Y T I S R E DIV 09.08. – 11.09. Sommer-Festival 2022 Programm
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HERZLICH WILLKOMMEN! Wem gehört die klassische Musik? Den Weissen, den Männern, den Europäern? Viele Jahre spielte Chi-chi Nwanoku als Kontrabassistin im Orchestra of the Age of Enlightenment, und sie war dort stets die einzige Schwarze. Wenn sie Konzerte anderer Ensembles besuchte, ergab sich dasselbe Bild. Das kann nicht sein, sagte sich Nwanoku, denn warum sollten People of Color nur Hiphop oder Jazz spielen, aber nie in die Weltelite der klassischen Orchester aufsteigen? Hoffnung gab ihr die wachsende Teilhabe von Frauen am Musikleben: «Als ich 1991 meinen Abschluss an der Royal Academy machte, gab es keine einzige Frau im London Symphony Orchestra. Heutzutage ist etwa die Hälfte weiblich.»
Michael Haefliger Intendant Lucerne Festival
Mit den beiden Orchestern von Nwanokus Chineke! Foundation, die sich aus Angehörigen ethnischer Minderheiten zusammensetzen, beginnt und endet das Sommer-Festival 2022, das unter dem Motto «Diversity» steht. Wir greifen damit ein brisantes Thema auf, das bei der Gestaltung der Zukunft eine wichtige Rolle spielt. Es geht um Vielfalt: bei den Besetzungen, den gespielten Werken, den programmatischen Angeboten. Und um den Beweis, dass die Kunst nicht die Domäne einiger Auserwählter ist, sondern allen offensteht, unabhängig von der Hautfarbe, dem Geschlecht, der Religion, der sexuellen Orientierung oder der sozialen Herkunft. Die Besten der Branche werden dieses Konzept zum Leuchten bringen: Das Lucerne Festival Orchestra mit Riccardo Chailly und Jakub Hrůša, das Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) sowie 18 internationale Spitzenorchester und viele Topstars erwarten Sie. Als composer-in-residence wird sich der Brite Thomas Adès vorstellen, als «artistes étoiles» kommen Golda Schultz und Tyshawn Sorey. Und natürlich dürfen Sie auf viele Newcomer gespannt sein, mehr denn je. Sehr herzlich,
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DAS IST LUCERNE FESTIVAL
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Symphony Contemporary Music for Future Gremien
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ESSENTIALS
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AGENDA
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SPECIALS
48
CONCERTS
116 SUPPORTERS 124 SERVICE
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DAS IST LUCERNE FESTIVAL
SYMPHONY
Kirill Petrenko | Berliner Philharmoniker
Das Gipfeltreffen der Besten: Bei keinem anderen Festival der Welt treten so viele internationale TopOrchester in so kurzer Zeit auf. 2022 sind dabei: Bamberger Symphoniker und Jakub Hrůša Berliner Philharmoniker und Kirill Petrenko Budapest Festival Orchestra und Iván Fischer Chineke! Orchestra und Kevin John Edusei The Cleveland Orchestra und Franz Welser-Möst Helsinki Philharmonic Orchestra und Susanna Mälkki London Symphony Orchestra und Sir Simon Rattle Lucerne Festival Orchestra mit Riccardo Chailly und Jakub Hrůša Luzerner Sinfonieorchester und Michael Sanderling Mahler Chamber Orchestra Mariinsky Orchestra und Valery Gergiev Les Musiciens du Prince-Monaco mit Cecilia Bartoli und Gianluca Capuano NDR Elbphilharmonie Orchester und Alan Gilbert Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia – Roma Sinfonía por el Perú Youth Orchestra mit Juan Diego Flórez und Roberto González-Monjas The Philadelphia Orchestra und Yannick Nézet-Séguin Royal Concertgebouw Orchestra und Philippe Herreweghe West-Eastern Divan Orchestra und Daniel Barenboim Wiener Philharmoniker und Esa-Pekka Salonen
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CONTEM– PORARY Wir lieben neue Klänge — und setzen mit dem Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) und der Lucerne Festival Academy Massstäbe für die Interpretation der zeitgenössischen Musik. Lucerne Festival Academy Composer Seminar mit Wolfgang Rihm und Dieter Ammann Conducting Fellowship Masterclass in Conducting Roche Commissions Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) Das Exzellenzorchester für neue Musik setzt sich aus dem Academy-Netzwerk zusammen. composer-in-residence Thomas Adès
«Bye Bye Beethoven» beim Sommer-Festival 2021
«artiste étoile» Tyshawn Sorey Uraufführungen von Thomas Adès, Olivia Bennett, Tyson Davis, Joy Guidry, Pengyi Li, Jinan Zhenyan Li, Liza Lim, Minzuo Lu, Aregnaz Martirosyan, Lila Wildy Quillin, Hugo Van Rechem, Julian Riem, Wolfgang Rihm, Bettina Skrzypczak, Tyshawn Sorey, Héloïse Werner und Raimonda Žiūkaitė
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MUSIC FOR FUTURE Der Generation von morgen gilt unser ganzes Engagement. Mit Debutkonzerten, Auftritten von Jugendorchestern und der Vergabe hochkarätiger Preise fördern wir den musikalischen Nachwuchs. Mit Schulkonzerten und Education-Projekten leisten wir Basisarbeit. Und mit Familienkonzerten wollen wir das Publikum der Zukunft für die Musik gewinnen.
Die Schurken (Sommer-Festival 2019)
Auftritte internationaler Jugendorchester Konzertreihe «Debut» Credit Suisse Young Artist Award Fritz-Gerber-Award Familienkonzerte Schulaufführungen Debut im Schulhaus Music for Future Talks
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Celebrate history. Celebrate life. Join the story: celebratelife.roche.com
GREMIEN STIFTUNG LUCERNE FESTIVAL
STIFTUNG LUCERNE FESTIVAL FRIENDS
Stiftungsrat Markus Hongler, Präsident* Dr. Christian Casal, Quästor* Dr. Rolf Dörig* Dr. Christoph Franz Christian Gellerstad Andrea Gmür-Schönenberger Dr. Marianne Janik Dr. Ursula Jones-Strebi Walter B. Kielholz* Dr. Hariolf Kottmann* Michel M. Liès Anne-Sophie Mutter Urs Rohner Prof. Klaus Schwab Marcel Schwerzmann Anne Schwöbel Isabelle Welton* Manuela Wirth Beat Züsli
Stiftungsrat Markus Hongler, Präsident Dr. Christian Casal, Quästor Dr. Franz Egle Andrea Gmür-Schönenberger Elisabeth Oltramare INTENDANZ Michael Haefliger GESCHÄFTSLEITUNG Michael Haefliger Danièle Gross Christiane Weber
* Ausschuss
Ehrenpräsident Jürg R. Reinshagen
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DAS IST LUCERNE FESTIVAL
12 ESSENTIALS 14 16 18 20 22 24
Lucerne Festival Orchestra Lucerne Festival Academy & Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) Thomas Adès | composer-in-residence Golda Schultz | «artiste étoile» Tyshawn Sorey | «artiste étoile» 40min
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AGENDA
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SPECIALS
48
CONCERTS
116 SUPPORTERS 124 SERVICE
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ESSEN− TIALS
LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA Aus Freude an der Musik und am gemeinsamen Musizieren: Sommer für Sommer reisen gefragte Solist*innen und Kammermusiker*innen, Musikprofessor*innen und Mitglieder anderer berühmter Orchester an den Vierwaldstättersee und bilden einen einzigartigen Klangkörper de luxe. Mit Chefdirigent Riccardo Chailly und mit Jakub Hrůša, mit Anne-Sophie Mutter, Augustin Hadelich, Denis Matsuev und Andrè Schuen wird das Lucerne Festival Orchestra auch 2022 für musikalische Sternstunden sorgen. Fr 12.08. | 18.30
Di 16.08. | 19.30
Fr 19.08. | 19.30
Eröffnung Lucerne Festival Orchestra 1 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent | Anne-Sophie Mutter Violine Rihm Neues Werk für Orchester (Uraufführung) | Saint-Georges Violinkonzert A-Dur op. 5 Nr. 2 | Rachmaninow Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27
Lucerne Festival Orchestra 3 KKL Luzern, Konzertsaal Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra | Kit Armstrong Klavier Gershwin Zweiter Satz aus dem Concerto in F | Dvořák Klavierquintett A-Dur op. 81 | Sorabji Transzendentale Etüde Nr. 36 (für die linke Hand) | Takemitsu A Bird came down the Walk | Price Klavierquintett a-Moll
Lucerne Festival Orchestra 5 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Jakub Hrůša Dirigent | Augustin Hadelich Violine Suk Scherzo fantastique op. 25 | Dvořák Violinkonzert a-Moll op. 53 | Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Aus der Neuen Welt
Sa 13.08. | 18.30
Mi 17.08. | 19.30
Lucerne Festival Orchestra 2 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent | Denis Matsuev Klavier Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 | Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27
Lucerne Festival Orchestra 4 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent | Andrè Schuen Bariton Mahler Lieder eines fahrenden Gesellen | Sinfonie Nr. 1 D-Dur
Wir danken unserem Hauptsponsor Kühne-Stiftung herzlich für die grosszügige Unterstützung des Lucerne Festival Orchestra 14
LUCERNE FESTIVAL ACADEMY & LUCERNE FESTIVAL CONTEMPORARY ORCHESTRA (LFCO) Ganz auf Gegenwart eingestellt: Rund 100 Musiktalente aus der ganzen Welt widmen sich in der Lucerne Festival Academy der Musik unserer Zeit. Und sorgen für vielfältige Hörabenteuer. Sa 20.08. | 22.00
26.08. – 10.09.
So 28.08. | 15.00
Lucerne Festival Academy 1 KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Elena Schwarz Dirigentin | Timothy McAllister Saxofon | Kirill Gerstein Klavier Sorey Neues Werk für Saxofon und Orchester (Uraufführung) | Adès In Seven Days. Klavierkonzert mit Bewegtbild
Musiktheater/Performance Altes Krematorium Luzern Friedental Ensemble des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Musiktheaterkollektiv Agora | Maja S. K. Ratkje Komponistin «STYX Tours. Ein Rendezvous mit dem Tod»
Lucerne Festival Academy 3 KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Tyshawn Sorey Dirigent und Schlagzeug Sorey For Anton Vishio | For Marcos Balter | Schlagzeug-Improvisation | Autoschediasms
22. – 25.08. | 10/12
Sa 27.08. | 19.30
Composer Seminar KKL Luzern, Clubraum 8 mit Wolfgang Rihm und Dieter Ammann
Lucerne Festival Academy 2 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Thomas Adès Dirigent | Anne-Sophie Mutter Violine Nørgård Drømmespil | Strawinsky Agon | Adès Air für Violine und Orchester (Uraufführung) | Lutosławski Sinfonie Nr. 3
Lucerne Festival Academy 4 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Sylvain Cambreling Dirigent Skrzypczak Neues Werk für Orchester (Uraufführung) | Rihm Sub-Kontur | Ammann Core, Turn und Boost
Mi 24.08. | 14.30
Masterclass in Conducting KKL Luzern, Luzerner Saal mit Thomas Adès
Wir danken unserem Hauptsponsor Roche herzlich für die grosszügige Unterstützung der Lucerne Festival Academy 16
Sa 03.09. | 11.00
Sa 03.09. | 14.30
Composer Seminar — Abschlusskonzert KKL Luzern, Luzerner Saal Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA-Ensemble 2021/22) | Teilnehmer*innen des Conducting Fellowship | Wolfgang Rihm und Dieter Ammann Moderation Werkschau des Composer Seminars
THOMAS ADÈS
COMPOSER-IN-RESIDENCE
Der Brite Thomas Adès ist ein (An-)Verwandlungskünstler. Ob Pop oder Purcell, Dreiklangsharmonik oder Vierteltöne: Lustvoll greift er die unterschiedlichsten Idiome auf, spielt mit ihnen und verwandelt sie in etwas Neues, Eigenes. Weshalb seine Musik trotz ihrer enormen stilistischen Bandbreite immer nach Adès klingt. Sa 20.08. | 22.00
Mi 24.08. | 14.30
Lucerne Festival Academy 1 KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Elena Schwarz Dirigentin | Kirill Gerstein Klavier Adès In Seven Days. Klavierkonzert mit Bewegtbild
Masterclass in Conducting KKL Luzern, Luzerner Saal mit Teilnehmer*innen des Conducting Fellowship der Lucerne Festival Academy
So 21.08. | 17.00
Duo Adès & Gerstein KKL Luzern, Luzerner Saal Thomas Adès und Kirill Gerstein Klavier Debussy En blanc et noir | Strawinsky Symphonie de Psaumes (Psalmensinfonie), für zwei Klaviere bearbeitet von Dmitri Schostakowitsch | Debussy Lindaraja | Adès Konzertparaphrase über Powder Her Face | Ravel La Valse
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Sa 27.08. | 19.30
Lucerne Festival Academy 2 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Thomas Adès Dirigent | Anne-Sophie Mutter Violine Nørgård Drømmespil | Strawinsky Agon | Adès Air für Violine und Orchester (Uraufführung) | Lutosławski Sinfonie Nr. 3 So 04.09. | 16.00
Quatuor Diotima Hochschule Luzern — Musik, Kriens Quatuor Diotima | Mark Simpson Klarinette Adès Arcadiana für Streichquartett | Alchymia für Klarinette und Streichquartett (Schweizer Erstaufführung)
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GOLDA SCHULTZ ARTISTE ÉTOILE «Umwerfend», schwärmte die Süddeutsche Zeitung, «überragend», urteilte der Bayerische Rundfunk, als Golda Schultz im Frühjahr 2021 bei der Premiere von Webers Freischütz an der Münchner Staatsoper die Agathe sang. Die 1983 geborene südafrikanische Sopranistin ist derzeit ein echter Shooting Star in der Szene und verzaubert das Opernpublikum in aller Welt, von der Metropolitan Opera über die Mailänder Scala bis zu den Salzburger Festspielen und der Wiener Staatsoper. Als «artiste étoile» des Sommers 2022 wird sie auch bei Lucerne Festival für Sternstunden sorgen: ob mit Gershwins Summertime oder erlesener Liedkunst. Sa 20.08. | 16.00
Do 25.08. | 18.30
NZZ Podium KKL Luzern, Auditorium «Diversity — Vielfalt und Einheit» Gesprächsrunde mit Iris Bohnet, Adam Fischer, Mithu Sanyal und Golda Schultz Moderation: Martin Meyer
Porgy and Bess KKL Luzern, Konzertsaal NDR Elbphilharmonie Orchester | Alan Gilbert Dirigent | Golda Schultz Clara | weitere Solist*innen Gershwin Porgy and Bess
So 21.08. | 11.00
So 04.09. | 14.30
MythenEnsembleOrchestral KKL Luzern, Konzertsaal MythenEnsembleOrchestral | Graziella Contratto Dirigentin | Golda Schultz Sopran Mahler Ausgewählte Lieder
Rezital Golda Schultz Lukaskirche Golda Schultz Sopran | Jonathan Ware Klavier Lieder von fünf Komponistinnen: Clara Schumann, Emilie Mayer, Rebecca Clarke, Nadia Boulanger und Kathleen Tagg
Mi 24.08 | 18.20
40min KKL Luzern, Luzerner Saal Golda Schultz Sopran | Alan Gilbert Klavier | weitere Solist*innen «Summertime»
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21
TYSHAWN SOREY ARTISTE ÉTOILE
Schubladendenken liegt ihm fern: Tyshawn Sorey ist Schlagzeuger, Pianist, Posaunist, Komponist und Dirigent. Er bewegt sich zwischen Jazz und Neuer Musik, verbindet Komponiertes und Improvisiertes. Ein gerade in unseren Zeiten der Spezialisierung denkbar diverses künstlerisches Profil — und ein kreativ äusserst produktives. So 14.08. | 14.30
So 28.08. | 15.00
JACK Quartet 1 KKL Luzern, Luzerner Saal JACK Quartet | Tyshawn Sorey Schlagzeug Sorey Neues Werk für Schlagzeug und Streichquartett (Uraufführung)
Lucerne Festival Academy 3 KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Tyshawn Sorey Dirigent und Schlagzeug Sorey For Anton Vishio für Flöte, Klarinette und Klavier | For Marcos Balter für Violine und Orchester | Improvisation für Schlagzeug solo | Autoschediasms für Orchester
Sa 20.08. | 22.00
Lucerne Festival Academy 1 KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Elena Schwarz Dirigentin | Timothy McAllister Saxofon Sorey Neues Werk für Saxofon und Orchester (Uraufführung)
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40MIN KURZKONZERTE BEI FREIEM EINTRITT
Die Reihe 40min wendet sich nicht nur an bekennende Klassik-Fans, sondern an alle, die einfach mal Festivalluft schnuppern wollen. Um 18.20 Uhr, wenn der Arbeitstag vorbei ist, der Abend aber noch nicht richtig begonnen hat, stellen wir Ihnen in moderierten Kurzkonzerten ausgewählte Künstler*innen und Werke vor. Der Eintritt ist frei, einen Dresscode gibt’s nicht, und auch Vorwissen ist nicht nötig. Mo 15.08. | 18.20
Mi 24.08. | 18.20
«Rhapsody in Blue» KKL Luzern, Luzerner Saal Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra
«Summertime» KKL Luzern, Luzerner Saal Golda Schultz Sopran | Alan Gilbert Klavier | weitere Solist*innen
Mi 17.08. | 18.20
«Spotlight on: Tyshawn Sorey» KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Tyshawn Sorey Dirigent Do 18.08. | 18.20
«Antonín Dvořáks neue Welten» KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Orchestra | Jakub Hrůša Dirigent
!
Fr 26.08. | 18.20
«Spotlight on: Thomas Adès» KKL Luzern, Luzerner Saal Anne-Sophie Mutter Violine | Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Thomas Adès Dirigent
Der Zutritt zu den Konzerten der Reihe 40min ist nur mit einem gültigen Ticket möglich. Fünf Tage vor der jeweiligen Veranstaltung können Sie über unsere Website lucernefestival.ch kostenlose, nicht nummerierte Tickets beziehen. Die Anzahl der Tickets ist auf zwei pro Bestellung limitiert. Am Tag der Veranstaltung können vor Ort allfällige Resttickets bezogen werden.
Fr 02.09. | 18.20
«Klassische Musik, heute komponiert» KKL Luzern, Luzerner Saal Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA-Ensemble 2021/22) | Teilnehmer*innen des Conducting Fellowship | Wolfgang Rihm und Dieter Ammann Moderation Mi 07.09. | 18.20
Mo 29.08. | 18.20
«Nur Komponistinnen (und keine Komponist*innen)» KKL Luzern, Luzerner Saal Studierende der Hochschule Luzern — Musik
«Diversity! Carte blanche für die Lucerne Festival Contemporary Leaders» KKL Luzern, Luzerner Saal Mitglieder des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
«Auf sechzehn Saiten» KKL Luzern, Luzerner Saal Viano String Quartet
Do 08.09. | 18.20
Wir danken unserem Hauptsponsor Zurich herzlich für die grosszügige Unterstützung der Reihe 40min 24
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2 DAS IST LUCERNE FESTIVAL 12 ESSENTIALS 26 AGENDA 34 SPECIALS 48 CONCERTS 116 SUPPORTERS 124 SERVICE
26
27
AGENDA
AUG Zeit | Ort
Di 09.08.
Seite
18.00 | A
Music for Future Talk 1
mit Chi-chi Nwanoku u. a. (in Englisch)
51
19.30 | KS
Chineke! Junior Orchestra
Chineke! Junior Orchestra | Glass Marcano | Gerard Aimontche
51
Mi 10.08.
19.30 | KS
National Youth Orchestra of the USA
National Youth Orchestra of the USA | Daniel Harding | Alisa Weilerstein
52
Do 11.08.
19.30 | KS
Ilumina
Ilumina | Jennifer Stumm | Mark Padmore
53
Fr 12.08.
17.00 | E
Superar Suisse
Chor und Orchester von Superar Suisse | Laida Alberdi
54
18.30 | KS
Eröffnung | Lucerne Festival Orchestra 1
Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly | Anne-Sophie Mutter
55
18.30 | I
Lakeside Symphony
Live-Übertragung des Eröffnungskonzerts
55
17.30 | A
Konzerteinführung
mit Susanne Stähr
56
18.30 | KS
Lucerne Festival Orchestra 2
Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly | Denis Matsuev
56
11.00 | KS
Rezital András Schiff
Sir András Schiff
57
14.30 | LS
JACK Quartet 1
JACK Quartet | Tyshawn Sorey
58
18.30 | A
Konzerteinführung
mit Susanne Stähr
59
19.30 | KS
West-Eastern Divan Orchestra 1
West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim
59
12.15 | A
Music for Future Talk 2
mit Daniel Barenboim u. a. (in Englisch)
60
18.20 | LS
40min
«Rhapsody in Blue»
24
19.30 | KS
West-Eastern Divan Orchestra 2
West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim | Lang Lang
60
Di 16.08.
19.30 | KS
Lucerne Festival Orchestra 3
Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra | Kit Armstrong
61
Mi 17.08.
18.20 | LS
40min
«Spotlight on: Tyshawn Sorey»
24
19.30 | KS
Lucerne Festival Orchestra 4
Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly | Andrè Schuen
62
Sa 13.08.
So 14.08.
Mo 15.08.
28
FREE
FREE
FREE
FREE
Do 18.08.
Fr 19.08.
Sa 20.08.
So 21.08.
Mo 22.08.
Di 23.08.
12.15 | LK
Debut Zoltán Despond
Zoltán Despond | Vesselin Stanev
63
18.20 | LS
40min
«Antonín Dvořáks neue Welten»
24
19.30 | KS
Rezital Igor Levit
Igor Levit
63
18.30 | A
Konzerteinführung
mit Susanne Stähr
64
19.30 | KS
Lucerne Festival Orchestra 5
Lucerne Festival Orchestra | Jakub Hrůša | Augustin Hadelich
65
11.00 | HL
JACK Quartet 2
JACK Quartet
66
16.00 | A
NZZ Podium
«Diversity — Vielfalt und Einheit» mit Iris Bohnet, Adam Fischer, Mithu Sanyal, Golda Schultz und Martin Meyer
67
18.30 | KS
Konzert Cecilia Bartoli
Cecilia Bartoli | Les Musiciens du Prince-Monaco | Gianluca Capuano
68
22.00 | LS
Lucerne Festival Academy 1
Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Elena Schwarz | Timothy McAllister | Kirill Gerstein
69
11.00 | KS
MythenEnsembleOrchestral
MythenEnsembleOrchestral | Graziella Contratto | Golda Schultz
70
14.30 | KS
Nachmittagskonzert
Festival Strings Lucerne | Raphaela Gromes
71
17.00 | LS
Duo Adès & Gerstein
Thomas Adès | Kirill Gerstein
72
18.30 | A
Konzerteinführung
mit Susanne Stähr
73
19.30 | KS
Mariinsky Orchestra 1
Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev
73
10/12 | CR
Composer Seminar
mit Wolfgang Rihm und Dieter Ammann
74
18.30 | A
Konzerteinführung
mit Susanne Stähr
75
19.30 | KS
Mariinsky Ochestra 2
Mariinsky Orchestra | Valery Gergiev | Daniil Trifonov
75
10/12 | CR
Composer Seminar
mit Wolfgang Rihm und Dieter Ammann
74
12.15 | LK
Debut Randall Goosby
Randall Goosby | Anna Han
76
17.30 | E
In den Strassen — Eröffnung
Musikgruppen aus aller Welt
46
18.30 | A
Konzerteinführung
mit Susanne Stähr
77
19.00 | AS
In den Strassen
Musikgruppen aus aller Welt
46
19.30 | KS
Budapest Festival Orchestra
Budapest Festival Orchestra | Iván Fischer | Camilla Nylund | Klaus Florian Vogt | Günther Groissböck
77
FREE
FREE
FREE
29
Mi 24.08.
Do 25.08.
Fr 26.08.
Sa 27.08.
So 28.08.
30
10/12 | CR
Composer Seminar
mit Wolfgang Rihm und Dieter Ammann
74
14.30 | LS
Masterclass in Conducting
Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Teilnehmer*innen des Conducting Fellowship | Thomas Adès
78
18.00 | AS
In den Strassen
Musikgruppen aus aller Welt
46
18.20 | LS
40min
«Summertime»
24
19.30 | KS
Duo Gabetta & Bezuidenhout
Sol Gabetta | Kristian Bezuidenhout
79
10/12 | CR
Composer Seminar
mit Wolfgang Rihm und Dieter Ammann
74
12.15 | LK
Debut Mishka Rushdie Momen
Mishka Rushdie Momen
80
18.00 | AS
In den Strassen
Musikgruppen aus aller Welt
46
18.30 | KS
Porgy and Bess
NDR Elbphilharmonie Orchester | NDR Vokalensemble und Gäste | Alan Gilbert | Solist*innen
81
18.00 | AS
In den Strassen
Musikgruppen aus aller Welt
46
18.20 | LS
40min
«Spotlight on: Thomas Adès»
24
19.30 | KS
Luzerner Sinfonieorchester
Luzerner Sinfonieorchester | Michael Sanderling | Joyce El-Khoury
82
19.30 | KF
Musiktheater/ Performance
Ensemble des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Musiktheaterkollektiv Agora | Maja S. K. Ratkje
83
10.00 | SP
In den Strassen
Musikgruppen aus aller Welt
46
11.00 | HL
ensemble recherche
ensemble recherche
84
16.00 | KS
Rezital Víkingur Ólafsson Víkingur Ólafsson
18.00 | AS
In den Strassen
18.30 | A
FREE
FREE
FREE
FREE
FREE
FREE
85
Musikgruppen aus aller Welt
46
Konzerteinführung
mit Mark Sattler
86
19.30 | KS
Lucerne Festival Academy 2
Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Thomas Adès | Anne-Sophie Mutter
86
12.00 | E
In den Strassen
Musikgruppen aus aller Welt
46
11.00 | KS
Mahler Chamber Orchestra
Mahler Chamber Orchestra | Isabelle Faust | Antoine Tamestit | Matthew Truscott
87
15.00 | LS
Lucerne Festival Academy 3
Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Tyshawn Sorey
88
16.00 | E
In den Strassen — Abschlusskonzert
Musikgruppen aus aller Welt
46
FREE
FREE
FREE
So 28.08.
Gottesdienst zum Kirchweihfest
Solist*innen, Vokalensemble und Orchester des Collegium Musicum Luzern | Pascal Mayer | Suzanne Z’Graggen
87
17.30 | A
Konzerteinführung
mit Malte Lohmann
89
18.30 | KS
Orchestra di Santa Cecilia
Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia – Roma | Sir Antonio Pappano | Elīna Garanča
89
18.20 | LS
40min
«Diversity! Carte blanche für die Lucerne Festival Contemporary Leaders»
24
19.30 | KS
Royal Concertgebouw Orchestra
Royal Concertgebouw Orchestra | Collegium Vocale Gent | Philippe Herreweghe | Solist*innen
90
12.15 | LK
Debut Aaron Akugbo
Aaron Akugbo | Zeynep Özsuca
91
18.30 | A
Konzerteinführung
mit Dieter Ammann und Mark Sattler
92
19.30 | KS
räsonanz — Stifterkonzert
Helsinki Philharmonic Orchestra | Susanna Mälkki | Andreas Haefliger
92
18.30 | A
Konzerteinführung
mit Susanne Stähr
93
19.30 | KS
Berliner Philharmoniker 1
Berliner Philharmoniker | Kirill Petrenko
93
19.30 | KF
Musiktheater/ Performance
Ensemble des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Musiktheaterkollektiv Agora | Maja S. K. Ratkje
83
17.00 | JK
FREE
Mo 29.08.
Di 30.08.
Mi 31.08.
FREE
SEPT Zeit | Ort
Do 01.09
Seite
12.15 | LK
Debut Samuel Nebyu
Samuel Nebyu | Charles Abramovic
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18.30 | A
Konzerteinführung
mit Susanne Stähr
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19.30 | KS
Berliner Philharmoniker 2
Berliner Philharmoniker | Kirill Petrenko | Tabea Zimmermann
95
19.30 | KF
Musiktheater/ Performance
Ensemble des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Musiktheaterkollektiv Agora | Maja S. K. Ratkje
83
31
Fr 02.09.
Sa 03.09.
So 04.09.
Mo 05.09.
Di 06.09.
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«Klassische Musik, heute komponiert»
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Konzert Juan Diego Flórez
Juan Diego Flórez | Sinfonía por el Perú Youth Orchestra | Roberto González-Monjas
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19.30 | KF
Musiktheater/ Performance
Ensemble des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Musiktheaterkollektiv Agora | Maja S. K. Ratkje
83
11.00 | KS
Lucerne Festival Academy 4
Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Sylvain Cambreling
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14.30 | LS
Composer Seminar — Abschlusskonzert
Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA-Ensemble 2021/22) | Teilnehmer*innen des Conducting Fellowship | Wolfgang Rihm | Dieter Ammann
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17.30 | A
Konzerteinführung
mit Susanne Stähr
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18.30 | KS
London Symphony Orchestra 1
London Symphony Orchestra | Sir Simon Rattle
99
19.30 | KF
Musiktheater/ Performance
Ensemble des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Musiktheaterkollektiv Agora | Maja S. K. Ratkje
83
11.00 | KS
London Symphony Orchestra 2
London Symphony Orchestra | Sir Simon Rattle
100
11.00 | LS
Familienkonzert — Die Schurken 1
«Vergissmeinnicht»
101
14.00 | LS
Familienkonzert — Die Schurken 2
«Vergissmeinnicht»
101
14.30 | LK
Rezital Golda Schultz
Golda Schultz | Jonathan Ware
102
15.00 | LT
Herzog Blaubarts Burg
Christian Tschelebiew | Solenn’ Lavanant Linke | Luzerner Sinfonieorchester | Anika Rutkofsky
103
16.00 | HL
Quatuor Diotima
Quatuor Diotima | Mark Simpson
104
18.30 | KS
The Philadelphia Orchestra 1
The Philadelphia Orchestra | Yannick Nézet-Séguin | Angel Blue
105
18.30 | A
Konzerteinführung
mit Susanne Stähr
106
19.30 | KS
The Philadelphia Orchestra 2
The Philadelphia Orchestra | Yannick Nézet-Séguin | Lisa Batiashvili
106
12.15 | LK
Debut Abel Selaocoe
Abel Selaocoe | Fred Thomas
107
18.30 | A
Konzerteinführung
mit Susanne Stähr
108
19.30 | KS
Wiener Philharmoniker 1 Wiener Philharmoniker | Esa-Pekka Salonen | Yuja Wang | Cécile Lartigau
19.30 | KF
Musiktheater/ Performance
18.20 | LS
40min
19.30 | KS
FREE
Ensemble des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Musiktheaterkollektiv Agora | Maja S. K. Ratkje
108 83
Mi 07.09.
«Nur Komponistinnen (und keine Komponist*innen)»
18.20 | LS
40min
19.30 | KS
Wiener Philharmoniker 2 Wiener Philharmoniker | Esa-Pekka Salonen | Valentine Michaud
19.30 | KF
Musiktheater/ Performance
Ensemble des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Musiktheaterkollektiv Agora | Maja S. K. Ratkje
12.15 | LK
Debut Viano String Quartet
Viano String Quartet
18.20 | LS
40min
«Auf sechzehn Saiten»
24
19.30 | KS
The Cleveland Orchestra 1
The Cleveland Orchestra | Franz Welser-Möst
111
19.30 | KF
Musiktheater/ Performance
Ensemble des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Musiktheaterkollektiv Agora | Maja S. K. Ratkje
83
Fr 09.09.
19.30 | KS
The Cleveland Orchestra 2
The Cleveland Orchestra | Franz Welser-Möst
112
Sa 10.09.
11.00 | LS
Familienkonzert — Oper 1
«Das magische Game — eine Zauberflöte für Kinder»
113
14.00 | LS
Familienkonzert — Oper 2
«Das magische Game — eine Zauberflöte für Kinder»
113
18.30 | KS
Bamberger Symphoniker
Bamberger Symphoniker | Jakub Hrůša | Joélle Harvey
114
19.30 | KF
Musiktheater/ Performance
Ensemble des Luzerner Theaters | Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Musiktheaterkollektiv Agora | Maja S. K. Ratkje
Do 08.09.
So 11.09.
FREE
FREE
10.00 | MK Themengottesdienst FREE
17.00 | KS
KKL Luzern KS Konzertsaal LS Luzerner Saal A Auditorium CR Clubraum 8 E Europaplatz
Chineke! Orchestra
24 109 83
110
83
Ökumenischer Gottesdienst zum Festivalthema «Diversity»
115
Chineke! Orchestra | Kevin John Edusei | Sheku Kanneh-Mason
115
weitere Veranstaltungsorte AS Altstadt HL Hochschule Luzern – Musik, Kriens I Inseli JK Jesuitenkirche KF Altes Krematorium Luzern Friedental LK Lukaskirche LT Luzerner Theater MK Matthäuskirche SP Seepromenade 33
2
DAS IST LUCERNE FESTIVAL
12
ESSENTIALS
26
AGENDA
34
SPECIALS
37 38 40 42 43 44 45 46
Diversity: Das Sommerthema 2022 Black Composers Frauen-Power Der ferne Klang Klassik ohne Grenzen Special Guests Rihm wird 70 In den Strassen
48
CONCERTS
116 SUPPORTERS 124 SERVICE
34
35
SPE− CIALS
Y T I S R E DIV
DAS SOMMER– THEMA 2022 In der klassischen Musikszene schien lange, bis in die Nachkriegsjahrzehnte hinein, die Zeit stillzustehen. Die Orchester waren eine Männerdomäne — Frauen fand man allenfalls an der Harfe oder im Tutti der Geigen. People of Color gab es so gut wie gar keine, und auch die Asiat*innen mussten sich ihren Platz auf den Podien erst erkämpfen. Natürlich lag die Leitung ebenfalls in männlichen Händen: beim Dirigenten, der sich als «Meister», «Maestro» oder «Herr Professor» ansprechen liess. Das Repertoire wiederum beschränkte sich auf den eurozentristischen Werkkanon, auf die Wiener Klassiker, die deutsch-österreichischen Romantiker, dazu die italienische Oper und ein paar koloristische Einsprengsel aus den Randzonen Europas. Sogar im Publikum setzte sich die Monokultur fort, denn Zugang fanden vor allem bildungsbürgerliche Kreise mit «guter Bonität». Natürlich hat sich mittlerweile einiges geändert, aber vieles bleibt auch noch zu tun. Mit dem Sommerthema «Diversity» wollen wir ein Plädoyer für die Vielfalt in der klassischen Musik abgeben. Deshalb haben wir Künstler*innen aus Bevölkerungsgruppen eingeladen, die in der Szene bisher unterrepräsentiert waren. Etliche Frauen prägen das Programm, und viele Werke erklingen, die in sich divers gestaltet sind oder hier noch nie zu hören waren. Und mit preisgünstigen Angeboten wie der «Ouvertüre» der internationalen Jugendorchester wollen wir beweisen, dass Klassik keine Frage des Geldbeutels ist. Denn die Musik ist für alle da. Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen einige Schwerpunkte vorstellen.
Wir danken unserem Themensponsor Clariant Foundation herzlich für die grosszügige Unterstützung 37
Florence Price
BLACK COMPOSERS
Wenn man landauf, landab die Konzertprogramme studiert, könnte man glauben, dass die Musikgeschichte nur von Weissen geschrieben worden wäre und fast ausschliesslich von Männern. Was für ein Irrtum! Im «Diversity»-Sommer 2022 präsentieren wir gleich 16 schwarze Komponist*innen — und die können sich hören lassen.
Einen Schwerpunkt bilden dabei Werke des Chevalier de SaintGeorges, eines Mozart-Zeitgenossen, und der Amerikanerin Florence Price, die u. a. mit ihrer folkloristisch angehauchten Ersten Sinfonie zu erleben ist. Nicht zu vergessen «artiste étoile» Tyshawn Sorey, den wir Ihnen auf S. 22 vorstellen.
Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges Violinkonzert A-Dur op. 5 Nr. 2 Fr 12.08 | Lucerne Festival Orchestra 1 Sinfonie D-Dur op. 11 Nr. 2 So 28.08. | Mahler Chamber Orchestra Les Caquets Violinsonate B-Dur op. 1a Do 01.09. | Debut Samuel Nebyu
Henry Thacker Burleigh Southland Sketches Do 01.09. | Debut Samuel Nebyu
Valerie Coleman This Is Not a Small Voice So 04.09. | The Philadelphia Orchestra 1
38
Samuel Coleridge-Taylor
Daniel Kidane
Tyshawn Sorey
Othello-Suite op. 79 Di 09.08. | Chineke! Junior Orchestra Four African Dances op. 58 Deep River aus 24 Negro Melodies op. 59 Do 01.09. | Debut Samuel Nebyu
Precipice Dances So 04.09. | London Symphony Orchestra 2
Alle Konzerte und Werke siehe S. 22
Tyson Davis Neues Werk für Violine und Klavier Do 01.09. | Debut Samuel Nebyu
William Levi Dawson African-American Folk Symphony So 11.09. | Chineke! Orchestra
Stewart Goodyear Callaloo. Karibische Suite für Klavier und Orchester Di 09.08. | Chineke! Junior Orchestra
Brian Raphael Nabors Pulse für Orchester So 11.09. | Chineke! Orchestra
William Grant Still Suite für Violine und Klavier Di 23.08. | Debut Randall Goosby Quit Dat Fool’nish Do 01.09. | Debut Samuel Nebyu
Florence Price Klavierquintett a-Moll Di 16.08. | Lucerne Festival Orchestra 3 Vier Stücke Di 30.08. | Debut Aaron Akugbo Sinfonie Nr. 1 e-Moll So 04.09. | The Philadelphia Orchestra 1 «Andante moderato» aus dem Streichquartett G-Dur Do 08.09. | Debut Viano Quartet
Carlos Porfirio Vásquez El Alcatráz Fr 02.09. | Konzert Juan Diego Flórez
Joseph White La Jota Aragonesa Do 01.09. | Debut Samuel Nebyu
Daniel Bernard Roumain They know what they’ve done to us für Trompete und Elektronik Di 30.08. | Debut Aaron Akugbo
Filter für Violine solo Do 01.09. | Debut Samuel Nebyu
Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges
Joy Guidry
Glass Marcano
FRAUENPOWER
Dieser Sommer wird weiblich: Sechs Dirigentinnen, von der venezolanischen Newcomerin Glass Marcano bis zur arrivierten Maestra Susanna Mälkki, 24 Komponistinnen von der Romantik bis zur Gegenwart und etliche Solistinnen an exponierter Position werden Sie bei uns erleben können. Damit schreiben wir die Erfolgsgeschichte des «PrimaDonna»Jahrs 2016 fort, dem es mit zu verdanken ist, dass Frauen am Pult eines Orchesters heute eine fast schon selbstverständliche Erscheinung geworden sind.
Dirigentinnen
Komponistinnen
Laida Alberdi Fr 12.08. | Superar Suisse
Sally Beamish
Graziella Contratto
Olivia Bennett
Susanna Mälkki
Lili Boulanger
So 21.08. | MythenEnsembleOrchestral Di 30.08. | Helsinki Philharmonic Orchestra
Glass Marcano
Di 09.08. | Chineke! Junior Orchestra
Elena Schwarz
Sa 20.08. | Lucerne Festival Academy 1
Jennifer Stumm
Do 11.08. | Ilumina
Di 30.08. | Debut Aaron Akugbo ab 22.08. | Composer Seminar Fr 26.08. | Luzerner Sinfonieorchester
Nadia Boulanger
Do 18.08. | Debut Zoltán Despond So 21.08. | Nachmittagskonzert So 04.09 | Rezital Golda Schultz
Matilde Capuis
So 21.08. | Nachmittagskonzert
Rebecca Clarke
So 04.09. | Rezital Golda Schultz
Valerie Coleman
So 04.09. | The Philadelphia Orchestra 1
Catherine Lamb
Sa 20.08. | JACK Quartet 2
40
Jinan Zhenyan Li
Bettina Skrzypczak
Elīna Garanča
Liza Lim
Lisa Streich
Raphaela Gromes
Alma Mahler
Kathleen Tagg
Joélle Harvey
Minzuo Lu
Pauline Viardot-García
ab 22.08. | Composer Seminar So 14.08. | JACK Quartet 1 Sa 10.09. | Bamberger Symphoniker ab 22.08. | Composer Seminar
Aregnaz Martyrosian
ab 22.08. | Composer Seminar
Emilie Mayer
So 04.09. | Rezital Golda Schultz
Florence Price
Di 16.08. | Lucerne Festival Orchestra 3 Di 30.08. | Debut Aaron Akugbo So 04.09. | The Philadelphia Orchestra 1 Do 08.09. | Viano String Quartet
Sa 03.09. | Lucerne Festival Academy 4 Sa 27.08. | ensemble recherche So 04.09. | Rezital Golda Schultz So 21.08. | Nachmittagskonzert
Raimonda Žiūkaitė
ab 22.08. | Composer Seminar
Solistinnen (Auswahl) Cecilia Bartoli
Sa 20.08. | Konzert Cecilia Bartoli
Lisa Batiashvili
Mo 05.09. | The Philadelphia Orchestra 2
Lila Wildy Quillin
Angel Blue
ab 22.08. | Composer Seminar
So 04.09. | The Philadelphia Orchestra 1
Maja S. K. Ratkje
Joyce El-Khoury
ab 26.08. | Musiktheater/Performance
Fr 26.08. | Luzerner Sinfonieorchester
Kaija Saariaho
Isabelle Faust
Di 30.08. | Helsinki Philharmonic Orchestra
So 28.08. | Mahler Chamber Orchestra
Clara Schumann
Mi 24.08. | Duo Gabetta & Bezuidenhout
Sol Gabetta
So 28.08. | Orchestra di Santa Cecilia So 21.08. | Nachmittagskonzert Sa 10.09. | Bamberger Symphoniker
Elizabeth Llewellyn
Do 25.08. | Porgy and Bess
Valentine Michaud
Mi 07.09. | Wiener Philharmoniker 2
Anne-Sophie Mutter
Fr 12.08. | Lucerne Festival Orchestra 1 Sa 27.08. | Lucerne Festival Academy 2
Mishka Rushdie Momen
Do 25.08. | Debut Mishka Rushdie Momen
Golda Schultz
Alle Konzerte siehe S. 20
Yuja Wang
Di 06.09. | Wiener Philharmoniker 1
Alisa Weilerstein
Mi 10.08. | Youth Orchestra of the USA
Tabea Zimmermann
Do 01.09. | Berliner Philharmoniker 2
41
Nadia und Lili Boulanger
So 21.08. | Nachmittagskonzert So 04.09 | Rezital Golda Schultz
DER FERNE KLANG
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die klassische Musik «diverser», weil sich neue nationale und lokale Idiome in die bekannte Klangsprache mischten. Komponisten wie die Tschechen Bedřich Smetana, Antonín Dvořák und Josef Suk, der Pole Karol Szymanowski oder der Finne Jean Sibelius sorgten mit Tänzen und Melodien aus ihrer Heimat für eine Auffrischung. Die Suche nach dem «fernen Klang» trieb aber auch die Westund Mitteleuropäer um: Debussy und Ravel träumten sich nach Spanien, und mit dem Orient verbanden sich für alle erotische Fantasien.
42
So 14.08. | 19.30
So 28.08. | 18.30
West-Eastern Divan Orchestra 1 KKL Luzern, Konzertsaal West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim Dirigent Smetana Má vlast
Orchestra di Santa Cecilia KKL Luzern, Konzertsaal Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia – Roma | Sir Antonio Pappano Dirigent | Elīna Garanča Mezzosopran Rossini Ouvertüre zu L’italiana in Algeri | Ravel Shéhérazade | Rimsky-Korsakow Scheherazade
Mo 15.08. | 19.30
West-Eastern Divan Orchestra 2 KKL Luzern, Konzertsaal West-Eastern Divan Orchestra | Daniel Barenboim Dirigent | Lang Lang Klavier Ravel Rapsodie espagnole | de Falla Noches en los jardines de España | Debussy Ibéria | Ravel Boléro Fr 19.08. | 19.30
Lucerne Festival Orchestra 5 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Jakub Hrůša Dirigent | Augustin Hadelich Violine Suk Scherzo fantastique op. 25 | Dvořák Violinkonzert a-Moll op. 53 | Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Aus der Neuen Welt
Sa 03.09. | 18.30
London Symphony Orchestra 1 KKL Luzern, Konzertsaal London Symphony Orchestra | Sir Simon Rattle Dirigent Sibelius Die Okeaniden op. 73 | Tapiola op. 112 Mo 05.09. | 19.30
The Philadelphia Orchestra 2 KKL Luzern, Konzertsaal The Philadelphia Orchestra | Yannick Nézet-Séguin Dirigent | Lisa Batiashvili Violine Szymanowski Violinkonzert Nr. 1 op. 35 | Dvořák Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70
Was wäre die klassische Musik ohne den Austausch mit anderen musikalischen Genres? Passend zum Motto «Diversity» haben wir Werke ausgewählt, die den Brückenschlag zur Unterhaltungskunst, zur Volksmusik und zum Jazz wagen. Antonín Dvořák reicherte seine Sinfonie aus der Neuen Welt mit indianischen Tänzen und Spirituals an. George Gershwin spickte seine Oper Porgy and Bess mit BroadwaySongs. Florence Price integrierte in ihre Erste Sinfonie Choralweisen, Volkslieder und jazzige Passagen. Juan Diego Flórez huldigt mit Zarzuela-Melodien der spanischen Operette. Und «artiste étoile» Tyshawn Sorey lässt ein Orchester improvisieren.
Fr 19.08. | 19.30
Fr 02.09. | 19.30
Lucerne Festival Orchestra 5 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Jakub Hrůša Dirigent | Augustin Hadelich Violine Dvořák Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Aus der Neuen Welt
Konzert Juan Diego Flórez KKL Luzern, Konzertsaal Sinfonía por el Perú Youth Orchestra | Roberto González-Monjas Dirigent | Juan Diego Flórez Tenor Melodien und Orchesterstücke aus Zarzuelas
So 28.08. | 15.00
Lucerne Festival Academy 3 KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Tyshawn Sorey Dirigent und Schlagzeug Sorey Autoschediasms
So 04.09. | 18.30
The Philadelphia Orchestra 1 KKL Luzern, Konzertsaal The Philadelphia Orchestra | Yannick Nézet-Séguin Dirigent Price Sinfonie Nr. 1 e-Moll
Do 25.08. | 18.30
Porgy and Bess KKL Luzern, Konzertsaal NDR Elbphilharmonie Orchester | Alan Gilbert Dirigent | Solist*innen Gershwin Porgy and Bess
KLASSIK OHNE GRENZEN
43
Valentine Michaud
SPECIAL GUESTS
In diesem Sommer können Sie in den Sinfoniekonzerten allerlei ungewöhnliche Instrumente erleben: In Mahlers Siebter Sinfonie stimmen Gitarre und Mandoline eine zarte Serenade an, in Messiaens TurangalîlaSinfonie sorgen die Ondes Martenot, ein frühes elektronisches Instrument, für sphärische Klänge. Es erklingen Saxofonkonzerte von Anders Hillborg und «artiste étoile» Tyshawn Sorey, und composer-in-residence Thomas Adès erweitert sein Klavierkonzert In Seven Days gar um eine Videoinstallation.
44
Sa 20.08. | 22.00
Di 06.09. | 19.30
Lucerne Festival Academy 1 KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Elena Schwarz Dirigentin | Timothy McAllister Saxofon | Kirill Gerstein Klavier Sorey Neues Werk für Saxofon und Orchester (Uraufführung) | Adès In Seven Days. Klavierkonzert mit Bewegtbild
Wiener Philharmoniker 1 KKL Luzern, Konzertsaal Wiener Philharmoniker | Esa-Pekka Salonen Dirigent | Yuja Wang Klavier | Cécile Lartigau Ondes Martenot Messiaen Turangalîla-Sinfonie
Mi 31.08. | 19.30
Berliner Philharmoniker 1 KKL Luzern, Konzertsaal Berliner Philharmoniker | Kirill Petrenko Dirigent Mahler Sinfonie Nr. 7 e-Moll
Mi 07.09. | 19.30
Wiener Philharmoniker 2 KKL Luzern, Konzertsaal Wiener Philharmoniker | Esa-Pekka Salonen Dirigent | Valentine Michaud Saxofon Hillborg Peacock Tales. MillenniumVersion für Saxofon und Orchester
Wolfgang Rihm ist Lucerne Festival seit langem eng verbunden, seit 2016 als Künstlerischer Leiter der Lucerne Festival Academy. Im März 2022 beging er seinen 70. Geburtstag. Wir gratulieren mit einer Uraufführung und weiteren wichtigen Werken. Und natürlich sucht Wolfgang Rihm im Composer Seminar auch wieder den Austausch mit der jungen Komponist*innengeneration. Happy Birthday!
Fr 12.08. | 18.30
Sa 03.09. | 14.30
Eröffnung Lucerne Festival Orchestra 1 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra | Riccardo Chailly Dirigent Rihm Neues Werk für Orchester (Uraufführung)
Composer Seminar — Abschlusskonzert KKL Luzern, Luzerner Saal Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA-Ensemble 2021/22) | Teilnehmer*innen des Conducting Fellowship | Wolfgang Rihm und Dieter Ammann Moderation Werkschau des Composer Seminars
22. – 25.08. | 10/12
Composer Seminar KKL Luzern, Clubraum 8 mit Wolfgang Rihm und Dieter Ammann Sa 27.08. | 11.00
ensemble recherche Hochschule Luzern — Musik, Kriens ensemble recherche Rihm Chiffre IV
Do 08.09. | 19.30
The Cleveland Orchestra 1 KKL Luzern, Konzertsaal The Cleveland Orchestra | Franz Welser-Möst Dirigent Rihm Verwandlung 3 | Verwandlung 2
Sa 03.09. | 11.00
Lucerne Festival Academy 4 KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) | Sylvain Cambreling Dirigent Rihm Sub-Kontur
RIHM WIRD 70
45
IN DEN STRASSEN
So klingt Vielfalt: Zum bereits siebzehnten Mal versammeln sich Musiker*innen aus der ganzen Welt in der Luzerner Altstadt und sorgen für ein buntes, ohrenöffnendes Musikspektakel für Gross und Klein — sechs Tage lang, bei freiem Eintritt! Angeführt werden sie von der Kenianerin Claudia Masika, dem Highlight der letztjährigen «In den Strassen»-Ausgabe. Das detaillierte Programm publizieren wir im Juli.
Bucherer AG — Partner In den Strassen 46
Die Gruppen: Claudia Masika (Kenia/Senegal/Brasilien/Schweiz)
The Tapi Project (Indien)
Arturo y su Azucaribe (Kuba/Schweiz)
Cheibe Balagan (Schweiz/Japan)
Xiao Jing Wang/Wang Chenyi
Di 23.08. | 17.30
Eröffnungskonzert mit allen Gruppen Europaplatz anschliessend bis 22.00 Uhr Auftritte aller Gruppen in der Luzerner Altstadt 24.08. - 27.08.
Auftritte aller Gruppen Luzerner Altstadt jeweils 18.00 – 22.00 Uhr, samstags auch 10.00 – 12.00 Uhr
(China)
So 28.08. | 16.00
Sara Curruchich
Abschlusskonzert mit allen Gruppen Europaplatz und bereits 12.00 – 15.00 Uhr Auftritte der Gruppen auf dem Europaplatz
(Guatemala)
Hans Erni: Stilleben mit Gitarre I, 1933, Hans Erni-Stiftung, Luzern, © Hans Erni-Stiftung, Luzern; © Foto: Andri Stalder, Luzern
ERLEBEN SIE LUZERN! MIT DER KONZERTKARTE INS MUSEUM
Mit Ihrer Konzertkarte haben Sie freien Eintritt ins Kunstmuseum Luzern, profitieren von einem Rabatt von 50% in der Sammlung Rosengart oder können im Hans Erni Museum an kostenlosen Führungen teilnehmen.* Und das nicht nur am Tag Ihres Konzertbesuchs, sondern auch am Tag davor und danach: Einfach die Konzertkarte an der Museumskasse vorweisen. * Details zur Anmeldung finden Sie unter lucernefestival.ch/museen
lucernefestival.ch/museen
2 DAS IST LUCERNE FESTIVAL 12 ESSENTIALS 26 AGENDA 34 SPECIALS 48 CONCERTS 116 SUPPORTERS 124 SERVICE
48
49
CON− CERTS
© Manuela Jans/Lucerne Festival
LAKESIDE SYMPHONY DAS ERÖFFNUNGSKONZERT FÜR ALLE 18.30 Uhr | Inseli | Eintritt frei
Ein Festival-Highlight für Gross und Klein: Geniessen Sie das Eröffnungskonzert live auf der Grossleinwand auf dem Luzerner Inseli – mit Blick auf den abendlichen Vierwaldstättersee und das grandiose Panorama von Rigi, Bürgenstock & Co. Anne-Sophie Mutter, Riccardo Chailly und das Lucerne Festival Orchestra verzaubern Sie mit Musik von der Klassik bis zur Gegenwart.
lucernefestival.ch
Credit Suisse Hauptsponsor und Presenting Partner Lakeside Symphony
Fr 12.08.
«WAS FÜR SPANNENDE AUSSICHTEN!»
Di 09.08. MUSIC FOR FUTURE
Sir Simon Rattle über Chineke! So klingt die Zukunft! Der «Diversity»-Sommer bei Lucerne Festival wird eingeläutet vom Chineke! Junior Orchestra, das sich aus ethnisch diversen Musiker*innen im Alter von 11 bis 22 Jahren zusammensetzt. Dieses Jugendorchester der Chineke! Foundation wurde von Chi-chi Nwanoku gegründet, einer britischen Kontrabassistin mit nigerianischen Wurzeln, die sich immer wieder fragte, warum sie denn die einzige Schwarze auf dem Konzertpodium ist. Das kann so nicht bleiben, sagte sie sich, und schritt zur Tat. Die Chineke! Orchester stehen für höchste künstlerische Qualität und setzen über ein ausgetüfteltes Mentoring-System bei den Wurzeln an, bei der Ausbildung. In ihren Konzerten erklingen nicht nur die allbekannten Werke, sondern auch Black Composers. An diesem Abend sind es der britische Spätromantiker Samuel Coleridge-Taylor und der 1978 geborene Kanadier Stewart Goodyear, bei dessen karibischer Suite Callaloo Gerard Aimontche, ein schwarzer russischer Pianist, den Solopart spielt. Eine Entdeckung erwartet Sie auch am Pult mit der jungen venezolanischen Dirigentin Glass Marcano, die 2020 in Paris den Wettbewerb «La Maestra» gewann.
Chineke! Junior Orchestra 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Chineke! Junior Orchestra Glass Marcano Dirigentin Gerard Aimontche Klavier Samuel Coleridge-Taylor Othello-Suite op. 79 16 min
Stewart Goodyear Callaloo. Karibische Suite für Klavier und Orchester 27 min
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 45 min CHF 50/10 (Erwachsene/Kinder)
Music for Future Talk 1 18.00 Uhr | KKL Luzern, Auditorium mit Chi-chi Nwanoku u. a. (in Englisch)
Chineke! Junior Orchestra
CHF 20/10 (ermässigt)
Zürich VersicherungsGesellschaft AG Hauptsponsor und Founding Partner Music for Future 51
Mi 10.08. MUSIC FOR FUTURE
National Youth Orchestra of the USA 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal National Youth Orchestra of the USA Daniel Harding Dirigent Alisa Weilerstein Violoncello Edward Elgar Cellokonzert e-Moll op. 85 Alisa Weilerstein
30 min
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 5 cis-Moll 75 min CHF 50/10 (Erwachsene/Kinder)
«SIE SPIELTEN, ALS GINGE ES UM IHR LEBEN» Die Financial Times über das National Youth Orchestra of the USA Die Vereinigten Staaten sind wohl der Inbegriff eines «Melting Pot», in dem sich die verschiedensten ethnischen Gruppen zu einer neuen nationalen Kultur verbinden. Das gilt auch für das 2013 auf Initiative der New Yorker Carnegie Hall gegründete National Youth Orchestra of the USA, das ebenso schwarze und weisse Musiker*innen wie solche mit asiatischem oder hispanischem Hintergrund zusammenführt. Eines aber haben alle gemeinsam: Sie sind zwischen 16 und 19 Jahre alt und zählen zu den besten Nachwuchskräften des Landes. Und deshalb werden sie auch Sommer für Sommer von gefragten Pultstars angeleitet: Valery Gergiev machte den Anfang, Christoph Eschenbach und Marin Alsop waren da, zuletzt Michael Tilson Thomas und Sir Antonio Pappano. Im Sommer 2022 übernimmt Daniel Harding die Stabführung und fordert mit Mahlers Fünfter Sinfonie dem Orchester alles ab, was grosse Sinfonik ausmacht: den opulenten Klang und die zarten Nuancen, instrumentale Virtuosität und beseelte Kantilenen. Die bringt zuvor auch Alisa Weilerstein zu Gehör: mit Edward Elgars elegischem Cellokonzert. 52
«DIE KLASSISCHE MUSIK MUSS VIELFÄLTIGER WERDEN» Jennifer Stumm Dass viele junge Menschen aufgrund ihrer Herkunft keine Möglichkeit erhalten, ihre Begabung zu entwickeln, das will die amerikanische Bratschistin Jennifer Stumm nicht hinnehmen. Und so gründete sie 2015 Ilumina. Was als soziales Musikprojekt auf einem Bauernhof in den Bergen von São Paulo begann, hat sich in wenigen Jahren zu einem renommierten Kammermusikfestival und einem wichtigen Sprungbrett für junge Talente entwickelt: Ilumina will hochbegabten jungen Musiker*innen aus Südamerika ein Studium an den besten Musikhochschulen ermöglichen und bringt sie dafür mit internationalen Solist*innen zusammen, die sie unterstützen. Gemeinsam mit ihren Mentor*innen gestalten sie Konzerte beim Ilumina-Festival und auf weltweiten Tourneen. «Die klassische Musik muss den Eurozentrismus überwinden, viel mehr Länder einbeziehen und anerkennen, wie viele Talente es auf der Welt gibt und wie sehr wir diese Menschen brauchen», ist Jennifer Stumm überzeugt. Denn Vielfalt und Gleichberechtigung würden auf der Bühne ganz neue Energien erzeugen.
Do 11.08. MUSIC FOR FUTURE
Ilumina 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Ilumina Jennifer Stumm Viola und Musikalische Leitung
Mark Padmore Tenor «The Nature of Light» Heitor Villa-Lobos Prelúdio (Introdução) aus Bachianas brasileiras Nr. 4 8 min
Ludwig van Beethoven «Allegro» aus dem Streichquartett cis-Moll op. 131 7 min
Richard Wagner Vorspiel zu Tristan und Isolde
Jennifer Stumm & Ilumina
bearbeitet für Streichsextett von Sebastian Gürtler 10 min
Benjamin Britten Les Illuminations für hohe Stimme und Streicher op. 18 21 min
sowie weitere Werke von Johann Sebastian Bach, György Kurtág, Jean-Baptiste Lully, Nico Muhly, Baden Powell und Franz Schubert CHF 50/10 (Erwachsene/Kinder)
Hilti Foundation Partner Music for Future 53
Superar Suisse
Fr 12.08. MUSIC FOR FUTURE
Superar Suisse 17.00 Uhr Europaplatz Chor und Orchester von Superar Suisse Laida Alberdi Dirigentin Modest Mussorgsky/ Maurice Ravel Das grosse Tor von Kiew aus den Bildern einer Ausstellung 5 min
Wolfgang Amadé Mozart «Allegro moderato» aus der Sinfonie A-Dur KV 201 9 min
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Walzer aus der Serenade für Streicher C-Dur op. 48
MIT DEM NOTENSCHLÜSSEL TÜREN ÖFFNEN Kindern und Jugendlichen über die Freude an der Musik neue Perspektiven aufzuzeigen, unabhängig von ihrer Herkunft: Das ist das Ziel von Superar Suisse. Der gemeinnützige Verein, der 2022 seinen zehnten Geburtstag feiert, bietet deshalb kostenlosen Unterricht in den Fächern Chorgesang und Orchester an, mehrmals wöchentlich und in der Gruppe. Gerade das gemeinschaftliche Musizieren und die regelmässigen gemeinsamen Auftritte motivieren nämlich dazu, Grenzen zu überwinden und über sich hinauszuwachsen — und genau das bedeutet das spanische Wort «superar». Bei ihrem OpenAir-Konzert auf dem Europaplatz, unmittelbar vor der offiziellen Festspieleröffnung, präsentieren die jungen Sänger*innen und Instrumentalist*innen alte und neue Hits. Wiener Klassik trifft da auf ein Volkslied aus den südamerikanischen Anden, ein eleganter Tschaikowsky-Walzer auf die Filmmusik zum Kinohit Fluch der Karibik: Ted Rickets hat die bekanntesten Ohrwürmer des Original-Soundtracks zu einer packenden Orchestersuite zusammengestellt.
54
4 min
Klaus Badelt Auszüge aus der Filmmusik zu Pirates of the Caribbean bearbeitet von Ted Rickets 9 min
Carlos Garcia Ritmos Ciganos 2 min
Poco a Poco. Peruanisches Volkslied bearbeitet von Andy Garcia 2 min Dieses Konzert hat keine Pause. Eintritt frei
«EIN FANTASTISCHES STÜCK»
Fr 12.08. SYMPHONY
Anne-Sophie Mutter über Saint-Georges’ A-Dur-Konzert Mit einer doppelten Premiere steigen das Lucerne Festival Orchestra und Riccardo Chailly in den Festspielsommer 2022 ein. Sie bringen zunächst ein neues Werk von Wolfgang Rihm zur Uraufführung, dem Künstlerischen Leiter der Lucerne Festival Academy, der im März seinen 70. Geburtstag feierte. Anschliessend gesellt sich die Stargeigerin Anne-Sophie Mutter dazu, für ihren ersten gemeinsamen Auftritt mit dem Orchester. Passend zum Thema «Diversity» spielt sie ein Violinkonzert von Joseph Bologne, dem Chevalier de Saint-Georges, einem der wenigen schwarzen Komponisten aus dem 18. Jahrhundert. Als «Mozart noir» wird er heute bezeichnet, doch in Paris war er damals viel erfolgreicher als sein Salzburger Kollege: Der begnadete Geiger avancierte zum Lieblingsmusiker von Königin Marie-Antoinette, sorgte aber auch mit seinen Fechtkünsten für Furore und kämpfte später an der Spitze einer Legion von 1.000 Soldaten für die Republik. So vielseitig war nicht einmal der polyglotte Sergej Rachmaninow. Seine hochromantische Zweite Sinfonie betört dafür mit sehnsüchtigen Melodien, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen.
Eröffnung Lucerne Festival Orchestra 1 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra Riccardo Chailly Dirigent Anne-Sophie Mutter Violine Eröffnungsrede Chi-chi Nwanoku Chineke! Foundation Begrüssung Markus Hongler Stiftungsratspräsident Michael Haefliger Intendant Grusswort Ignazio Cassis Bundespräsident Wolfgang Rihm Neues Werk für Orchester Uraufführung Auftragswerk von Lucerne Festival | 15 min
Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges Violinkonzert A-Dur op. 5/2 | 25 min Sergej Rachmaninow Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27 | 60 min CHF 350/300/240/170/100/50 Saalplan 1, S. 132
Lakeside Symphony Das Eröffnungskonzert live auf der Grossleinwand 18.30 Uhr | Inseli | Eintritt frei
Anne-Sophie Mutter
Kühne-Stiftung Hauptsponsor und Partner Lucerne Festival Orchestra Credit Suisse Hauptsponsor und Presenting Partner Lakeside Symphony 55
Riccardo Chailly | Denis Matsuev
Sa 13.08. SYMPHONY
Lucerne Festival Orchestra 2 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra Riccardo Chailly Dirigent Denis Matsuev Klavier Sergej Rachmaninow Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 32 min
Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27 60 min
Konzerteinführung 17.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 132
«ICH LIEBTE RACHMANINOW SCHON ALS KIND» Riccardo Chailly Am Vierwaldstättersee fand Sergej Rachmaninow, der nach der Oktoberrevolution von 1917 Russland verliess und fortan als Klaviervirtuose um die Welt tourte, Anfang der 1930er Jahre eine neue Heimat: In Hertenstein liess er sich eine Villa im neuesten BauhausStil errichten und genoss dort die Ruhe und die Schönheiten der Natur. Bis der Zweite Weltkrieg ausbrach und er abermals die Flucht ergriff, diesmal in die USA. Rachmaninow in Luzern zu feiern: Das ist für Riccardo Chailly eine Herzensangelegenheit. Weshalb er mit dem Lucerne Festival Orchestra das Orchesterschaffen des russischen Komponisten aufführt und einspielt. Diesen Sommer widmet er sich der Zweiten Sinfonie und dem Zweiten Klavierkonzert, dem berühmtesten aller vier Rachmaninow-Konzerte, das mit acht immer stärker anschwellenden Klavierakkorden anhebt, wie mit Glockenklängen. Eine massgeschneiderte Aufgabe für den Rachmaninow-Spezialisten Denis Matsuev, der nicht nur über die pianistische «Pranke» verfügt und sich selbst in den grössten Klangfluten gegenüber dem Orchester zu behaupten weiss, sondern auch Sinn für die Feinheiten des Klaviersatzes und das schmelzende Melos hat. 56
«MUSIK KOMMT AUS DER SEELE»
So 14.08.
Sir András Schiff So viel ist klar: Bei den vier Komponisten, die er für sein Luzerner Sommer-Rezital ausgewählt hat, ist András Schiff ganz in seinem Element. Johann Sebastian Bach ist für ihn «der grösste und wichtigste» unter ihnen, auch weil seine Klangwelt eine starke spirituelle Wirkung entfalte. Mozarts Kunst empfindet Schiff als «Geschenk an die Menschheit», Beethoven attestiert er etwas «Metaphysisches und Kosmisches», das ans Existenzielle rühre. Und über Franz Schubert sagt er: «Seine Musik ist die menschlichste, die ich kenne, und auch die persönlichste. Seine Bescheidenheit und Demut berühren mich tief.» Kompliziert wird es nur, wenn Sir András entscheiden muss, welche der vielen grossartigen Werke, die alle vier hinterlassen haben, er denn spielen soll. Schliesslich ist sein Repertoire riesig und umfasst weite Teile ihrer Klaviermusik. Die Lösung? Überraschung! András Schiff wird spontan, also erst am Tag des Konzerts selbst, bestimmen, welche Stücke der vier Komponisten wir hören werden. Und er wird die Werke in seiner Matinee dann auch anmoderieren und mit ihren Besonderheiten vorstellen.
Rezital András Schiff 11.00 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Sir András Schiff Klavier «Zum Gedenken an Bernard Haitink» Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadé Mozart, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert Sir András Schiff wird spontan entscheiden, welche Kompositionen er aufführt, und seine Wahl im Konzert auch erläutern. Dieses Konzert hat keine Pause.
Sir András Schiff
CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 5, S. 133
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Tyshawn Sorey
So 14.08. CONTEMPORARY
JACK Quartet 1 14.30 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal JACK Quartet: Christopher Otto und Austin Wulliman Violine John Pickford Richards Viola Jay Campbell Violoncello Tyshawn Sorey Schlagzeug Liza Lim String Creatures für Streichquartett Uraufführung Auftragswerk von Lucerne Festival, dem Melbourne Recital Centre und dem Miller Theatre at Columbia University 40 min
«ICH WILL KEINEN MUSIKSTIL WENIGER ERNST NEHMEN» Tyshawn Sorey «Ist es Jazz? Neue Klassik? Komposition? Improvisation? Tonal? Atonal? Minimal? Maximal?», fragte der Musikkritiker Alex Ross nach einem Auftritt Tyshawn Soreys ebenso begeistert wie verwirrt. In der Tat lässt sich Soreys Schaffen nur schwer kategorisieren: Er ist Multi-Instrumentalist, Dirigent und Komponist, bewegt sich zwischen Jazz und zeitgenössischem Komponieren, lässt präzise Notiertes und frei Improvisiertes ineinanderfliessen. «Wenn ich bemerke, dass ich irgendeinen Stil diskriminiere, dann ist das ein Problem, mit dem ich mich beschäftigen muss. Ich kann es doch nicht dem musikalischen Genre anlasten, dass ich es nicht mag.» Seine «Amtszeit» als Luzerner «artiste étoile» läutet Sorey ganz klassisch ein, mit einem neuen Streichquartett nämlich. Doch gewiss wird er der traditionsreichen Gattung unerhörte Facetten abgewinnen. Genau wie Liza Lim: String Creatures hat die Australierin ihr neues Werk für das JACK Quartet betitelt, das die Instrumente und Musiker durch unterschiedliche Materialien und Applikationen in fantastische Mischwesen verwandelt. 58
Tyshawn Sorey Neues Werk für Schlagzeug und Streichquartett Uraufführung Auftragswerk von Lucerne Festival 35 min CHF 50 (freie Platzwahl)
«ICH BIN MIT LEIB UND SEELE TSCHECHE»
So 14.08. SYMPHONY
Bedřich Smetana Aus Böhmen kommt die Musik, behauptet ein Volkslied, aber in den Musentempeln der europäischen Hochkultur, voran in Wien, hielt man es doch lieber mit der eigenen Tradition. Bedřich Smetana gebührt das Verdienst, mit seinem Orchesterzyklus Má vlast ein spezifisch tschechisches Kolorit in die europäische Musiksprache eingebracht und somit für mehr Vielfalt gesorgt zu haben. Smetana stellt darin die Schönheiten seiner Heimat vor: den Burgfelsen Vyšehrad, den Lauf der Moldau von der Quelle bis nach Prag, die lieblichen Reize «Aus Böhmens Hain und Flur». Und er führt in die tschechische Mythenwelt ein, denn er portraitiert auch die Amazone Šárka, begibt sich in die Hussiten-Festung Tábor, enthüllt die Geheimnisse des sagenumwobenen Bergs Blaník. In Luzern werden die sechs hinreissenden Tondichtungen, die einen Gipfelpunkt der Nationalromantik markieren, von einem Orchester aufgeführt, das wie die Verkörperung des Sommer-Mottos «Diversity» erscheint: Das 1999 von Daniel Barenboim gegründete West-Eastern Divan Orchestra vereint verschiedene Kulturen, Religionen und Nationalitäten und feiert die verbindende Kraft der Musik.
West-Eastern Divan Orchestra 1 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal West-Eastern Divan Orchestra Daniel Barenboim Dirigent Bedřich Smetana Má vlast (Mein Vaterland) 80 min Dieses Konzert hat keine Pause.
Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 200/170/130/90/60/30 Saalplan 2, S. 132
Daniel Barenboim
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Lang Lang
Mo 15.08. SYMPHONY
West-Eastern Divan Orchestra 2 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal West-Eastern Divan Orchestra Daniel Barenboim Dirigent Lang Lang Klavier Maurice Ravel Rapsodie espagnole 16 min
Manuel de Falla Noches en los jardines de España für Klavier und Orchester 25 min
Claude Debussy Images für Orchester Nr. 2: Ibéria 22 min
Maurice Ravel Boléro
«GEBT DIVERSITY EINE CHANCE!» Daniel Barenboim Die Musik lebt vom Austausch der Kulturen. Anfang des 20. Jahrhunderts begeisterten sich die Franzosen Maurice Ravel und Claude Debussy für Spanien und setzten der iberischen Klangwelt in gleich mehreren berühmten Orchesterwerken ein Denkmal. Der Spanier Manuel de Falla ging den umgekehrten Weg: Er zog nach Paris, holte sich dort Inspiration von Debussy und Ravel und legte seine Noches en los jardines de España als impressionistisches Klanggemälde an. Den hochvirtuosen Klavierpart wird an diesem Abend der chinesische Tastentitan Lang Lang gestalten — womit die Brücke bis nach Asien geschlagen wäre. Und Daniel Barenboim am Pult des WestEastern Divan Orchestra ist ohnehin das Paradebeispiel eines Weltbürgers: Geboren als Sohn russischer Eltern in Argentinien, wuchs er in Israel auf, studierte in Paris, lebte in London und Chicago, ist heute in Berlin zuhause. Er besitzt vier Staatsbürgerschaften, spricht sechs Sprachen fliessend und konzertiert seit 70 Jahren rund um den Globus. Schon Wilhelm Furtwängler nannte ihn «ein Phänomen». Und das ist Barenboim, der im Spätherbst seinen 80. Geburtstag feiert, bis heute geblieben. 60
17 min CHF 200/170/130/90/60/30 Saalplan 1, S. 132
Music for Future Talk 2 12.15 Uhr | KKL Luzern, Auditorium mit Daniel Barenboim u. a. (in Englisch) CHF 20/10 (ermässigt)
vor Schon nzert o K m e d zert: ins Kon in! m 0 heute 4 24 . S e h Sie
Viking Konzertsponsor
«IN MEINEN ADERN FLIESST SCHWARZES BLUT»
Di 16.08. Lucerne Festival Orchestra 3 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal
Florence Price 2009 machten Bauarbeiter auf dem Dachboden eines verfallenen Hauses in St. Anne, Illinois, eine erstaunliche Entdeckung: Sie förderten dort ganze Stapel mit handgeschriebenen Noten aus der Feder von Florence Price zutage, die in dem Anwesen einst ihre Sommerresidenz unterhielt. Der sensationelle Fund führte zur Renaissance dieser grossartigen afroamerikanischen Komponistin, die nach ihrem Tod im Jahr 1953 fast völlig in Vergessenheit geraten war. Kit Armstrong stellt mit Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra das Klavierquintett in a-Moll vor, das spätromantisches Melos mit Anklängen an Kirchenlieder und einem Juba-Tanz verbindet. Multikulturell geht es ohnehin zu an diesem Abend. BluesReminiszenzen enthält der langsame Satz aus George Gershwins Klavierkonzert, tschechische Ohrwürmer erwarten uns bei Antonín Dvořáks Klavierquintett mit seiner hinreissenden Dumka. Parsischer Herkunft ist der 1988 verstorbene Kaikhosru Shapurji Sorabji, der eine musikalische Brücke von Ost nach West schlägt und etliche Klavierwerke vorlegte, die lange als «unspielbar» galten. Fernöstliche Impulse steuert schliesslich der Japaner Tōru Takemitsu bei.
Solist*innen des Lucerne Festival Orchestra Kit Armstrong Klavier George Gershwin Zweiter Satz aus dem Concerto in F arrangiert für Trompete, Klavier und Streichquartett 12 min
Antonín Dvořák Klavierquintett A-Dur op. 81 41 min
Kaikhosru Shapurji Sorabji Transzendentale Etüde Nr. 36 (für die linke Hand) 5 min
Tōru Takemitsu A Bird came down the Walk für Viola und Klavier 8 min
Florence Price Klavierquintett a-Moll 35 min
Kit Armstrong
CHF 120/90/60
Dr. Dolf und Maria Stockhausen Konzertsponsor 61
Riccardo Chailly
Mi 17.08. SYMPHONY
Lucerne Festival Orchestra 4 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra Riccardo Chailly Dirigent Andrè Schuen Bariton Gustav Mahler Lieder eines fahrenden Gesellen 16 min
Sinfonie Nr. 1 D-Dur 60 min Dieses Konzert hat keine Pause. CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 132
«SEINE MUSIK MUSS DIREKT ANS HERZ GEHEN»
vor Schon zert n o dem K zert: n o K s in 0min! heute 4 24 . Siehe S
Riccardo Chailly über Gustav Mahler Die Lieder eines fahrenden Gesellen sind Gustav Mahlers frühestes Meisterwerk. Er schuf sie 1884/85, als er unglücklich in die Sopranistin Johanna Richter verliebt war, und diese Erfahrung, aber auch sein Traum von einer «schönen Welt» prägen die von ihm selbst gedichteten Verse und die Musik. Vorgetragen wird der Zyklus vom jungen Südtiroler Bariton Andrè Schuen, der als Opernstar für Furore sorgt und zugleich ein Liedinterpret ersten Ranges ist. Die GesellenLieder zitierte Mahler wenig später auch in seiner Ersten Sinfonie, die ganz heterogene Klangsphären collagiert und das Musterbild eines «diversen» Kunstwerks abgibt. «Wie ein Naturlaut» solle die Musik klingen, lautet die Spielanweisung zum Kopfsatz, der mit dem verfremdeten Kuckucksruf spielt. Mahler verwendet in der Sinfonie auch volksmusikalische Anklänge an den Ländler und den Walzer. Im dritten Satz präsentiert er den Kanon Frère Jacques als Trauermarsch in einer schauerlichen Moll-Variante — und konterkariert dieses «Leichenbegängnis» durch die «Lustigkeit und Banalität einer sich dreinmischenden böhmischen Musikantenkapelle». Ein Klangerlebnis! 62
Kühne-Stiftung Hauptsponsor und Partner Lucerne Festival Orchestra
«JEDES KONZERT IST EINZIGARTIG»
Do 18.08. MUSIC FOR FUTURE
Zoltán Despond Den Reigen der Debutkonzerte im Festspielsommer 2022 eröffnet ein Schweizer aus der Romandie: Zoltán Despond, Jahrgang 1992, den der Kritiker Peter Hagmann zu einem «der besten Cellisten seiner Generation» ausrief. Mit diesem Urteil steht er nicht allein. Thomas Grossenbacher etwa, Solocellist im Tonhalle-Orchester Zürich, rühmt die besondere Sensibilität seines Schülers: «Seine Interpretationen haben Aussage und berühren, die Tongebung ist erfüllt und beseelt.» Im September 2021 stellte sich Despond mit einem Rezital im Wiener Musikverein vor, trat anschliessend in Lyon, Graz, Salzburg, Nizza und Toulouse auf und feiert bis zum Sommer noch seinen Einstand in der Alten Oper Frankfurt, im Leipziger Gewandhaus und in der Berliner Philharmonie. Für Lucerne Festival hat er ein vielfältiges Programm zusammengestellt, das neben Beethoven und Schumann auch zwei Klassiker der Moderne umfasst: Paul Hindemith und Sergej Prokofjew. Und mit Nadia Boulanger präsentiert er eine Komponistin, deren Schaffen die Wiederentdeckung lohnt. Despond liebt die Spontaneität der Interpretation: «Am Ende tanzt und singt man mit der Zeit.»
Debut Zoltán Despond 12.15 Uhr Lukaskirche Zoltán Despond Violoncello Vesselin Stanev Klavier Ludwig van Beethoven Cellosonate Nr. 5 D-Dur op. 102 Nr. 2 20 min
Robert Schumann Fantasiestücke op. 73 12 min
Nadia Boulanger Drei Stücke für Violoncello und Klavier 7 min
Paul Hindemith Sonate für Violoncello solo op. 25 Nr. 3 10 min
Sergej Prokofjew Cellosonate C-Dur op. 119 24 min Dieses Konzert hat keine Pause.
Zoltán Despond
CHF 30
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Igor Levit
Do 18.08. Rezital Igor Levit 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Igor Levit Klavier Ferruccio Busoni Sechs Choralvorspiele für Orgel aus dem Opus 122 von Johannes Brahms, auf das Klavier übertragen BV B 50 16 min
Fred Hersch Variations on a Folk Song Schweizer Erstaufführung 20 min
Richard Wagner Vorspiel zu Tristan und Isolde arrangiert für Klavier von Zoltán Kocsis 9 min
«ALS OB ICH MILES DAVIS SPIELEN WÜRDE» Igor Levit über Fred Herschs Klaviermusik Mit seinem Zyklus der 32 Beethoven-Klaviersonaten, den er bis 2021 bei Lucerne Festival aufführte, hat Igor Levit interpretatorische Massstäbe gesetzt. Doch jetzt ist die Zeit reif für neue Herausforderungen. Und für den nächsten Gipfel im Klavierrepertoire: Weshalb er sich nun der gewaltigen h-Moll-Sonate von Franz Liszt widmet. Doch geht es Levit nie um die blosse Virtuosität — er sucht nach dem philosophischen und metaphysischen Mehrwert. Da ist Liszts magische Sonate, in der alle Motive, auch die gegensätzlichen, auf einer gemeinsamen Keimzelle gründen, der ideale Stoff. Eine transzendentale Ausstrahlung haben auch die Choralvorspiele von Brahms, sein letztes Werk, das die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit und mit Gott sucht. Und das Vorspiel zu Wagners Tristan und Isolde weist ohnehin schon in eine andere Welt, musikalisch wie ideell. Einen Kontrapunkt dazu setzen die Variations on a Folk Song, die Levit bei Fred Hersch in Auftrag gegeben hat, einem amerikanischen Jazzmusiker. Den hält er für «einen der besten Pianisten unserer Zeit». Und verdankt seinen Ratschlägen sehr viel: «Er nahm mir die Furcht vor dem Weg, den ich gehe.» 64
Franz Liszt Klaviersonate h-Moll S 178 32 min CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 5, S. 133
vor Schon zert n o K m de ert: z n o ins K 0min! heute 4 24 . e h Sie S
«DIESE MUSIK IST FÜR MICH MUTTERMILCH»
Fr 19.08. SYMPHONY
Jakub Hrůša über Antonín Dvořák «Die Amerikaner erwarten grosse Dinge von mir», schrieb Antonín Dvořák, als er 1892 als Direktor ans New Yorker Musikkonservatorium berufen wurde. Tatsächlich wünschte man sich ausgerechnet von ihm, dem bekennenden Tschechen, nicht mehr und nicht weniger, als dass er die erste echte amerikanische Sinfonie komponieren sollte. Und Dvořák fand den Schlüssel zum Erfolg: «Diversity» lautete sein Rezept. Deshalb liess er sich Spirituals, Plantagenlieder aus den Südstaaten und indianische Melodien vortragen und integrierte seine neuen Klangerfahrungen in die berühmte Neunte, die Sinfonie aus der Neuen Welt. Jakub Hrůša, der mit Dvořáks Sechster im vergangenen Sommer triumphal am Pult des Lucerne Festival Orchestra debutierte, wird diesen multikulturellen Meilenstein dirigieren. Zuvor bringt er noch eine weitere Kostbarkeit aus Dvořáks Schatzkästlein zu Gehör: das zauberhafte Violinkonzert. Der deutsch-amerikanische Geiger und Grammy-Preisträger Augustin Hadelich, der eine makellose Technik mit beseeltem Ton verbindet, gestaltet den Solopart; für seine Aufnahme des Werks, die er mit Hrůša einspielte, erhielt Hadelich 2019 den begehrten «Opus Klassik».
Lucerne Festival Orchestra 5 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Orchestra Jakub Hrůša Dirigent Augustin Hadelich Violine Josef Suk Scherzo fantastique op. 25 16 min
Antonín Dvořák Violinkonzert a-Moll op. 53 32 min
Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Aus der Neuen Welt 46 min
Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr
Augustin Hadelich
CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 132
KPMG AG Konzertsponsor 65
Sa 20.08. CONTEMPORARY
JACK Quartet 2 11.00 Uhr Hochschule Luzern — Musik, Kriens JACK Quartet: Christopher Otto und Austin Wulliman Violine John Pickford Richards Viola Jay Campbell Violoncello Catherine Lamb Streichquartett Nr. 1 53 min
JACK Quartet
Dieses Konzert hat keine Pause. CHF 50
«DAS WICHTIGSTE QUARTETT DES LANDES» Die New York Times über das JACK Quartet «Der heftigste Klang ist nicht der intensivste», weiss die in Berlin lebende amerikanische Komponistin Catherine Lamb. «Gerade für die Arbeit mit bestimmten Klangfärbungen und -schattierungen gilt, dass die Töne umso ausdrucksstärker wirken, je schlichter und entspannter sie gespielt werden, mit genügend Raum zur Entfaltung.» Lambs minimalistische, meditative Musik nimmt sich viel Zeit und entwickelt gerade deshalb einen ungeheuren Sog — nicht zuletzt, weil sie das Hören selbst zum Thema macht, weil sie uns die eigene Wahrnehmung gewahr werden lässt. Das gilt auch für Lambs Erstes Streichquartett: Es dauert gut 50 Minuten, verzichtet auf komplizierte Spieltechniken und vertrackte Rhythmen und konzentriert sich stattdessen ganz auf die Schwingungen der vier Streichinstrumente. Mit ihren Haltenoten öffnen sie einen harmonischen Raum, der pulsiert, sich ausdehnt und dessen mikrotonale Einfärbungen fortwährend changieren. Das JACK Quartet, das eng mit Catherine Lamb zusammenarbeitet, sorgt für ein intensives Hörerlebnis.
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«VIELFALT IST EINE STÄRKE FÜR ORGANISATIONEN»
Sa 20.08. NZZ Podium 16.00 Uhr KKL Luzern, Auditorium
Iris Bohnet «Diversity», die Wertschätzung und Inklusion möglichst vieler gesellschaftlicher Gruppen, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Doch in der Geschichte zeigt sich ein anderes Bild, und auch heute sind Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung noch immer verbreitet. Die Moral der Majorität zeigt sich darin, wie sie ihre Minoritäten behandelt. Diversity und Identitätskultur sind da problematisch, wo sie zum Kult und zur Ideologie werden. Eine Sackgasse ist zudem die «Essenzialisierung» von Merkmalen wie Hautfarbe oder sexuelle Identität, aber auch die Überhöhung des Opferstatus — Verantwortlichkeiten werden dadurch verwischt. Menschsein erschöpft sich nicht in Gruppenzugehörigkeit, es gibt auch die Freiheit des Individuums und das Recht des Kollektivs. Der Blick auf das Ganze darf nicht durch eine Fixierung auf das Einzelne getrübt werden. Es kommt wesentlich auf die richtige und gerechte Balance an.
Gesprächsrunde mit Iris Bohnet Ökonomin und Professorin für Business & Government
Adam Fischer Dirigent und Mitglied des Hungarian Helsinki Committee
Mithu Sanyal Schriftstellerin, Kulturwissenschaftlerin, Journalistin
Golda Schultz Sopranistin Moderation Martin Meyer Leiter «NZZ Podium» «Diversity — Vielfalt und Einheit» 90 min
Golda Schultz
CHF 30/10 (ermässigt)
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Cecilia Bartoli
Sa 20.08. SYMPHONY
Konzert Cecilia Bartoli 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Cecilia Bartoli Mezzosopran Les Musiciens du Prince-Monaco Gianluca Capuano Dirigent «Viva Mozart!» Arien, Szenen und Instrumentalsätze von Wolfgang Amadé Mozart Das detaillierte Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. CHF 290/240/190/130/70/40 Saalplan 1, S. 132
«MOZART WAR EIN POPSTAR» Cecilia Bartoli «Mozart wird immer mein Musikgott bleiben», gesteht Cecilia Bartoli. «So wie er, das ist klar, wird nie wieder einer sein.» Und sie weiss, wovon sie spricht: Wolfgang Amadé Mozart hat Bartoli durch ihre gesamte Karriere begleitet. Schon als sie Mitte der 1980er Jahre, als blutjunge Mezzosopranistin, Herbert von Karajan in Salzburg vorsang, hatte sie Mozarts Noten im Gepäck — und wurde prompt als Cherubino in Le nozze di Figaro engagiert. Später sorgte sie mit allen drei weiblichen Partien aus Così fan tutte für Furore: als Fiordiligi, Dorabella und Despina — ein Kunststück, dass ihr so schnell keine nachmacht. Und sie begeisterte natürlich auch als Donna Elvira und als Zerlina im Don Giovanni oder als Sesto in La clemenza di Tito. Mozarts Musik bietet Cecilia Bartoli die Möglichkeit, alle Trümpfe ihrer stupenden Vokalkunst auszuspielen: verwegene Koloraturen und blühende Kantilenen, riesige Intervallsprünge und hauchzarte Pianissimi. Nur ein Wunsch wird ihr verwehrt bleiben: einmal im Leben den Don Giovanni zu singen … An diesem Abend bringt die Bartoli Mozart-Arien und -Szenen zu Gehör, die ihr zurzeit besonders am Herzen liegen. 68
«EIN KALEIDOSKOP AUS FARBEN»
Sa 20.08. CONTEMPORARY
The Sunday Times über In Seven Days Wer komponiert heute noch Programmmusik? Tausendsassa Thomas Adès tut es. Mit In Seven Days, seiner «Sinfonie mit obligatem Klavier» (Kirill Gerstein), folgt er dem biblischen Schöpfungsbericht. Dabei geht es Adès aber nicht um einen musikalischen Bilderbogen. Vielmehr will er die überschiessende kreative Energie der Schöpfung erfahrbar machen, unterstützt durch eine Videoinstallation des israelischen Filmemachers Tal Rosner. In einer Reihe von Variationen lässt er Themen und Motive wachsen und wuchern, beleuchtet sie immer neu — mit üppigen, in der Tonalität verankerten Orchesterfarben, die mal an barocke Vorbilder gemahnen, mal an Hollywood. «Die Musik zoomt auf die Atome des Chaos und schraubt sich hinauf zu den höchsten Höhen der Sternbilder», so der Musikkritiker Tom Service. «Erst sehen wir die Lebewesen auf der Erde wie vom Mond aus, dann stürzen wir uns herab und landen mitten unter ihnen.» In der zweiten Konzerthälfte erklingt ein neues Werk, das «artiste étoile» Tyshawn Sorey für den amerikanischen Saxofonisten Timothy McAllister geschrieben hat.
Lucerne Festival Academy 1 22.00 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) Elena Schwarz Dirigentin Timothy McAllister Saxofon Kirill Gerstein Klavier Tyshawn Sorey Neues Werk für Saxofon und Orchester Uraufführung Auftragswerk von Lucerne Festival und vom Atlanta Symphony Orchestra im Rahmen des «Amplifying Voices»-Programms von New Music USA 20 min
Thomas Adès In Seven Days Klavierkonzert mit Bewegtbild 30 min Dieses Konzert hat keine Pause.
Elena Schwarz
CHF 50 (freie Platzwahl)
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Graziella Contratto
So 21.08. SYMPHONY
MythenEnsembleOrchestral 11.00 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal MythenEnsembleOrchestral Graziella Contratto Dirigentin Golda Schultz Sopran Gustav Mahler Vier ausgewählte Lieder: Wo die schönen Trompeten blasen Das irdische Leben Ich atmet' einen linden Duft Ich bin der Welt abhanden gekommen Bearbeitungen für Kammerorchester von Daniel Grossmann und Klaus Simon 20 min
Sinfonie Nr. 5 cis-Moll
«KAMMERMUSIK AUF HÖCHSTEM NIVEAU» Graziella Contratto über das Dirigieren Bei Gustav Mahlers tosenden, weltbewegten Sinfonien wird es meist ziemlich voll auf dem Podium: Ein 100-köpfiges Orchester ist da der Regelfall. Aber — es geht auch anders. Das bewies schon Arnold Schönberg, als er 1918 den Verein für musikalische Privataufführungen gründete und dort grossbesetzte Werke in Arrangements für Kammerorchester vorstellte. Diesem Beispiel folgt der deutsche Komponist Klaus Simon, der etliche Mahler-Sinfonien für Ensemble bearbeitet hat. Dabei legt er das Innenleben von Mahlers Musik frei und lässt die kunstvolle Polyphonie in schönster Transparenz hörbar werden. Das MythenEnsembleOrchestral, das sich aus Schweizer und internationalen Solist*innen zusammensetzt, wird unter der Leitung der Fin-de-Siècle-Expertin Graziella Contratto Mahlers Fünfte Sinfonie in dieser Fassung aufführen. Zuvor aber eröffnet «artiste étoile» Golda Schultz ihre Residenz beim Sommer-Festival: Ausgewählt hat sie für ihr Entrée vier berührende Mahler-Lieder, die vom irdischen Jammertal und der Sehnsucht nach einer besseren Welt erzählen.
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Bearbeitung für Kammerorchester von Klaus Simon 75 min Dieses Konzert hat keine Pause. CHF 90/60/30
«DA GIBT ES NOCH VIEL ZU ENTDECKEN!»
So 21.08. SYMPHONY
Raphaela Gromes über Komponistinnen Haben Sie schon einmal von Matilde Capuis gehört? Noch nicht? Dann wird es Zeit, glaubt Raphaela Gromes und eröffnet das Nachmittagskonzert der Festival Strings Lucerne mit den Tre Momenti der italienischen Komponistin, die 2017 im Alter von 104 Jahren verstarb. Musikalisch ist Capuis noch ganz der spätromantischen Klangsprache verpflichtet — und fügt sich damit bestens zu den Werken von Clara und Robert Schumann, die anschliessend erklingen. Oder zu den drei Stücken von Pauline Viardot-García: Sie war um die Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur als gefeierte Sängerin, sondern auch als versierte und produktive Komponistin erfolgreich. Die vielfach preisgekrönte deutsche Cellistin Raphaela Gromes gehört zu den originellen Köpfen in der Klassikbranche und liebt es, ungewöhnliche Repertoirepfade zu beschreiten. Das aber auf höchstem Niveau: Die Süddeutsche Zeitung attestierte ihr Klangschönheit und Poesie, die Neue Zürcher Zeitung «diabolische Akrobatik und ansteckende Musizierlust». Und das sind die besten Voraussetzungen für die verwegene Carmen-Fantasie auf Themen aus Georges Bizets gleichnamiger Oper, die sich Gromes von ihrem Klavierpartner Julian Riem komponieren liess.
Nachmittagskonzert 14.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Festival Strings Lucerne Raphaela Gromes Violoncello und Moderation
Matilde Capuis Tre Momenti für Violoncello und Streichorchester | 16 min Robert Schumann Abendlied op. 85 Nr. 12 für Streichorchester bearbeitet von Johan Svendsen 3 min
Clara Schumann «Andante molto» aus den Drei Romanzen op. 22 für Violoncello und Streichorchester bearbeitet von Julian Riem 3 min
Pauline Viardot-García Bohémienne, Romance und Tarantelle aus den Six Morceaux VWV 3003 für Violoncello und Streichorchester bearbeitet von Julian Riem 9 min
Joaquín Rodrigo Dos miniaturas andaluzas für Streichorchester | 5 min Julian Riem Carmen-Fantasie nach Georges Bizet für Violoncello und Streichorchester Uraufführung 6 min
Raphaela Gromes
Dieses Konzert hat keine Pause. Karten für CHF 10 vom 8. bis 19. August (jeweils von 9.00 bis 11.00 und von 14.00 bis 16.00 Uhr) ausschliesslich im Stadthaus Luzern (Hirschengraben 17) erhältlich. 71
So 21.08. Duo Adès & Gerstein 17.00 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Thomas Adès und Kirill Gerstein Klavier
Thomas Adès | Kirill Gerstein
Claude Debussy En blanc et noir 16 min
Igor Strawinsky Symphonie de Psaumes (Psalmensinfonie) für zwei Klaviere bearbeitet von Dmitri Schostakowitsch 23 min
Claude Debussy Lindaraja 5 min
«MAN IST EINE ART BILDERHAUER DER LUFT» Thomas Adès über das Komponieren
Thomas Adès Konzertparaphrase über Powder Her Face 16 min
Maurice Ravel La Valse 12 min
Composer-in-residence Thomas Adès kam über das Klavier zum Komponieren. Und er ist seinem Instrument bis heute treu geblieben, sei es mit Soloauftritten oder im Duo mit dem russisch-amerikanischen Pianisten Kirill Gerstein. In Luzern interpretieren die beiden zwei Klassiker für zwei Klaviere: En blanc et noir, Debussys patriotisch-hintergründigen Kommentar zum Ersten Weltkrieg, und La Valse, Ravels apokalyptische Untergangsvision im 3/4-Takt. Sie spielen aber auch eine selten zu hörende Bearbeitung, die Dmitri Schostakowitsch von Strawinskys Psalmensinfonie angefertigt hat. Und selbstverständlich steht ein echter Adès auf dem Programm. Vier Szenen aus seiner Erfolgsoper Powder Her Face, die das skandalträchtige Leben der Herzogin von Argyll nachzeichnet, hat Adès für Klavierduo bearbeitet: eine schwelgerische, mit zahlreichen pianistischen Kabinettstückchen gespickte Hommage an die virtuosen Opernparaphrasen eines Franz Liszt oder Ferruccio Busoni.
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CHF 50 (freie Platzwahl)
«DIE KUNST IST WIE EIN NEUER PLANET» Anatoli Ljadow In den unermesslichen Weiten Russlands sind viele Kulturen zuhause. Ganz unterschiedliche Einflüsse haben daher in die russische Kunstmusik Eingang gefunden, seit sie sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts auszubilden begann. Eines aber verbindet fast alle russischen Komponist*innen: Sie greifen bevorzugt auf die Welt der Märchen und Mythen zurück. Und auf archaische Klangformeln, die sich grundsätzlich von der westlichen Tradition unterscheiden. Das ist unüberhörbar bei diesem unterhaltsamen Streifzug durch die russische Musikgeschichte, den Valery Gergiev und sein Mariinsky Orchestra in ihrem ersten Luzerner Konzert unternehmen. Der Abend beginnt zart und poetisch mit Ljadows Portrait eines verzauberten Sees. Wild und fiebrig klingt Mussorgskys Johannisnacht auf dem Kahlen Berg, die wohl radikalste russische Komposition vor Strawinskys Sacre du printemps. Diese revolutionäre Ballettmusik mit ihren perkussiven Rhythmen und Klangeruptionen krönt denn auch das Programm. Zuvor jedoch lässt Gergiev mit Alexander Borodin die Polowetzer tanzen, ein Turkvolk aus der südlichen Wolga-Region. Und zündet dabei ein Feuerwerk an unvergesslichen Melodien.
So 21.08. SYMPHONY
Mariinsky Orchestra 1 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Mariinsky Orchestra Valery Gergiev Dirigent Anatoli Ljadow Der verzauberte See op. 62 8 min
Baba Yaga op. 56 4 min
Modest Mussorgsky Johannisnacht auf dem Kahlen Berg 13 min
Alexander Borodin Polowetzer Tänze 12 min
Igor Strawinsky Le Sacre du printemps 35 min
Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr
Valery Gergiev
CHF 290/240/190/130/70/40 Saalplan 2, S. 132
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Dieter Ammann | Wolfgang Rihm
Mo 22.08. – Do 25.08. CONTEMPORARY
Composer Seminar jeweils 10.00–11.30 und 12.00–13.30 Uhr KKL Luzern, Clubraum 8 Teilnehmer*innen des Composer Seminars: Olivia Bennett, Pengyi Li, Jinan Zhenyan Li, Minzuo Lu, Aregnaz Martirosyan, Lila Wildy Quillin, Hugo Van Rechem und Raimonda Žiūkaitė Wolfgang Rihm und Dieter Ammann Dozenten Präsentation und Diskussion der ausgewählten Werke für Gäste CHF 100/30 (Kurspass/Tagespass)
«ICH SEHE EINE GENERATION VON INDIVIDUEN» Wolfgang Rihm Bei seinem Amtsantritt als Leiter der Lucerne Festival Academy im Jahr 2016 rief Wolfgang Rihm das Composer Seminar ins Leben. Aber schon viel früher, als composer-in-residence des Festspielsommers 1997 nämlich, suchte er in Luzern im Rahmen eines Meisterkurses den Austausch mit der jungen Komponist*innengeneration. Wichtige Impulse erhielt damals auch Dieter Ammann, den allein schon beeindruckte, «wie jemand drei Tage lang sprechen und hören und einfach präsent sein kann, ohne dass man beim Zuhören auch nur Grundbedürfnisse wie Hunger oder dergleichen verspürt». Heute leiten Ammann und Rihm gemeinsam das Composer Seminar. Beiden geht es nicht darum, die Teilnehmer*innen auf irgendwelche ästhetischen Standpunkte einzuschwören (erst recht nicht auf ihre eigenen). Ziel ist vielmehr der produktive Dialog zwischen möglichst unterschiedlichen Positionen und Entwicklungsstufen. In vier öffentlichen Sitzungen stellen die ausgewählten Komponist*innen sich und ihre Werke vor.
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Composer Seminar — Abschlusskonzert Sa 03.09. | 14.30 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA-Ensemble 2021/22) siehe S. 98
«EIN KÜNSTLER LEBT EIN DOPPELLEBEN»
Mo 22.08. SYMPHONY
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Pjotr Iljitsch Tschaikowsky war ein Meister der verschiedensten Genres: Er schuf hinreissende Bühnenwerke, unvergleichliche Solokonzerte und grandiose Sinfonien. Valery Gergiev und das Mariinsky Orchestra präsentieren Russlands berühmtesten Komponisten an diesem Abend gleich in allen drei Disziplinen. Sie eröffnen das Konzert mit Auszügen aus der märchenhaften Ballettmusik Dornröschen und versetzen uns in Walzerstimmung. Dann aber greift Daniil Trifonov in die Tasten und interpretiert das legendäre Erste Klavierkonzert. Der 31-jährige Starpianist ist nicht nur ein Virtuose, dem technisch keine Grenzen gesetzt scheinen; er ist auch ein tiefsinniger Interpret, der immer wieder mit ungewöhnlichen, verinnerlichten Deutungen überrascht und ganz in der Musik aufgeht. Nach der Pause aber schwelgen Valery Gergiev und sein Orchester im einzigartigen Melos der Fünften Sinfonie — und spüren Tschaikowskys «Fatum» nach: seiner Homosexualität, die er im zaristischen Russland nicht ausleben durfte. Nur in seinen Tagebüchern gestand er sie offen ein. Und in seinen letzten drei Sinfonien, die er vieldeutig als «Schicksalssinfonien» ausgab.
Mariinsky Orchestra 2 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Mariinsky Orchestra Valery Gergiev Dirigent Daniil Trifonov Klavier Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Adagio, Panorama und Valse aus der Dornröschen-Suite op. 66a 14 min
Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll op. 23 35 min
Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 47 min
Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr
Daniil Trifonov
CHF 290/240/190/130/70/40 Saalplan 2, S. 132
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Randall Goosby
Di 23.08. MUSIC FOR FUTURE
Debut Randall Goosby 12.15 Uhr Lukaskirche Randall Goosby Violine Anna Han Klavier Antonín Dvořák Sonatine für Violine und Klavier G-Dur op. 100 20 min
William Grant Still Suite für Violine und Klavier 15 min
Edvard Grieg Violinsonate Nr. 3 c-Moll op. 45 24 min Dieses Konzert hat keine Pause. CHF 30
«GOOSBY SPIELT WIE EIN ENGEL» Los Angeles Times Sein Vater ist Afroamerikaner, die Mutter Koreanerin: Für den Geiger Randall Goosby, geboren 1996 in San Diego, ist «Diversity» das Natürlichste von der Welt. Dieses Selbstverständnis bringt er nun ein in die Klassikbranche — und startet gerade durch zu einer kometenhaften Karriere. Im Sommer 2021 feierte er seinen Einstand beim Los Angeles Philharmonic unter Gustavo Dudamel, im vergangenen Oktober trat er erstmals mit dem London Philharmonic auf, und im Mai 2022 spielt er das Mendelssohn-Konzert mit dem Philharmonia Orchestra. «Randall Goosby weiss, wer er ist», erklärt sein Lehrer Itzhak Perlman. «Sein Ton ist wunderschön, er berührt uns sofort.» Dass Goosby mit der Musik auch ein politisches Statement verbindet, beweist sein Debutalbum Roots: eine Hommage an Black Composers, die, wie er sagt, «in der Musikbranche zurechtkommen mussten, als Rassismus, Vorurteile und Ausgrenzung noch an der Tagesordnung waren». Einer von ihnen, William Grant Still, steht auch auf seinem Luzerner Debut-Programm. Goosby koppelt ihn mit der Sonatine von Antonín Dvořák, die in Amerika entstand, und mit einer hochromantischen Violinsonate von Edvard Grieg. 76
«WAGNER IST DER KREATIVSTE VON ALLEN» Iván Fischer Wer sich einmal auf Richard Wagner einlässt, kommt nicht mehr von ihm los, glaubt Iván Fischer. Selbst ist er schon als Kind in Ungarn mit dem Wagner-Virus infiziert worden, denn seine Eltern waren eingeschworene Wagnerianer. Für alle, die noch nicht so weit sind, bietet er in diesem Konzert die ideale Einstiegsdroge: den ersten Akt aus der Walküre. Die Handlung ist spannend wie ein Krimi. Man fiebert mit den beiden Hauptfiguren Sieglinde und Siegmund mit, denen nur eine einzige gemeinsame Nacht vergönnt ist, ehe Siegmund am nächsten Tag im Duell mit Sieglindes eifersüchtigem Ehemann Hunding sterben muss. Wagners Musik lässt uns gleich in der einleitenden Verfolgungsjagd atemlos werden, sie betört, wenn es um das höchste der Gefühle geht, und sie kulminiert am Ende in der rauschhaften Ekstase des Liebesakts. Mit Camilla Nylund, Klaus Florian Vogt und Günther Groissböck sorgen drei Topstars aus der Wagner-Szene für vokalen Hochgenuss. Am meisten aber liebt Iván Fischer die lyrischen Momente in Wagners Musik. Und die kann er am Anfang des Abends mit dem zarten Siegfried-Idyll, entstanden 1870 in Tribschen bei Luzern, voll auskosten.
Di 23.08. SYMPHONY
Budapest Festival Orchestra 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Budapest Festival Orchestra Iván Fischer Dirigent Camilla Nylund Sieglinde Klaus Florian Vogt Siegmund Günther Groissböck Hunding Richard Wagner Siegfried-Idyll 18 min
Die Walküre Konzertante Aufführung des Ersten Aufzugs 65 min Dieses Konzert hat keine Pause.
Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr
Klaus Florian Vogt
CHF 240/200/150/100/60/30 Saalplan 3, S. 133
Dr. Dolf und Maria Stockhausen Konzertsponsor 77
Thomas Adès
Mi 24.08. CONTEMPORARY
Masterclass in Conducting 14.30 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) Teilnehmer*innen des Conducting Fellowship Thomas Adès Leitung Igor Strawinsky Agon Witold Lutosławski Sinfonie Nr. 3 Per Nørgård Drømmespil (Traumspiel) für Kammerorchester für Gäste CHF 30 (freie Platzwahl)
«EINER DER VERSIERTESTEN ALLROUNDER SEINER GENERATION» The New York Times über Thomas Adès Ob Gustav Mahler, Leonard Bernstein oder Pierre Boulez: Sie alle waren Komponisten und zugleich begnadete Dirigenten. Thomas Adès, composer-in-residence des Sommer-Festivals 2022, reiht sich ein in diese Phalanx der Doppelbegabungen. Ja, er ist obendrein ein ausgezeichneter Pianist, also eine veritable Dreifachbegabung. Und damit die ideale Besetzung für den allsommerlichen Dirigier-Meisterkurs der Lucerne Festival Academy. Denn Adès kennt beide Seiten der Musik: Er kann vermitteln, wie etwas kompositorisch «gemacht» ist. Er weiss aber auch um die praktischen Probleme der Aufführung und um interpretatorische Klippen. Ausgewählt hat er drei wichtige, je eigene Positionen des Komponierens im 20. Jahrhundert. Und weil er die Werke von Igor Strawinsky, Witold Lutosławski und Per Nørgård drei Tage später selbst dirigieren wird, wenn er am Pult des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) steht, ist sein öffentlicher Meisterkurs nicht nur eine aufschlussreiche Einführung in die Kunst des Dirigierens, sondern auch die ideale Vorbereitung auf den Konzertbesuch. 78
«MAN KANN EXTREMER SPIELEN»
Mi 24.08.
Kristian Bezuidenhout über den Hammerflügel «Solistin»: Dieses Wort weckt in Sol Gabetta zwiespältige Gefühle. Schliesslich leitet es sich vom italienischen Adjektiv «solo» ab, und das heisst «allein», bringt also eine gewisse Einsamkeit zum Ausdruck. Die argentinische Cellistin, die ihre internationale Karriere 2004 als Preisträgerin des «Credit Suisse Young Artist Award» bei Lucerne Festival begann und 2018 hier als «artiste étoile» begeisterte, ist aber eine bekennende Anhängerin des Miteinanders und legt deshalb umso grösseren Wert auf die Kammermusik, auf das Zusammenspiel. Mit dem australischen Allrounder Kristian Bezuidenhout hat sie eine gleichgestimmte Seele gefunden. Er bringt für diesen Duo-Auftritt gleich drei verschiedene Klaviere mit: ein Fortepiano von Conrad Graf, einen historischen Blüthner-Flügel und ein modernes Steinway Grand Piano. Für jeden der vier Komponisten des Abends, von Beethoven über Schubert und Mendelssohn bis zu Brahms, schaffen die beiden so eine unverwechselbare Klangwelt. Sie zeigen, wie vielfältig der Ausdruck der Tasteninstrumente sein kann. Und natürlich auch der des Violoncellos, denn Sol Gabetta, wird ihrem Instrument die jeweils passenden Farbnuancen entlocken.
Duo Gabetta & Bezuidenhout 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Sol Gabetta Violoncello Kristian Bezuidenhout Klaviere Johannes Brahms Violinsonate Nr. 1 G-Dur op. 78 eingerichtet in D-Dur für Violoncello und Klavier 28 min
Franz Schubert «Allegretto quasi andantino» aus der Klaviersonate a-Moll D 537 7 min
Ungarische Melodie D 817 4 min
«Andante» aus der Klaviersonate A-Dur D 664 5 min
vor Schon zert n o K dem ert: z n ins Ko min! 0 4 te heu . 24 S Siehe
Ludwig van Beethoven Cellosonate Nr. 3 A-Dur op. 69 26 min
Felix Mendelssohn Variations concertantes op. 17 10 min
Johannes Brahms Cellosonate Nr. 1 e-Moll op. 38 26 min
Sol Gabetta | Kristian Bezuidenhout
CHF 120/100/80/70/50/30 Saalplan 5, S. 133
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Mishka Rushdie Momen
Do 25.08. MUSIC FOR FUTURE
Debut Mishka Rushdie Momen 12.15 Uhr Lukaskirche Mishka Rushdie Momen Klavier Ludwig van Beethoven Klaviersonate cis-Moll op. 27 Nr. 2 Sonata quasi una fantasia | 17 min Robert Schumann Nr. 4 «Ziemlich langsam» aus Bunte Blätter op. 99 | 2 min Vijay Iyer Hallucination Party (über ein Thema von Schumann), Teil 1 3 min
Robert Schumann Romanze Fis-Dur op. 28 Nr. 2 4 min
«REINHEIT UND TIEFE DES EMPFINDENS» Richard Goode über Mishka Rushdie Momen Die Namensverwandtschaft ist kein Zufall: Mishka Rushdie Momens Mutter stammt aus Indien, sie ist die Schwester des berühmten Romanciers Salman Rushdie. 1992 in London geboren, studierte Tochter Mishka an der Guildhall School of Music bei Imogen Cooper und Joan Havill; ausserdem nahm sie Unterricht bei Richard Goode und absolvierte András Schiffs «Performance Programme for Young Pianists» an der Kronberg Academy. Schiff lud sie dann zu seiner Konzertreihe «Building Bridges» ein und trat mit ihr in Zürich, New York und Antwerpen auf. Mishka Rushdie Momen, die bereits als 13-Jährige die Leschetizky Competition in New York gewann, konzertierte mit dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Mozarteumorchester Salzburg und dem Orchestre National d’Île de France. Als Kammermusikerin arbeitet sie mit Steven Isserlis, Midori, dem Endellion und dem Orion String Quartet zusammen. Obwohl die Klassik und die Romantik das Herzstück ihres Repertoires bilden, engagiert sie sich auch für die zeitgenössische Musik und hat für ihr Luzerner Debut ein neues Werk bei der französischen Komponistin Héloïse Werner in Auftrag gegeben, das sie hier uraufführen wird. 80
Nico Muhly Small Variations | 5 min Frédéric Chopin Fantaisie-Impromptu cis-Moll op. post. 66 | 6 min Héloïse Werner Neues Werk Uraufführung Auftragswerk der I&I Foundation 7 min
Franz Schubert Fantasie C-Dur D 760 Wandererfantasie | 23 min Dieses Konzert hat keine Pause. CHF 30
Debut im Schulhaus Am 26. August tritt Mishka Rushdie Momen auch für Schulklassen auf.
«MEINE ZEIT IST DAS HEUTE»
Do 25.08. SYMPHONY
George Gershwin Mit Porgy and Bess schrieb George Gershwin Geschichte: Diese «American Folk Opera» ist das erste Musikdrama, das unter People of Color spielt, in der Catfish Row der Hafenstadt Charleston. In den USA der 1930er Jahre, die von rassistischer Diskriminierung geprägt waren, gehörte viel Mut dazu, ein solches Sujet zu wählen. Umso mehr, als Gershwin hier einfache Fischer, Arbeitslose und sogar Drogenabhängige auf die Bühne brachte. Musikalisch zeigte er sich ebenfalls experimentierfreudig und fügte jazzige Elemente, Songs und (selbst erfundene) Spirituals in die Partitur ein. Authentizität war für Gershwin das oberste Gebot. Weshalb er während der Arbeit sogar in der Nähe von Charleston Quartier bezog, um den Dialekt der Gullah, der Afroamerikaner*innen in South Carolina, genau zu studieren. Im «Diversity»-Sommer darf dieses Werk nicht fehlen! Alan Gilbert wird es mit einem rein schwarzen Ensemble um Elizabeth Llewellyn und Morris Robinson in den Titelrollen halbszenisch aufführen. Die famose Golda Schultz verzaubert mit dem berühmten Summertime, und natürlich erklingen auch Hits wie I Got Plenty o’ Nuttin’ oder It Ain’t Necessarily So.
Porgy and Bess 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal NDR Elbphilharmonie Orchester NDR Vokalensemble und Gäste Alan Gilbert Dirigent Morris Robinson Porgy Elizabeth Llewellyn Bess Chauncey Packer Sportin’ Life Lester Lynch Crown Norman Garrett Jake, Simon Frazier Golda Schultz Clara Cameo Humes Robbins, Mingo, Peter, Krabbenverkäufer
Latonia Moore Serena Tichina Vaughn Maria, Lily, Annie, Erdbeerfrau
Njabulo Madlala Jim, Leichenbestatter The Gershwins’ Porgy and Bess von George Gershwin, DuBose und Dorothy Heyward und Ira Gershwin Oper in drei Akten 180 min (reine Spieldauer ohne Pause)
«Porgy and Bess», Uraufführung
CHF 240/200/150/100/60/30 Saalplan 3, S. 133
Dr. Christoph M. Müller und Sibylla M. Müller Konzertsponsor 81
Joyce El-Khoury
Fr 26.08. SYMPHONY
Luzerner Sinfonieorchester 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Luzerner Sinfonieorchester Michael Sanderling Dirigent Joyce El-Khoury Sopran Lili Boulanger D’un matin de printemps 5 min
Richard Strauss Vier letzte Lieder 23 min
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 Pathétique 47 min
«MUSIK IST EINE WELTSPRACHE» Joyce El-Khoury Sie war die erste Frau, die den begehrten «Prix de Rome» gewann: Welche Wunderwerke hätte die Französin Lili Boulanger der Musikwelt noch beschert, wenn sie nicht schon 1918 mit nur 24 Jahren verstorben wäre? Mit dem zarten Tongemälde D’un matin de printemps erinnert Michael Sanderling an diese hochbegabte Komponistin. Und dirigiert anschliessend zwei Abschiedswerke. Richard Strauss ist zu hören mit den Vier letzten Liedern, seinem schönheitstrunkenen Abgesang auf die romantische Musik. Die schwerelosen Melismen und jubilierenden Höhenflüge des Soloparts gestaltet Joyce El-Khoury; im Libanon geboren, engagiert sie sich heute humanitär und pädagogisch für ihr Heimatland. Nach der Pause erklingt Tschaikowskys berühmte Pathétique, die verlöschend endet, wie ein ausmusizierter Tod. Dass der Komponist tatsächlich nur wenige Tage nach der Uraufführung an der Cholera starb, mit der er sich möglicherweise absichtlich infizierte, erscheint makaber. «Tschaikowsky war eine zerrissene Persönlichkeit, er hat seinen Platz in der Gesellschaft nie wirklich gefunden», glaubt Sanderling. Und zelebriert die Sechste als ergreifendes Requiem. 82
CHF 120/100/80/70/50/30 Saalplan 5, S. 133
vor Schon zert n o dem K zert: n o K s in 0min! heute 4 24 . Siehe S
Artemis Group / Franke Group Konzertsponsor
EIN RENDEZVOUS MIT DEM TOD GEFÄLLIG?
Fr 26.08.
Mit STYX Tours begibt sich das Publikum auf eine musiktheatrale Reise ins Ungewisse. Uns erwartet eine ebenso humorvolle wie berührende Begegnung mit unseren eigenen Abgründen, den verpassten Chancen und 99 Arten zu sterben. Denn wenn wir mit dem Tod konfrontiert sind, denken wir unweigerlich über das Leben nach: Was macht ein Leben lebenswert? Was ist? Was bleibt? Für die Uraufführung entwickelt das Musiktheaterkollektiv Agora, das an der Schnittstelle von Musiktheater und digitalen Medien arbeitet, gemeinsam mit der Komponistin Maja S. K. Ratkje, Musiker*innen des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) sowie dem Opernchor und Sänger*innen aus dem Ensemble des Luzerner Theaters eine Musiktheater-Performance auf dem Gelände des Alten Krematoriums beim Friedhof Friedental. Neben zwei Uraufführungen von Ratkje gestalten das LFCO und Agora mit den Sänger*innen einen musiktheatralen Spaziergang über das Aussengelände und in das Krematorium selbst — mit barocken Arien, Lamento-Chören und elektronischen Loops.
Musiktheater/Performance 19.30 Uhr Altes Krematorium Luzern Friedental Ensemble des Luzerner Theaters Ensemble des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) Musiktheaterkollektiv Agora Maja S. K. Ratkje Komponistin «STYX Tours. Ein Rendezvous mit dem Tod» Uraufführung 120 min Zusammenarbeit des Luzerner Theaters mit Lucerne Festival und Agora Karten ab dem 10. Mai ausschliesslich über das Luzerner Theater: t +41 (0)41 228 14 14 (Die Billettkasse ist aufgrund der Spielzeitpause vom 20. Juni bis zum 14. August geschlossen.)
Altes Krematorium Luzern Friedental
Weitere Aufführungen bis zum 10. September Infos auf S. 30-32 und unter luzernertheater.ch
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ensemble recherche
Sa 27.08. CONTEMPORARY
ensemble recherche 11.00 Uhr Hochschule Luzern — Musik, Kriens ensemble recherche Lisa Streich Nebensonnen für Violine, Viola, Violoncello und Klarinette 11 min
Helmut Lachenmann Neues Werk für Streichtrio Schweizer Erstaufführung Auftragswerk von Lucerne Festival, dem ensemble recherche, dem Westdeutschen Rundfunk, Milano Musica, Françoise und Jean-Philippe Billarant (IRCAM Paris) sowie dem Festival Wien Modern, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung 14 min
«EINE MUSIK OHNE TRICKS» Dieter Ammann über Wolfgang Rihms Komponieren Was für eine beziehungsreiche Kammermusik-Matinee hat das famose ensemble recherche ersonnen, um die runden Geburtstage von Wolfgang Rihm und Dieter Ammann zu feiern! Da ist zum Beispiel der Titel Gehörte Form, den Ammann für ein frühes Streichtrio wählte: Er geht auf eine Formulierung zurück, mit der Rihm Ammanns Arbeitsweise charakterisierte, «die Musik aus sich selbst heraus» zu entwickeln «und nicht einer vorgefassten formalen Idee» zu folgen. Solch einen intuitiven, zuhörenden Ansatz verfolgt auch Rihm selbst, etwa in seinem grossen Chiffren-Zyklus: «Die Musik entsteht völlig frei aus der Fantasie-Spannung. Nicht: Automatik, sondern: Setzung.» Als Schweizer Erstaufführung erklingt eine neue Triokomposition von Helmut Lachenmann, der wie Rihm tief in der deutsch-österreichischen Musiktradition verwurzelt ist. Und der gegenwärtig als Mentor der Schwedin Lisa Streich wirkt, die ihm 2015 zum 80. Geburtstag ihr Stück Nebensonnen widmete.
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Wolfgang Rihm Chiffre IV für Bassklarinette, Violoncello und Klavier 9 min
Dieter Ammann Gehörte Form. Hommages für Violine, Bratsche und Violoncello 18 min Dieses Konzert hat keine Pause. CHF 50
«WIR MÜSSEN MOZART IN DIE GEGENWART HEBEN» Víkingur Ólafsson Der Isländer Víkingur Ólafsson ist ein Mann für besondere Projekte. Als er sich im November 2019 mit einem beeindruckenden Debut bei Lucerne Festival vorstellte, präsentierte er — neben zwei Beethoven-Sonaten — eine Collage aus Bach und Bach-Bearbeitungen, ohne Unterbrechung dargeboten wie eine autonome Komposition. Etwas Ähnliches unternimmt er nun mit Wolfgang Amadé Mozart: Er koppelt Mozart-Werke aus den 1780er Jahren mit Klaviermusik von Zeitgenossen. Und sorgt so für frappierende Effekte. «Galuppis Sonate Nr. 9 ist für mich total modern. Es handelt sich um eine Komposition ohne Melodie, es gibt Akkordfolgen, die mich an Schlafwandeln erinnern. Aus heutiger Sicht wirkt das wie Philip Glass», erklärt Víkingur. «Oder nehmen Sie Carl Philipp Emanuel Bach: Er komponiert völlig zeituntypisch. Sein Rondo in d-Moll klingt wie Beethoven mit einem Hauch von Strawinsky.» Víkingur Ólafsson will die Musik nicht reproduzieren, sondern in einen persönlichen Dialog mit dem Komponisten treten. «Das war aber schon immer so. Deshalb unterscheiden sich die Mozart-Aufnahmen so substanziell», weiss er und bekennt: «Ich spiele Musik, die ich im Moment des Spielens erschaffe.» | Lose | Luege – Erläbe ins m a s in geme rt e Konz . 127 Infos S
Sa 27.08. Rezital Víkingur Ólafsson 16.00 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Víkingur Ólafsson Klavier «Mozart und seine Zeitgenossen» Wolfgang Amadé Mozart Rondo F-Dur KV 494 | 6 min Fantasie d-Moll KV 397 (385g) | 6 min Rondo D-Dur KV 485 | 4 min Gigue G-Dur KV 574 | 2 min Klaviersonate C-Dur KV 545 | 9 min «Adagio ma non troppo» aus dem Streichquintett g-Moll KV 516* | 8 min Klaviersonate c-Moll KV 457 | 17 min Adagio h-Moll KV 540 | 8 min Baldassare Galuppi «Andante spiritoso» aus der Klaviersonate Nr. 9 f-Moll | 2 min «Larghetto» aus der Klaviersonate Nr. 34 c-Moll | 3 min Domenico Cimarosa Sonate Nr. 42 d-Moll* | 3 min Sonate Nr. 55 a-Moll* | 3 min Carl Philipp Emanuel Bach Rondo d-Moll Wq 61 Nr. 4 | 4 min Joseph Haydn Klaviersonate h-Moll Hob. XVI:32 8 min
Franz Liszt Ave verum corpus de Mozart S 461 | 4 min * für Klavier bearbeitet von Víkingur Ólafsson Dieses Konzert hat keine Pause.
Víkingur Ólafsson
CHF 120/100/80/70/50/30 Saalplan 5, S. 133
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Anne-Sophie Mutter
Sa 27.08. CONTEMPORARY
Lucerne Festival Academy 2 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) Thomas Adès Dirigent Anne-Sophie Mutter Violine Per Nørgård Drømmespil (Traumspiel) für Kammerorchester 11 min
Igor Strawinsky Agon 23 min
Thomas Adès Air für Violine und Orchester
«ICH WILL DAS PUBLIKUM DIREKT ERREICHEN» Thomas Adès
Uraufführung Auftragswerk «Roche Commissions» für Lucerne Festival Ko-Auftraggeber: Anne-Sophie Mutter, Carnegie Hall und Boston Symphony Orchestra 15 min
Witold Lutosławski Sinfonie Nr. 3 28 min
Berührungsängste mit der Tradition kennt er nicht: Composerin-residence Thomas Adès, der sein neues Werk für Stargeigerin Anne-Sophie Mutter selbst dirigiert, knüpft in seinem Schaffen an die unterschiedlichsten Idiome an — von Bach bis zum Blues, von der sinfonischen Tradition bis zur Clubkultur. Und doch erkennt man seine Musik sofort. Auch Igor Strawinsky liess sich von einer Vielzahl an Stilen anregen, zu seinem letzten Ballett Agon etwa durch ein französisches Tanztraktat aus dem 17. Jahrhundert. Agon entpuppt sich als muntere Revue stilisierter Tänze, die frühbarocke Modelle mit einer avancierten Tonsprache verschmilzt — und das grossbesetzte Orchester (inklusive Mandoline und Kastagnetten!) zu immer neuen, aparten Ensembles gruppiert. Eine abwechslungsreiche Folge instrumentaler Episoden präsentiert auch Per Nørgårds Drømmespil («Traumspiel»), während Witold Lutosławski in seiner Dritten Sinfonie mit der für ihn so typischen «kontrollierten Aleatorik» arbeitet: Auskomponierte Passagen wechseln sich ab mit Abschnitten, die den Musiker*innen grosse rhythmische Freiheiten gewähren — was pulsierende Klangflächen von packender Vitalität erzeugt. 86
Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Mark Sattler CHF 120/100/80/70/50/30 Saalplan 4, S. 133
Roche Hauptsponsor und Partner Lucerne Festival Academy
«DIE MUSIKALISCHE WELT WIRD FÜR MICH IMMER GRÖSSER»
So 28.08. SYMPHONY
Mahler Chamber Orchestra 11.00 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal
Isabelle Faust Als Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges, 1778 auf der Höhe seines Ruhms stand und in Paris als Violinvirtuose und Leiter des vielbewunderten Orchestre de la Loge Olympique gefeiert wurde, hielt sich auch Wolfgang Amadé Mozart in der französischen Hauptstadt auf. Und mehr noch: Er lebte mit dem Chevalier für einige Wochen sogar unter demselben Dach, nämlich im Haus des Barons Melchior von Grimm. Die beiden — der sogenannte «schwarze Mozart» SaintGeorges und der originale — müssen einander also zumindest über den Weg gelaufen sein, wenn sie sich nicht sogar persönlich gekannt haben. Leider ist weder vom einen noch vom anderen etwas dazu überliefert. Das Mahler Chamber Orchestra vollzieht die Begegnung nach und koppelt die knappe D-Dur-Sinfonie des Chevaliers mit der überbordenden Linzer Sinfonie des Salzburger Meisters. Wieviel Inspiration Mozart aus der Seine-Metropole mitnahm, beweisen Isabelle Faust und Antoine Tamestit mit der charmanten Sinfonia concertante für Violine und Viola, die kurz nach der ParisReise entstand und die seinerzeit in Frankreich grassierende Mode konzertanter Sinfonien mit mehreren Soloinstrumenten aufgreift.
Mahler Chamber Orchestra Isabelle Faust Violine Antoine Tamestit Viola Matthew Truscott Konzertmeister und Musikalische Leitung
Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges Sinfonie D-Dur op. 11 Nr. 2 8 min
Wolfgang Amadé Mozart Sinfonia concertante Es-Dur KV 364 (320d) 32 min
Sinfonie C-Dur KV 425 Linzer 36 min Dieses Konzert hat keine Pause.
| Lose | Luege – ä rl E be s sam in in e m e g Konzert . 127 Infos S
CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 3, S. 133
Gottesdienst zum Kirchweihfest 17.00 Uhr | Jesuitenkirche Solist*innen, Vokalensemble und Orchester des Collegium Musicum Luzern | Pascal Mayer Leitung | Suzanne Z’Graggen Orgel
Isabelle Faust
J.S. Bach Kyrie F-Dur BWV 233a | Gloria in excelsis Deo BWV 191 | Sanctus C-Dur BWV 237
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Tyshawn Sorey
So 28.08. CONTEMPORARY
Lucerne Festival Academy 3 15.00 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) Tyshawn Sorey Dirigent und Schlagzeug Tyshawn Sorey For Anton Vishio für Flöte, Klarinette und Klavier Schweizer Erstaufführung 19 min
For Marcos Balter für Violine und Orchester Schweizer Erstaufführung 27 min
Improvisation für Schlagzeug solo 15 min
Autoschediasms für Orchester 60 min
«BESCHLEUNIGTE KOMPOSITION» Tyshawn Sorey über das Improvisieren Kann ein Orchester improvisieren? Diese visionäre Idee verfolgte der Amerikaner Lawrence «Butch» Morris mit seiner «Conduction»Methode: Mit einem Repertoire gestischer Zeichen koordinierte er als Dirigent das freie Zusammenspiel ganz unterschiedlicher Ensembles und stiftete sie zu einer Komposition in Echtzeit an. «Artiste étoile» Tyshawn Sorey hat in jungen Jahren eng mit Morris zusammengearbeitet und den Ansatz seines Mentors später weiterentwickelt. Mit den jungen Musiker*innen des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) bringt er Autoschediasms zur Aufführung: eine Kollektivimprovisation, die er als primus inter pares leitet — mit Handzeichen, Taktstock und spontan notierten schriftlichen Spielanweisungen. Doch Sorey ist in diesem Konzert auch als begnadeter Schlagzeuger zu erleben. Ausserdem erklingen zwei Werke aus jüngster Zeit: die kristalline Akkordstudie For Anton Vishio und For Marcos Balter, Soreys Dekonstruktion des klassischen Instrumentalkonzerts: Statt um die virtuose Zurschaustellung der Solovioline gehe es in diesem «Noncerto» darum, «mit jedem Klang im Moment zu bleiben — nicht um die Frage ‹Was kommt als Nächstes?›». 88
CHF 50 (freie Platzwahl)
«DAS BESONDERE IST SEINE ITALIANITÀ»
So 28.08. SYMPHONY
Sir Antonio Pappano über das Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia – Roma Im 19. Jahrhundert begann man in Europa von fremden Ländern und Menschen zu träumen. Vor allem der Orient stieg zu einem Sehnsuchtsort auf. «Ich möchte Damaskus sehen und Persiens Städte mit den luftig-leichten Minaretten. Ich möchte schöne Turbane aus Seide sehen über dunklen Gesichtern mit schimmernden Zähnen», heisst es in Maurice Ravels Liedzyklus Shéhérazade, der mit Melismen und lasziver Chromatik eine ferne Traumwelt beschwört. Nikolai RimskyKorsakow hatte die Figur der orientalischen Märchenerzählerin Scheherazade aus Tausendundeiner Nacht schon einige Jahre zuvor zur Heldin einer Tondichtung erkoren. Er charakterisiert die fremde Schöne mit Arabesken und einem zarten Violinsolo von verführerischem Schmelz, während der mordlüsterne Sultan mit blechgepanzerten, tyrannischen Akkorden auftritt. Rimskys farbenprächtige, sinnliche Instrumentation verrät auch ein wichtiges Motiv der Orientmode: Exotik und Erotik sind eng miteinander verwandt, nur ein Buchstabe trennt sie. Ganz und gar italienisch geht es dagegen in Gioachino Rossinis Algerien zu, wo der Abend beginnt: mit einem Triumph des Brio und der guten Laune.
Orchestra di Santa Cecilia 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia – Roma Sir Antonio Pappano Dirigent Elīna Garanča Mezzosopran Gioachino Rossini Ouvertüre zu L’italiana in Algeri 8 min
Maurice Ravel Shéhérazade Drei Lieder für Singstimme und Orchester 18 min
Nikolai Rimsky-Korsakow Scheherazade Sinfonische Suite nach Tausendundeine Nacht op. 35 45 min
Konzerteinführung 17.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Malte Lohmann
Elīna Garanča
CHF 240/200/150/100/60/30 Saalplan 2, S. 132
Mit freundlicher Unterstützung von Berthold Herrmann und Dr. Mariann Grawe-Gerber 89
Philippe Herreweghe
Mo 29.08. SYMPHONY
Royal Concertgebouw Orchestra 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Royal Concertgebouw Orchestra Collegium Vocale Gent Philippe Herreweghe Dirigent Robin Johannsen Sopran Werner Güra Tenor Florian Boesch Bassbariton Joseph Haydn Die Schöpfung Hob. XXI:2 Oratorium in drei Teilen 100 min (zzgl. Pause) CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 2, S. 132
vor Schon zert n o K dem zert: n o K s in 0min! heute 4 24 . Siehe S
«HAYDNS MUSIK IST GLÜCKLICHE MUSIK» Philippe Herreweghe Vor genau fünfzig Jahren trat das Royal Concertgebouw Orchestra, das Lucerne Festival schon so viele Sternstunden geschenkt hat, erstmals bei den Festspielen am Vierwaldstättersee auf. Dieses Jubiläum muss gefeiert werden: Passend zum Sommerthema «Diversity» haben sich die Gäste aus Amsterdam Haydns Oratorium Die Schöpfung ausgesucht, diesen tönenden Lobpreis auf die Vielfalt der Welt. Mit kindlicher Freude an der Tonmalerei zeichnet Haydn darin nicht nur Sonne, Mond und Sterne, sondern auch allerlei Getier nach: Das Fagott lässt die Taube gurren, die Nachtigall tiriliert zu virtuosen Arabesken der Flöte. Mit tiefen Trillern brüllt der Löwe, zu leisen Streichertremoli schwirrt das Heer der Insekten aus, zu sanft wiegenden Melodien grasen die Schafe auf der Weide. Am Pult ist Philippe Herreweghe zu erleben, der belgische Grandseigneur der historisch informierten Aufführungspraxis. Auch er ist ein Jubilar des Jahres 2022, feiert er doch im Mai seinen 75. Geburtstag. Haydns Musik, deren Intelligenz und Klangreichtum er nicht genug rühmen kann, ist ihm eine Herzensangelegenheit. Und mit dem Concertgebouw Orchestra steht ihm dafür das richtige Orchester zur Seite. 90
The Adecco Group Hauptsponsor
«LOUIS ARMSTRONG!»
Di 30.08.
Aaron Akugbo auf die Frage nach seinem Vorbild Es ist nicht sein erster Auftritt bei Lucerne Festival — und es wird auch nicht sein letzter für diesen Sommer bleiben: Der 1998 geborene Aaron Akugbo stellte sich hier bereits 2021 mit dem Ensemble Connaught Brass vor, und da er auch Solotrompeter des Chineke! Orchestra ist, wird er am 11. September im Schlusskonzert noch einmal zu hören sein. Doch sein grosses Debut als Solist feiert der Sohn eines nigerianischen Vaters und einer schottischen Mutter mit diesem Konzert. Sein Programm ist fein austariert in puncto Diversität. Zwei Komponistinnen sind dabei: die afroamerikanische Spätromantikerin Florence Price und die britische Zeitgenossin Sally Beamish. Der Barockmeister Telemann trifft auf eine Uraufführung des Black-Art-Künstlers Joy Guidry, die Broadway-Ballade My Funny Valentine auf die Sonate des Wieners Karl Pilss, die von Richard Strauss inspiriert ist. Aaron Akugbo besuchte Meisterkurse von Reinhold Friedrich und Tine Thing Helseth, wurde 2019 beim Girolamo-Fantini-Trompetenwettbewerb mit einem Sonderpreis bedacht und gab 2020 mit Haydns Trompetenkonzert seinen Einstand in der Londoner Royal Festival Hall.
MUSIC FOR FUTURE
Debut Aaron Akugbo 12.15 Uhr Lukaskirche Aaron Akugbo Trompete Zeynep Özsuca Klavier Sally Beamish Trinculo für Trompete und Klavier 6 min
Georg Philipp Telemann Methodische Sonate h-Moll TWV 41:h3 12 min
Joy Guidry They know what they’ve done to us für Trompete und Elektronik Uraufführung Auftragswerk der I&I Foundation 7 min
Florence Price Remenbrance | Sympathy | Resignation | Adoration 13 min
Richard Rodgers My Funny Valentine 4 min
George Enescu Légende für Trompete und Klavier 7 min
Peter Maxwell Davies Farewell to Stromness 4 min
Karl Pilss Sonate für Trompete und Klavier 15 min Dieses Konzert hat keine Pause.
Aaron Akugbo
CHF 30
91
Susanna Mälkki
Di 30.08. SYMPHONY
räsonanz — Stifterkonzert 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Helsinki Philharmonic Orchestra Susanna Mälkki Dirigentin Andreas Haefliger Klavier Kaija Saariaho Vista für Orchester Schweizer Erstaufführung 25 min
Dieter Ammann The Piano Concerto (Gran Toccata) Schweizer Erstaufführung Auftragswerk der Münchner Philharmoniker, von BBC Radio 3, des Boston Symphony Orchestra, des Konzerthauses Wien, von Lucerne Festival, des Taipeh Symphony Orchestra und von Pro Helvetia 32 min
«TSCHAIKOWSKY AUF AMPHETAMINEN»
Per Nørgård Sinfonie Nr. 8
Gramophone über Dieter Ammanns Klavierkonzert
Jean Sibelius Tapiola op. 112
Bei dieser Musik könne man sich so rasant in die Kurven legen wie mit einem Sportwagen, schwärmt die Dirigentin Susanna Mälkki. Und die Musikkritikerin Anna Kardos befand: «Wenn Easy Rider kein Film geworden wäre, sondern ein klassisches Musikstück — es hätte wohl so geklungen.» Mit seinen treibenden Grooves, seiner atemberaubenden Virtuosität und seiner verschwenderischen Klangfantasie ist Dieter Ammanns Klavierkonzert Gran Toccata in den drei Jahren seit seiner Premiere zu einem richtiggehenden Hit der Gegenwartsmusik avanciert. Nun erklingt es endlich auch in der Schweiz — zusammen mit drei Polarlichtern, die am Luzerner Festspielhimmel erstrahlen. Mit seinem letzten grossen Orchesterwerk, benannt nach dem finnischen Waldgott Tapio, beschwor Jean Sibelius die nordische Natur: «Wir stehen ganz im Bann der düsteren Kiefernwälder; wir hören die heulenden Winde, deren eisige Töne vom Nordpol selbst zu kommen scheinen», erklärte der Dirigent Walter Damrosch. Farbig schillernde Klanglandschaften entwerfen auch die Finnin Kaija Saariaho und der Däne Per Nørgård. 92
Schweizer Erstaufführung 28 min
18 min
Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium Dieter Ammann im Gespräch mit Mark Sattler CHF 120/100/80/70/50/30 Saalplan 5, S. 133
Ernst von Siemens Musikstiftung Partner räsonanz — Stifterkonzert
«DA TÖNT WOHL NICHTS ALS LIEBE, LIEBE, LIEBE» Anton Webern über Mahlers Siebte Sinfonie
Kirill Petrenko
Was für eine Sinfonie! In Gustav Mahlers Siebter prallen die Gegensätze aufeinander. Ein Trauermarsch steht am Anfang, mündet aber alsbald in einen «Allegro»-Hauptsatz von elementarer Lebenskraft. Zwei «Nachtmusiken» rahmen ein gespenstisches Scherzo, das einem Totentanz gleicht. Und im blendenden, tageshellen Finale in C-Dur trifft eine Pauken-Intrada auf Anklänge an Wagners Meistersinger, Choräle, Janitscharenmusik und Glockengeläut. Das alles erklingt mit einem raffiniert aufgefächerten Instrumentarium, wie man es bis dahin in der Orchestermusik nicht zu hören bekam: Mahler bringt nicht nur exotisches Schlagwerk wie die Herdenglocken oder die Rute zum Einsatz — er wartet auch mit den zarten Klängen der Gitarre und der Mandoline auf. Die Berliner Philharmoniker, Weltmeister in Sachen Klangkultur, können bei diesem Werk alle Facetten ihrer Kunst vorführen. Und ihr Chefdirigent Kirill Petrenko ist hier ohnehin ganz in seinem Element. Er stürze sich «kopfüber und mit schwindelerregender Risikobereitschaft in Extreme», urteilte der Bayerische Rundfunk über Petrenkos Interpretation. «Die Musik ist auf Speed.»
Mi 31.08. SYMPHONY
Berliner Philharmoniker 1 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko Dirigent Gustav Mahler Sinfonie Nr. 7 e-Moll 75 min Dieses Konzert hat keine Pause.
Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 132
Zürich VersicherungsGesellschaft AG Hauptsponsor 93
Samuel Nebyu
Do 01.09. MUSIC FOR FUTURE
Debut Samuel Nebyu 12.15 Uhr Lukaskirche Samuel Nebyu Violine Charles Abramovic Klavier Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges Les Caquets. Rondo en staccato 6 min
Samuel Coleridge-Taylor Four African Dances op. 58 18 min
Daniel Bernard Roumain Filter für Violine solo | 5 min Tyson Davis Neues Werk für Violine und Klavier
«DIESE MUSIK WILL ICH MIT ALLEN TEILEN» Samuel Nebyu über Black Composers Ein Programm, das ausschliesslich Werke von Black Composers enthält: Das hat es bei Lucerne Festival noch nie gegeben! Der 1993 geborene Geiger Samuel Nebyu, der bereits mit Anne-Sophie Mutter Bachs Doppelkonzert aufführte, sorgt für diese Premiere und präsentiert dabei Musik aus zweieinhalb Jahrhunderten. Natürlich ist der Mozart-Zeitgenosse Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges dabei, aber auch Joseph White, ein kubanischer Violinvirtuose aus dem 19. Jahrhundert, dazu Samuel Coleridge-Taylor, der als «schwarzer Mahler» apostrophiert wurde. Henry Thacker Burleigh sang Antonín Dvořák Spirituals vor, als der seine Sinfonie aus der Neuen Welt komponierte; William Grant Still war der erste, der eine Afro-American Symphony vorlegte. Und ausserdem erklingen noch zwei zeitgenössische Werke, darunter eine Uraufführung. Für Samuel Nebyu, der Sohn einer Ungarin und eines Äthiopiers ist, in Asien aufwuchs und sich selbst als «multikulturelle Person» bezeichnet, ist sein Festivaldebut mehr als ein Konzert: «Ich habe diese Werke ausgesucht, weil sie schön sind und eine starke humanistische und historische Botschaft vermitteln», erklärt er. 94
Uraufführung Auftragswerk der I&I Foundation 3 min
Henry Thacker Burleigh Southland Sketches | 12 min Samuel Coleridge-Taylor Deep River aus 24 Negro Melodies op. 59 5 min
Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges Sonate B-Dur op. 1a | 12 min Joseph White La Jota Aragonesa op. 5 | 6 min William Grant Still Quit Dat Fool’nish | 1 min Dieses Konzert hat keine Pause. CHF 30
«IN DER MUSIK GEHT ES UM VIELFALT»
Do 01.09. SYMPHONY
Tabea Zimmermann Polystilistik: Sie ist das Synonym für musikalische «Diversity». Als eigene Stilrichtung hat Alfred Schnittke sie in den 1970er Jahren ausgeprägt, um die Tradition mit der Moderne zu versöhnen. Sein Violakonzert von 1985 ist ein Paradebeispiel dafür. Es verbindet Neues mit Vertrautem, bringt Anklänge an Walzer, Marsch und Filmmusik, aber auch tief empfundene, lamentoartige Momente, eine «Stille mit innerem Beben», wie Tabea Zimmermann es nennt. Gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern, die unter ihrem Chefdirigenten Kirill Petrenko nicht zuletzt mit russischem Repertoire für Furore sorgen, wird die Trägerin des Siemens-Musikpreises das Werk aufführen. In der Sowjetunion wurde Schnittkes Schaffen beargwöhnt — es entsprach nicht den Maximen des Sozialistischen Realismus. Das verbindet den Komponisten mit seinem grossen Vorbild Dmitri Schostakowitsch, der sogar um sein Leben fürchten musste, weil seine Musik dem Machthaber Stalin nicht gefiel. 1953, nach Stalins Tod, legte Schostakowitsch seine persönliche Abrechnung vor: die Zehnte Sinfonie, deren Scherzo den Diktator mit einem tönenden Pandämonium portraitiert. Ein erschütterndes Werk der Selbstbehauptung.
Berliner Philharmoniker 2 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko Dirigent Tabea Zimmermann Viola Alfred Schnittke Konzert für Viola und Orchester 35 min
Dmitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93 56 min
Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr
Tabea Zimmermann
CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 132
Dr. Christoph M. Müller und Sibylla M. Müller Konzertsponsor 95
vor Schon zert n o K dem ert: z ins Kon in! m 0 4 te heu . 24 Siehe S
Fr 02.09. SYMPHONY
Konzert Juan Diego Flórez 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Juan Diego Flórez Tenor Sinfonía por el Perú Youth Orchestra Roberto González-Monjas Dirigent Gioachino Rossini Ouvertüre zu La cenerentola Sì, ritrovarla io giuro aus La cenerentola Juan Diego Flórez
Gaetano Donizetti Ouvertüre zu La Favorite Quanto è bella und Una furtiva lagrima aus L’elisir d’amore
«MUSIK KANN SOGAR ARMUT BEKÄMPFEN» Juan Diego Flórez Juan Diego Flórez könnte den süssen Ruhm eines Startenors voll auskosten. Er könnte um den Globus jetten, sich heute in New York, morgen in Wien und nächste Woche in London feiern lassen. Könnte sich auf eine Handvoll von Paradepartien konzentrieren, um seine Trümpfe auszuspielen: die glänzenden Spitzentöne, die frappierende Koloraturfertigkeit, die stilsichere Phrasierungskunst. Doch Flórez blickt über den Tellerrand der eigenen Kunst hinaus und verfolgt auch eine gesellschaftliche Mission. Deshalb hat er in seinem Heimatland die Sinfonía por el Perú gegründet, ein edukatives Projekt, mit dem er Kindern aus benachteiligten Familien eine musikalische Ausbildung ermöglicht. Und ihnen die Chance gibt, ihr Leben zu verändern. «Der Motor dieser Kinder ist ihre Armut», erklärt er. «Sie brauchen nur ein paar Monate, um gut zu spielen. Sie saugen alles sofort auf, sind unglaublich motiviert.» Gemeinsam mit diesem Orchester und dem Dirigenten Roberto González-Monjas, der 2021 in Luzern mit Bachs Brandenburgischen Konzerten gefeiert wurde, gestaltet er ein vielfältiges Programm, das einen Bogen vom Belcanto zur spanischen Zarzuela schlägt. 96
Vincenzo Bellini O di Capellio, generosi amici, È serbato a questo acciaro und L’amo tanto e m’è sì cara aus I Capuleti e i Montecchi Manuel de Falla Danza española aus La vida breve Melodien und Orchesterstücke aus Zarzuelas von Tomás Barrera/ Rafael Calleja Gómez, Federico Moreno Torroba, Gerónimo Giménez y Bellido, Pablo Sorozábal Mariezcurrena, Daniel Alomía Robles, Manuel Casazola Huancco, Miguel Ángel Hurtado Delgado und Carlos Porfirio Vásquez CHF 240/200/150/100/60/30 Saalplan 4, S. 133
Nestlé S.A. Konzertsponsor
WOLFGANG RIHM WIRD 70, DIETER AMMANN WIRD 60 Wie gratuliert man zwei bedeutenden, Lucerne Festival eng verbundenen Komponisten zum runden Geburtstag? Ganz einfach: Indem man ihre Musik spielt. Mit seinem grossen Orchesterwerk SubKontur von 1976 habe er einen «symphonischen Topos zerkauen» wollen, so Wolfgang Rihm, den spätromantischen «Adagio-Typus» nämlich. Und mit dieser deutlichen Bezugnahme auf die musikalische Tradition wie auch mit seiner bewusst subjektiven, körperhaften Ausdrucksmusik sorgte er in den damaligen Avantgardekreisen für empörte Reaktionen. Um vermeintliche Normen und ästhetische Konventionen der sogenannten Neuen Musik hat sich auch Dieter Ammann nie geschert. Zehn Jahre arbeitete er an seinem Orchester-Triptychon Core-Turn-Boost, das ganz unterschiedliche Einflüsse zu einer bezwingen Tonsprache von grosser Ereignisdichte und koloristischer Finesse verschmilzt: die sinfonische Tradition ebenso wie Material des Improvisationstrios Koch-Schütz-Studer. Gespannt sein dürfen wir überdies auf ein neues Orchesterstück von Bettina Skrzypczak, das dem Phänomen der Zeit und dem Prozesshaften der musikalischen Form nachspürt.
Sa 03.09. CONTEMPORARY
Lucerne Festival Academy 4 11.00 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) Sylvain Cambreling Dirigent Bettina Skrzypczak Neues Werk für Orchester Uraufführung Auftragswerk von Lucerne Festival mit finanzieller Unterstützung durch Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung, und die Fondation SUISA 20 min
Wolfgang Rihm Sub-Kontur für Orchester Schweizer Erstaufführung 27 min
Dieter Ammann Core für Orchester 9 min
Turn für Orchester 10 min
Boost für Orchester 13 min CHF 120/100/80/70/50/30 Saalplan 5, S. 133
Gastspiel des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) in der Kölner Philharmonie So 04.09. | 11.00 Uhr
Dieter Ammann | Wolfgang Rihm
Karten unter koelner-philharmonie.de
97
Wolfgang Rihm
Sa 03.09. CONTEMPORARY
Composer Seminar — Abschlusskonzert 14.30 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA-Ensemble 2021/22) Teilnehmer*innen des Conducting Fellowship Wolfgang Rihm und Dieter Ammann Moderation Werkschau des Composer Seminars: Ensemblewerke von Olivia Bennett, Pengyi Li, Jinan Zhenyan Li, Minzuo Lu, Aregnaz Martirosyan, Lila Wildy Quillin, Hugo Van Rechem und Raimonda Žiūkaitė
«KOMPOSITION BRAUCHT DIE EMPIRIE DER ERFAHRUNG» Wolfgang Rihm Rezepte für Musikstücke gebe es nicht, hat Wolfgang Rihm im letztjährigen Composer Seminar betont. «Man muss im Innern des Stücks sitzen wie in einem Gefängnis und warten können, wie es weitergeht.» Nur so entstehe pulsierende Musik. «Oft nämlich schreiben wir Dinge, die nicht leben; sie funktionieren nur.» Insofern sei es für Komponist*innen «eine gute Gabe zu wissen, wo die Musik beginnt und wo sie endet», wo also das Subjekt seine Autorschaft an eine Struktur oder ein Konzept abgebe. Lebendig ist Musik überdies nur, wenn sie auch erklingt und nicht bloss papierene Theorie bleibt. Eine Woche lang können die Teilnehmer*innen des Composer Seminars ihre Werke deshalb mit den versierten jungen Musiker*innen der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) einstudieren und sie anschliessend dem Luzerner Festspielpublikum vorstellen. Eine Auswahl präsentiert überdies das Ensemble Modern in seiner Saison 2022/23 in Frankfurt.
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Uraufführungen 120 min
Wolfgang Rihm und Dieter Ammann stellen die Teilnehmer*innen und ihre Werke im Konzert vor CHF 50 (freie Platzwahl)
Composer Seminar Mo 22.08. – Do 25.08. siehe S. 74
Mit freundlicher Unterstützung durch die Aventis Foundation
«O MEISTER ICH BETHE SIE AN!!!»
Sa 03.09. SYMPHONY
Anton Bruckner zu Richard Wagner «In der Musik geht es letztlich immer um die gigantische Metapher von Tod, Verlust und Abschied», weiss Simon Rattle. «Ein Kaleidoskop aus Emotionen öffnet sich, Erinnerungen, Visionen, Träume, Bilder, Erfahrungen, alles fliesst ineinander. Es ist wie bei einem Ertrinkenden, der sein Leben im Zeitraffer an sich vorüberziehen sieht.» Im ersten seiner beiden Konzerte mit dem London Symphony Orchestra dirigiert Rattle Anton Bruckners Siebte Sinfonie, die den Tod Richard Wagners vorausahnt und beklagt. Und die zugleich mit Choralanklängen und ihrem orgelähnlich registrierten Orchester eine ausgesprochen transzendentale Aura vermittelt. Die bewegende Siebte markierte Bruckners internationalen Durchbruch und gehört bis heute zu seinen beliebtesten Sinfonien. Rattle koppelt sie mit einem weiteren Abschiedswerk: mit der Tondichtung Tapiola, der letzten grossen Komposition von Jean Sibelius, die allerdings nicht dem christlichen Gott, sondern dem Waldgott Tapio aus der finnischen Sagenwelt huldigt. Mit vielfach geteilten Streichern beschwört Sibelius hier die Stimmen der Waldgeister herauf, während er in den Okeaniden das ewige Spiel der Wellen aufgreift.
London Symphony Orchestra 1 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal London Symphony Orchestra Sir Simon Rattle Dirigent Jean Sibelius Die Okeaniden op. 73 11 min
Tapiola op. 112 18 min
Anton Bruckner Sinfonie Nr. 7 E-Dur WAB 107 Aufführung nach der Edition von Benjamin-Gunnar Cohrs 72 min
Konzerteinführung 17.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr
Sir Simon Rattle
CHF 290/240/190/130/70/40 Saalplan 2, S. 132
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So 04.09. SYMPHONY
Sir Simon Rattle | London Symphony Orchestra
London Symphony Orchestra 2 11.00 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal London Symphony Orchestra Sir Simon Rattle Dirigent Hector Berlioz Ouvertüre Le Corsaire op. 21 9 min
Daniel Kidane Precipice Dances Schweizer Erstaufführung 15 min
Jean Sibelius Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105 23 min
Maurice Ravel La Valse 23 min
«NUR FUSSBALLTRAINER SIND MYSTERIÖSER»
Dieses Konzert hat keine Pause. CHF 290/240/190/130/70/40 Saalplan 2, S. 132
Sir Simon Rattle über Dirigenten Kaum ein anderer Topstar am Dirigentenpult hat ein ähnlich breites Repertoire wie Sir Simon Rattle — «Diversity» lautet für ihn offenkundig die Maxime. Auch bei diesem Konzert, das mit Hector Berlioz’ wilder Konzertouvertüre Le Corsaire beginnt, nach der gleichnamigen Erzählung von Lord Byron. Die hatte Berlioz erstmals gelesen, als er im heissen Rom in einer Kirche Zuflucht vor der Hitze suchte und es sich ausgerechnet mit dieser Piratengeschichte in einem Beichtstuhl bequem machte … Jean Sibelius’ Siebte und letzte Sinfonie, die sich anschliesst, halten viele für die beste des finnischen Komponisten. Diese Musik fühle sich an, als würde ein Tropfen die Haut berühren und sich bis zum Knochen durchfressen, erklärt Rattle die Wirkung. Mit Maurice Ravels rauschhaftem Orchesterpoem La Valse wagt er zum fulminanten Abschluss den Tanz auf dem Vulkan. Aber zuvor hat er noch eine Überraschung für uns mitgebracht: Als Schweizer Erstaufführung erklingen die Precipice Dances des Briten Daniel Kidane. Der 1986 geborene Sohn einer Russin und eines Eritreers war 2019 bereits mit einem anderen Werk Gast bei der berühmten BBC Last Night of the Proms. 100
| Lose | Luege – Erläbe ins m a s gemein rt Konze . 127 Infos S
«EINE RAFFINIERTE VERZAHNUNG VON MUSIKTHEATER UND KONZERT» Die Badischen Neuesten Nachrichten über Die Schurken So vieles haben die vier alten Freunde miteinander erlebt! Doch nun wohnen sie in einer ebenso luxuriösen wie langweiligen Seniorenresidenz und fragen sich, ob das schon alles gewesen sein soll. Einer der vier ist vergesslich und verwirrt. Ja, manchmal erkennt er nicht einmal mehr seine Freunde — was für viele komische Momente sorgt. Doch die Musik weckt seine Erinnerungen und führt ihn, unterstützt von den drei anderen, zurück in seine Jugend. Leidenschaftlich erzählen sich die Freunde von vergangenen Abenteuern und fassen gemeinsam einen Entschluss: Sie wollen abhauen, träumen von Reisen in ferne Länder. Raus aus dem Altenheim, wieder mitten hinein ins Leben! Wer kommt mit nach Panama, nach China … oder wie hiess das doch gleich? Fachlich begleitet von der Stiftung Aktion Demenz, setzt sich das vielfach ausgezeichnete Ensemble Die Schurken humorvoll und kindgerecht mit dem heiklen Thema Demenz auseinander. Es geht aber auch um Freundschaft und um ältere Menschen voller Lebensfreude, die sich nicht entmutigen lassen.
So 04.09. MUSIC FOR FUTURE
Familienkonzert — Die Schurken 11.00 und 14.00 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal Die Schurken: Martin Schelling Klarinette und Schauspiel
Stefan Dünser Trompete und Schauspiel Goran Kovačević Akkordeon und Schauspiel
Martin Deuring Kontrabass und Schauspiel
Sara Ostertag Regie Michèle Rohrbach Co-Regie Nina Ball Ausstattung Mathias Zuggal Lichtdesign «Vergissmeinnicht» Ein inszeniertes Konzert über Lebensfreude, das kreative Vergessen im Alter — und die Musik, die alles repariert 50 min Für alle ab 6 Jahren Kooperationspartner: Bregenzer Festspiele, Lucerne Festival, Kölner Philharmonie, Alte Oper Frankfurt, Aktion Demenz Vorarlberg, Demenz Liechtenstein, Land Vorarlberg CHF 20/10 (Erwachsene/Kinder)
Weitere Aufführungen für Schulklassen Mo 05.09. | 9.00 und 10.30 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal
Die Schurken
Anmeldung: young@lucernefestival.ch
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Golda Schultz
So 04.09. Rezital Golda Schultz 14.30 Uhr Lukaskirche Golda Schultz Sopran Jonathan Ware Klavier Clara Schumann Liebst du um Schönheit op. 12 Nr. 4 Warum willst du and’re fragen op. 12 Nr. 11 Am Strande Lorelei 10 min
Emilie Mayer Wenn der Abendstern die Rosen Du bist wie eine Blume Erlkönig II 10 min
«DIVERSITÄT IST NOTWENDIG» Golda Schultz «Artiste étoile» Golda Schultz, die ihren schönen Vornamen der israelischen Premierministerin Golda Meir verdankt, ist eine Künstlerin, die über den Tellerrand der eigenen Disziplin hinausblickt. Selbst wollte sie ursprünglich Journalistin werden, aber auch als Opernstar engagiert sie sich in gesellschaftlichen oder politischen Fragen, etwa für die Initiative «Opera for Peace», und zeigt sich meinungsfreudig. Zum Beispiel mit diesem Liedrezital, das sie ausschliesslich Komponistinnen gewidmet hat: ein Statement. «Es interessierte mich, was andere Frauen über Liebe, Enttäuschungen und all die grossen Menschheitsthemen zu sagen haben», erklärt sie die Idee. «Die Antworten sind so komplex wie emotional, alle fünf Komponistinnen im Programm haben eine sehr farbige Musik geschaffen.» Mit Clara Schumann und Emilie Mayer sind zwei deutsche Romantikerinnen dabei, die eine seit jeher eine Berühmtheit, die andere fast vergessen. Die Britin Rebecca Clarke und die Französin Nadia Boulanger stehen für die frühe Moderne, und mit der 1977 geborenen Kathleen Tagg stellt Golda Schultz eine Komponistin vor, die wie sie selbst aus Südafrika stammt. 102
Rebecca Clarke Down by the Salley Gardens The Tiger Cradle Song The Seal Man 15 min
Nadia Boulanger La mer est plus belle Prière Élégie Cantique 12 min
Kathleen Tagg This be her verse Schweizer Erstaufführung 15 min CHF 60/40
«VON INNERSTER GEFÜHLSWAHRHEIT ERFÜLLT»
So 04.09. Herzog Blaubarts Burg 15.00 Uhr Luzerner Theater
Zoltán Kodály über Bartóks Blaubart Im Mai 1918 fand am Königlichen Opernhaus in Budapest die Uraufführung von Herzog Blaubarts Burg statt. Béla Bartók hatte seine einzige Oper sieben Jahre zuvor auf ein Libretto von Béla Balázs komponiert: Die Geschichte um den frauenmordenden Herzog Blaubart, der in seiner Burg all das versammelt, was das Leben ausmacht, beschäftigte über Jahrhunderte unzählige Literat*innen, Komponist*innen und bildende Künstler*innen. Bartók schuf einen Einakter, der eine nicht nur musikalisch, sondern auch dramaturgisch einzigartige Struktur aufweist: Die Zuhörer*innen werden auf eine Reise durch Blaubarts Burg mitgenommen, die ein Abbild seiner selbst ist, und jeder Raum eröffnet eine eigene musikalische Welt. Bartók verbindet dabei folkloristische Elemente mit einer für seine Zeit zukunftsweisenden Harmonik. Für die Luzerner Inszenierung zeichnet Anika Rutkofsky verantwortlich, die 2021 mit dem «Ring Award» ausgezeichnet wurde, einem der wichtigsten Musiktheaterwettbewerbe für Regie und Bühnengestaltung.
Christian Tschelebiew Herzog Blaubart Solenn’ Lavanant Linke Judith Luzerner Sinfonieorchester Anika Rutkofsky Regie Uta Gruber-Ballehr Bühne und Kostüme
Béla Bartók Herzog Blaubarts Burg Sz 48 Oper in einem Akt Premiere 90 min Koproduktion des Luzerner Theaters mit Lucerne Festival
Anika Rutkofsky
Karten ab dem 16. August ausschliesslich über das Luzerner Theater: t +41 (0)41 228 14 14 (Die Billettkasse ist aufgrund der Spielzeitpause vom 20. Juni bis zum 14. August geschlossen.)
Weitere Aufführungen bis Dezember Infos unter luzernertheater.ch
103
Quatuor Diotima
So 04.09. CONTEMPORARY
Quatuor Diotima 16.00 Uhr Hochschule Luzern — Musik, Kriens Quatuor Diotima: Yun-Peng Zhao und Léo Marillier Violine Franck Chevalier Viola Pierre Morlet Violoncello Mark Simpson Bassettklarinette Thomas Adès Arcadiana für Streichquartett 20 min
Alchymia für Klarinette und Streichquartett Schweizer Erstaufführung 20 min
Franz Schubert Streichquartett G-Dur D 887
«HERAUSRAGEND» The Times über Alchymia Einem Flirt mit der Vergangenheit war composer-in-residence Thomas Adès noch nie abgeneigt. Auch sein neues, 2021 uraufgeführtes Klarinettenquintett Alchymia verwandelt Fundstücke aus früheren Epochen in pures musikalisches Gold. Ein Volkslied aus dem elisabethanischen England etwa, das bereits William Byrd für eine Reihe von Variationen heranzog — das also selbst schon eine «alchemistische» Transformation durchlief. Adès’ Erstes Streichquartett von 1994 wiederum beschwört die antike Sehnsuchtslandschaft Arkadien herauf. «Sechs der sieben Sätze evozieren verschwundene oder verschwindende ‹Idyllen›», erklärt Adès, der auch hier ein subtiles Netz musikalischer Anspielungen knüpft, auf Couperin und Mozart, Schubert und Elgar. Nur folgerichtig also, dass das Quatuor Diotima seinen Auftritt mit Schuberts letztem Streichquartett beschliesst: einem bahnbrechenden Werk, das durch seine schieren Ausmasse, seinen fast orchestralen Gestus und seine kühne Harmonik weit in die Zukunft weist.
104
50 min CHF 50
«DURCH UND DURCH AMERIKANISCH»
So 04.09. SYMPHONY
The Philadelphia Orchestra 1 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal
Yannick Nézet-Séguin über Florence Price Diese Komponistin sollten Sie unbedingt kennenlernen: Die 1887 geborene Florence Price stammte aus einer afroamerikanischen Familie in Arkansas und hatte, so ihre eigenen Worte, mit gleich zwei «Handicaps» zu kämpfen: nämlich Frau und schwarz zu sein. Obwohl ihre Erste Sinfonie, die volkstümliche Melodien und Choralweisen mit jazzigen Momenten verbindet, 1933 beim Chicago Symphony Orchestra uraufgeführt wurde, geriet ihr Schaffen doch nahezu in Vergessenheit. Yannick Nézet-Séguin und das Philadelphia Orchestra haben es sich zur Aufgabe gemacht, Prices Œuvre wiederzuentdecken: «Vielleicht werden ihre Sinfonien eines Tages Repertoirestücke wie die von Tschaikowsky und Rachmaninow», hofft der Maestro. Rachmaninow eröffnet denn auch das Programm, und zwar mit der Tondichtung Die Toteninsel nach dem Gemälde von Arnold Böcklin: ein Nachtstück von abgründiger Schönheit. Und mit Valerie Coleman ist eine zeitgenössische schwarze Komponistin zu hören, deren Musik durch atmosphärische Dichte und nobles, klangschönes Melos betört. Für die Sopranistin Angel Blue hat sie einen neuen Liedzyklus geschaffen, der als Schweizer Erstaufführung erklingt.
The Philadelphia Orchestra Yannick Nézet-Séguin Dirigent Angel Blue Sopran Sergej Rachmaninow Die Toteninsel op. 29 20 min
Valerie Coleman This Is Not a Small Voice Schweizer Erstaufführung 10 min
Florence Price Sinfonie Nr. 1 e-Moll 40 min CHF 290/240/190/130/70/40 Saalplan 2, S. 132
Angel Blue
Patronatskonzert der Lucerne Festival Friends 105
Mo 05.09. SYMPHONY
The Philadelphia Orchestra 2 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal The Philadelphia Orchestra Yannick Nézet-Séguin Dirigent Lisa Batiashvili Violine Karol Szymanowski Violinkonzert Nr. 1 op. 35 24 min
Ernest Chausson Poème für Violine und Orchester op. 25 Lisa Batiashvili
16 min
Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 45 min
«WIR MÜSSEN MEHR DIVERSITÄT BRINGEN» Lisa Batiashvili Sie wurde in Georgien geboren, ist mit einem Franzosen verheiratet, lebt mit ihrer Familie in München und ist als Stargeigerin in der ganzen Welt zuhause: Bei Lisa Batiashvili geht es ziemlich multikulturell zu. Dass sie auch künstlerisch die Vielfalt zur Prämisse erhoben hat, beweist sie an diesem Abend mit gleich zwei Werken. An Karol Szymanowskis Erstem Violinkonzert schätzt sie die vielen überraschenden Wendungen: «Es geht hier um Zärtlichkeit und Liebe, sicher auch um Verzweiflung. Dafür braucht man eine breite Ausdruckspalette.» Der Franzose Ernest Chausson wiederum wollte sein Poème zunächst «Le chant de l’amour triomphant» nennen, nach der gleichnamigen Erzählung von Iwan Turgenjew, die eine Brücke aus der italienischen Renaissance ins ferne Ceylon schlägt — entsprechend «divers» erscheint denn auch Chaussons Klangwelt. Verblüffende Erkenntnisse hält Yannick Nézet-Séguin auch nach der Pause bereit: Antonín Dvořáks Siebte Sinfonie widerspricht allen Klischees vom «böhmischen Urmusikanten»; sie zeigt vielmehr, wie kunstvoll Dvořák Dramatik, heroisches Pathos und orchestrale Monumentalität in Szene zu setzen verstand. 106
Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 290/240/190/130/70/40 Saalplan 2, S. 132
«WIR ALLE SUCHEN NACH DEM ZUHAUSE»
Di 06.09. MUSIC FOR FUTURE
Debut Abel Selaocoe 12.15 Uhr Lukaskirche
Abel Selaocoe «Ich bin ein klassischer Musiker, habe am Royal Northern College of Music studiert», sagt der Cellist Abel Selaocoe. Und bekennt zugleich: «Ich bin auch ein afrikanischer Musiker. Also muss ich beides verbinden. Ich beziehe mich in meiner Arbeit ebenso auf ‹Papa Bach› wie auf meine Ahnen und lasse sie in einem Raum aufeinandertreffen.» Wie diese Symbiose klingt, zeigt der 1991 geborene Selaocoe mit seinem Projekt «Hae Ke Kae — Wo Heimat ist». Dabei wird er nicht nur äusserst virtuos auf seinem Cello spielen und improvisieren, sondern auch dazu singen und perkussive Effekte beisteuern. Ein Schlüsselerlebnis hatte er, als er bei sich zuhause in Südafrika Bachs Suiten für Violoncello solo übte und hörte, wie die Melodien, die er gerade einstudierte, von seiner Familie aufgenommen, ausgelegt und anverwandelt wurden. Ganz ähnlich geht er nun selbst vor und greift dazu verschiedenste Impulse auf: Rhythmen aus Botswana oder Klangfarben von Instrumenten aus Tansania und Lesotho. Heimat ist für Selaocoe nicht nur ein geographischer Begriff — sie hat zu tun mit Spiritualität, mit Ritualen und Zeremonien. Und natürlich mit den Menschen, die wir lieben.
Abel Selaocoe Violoncello Fred Thomas Klavier «Hae Ke Kae — Wo Heimat ist» Johann Sebastian Bach, Musik aus Südafrika und Improvisationen 70 min Dieses Konzert hat keine Pause. CHF 30
Abel Selaocoe
Debut im Schulhaus Am 7. September tritt Abel Selaocoe auch für Schulklassen auf.
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Esa-Pekka Salonen
Di 06.09. SYMPHONY
Wiener Philharmoniker 1 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Wiener Philharmoniker Esa-Pekka Salonen Dirigent Yuja Wang Klavier Cécile Lartigau Ondes Martenot Olivier Messiaen Turangalîla-Sinfonie 80 min Dieses Konzert hat keine Pause.
Konzerteinführung 18.30 | KKL Luzern, Auditorium mit Susanne Stähr CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 132
«DIESES STÜCK HAT MICH UMGEHAUEN» Esa-Pekka Salonen über die Turangalîla-Sinfonie Was für ein Auftrag! «Schreiben Sie ein Werk ganz nach Ihrem Willen, in der von Ihnen gewünschten Stilrichtung, Länge und Instrumentalbesetzung», forderte Serge Koussevitzy den französischen Komponisten Olivier Messiaen auf. Und der nahm sich tatsächlich alle Freiheiten, lieferte eine zehnsätzige Sinfonie für ein riesiges Orchester mit zwei Soloinstrumenten, in der indische Rhythmen auf den mittelalterlichen Tristan-Mythos und Vogelstimmen auf asiatische Gamelan-Klänge treffen. Ein «Must» im «Diversity»-Sommer! Den Titel Turangalîla entlieh Messien dem Sanskrit: «‹Lîla› bezeichnet das Spiel von Leben und Tod, ‹Lîla› heisst auch Liebe», erläuterte er die Idee. «‹Turanga› bedeutet die rasch vergehende Zeit, die wie der Sand in der Sanduhr verrinnt, ‹Turanga›, das ist Bewegung und Rhythmus. ‹Turangalîla› meint also gleichzeitig Liebeslied, Hymne an die Freude, Zeit, Bewegung, Rhythmus, Leben und Tod.» Der finnische Dirigent und Messiaen-Spezialist Esa-Pekka Salonen wird das gewaltige Werk gemeinsam mit der chinesischen Starpianistin Yuja Wang und den Wiener Philharmonikern deuten. Und am Ende einen euphorischen, überschäumenden Freudengesang erschallen lassen. 108
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«DAS SAXOFON VERKÖRPERT MEIN ICH»
Mi 07.09. SYMPHONY
Wiener Philharmoniker 2 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal
Valentine Michaud Ein Abend, der mehr als ein Konzert ist. Wenn die Französin Valentine Michaud Anders Hillborgs Saxofonkonzert Peacock Tales aufführt, dann ist sie nicht nur als Virtuosin gefragt. Die Gewinnerin des «Credit Suisse Young Artist Award» wird bei ihrem Auftritt mit den Wiener Philharmonikern auch als Performerin brillieren: Während des Spiels muss sie tanzen und sich Tiermasken aufsetzen. Michaud liebt es, Grenzen zu überschreiten und mit neuen Konzepten ein junges Publikum anzulocken. Und Hillborgs poppige, witzige und mitreissende Klangwelt gibt ihr den besten Stoff, bei diesen «Geschichten des Pfaus» ihr musikalisches Pfauenrad zu schlagen. Ganz in seinem Element ist der finnische Maestro Esa-Pekka Salonen bei der Zweiten Sinfonie seines Landsmanns Jean Sibelius, die wie ein magisches Ritual klingt und sich zu atemberaubender Raserei steigert, als wäre da ein Schamane am Werk. Salonens Herz gehört aber genauso der französischen Musik, wie er gleich zu Beginn mit Ravels Le Tombeau de Couperin beweist: Diese Suite greift auf die Kunst des «Grand Siècle» zurück und entzückt mit ihrer zauberischen Schönheit, Klarheit und Eleganz.
Wiener Philharmoniker Esa-Pekka Salonen Dirigent Valentine Michaud Saxofon Maurice Ravel Le Tombeau de Couperin 18 min
Anders Hillborg Peacock Tales Millennium-Version für Saxofon und Orchester 17 min
Jean Sibelius Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43 45 min CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 1, S. 132
Valentine Michaud
vor Schon zert n o dem K zert: n o K s in 0min! heute 4 24 . Siehe S
Credit Suisse Hauptsponsor 109
Do 08.09. MUSIC FOR FUTURE
Debut Viano String Quartet 12.15 Uhr Lukaskirche Viano String Quartet: Lucy Wang und Hao Zhou Violine Aiden Kane Viola Tate Zawadiuk Violoncello Ludwig van Beethoven Streichquartett B-Dur op. 18 Nr. 6 Viano String Quartet
24 min
Caroline Shaw Blueprint für Streichquartett 8 min
Florence Price «Andante moderato» aus dem Streichquartett G-Dur 6 min
«ES WAR WIE EIN SPIEL IM HIMMEL» Hao Zhou über den ersten Auftritt des Viano String Quartet Der Name verrät die Devise: Das kanadisch-amerikanische Viano String Quartet hat sich vorgenommen, mit vier Streichinstrumenten, deren Name jeweils mit einem V beginnt, so perfekt zusammenzuspielen, wie es sonst nur einem Einzelnen auf dem Klavier, dem Piano, möglich ist. Sie agieren also buchstäblich als «Viano» — und haben in den letzten Jahren serienweise Preise abgeräumt: im japanischen Osaka, im kanadischen Banff und bei der Wigmore Hall String Quartet Competition. Mit Auftritten in Berlin, Brüssel, Hamburg, Paris und Eisenstadt haben sich die Vier auch in Europa schon einen Namen gemacht. Ihr Markenzeichen sind die klug abgestimmten Programme: Bei ihrem Luzerner Debut etwa koppeln sie Beethovens Streichquartett op. 18 Nr. 6 mit Caroline Shaws Blueprint, das eine interpretierende Überschreibung von Beethovens Finalsatz darstellt. Und wüsste man nicht, dass Florence Price das «Andante moderato» komponiert hat, würde man ihr Werk glatt für einen waschechten Dvořák halten. Der dagegen zeigt sich in seinem wohl experimentellsten Streichquartett, dem Opus 61, ganz «untypisch». 110
Antonín Dvořák Streichquartett C-Dur op. 61 37 min Dieses Konzert hat keine Pause. CHF 30
Debut im Schulhaus Am 9. September tritt das Viano String Quartet auch für Schulklassen auf.
«A PERFECT MATCH»
Do 08.09.
Franz Welser-Möst über seine Zusammenarbeit mit dem Cleveland Orchestra
SYMPHONY
The Cleveland Orchestra 1 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal
«Panta rhei»: Alles fliesst und ist ewigem Wandel unterworfen. Auf diese Formel brachte schon die antike griechische Philosophie das Prinzip des Lebens. Wolfgang Rihm hat es mit einem sechsteiligen Zyklus von Verwandlungen für Orchester in Musik übertragen. Jedem Stück liegt eine motivische Keimzelle zugrunde, ein Ur-Same, der im weiteren Verlauf transformiert wird und immer andere Blüten treibt — mit dem frappierenden Effekt, dass Bekanntes neu und Neues bekannt erscheint. Das Ergebnis klingt fast spätromantisch — und fügt sich bestens zu Anton Bruckners unvollendeter Neunter Sinfonie, seinem «Schwanengesang», den Franz Welser-Möst und das Cleveland Orchestra nach der Pause aufführen. Der tiefreligiöse Bruckner komponierte dieses Werk, das er «dem lieben Gott» widmen wollte, als er bereits ahnte, dass ihm keine lange Lebensdauer mehr vergönnt sein würde. Gerade das «Adagio», das er als letztes noch abschliessen konnte, erinnert an ein Gebet und tiefempfundenes Glaubensbekenntnis im Angesicht des Todes: eine schmerzerfüllte und hochexpressive Musik, die zugleich lichtdurchflutet ist und visionär das Fenster in eine andere Welt zu öffnen scheint.
The Cleveland Orchestra Franz Welser-Möst Dirigent Wolfgang Rihm Verwandlung 3 Musik für Orchester 11 min
Verwandlung 2 Musik für Orchester 20 min
Anton Bruckner Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109 64 min
Franz Welser-Möst
CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 2, S. 132
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Franz Welser-Möst | The Cleveland Orchestra
Fr 09.09. SYMPHONY
The Cleveland Orchestra 2 19.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal The Cleveland Orchestra Franz Welser-Möst Dirigent Richard Strauss Macbeth op. 23 21 min
Franz Schubert Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 Grosse C-Dur-Sinfonie 60 min CHF 320/270/220/150/80/40 Saalplan 2, S. 132
«DIE GRUNDSTIMMUNG IST SEHNSUCHT» Franz Welser-Möst über Schuberts Musik «Neue Gedanken müssen sich neue Formen suchen», glaubte Richard Strauss — und entdeckte 1886 das Genre der Tondichtung für sich. Das erste Werk, das er dabei in Angriff nahm, war sein Macbeth, nach Shakespeares gleichnamiger Tragödie. Doch legte er es weniger als musikalische «Nacherzählung» des Dramas an, sondern als tönendes Psychogramm des Titelhelden, der in Blutrausch und Selbstzerstörung endet: ein abgründiges Nachtstück, das Strauss phänomenal instrumentierte. Auch Franz Schubert ging neue Wege, als er 1825/26 seine Grosse C-Dur-Sinfonie komponierte: Er wollte sich als bedeutender Sinfoniker etablieren, gleichrangig neben dem «Titanen» Ludwig van Beethoven. Und das gelang ihm auch, allerdings mit Verzögerung. Denn das gewaltige Werk erlebte erst elf Jahre nach Schuberts Tod seine Uraufführung. Robert Schumann hatte es bei einem Wien-Besuch in Schuberts Nachlass entdeckt und kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus: «Das sind Menschenstimmen», staunte er über die Instrumentation und attestierte der Partitur eine «himmlische Länge, wie ein Roman in vier Bänden». Aber bei dieser Musik ist keine einzige Minute zu lang! 112
PA-PA-PA-PA-PA-PAPAPAGENA!
Sa 10.09. MUSIC FOR FUTURE
Familienkonzert — Oper 11.00 und 14.00 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal
Vom öden Alltag in die märchenhafte Welt der königlichen Damen, der gefährlichen Ungeheuer und der magischen Töne: Die Taschenoper Lübeck hat einen der grössten Opernhits aller Zeiten, Mozarts Zauberflöte, für kleine Festival-Besucher*innen adaptiert — und den Bühnenklassiker einfallsreich und witzig ins Hier und Jetzt übersetzt. An die Stelle des Märchens treten die virtuellen Welten der Computergames. In sie flüchtet sich Tamino während einer langweiligen Musikstunde (Sarastro gibt den Schulmeister) mit Hilfe seines Smartphones. Denn hier kann er zum Helden werden und sich auf die Suche nach Pamina machen, der entführten Schwester der Königin des magischen Games. Doch dabei übersieht er, dass es diese Pamina durchaus auch in der Realität gibt, in seiner Schulklasse nämlich … Die Sänger*innen übernehmen teilweise gleich mehrere Rollen, Mozarts hinreissende Musik ist fantasievoll für Klavier und Schlagzeug bearbeitet, und so wird die dreistündige Märchenoper zu 75 unterhaltsamen, zeitgemässen Musiktheaterminuten verdichtet.
Taschenoper Lübeck: Marie Sofie Jacob Königin der Nacht, Erste Dame
Marlene Metzger Pamina, Zweite Dame Margrit Dürr Dritte Dame Tobias Zepernick Tamino Kolja Martens Papageno Tobias Hagge Sarastro Peter Bauer Schlagzeug Andrea D’Alonzo Klavier Carl Augustin Musikalische Leitung Sascha Mink Regie Katia Diegmann Ausstattung «Das magische Game — eine Zauberflöte für Kinder» nach Wolfgang Amadé Mozarts Oper Die Zauberflöte für sechs Sänger*innen, Klavier und Schlagzeug bearbeitet von Julian Metzger und Margrit Dürr 75 min Für alle ab 6 Jahren Eine Produktion der Taschenoper Lübeck CHF 20/10 (Erwachsene/Kinder)
Weitere Aufführung für Schulklassen Fr 09.09. | 9.30 Uhr KKL Luzern, Luzerner Saal
Szene aus «Das magische Game»
Anmeldung: young@lucernefestival.ch
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Jakub Hrůša
Sa 10.09. SYMPHONY
Bamberger Symphoniker 18.30 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal Bamberger Symphoniker Jakub Hrůša Dirigent Joélle Harvey Sopran Richard Wagner Vorspiel und Isoldes Liebestod aus Tristan und Isolde 18 min
Alma Mahler Fünf Lieder: Die stille Stadt In meines Vaters Garten Laue Sommernacht Bei dir ist es traut Ich wandle unter Blumen 17 min
«MAHLER MUSS SEIN!»
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 4 G-Dur 57 min
Jakub Hrůša Als Jakub Hrůša und die Bamberger Symphoniker 2021 ihre Deutung von Mahlers Vierter Sinfonie auf CD vorlegten, ernteten sie hymnische Kritiken. «Straff, erfrischend, inspiriert, niemals fade: Hrůša gehört zu den besten Mahler-Dirigent*innen der jungen Generation», urteilte das Fachmagazin Gramophone und prämierte die Aufnahme ebenso wie das BBC Music Magazine als «Editor’s Choice». Der tschechische Dirigent glaubt, dass der im böhmischen Iglau geborene Mahler seinem Orchester und ihm selbst «genetisch wirklich sehr nahe» stehe — schliesslich wurden auch die «Bamberger» 1946 von Musiker*innen gegründet, die ursprünglich aus Böhmen, Mähren und dem Sudetenland stammten. Dass die volksmusikalischen Momente der Vierten bei ihnen in den besten Händen liegen, versteht sich von selbst; aber auch das spukhafte Scherzo, die ätherische Entrücktheit des langsamen Satzes und der humoristische Rundgang durchs Paradies, mit dem die Sinfonie schliesst, werden sie nach allen Regeln der Kunst ausgestalten. Als Solistin ist Joélle Harvey zu hören: Die amerikanische Sopranistin wird nicht nur im Finale von Mahlers Vierter auftreten, sondern vorher auch fünf Gesänge aus der Feder von Mahlers Gattin Alma zu Gehör bringen.
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CHF 240/200/150/100/60/30 Saalplan 2, S. 132
| Lose | Luege – ä Erl be am ins s in e m ge Konzert . 127 Infos S
«DIE KLASSISCHE MUSIK IST FÜR ALLE DA!»
So 11.09. SYMPHONY
Chineke! Orchestra 17.00 Uhr KKL Luzern, Konzertsaal
Kevin John Edusei Mit der Jugendformation des Chineke! Orchestra hat der Festspielsommer begonnen, mit dem Erwachsenenensemble wird er enden. «Championing change and celebrating diversity in classical music», lautet das Motto dieses multiethnisch besetzten Orchesters, über das man nur staunen kann: «Chineke! ist eine aufregende und zwingend notwendige Idee», urteilt zum Beispiel Stardirigent Sir Simon Rattle. «Sie wird die klassische Musik für Generationen bereichern. Wie merkwürdig, dass wir nicht früher darauf gekommen sind.» Im Schlusskonzert wird das Chineke! Orchestra von Kevin John Edusei geleitet, einem Absolventen der Lucerne Festival Academy und Meisterschüler von Pierre Boulez. Der junge englische Cellovirtuose Sheku Kanneh-Mason, der bei der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle ein Milliardenpublikum rührte, spielt Schostakowitschs Zweites Cellokonzert. Dazu erklingen Werke zweier Black Composers: die Rhapsodie Pulse des 1991 geborenen Briten Brian Raphael Nabors, die dem Rhythmus des Universums nachspürt, und William Levi Dawsons Afro-American Folk Symphony, die 1934 vom Philadelphia Orchestra unter Leopold Stokowski uraufgeführt wurde.
Chineke! Orchestra Kevin John Edusei Dirigent Sheku Kanneh-Mason Violoncello Brian Raphael Nabors Pulse für Orchester 13 min
Dmitri Schostakowitsch Cellokonzert Nr. 2 G-Dur op. 126 36 min
William Levi Dawson African-American Folk Symphony 35 min CHF 170/150/110/90/60/30 Saalplan 3, S. 133
Sheku Kanneh-Mason
Themengottesdienst 10.00 Uhr | Matthäuskirche Ökumenischer Gottesdienst zum Festivalthema «Diversity» mit Marcel Köppli, Andreas Rosar und dem Ensemble Corund unter Stephen Smith
Zürich VersicherungsGesellschaft AG Hauptsponsor 115
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DAS IST LUCERNE FESTIVAL
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ESSENTIALS
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AGENDA
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SPECIALS
48 CONCERTS 116 SUPPORTERS 118 Partner 122 Lucerne Festival Friends
124 SERVICE
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SUP− PORTERS
DANKE GRAZIE MERCI Grosse Musikerlebnisse brauchen starke Partner. Wir danken allen unseren Partnern und Förderern ganz herzlich für ihr unverzichtbares Engagement!
Kooperationspartner AMAG Audi Center Luzern — Car Partner Confiserie Sprüngli — Chocolate Partner Egon Zehnder KKL Luzern — Veranstaltungspartner Luzern Tourismus MetaDesign — Partner in Communication myclimate Radio SRF Kultur — Medienpartner Ringier AG — Medienpartner Subventionsgeber Kanton Luzern Stadt Luzern
Ein besonderer Dank gebührt auch den Lucerne Festival Friends und all jenen Unterstützer*innen, die nicht namentlich genannt werden möchten.
118
Official Rail Carrier
Lucerne Festival ist Mitglied von
Hauptsponsoren
Themensponsor
Konzertsponsoren Artemis Group / Franke Group Dr. Christoph M. Müller und Sibylla M. Müller Dr. Dolf und Maria Stockhausen KPMG AG Nestlé S.A. Viking Co-Sponsoren B. Braun Medical AG Bucherer AG Die Mobiliar Glencore International AG Schindler Aufzüge AG Swiss Life Swiss Re Zuger Kantonalbank
Mäzene Dr. Hans-Dieter Cleven Familie Goer Berthold Herrmann und Dr. Mariann Grawe-Gerber Carla Schwöbel-Braun Förderstiftungen Arthur Waser Stiftung Aventis Foundation Bernard van Leer Stiftung Luzern Credit Suisse Foundation Ernst Göhner Stiftung Ernst von Siemens Musikstiftung Fondation SUISA Fritz-Gerber-Stiftung für begabte junge Menschen Geert und Lore BlankenSchlemper-Stiftung Hilti Foundation I&I Foundation Josef Müller Stiftung Muri Landis & Gyr Stiftung Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung Stiftung Melinda Esterházy de Galantha Zürich Strebi-Stiftung Luzern 119
VIELFALT UND NACHHALTIGKEIT
Beides gehört zusammen: Wenn sich die klassische Musik nachhaltig weiterentwickeln will und auch in Zukunft relevant sein soll, muss sie die junge Generation begeistern, muss sie sich für breitere Publikumsschichten von unterschiedlicher Herkunft öffnen. Gleichzeitig vermag die Weltsprache Musik ganz verschiedene Menschen zusammenzubringen, auf der Bühne wie im Publikum. Sie ermöglicht Teilhabe und sorgt für ein nachhaltiges Miteinander.
Den Nachwuchs unterstützen und begeistern: Music for Future Mit Music for Future wendet sich Lucerne Festival an die Generation von morgen: an diejenigen, die künftig auf den Konzertpodien zu erleben sein werden, und an alle, die ihnen dabei im Saal zuhören. Wichtige Förderpreise und Auftrittsmöglichkeiten etwa in der Reihe «Debut» unterstützen den musikalischen Nachwuchs, während Education-Projekte und spezielle Konzertformate für Familien junge Hörer*innen in die Welt der Klassik einführen. Diese doppelte Stossrichtung verfolgt auch die «Ouvertüre» internationaler Jugendorchester, die das Sommer-Festival seit 2021
Kirsten Milenko Chineke! Orchestra und Alex Vaughan | «Roche Young Commissions» 2021
Die Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG (Zurich) und Lucerne Festival verbindet seit mehr als dreissig Jahren eine enge Partnerschaft. Seit 2005 unterstützt Zurich das Festival als Hauptsponsor. Auch die Zukunft der klassischen Musik hat Zurich im Blick und setzt sich für Vielfalt und Nachhaltigkeit ein.
Riccardo Chailly und das Orchester der Lucerne Festival Alumni in der Reihe 40min
einläutet: Sie ermöglicht es Nachwuchsensembles von allen Kontinenten, sich bei einem renommierten Musikfestival zu präsentieren. Und sie spricht gezielt ein junges Publikum an, das erlebt, wie frisch und packend die klassische Musik klingen kann. Zurich engagiert sich seit 2021 als Founding Partner für Music for Future. Klassik für alle: 40min Einem breiten Publikum den Zugang zur klassischen und zeitgenössischen Musik zu ermöglichen und sie für alle Gesellschaftsschichten und Generationen zu öffnen: Dieses Ziel verfolgt die Konzertreihe 40min, die Zurich seit 2013 unterstützt. Die neun bis elf Veranstaltungen pro Sommer beginnen bereits um 18.20 Uhr, wenn der Arbeitstag gerade vorbei ist. Sie kosten keinen Eintritt und sind kürzer als ein normales Konzert. Vor allem aber klingen sie anders, denn die Künstler*innen schlüpfen vielfach selbst in
die Rolle des Moderators und stellen sich und die Werke vor, die sie spielen. Klassik, ganz casual, ohne Vorwissen und Dresscode — und damit genau das richtige für alle, die einfach mal reinschnuppern wollen. Diversity im Sommer 2022: Chineke! Als Hauptsponsor des Sommer-Festivals 2022 unterstützt Zurich nicht nur das Gastspiel der Berliner Philharmoniker, sondern auch zwei besondere, eng mit dem diesjährigen Festivalthema «Diversity» verbundene Konzerte: die Auftritte des Chineke! Junior Orchestra und des Chineke! Orchestra, mit denen das Festival beginnt und endet. Die Chineke! Stiftung setzt sich für mehr ethnische Vielfalt in der klassischen Musik ein, bei den Mitwirkenden wie auch in den Programmen. Ein starkes Zeichen für mehr Diversität!
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LUCERNE FESTIVAL FRIENDS Wir begeistern uns für herausragende Aufführungen im traditionellen und im zeitgenössischen Repertoire. Der Austausch zwischen Künstler*innen und Publikum sowie zwischen den Generationen ist uns wichtig. Deshalb unterstützen wir eines der bedeutendsten Musikfestivals der Welt. Seit mehr als 50 Jahren sind wir ein unverzichtbarer Partner von Lucerne Festival: Mit unserem persönlichen Engagement und unseren jährlichen Zuwendungen leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur finanziellen Absicherung und Nachhaltigkeit des Festivals. Dabei ist uns nicht nur die Förderung des Festivals von heute ein zentrales Anliegen, etwa durch die Unterstützung des Lucerne Festival Orchestra, sondern auch seine Weiterentwicklung. So unterstützen wir im
Rahmen der Lucerne Festival Academy und von Music for Future herausragende Nachwuchstalente und schaffen damit eine Basis für das künstlerische Wirken von morgen. Fest in der Musikstadt Luzern und in der Schweiz verankert und zugleich international vernetzt, bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Ihr Konzerterlebnis durch exklusive Künstlergespräche, Begegnungen mit Musikexpert*innen oder Probenbesuche zu vertiefen und dabei Teil einer Community von Musikbegeisterten wie auch der «Festival-Familie» zu werden. Es ist uns ein besonderes Anliegen, auch junge Erwachsene für unseren Freundeskreis zu gewinnen und von ihren Impulsen zu profitieren. Deshalb gibt es die Young Friends: Gemeinsam besuchen sie Konzerte zu vergünstigten Konditionen und treffen sich regelmässig, um sich über ihre Leidenschaft für die klassische Musik auszutauschen.
Probenbesuch beim Lucerne Festival Orchestra mit Riccardo Chailly
Wir lieben die klassische Musik.
Probe mit Riccardo Chailly
Probenbesuch bei Yuja Wang
Ein besonderer Dank gebührt allen, die uns mäzenatisch unterstützen, und unseren «Gold Friends»: Thomas Abegg E. I. Ascher Esq. Trust Bâloise Holding AG Stanley M. Bergman Regula Bibus-Waser Dr. Christian Casal und Katja Biella Casal Oswald J. Grübel Yann und Sabine Guyonvarc’h Dr. Otto und Michaela Happel Berthold Herrmann und Dr. Mariann Grawe-Gerber André und Rosalie Hoffmann Dr. Rudolf W. Hug Dr. Klaus Jenny Bruce und Suzie Kovner Luzerner Kantonalbank AG Dr. Christoph M. Müller und Sibylla M. Müller Makoto Nakao Dr. Lutz und Christiane Peters Projekt Villa Serdang Carla Schwöbel-Braun Monique und Dr. Thomas Staehelin-Bonnard Dr. Dolf und Maria Stockhausen Alan Vickery Margrit Wullschleger-Schmidlin
Im Gespräch Jakub Hrůša Im Gespräch mit mit Jakub Hrůša
Lucerne Festival dankt seinen Freundinnen und Freunden für ihre Verbundenheit und grosszügige Unterstützung.
Kontakt Stiftung Lucerne Festival Friends Isabelle Köhler, Relationship Manager Hirschmattstrasse 13 | CH–6002 Luzern t +41 41 226 44 52 | i.koehler@lucernefestival.ch lucernefestival.ch/friends 123
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DAS IST LUCERNE FESTIVAL
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ESSENTIALS
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AGENDA
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SPECIALS
48 CONCERTS 116 SUPPORTERS 124 SERVICE 126 Kartenverkauf 129 Ihr Konzertbesuch 130 Anreise 131 Stadtplan 132 Saalpläne 134 Hotels 141 Das KKL Luzern
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SERVICE
KARTENVERKAUF
Online-Kartenverkauf ab 29. März 2022, 12.00 Uhr Schriftlicher Kartenverkauf ab 31. März 2022 Telefonischer Kartenverkauf ab 31. März 2022
Mo – Fr von 10.00 bis 12.00 Uhr, am 31. März und 1. April zusätzlich von 14.00 bis 17.00 Uhr Telefonzeiten während des Sommer-Festivals: Mo – So von 10.00 bis 12.00 Uhr sowie von 14.00 bis 16.00 Uhr
Karten & Informationen Lucerne Festival Verkauf & Gästeservice | Postfach | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 226 44 80 | ticketbox@lucernefestival.ch | lucernefestival.ch 126
KARTENVERKAUF
Während des Sommer-Festivals Am Lucerne Festival-Ticketschalter beim Haupteingang des KKL Luzern (Seeseite) erhalten Sie vom 9. August bis zum 11. September 2022 täglich von 14.00 Uhr bis zum abendlichen Konzertbeginn Karten für das Sommer-Festival. Bei Vormittags-, Mittags- und Late-NightVeranstaltungen im KKL Luzern sowie bei Veranstaltungen an einer Aussenspielstätte können Sie Ihre Karten (nach Verfügbarkeit) ab einer Stunde vor Konzertbeginn vor Ort kaufen. An den Aussenspielstätten ist nur Barzahlung möglich. Kartenrücknahme Bereits gekaufte Tickets können wir leider nicht zurücknehmen. Wichtiger Hinweis Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Sommer-Festival 2022 lassen sich heute noch nicht absehen. Lucerne Festival richtet sich nach den behördlichen Vorgaben und den im Sommer 2022 geltenden Vorschriften. Aktuelle Informationen für das Sommer-Festival 2022, ergänzt um Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ), finden Sie unter lucernefestival.ch/ sicher-ins-konzert. Allgemeine Geschäftsbedingungen Bitte beachten Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Lucerne Festival unter lucernefestival.ch/agb.
Ermässigung für Student*innen, Schüler* innen und KulturLegi-Inhaber*innen Auch für das Sommer-Festival 2022 gibt es für nicht ausverkaufte Veranstaltungen spezielle Angebote für Student*innen, Schüler*innen, Berufsschüler*innen und Mitglieder JTC bis inkl. 29 Jahren sowie KulturLegi-Inhaber*innen. Detaillierte Informationen zu diesen Angeboten finden Sie ab dem Festivalstart unter lucernefestival.ch/studierende. Aktion «Luege | Lose | Erläbe — gemeinsam ins Konzert» Beim Kauf einer Karte für ausgewählte Veranstaltungen erhalten Erwachsene zwei gleichwertige Freikarten, um ihre jugendliche Begleitung (Kinder, Enkel, Göttikinder …) kostenlos ins Konzert mitzunehmen. Das Angebot ist für die Preisgruppen 1 bis 4 gültig und online erhältlich. Die vorab ausgewählten Veranstaltungen sind im Programmteil durch einen grünen Kreis hervorgehoben. Weitere Konzerte veröffentlichen wir ab dem Festivalstart unter lucernefestival.ch/ luege-lose-erlaebe. WhatsApp-News für Schüler*innen und Student*innen Für welche Konzerte gibt es an der Abendkasse noch ermässigte Tickets? Was läuft für Schüler*innen und Student*innen beim Festival? Mit unserer WhatsApp-News bist du immer informiert. Wie es geht? Einfach für unsere Rufnummer +41 (0)79 385 36 53 einen Kontakt anlegen und an diesen per WhatsApp die Nachricht «Start» senden.
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IHR KONZERTBESUCH
Unser Schutzkonzept Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen! Damit Sie Ihren Konzertbesuch auch in Zeiten von Corona unbesorgt geniessen können, haben wir zusammen mit dem KKL Luzern ein umfassendes Schutzkonzept erarbeitet, das wir laufend an die aktuelle Lage anpassen und mit den zuständigen Behörden abstimmen: lucernefestival.ch/sicher-ins-konzert. Türöffnung Die Türöffnung bei Veranstaltungen im Konzertsaal des KKL Luzern erfolgt 30 Minuten vor Konzertbeginn. Bei Veranstaltungen im Luzerner Saal des KKL oder an den Aussenspielstätten findet die Türöffnung ggf. erst kurz vor Vorstellungsbeginn statt. Mit Rücksicht auf die Musiker*innen und das Publikum werden verspätete Besucher*innen erst während der Pause oder nach Anweisungen des Saalpersonals eingelassen. Bei einzelnen Konzerten ist es möglich, dass es keinen Späteinlass und keine Pause gibt. Wird ein Konzert durch Zuspätkommen verpasst, kann der Kaufpreis nicht erstattet werden. Bild- und Tonaufnahmen Video-, Bild- oder Tonaufnahmen während der Veranstaltung im Saal, auch für den privaten Gebrauch, sind aus urheberrechtlichen Gründen untersagt. Lucerne Festival nimmt ausgewählte Vorstellungen auf Ton- und Bildträger auf. Mit dem Kauf der Konzertkarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Lucerne Festival auch Aufnahmen verwendet, auf denen allenfalls Ihre Person erkennbar sein kann.
Lesen Sie Ihre Konzertprogramme bereits vor dem Konzert Bereits sieben Tage vor der jeweiligen Veranstaltung können Sie PDFs unserer Programmhefte online erwerben: In der Detailansicht der Konzerte auf unserer Website finden Sie den direkten Link zum Download-Angebot. Garderobe Im KKL Luzern ist die Nutzung der Garderobe kostenlos. Handtaschen bis zu einer Grösse von 42 x 29,7 cm (A3) dürfen mit in den Saal genommen werden. Alle grösseren Taschen und Gepäckstücke sowie andere sperrige Gegenstände müssen für einen Betrag von CHF 5 pro Stück abgegeben werden. Mäntel und Jacken dürfen aus Sicherheitsgründen ebenfalls nicht in den Saal genommen werden und sind kostenfrei an der Garderobe abzugeben. Informationen für Rollstuhlfahrer*innen Im Konzertsaal des KKL Luzern stehen sechs Rollstuhlplätze mit guter Sicht auf die Bühne zu Spezialkonditionen zur Verfügung. Auch an den Aussenspielstätten können Sie Rollstuhlplätze reservieren. Leider können wir nicht gewährleisten, dass einer Begleitperson ein Platz in der gleichen Preiskategorie bzw. in der Nähe des Rollstuhlplatzes zugewiesen wird. Unsere Mitarbeiter*innen vom Gästeservice beraten Sie gerne bei Ihrer Kartenbestellung. Rollstuhlplätze können nicht online gekauft werden. Wenn Sie am Veranstaltungsort Hilfe benötigen, zögern Sie bitte nicht, uns anzusprechen: Unsere Mitarbeiter*innen vor Ort stehen Ihnen bei Fragen und Problemen jederzeit zur Verfügung.
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ANREISE
Anreise mit dem öffentlichen Verkehr — mit 40% Rabatt Mit Ihrer Konzertkarte erhalten Sie 40% Ermässigung auf Ihre Hin- und Rückfahrt nach Luzern in der 1. oder 2. Klasse (die Konzertkarte ist bei einer Kontrolle vorzuweisen). Das ermässigte ÖV-Billett muss vor dem Reiseantritt an einem Schweizer Bahnschalter, beim SBB Contact Center unter 0848 44 66 88 (CHF 0.08/Min. vom Schweizer Festnetz) oder online auf sbb.ch/lucernefestival bezogen werden. Anreise mit dem Auto Das KKL Luzern befindet sich gleich neben dem Bahnhof Luzern. Aufgrund der Verkehrs- und Parkplatzsituation während der Festivalzeiten empfehlen wir Ihnen deshalb, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Festspielbesucher*innen, die mit dem Auto anreisen, raten wir, die Parkleitsysteme zu beachten und für den Transfer von den Parkhäusern zum KKL Luzern den Bus zu benutzen. Die Parkhäuser sind im nebenstehenden Lageplan verzeichnet; weitere Informationen erhalten Sie unter parking-luzern.ch.
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Park & Ride An diversen Bahnhöfen ausserhalb der Stadt Luzern besteht ein Park & RideAngebot für die Anreise per Bahn nach Luzern. Weil sie über genügend Parkplätze verfügen, sind folgende Bahnhöfe besonders geeignet: Sursee, Rotkreuz, Zug, Wolhusen, Arth-Goldau und Sarnen.
Sie wollen mehr über Luzern und Umgebung erfahren? Sie suchen eine Unterkunft? Allgemeine Informationen Tourist Information Luzern Zentralstrasse 5 | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 227 17 17 luzern@luzern.com | luzern.com Unterkunft Luzern Tourismus hilft Ihnen bei der Suche nach einer Unterkunft. Zentrale Reservierung: t +41 (0)41 227 17 27 | luzern@luzern.com
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Veranstaltungsorte KKL KKL Luzern, Europaplatz 1, Luzern E Europaplatz HL Hochschule Luzern – Musik, Arsenalstr. 28, Kriens (Bus Nr. 14 ab Bahnhof) I Inseli, Inseliquai, Luzern JK Jesuitenkirche, Bahnhofstrasse 11a, Luzern KF Altes Krematorium Luzern Friedental, Ibachstrasse 2, Luzern LK Lukaskirche, Morgartenstrasse 16, Luzern LT Luzerner Theater, Theaterstrasse 2, Luzern MK Matthäuskirche, Hertensteinstrasse 30, Luzern
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SAALPLÄNE Kategorien 1
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Die Saalpläne zeigen die Verteilung der sechs Preiskategorien im KKL-Konzertsaal. Lucerne Festival behält sich vor, bestimmte Bereiche oder den Bestuhlungsplan zu ändern. Verfügbarkeit von Sektoren und Sitzplätzen nach tagesaktuellem Stand ab 29. März unter lucernefestival.ch.
4. Galerie rechts 3. Galerie rechts 2. Galerie rechts 1. Galerie rechts
4. Balkon 3. Balkon
4. Galerie links 3. Galerie links 2. Galerie links 1. Galerie links
2. Balkon 1. Balkon
Parkett
Bühne
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Orgelempore
Parkettgalerie links
Saalplan 2 4. Galerie rechts 3. Galerie rechts 2. Galerie rechts 1. Galerie rechts
4. Balkon 3. Balkon
4. Galerie links 3. Galerie links 2. Galerie links 1. Galerie links
2. Balkon 1. Balkon
Parkett
Bühne
Parkettgalerie rechts
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Orgelempore
Parkettgalerie links
Saalplan 3 4. Galerie rechts 3. Galerie rechts 2. Galerie rechts 1. Galerie rechts
4. Balkon 3. Balkon
4. Galerie links 3. Galerie links 2. Galerie links 1. Galerie links
2. Balkon 1. Balkon
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Saalplan 4 3. Galerie rechts 2. Galerie rechts 1. Galerie rechts
3. Balkon
3. Galerie links 2. Galerie links 1. Galerie links
2. Balkon 1. Balkon
Parkett
Bühne
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Saalplan 5
2. Galerie rechts 1. Galerie rechts
2. Galerie links 1. Galerie links 2. Balkon 1. Balkon
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Bühne
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Orgelempore
Parkettgalerie links
Die Öffnung der Orgelempore sowie die Verteilung der Preiskategorien ist abhängig von den Konzerten und kann ab 29. März unter lucernefestival.ch eingesehen werden.
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HOTELS Hotels klassiert nach hotelleriesuisse (H)/GastroSuisse (G) êêêêê (Superior) Renaissance Lucerne Hotel G 041 226 87 87 The Hotel Lucerne, Autograph Collection G 041 226 86 86 Bürgenstock Hotels, Bürgenstock H 041 612 60 00 Park Hotel, Vitznau H 041 399 60 60 The Chedi Andermatt, Andermatt H 041 888 74 88 Villa Honegg, Bürgenstock H 041 618 32 00
info@renaissancelucerne.com info@the-hotel.ch information@ burgenstockresort.com info@parkhotel-vitznau.ch info@chediandermatt.com info@villa-honegg.ch
êêêêê Grand Hotel National H 041 419 09 09 Schweizerhof H 041 410 04 10 Waldhotel Healthy Living Bürgenstock H 041 612 60 00
info@grandhotel-national.com info@schweizerhof-luzern.ch information@ burgenstockresort.com
Art Deco Hotel Montana H 041 419 00 00 Hotel Astoria G 041 226 88 88 Hermitage Seehotel H 041 375 81 81 Kreuz, Sachseln H 041 660 53 00 Palace Hotel, Bürgenstock H 041 612 60 00 Sonnmatt Luzern H 041 375 32 32 Radisson Blu Hotel Luzern H 041 369 90 00
info@hotel-montana.ch info@astoria-luzern.ch welcome@hermitage-luzern.ch info@kreuz-sachseln.net information@ burgenstockresort.com info@sonnmatt.ch info.lucerne@radissonblu.com
êêêê Ameron Hotel Flora H 041 227 66 66 flora@ameronhotels.com Cascada Boutique Hotel H 041 226 80 88 info@cascada.ch Château Gütsch H 041 289 14 14 info@chateau-guetsch.ch Continental-Park H 041 228 90 50 hotel@continental.ch Des Balances H 041 418 28 28 info@balances.ch Grand Hotel Europe H 041 370 00 11 info@europe-luzern.ch Hofgarten H 041 410 88 88 hotel@hofgarten.ch Monopol H 041 226 43 43 mail@monopolluzern.ch Rebstock H 041 417 18 19 hotel@rebstock-luzern.ch Wilden Mann H 041 210 16 66 mail@wilden-mann.ch Hotel Sempachersee, Nottwil H 041 939 23 23 info@hotelsempachersee.ch Parkhotel, Zug H/G 041 727 48 48 info@parkhotel.ch Schloss-Hotel, Merlischachen H 041 854 54 54 info@swiss-chalet.ch Seehotel Sternen, Horw H 041 348 24 82 info@seehotel-sternen.ch Winkelried, Stansstad H 041 618 23 23 hotel@winkelried.ch êêê (Superior) Waldstätterhof H 041 227 12 71 info@hotel-waldstaetterhof.ch Hotel Pilatus-Kulm H 041 329 12 12 hotels@pilatus.ch Jugendstilhotel Paxmontana G 041 666 24 00 info@paxmontana.ch Seerausch Hotel, Beckenried H/G 041 501 01 31 info@seerausch.ch Zugertor, Zug H 041 729 38 38 info@zugertor.ch êêê
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041 419 44 00 info@krone-luzern.ch 041 418 81 00 hotel@ambassador.ch 041 220 88 00 anker@remimag.ch
H H H H H H
041 418 82 20 041 210 50 60 041 418 80 00 041 417 20 60 041 248 04 80 041 418 48 48
contact@altstadthotelluzern.ch info@hotel-central-luzern.com info@de-la-paix.ch info@desalpes-luzern.ch hotel@drei-koenige.ch H8549@accor.com
welcome@schluessel-luzern.ch info@thorenberg.ch info@hotel-arcade.ch info@balm.ch info@hiex-luzern.ch info@expressluzern.com office@hotel-lux.ch information@ burgenstockresort.com
êê (Superior) Stern Luzern ibis Luzern Kriens
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041 227 50 60 info@sternluzern.ch 041 349 49 49 h2982@accor.com
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041 280 34 34 info@chaernsmatt.ch
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041 367 80 00 H6782@accor.com
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041 250 90 73 041 497 52 05 041 420 88 00 041 410 59 27 041 320 66 44 041 310 15 14 041 377 11 14
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041 854 54 54 info@swiss-chalet.ch
êê Chärnsmatt, Rothenburg ê (Superior) Ibis Budget Luzern City
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Altstadt Hotel Krone Ambassador Anker Boutique Hotel Weisses Kreuz Central Luzern De la Paix Des Alpes Drei Könige ibis Styles Luzern City
Schlüssel H 041 210 10 61 Thorenberg G 041 250 52 00 Arcade, Sins H 041 789 78 78 Balm, Meggen H 041 377 11 35 Holiday Inn Express, Luzern-Kriens H 041 545 69 00 Holiday Inn Express Luzern-Neuenkirch H 041 288 28 28 Lux, Emmenbrücke H 041 289 40 50 Taverne 1879, Bürgenstock H 041 612 60 00
Swiss Lodge
BnB Haus im Löchli Hammer, Eigenthal Jugendherberge Luzern Pickwick Sonnenberg, Kriens The Bed + Breakfast Gasthaus Kreuz, Meggen Swiss-Chalet B&B, Merlischachen
bnb_loechli@bluewin.ch info@hotel-hammer.ch luzern@youthhostel.ch welcome@hotelpickwick.ch info@hotelsonnenberg.ch info@theBandB.ch info@kreuz-meggen.ch
Hotels nicht klassiert nach hotelleriesuisse/GastroSuisse Alpha Alpina Luzern Altstadt Hotel Le Stelle Altstadt Hotel Magic Anstatthotel Business Apartments Appartements Hofquartier Beau Séjour Luzern AG B & B Bettstatt Neustadt HITrental AG Hotel Linde Luzern Lucerne Business Apartments Braui Luzernerhof Richemont RomeroHaus Tourist Hotel Bellevue, Pilatus-Kulm Schwendelberg
041 240 42 80 041 210 00 77 041 412 22 20 041 417 12 20
info@hotelalpha.ch info@alpina-luzern.ch info@lestelle.ch mail@magic-hotel.ch
041 755 00 03 041 410 43 47 041 410 16 81 041 210 43 09 041 311 29 29 041 410 31 93
mail@anstatthotel.ch info@appartements-luzern.ch info@beausejourlucerne.ch info@bettstatt.ch info@hitrental.com
079 663 89 20 041 418 47 47 041 375 85 80 041 249 39 29 041 410 24 74 041 329 12 12 041 340 35 40
mail@lucernebusinessapartments.ch hotel@luzernerhof.ch gastronomie@richemont.swiss romerohaus@igarbeit.ch info@thetouristhotel.ch hotels@pilatus.ch info@schwendelberg.com
Tourist Information Luzern Zentralstrasse 5, im Bahnhof | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 227 17 27 luzern@luzern.com | luzern.com
Pilatusstrasse 15, CH-6002 Luzern, Tel. +41 41 226 87 87, www.renaissance-luzern.ch
Design Jean Nouvel
Sempacherstrasse 14, CH-6002 Luzern, Tel. +41 41 226 86 86, www.the-hotel.ch
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DEM KLANG TÜR UND TOR GEÖFFNET: DAS KKL LUZERN Im Konzertsaal des KKL Luzern, geschaffen von Jean Nouvel und für seine phänomenale Akustik ebenso gerühmt wie für seine exquisite Architektur, finden die meisten Konzerte von Lucerne Festival statt. Schon im 19. Jahrhundert hatten kluge Köpfe mit Gefühl und Sinn für Geometrie ausgetüftelt, worauf es ankommt: Am besten klingt es, wenn der Saal die Form einer Schuhschachtel hat. Daran hielten sich Jean Nouvel und der amerikanische Akustiker Russell Johnson. Und noch mehr: Ihnen war von Anfang an klar, dass ein moderner Konzertsaal akustisch variabel sein muss, verlangen doch Bach und Bruckner unterschiedliche Klangbilder. Der akustische Baldachin über der Bühne — das Canopy —, die fünfzig drehbaren, bis zu acht Tonnen schweren Echokammertore, die Gipsreliefs und alle verwendeten Materialien erfüllen höchste akustische Ansprüche. Mithilfe von Schleusen, die jegliches Geräusch absorbieren, und einem Belüftungs-
system, das weit unter der Hörgrenze arbeitet, hat Russell Johnson eine weitere Grundlage jeder guten Akustik geschaffen: jene absolute Stille, in der sich die Klänge in ihrer gesamten Dynamik entfalten können — vom leisesten Pianissimo bis hin zum gewaltigsten Fortissimo. Dieses Qualitätsbewusstsein setzt sich in der Kulinarik fort: Mit einzigartigen MenüKompositionen komplettieren das Restaurant Lucide (16 GaultMillau-Punkte), das Le Piaf und die Seebar das Gesamterlebnis im KKL Luzern. KKL Luzern Europlatz 1 | CH–6005 Luzern t +41 (0)41 226 70 70 info@kkl-luzern.ch | kkl-luzern.ch 141
FESTIVAL-CITY LUZERN Die Festival-City Luzern begeistert rund ums Jahr: Klassik, Blues, Rock, Comics und packende Sportevents. Lucerne Festival | Sommer 9. August – 11. September 2022 www.lucernefestival.ch
Lucerne Blues Festival 5. – 13. November 2022 www.bluesfestival.ch
Fumetto Comic Festival Luzern April 2023 www.fumetto.ch
Spitzen Leichtathletik Luzern 30. August 2022 www.spitzenleichtathletik.ch
Lucerne Festival | Forward 18. – 20. November 2022 www.lucernefestival.ch
Zaubersee Festival 10. – 14. Mai 2023 www.zaubersee.ch
World Band Festival Luzern 24. September – 2. Oktober 2022 www.worldbandfestival.ch
Lilu Lichtfestival Luzern 12. – 22. Januar 2023 www.lichtfestivalluzern.ch
LUCERNE REGATTA 7. – 9. Juli 2023 www.lucerneregatta.com
SwissCityMarathon – Lucerne 30. Oktober 2022 www.swisscitymarathon.ch
Lucerne Festival | Frühjahr 31. März – 2. April 2023 www.lucernefestival.ch
BLUE BALLS FESTIVAL 21. – 29. Juli 2023 www.blueballs.ch
Luzern Luzern Tourismus Tourismus -Tourist – Tourist Information Information | Zentralstrasse | Zentralstrasse 5 | CH-6002 5 | CH-6002 Luzern Luzern Tel. +41 Tel. (0)41 +41 (0)41 227 17 2271717| luzern@luzern.com 17 | luzern@luzern.com | www.luzern.com | www.luzern.com
ZÜRICH BEKOMMT EINEN NEUEN RING Musikalische Leitung: Gianandrea Noseda Inszenierung: Andreas Homoki DAS RHEINGOLD 30 Apr 2022 DIE WALKÜRE 18 Sep 2022 SIEGFRIED 5 März 2023 GÖTTERDÄMMERUNG 5 Nov 2023 DER RING als Zyklus Spielzeit 23/24 Unterstützt durch die Freunde der Oper Zürich
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S. 1: Daniel auf der Mauer/Lucerne Festival – S. 4, 6, 25, 59, 62, 64, 69, 79, 97, 99, 100 und 141: Priska Ketterer/Lucerne Festival – S. 8, 15, 17, 96, 98 und 123 oben: Manuela Jans/Lucerne Festival – S. 19, 72 und 95: Marco Borggreve – S. 21, 67, 75 und 102: Dario Acosta – S. 23 und 58: John Rogers – S. 38: University of Arkansas Libraries Special Collections – S. 39: commons.wikimedia.org – S. 40: Raphael Perez – S. 41: Bibliothèque nationale de France, Paris – S. 42: Musée du Louvre, Paris – S. 43: Frank Driggs Collection – S. 44 und 109: Valentine Michaud – S. 45: Stefan Deuber/Lucerne Festival – S. 46, 114, 121 und 122: Patrick Hürlimann/Lucerne Festival – S. 51: Orlando Gilli – S. 52: Paul Stewart/ Decca – S. 53: Rodrigo Rosenthal – S. 54: Samuel Schalch – S. 55: The Japan Art Association/The Sankei Shimbun – S. 56, 57, 73 und 74: Peter Fischli/Lucerne Festival – S. 60: Olaf Heine/DG – S. 61: Jean-François Mousseau – S. 63: Akvilė Šileikaitė – S. 65: Suxiao Yang – S. 66: Beowulf Sheehan – S. 68: Uli Weber/Decca Classics – S. 70: Mark Baumgartner – S. 71: wildundleise – S. 76: Jeremy Mitchell – S. 77: Harald Hoffmann – S. 78: Mathias Benguigui – S. 80: Ben Ealovega – S. 81: Vandamm Studio. Photo courtesy of the Ira & Leonore Gershwin Trusts – S. 82: Fay Fox – S. 83: Pius Amrein – S. 84: Marc Doradzillo – S. 85: Ari Magg – S. 86: Kristian Schuller/DG – S. 87: Felix Broede – S. 88: tyshawnsorey. com – S. 89: Deutsche Grammophon – S. 90: Michiel Hendryckx – S. 91: Olivia Da Costa – S. 92: Sakari Viika – S. 93: Chris Christodoulou/BBC – S. 94: Michael Shingo Crawford – S. 101: Gerhard Klocker – S. 104: Iyodoh Kaneko – S. 105: Jack Hill/The Times – S. 106: Chris Singer – S. 107: Mlungisi Mlungwana – S. 108: Annick Ramp – S. 110: vianostringquartet.com – S. 111 und 112: Roger Mastroianni – S. 113: Olaf Malzahn – S. 115: Jake Turney – S. 120: Zen Grisdale – S. 123 unten: Johanna Unternährer/Lucerne Festival
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DAS FESTIVAL-TEAM
GESAMTLEITUNG
KAUFMÄNNISCHER BEREICH
Michael Haefliger*, Intendant Alexandra Lankes
Danièle Gross*, Kaufmännische Leitung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Nina Steinhart, Leitung Katharina Schillen Sponsoring & Friends Marianna Rossi, Leitung Claudia Cavallari | Cynthia Coletto | Katja Fleischer | Luca Gnos | Isabelle Köhler | Katharina Stadlin
KÜNSTLERISCHER BEREICH
Finanzen & Personal Marcel Kaufmann | Stephanie Murray-Robertson Marketing & Digitale Entwicklung Bettina Jaggi, Leitung Jovana Bozic | Mariagrazia Panzarella | Jason Planzer | Anna-Barbara Rothen Verkauf & Gästeservice Dominik Wirth, Leitung Felix Baumann | Aline Baumgartner | Claudia Cavallari | Hana Javorska | Brigitte Keller | Regina Meyer * Mitglied der Geschäftsleitung
Christiane Weber*, Leitung Künstlerisches Büro Katharina Christen | Silvia Rösselet | Susanne Stähr, Dramaturgie | Monika Widler Lucerne Festival Contemporary Felix Heri, Leitung Lea Arnet | Mark Sattler, Dramaturgie Redaktion Susanne Stähr, Leitung Denise Fankhauser | Malte Lohmann
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IMPRESSUM
Lucerne Festival Hirschmattstrasse 13 | Postfach | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 226 44 00 | f +41 (0)41 226 44 60 info@lucernefestival.ch | lucernefestival.ch Verkauf & Gästeservice Lucerne Festival | Postfach | CH–6002 Luzern t +41 (0)41 226 44 80 ticketbox@lucernefestival.ch | lucernefestival.ch Herausgeber Stiftung Lucerne Festival Intendant Michael Haefliger Redaktion und Texte Susanne Stähr, Malte Lohmann Konzept Corporate Design MetaDesign Zürich Satz und Realisation Denise Fankhauser Inserate Mariagrazia Panzarella Druck Engelberger Druck AG, Stans Dieses Programm wurde im März 2022 publiziert. Änderungen vorbehalten. Alle abgedruckten Preise ohne Gewähr. Folgen Sie Lucerne Festival auf
Diese Drucksache ist nachhaltig und klimaneutral produziert nach den Richtlinien von FSC und ClimatePartner.
Printed in Switzerland | © 2022 by Lucerne Festival 148
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