hansestadt befand sich als einzige Großstadt direkt am „eisernen Vorhang“ und verlor einen großen Teil ihres Hinterlandes. Der Ortsteil Schlutup besaß den nördlichsten Grenzübergang für Straßenverkehr zwischen der BRD und der DDR. Wer damals im Westen unmittelbar im Grenzgebiet wohnte, durfte im „kleinen Grenzver­ kehr“ über Selmsdorf in die DDR einreisen, um Verwandte in oft nur wenigen Kilometern Entfernung zu besuchen. Auf dem Priwall, der vom Westen her nur mit der Fähre erreichbar war, verlief die Grenze entlang des Travemünder FKK-Strandes. Zwei Wachtürme der Nationalen Volksarmee standen im Ge­ büsch, in unmittelbarer Nähe zu den Badenden. Die Grenze war im Lübecker Le­ ben allgegenwärtig. Aus der DDR zu flüchten war lebensgefährlich – Grenzstrei­ fen, Selbstschussanlagen, Wachhunde und Grenzsoldaten machten die Flucht in den Westen so gut wie unmöglich. Erst nach dem Mauerfall 1989 wurden die tödlichen Grenzsicherungs- und Sperranlagen abgebaut und die Bodenminen gesprengt, die Grenzübergangsstelle Selmsdorf abgerissen und der ehemalige Todesstreifen zum Naherholungsgebiet. Mag sein, dass die Grenzöffnung in Berlin mit mehr Medienaufmerksamkeit gefeiert wurde, aber Freudentränen, Begeisterung und große Erleichterung gab es auch in Lübeck auf beiden Seiten.

Letzte Ausfahrt: Schlutup In Schlutup erinnert heute die Grenzdokumentations-Stätte mit einer Dauerausstellung an die Tei­ lung Deutschlands. Ziel des kleinen Grenzmuseums in der einstigen Grenzstation des Bundesgrenz­ schutzes ist, die Erinnerung an die menschenverachtende DDR-Grenze zu bewahren und das geschichtli­ che Bewusstsein insbesondere der jungen Generation zu fördern. Die Ausstellung zeigt Zeitdokumente wie Uniformen, Orden und Fotos aus DDR-Zeiten sowie Videofilme zur Grenzöffnung 1989. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 2004 Grenzdokumentations-Stätte Schlutup


Was wäre wenn?

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Das Wunderkind aus Lübeck Was wäre aus Christian Henrich Heineken geworden, wäre er nicht im zarten Alter von vier Jahren verstorben? Geboren wurde er als Sohn einer Künstlerfamilie 1721 in Lübeck und galt als wahres Wunderkind, das Bewunderer aus ganz Europa in die Hansestadt lockte. Im Alter von einem Jahr trug er Verse aus dem Alten und Neuen Testament vor, mit zwei Jahren sprach er Latein und Französisch und mit drei Jahren war er ein Kenner der europäischen Geschichte. Der kleine Genius wurde bis zu seinem vierten Lebensjahr ausschließlich durch die Milch seiner Amme ernährt. Als er entwöhnt wurde, folgten Schwächeanfälle aufgrund einer unerkannten Zöliakie, eine Glutenunverträglichkeit, und er verstarb schließlich im Jahr 1725. Literarisch verewigt hat ihn der Dichter Theodor Storm in seiner Novelle „Der Schimmelreiter“ (1888): Auf die Bemerkung des Protagonisten Hauke, die Deiche taugten nichts, lacht ihm sein Vater Tede Haien ins Gesicht: „Was denn, Junge? Du bist wohl das Wunderkind aus Lübeck!“ ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1721–1725 Der Schimmelreiter von Theodor Storm


HOLSTENTOR

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Altes bewahren, Neues schaffen Denkmalschutz wird heute in Lübeck groß geschrieben, aber das war nicht immer so. Hätten sich nicht interessier­ te Bürger in den 70er Jahren für den Denkmalschutz in Lübeck und den Erhalt des mittelalterlichen Stadtbildes engagiert, wären viele sanierungsbe­ dürftige Altstadthäuser dem Streben nach Moderne zum Opfer gefallen. Die Bürgerinitiative Rettet Lübeck (BIRL) – ehrenamtlich seit 1975 aus Protest gegen eine Abbruch-Welle in der Altstadt entstanden – ist auch heute noch in Sachen Altstadtsanie­ rung und Denkmalschutz aktiv. Lübeck verdankt es seinen Bürgern, dass die Stadt im Jahre 1987 den UNESCO Welterbetitel verliehen bekam! ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1975 die BIRL, die auch heute noch aktiv für den Erhalt der Altstadt kämpft

Denkmalschutz vs. Industrie Lübeck ohne Holstentor? Undenkbar! Und doch stand es einst auf Messers Schneide, ob das Holstentor abgeris­ sen wird oder nicht. Denkmalschutz versus Industrialisierung: Mit nur einer Stimme Mehrheit entschied sich die Lübecker Bürgerschaft im Jahr 1863 nach langem Streit für die Restaurie­ rung des heute so berühmten Wahr­ zeichens der Hansestadt. Gründe für die damaligen Abrisspläne waren der Ausbau der Bahnverbindung nach Hamburg durch die Lübeck-Büchener Eisenbahn-Gesellschaft und die Er­ richtung eines neuen Bahnhofs, dem das Holstentor im wahrsten Sinne des Wortes im Weg stand.

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WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1863

Holstentor

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Drum prüfe, wer sich ewig bindet Der junge Johann Sebastian Bach reiste im Herbst 1705 ganze 400 Kilometer zu Fuß nach Lübeck, um dem berühmten Organisten an St. Marien Dieterich Buxte­ hude „zu horchen“. Er liebäugelte mit dem vorzüglichen Posten des Organisten der Stadt, da sein musikalisches Vorbild Buxte­ hude aus Altersgründen einen Nachfolger suchte. Das Ganze hatte jedoch einen Haken: die Heirat mit Buxtehudes ältes­ ter Tochter war Teil des Arbeitsvertrages (andere Zeiten, andere Sitten). Für den jungen Musikus war sie mit 30 Jahren viel zu alt und außerdem von eher „herbem Charme“. Und so kam es, dass Johann Sebastian Bach ledig von dannen zog und in Leipzig seine Wirkungsstätte fand. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1705 St. Marien


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ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

Über Glück und Dankbarkeit

1942–1987 Herabgestürzte Glocken in St. Marien, Baustelle Gründungsviertel

Von der Palmarumnacht zum UNESCO Welterbe – Drei der fünf ­Kirchen brannten, die Türme stürzten ein. In der Palmarumnacht 1942 überzogen 234 Maschinen der britischen Royal Air Force die Königin der Hanse mit einem Bombenhagel und hinterließen eine Schneise der Verwüstung. Der Luftangriff war das erste Flächenbombardement einer deutschen Großstadt im Zweiten Weltkrieg. Die Folgen des ­Angriffs waren verheerend. Die durch die Brandbomben verursachten Einzelfeuer entwickelten sich auf engem Raum rasch zu ­Großbränden.


GLOCKEN IN ST.MARIEN

320 Menschen kamen ums Leben, ein Fünftel der Altstadt wurde zerstört, mehr als 15.000 Lübecker wurden obdachlos. Noch heute erinnern die herabgestürzten Glocken von St. Marien an die Schreckensnacht. 1944 gelang es Eric M. Warburg gemeinsam mit Carl Jacob Burckhardt, Lübeck als Versorgungshafen des Roten Kreuzes vor weiteren ­größeren Luftangriffen zu schützen. Lübeck wurde am 2. Mai 1945 kampflos an die britischen Truppen übergeben. Die Hansestadt wurde für viele Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten zur neuen Heimat und zählte bald über 250.000 Einwohner. Bis die erste abendländische Stadt an der Ostsee ihre berühmte Stadtsilhouette zurückbekam, dauerte es Jahrzehnte. Vierzig Jahre lang haben die Lübecker ihre Kirchen wieder aufgebaut, zuletzt wurde 1987 der Turm von St. Petri wieder vollständig hergestellt. Im gleichen Jahr erhielt Lübeck als erstes Altstadtensemble in Nordeuropa den Titel UNESCO Welterbe, auf den die Lübecker auch heute noch besonders stolz sind. Im Gründungsviertel, das in der Palmarumnacht 1942 schwer beschädigt worden war, entsteht zurzeit ein modernes Wohnareal, das die Parzellenstruktur der mittelalterlichen Stadt nachahmt.


65 66 67 Platz ist in der kleinsten Bude

Früher zählte man 180 Wohngänge auf der Altstadtinsel, aktuell sind es immer noch rund 80. Die liebevoll restaurierten Gänge mit ihren kleinen Puppenhäusern sind heutzutage an Idylle und lübschem Charme kaum zu übertreffen, aber das war nicht immer so. Entstanden sind sie zum Anfang des 14. Jahrhunderts aus purem Platzmangel, denn der Handel in der Stadt blühte auf und die Bevölke­ rungszahl explodierte förmlich. Da es nur wenigen Berufsgruppen gestattet war, sich außerhalb der Stadtmauern niederzulassen, wie den Henkern, Scharfrichtern, Köhlern und Schäfern reichte der Wohnraum innerhalb der Mauern bald nicht mehr aus. So kamen geschäftstüchtige Kaufleute und andere findige Hausbesitzer auf eine Idee: Sie brachen kleine Gänge durch die Vorderfronten ihrer Häuser, bauten winzige “Buden” in den Hinterhöfen und vermieteten sie an Bedienstete, Tagelöhner, kleine Handwerker und einfache Seeleute mit ihren Familien. Die Verhältnisse waren ärmlich, dunkel und beengt. Die Bauherren hatten nur eine einzige Vorgabe beim Durchbruch eines neu­ en Ganges zu beachten: Es musste ein Sarg hindurchpassen … ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit dem 14. Jahrhundert über 80 Gänge auf der Altstadtinsel

Schlimmer geht immer

Milchbar anno dazumal

im 14. Jahrhundert

Wer hätte das gedacht? Verballhor­ nung ist eine Lübecker Erfindung! Sie geht auf den Lübecker Buchdru­ cker Johann Balhorn den Jüngeren († 1603) zurück, der eine hochdeut­ sche Übersetzung des Lübecker Stadtrechts druckte, die einige Fehler und Missverständnisse enthielt. Ob die Verschlimmbesserung der Ge­ setzestexte wirklich seine Schuld war oder auf das Konto der beiden Rechtsgelehrten des Stadtrats ging, die damals die Paragraphen vom Niederdeutschen ins Hochdeutsche übersetzten, ist bis heute nicht ge­ klärt. Peinlich nur, dass das Lübecker Stadtrecht Vorbild für viele andere Städte im Ostseeraum war – hoffent­ lich haben sie alle eine fehlerfreie Ausgabe erwischt!

z. B. der Bäcker Gang

WAHRHEITSGEHALT

Benannt wurden die Gänge oft nach ihren Besitzern oder nach den Beru­ fen ihrer Bewohner, wie zum Beispiel der Garbereiter Gang, der Brannt­ weinbrenner Gang oder der Bäcker Gang. Anzüglich mutet der “Titten­ taster Gang” an, dabei war er im Mittelalter eine wichtige Adresse für reiche Kaufleute, die – wie es damals üblich war – eine Amme zum Stillen ihrer Säuglinge suchten. Bevor eine Frau diesen durchaus ehrbaren Job bekam, prüfte man durch das Tasten ihrer Brust mit festem Griff, ob sie über ausreichend Milch für Spröss­ linge verfügte. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

ZEITRAUM ZEITZEUGEN

seit dem 16. Jahrhundert alles was heutzutage verballhornt wird

Wer weiß


HOLSTENTOR

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CONCORDIA DOMI FORIS PAX

Diese lateinische Inschrift ziert in goldenen Buchstaben die Feldseite des berühmten Holstentors und bedeutet „Eintracht drinnen – Friede draußen“ – ein frommer Wunsch und Mahnung zugleich. Die auf der Stadtseite des Holstentores befindlichen Buchstaben S.P.Q.L. stehen für die Abkürzung der lateinischen Worte SENATUS POPULUSQUE LUBECENSIS – ­Senat und Volk von Lübeck. Die Lübecker selbst übersetzen das gerne augenzwinkernd mit „Schlechtes Pflaster quält Lübeck” ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1478 Holstentor

denn sowas?

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Leckerer Sattmacher Wer an Lübeck denkt, der denkt auch an Marzipan. Aber Vorsicht beim Naschen: In 100 Gramm Marzipan stecken 500 Kilokalorien! Um die Herkunft des Marzipans ranken sich die unterschiedlichsten Geschichten. Am beliebtesten ist folgende: Um 1407 herrschte in Lübeck eine große Hungersnot. Es gab kein Korn mehr, um Brot zu backen und so trug der Senat den Lübeckern auf, alle Spei­ cher nach Essbarem zu durchsuchen. Sie fanden Mandelvorräte und Zucker und stellten daraus kleine Marzipan­ brote her. Lecker! ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit dem 15. Jahrhundert alle Lübecker Marzipanhersteller


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Einmal Bürgermeister, immer Bürgermeister Lübeck verfügt über eine lange Ahnengalerie von insgesamt 227 Bürgermeistern seit 1201. 65 von ihnen hängen heute noch im Rathaus und sind in den langen Fluren als Ölgemälde zu bewundern. Bis zu vier Bürgermeister waren im Mittel­ alter zeitgleich im Amt, meist erfahrene Fernhandelskaufleute, die die Geschicke der Handelsmetropole lenkten. Im Gegensatz zu heute wurde ein Bürgermeister damals vom Rat der Stadt aus seiner eigenen Mitte gewählt. Übrigens war man damals Bürgermeister auf Lebenszeit, lebte aber auch gefährlich, denn Bürger­ meister begleiteten ihre Flotten häufig in den Krieg … ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

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Ahnengalerie im Rathaus

„Allen zu gefallen, ist unmöglich” Von den Lübeckern gern zitierter Wahlspruch der Kapitänsvereinigung der Schiffergesellschaft, der heute noch vor dem historischen Restaurant in der Breite Straße am Eingang zu lesen ist. Passt eigentlich immer! ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1401 Eingang zur Schiffergesellschaft

Nächste Haltestelle: Fegefeuer! „Gehen Sie durch das Fegefeuer direkt ins Paradies!“ Was sich wie eine Ereigniskarte beim Monopoly-Spiel anhört, kann man in der Lübecker Altstadt live erleben. Denn wer durch die kleine Straße „Fegefeuer“ spaziert, gelangt direkt zum Dom und betritt ihn durch das „Paradies“. In dieser Vorhalle gab die Kirche früher Almosen aus und gewährte Verfolgten Schutz, denn im „Paradies“ endete die weltliche Rechtspre­ chung. Eine kleine, vom „Fegefeuer“ abzweigende Sackgasse nennen die Lübecker gerne scherzhaft „Hölle“, aber Vorsicht, wer hier abbiegt, gelangt nicht zum Paradies! ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

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seit 1201

seit 1173 Fegefeuer und Paradies am Dom

Pilgern und pilgern lassen To Salicheyd meyner Selen! Pilgerreisen gehörten im Mittelalter zu einem gottesfürchtigen Leben dazu. Wer selbst keine Zeit hatte zu pilgern, konnte auch pilgern lassen. Professionelle Wallbrüder und -schwestern machten sich gegen Bezahlung auf die Reise und trugen so zum Seelenheil ihres Auftraggebers bei. Pilgerab­ zeichen am Mantel oder Hut, die nur am Wallfahrtort selbst von lizensierten Handwerkern hergestellt wurden, dienten als Zeichen der Frömmigkeit und Beweis einer erfolgreichen Wallfahrt. Das bekannteste Beispiel ist die Jakobsmuschel als Abzeichen für das Pilgern auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Auch St. Jakobi in Lübeck war im Mittelalter Anlaufstelle für Pilgernde auf dem Weg nach Nordspanien zum Grab des Heiligen Jako­ bus. Sie kamen auf den drei großen Pilgerwegen von Osten auf der Via Baltica und von Norden auf der Via Jutlandica und Via Skandinavica. Die Pilger erhielten in der Gertrudenherberge in der Großen Gröpelgrube freie Kost und Logis und konnten sich drei Tage lang ausruhen, bevor sie wieder weiterziehen mussten. Übrigens: 2009 wurden die drei alten Pilgerrouten neu markiert und von vielen Menschen wiederentdeckt. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit dem Mittelalter Gertrudenherberge als Pilgerherberge


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Echtes Kirchturmdenken Aus eins mach zwei! Kaum war die Marienkirche 1250 als romanische Basilika mit einem Turm aus Backstein fertiggebaut und geweiht, da schmiedeten die Kaufleute bereits neue Pläne, um ihre Ratskirche am Markt noch größer, höher und moderner zu gestalten. Es begann ein 100-jähriges Facelifting im trendi­ gen Stil einer gotischen Kathedrale und aus nur einem Turm wurden zwei, die bis zu einer Höhe von 125 Metern emporragten, um weithin sichtbar Macht und Wohlstand der Kaufmannschaft zu symbolisieren. Grund für diese Planän­ derung war ein erbitterter Machtkampf zwischen dem Lübecker Rat und dem Bistum Lübeck, das „seinen“ Dom mit zwei Türmen in einer Höhe von 115 Me­ tern erbauen ließ. Das konnten die Kaufleute natürlich nicht auf sich sitzen lassen und scheuten keine Kosten und Mühen, um bei „ihrer“ Ratskirche noch einen obendrauf zu legen. Seitdem ist die Marienkirche „Mutterkirche nord­ deutscher Backsteingotik“ und Vorbild für Kirchen im gesamten Gebiet der mittelalterlichen Hanse. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1173 St. Marien, Dom zu Lübeck

ST. MARIEN


7 7 75 76 78 Tugend ist weiblich

Der prachtvolle Audienz­ saal des Rathauses er­ strahlt im roten Plüsch des Rokoko. Die Wände zieren zehn Gemälde des italie­ nischen Künstlers Stefano Torelli, die allesamt die Tugenden einer guten Re­ gierung verkörpern. Dazu gehören Wachsamkeit, Fleiß, Einigkeit, Klugheit, Freiheit, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Vorsicht, Mäßigung und Verschwie­ genheit. Alle Tugenden werden von Frauen dar­ gestellt, nur die Tugend der Verschwiegenheit ist männlich. Was will der Künstler uns damit sagen? ZEITR AUM WAH RHEI TSGE HALT ZEITZ EUGE N

seit dem 18. Jahrhundert Audienzsaal im Rathaus

Aufstand der Knochen­ hauer

Die Knochenhauer – heute würde man Fleischer sagen – wohnten im mit­ telalterlichen Lübeck in der nach ihnen benannten Fleischhauerstraße, ganz in der Nähe der Schlacht­ häuser an der Wakenitz vor den Toren der Stadt. Knochenhauer war ein angesehener Beruf und so manch einer brachte es durch den zusätzlichen Handel mit lebendem Vieh zu einigem Vermö­ gen. Allerdings durfte die Zunft der Knochenhau­ er – sehr zu ihrem Ver­ druss – nicht in der Stadt mitbestimmen, denn der Rat war fest in der Hand der Kaufleute und so soll­ te es auch bleiben. 1380 gab es erstmals „Lerm“ unter den selbstbewuss­ ten Knochenhauern in Lübeck und 1384 wäre es beinahe zu einem Auf­ stand der Knochenhauer gekommen, wenn er am Vorabend nicht verraten worden wäre. Der erboste Rat konfiszierte Häuser, Grundstücke und das Ver­ mögen der Verschwörer. Manche Knochenhauer konnten fliehen, andere wurden hingerichtet: „Ih­ rer ward ein Theil hinaus­ geschleift, gerädert und gevierteilt …“. ZEITRAUM WAHRHEI TSGEHALT ZEITZEUG EN

1384 Fleischhauerstraße

Hopfen und Malz, Gott erhalt’s!

Das Bierbrauen hatte im mittelalterlichen Lübeck eine große Tradition und war ein lukratives Ge­ werbe. Zeitweise gab es über 180 Brauhäuser in der Stadt, die meisten waren dort angesiedelt, wo sie an das Wasserlei­ tungssystem der Wakenitz angeschlossen waren. Die Brauhäuser waren mit ihrem hohen Wasserbe­ darf nämlich der Grund für die frühe Wasserkunst aus den Jahren 1294 am Hüxtertor und 1302 am Burgtor. Bier wurde auch „flüssiges Brot“ genannt, da es als reichhaltiges Nahrungsmittel diente und von Alt und Jung zu jeder Tageszeit getrunken wurde – sogar zur Fasten­ zeit war es erlaubt. Es gab Stadtbier, Stopbier und Exportbier mit stärkerem Alkoholgehalt, das in den Ostsee-Raum, aber auch nach England, Holland und Flandern und in der frühen Neuzeit sogar bis nach Ostindien geliefert wurde. Das “Brauberger zu Lübeck” in der Alfstra­ ße ist heute die einzige Brauerei Lübecks. Ihr Kon­ zept ist das Brauen von Zwickelbier, wie es bereits im Mittelalter hergestellt wurde. ZEITRAUM WAHRHEI TSGEHALT ZEITZEUG EN

seit dem 13. Jahrhundert Brauberger zu Lübeck

Rätselhafter Rotspon

„Lübecker Rotspon“ ist ein ganz besonderer Trop­ fen und gehört ebenso wie das Marzipan zu den Lübecker Spezialitäten. Der Name geht auf den niederdeutschen Aus­ druck für „Span“ – Holz­ span – zurück. Rotspon war also ursprünglich Rotwein aus Holzfässern. Die Anfänge des Lübecker Rotweinhandels gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Damals kamen die ersten Koggen der Hanse an die französische Westküste und brachten ­Bordeaux-Weine mit. Bedeutung gewann der Weinhandel jedoch erst 1530, als der Lübecker Kaufmann Thomas Bugen­ hagen der Überlieferung nach als erster begann, Rotwein in größerem Maße einzuführen. Seit dieser Zeit, und verstärkt vom 17. Jahrhundert an, wird französischer Rot­ wein in Lübeck „veredelt“. Die erstaunliche Qualitäts­ verbesserung als Folge der Lagerung in Lübecker Weinkellern wurde zuerst im Jahre 1806 durch fran­ zösische Offiziere erkannt. Nachdem Napoleons Armee die Stadt besetzt hatte, fanden die Offiziere, dass ihnen der Bordeaux aus Lübecker Weinkellern erheblich besser mundete als daheim. Man wollte der Sache später auf den Grund gehen. In Bor­deaux wurden die gleichen Wei­ ne in mehrere Fässer ab­ gefüllt. Einige blieben in Bordeaux, andere wurden nach Lübeck gebracht und dort eingelagert. Nach einer angemessenen Zeit der Reife und Lagerung ergab eine Weinprobe, dass die französischen Offiziere sich nicht geirrt hatten. Eine Erklärung dafür gibt es allerdings bis heute nicht. ZEITR AUM

WAH RHEI TSGE HALT ZEITZ EUGE N

1530 Lübecker Rotspon


79

Ein Gedicht Zu Lübeck auf der Brücken, da steht der Gott Merkur. Er zeigt in allen Stücken olympische Figur. Er wusste nicht von Hemden in seiner Götterruh; drum kehrt er allen Fremden den blanken Podex zu. Daneben auf der Brücke, da steht noch ne Dame aus Stein, sie sieht den verlängerten Rücken und findet das gar nicht fein. Sie sieht ihn schon hundert Jahre und wäre sie nicht stumm, dann hätte sie schon längst gesagt: he’ Merkur, dreh dich doch mal um! Gedicht des Lübecker Stadtpoeten Emanuel Geibel (1815–1884) ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit dem 19. Jahrundert Puppenbrücke

PUPPENBRÜCKE


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Wer mit dem Tod tanzt Memento mori! Besondere Berühmt­ heit hat der „Lübecker Totentanz“ erlangt, auch wenn das mittelalter­ liche Monumentalwerk 1942 bei dem britischen Luftangriff auf Lübeck voll­ ständig zerstört wurde. Der makabere Bilderreigen von Bernt Notke aus dem Jahr 1464 bannte den tanzen­ den Tod und seine Opfer auf eine 30m lange Leinwand in St. Marien. Er entstand ganz unter dem Eindruck der Pest, die damals auch in Lübeck schrecklich wütete. Keiner konnte dem Tod entrinnen – egal welchem Stand er angehörte. Wer von ihm zum Tanz aufgefordert wurde, musste mit ihm gehen. Darf ich bitten? ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

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EmAnuel Geibel

Dem Lübecker Stadtpoeten ist ein Denkmal neben dem Heiligen-Geist-Hospital gewidmet. Wer in der Schiffergesellschaft für eine kleine, feine Gesellschaft einen besonderen Tisch erbittet, fragt nach dem Geibeltisch. Etwas erhöht, mit Blick zur Jakobikirche, soll er dort oft gesessen und gedichtet haben. Der Legende nach hat er – wenn er knapp bei Kasse war – mit einem Gedicht bezahlen dürfen. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1815–1884 Geibeltisch in der Schiffergesellschaft

1464–1942 Nachbildung des Totentanzes in St. Marien

Wer nicht hören kann,


82 83 84 Hansekoggen

Der Schiffstyp, den die Hanse häu­ fig im Schiffsverkehr nutzte, war die Kogge. Es war ein bauchiges, einmas­ tiges Frachtschiff mit einem flachen Boden, der es erlaubte, auch seichte Gewässer anzulaufen. Sie war mit einem großen Segel, dem Rahsegel, ausgestattet. Eine Kogge konnte mit wenigen Mann Besatzung bis zu 90 Tonnen Fracht transportieren. Auf einer Handelsreise kam es vor, dass der Kaufmann oder einer seiner Vertrauensmänner die Kogge beglei­ teten. Meist gab es an Bord einen Schreiber mit Buchhalterfunktion, der genau über die Wirtschaftsgüter Buch führte und kontrollierte, welche Teile der Ladung welchem Anteilseigner der Kogge zustanden. Die LISA VON LÜBECK, die im Lübecker Hansahafen liegt, ist die Re­ konstruktion eines Kraweels aus dem 15. Jahrhundert. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

15.–17. Jahrhundert

Ein Besuch des Kaisers

1375 kam Kaiser Karl IV. nach Lübeck – an den Besuch erinnert eine Gedenktafel an der Fassade des Eckhauses Königstraße/Dr.-Juli­ us-Leber-Straße 15. Seine Gattin war gegenüber im Gebäude der heutigen Löwenapotheke untergebracht. Für den Besuch wurde extra eine höl­ zerne Brücke über die Königstraße gebaut, damit die beiden unbemerkt von den schaulustigen Bürgern Um­ gang miteinander pflegen konnten. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

1375 Gedenktafel an der Fassade des Eckhauses Königstraße/ Dr.-JuliusLeber-Straße

Lisa von Lübeck im Hansahafen

muß

fühlen

Familientragödie

Es sollte ein Tag der Freude sein – der Tag, an dem der älteste Sohn der Kaufmannsfamilie Vorrade Hochzeit in Lübeck halten wollte. Doch als er zur Kloake in den Hinterhof ging um seine Notdurft zu verrichten, kehrte er nicht mehr zur Hochzeitsgesellschaft zurück. So ging sein Bruder auf die Suche nach ihm – und auch dieser blieb verschwunden. Später fand man beide jämmerlich ertrunken in der Jauchegrube. Das war nicht nur ein tragischer Unfall, sondern auch das Ende der Familie Vorrade. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

14. Jahrhundert Brömserhof im Aegidienviertel


85

86

...unsere Glock hat acht geschlagen! Wenn die Sonne langsam unterging und die vier Lübecker Stadttore am Abend verschlossen wurden, be­ gann anno dazumal der Dienst des Nachtwächters. Seine Aufgabe war es, innerhalb der Stadtmauern für Ruhe und Ordnung zu sorgen und zu jeder vollen Stunde der schlafenden Stadt zu verkünden, wie spät es war. Ausgestattet mit einer Laterne, einer Lanze und einem Signalhorn lief er durch die dunklen Straßen und prüfte, ob Fenster und Türen der Häuser verschlossen waren und sich kein Diebesgesindel in den engen Gassen herumtrieb. Er schickte Trunkenbolde vom Wirtshaus schnurstracks nach Hause und lieferte vermeintliche Übeltäter auf der Wache ab. Eine seiner wichtigsten Aufgaben war das Melden von Bränden, denn Feuer war eine ständige Gefahr in der eng bebauten Stadt, gab es doch in jedem bewohnten Haus eine Feuerstelle zum Kochen und offenes Licht. So trug er stets ein Signalhorn bei sich und alarmierte damit im Falle einer Ge­ fahr lautstark die Bevölkerung. Die nächtliche Torsperre wurde in Lübeck 1864 endgültig aufgehoben und die Stadt wuchs über die Altstadtinsel hinaus. Die Nachtwächter waren noch bis 1868 im Einsatz, danach wur­ den sie durch einen Polizeidienst abgelöst.

Wer einmal am Ufer der malerischen Obertrave spazieren geht oder eine Bootstour auf der Trave macht, der sieht zwischen dem Kleinen Bauhof und der Dankwartsgrube oftmals frisch gewasche­ ne Wäsche auf der wahrscheinlich längs­ ten Wäscheleine der Welt im Wind flattern. Die Straße wird deswegen scherzhaft auch oft „Schlüpfer-Allee“ genannt, aber warum hängt die Wäsche dort? Eine Legende besagt, dass es aufgrund der ständigen Hochwassergefahr an der Obertrave keine Trockenkeller in den Häusern gab und ein Privileg aus dem 14. Jahrhundert den Anwohnern gestattete, ihre nasse Wäsche öffentlich an der Straße zu trocknen. Bis heute! Übrigens nicht zu verwechseln mit dem „Unterhosen-Gang“ zwischen Wahmstraße und Aegidienstraße, in den man – wie in eine lange Unterhose – über einen Eingang und zwei schmale Ausgän­ ge hinein- und wieder herausschlüpfen kann. Verschlüpft!

Hört Ihr Leut‘ und lasst Euch sagen …

ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

bis 1868 Nachtwächterführungen

Ganz schön schlüpfrig

ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

AN DER OBERTRAVE

seit dem 14. Jahrhundert Wäsche an der Obertrave, Gang zwischen der Wahmstraße 46 und Aegidienstraße


87,5 87

Wer hat’s erfunden? Das Lübecker Hütchen hat Weltruhm erlangt und doch wissen die wenigs­ ten Menschen, was sich hinter diesem Namen verbirgt und dass es tatsäch­ lich eine Lübecker Erfindung ist! Das Hütchen ist orange-weiß gestreift, kegelförmig, früher aus Gummi, heute aus Kunststoff gefertigt und wird im öffentlichen Straßenverkehr als Absperrung eingesetzt. Jawohl, es handelt sich um einen Verkehrs­ leitkegel, auch Pylon genannt! Er wurde 1952 von Ewald Kongsbak erfunden, der in Lübeck einen techni­ schen Großhandel betrieb. Die Idee zum Lübecker Hütchen entwickelte er, nachdem er Zeuge eines tödlichen Autounfalls geworden war, der durch die damals übliche Fahrbahnsperrung – rot-weiß gestrichene 200 Liter-Öl­ fässer, die mit einem Stein beschwert waren – verursacht wurde. Der Stein flog durch die Wucht des Aufpralls durch die Windschutzscheibe des aufgefahrenen Autos und erschlug den Fahrer. Ewald Kongsbak tüftelte fieberhaft, bis das Lübecker Hütchen geboren war und es noch 1952 zum ersten Einsatz kam. ZEITRAUM WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1952 Lübecker Baustellen, die durch die Hütchen abgesichert sind

Auferstanden aus Ruinen … Nein, hier geht es nicht um die einstige DDR-Hymne, sondern um das Gründungsviertel in der Lübecker Altstadt, das in der Bombennacht zu Palmarum 1942 fast vollständig zerstört wurde. Wo sich einst das älteste Kaufmannsviertel der Altstadt befand, entsteht zurzeit ein städtebauliches Projekt, das bundesweit einmalig ist. Auf den Originalgrundstücken des historischen Wohnquartiers aus dem 12. Jahrhundert werden 38 moderne Stadthäuser gebaut, die ab 2020 Platz für viele verschiedene Lebens- und Wohnformen bieten werden. Das neue Gründungsviertel soll sich dem denkmalgeschützten historischen Stadtbild anpassen und gleichzeitig mit einem Mix aus Wohnen, Arbeiten und Geschäften zu neuem Leben erweckt werden. Ob das Konzept aufgeht und der Gründer-Funke auf seine neuen Hausbesitzer überspringen wird, kann man an dieser Stelle nur vermuten und man darf auf die Fortsetzung der Geschichte gespannt sein... ZEITRAUM

WAHRHEITSGEHALT ZEITZEUGEN

seit 1942 Gründungsviertel


Günter

Ab 1.

nov.

Okt.

1956 1964 1971 1987 1989 1999 2015 2018

JAN.

1950

Lübeck wird Standort des Bundesgrenzschutzes: 1951 rücken 1800 Soldaten in der Kaserne in St. Hubertus AN Erste Nordische 30. –4. Filmtage Eröffnung der Medizinischen Akademie Lübeck (später Universität zu Lübeck) Willy Brandt erhält Friedensnobelpreis Altstadt wird zum UNESCO Welterbe erklärt Grenzöffnung zur DDR (Schlutup) 25 Günter Grass erhält Literaturnobelpreis Eröffnung Europäisches Hansemuseum Jubiläumsfeier 875 Jahre Lübeck

26 Willy


HOLSTENTOR


Veransta


altungen luebeck-hat-geburtstag.de


MARZIPAN AUS LIEBE .

SEIT 1806.

CAFÉ NIEDEREGGER Im Herzen der Lübecker Altstadt wurde das Café Niederegger im Jahre 1806 vom Konditormeister Johann Georg Niederegger gegründet und wird heute in siebter und achter Generation geführt. Genießen Sie die original Niederegger Nusstorte mit einem Kännchen Kaffee, Tee oder Schokolade.

Located right in the heart of Lübeck, the café was founded in 1806 by the master confectioner Johann Georg Niederegger. Nowadays it is run by the seventh and eighth generation of the same family. Enjoy the original Niederegger nut cake served with a pot of coffee, tea or hot chocolate.

Anzeige Niederegger

CAFÉ Die weltberühmte Niederegger Nusstorte und andere süße sowie herzhafte Spezialitäten genießen. Enjoy the world-famous marzipan nut cake and other sweet or savoury specialities.

MARZIPAN-MUSEUM Museum der Geschichte des Marzipans (kostenloser Eintritt). Spezialangebote: Führungen, Modellieren (für Gruppen). Museum of the history of marzipan (free entry). Special offers: guided tours, moulding (for groups).

MARZIPANERIE Über 300 Marzipan-Spezialitäten in Confiserie-Qualität. Von der Mandel bis zur Herstellung alles aus eigener Hand. More than 300 marzipan specialties. The whole process in one place, from almond to production. Reservierungen und Informationen unter cafe@niederegger.de oder 0451 5301-126/-127 www.niederegger.de

For further information and reservation contact cafe@niederegger.de or +49 (0)451 5301 126/127 www.niederegger.de


JAN.

13. SINFONIA

JAN.

7. TRAVEMÜNDER LIEDERTAFEL JUBILÄUMSKONZERT MIT GEDENKGOTTESDIENST

Am 7. Januar 1843 von 23 Trave­ münder Herren gegründet, hat die Travemünder Liedertafel das kultu­ relle Leben Travemündes inzwischen 175 Jahre mitgeprägt. Die heutigen drei Chöre der Liedertafel sind aus Travemünde nicht wegzudenken und vertreten ihre Heimatstadt als musikalische Botschafter landesweit und in aller Welt: „DER PASSAT CHOR“, „Der Gemischte Chor“ und „De TraveMünder“. Im Seebadmuse­ um Travemünde ist eine ganzjährige Ausstellung der Liedertafel gewid­ met. WO EINTRITT

15 Uhr St. Lorenz Kirche Travemünde Frei (Spenden erbeten)

JAN.

11. LÜBECK: 9 JAHRHUNDERTE IN 9 OBJEKTEN Vortragsreihe des Archivs der Hansestadt Lübeck und des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde

Ein kostbarer mittelalterlicher Goldgulden und zwei deformierte Pistolenkugeln aus dem Jahr 1932 – nur zwei Beispiele der Objekte, die im Mittelpunkt dieser Vortragsreihe stehen. Was können sie uns erzäh­ len? In neun Vorträgen werden ausgewiesene Kenner ungewöhn­ liche, zum Teil noch nie öffentlich gezeigte Gegenstände vorstellen und neue Blicke auf Lübecks Ge­ schichte werfen. Prof. Dr. Manfred Gläser beginnt mit einem Fundstück aus der Slawenzeit am Anfang der lübschen Geschichte. WANN WO EINTRITT

J

r a na u

WO EINTRITT

19.30 Uhr Musikhochschule, Großer Saal 14 /19 € (erm. 8/12 €) bei Lübeck-Ticket und an der Abendkasse

20. LÜBECK IM FILM Vampire im Alten Speicher, Heidi auf dem Turm der Marienkirche, Hein­ rich George in Brandnacht-Trüm­ mern oder die Immenhof-Mädels auf dem Markt: Immer wieder griffen Filmemacher auf die weltbe­ rühmten Denkmäler und Kostbar­ keiten der Lübecker Stadtarchitektur zurück, um Leinwand-Ikonen zum Leben zu erwecken. Ab Januar brin­ gen die Nordischen Filmtage Lübeck Filmgeschichte und Stadtarchitektur in einer einzigartigen Kino-Reihe zusammen, in der jeden Monat ein Lübeck-Film an einem ungewöhnli­ chen Ort aufgeführt und spektakulär neuinterpretiert wird. Los geht es mit dem Stummfilmklassiker „Nosfe­ ratu“ mit modernen DJ-Klängen von Raphaël Marinneau und „Heidi kehrt heim“. WANN

WO EINTRITT

INFOS

16.30 Uhr (Heidi kehrt heim), 20 Uhr (Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens, Stummfilm mit Live-Musik) St. Petri 5 € (Heidi kehrt heim), 10 €/8 € erm. (Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens) filmtage.luebeck.de

18 Uhr Rathaus, Audienzsaal Frei

tiert

01

2018

WANN

JAN.

WANN

Unter Leitung des renommierten Dirigenten, Organisten und Spezia­ listen für Alte Musik Ton Koopman spielt das Barockorchester der Musikhochschule Lübeck Werke von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen Carl Philip Emanuel und Wilhelm Friedemann. Auf dem Programm stehen die Orchestersuite Nr. 3 D-Dur BWV 1068 mit ihrem berühmten „Air“, ein Concerto für Soloinstrument und Orchester sowie drei barocke Sinfonien.

präsen

Raphaël Marinneau


Zum 13. Mal treffen sich Gegen­ wartsautoren in Lübeck, um mitein­ ander über ihre aktuellen Arbeiten zu diskutieren. Dieses Arbeitstreffen findet zwar hinter verschlossenen Türen statt, aber zum Abschluss des Lübecker Literaturtreffens lesen die teilnehmenden Autoren aus ihren Werken vor. WANN WO EINTRITT

02

Dez.

– DIE OVERBECKGESELLSCHAFT 2018 Feb.

2018 F

r a be ru

19 Uhr Theater Lübeck, Kammerspiele 15/10 € erm./5 € für Schüler im Klassenverbund. Theaterkasse: Tel. 0451–399600

im Jahr ihres 100jährigen Bestehens Die Overbeck-Gesellschaft ist eine sehr geschätzte Adresse für zeit­ genössische Kunst im Norden. Seit dem Gründungsjahr 1918 zeigt der Lübecker Kunstverein satzungsge­ mäß „das jeweils Beste an aktueller Kunst“, was für ihn erreichbar und möglich ist. Nach seiner Sanierung 2018 wird der Overbeck-Pavillon in neuem Glanz erstrahlen. Im Februar und März ist die erste Ausstellung dieses Jahres von Nina Canell zu sehen. Die Overbeck-Gesellschaft ist eine sehr geschätzte Adresse für zeitgenössische Kunst im Norden. Seit dem Gründungsjahr 1918 zeigt der Lübecker Kunstverein satzungs­ gemäß „das jeweils Beste an aktu­ eller Kunst“, was für ihn erreichbar und möglich ist. Nach seiner Sanie­ rung 2018 wird der Overbeck-Pa­ villon in neuem Glanz erstrahlen. Im Februar und März ist die erste Ausstellung dieses Jahres von Nina Canell zu sehen. WANN WO

EINTRITT

Feb.–März (Ausstellung Nina Canell) St. Petri n.a.

01 Born to be Queen

FEB.

6. FABIAN LENK LIEST AUS „Die Zeitdetektive – der Betrüger von Lübeck“ Mit den „Zeitdetektiven“ ist Fabian Lenk eine bei vielen Kindern be­ liebte Reihe gelungen. Vor einem authentischen historischen Hinter­ grund müssen die „Zeitdetektive“ jeweils einen spannenden Kriminal­ fall lösen. Die Bücher kombinieren so Spannung und Geschichtsunter­ richt über die jeweilige Epoche. Im Band „Der Betrüger von Lübeck“ reisen die Zeitdetektive in das Lübeck der Hansezeit zurück. Ob die Zeitdetektive dort den Überfall auf einen reichen Kaufmann aufklären können? GESCHLOSSENE VERANSTALTUNG FÜR SCHULKLASSEN DER 4.–6. KLASSE WANN 10 Uhr WO EINTRITT

Stadtbibliothek, Scharbausaal Frei, Anmeldung ab Januar 2018 unter Tel. 0451/122-4115

OFFENE LESUNG FÜR KINDER AB 9 JAHREN WANN

WO EINTRITT

16 Uhr Kinder- und Jugendbibliothek Frei

8. LÜBECK: 9 JAHRHUNDERTE IN 9 OBJEKTEN FEB.

FEB.

3. LÜBECKER LITERATURTREFFEN

Vortragsreihe des Archivs der Hansestadt Lübeck und des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde

Ein kostbarer mittelalterlicher Goldgulden und zwei deformierte Pistolenkugeln aus dem Jahr 1932 – nur zwei Beispiele der Objekte, die im Mittelpunkt dieser Vortragsreihe stehen. Was können sie uns erzäh­ len? In neun Vorträgen werden aus­ gewiesene Kenner ungewöhnliche, zum Teil noch nie öffentlich gezeigte Gegenstände vorstellen und neue Blicke auf Lübecks Geschichte wer­ fen. Lassen Sie sich von Prof. Oliver Auge alles über die berühmteste Urkunde Lübecks, das Reichsfrei­ heitsprivileg, erzählen. WANN WO EINTRITT

18 Uhr Rathaus, Audienzsaal Frei


WANN WO EINTRITT

INFOS

20 Uhr Privathäuser in der gesamten Lübecker Altstadt 15 € (Schüler u. Studenten erm.) in den Buchhandlungen maKULaTUR und Langenkamp www.grosse-kiesau.de

FEB.

27. LÜBECK BEI NACHT Archäologischer Spaziergang mit Dr. Manfred Schneider

Lübeck ist die archäologisch am besten untersuchte Stadt Deutsch­ lands. Seit 1948 wurde die Altstadt bei weit über 1000 Ausgrabungen und Notbergungen systematisch erforscht, dabei wurden rund 3,5 Millionen Funde geborgen. Die Lübecker Ergebnisse sollen bei spätabendlichen Spaziergängen mit dem Bereich Archäologie und Denkmalpflege vermittelt werden, die vom Burgkloster über das Grün­ dungsviertel und den Markt bis zur Großen Petersgrube führen. WANN WO EINTRITT

18 Uhr (ca. 2,5 Std.) Vor dem Burgkloster, Hinter der Burg 2-6 Frei

2018

„Ordnung und Widerstand“ – An­ passung und Revolte. Darum dreht sich diesmal die schönste Nacht des Jahres, die vom Verein Große Kiesau Literaturnacht e.V. und der künstlerischen Leitung von Reinhard Göber gestaltet wird. In diesem Jahr werden 23 AutorInnen und SchauspielerInnen aus dem gesam­ ten deutschsprachigen Raum in 18 Privathäusern der Lübecker Altstadt lesen. Im Lübecker Jubiläumsjahr wird ein besonderes Augenmerk auf die jüngere Stadtgeschichte gelegt.

03

FEB.

24. ORDNUNG UND WIDERSTAND – 12. GROSSE KIESAU LITERATURNACHT

MärZ

Vortragsreihe des Archivs der Hansestadt Lübeck und des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde

Ein kostbarer mittelalterlicher Goldgulden und zwei deformierte Pistolenkugeln aus dem Jahr 1932 – nur zwei Beispiele der Objekte, die im Mittelpunkt dieser Vortrags­ reihe stehen. Was können sie uns erzählen? In neun Vorträgen werden ausgewiesene Kenner ungewöhn­ liche, zum Teil noch nie öffentlich gezeigte Gegenstände vorstellen und neue Blicke auf Lübecks Ge­ schichte werfen. Eine Goldmünze aus dem 14. Jahrhundert und das, was sie uns über das mittelalterliche Lübeck erzählen kann: Prof. Dr. Rolf Hammel-Kiesow nimmt Sie mit auf Entdeckungsreise. WANN WO EINTRITT

18 Uhr Rathaus, Audienzsaal Frei

MärZ

Große Kiesau

März

8. LÜBECK: 9 JAHRHUNDERTE IN 9 OBJEKTEN

9. FESTAKT ZUM JUBILÄUM Die Hansestadt Lübeck lädt zum Festakt des Stadtjubiläums in die Musik- und Kongresshalle (MuK). Um 16 Uhr setzt der Empfang den offiziellen Startpunkt zum Jubilä­ umsjahr 2018 und eröffnet die Fei­ erlichkeiten des gesamten Jahres. Bei Musik, szenischen Darbietungen und angeregten Gesprächen feiert Lübeck Geburtstag! WANN WO EINTRITT

16 Uhr MuK, Rotunde Frei, begrenzte Anzahl an Sitzplätzen, Anmeldung erforderlich an kulturbuero@luebeck.de


BAADER - ein Weltmarktführer mit Wurzeln in Lübeck Die BAADER Gruppe mit Sitz in der Hansestadt Lübeck steht für Highend-Food-Know How, Made in Germany. Die BAADER Gruppe bietet technische Hochleistungsmaschinen und Lösungen für die industrielle Fisch-, Geflügel-, Fleisch-, Obst- und Gemüsebearbeitung. BAADER ist einer der innovativsten Maschinenbauer und Engineering-Unternehmen im Rahmen des Fischgeschäfts und investiert einen erheblichen Teil seines Umsatzes für Forschung und Entwicklung. Die Unternehmensgruppe wird von der geschäftsführenden Gesellschafterin Petra Baader seit 1995 in dritter Generation familiengeführt. Gegründet wurde die Nordische Maschinenbau Rud. Baader GmbH + Co. KG. 1919 von ihrem Großvater Rudolph M. J. Baader. Er revolutionierte die bis dahin manuell betriebene Fischverarbeitung durch seine genialen Maschine, die 2.700 Fische in der Stunde verarbeitete. Heutige Hochleistungsmaschinen von Baader können demgegenüber bis zu 24.000 Fische pro Stunde, je nach Fischart, schneiden. Seit vielen Jahren gilt das Lübecker Erfolgsunternehmen als „Hidden Champion“ für Fischverarbeitungsmaschinen und wurde 2010 in das „Lexikon der deutschen Weltmarktführer“ aufgenommen. Zusätzlich hat sich BAADER erfolgreich der Geflügelverarbeitung zugewandt. 1997 übernahm die BAADER Gruppe die US-Firma Johnson Food Equipment sowie 2009 100% der dänischen Firma LINCO Food Systems A/S. Damit avancierte das Lübecker Traditionsunternehmen zum drittgrößten Anbieter für Geflügelverarbeitungsmaschinen. Dass die Marke BAADER für hochwertige Gesamtlösungen und Qualität in allen Produktphasen steht, zeigt sich in den eindrucksvollen Exportzahlen. Mehr als 90 Prozent aller Maschinen liefert der BAADER-Gruppe ins Ausland. Nach nunmehr 98 Jahren hat das Unternehmen an über 70 Standorten der Welt über 1.100 Mitarbeiter, davon über 500 im schleswig-holsteinischen Stammhaus in Lübeck. Hier befinden sich die Verwaltung, die Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die Produktion samt Qualitätssicherung, sowie das Finale Montage der hochmodernen BAADER Maschinen unternehmenseigene Museum. Für die Hansestadt Lübeck ist die Baader Gruppe einer der wichtigsten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe der Region. Das Unternehmen trägt seit jeher durch soziales Engagement, langfristig ausgerichtete und erfolgreiche Geschäftspolitik. Am Stammsitz in Lübeck können junge Menschen an diesem Erfolg teilhaben und ihre berufliche Karriere mit einer soliden, zukunfts-und leistungsorientierten Berufsausbildung in verschiedenen Lehrberufen starten. Auch für ein berufsbegleitendes Studium ist BAADER der richtige Partner. Nach der intensiven und spannenden Ausbildung warten individuelle Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten, auch im Ausland. „Bei uns werden auch die Azubis intensiv und individuell gefördert. Übrigens: Die Firma wurde bereits für seine herausragenden Verbundausbildung bei BAADER in der firmeneigenen Lehrwerkstatt Leistungen in der Ausbildung von der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck ausgezeichnet. Nordischer Maschinenbau Rud.Baader GmbH+Co.KG | Geniner Str. 249 | 23560 Lübeck | Tel.: 0451 53020 | baader@baader.com | www.baader.com


Archäologische Spaziergänge

Lübeck ist die archäologisch am besten untersuchte Stadt Deutsch­ lands. Seit 1948 wurde die Altstadt bei weit über 1000 Ausgrabungen und Notbergungen systematisch erforscht, dabei wurden rund 3,5 Millionen Funde geborgen. Die Lübecker Ergebnisse sollen bei spätabendlichen Spaziergängen mit dem Bereich Archäologie und Denkmalpflege vermittelt werden, die vom Burgkloster über das Grün­ dungsviertel und den Markt bis zur Großen Petersgrube führen. 13. MÄRZ 27. MÄRZ WANN WO

MärZ

EINTRITT

Prof. Dr. Manfred Gläser Doris Mührenberg M.A. 19 Uhr (ca. 2,5 Std.) Vor dem Burgkloster, Hinter der Burg 2-6 Frei

15. VOM HÜGEL BUCU ZUR KÖNIGIN DER HANSE

VORTRAG ÜBER 875 JAHRE FASZINIERENDE STADTGESCHICHTE Mittelalterliche Kirchen mit reichen Ausstattungen, Klosteranlagen, Backsteinhäuser, Gänge, Höfe und Stiftungen prägen bis zum heutigen Tage das Stadtbild des einst wich­ tigsten Handelsortes in Nordeuropa. Mit z. T. historischen Bildern wird der Werdegang der Hansestadt Lübeck von der frühen Besiedelung ab dem 12. Jh. bis in die heutige Zeit von Bernd-Dieter Thurau dargestellt. WANN WO

EINTRITT

18 Uhr VHS Lübeck, Hüxstraße 118-120 6,- €/ erm. 4,50 €.

WANN WO EINTRITT

19 Uhr Museum Behnhaus Drägerhaus 15 € zugunsten der Museumspädagogik

24. AUF DEN SPUREN DER HANSESTADT LÜBECK Führung

Der Historiker und Stadtführer Bernd-Dieter Thurau erklärt heraus­ ragende Baudenkmäler und gibt interessante Einblicke: Das Heili­ gen-Geist-Hospital, das Rathaus, die Marienkirche und den Dom. Es sind Zeugen der eindrucksvollen Geschichte Lübecks. Den Treffpunkt erfahren Sie nach Anmeldung bei der VHS Lübeck unter der Kursnum­ mer 109-220. WANN WO EINTRITT

13 Uhr n.a. 9,– €/erm. 7,– €

Feb.

– DIE OVERBECKGESELLSCHAFT 2018

im Jahr ihres 100jährigen Bestehens

Die Overbeck-Gesellschaft ist eine sehr geschätzte Adresse für zeit­ genössische Kunst im Norden. Seit dem Gründungsjahr 1918 zeigt der Lübecker Kunstverein satzungsge­ mäß „das jeweils Beste an aktueller Kunst“, was für ihn erreichbar und möglich ist. Nach seiner Sanierung 2018 wird der Overbeck-Pavillon in neuem Glanz erstrahlen. Im Februar und März ist die erste Ausstellung dieses Jahres von Nina Canell zu sehen. WANN WO EINTRITT

Feb.–März St. Petri n.a.

MärZ

13.+27. LÜBECK BEI NACHT

Der Lions-Club Lübeck Liubice lädt ein zu einer Lesung, die quer durch die Jahrhunderte geht und eine lite­ rarische Reise durch die Hansestadt bietet. Von der Chronik Helmolds von Bosau bis zum Slam von Ludo­ vika Lübeck werden bekannte und weniger bekannte Lübecker Schrift­ steller und ihr Werk, verbunden mit historischen Lübecker Ereignissen durch die Moderatorin Doris Müh­ renberg vorgestellt.

März

MärZ

LESUNG

März

März

Kirchhof Burgkloster

16. LÜBECK IN DER LITERATUR

27. KLAUS STÖRTEBEKER UND DIE HANSE VORTRAG MIT WOLF RÜDIGER OHLHOFF

Um den Freibeuter-Kapitän ranken sich zahlreiche Legenden. Er überfiel u. a. Schiffe der Hanse im gesamten Ostseeraum. Den Hansestädten gelang es, Störtebeker erfolgreich in die Nordsee zu vertreiben, wo er weiterhin sein Unwesen trieb. Nach der entscheidenden Seeschlacht 1401 vor Helgoland wurde er mit 72 Gefährten in Hamburg hingerichtet. WANN WO EINTRITT

18.30 Uhr VHS Lübeck, Hüxstraße 118-120 6,– €/erm. 4,50 €


APR.

17.–20. SALONFESTIVAL

April

WOHNZIMMERKONZERTE

In den Salons des 18. bis 20. Jahr­ hunderts wurde viel philosophiert und Künstler und Wissenschaftler stellten ihre neuesten Arbeiten vor. Das Salonfestival präsentiert eine moderne Variante des Hauskonzerts: Musik wird da erlebbar gemacht, wo gelebt wird, mit individuellen Be­ gegnungen im persönlichen Raum. Einzigartig sind dabei nicht nur Musik und Orte, sondern auch die Gastgeber, die den Gästen Einblicke in ihr privates Umfeld erlauben. In Wohnzimmern, Ateliers oder Gale­ rien lesen, musizieren, tanzen und singen Künstler. Das Klassik Altstadt Hotel feiert 2018 sein 40-jähriges Bestehen und ist stolz darauf, Austragungsort des ersten Wohn­ zimmerkonzertes in Lübeck sein zu dürfen. WO EINTRITT INFOS

05

diverse Zeiten Klassik Altstadt Hotel und weitere Altstadthäuser 24 € pro Veranstaltung www.salonfestival.de

APR.

04

WANN

2018

19. LÜBECK: 9 JAHRHUNDERTE IN 9 OBJEKTEN

Mai

Vortragsreihe des Archivs der Hansestadt Lübeck und des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde

Ein kostbarer mittelalterlicher Goldgulden und zwei deformierte Pistolenkugeln aus dem Jahr 1932 – nur zwei Beispiele der Objekte, die im Mittelpunkt dieser Vortrags­ reihe stehen. Was können sie uns erzählen? In neun Vorträgen werden ausgewiesene Kenner ungewöhnli­ che, zum Teil noch nie öffentlich ge­ zeigte Gegenstände vorstellen und neue Blicke auf Lübecks Geschichte werfen. Heute taucht Dr. Dominik Kuhn vom Stadtarchiv ein in die Kriegsfinanzierung der Hansestädte im 15. Jahrhundert. Es ging nicht nur gegen Piraten. WANN WO EINTRITT

18 Uhr Rathaus, Audienzsaal Frei

03 Von der Fahrgemeinschaft zum Global Player

2018


WANN WO EINTRITT INFOS

21 Uhr St. Marien 5 € (VVK am Kiosk in der Kirche) www.st-marien-luebeck.de

WANN WO EINTRITT INFOS

875 Einheiten subcutan Schon mal in einer Mai-Nacht in­ mitten einer Ausstellung gecampt und bei Mondschein über Kunst diskutiert? Künstler und Besucher sind gleichermaßen eingeladen, am KunstCamp teilzunehmen. Ein leerstehender Raum in der Lübecker Innenstadt wird von Freitag bis Sonntag besetzt – von Kunst, Künst­ lern und neugierigen Gästen, mit und ohne Schlafsack. Neben der Ausstellung HOME RUN gibt es ein Programm mit Musik, Vorträgen, Filmen, Tanz, Aktionen und Poetry rund um das Thema Kunst. Die Aus­ stellung ist noch bis zum 13. Mai zu sehen. WANN WO

EINTRITT INFOS

4. Mai, 18 Uhr (Vernissage) Ladenfläche in der Innenstadt frei www.adler-roth-KunstKomplex.de (Ausschreibungsunterlagen)

6. 25 JAHRE MUSEUM BUDDENBROOKHAUS Mai

MAI

4.–6. KUNSTCAMP NONSTOP

diverse Zeiten diverse Spielstätten 7–19 € bei Lübeck-Ticket und an der Abendkasse www.mh-luebeck.de

FESTAKT UND GEBURTSTAGSFEIER

Die Schriftsteller Heinrich und Tho­ mas Mann haben das Bild der Stadt Lübeck mit ihren Werken geprägt und weltberühmt gemacht. Seit 25 Jahren erinnert das Museum Bud­ denbrookhaus/Heinrich-und-Tho­ mas-Mann-Zentrum an Leben und Schreiben der Brüder. Die Adresse „Mengstraße 4“ gelangte 1901 zu besonderem Ruhm: Thomas Mann veröffentlichte seinen Roman „Bud­ denbrooks“ und machte das Haus seiner Großeltern zum Haupthand­ lungsort. Das Buch brachte seinem Verfasser gar den Literaturnobel­ preis ein. Das Jubiläum wird mit einem Festakt, in dessen Rahmen auch die Ausstellung „Herzenshei­ mat. Das Lübeck von Heinrich und Thomas Mann“ eröffnet wird, und anschließender großer Geburtstags­ feier im Buddenbrookhaus begangen. WANN WO EINTRITT

11 Uhr Katharinenkirche, anschl. Buddenbrookhaus n.a.

Brahms-Festival

7. –23. HERZENSHEIMAT. DAS LÜBECK VON HEINRICH UND THOMAS MANN Sep.

Die Rats- und Bürgerkirche St. Marien ist eine der bedeutendsten Kirchen Nordeuropas und ein beein­ druckendes Zeugnis der Lübecker Stadtgeschichte. An jeweils einem Freitag im Monat führt Marienpastor Robert Pfeifer um 21 Uhr die Nacht­ schwärmer unter den Besuchern durch die Kirche. Erleben Sie den Kirchenraum einmal ganz anders.

Das deutschlandweit einmalige Hochschulfestival widmet sich 2018 dem „Fremden“. In über 20 Konzerten gehen Dozierende und Studierende auf eine spannende Entdeckungsreise und präsentieren Kammermusik, moderierte Themen­ konzerte, Lunchtime-Konzerte, eine Matinee, eine Vesper und ein Nacht­ konzert. Zur Eröffnung spielt das Sin­ fonieorchester der Musikhochschule Lübeck unter Leitung von Lothar Zagrosek Werke von Hindemith (Lustige Sinfonietta op. 4), Dvořák (Legenden op. 59) und Debussy (Iberia) sowie eine Uraufführung eines Lübecker Kompositionsstu­ denten.

Mai

DIE SPIRITUELLE KIRCHENFÜHRUNG

4.–13. 27. BRAHMSFESTIVAL Mai

Mai

4. STERNSTUNDEN IN ST. MARIEN

Ausstellung

Die große Jubiläumsausstellung, die das Buddenbrookhaus zum 25. Geburtstag des Hauses zeigt, nimmt die Perspektive der Mann-Brüder ein und zeigt deren lebenslange Beschäftigung mit der eigenen Herkunft. Als Jugendliche rebel­ lieren die Senatorensöhne gegen die muffige Bürgerwelt ihrer Hei­ matstadt. In den Lübeck-Romanen „Buddenbrooks“ und „Professor Unrat“ zeichnen sie ein wenig schmeichelhaftes Bild der Heimat: Beide Romane werden zum Skandal. Aber die Lübecker sind auch stolz auf ihre berühmten Söhne. Und für sie bleiben Lübeck und der Norden zeitlebens „Herzensheimat“. WANN WO EINTRITT

KunstCamp

24 Thomas

täglich 10–18 Uhr Buddenbrookhaus 7 €/erm. 3,50 €/ Kinder ab 6 Jahren 2,50 €


MAI

17.–24. BUNDESWETTBEWERB JUGEND MUSIZIERT

Jugend musiziert

Deutschlands renommiertester Musikwettbewerb heißt rund 2.500 Nachwuchsmusikerinnen und –musiker zum Bundeswettbe­ werb in Lübeck willkommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden als Solisten und in Kam­ mermusik-Ensembles um Punkte und Bundespreise wetteifern. Die voraussichtlich 1.500 Einzelwett­ bewerbe sind öffentlich. Zu hören sind die jungen Musikerinnen und Musiker etwa in den Solo-Kategori­ en Blasinstrumente, Zupfinstrumen­ te, Bass (Pop), Musical und Orgel sowie in verschiedenen Ensembles wie Singstimme und Klavier oder Schlagzeug-Ensemble. Vier Abend­ konzerte mit aktuellen Bundes­ preisträgerinnen und -preisträgern runden die Festival-Tage in der Hansestadt ab. WANN WO EINTRITT INFOS

Sonderausstellung

Im Rahmen des Europäischen Kultur­ erbejahres 2018 (ECHY) präsentiert das Europäische Hansemuseum dieses Ausstellungs- und Bildungs­ projekt. Die Besucher erleben einen verblüffenden Brückenschlag zwi­ schen dem Hansetag von 1518 und der Arbeit des Europäischen Rates im Jahr 2018. Traditionelle und ak­ tuelle museale Medien bieten neue Blickwinkel auf die Fähigkeit Euro­ pas zur friedlichen Entscheidungs­ findung, zum Konsens bei großer Meinungs- und Interessenvielfalt der Akteure. Zwei für das Projekt entwi­ ckelte Planspiele ermöglichen die nachhaltige Interaktion mit diesem unschätzbaren kulturellen Erbe. WANN WO EINTRITT

täglich 10 – 18 Uhr Europäisches Hansemuseum, Saal La Rochelle Frei

Mai

Vortragsreihe des Archivs der Hansestadt Lübeck und des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde

Ein kostbarer mittelalterlicher Goldgulden und zwei deformierte Pistolenkugeln aus dem Jahr 1932 – nur zwei Beispiele der Objekte, die im Mittelpunkt dieser Vortragsreihe stehen. Was können sie uns erzäh­ len? In neun Vorträgen werden aus­ gewiesene Kenner ungewöhnliche, zum Teil noch nie öffentlich gezeigte Gegenstände vorstellen und neue Blicke auf Lübecks Geschichte wer­ fen. Prof. Dr. Rainer Postel erzählt von zwei gegnerischen Bürgermeis­ tern im 16. Jahrhundert, die unter­ schiedlicher nicht sein konnten. WANN WO EINTRITT

18 Uhr Rathaus, Audienzsaal Frei

Juli

– DIE OVERBECKGESELLSCHAFT 2018 Mai

Juli

Mai

10. –8. DER KONSENS. EUROPAS KULTUR DER POLITISCHEN ENTSCHEIDUNG

17. LÜBECK: 9 JAHRHUNDERTE IN 9 OBJEKTEN

diverse Zeiten MuK, diverse Schulen Frei www.jugend-musiziert.org

im Jahr ihres 100jährigen Bestehens Die Overbeck-Gesellschaft ist eine sehr geschätzte Adresse für zeit­ genössische Kunst im Norden. Seit dem Gründungsjahr 1918 zeigt der Lübecker Kunstverein satzungsge­ mäß „das jeweils Beste an aktueller Kunst“, was für ihn erreichbar und möglich ist. Nach seiner Sanierung 2018 wird der Overbeck-Pavillon in neuem Glanz erstrahlen. Von Mai bis Juli ist die Ausstellung „Zustands­ gebunden. Outsider in der Gegen­ wartskunst“ zu sehen. WANN WO

EINTRITT

n.a. Museum Behnhaus Drägerhaus n.a.


Mai

Juli

– INTERKULTURELLER SOMMER Zum 4. Mal wird die VHS Lübeck zusammen mit vielen Partnern den In­ terkulturellen Sommer ausrichten. Von Mai bis Mitte Juli werden ca. 100 Ver­ anstaltungen in vielfältigen Formaten für alle Altersklassen und Interessen angeboten: Musik, Tanz, Kochen, Lan­ deskunde, Sport, Kunst u.v.m. – immer unter dem Aspekt der Interkulturalität. Der Austausch mit anderen Ländern, Völkern und Bräuchen war immer ein wichtiger Teil der Lübecker Stadtkul­ tur. Der Interkulturelle Sommer setzt diese Tradition fort und bringt Men­ schen aus verschiedenen Kulturkrei­ sen zusammen. WANN WO EINTRITT INFOS

Juni

1. 16. LÜBECKER KLARINETTENNACHT

„Unerhört!“ – Einm Sabine Meyer un al mehr stellen d zusammen mit St Reiner Wehle ud international erfo ierenden ihrer lg tenklasse ihre au reichen Klarinet­ ßergewöhnliche Virtuosität unter Beweis. Freuen Si sich auf bislang ungehörte, unbe e ­ kannte Musik fü r Klarinette.

Mai–Juli, diverse Zeiten diverse Orte Frei www.vhs.luebeck.de

WA NN WO

EIN TR ITT

Juni

6. STERNSTUNDEN IN ST. MARIEN

Interkultureller Sommer

Okt.

Mai

– GEBAUTE GESCHICHTE

Führungen zu Kulturdenkmalen aus 9 Jahrhunderten Die Abteilung Denkmalpflege, Bereich Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck bietet Rundgänge zu 9 Gebäuden aus 9 Jahrhunderten Lübecker Baugeschichte an. In lockerer Folge werden während des Stadtspa­ ziergangs kurze Erläuterungen zu Alter, baulichen Veränderungen, besonderen Architekturmerkmalen, Nutzungsge­ schichte und Eigentümern gegeben. Die Rundgänge dauern ca. 1,5 bis 2 Stunden. Die Teilnehmerzahl ist je Füh­ rung auf 15-20 Personen begrenzt. WANN WO EINTRITT

Mai bis Oktober wöchentlich, 11.43 Uhr und 20.18 Uhr n.a. 875 Cent (Kinder bis 14 Jahren in Begleitung von Erwachsenen frei/ bei Kindergruppen Sonderpreise), Anmeldung: Mo-Fr, 9-12 Uhr, Frau Schlösser, Tel. 0451/122-4801

18 Uhr Musikhochschule , Großer Saal 17/22 € (erm. 10 /14 €) bei Lübeck Ticket und an de r Abendkasse

DIE SPIRITUELLE KIRCHENFÜHRUNG

2018

06

Die Rats- und Bürgerkirche St. Marien ist eine der bedeutendsten Kirchen Nordeuropas und ein beein­ druckendes Zeugnis der Lübecker Stadtgeschichte. An jeweils einem Freitag im Monat führt Marienpastor Robert Pfeifer um 21 Uhr die Nacht­ schwärmer unter den Besuchern durch die Kirche. Erleben Sie den Kirchenraum einmal ganz anders. WANN WO EINTRITT INFOS

21 Uhr St. Marien 5 € (VVK am Kiosk in der Kirche) www.st-marien-luebeck.de

Juni


HanseKulturFestival

Auf einer Halbinsel zwischen Trave und Schwartau liegt Alt Lübeck, der slawische Vorgänger der Stadt; Fürstensitz und Mittelpunkt eines Reiches, das von der Kieler Bucht bis zur Oder reichte. Zentral im noch gut erhaltenen Burgwall erkennt man die Überreste einer Kirche aus dem frühen 12. Jahrhundert, beide wurden 1138 zerstört. Seitdem hat in der Mutterkirche Lübecks nie wieder ein Gottesdienst stattge­ funden. Das ändert sich am 7. Juni: Dann wird Pröbstin Petra Kallies den ersten Gottesdienst seit mehr als 875 Jahren hier abhalten. WANN WO EINTRITT

18 Uhr Burgwall Alt Lübeck Frei

Im Juni 2018 kommen die wichtigs­ ten deutschen Intendanten, Theater­ geschäftsführer und Kulturpolitiker nach Lübeck, um über die aktuel­ len Probleme und die Zukunft der deutschen Theater und Orchester zu diskutieren. Das Theater Lübeck wird seine künstlerische Vielfalt in Szene setzen. Außerdem gibt es am Vormittag des letzten Tages (Sa, 9. Juni) eine Podiumsdiskussion zu einem aktuellen politischen, bzw. theaterpolitischen Thema. 7. JUNI

8. JUNI

9. JUNI

EINTRITT

19.30 Uhr bzw. 20 Uhr „Der Barbier von Sevilla“ (Großes Haus) „Patti Smith – Die Wahrheit ist in allen Dingen“ (Kammerspiele) 19.30 Uhr bzw. 20 Uhr „Otello“ (Großes Haus) „Monty Python‘s Spamalot“ (Kammerspiele) 19.30 Uhr „Oliver!“ (Großes Haus) 20 Uhr „Das Licht im Kasten“ (Kammerspiele) Karten an der Theaterkasse und auf www.theaterluebeck.de

8.– 10. HANSEKULTURFESTIVAL Juni

7.– 9. JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG DES DEUTSCHEN BÜHNENVEREINS Juni

Juni

7. GOTTESDIENST IN ALT LÜBECK

Einmal im Jahr muss gefeiert und Lübeck zum schönsten Ort der Welt gemacht werden. Diesmal schmückt sich das Aegidienviertel rund um St. Annen bis hin zur Hüx- und Fleisch­ hauerstraße. Ob Straßen- oder Hausgemeinschaften, Einzelhändler oder Museen, Kirchen oder Schulen: Das HanseKulturFestival ist VON Lübeckern FÜR Lübecker. Und alle, die gerne Lübecker sein würden! An ungewöhnlichen Orten und Plätzen erklingen wieder Kammermusik und Straßenmusik, stellen Künstler ihr Können zur Schau, schwingen Tänzer das Tanzbein und lesen Autoren aus ihren Werken. Kleine Inszenierungen treffen auf bunt geschmückte Stra­ ßen und verzaubernde Lichtspiele. WANN WO EINTRITT

Fr: 17–22 Uhr, Sa: 11–22 Uhr, So: 11–18 Uhr Aegidienviertel Frei


Vor 875 Jahren wurde Lübeck ge­ gründet. 100 Jahre später erbauten Kirche, Bürgerschaft und Kaufmann­ schaft die größte Bürgerkirche St. Marien als Ausdruck städtischen Selbstbewusstseins. Dies wird gemeinsam bei einem Abend voller Köstlichkeiten mit einheimischen kulinarischen sowie mit kulturel­ len Kostbarkeiten aus Tanz, Musik, Theater und Kunst gefeiert. Die leergeräumte Kirche wird zum Ort der Begegnung, der Gespräche und des Genusses. WANN WO EINTRITT INFOS

19 Uhr St. Marien 69,50 € (unter www.luebeck-ticket.de und an allen bekannten VVK-Stellen) www.st-marien-luebeck.de

Lübecker Märchen und Erzählungen mit Birte Bernstein Zum Stadtjubiläum hat Märchener­ zählerin Birte Bernstein Lübecker Märchenschätze und Erzählungen in ihren „Koffer voll Geschichten“ gepackt. Diese erzählt sie frei und lebendig und wie immer begleitet von außergewöhnlichen Musikin­ strumenten. Für kleine Zuhörer ab 5 Jahren, große und ganz große Ohren sind ebenfalls willkommen. WANN WO

EINTRITT

16 Uhr Kinder- und Jugendbibliothek Frei

22.–24. INTERNATIONALE TAGUNG ZU STADTGRÜNDUNGEN IN NORDEUROPA Juni

22. EIN KOFFER VOLLER GEScHICHTEN Juni

Juni

16. KIRCHE-KUNSTKÜCHE – ABEND DER KÖST­LICH­ KEITEN

Lübeck ist die mit Abstand älteste deutsche Stadt an der Ostsee, gilt als Prototyp der modernen abend­ ländischen Gründungsstadt und als spätere Königin der Hanse. Die frü­ he Geschichte der Stadt ist aufgrund historischer und archäologischer Untersuchungen gut erforscht. Was aber lässt sich zu anderen Städten im ehemaligen Hanseraum sagen? Wann wurden sie gegründet und von wem? Gab es eine Vorbesied­ lung? Wie entwickelte sich die Siedlung in den ersten Jahrzehnten? Diese und weitere Fragen werden von WissenschaftlerInnen aus 6 Ländern rund um Nord- und Ostsee in ihren Vorträgen bei einer zwei­ tägigen Tagung beantwortet. Die Tagungssprache ist deutsch. WANN

Festwochenende auf der PASSAT Die stolze Viermastbark PASSAT ist ein einzigartiges Denkmal der deutschen Segel- und Handels­ schifffahrt und das Wahrzeichen von Lübeck-Travemünde. 1911 als einer der legendären „Flying P-Liner“ vom Stapel gelaufen, ist sie bis 1957 unter Segeln um die Welt gefahren. Alle kleinen Seeräuber und alle gro­ ßen Schiffsliebhaber sind an diesem Festwochenende herzlich einge­ laden, die PASSAT zu entern. Das Wochenende lockt mit Open-Ship, Führungen durch die Schiffsausstel­ lung und einem abwechslungsrei­ chen Programm mit verschiedenen Aktionen wie einem Festival der Schulchöre, Seemannsfrühschoppen mit Passat-Chor und vielem mehr. WANN

PAssat

WO EINTRITT

Ganztags PASSAT, Priwallhafen Travemünde Frei

23. DIE 60. NORDISCHEN FILMTAGE LÜBECK FEIERN MIDSOMMAR Juni

Juni

22.– 24. PASSAT AHOI!

WO EINTRITT

22. Juni, 18.30 Uhr (Eröffnungsvortrag von Dr. Manfred Schneider) 23.+24. Juni, 9.30–16 Uhr Rathaus, Bürgerschaftssaal Frei (öffentlich)

Anlässlich ihres 60. Geburtstages laden die Nordischen Filmtage Lübeck schon im Sommer zum Mit-Feiern ein: Es ist Midsommar, ein Festtag im Norden. Das Festi­ val heißt alle Filmtage-Fans ganz herzlich im Altstadtbad Krähenteich willkommen, um die Sommerson­ nenwende und somit die hellsten Nächte im Jahr bei einem Open Air Konzert- und Kinoabend am Wasser zu genießen. Die Filmtage zeigen bei Einbruch der Dunkelheit auf gro­ ßer schwimmender Leinwand vor Lübecks malerischer Kulisse einen nordischen Film und davor sorgen Bands bereits für den perfekten Midsommar Sound. WANN WO EINTRITT

n.a. Altstadtbad Krähenteich n.a.


WANN

Von Martina Nowatzyk Regie: Reiner Lorenz & Uli Sandau, Choreographie: Johannes Kritzinger Kostüme: Andrea Lehnen, Das kleine Gewandhaus

5 Jugendliche klauen eine uralte Flasche Wein, trinken sie und gera­ ten dadurch in einen fantastischen Strudel der Lübecker Geschichte. Kann der Lubeca-Code sie vor dem schwarzen Tod retten und ihnen die Rückkehr in die Realität ermög­ lichen? Die Schauspielschule der GEMEINNÜTZIGEN präsentiert ein außergewöhnliches Theatererlebnis an 3 Spielorten, für Kinder, Jugend­ liche und Erwachsene gleicherma­ ßen! Durch den Wechsel der Räume ist das Stück für Gäste im Rollstuhl leider nicht geeignet. WANN WO

EINTRITT INFOS

20 Uhr Theater Partout, dann Haus Eden und Katharinenkirche (Königstraße 17, 25 und 29) 12 €/7 € erm. für Kinder und Jugendliche www.theater-partout.de

EINTRITT INFOS

Mai–Juli, diverse Zeiten diverse Orte Frei www.vhs.luebeck.de

7. –23. HERZENSHEIMAT. DAS LÜBECK VON HEINRICH UND THOMAS MANN Mai

Juni

28.–30. DER LUBECA-CODE

WO

29. DIE LANGE NACHT DER LÜBECK LITERATUR Juni

Zum 4. Mal wird die VHS Lübeck zusammen mit vielen Partnern den Interkulturellen Sommer ausrichten. Von Mai bis Mitte Juli werden ca. 100 Veranstaltungen in vielfältigen Formaten für alle Altersklassen und Interessen angeboten: Musik, Tanz, Kochen, Landeskunde, Sport, Kunst u.v.m. – immer unter dem Aspekt der Interkulturalität. Der Austausch mit anderen Ländern, Völkern und Bräuchen war immer ein wichtiger Teil der Lübecker Stadtkultur. Der Interkulturelle Sommer setzt diese Tradition fort und bringt Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammen.

SEP.

Der Lubeca-Code

JULI

Mai

– INTERKULTURELLER SOMMER

Schlaflos in Lübeck: Schwirren Sie eine Nacht lang literarisch durch die jahrhundertealten Gassen zwischen Trave und Wakenitz. Nicht nur Thomas Mann, Günter Grass oder Emanuel Geibel haben der Stadt in ihren Werken ein Denkmal gesetzt. Erleben Sie auch, wie der italieni­ sche Schriftsteller Giorgio Manga­ nelli Lübeck zum Psychoanalytiker schicken will oder beobachten Sie mit Doris Runge wie die „Damen im Café Niederegger hinter Rüschen Runzeln“. Zum Auftakt führt Hanjo Kesting in die Perlen der Lübeck-Li­ teratur ein. Erleben Sie anschließend wie bekannte Persönlichkeiten, u. a. Tatort-Star Miroslav Nemec, Katha­ rina und Anna Thalbach sowie Björn Engholm, die Texte zum Leben erwecken. Und zum großen Finale treten beim Poetry Slam Dead or Alive literarische Stimmen aus dem Jenseits gegen die aktuellen Dicht­ erhelden der Stadt an. WANN WO EINTRITT

18–1 Uhr Buddenbrookhaus, Günter GrassHaus, Theater Lübeck (alle Bühnen) 22 €/11 € erm.

Ausstellung

Die große Jubiläumsausstellung, die das Buddenbrookhaus zum 25. Geburtstag des Hauses zeigt, nimmt die Perspektive der Mann-Brüder ein und zeigt deren lebenslange Beschäftigung mit der eigenen Herkunft. Als Jugendliche rebel­ lieren die Senatorensöhne gegen die muffige Bürgerwelt ihrer Hei­ matstadt. In den Lübeck-Romanen „Buddenbrooks“ und „Professor Unrat“ zeichnen sie ein wenig schmeichelhaftes Bild der Heimat: Beide Romane werden zum Skandal. Aber die Lübecker sind auch stolz auf ihre berühmten Söhne. Und für sie bleiben Lübeck und der Norden zeitlebens „Herzensheimat“. WANN WO EINTRITT

täglich 10–18 Uhr Buddenbrookhaus 7 €/erm. 3,50 € Kinder ab 6 Jahren 2,50 €

MIROSLAV NEMEC


Juli

Juni

30. –1. MHL-POP-REVUE Die Musikhochschule lädt zur ihrer jährlichen Sommer-Revue ein, bei der über 80 Studierende sämtlicher Studienbereiche unter Leitung von Bernd Ruf ein musikalisches Feuer­ werk entfalten. Höhepunkt ist das Mitsingmedley, bei dem es alle von den Sitzen reißen wird.

im Jahr ihres 100jährigen Bestehens

MHL-Pop-Revue

Juli

Mai

10. –8. DER KONSENS. EUROPAS KULTUR DER POLITISCHEN ENTSCHEIDUNG Sonderausstellung

Die Overbeck-Gesellschaft ist eine sehr geschätzte Adresse für zeit­ genössische Kunst im Norden. Seit dem Gründungsjahr 1918 zeigt der Lübecker Kunstverein satzungsge­ mäß „das jeweils Beste an aktueller Kunst“, was für ihn erreichbar und möglich ist. Nach seiner Sanierung 2018 wird der Overbeck-Pavillon in neuem Glanz erstrahlen. „ZUSTANDSGEBUNDEN. OUTSIDER IN DER GEGENWARTSKUNST“ WANN WO EINTRITT

Mai–Juli Museum Behnhaus Drägerhaus n.a.

„REGIONALE IV“: STIPENDIATINNEN UND STIPENDIATEN DER KULTURSTIFTUNG DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN WANN WO EINTRITT

Juni–Juli n.a. n.a.

– GEBAUTE GESCHICHTE OKT.

– DIE OVERBECKGESELLSCHAFT 2018 Mai

EINTRITT

Overbeck-Gesellschaft

Mai

WO

30. Juni, 19.30 Uhr 1. Juli, 15 und 19.30 Uhr Musikhochschule, Großer Saal 14/19 € (erm. 8/12 €) bei LübeckTicket und an der Abendkasse

Juli

WANN

Führungen zu Kulturdenkmalen aus 9 Jahrhunderten

Die Abteilung Denkmalpflege, Bereich Archäologie und Denk­ malpflege der Hansestadt Lübeck bietet Rundgänge zu 9 Gebäuden aus 9 Jahrhunderten Lübecker Baugeschichte an. In lockerer Folge werden während des Stadtspazier­ gangs kurze Erläuterungen zu Alter, baulichen Veränderungen, besonde­ ren Architekturmerkmalen, Nut­ zungsgeschichte und Eigentümern gegeben. Die Rundgänge dauern ca. 1,5 bis 2 Stunden. Die Teilneh­ merzahl ist je Führung auf 15–20 Personen begrenzt. WANN WO EINTRITT

Mai bis Oktober wöchentlich, 11.43 Uhr und 20.18 Uhr n.a. 875 Cent (Kinder bis 14 Jahren in Begleitung von Erwachsenen frei/ bei Kindergruppen Sonderpreise), Anmeldung: Mo-Fr, 9-12 Uhr, Frau Schlösser, Tel. 0451/122-4801

Im Rahmen des Europäischen Kultur­ erbejahres 2018 (ECHY) präsentiert das Europäische Hansemuseum dieses Ausstellungs- und Bildungs­ projekt. Die Besucher erleben einen verblüffenden Brückenschlag zwi­ schen dem Hansetag von 1518 und der Arbeit des Europäischen Rates im Jahr 2018. Traditionelle und ak­ tuelle museale Medien bieten neue Blickwinkel auf die Fähigkeit Euro­ pas zur friedlichen Entscheidungs­ findung, zum Konsens bei großer Meinungs- und Interessenvielfalt der Akteure. Zwei für das Projekt entwi­ ckelte Planspiele ermöglichen die nachhaltige Interaktion mit diesem unschätzbaren kulturellen Erbe. WANN WO EINTRITT

täglich 10–18 Uhr Europäisches Hansemuseum, Saal La Rochelle Frei

Europäisches Hansemuseum


2018

07

Sonderausstellung

Im Rahmen des Europäischen Kultur­ erbejahres 2018 (ECHY) präsentiert das Europäische Hansemuseum dieses Ausstellungs- und Bildungs­ projekt. Die Besucher erleben einen verblüffenden Brückenschlag zwi­ schen dem Hansetag von 1518 und der Arbeit des Europäischen Rates im Jahr 2018. Traditionelle und ak­ tuelle museale Medien bieten neue Blickwinkel auf die Fähigkeit Euro­ pas zur friedlichen Entscheidungs­ findung, zum Konsens bei großer Meinungs- und Interessenvielfalt der Akteure. Zwei für das Projekt entwi­ ckelte Planspiele ermöglichen die nachhaltige Interaktion mit diesem unschätzbaren kulturellen Erbe. WANN WO EINTRITT

täglich 10–18 Uhr Europäisches Hansemuseum, Saal La Rochelle Frei

SEP.

7. –23. HERZENSHEIMAT. DAS LÜBECK VON HEINRICH UND THOMAS MANN Mai

Juli

Mai

10. –8. DER KONSENS. EUROPAS KULTUR DER POLITISCHEN ENTSCHEIDUNG

Ausstellung

Die große Jubiläumsausstellung, die das Buddenbrookhaus zum 25. Ge­ burtstag des Hauses zeigt, nimmt die Perspektive der Mann-Brüder ein und zeigt deren lebenslange Beschäftigung mit der eigenen Herkunft. Als Jugendliche rebel­ lieren die Senatorensöhne gegen die muffige Bürgerwelt ihrer Hei­ matstadt. In den Lübeck-Romanen „Buddenbrooks“ und „Professor Unrat“ zeichnen sie ein wenig schmeichelhaftes Bild der Heimat: Beide Romane werden zum Skandal. Aber die Lübecker sind auch stolz auf ihre berühmten Söhne. Und für sie bleiben Lübeck und der Norden zeitlebens „Herzensheimat“. WANN WO EINTRITT

täglich 10 – 18 Uhr Buddenbrookhaus 7 €/erm. 3,50 €/Kinder ab 6 Jahren 2,50 €

OKT.

Mai

– GEBAUTE GESCHICHTE

Führungen zu Kulturdenkmalen aus 9 Jahrhunderten

Juli

Die Abteilung Denkmalpflege, Bereich Archäologie und Denkmal­ pflege der Hansestadt Lübeck bietet Rundgänge zu 9 Gebäuden aus 9 Jahrhunderten Lübecker Bauge­ schichte an. In lockerer Folge wer­ den während des Stadtspaziergangs kurze Erläuterungen zu Alter, bau­ lichen Veränderungen, besonderen Architekturmerkmalen, Nutzungsge­ schichte und Eigentümern gegeben. Die Rundgänge dauern ca. 1,5 bis 2 Stunden. Die Teilnehmerzahl ist je Führung auf 15-20 Personen be­ grenzt. WANN WO EINTRITT

Mai bis Oktober wöchentlich, 11.43 Uhr und 20.18 Uhr n.a. 875 Cent (Kinder bis 14 Jahren in Begleitung von Erwachsenen frei/ bei Kindergruppen Sonderpreise), Anmeldung: Mo-Fr, 9-12 Uhr, Frau Schlösser, Tel. 0451/122-4801

Heinrich und Thomas Mann


Von Martina Nowatzyk Regie: Reiner Lorenz & Uli Sandau, Choreographie: Johannes Kritzinger Kostüme: Andrea Lehnen Das kleine Gewandhaus

5 Jugendliche klauen eine uralte Flasche Wein, trinken sie und gera­ ten dadurch in einen fantastischen Strudel der Lübecker Geschichte. Kann der Lubeca-Code sie vor dem schwarzen Tod retten und ihnen die Rückkehr in die Realität ermög­ lichen? Die Schauspielschule der GEMEINNÜTZIGEN präsentiert ein außergewöhnliches Theatererlebnis an 3 Spielorten, für Kinder, Jugend­ liche und Erwachsene gleicherma­ ßen! Durch den Wechsel der Räume ist das Stück für Gäste im Rollstuhl leider nicht geeignet. WANN WO

EINTRITT INFOS

1.+8. Juli, 17 Uhr 5.-7. Juli, 20 Uhr Theater Partout, dann Haus Eden und Katharinenkirche (Königstraße 17, 25 und 29) 12 €/7 € erm. für Kinder u. Jugendliche www.theater-partout.de

WANN WO EINTRITT

27. STERNSTUNDEN IN ST. MARIEN DIE SPIRITUELLE KIRCHENFÜHRUNG

Die Rats- und Bürgerkirche St. Marien ist eine der bedeutendsten Kirchen Nordeuropas und ein beein­ druckendes Zeugnis der Lübecker Stadtgeschichte. An jeweils einem Freitag im Monat führt Marienpastor Robert Pfeifer um 21 Uhr die Nacht­ schwärmer unter den Besuchern durch die Kirche. Erleben Sie den Kirchenraum einmal ganz anders. WANN WO

Zum 4. Mal wird die VHS Lübeck zusammen mit vielen Partnern den Interkulturellen Sommer ausrichten. Von Mai bis Mitte Juli werden ca. 100 Veranstaltungen in vielfältigen Formaten für alle Altersklassen und Interessen angeboten: Musik, Tanz, Kochen, Landeskunde, Sport, Kunst u.v.m. – immer unter dem Aspekt der Interkulturalität. Der Austausch mit anderen Ländern, Völkern und Bräuchen war immer ein wichtiger Teil der Lübecker Stadtkultur. Der Interkulturelle Sommer setzt diese Tradition fort und bringt Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammen. WANN WO EINTRITT INFOS

Mai–Juli, diverse Zeiten diverse Orte Frei www.vhs.luebeck.de

EINTRITT INFOS

21 Uhr St. Marien 5 € (VVK am Kiosk in der Kirche) www.st-marien-luebeck.de

AUG.

im Jahr ihres 100jährigen Bestehens Die Overbeck-Gesellschaft ist eine sehr geschätzte Adresse für zeit­ genössische Kunst im Norden. Seit dem Gründungsjahr 1918 zeigt der Lübecker Kunstverein satzungsge­ mäß „das jeweils Beste an aktueller Kunst“, was für ihn erreichbar und möglich ist. Nach seiner Sanierung 2018 wird der Overbeck-Pavillon in neuem Glanz erstrahlen.

„ZUSTANDSGEBUNDEN. OUTSIDER IN DER GEGENWARTSKUNST“ WANN

WO EINTRITT

Mai–Juli Museum Behnhaus Drägerhaus n.a.

„REGIONALE IV“: STIPENDIATINNEN UND STIPENDIATEN DER KULTURSTIFTUNG DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN WANN WO EINTRITT

Juni–Juli n.a. n.a.

„FEMINISMUS 4.0“ WANN WO EINTRITT

Juli – Aug. St. Petri n.a.

27.–29. LÜBECK MUSIKFEST MIT DANIEL HOPE JuLi

JULI

Mai

– INTERKULTURELLER SOMMER

19.30 Uhr Musikhochschule, Großer Saal 14/19 € (erm. 8/12 €) bei LübeckTicket und an der Abendkasse

– DIE OVERBECKGESELLSCHAFT 2018 Mai

JuLi

Begleitet von den Lübecker Philhar­ monikern spielen ausgezeichnete Studierende der Musikhochschule virtuose Solokonzerte aus Klassik, Romantik und Moderne.

Juli

Juli

1.+5.–8. DER LUBECA-CODE

6. SOLISTENKONZERT

Daniel Hopes Familienstücke

Beim 4. „Lübeck Musikfest“, eine eigenständige Reihe im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF), werden viele atmosphä­ rische Orte der Lübecker Altstadt wieder von Stargeiger Daniel Hope und seiner musikalischen Familie aus aller Welt mit Musik gefüllt. 11 einstündige Konzerte laden an drei Tagen dazu ein, zum Teil unbekann­ te Schauplätze der Stadt zu entde­ cken. Das SHMF findet vom 30. Juni bis zum 26. August im ganzen Nor­ den statt, darunter auch an einigen Lübecker Spielstätten. WANN WO EINTRITT INFOS

diverse Zeiten diverse Spielstätten Tickethotline: 0431 / 237070 www.shmf.de

Daniel Hope


t s u Aug

Jugendoper 2015

08

ein Geländespiel

Cirque nouveau, Tanz, Theater, Musik und Installation - Künstler aller Richtungen lassen sich von den alten Industriehallen der Firma Gollan inspirieren. Kreis, Ring, Rad, Zyklus, Kreislauf, Unendlichkeit sind die Themen der multimedialen Per­ formance, die dort unter der Leitung des Theater Combinale entstehen wird. Interpretationen mit Jonglage, Vertikalseil, Chinese Pool und Cyr­ Wheel verschmelzen mit Musik, Tex­ ten, theatralen und choreografischen Momenten zu einem zauberhaften Ganzen. Die Zuschauer werden in einem „Kreislauf“ über das gesamte Gelände geleitet. CIRCLES I findet im Rahmen des HanseKulturFestivals im Juni statt. WANN WO EINTRITT INFOS

ab 19.30 Uhr (mehrere Vorstellungen) Kulturwerft Gollan 26 € www.combinale.de

AUG.

AUG.

AUG.

15. –19. CIRCLES II

18.–19. +24.–26. DIE LÜBECK-OPER: TAUSEND JAHRE UND EIN TAG Das Musikfestival KUNST am KAI stellt mit einer neu komponierten Jugend-Oper das Thema LÜBECK und seine ZEIT in den Mittelpunkt: In „1000 Jahre und ein Tag“ werden die 875 Jahre Geschichte Lübecks gezeigt, aber auch ein visionärer Blick in die Zukunft in musika­ lisch-theatraler Form gewagt! Mehr als 40 Kinder und Jugendliche stehen bei dieser Jugendoper mit einem klassischen Orchester und professionellen Solisten auf der Büh­ ne. Ein Opernerlebnis für die ganze Familie! WANN

WO EINTRITT

18.+19./25.+26. Aug., 17 Uhr 24. Aug., 10.30 Uhr (Schulvorstellung) Hafenschuppen C, Wallhalbinsel 5–20 €

2018


OKT.

Führungen zu Kulturdenkmalen aus 9 Jahrhunderten Die Abteilung Denkmalpflege, Bereich Archäologie und Denkmal­ pflege der Hansestadt Lübeck bietet Rundgänge zu 9 Gebäuden aus 9 Jahrhunderten Lübecker Bauge­ schichte an. In lockerer Folge wer­ den während des Stadtspaziergangs kurze Erläuterungen zu Alter, bau­ lichen Veränderungen, besonderen Architekturmerkmalen, Nutzungsge­ schichte und Eigentümern gegeben. Die Rundgänge dauern ca. 1,5 bis 2 Stunden. Die Teilnehmerzahl ist je Führung auf 15-20 Personen be­ grenzt.

AUG.

JULI

– DIE OVERBECKGESELLSCHAFT 2018

im Jahr ihres 100jährigen Bestehens

Die Overbeck-Gesellschaft ist eine sehr geschätzte Adresse für zeit­ genössische Kunst im Norden. Seit dem Gründungsjahr 1918 zeigt der Lübecker Kunstverein satzungsgemäß „das jeweils Beste an aktueller Kunst“, was für ihn erreichbar und möglich ist. Nach seiner Sanierung 2018 wird der Overbeck-Pavillon in neuem Glanz erstrahlen. Im Juli und August ist die Ausstellung „Feminismus 4.0“ zu sehen. WANN WO EINTRITT

Juli–Aug. St. Petri n.a.

St. Marien

24. STERNSTUNDEN IN ST. MARIEN

Die große Jubiläumsausstellung, die das Buddenbrookhaus zum 25. Geburtstag des Hauses zeigt, nimmt die Perspektive der Mann-Brüder ein und zeigt deren lebenslange Beschäftigung mit der eigenen Herkunft. Als Jugendliche rebel­ lieren die Senatorensöhne gegen die muffige Bürgerwelt ihrer Hei­ matstadt. In den Lübeck-Romanen „Buddenbrooks“ und „Professor Unrat“ zeichnen sie ein wenig schmeichelhaftes Bild der Heimat: Beide Romane werden zum Skandal. Aber die Lübecker sind auch stolz auf ihre berühmten Söhne. Und für sie bleiben Lübeck und der Norden zeitlebens „Herzensheimat“. WANN WO EINTRITT

täglich 10 – 18 Uhr Buddenbrookhaus 7 €/erm. 3,50 €/Kinder ab 6 Jahren 2,50 €

DIE SPIRITUELLE KIRCHENFÜHRUNG

Die Rats- und Bürgerkirche St. Marien ist eine der bedeutendsten Kirchen Nordeuropas und ein beein­ druckendes Zeugnis der Lübecker Stadtgeschichte. An jeweils einem Freitag im Monat führt Marienpastor Robert Pfeifer um 21 Uhr die Nacht­ schwärmer unter den Besuchern durch die Kirche. Erleben Sie den Kirchenraum einmal ganz anders. WANN WO EINTRITT INFOS

21 Uhr St. Marien 5 € (VVK am Kiosk in der Kirche) www.st-marien-luebeck.de

25. LÜBECKER MUSEUMSNACHT AUG.

WO EINTRITT

Mai bis Oktober wöchentlich, 11.43 Uhr und 20.18 Uhr n.a. 875 Cent (Kinder bis 14 Jahren in Begleitung von Erwachsenen frei/ bei Kindergruppen Sonderpreise), Anmeldung: Mo-Fr, 9-12 Uhr, Frau Schlösser, Tel. 0451/122-4801

Ausstellung

AUG.

WANN

SEP.

7. –23. HERZENSHEIMAT. DAS LÜBECK VON HEINRICH UND THOMAS MANN Mai

Mai

– GEBAUTE GESCHICHTE

Kaum wegzudenken aus dem Lübecker Kulturleben ist die alljähr­ liche Museumsnacht. 2018 erwartet uns die 18. Version dieses großar­ tigen Events und verspricht wieder ein breitgefächertes Programm mit allerlei Kunst, Musik, Literatur und fröhlichem Miteinander. Einmal mehr laden die Museen und Ga­ lerien ein und öffnen sich mit viel Hingabe den Besuchern. WANN WO EINTRITT

18 Uhr diverse Spielstätten 11 €


2018

09 Septe

Hier präsentieren diverse Kultur­ einrichtungen eine besondere Ausstellung, die nicht nur die eine Geschichte der Stadt von den Anfän­ gen bis zur Gegenwart erzählt. Aus den reichen Lübecker Sammlungen werden neben faszinierenden Gra­ bungsfunden, wertvollen Urkunden und Büchern erstmalig viele wun­ dersame, überraschende Dinge ge­ zeigt, die ihre eigenen spannenden Geschichten erzählen. Wer wissen will, was es mit dem Reichsfrei­ heitsbrief auf sich hat, weshalb der Scharfrichter den Fuß amputieren musste, warum die Apothekermu­ mie so einzigartig ist, wieso Napo­ leon den Nachttopf schmückt oder wie ein Handelsvertrag mit China aussieht, der wird aus dem Stau­ nen nicht herauskommen. Und das gemeinsame Ausstellungsstück der Lübecker Bürger? In der Ausstellung wird es zu sehen sein! WANN WO

EINTRITT

10-17 Uhr (St. Annen) 10-18 Uhr (Hansemuseum) Museumsquartier St. Annen/ Burgkloster des Europäischen Hansemuseums n. a.

Museumsquartier St. Annen

mber

SEP.

Mai

7. –23. HERZENSHEIMAT. DAS LÜBECK VON HEINRICH UND THOMAS MANN Ausstellung

Die große Jubiläumsausstellung, die das Buddenbrookhaus zum 25. Geburtstag des Hauses zeigt, nimmt die Perspektive der Mann-Brüder ein und zeigt deren lebenslange Beschäftigung mit der eigenen Herkunft. Als Jugendliche rebel­ lieren die Senatorensöhne gegen die muffige Bürgerwelt ihrer Hei­ matstadt. In den Lübeck-Romanen „Buddenbrooks“ und „Professor Unrat“ zeichnen sie ein wenig schmeichelhaftes Bild der Heimat: Beide Romane werden zum Skandal. Aber die Lübecker sind auch stolz auf ihre berühmten Söhne. Und für sie bleiben Lübeck und der Norden zeitlebens „Herzensheimat“. WANN WO EINTRITT

täglich 10 – 18 Uhr Buddenbrookhaus 7 €/erm. 3,50 € Kinder ab 6 Jahren 2,50 €

9. TAG DES OFFENEN DENKMALS SEP.

JAN. SEP.

9. 2018– 6. 2019 875 Jahre – Lübeck erzählt uns was – Die Ausstellung

Das diesjährige Motto lautet: „Ent­ decken, was uns verbindet“ und es stellt in seiner großen Auslegbarkeit unter anderem auch einen direkten Bezug zum Europäischen Kulturer­ bejahr („ECHY“) her, das 2018 unter dem Leitgedanken „sharing herita­ ge“ steht. Sowohl in wirtschaftlicher als auch politischer Hinsicht war Lübeck international „verbunden“, viele Denkmale der Hansestadt stammen aus dieser intensiv ver­ netzten Zeit. Darüber hinaus stellt das baulich-historische Erbe eine Bindung der Lübecker zu ihrer Stadt als Lebensraum her. WANN WO EINTRITT

n.a. diverse Denkmale Frei


Ein kostbarer mittelalterlicher Goldgulden und zwei deformierte Pistolenkugeln aus dem Jahr 1932 – nur zwei Beispiele der Objekte, die im Mittelpunkt dieser Vortrags­ reihe stehen. Was können sie uns erzählen? In neun Vorträgen werden ausgewiesene Kenner ungewöhnli­ che, zum Teil noch nie öffentlich ge­ zeigte Gegenstände vorstellen und neue Blicke auf Lübecks Geschichte werfen. Dr. Indravati Félicité von der Sorbonne Paris wirft einen Blick auf die Zeit, als der Stadtstaat Lübeck sogar Verträge mit dem Sonnenkö­ nig Ludwig XIV. schließen konnte. WANN WO EINTRITT

18 Uhr Rathaus, Audienzsaal Frei

SEP.

13.–23. BUXTEHUDE-TAGE

SEP.

Die Internationale Dieterich-Buxte­ hude-Gesellschaft e.V. wurde im Jahr 2005 mit Sitz in Lübeck gegründet. Sie fördert die Pflege der Musik des berühmten Organisten und Komponisten und die weitere Er­ forschung seines Lebens, Schaffens und kulturellen Umfelds. Buxtehude war seit 1668 bis zu seinem Tod im Jahr 1707 Marienorganist in Lübeck, 2018 jährt sich sein Dienstbeginn zum 350. Mal. Vorsitzender der Buxtehude-Gesellschaft ist der Or­ ganist, Cembalist und Dirigent Ton Koopman, der als Spezialist für die Alte Musik weltweite Anerkennung genießt. WANN WO EINTRITT INFOS

10.30 Uhr (Mitgliederversammlung), 14.30 Uhr (2 öffentliche Vorträge) Marienwerkhaus, Marienkirchhof 2-3 Frei www.dieterich-buxtehude.org

Zum 350. Jubiläum seines Dienstan­ tritts an St. Marien feiert Lübeck ein besonders schönes musikalisches Kapital seiner Geschichte, indem Dieterich Buxtehude Tribut gezollt wird. Der heutige Marienorganist Jo­ hannes Unger ist seit 2009 Organist an St. Marien und widmet seinem berühmten Vorgänger die seit 2010 jährlich stattfindenden Buxtehu­ de-Tage in der Marienkirche. WANN WO EINTRITT

n. a. St. Marien n.a.

SEP.

Vor 350 Jahren trat mit Buxtehude der bedeutendste Lübecker sein Amt in St. Marien an. Die Stadt­ bibliothek Lübeck feiert dies im September mit einer Ausstellung wertvoller Dokumente und Musika­ lien, einem Konzert im historischen Scharbausaal und weiteren Aktionen insbesondere für Kinder und Ju­ gendliche. WO EINTRITT

n.a. Stadtbibliothek, Scharbausaal n.a.

WANN WO EINTRITT

19 Uhr Rathaus, Audienzsaal Frei, Anmeldung erforderlich unter Tel. 122-4101

22.–29. V. INTERNATIONALER DIETERICHBUXTEHUDEWETTBEWERB LÜBECK 2018 Seit 2007 findet der „Internationale Dieterich-Buxtehude-Wettbewerb Lübeck“ regelmäßig statt und wird 2018 zum fünften Mal in Kooperati­ on der Musikhochschule Lübeck mit der HfMT Hamburg ausgetragen. Dieses Mal werden 15 Organistin­ nen und Organisten aus aller Welt erwartet. Die enge Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen Sparkas­ sen-Stiftung zu Lübeck, welche u. a. den 1. Preis stiftet, und der Oscarund Vera Ritter-Stiftung, der Ger­ hard Trede-Stiftung aus Hamburg, der Familie Junge Stiftung und der Jakobikirche mit ihren bedeutenden historischen Orgeln setzt die erfolg­ reichen Auslobungen der Wettbe­ werbe in idealer Weise fort und verleiht dem Buxtehude-Wettbe­ werb ein weithin sichtbares Zeichen für Kontinuität, Kooperation und Nachhaltigkeit unserer norddeut­ schen Orgelkultur.

BUXTEHUDES SPUREN IN LÜBECK

WANN

Die Hansestadt Lübeck vergibt den mit 10.000 Euro dotierten Buxte­ hude-Preis seit 1951 in Anerken­ nung der geschichtlichen, bis in die Gegenwart fortwirkenden Lübecker Kirchenmusik für hervorragende Leistungen auf diesem Gebiet. Er ist benannt nach dem bedeutendsten in Lübeck wirkenden Organisten und Komponisten Dieterich Buxte­ hude (1637-1707), dem Begründer der Lübecker Abendmusiken und großen Vorbild von Johann Sebasti­ an Bach.

SEP.

Vortragsreihe des Archivs der Hansestadt Lübeck und des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde

15. MITGLIEDERTREFFEN DER INTERNATIONALEN DIETERICHBUXTEHUDEGESELLSCHAFT

15. VERLEIHUNG DES BUXTEHUDEPREISES SEP.

SEP.

13. LÜBECK: 9 JAHRHUNDERTE IN 9 OBJEKTEN

WANN

St. Jakobi

WO EINTRITT

28. Sept., 15 Uhr (öffentliche Finalrunde); 29. Sept., 19 Uhr (Preisverleihung) St. Jakobi n.a.


SEP.

21.–23. JAHRESTAGUNG DER DEUTSCHEN THOMAS MANNGESELLSCHAFT UND DER HEINRICH MANNGESELLSCHAFT

WO EINTRITT INFOS

SEP.

22. DIE LANGE NACHT DER BIBLIOTHEK Die Stadtbibliothek in der Hun­ destraße öffnet ihre Türen und veranstaltet ein Fest mit einem vielfältigen Programm: Lesungen, Musik, Performance von „TanzOrt­ Nord“ im neogotischen Mantelsaal der Stadtbibliothek, Veranstaltun­ gen für Kinder, Führungen durch die historischen Säle, laufende Filmvor­ führung: „Lübeck 1866-1946 – eine Filmchronik“, Getränke und Snacks sowie ein Glücksrad mit kleinen Gewinnen. Und bis 23 Uhr können an diesem Tag natürlich auch wie gewohnt Medien ausgeliehen und zurückgegeben werden. WANN WO EINTRITT

17–23 Uhr Stadtbibliothek, Hundestraße Frei (außer Snacks und Getränke)

Die Lübecker Theaterszene präsen­ tiert eine Nacht lang ihre künstle­ rische Vielfalt. Zahlreiche Theater, Ensembles und Projekte bieten intensive Einblicke in die Welt der darstellenden Kunst in Lübeck. Mit Tanz und Sprechtheater, Oper und Operette, Figurentheater, Straßentheater, Impro-Shows und Kinderprogramm bietet die Thea­ ternacht einen bunten Querschnitt durch die Lübecker Theaterszene und hält für jeden Besucher unter­ haltende Anregungen und überra­ schende Highlights bereit. Neben ersten Ausblicken auf die Inszenie­ rungen der kommenden Spielzeit erwarten die Besucher eigens für die Theaternacht produzierte Veranstal­ tungen. WANN WO EINTRITT

17–24 Uhr in allen Lübecker Theatern 11 €

– GEBAUTE GESCHICHTE OKT.

n. a. Buddenbrookhaus, Mengstraße 4 n. a. www.heinrich-mann-gesellschaft.de

22. 12. LÜBECKER THEATERNACHT

MAI

WANN

Theaternacht

SEP.

Die beiden in Lübeck ansässigen Mann-Gesellschaften stellen ihre ge­ meinsame Tagung in 2018 unter das Motto „Politische und ästhetische Spannungsfelder im Werk Heinrich und Thomas Manns“. 100 Jahre nach dem Ende des ersten Welt­ kriegs wird die prägende Phase ab 1918 für das persönliche Verhältnis der Brüder erkundet. Vorträge, die das schriftstellerische Werk beider Brüder vergleichen und dadurch ästhetische und politische Phänome­ ne der Jahre 1918ff. neu zu fassen suchen, stehen im Mittelpunkt.

Führungen zu Kulturdenkmalen aus 9 Jahrhunderten Die Abteilung Denkmalpflege, Bereich Archäologie und Denkmal­ pflege der Hansestadt Lübeck bietet Rundgänge zu 9 Gebäuden aus 9 Jahrhunderten Lübecker Bauge­ schichte an. In lockerer Folge wer­ den während des Stadtspaziergangs kurze Erläuterungen zu Alter, bau­ lichen Veränderungen, besonderen Architekturmerkmalen, Nutzungsge­ schichte und Eigentümern gegeben. Die Rundgänge dauern ca. 1,5 bis 2 Stunden. Die Teilnehmerzahl ist je Führung auf 15–20 Personen be­ grenzt. WANN WO

EINTRITT

INFOS

Mai bis Oktober wöchentlich, 11.43 Uhr und 20.18 Uhr n.a. 875 Cent (Kinder bis 14 Jahren in Begleitung von Erwachsenen frei/bei Kindergruppen Sonderpreise) Mo-Fr, 9-12 Uhr, Frau Schlösser, Tel. 0451/122-4801


WANN

WO EINTRITT

16. Okt., 19 Uhr mit Dr. Dirk Rieger 23. Okt., 18 Uhr mit Dr. Ingrid Sudhoff (Dauer je ca. 2,5 Std.) Burgkloster, Hinter der Burg 2-6 Frei

OKT.

18. LÜBECK: 9 JAHRHUNDERTE IN 9 OBJEKTEN

10

2018

r e b o t Ok

Vortragsreihe des Archivs der Hansestadt Lübeck und des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde

Ein kostbarer mittelalterlicher Goldgulden und zwei deformierte Pistolenkugeln aus dem Jahr 1932 – nur zwei Beispiele der Objekte, die im Mittelpunkt dieser Vortrags­ reihe stehen. Was können sie uns erzählen? In neun Vorträgen werden ausgewiesene Kenner ungewöhnli­ che, zum Teil noch nie öffentlich ge­ zeigte Gegenstände vorstellen und neue Blicke auf Lübecks Geschichte werfen. Heute Abend erklärt uns Dr. Michael Hundt den Zeithintergrund der Torelli-Bilder im Audienzsaal des Rathauses und zeigt, dass das 18. Jahrhundert alles andere als lang­ weilig war. WANN WO EINTRITT

18 Uhr Rathaus, Audienzsaal Frei

75 Tugend ist weiblich

Hier präsentieren diverse Kultur­ einrichtungen eine besondere Ausstellung, die nicht nur die eine Geschichte der Stadt von den Anfän­ gen bis zur Gegenwart erzählt. Aus den reichen Lübecker Sammlungen werden neben faszinierenden Gra­ bungsfunden, wertvollen Urkunden und Büchern erstmalig viele wun­ dersame, überraschende Dinge ge­ zeigt, die ihre eigenen spannenden Geschichten erzählen. Wer wissen will, was es mit dem Reichsfrei­ heitsbrief auf sich hat, weshalb der Scharfrichter den Fuß amputieren musste, warum die Apothekermu­ mie so einzigartig ist, wieso Napo­ leon den Nachttopf schmückt oder wie ein Handelsvertrag mit China aussieht, der wird aus dem Stau­ nen nicht herauskommen. Und das gemeinsame Ausstellungsstück der Lübecker Bürger? In der Ausstellung wird es zu sehen sein! WANN WO

EINTRITT

10-17 Uhr (St. Annen) 10-18 Uhr (Hansemuseum) Museumsquartier St. Annen/ Burgkloster des Europäischen Hansemuseums n. a.

2018– 2019 DIE OVERBECKGESELLSCHAFT 2018 JAN.

Lübeck ist die archäologisch am besten untersuchte Stadt Deutsch­ lands. Seit 1948 wurde die Altstadt bei weit über 1000 Ausgrabungen und Notbergungen systematisch erforscht, dabei wurden rd. 3,5 Milli­ onen Funde geborgen. Die Lübecker Ergebnisse sollen bei spätabend­ lichen Spaziergängen mit dem Bereich Archäologie und Denkmal­ pflege vermittelt werden, die vom Burgkloster über das Gründungs­ viertel und den Markt bis zur Gro­ ßen Petersgrube führen.

JAN. SEP.

Archäologische Spaziergänge

9. 2018– 6. 2019 875 Jahre – Lübeck erzählt uns was – Die Ausstellung

OKT.

OKT.

16.+23. LÜBECK BEI NACHT

im Jahr ihres 100jährigen Bestehens

Die Overbeck-Gesellschaft ist eine sehr geschätzte Adresse für zeit­ genössische Kunst im Norden. Seit dem Gründungsjahr 1918 zeigt der Lübecker Kunstverein satzungsge­ mäß „das jeweils Beste an aktueller Kunst“, was für ihn erreichbar und möglich ist. Nach seiner Sanierung 2018 wird der Overbeck-Pavillon in neuem Glanz erstrahlen. Freuen Sie sich auf die Wiedereröffnung mit einer Ausstellung über „Alle Künst­ lerinnen und Künstler in der Over­ beck-Gesellschaft 1918–2018“. WANN WO EINTRITT

n.a. Overbeck-Pavillon, Königstraße n.a.


Fulldome Kino

OKT.

MAI

– GEBAUTE GESCHICHTE

Führungen zu Kulturdenkmalen aus 9 Jahrhunderten

WANN WO EINTRITT

INFOS

Mai bis Oktober wöchentlich, 11.43 Uhr und 20.18 Uhr n.a. 875 Cent (Kinder bis 14 Jahren in Begleitung von Erwachsenen frei/ bei Kindergruppen Sonderpreise) Anmeldung: Mo–Fr, 9–12 Uhr, Frau Schlösser, Tel. 0451/122-4801

Fans des nordisch-baltisch-norddeut­ schen Kinos kommen hier voll auf ihre Kosten: mit jährlich rund 200 Filmen, zuletzt 33.000 Besuchen und über 1.000 Filmgästen und Fachbesuchern sind die Nordischen Filmtage Lübeck eines der Top-Kulturereignisse der Hansestadt. In 2018 feiern sie ihren 60. Geburtstag und es gibt einen Tag extra fürs Sehvergnügen. Zahlreiche Sonderevents wie Stummfilmkonzerte, Ausstellungen, Lesungen und Open Air Kino runden das vielfältige Filman­ gebot ab. WANN WO EINTRITT INFOS

diverse Zeiten diverse Spielstätten Je nach Film www.filmtage.luebeck.de

2018

11

Die Abteilung Denkmalpflege, Bereich Archäologie und Denkmal­ pflege der Hansestadt Lübeck bietet Rundgänge zu 9 Gebäuden aus 9 Jahrhunderten Lübecker Bauge­ schichte an. In lockerer Folge wer­ den während des Stadtspaziergangs kurze Erläuterungen zu Alter, bau­ lichen Veränderungen, besonderen Architekturmerkmalen, Nutzungsge­ schichte und Eigentümern gegeben. Die Rundgänge dauern ca. 1,5 bis 2 Stunden. Die Teilnehmerzahl ist je Führung auf 15–20 Personen be­ grenzt.

Nov.

Okt.

30. –4. 60. NORDISCHE FILMTAGE LÜBECK

r e b m Nove


WO EINTRITT

19 Uhr Kolosseum, Kronsforder Allee 25 Frei

NOV.

8.. LÜBECK: 9 JAHRHUNDERTE IN 9 OBJEKTEN Vortragsreihe des Archivs der Hansestadt Lübeck und des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde

Ein kostbarer mittelalterlicher Goldgulden und zwei deformierte Pistolenkugeln aus dem Jahr 1932 – nur zwei Beispiele der Objekte, die im Mittelpunkt dieser Vortragsreihe stehen. Was können sie uns erzäh­ len? In neun Vorträgen werden aus­ gewiesene Kenner ungewöhnliche, zum Teil noch nie öffentlich gezeigte Gegenstände vorstellen und neue Blicke auf Lübecks Geschichte wer­ fen. Leiter des Museum Behnhaus Drägerhaus Dr. Alexander Bastek stellt ein scheinbar idyllisches Fami­ lienportrait aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts vor. Aber in dem Bild steckt bedeutend mehr … WANN WO EINTRITT

18 Uhr Rathaus, Audienzsaal Frei

WO

EINTRITT

10-17 Uhr (St. Annen) 10-18 Uhr (Hansemuseum) Museumsquartier St. Annen/ Burgkloster des Europäischen Hansemuseums n. a.

VERLEIHUNG DES THOMAS-MANNPREISES Der „Thomas-Mann-Preis der Han­ sestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste“ wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Entscheidung trifft eine siebenköp­ fige Jury, in welche die Akademie und die Hansestadt jeweils drei Mitglieder entsenden, unter einem gemeinsam bestimmten Vorsitz. WANN WO EINTRITT

n.a. n.a. n.a.

Nov.

JAN. SEP.

WANN

Vortragsreihe des Archivs der Hansestadt Lübeck und des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde

Ein kostbarer mittelalterlicher Goldgulden und zwei deformierte Pistolenkugeln aus dem Jahr 1932 – nur zwei Beispiele der Objekte, die im Mittelpunkt dieser Vortragsreihe stehen. Was können sie uns erzäh­ len? In neun Vorträgen werden aus­ gewiesene Kenner ungewöhnliche, zum Teil noch nie öffentlich gezeigte Gegenstände vorstellen und neue Blicke auf Lübecks Geschichte werfen. In Lübeck brodelte es 1932. Archivdirektor Dr. Jan Lokers erklärt, was es mit zwei Pistolenkugeln aus dieser Zeit auf sich hat. Auch in an­ deren Jahrhunderten war es turbul­ ent in Lübeck. WANN WO EINTRITT

18 Uhr Rathaus, Audienzsaal Frei

2018– 2019 DIE OVERBECKGESELLSCHAFT 2018 JAN.

WANN

Hier präsentieren diverse Kultur­ einrichtungen eine besondere Ausstellung, die nicht nur die eine Geschichte der Stadt von den Anfän­ gen bis zur Gegenwart erzählt. Aus den reichen Lübecker Sammlungen werden neben faszinierenden Gra­ bungsfunden, wertvollen Urkunden und Büchern erstmalig viele wun­ dersame, überraschende Dinge ge­ zeigt, die ihre eigenen spannenden Geschichten erzählen. Wer wissen will, was es mit dem Reichsfrei­ heitsbrief auf sich hat, weshalb der Scharfrichter den Fuß amputieren musste, warum die Apothekermu­ mie so einzigartig ist, wieso Napo­ leon den Nachttopf schmückt oder wie ein Handelsvertrag mit China aussieht, der wird aus dem Stau­ nen nicht herauskommen. Und das gemeinsame Ausstellungsstück der Lübecker Bürger? In der Ausstellung wird es zu sehen sein!

29. LÜBECK: 9 JAHRHUNDERTE IN 9 OBJEKTEN

OKT.

Nur wenige Städte in Deutschland sind so reich an Geschichte und Kul­ tur wie Lübeck. Bei der Quiz-Show werden 5 Lübecker Prominente mit Fragen zu Geschichte, Archäologie, Architektur, Literatur, Musik, aber auch zum Sport oder zum Alltag der Stadt konfrontiert, ergänzt durch Bilder und Bilderrätsel auf großer Leinwand. Die Veranstalter und Moderatoren Doris Mührenberg und Manfred Gläser versprechen einen kurzweiligen, spannenden, zuweilen auch überraschenden, und nicht zuletzt lehrreichen Abend.

NOV.

Nov.

6. DAS GROSSE LÜBECK-QUIZ

9. 2018– 6. 2019 875 Jahre – Lübeck erzählt uns was – Die Ausstellung

im Jahr ihres 100jährigen Bestehens

Die Overbeck-Gesellschaft ist eine sehr geschätzte Adresse für zeitgenössische Kunst im Norden. Seit dem Gründungsjahr 1918 zeigt der Lübecker Kunstverein satzungsgemäß „das jeweils Beste an aktueller Kunst“, was für ihn erreichbar und möglich ist. Nach seiner Sanierung 2018 wird der Overbeck-Pavillon in neuem Glanz erstrahlen. ALLE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER IN DER OVERBECK-GESELLSCHAFT 1918–2018 (WIEDERERÖFFNUNG DES OVERBECK-PAVILLONS) WANN WO EINTRITT

Okt.–Jan. 2019 Overbeck-Pavillon, Königstraße n.a.

CHRISTOPH DETTMEIER – „HAPPY BIRTHDAY“ WANN WO EINTRITT

Nov.–Dez. St. Petri n.a.


Wer kßmmert sich um unsere Finanzen? Wir machen das – ein Leben lang!

www.sparkasse-luebeck.de


WANN WO

EINTRITT

10-17 Uhr (St. Annen) 10-18 Uhr (Hansemuseum) Museumsquartier St. Annen/ Burgkloster des Europäischen Hansemuseums n. a.

im Jahr ihres 100jährigen Bestehens

Die Overbeck-Gesellschaft ist eine sehr geschätzte Adresse für zeit­ genössische Kunst im Norden. Seit dem Gründungsjahr 1918 zeigt der Lübecker Kunstverein satzungsge­ mäß „das jeweils Beste an aktueller Kunst“, was für ihn erreichbar und möglich ist. Nach seiner Sanierung 2018 wird der Overbeck-Pavillon in neuem Glanz erstrahlen. ALLE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER IN DER OVERBECK-GESELLSCHAFT 1918–2018 (WIEDERERÖFFNUNG DES OVERBECK-PAVILLONS) WANN WO EINTRITT

Okt.–Jan. 2019 Overbeck-Pavillon, Königstraße n.a.

CHRISTOPH DETTMEIER – „HAPPY BIRTHDAY“ WANN WO EINTRITT

Nov.–Dez. St. Petri n.a.

8. TRAVEMÜNDER LIEDERTAFEL Dez.

Hier präsentieren diverse Kultur­ einrichtungen eine besondere Ausstellung, die nicht nur die eine Geschichte der Stadt von den Anfän­ gen bis zur Gegenwart erzählt. Aus den reichen Lübecker Sammlungen werden neben faszinierenden Gra­ bungsfunden, wertvollen Urkunden und Büchern erstmalig viele wun­ dersame, überraschende Dinge ge­ zeigt, die ihre eigenen spannenden Geschichten erzählen. Wer wissen will, was es mit dem Reichsfrei­ heitsbrief auf sich hat, weshalb der Scharfrichter den Fuß amputieren musste, warum die Apothekermu­ mie so einzigartig ist, wieso Napo­ leon den Nachttopf schmückt oder wie ein Handelsvertrag mit China aussieht, der wird aus dem Stau­ nen nicht herauskommen. Und das gemeinsame Ausstellungsstück der Lübecker Bürger? In der Ausstellung wird es zu sehen sein!

JAN. OKT.

JAN. SEP.

9. 2018– 6. 2019 875 Jahre – Lübeck erzählt uns was – Die Ausstellung

2018– 2019 DIE OVERBECKGESELLSCHAFT 2018

Großes JubiläumsWeihnachtskonzert „Wiehnacht am Meer“

2018

Museumsquartier St. Annen

12

Dezem

ber

Am 7. Januar 1843 von 23 Trave­ münder Herren gegründet, hat die Travemünder Liedertafel das kultu­ relle Leben Travemündes inzwischen 175 Jahre mitgeprägt. Die heutigen drei Chöre der Liedertafel sind aus dem kulturellen Travemünder Leben nicht wegzudenken und vertreten ihre Heimatstadt als musikalische Botschafter landesweit und in aller Welt: „DER PASSAT CHOR“, „Der Gemischte Chor“ und „De Trave­ Münder“. Im Seebadmuseum Trave­ münde ist eine ganzjährige Ausstel­ lung der Liedertafel gewidmet. WANN WO EINTRITT

17 Uhr St. Lorenz Kirche Travemünde Frei (Spenden erbeten)


875


ARCHÄOLOGIE UND STADTPLANUNG IN LÜBECK

2018

Außerdem

Das urbane Erfolgsmodell des Ostseeraums verstehen, vermitteln und erleben. Projekt im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018

2018 ist nicht nur 875-jähriges Jubiläumsjahr, sondern auch Euro­ päisches Kulturerbejahr. In diesem Zusammenhang wird ein Projekt der Lübecker Archäologie und Denkmalpflege vom Bund und der Possehl-Stiftung gefördert, das die reichhaltigen Befunde und Ergeb­ nisse der Ausgrabungen im Grün­ dungsviertel in den Mittelpunkt stellt. In dem ältesten Viertel der Stadt entsteht neue Architektur in den Dimensionen der 1942 vernich­ teten Vorgänger. Fünf Kellerräume sind erhalten geblieben, die Aus­ grabungen haben eine spannende Stadtbaugeschichte von 900 Jahren dokumentiert. Auf der Baustelle sowie rundherum werden für 2018 kulturgeschichtliche Führungen und Aktionen auch mit der Lübecker Ju­ gendbauhütte angeboten sowie ein Informationszentrum eingerichtet. WANN WO EINTRITT

n.a. n.a. n.a.


SPONSOREN

PRESENTER

FÖRDERER

IMPRESSUM Herausgeber: Lübeck und Travemünde Marketing GmbH, Holstentorplatz 1, 23552 Lübeck, im Auftrag der Hansestadt Lübeck, Fachbereich 4, Kultur und Bildung Redaktionsleitung: Christian Martin Lukas Redaktion: Wibke Borns, Annette Ritter, Sandra Werth Text: Doris Annette Schütz, Manuela Steffi ­Niemann, Christian Martin Lukas Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Manfred Gläser, Dr. Jan Lokers Konzept und Gestaltung: borowiakziehe KG, www.bozi.de Druck und Verarbeitung: Schipplick + Winkler Printmedien GmbH Lübeck, www.suw-printmedien.de Fotos: Akg-images: Geschichte 35; bPicture. com: Stadtansicht; borowiakziehe KG: Geschichten 10, 20 (Rezept), 27, 62, 68, 74, Zeitstrahl 1950-2018; die LÜBECKER MUSEEN: Geschichte 44, Museumsquartier St. Annen; Doriana Dreisbach: Geschichte 01 (Löwe); ETHBibliothek Zürich, Thomas-Mann-Archiv: Heinrich und Thomas Mann; Fachbereich Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck: Zeitstrahl 1143–1356; Fotoarchiv der Hansestadt Lübeck: Geschichten 01 (Reichsfreiheitsbrief), 19, 24, 28, 50, Zeitstrahl 1391–1669, Zeitstrahl 1669–1913; Ullrich Findeisen: Geschichte 57; Uwe Freitag: Geschichte 29; Gemeinde St. Marien: Geschichte 37, St.Marien; Christoffer Greiß: Jugendoper 2015; Große Kiesau Literaturnacht e.V.: Große Kiesau; ­Gisamone Grunwald: Interkultureller Sommer; ­Fabien Hammerl/Murnau Stiftung: Raphaël Marinneau; Hansestadt Lübeck: ­Gabriele ­Schopenhauer; Werner Huthmacher: Geschichte 07; Rolf Klein: Geschichte 58; Kulturwerft Gollan: Geschichte 16; Manfred Krellenberg: Geschichte 03; Hans Kripgans/ Archiv der Lübecker Nachrichten: Geschichte 26; Torsten Krüger: Kirchhof Burgkloster; Erich Malter: Jugend musiziert; Olaf Malzahn: Kathrin Weiher, Geschichte 05, BrahmsFestival, HanseKulturFestival, MHL-PopRevue, Daniel Hope, Theaternacht, Fulldome Kino; MapOSMatic: Stadtplan; H.W. Müller: Passat; Maire ­Müller-Andrae: St. Jakobi; Katrin ­Nemec: Miroslav ­Nemec; onlyGFX. com: Geschichte 20 (Rezept); ­OverbeckGesellschaft: Overbeck-­Gesellschaft; Katharina Pierre: Geschichten 08; Uwe Potthoff: Geschichte 32; Andreas Praefcke: Geschichte 42; Thomas Radbruch: Geschichte 79, Europäisches Hansemuseum; Annette Ritter: Geschichte 56; Lutz R ­ oeßler: Zeitstrahl 1831–1901; Christine Rudolf: KunstCamp; Uli Sandau: Der Lubeca Code; Bernd Saxe: Bernd Saxe; Stefan H. Schenk: Jan Lindenau; Shutterstock (fulya atalay): Geschichte 25; Shutterstock: Geschichten 64, 86; Vintage Germany/Karl Braune: Zeitstrahl 1918-1946; Liv Jonna Wauer: Geschichte 38; Anton Wortmann: Geschichte 54; Thorsten Wulff: Geschichte 23 Nachdruck auch auszugsweise ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers erlaubt. Stand: Dezember 2017. Alle Angaben ohne Gewähr.


Erklärung der Redaktion Dieses Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und erlaubt sich redaktionelle Freiheiten in Bezug auf den Wahrheitsgehalt einzelner Geschichten. Die Redaktion hat den Versuch unternommen, einen reprä­ sentativen Querschnitt prägender Ereignisse und Epochen der letzten 875 Jahre Stadtgeschichte darzu­ stellen, sicherlich ist die Liste der Geschichten nahezu unendlich er­ weiterbar. Wir bitten um Verständnis für die von der Redaktion getroffene Auswahl. Diese Sammlung soll aber vor allem eins: Freude machen und Neugierde wecken. Zur vertiefenden Auseinander­ setzung mit der Lübecker Historie und vielen weiteren spannenden Geschichten empfehlen wir folgende Veröffentlichungen: • Alken Bruns (Hrsg.) (1993): Lübecker Lebensläufe aus neun Jahrhunderten. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster. • Ernst Deecke (1852): Lübische Geschichten und Sagen. Carl ­Boldemann, Lübeck. • Gerhard Gaul (1981): Das ­schmunzelnde Holstentor. Statt Geschichte – Stadtgeschichten. LN-Verlag, Lübeck. • Gisela Graichen, Rolf ­Hammel-Kiesow (2011): Die Deutsche Hanse. Eine heimliche Supermacht. Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek. • Antjekathrin Graßmann (Hrsg.) (1988): Lübeckische Geschichte. Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck. • Antjekathrin Graßmann (Hrsg.) (2006): Lübeck-Lexikon. Die Hansestadt von A bis Z. Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck. Besuchen Sie auch gerne das ­Archiv sowie die Stadtbibliothek der Hansestadt Lübeck zur Vertie­ fung der gelesenen Inhalte.


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