Ludwig Maximilans Universität Institut für Theaterwissenschaft Sommersemester 2010 Seminar: Theater analysieren Dozent: PD Dr. Andreas Englhart
Luk Percevals Projekt The Truth About The Kennedys vor dem Hintergrund des ‚politischen Theaters’ Erwin Piscators Sarah Clemens 2.Semester August 2010
Inhaltsverzeichnis Luk Percevals Projekt The Truth About The Kennedys vor dem Hintergrund des ‚politischen Theaters’ Erwin Piscators 1. 2. 3.
Einleitung Das ‚politische Theater’ Erwin Piscators: technische, ideologische und moralische Intentionen Das dokumentarische Theater im 20. und 21. Jahrhundert – Piscator und Perceval im Vergleich
S.2 S.3‐4 S.5
3.1 Trotz alledem! und The Truth About The Kennedys – der S.5‐7 Versuch eines Brückenschlags
3.2 Die Bedeutung der Bild‐ und Videoprojektionen in The Truth About The Kennedys Fazit Literatur‐ und Quellenverzeichnis
4.
Anlagenverzeichnis extern: Anlagen
S.7‐9 S.10 S.11 S.12
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1.Einleitung
In meiner Hausarbeit werde ich das von Luk Perceval am Thalia
Theater am 4. September 2009 uraufgeführte Projekt The Truth About The Kennedys1 vor dem Hintergrund des politischen und dokumentarischen Theaters Erwin Piscators diskutieren. Ich bin mir durchaus bewusst, dass die Analyse auf Grund der Einschränkung der Hausarbeitsgröße nur eine Einleitung in das Thema darstellen kann. Dennoch möchte ich versuchen, Parallelen
zwischen
den
in
Piscators
Schriften
manifestierten
Bühnentechnik‐Ansprüchen und der Verwendung von Technik und Medien in
Percevals
The
Kennedys
zu
ziehen
und
sie
in
einen
gesellschaftshistorischen Zusammenhang bringen. Dazu werde ich in der Analyse auf Piscators Inszenierung Trotz alledem! (Schauspielhaus Berlin, 12. Juli 1927) eingehen. Abschließend werde ich untersuchen, ob an Hand des Vergleichs erkennbar wird, inwiefern Piscators Ideen und Ansätze bezüglich seiner Vorstellung von Theater immer noch verwendet werden oder sich sogar weiterentwickelt haben.
1 Anm.d.R.: fortan abgekürzt mit ‚The Kennedys’.
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2. Das ‚politische Theater’ Erwin Piscators: technische, ideologische und moralische Intentionen In seinem 1928 verfassten Aufsatz rechtfertigt Piscator seine Idee des ‚politischen Theaters’ mit der Notwendigkeit der Ankettung des Theaters an die Gegenwart2. Das Theater soll „ganz [bewusst] Spiegel der Zeit und der sie gestaltenden Kräfte [...] sein“3; die innere Beziehung des Theaters zu der Zeit sei die Grundvoraussetzung und das letzte Ziel.4 Es solle im Theater aber keineswegs um eine Kunst ihrer selbst Willen gehen sondern selbige soll stets aus dem dichterischen Prozess heraus entstehen, neue Probleme und Ideen der Gesellschaft zu verarbeiten5. In seinen Forderungen an die Regie6 schreibt Piscator, dass der Regisseur nur aus seinen eigenen Erfahrungen und Erlebnissen her Grundlage für sein Werk schaffen könne. Ferner sei auch die Verbindung von Bühne und Technik nicht das Wesen des ‚politischen Theaters’: „Nur wenn diese Mittel nicht um ihrer selbst willen, als interessanter Aufputz verwendet werden, sondern aus einer bestimmten weltanschaulichen Idee heraus[…] – nur dann vermögen diese Mittel den Absichten der Inszenierung gerecht zu werden“7. Piscator spricht sich für eine „Sprengung der verengenden Guckkastenbühne“8 und ein Empfänglich‐ Machen des Zuschauers für „die Energien, die von der Bühne ausgehen“9 aus.
In einem früheren Aufsatz von 1927 geht Piscator auf die technischen
Ansprüche seines Theaters ein, die er mit der Notwendigkeit der „größten Anschaulichkeit“10 rechtfertigt:
2 vgl. Erwin Piscator, Schriften Bd.2: Aufsätze Reden Gespräche. Hrsg. von
Ludwig Hoffmann, Henschelverlag Berlin 1968, S.32. 3 Piscator, 1968, S.33. 4 Piscator, 1968, S.32. 5 vgl. Piscator, 1968, S.34. 6 vgl. Piscator, 1968, S.34. 7 Piscator, 1968, S.35. 8 Piscator, 1968, S.35. 9 Piscator, 1968, S.37. 10 Erwin Piscator, Theater der Auseinandersetzung: Ausgewählte Schriften und Reden. Suhrkamp Verlag Berlin 1977, S.10.
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Die Verwendung des Films im Theater regle den motorischen Ablauf der Vorstellung und hebe die Begriffe ‚Zeit’ und ‚Raum’ auf11. Neben dem Film steht „als halbstarre Kulisse“12 die Projektion in seinem Theater: Sie „vermittelt Anschauung durch die Reproduktion aller erreichbaren und geeigneten Einzelheiten“13 und schafft weiter „erklärende und vertiefende Zusammenhänge“14.
Über die Bühne schreibt er, dass sie stets beweglich sein soll, in „allen
kleinsten Teilen“15. Die Beleuchtung solle ihre Abhängigkeit vom Raum verlieren und somit eine wichtige Stellung in der Komposition jeder einzelnen Szene gewinnen16.
Abschließend und zusammenfassend ein Zitat Piscators über seine
Auffassung der Technik in seinen Inszenierungen: „Diese technischen Elemente der modernen Bühne ermöglichen die Aufführung des zukünftigen epischen Dramas, das mit allen seinen Beziehungen und Zusammenhängen die universelle Bühnenkunst schaffen wird. Die Bretter, die die Welt bedeuten sollen, müssen sie ganz bedeuten.“ (Piscator, 1977, S.11.)
11 Piscator, 1977, S.10. 12 Piscator, 1977, S.10. 13 Piscator, 1977, S.10. 14 Piscator, 1977, S.10. 15 Piscator, 1977. S.11.
16 vgl. Piscator, 1977, S.11.
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3. Das dokumentarische Theater im 20. und 21. Jahrhundert – Piscator und Perceval im Vergleich Zwischen der Arbeit von Erwin Piscator und der von Luk Perceval liegt eine Zeitspanne von 60 bis 90 Jahren. Trotzdem sind Ähnlichkeiten erkenn‐ und benennbar, die in den folgenden Abschnitten genauer untersucht werden sollen. 3.1 Trotz alledem! und The Truth About The Kennedys – der Versuch eines Brückenschlags
Für seine Revue Trotz alledem! arbeitete Piscator im Jahre 1925
erstmals auf der alleinigen Grundlage politischer Dokumente. Das Stück beinhaltete die Epoche vom Ausbruch des 1. Weltkrieges bis zur Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht und zeigte Originalfilmaufnahmen des 1. Weltkriegs die dem Reichsarchiv entnommen waren17. Hier lässt sich bereits eine wesentliche Gemeinsamkeit beider Inszenierungen erkennen: Luk Perceval verwendet in The Kennedys (Uraufführung 4. September 2009) gegen Mitte des Stücks eine Projektion einer Originalbuntfilmaufnahme der Ermordung John F. Kennedys, in einer Schleife, in Zeitlupe abgespielt. Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Produktionen ist das Zurückgreifen auf eine
Drehscheibentechnik
im
Bühnenbild.
Piscator
hierzu:
„die
Selbstständigkeit des Gerüsts, das auf einer Drehscheibe eine eigene Welt in sich ist, hebt den Guckkasten der bürgerlichen Bühne auf. Es könnte auch im freien Raum stehen.“18 In einem früheren Gespräch mit Thomas Irmer lässt sich auch bei Perceval ein ähnlicher Gedanke in Bezug auf den Zuschauer feststellen: „Mein Ziel ist es, auf der Bühne einen Raum zu schaffen, in den der Zuschauer seine eigene Wirklichkeit projiziert.“19 In Bezug auf sein Projekt The Kennedys lässt Perceval verlauten, dass er viel Wert auf die 17 vgl. Erwin Piscator, Zeittheater: ‚Das Politische Theater’ und weitere
Schriften von 1915 bis 1966. Hrsg. von Burghard König, Rowohlt Verlag, Reinbeck bei Hamburg 1986, S.63ff. 18 Piscator, 1986, S.65. 19 Luk Perceval, Theater und Ritual. Alexander Verlag Berlin 2005, S.130.
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Assoziationen der Zuschauer legt20 ‐ diese sollen zum einen durch die im Projekt gespielte Gitarren‐Live‐Musik in den Köpfen der Zuschauer entstehen und zum anderen durch die Verwendung von Mikrofonen für die Schauspieler, auf die Perceval auch schon in früheren Projekten zurückgegriffen hat: Durch die Mikrofone und unterstützt durch die Drehscheibentechnik, ist der Zuschauer in der Lage, seinen Fokus selber zu bestimmen und kann dadurch mit seinen eigenen Assoziationen seine eigene Geschichte entwickeln21.
Auf inhaltlicher Basis lässt sich ein ähnliches Phänomen in beiden
Produktionen erkennen. Piscator schreibt über die Arbeit an Trotz alledem!: „Zum [ersten Mal] waren wir konfrontiert mit der absoluten, von uns selbst erlebten Wirklichkeit. Und sie hatte genau solche Spannungsmomente und dramatischen Höhepunkte wie das gedichtete Drama, und von ihr gingen genauso starke Erschütterungen aus. Allerdings unter der einen Voraussetzung, [dass] es eine politische [...] Wirklichkeit ist.“ (Piscator, 1986, S.66.)
Interessanterweise deckt sich diese Feststellung mit der Idee und Intention Percevals in The Kennedys: „Statt also einen alten Mythos auf die Bühne zu bringen, entschied ich mich für einen zeitgenössischen Mythos, etwas, was die meisten Leute noch kennen“22. Für Perceval hat die Geschichte der Kennedys ähnliche Züge wie zum Beispiel die der Orestie: „Die Familie ist zerstört, und die Demokratie muss ganz neu erfunden werden. Da sehe ich sehr starke Parallelen“23. Es gibt also ähnliche Erzählstrukturen und Spannungsmomente wie im gedichteten Drama. Wie aber schon bei Piscator, handelt es sich bei Percevals Projekt um eine Dokumentation und eine in Wirklichkeit stattgefundene ‚Geschichte’ – ganz gleich, welche Details derselben historisch ‚korrekt’ sind und welche nicht. Die Wichtigkeit der Gegenwartspräsenz
im
Theater
betonen
beide
Theatermacher
20 Luk Perceval, Gesprächsprotokoll. 14.08.2010, S.1. 21 vgl. Perceval, 2005, S.151. 22 Perceval, 2010, S.2.
23 Luk Perceval, „Es gibt keine Wahrheit: Ein Gespräch mit dem Regisseur Luk
Perceval“ in: The Truth About The Kennedys, Programmheft Nr.1, Spielzeit 2009.2010. Hrsg. von Thalia Theater Hamburg GmbH, Hamburg 2009, S.17.
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gleichermaßen24. Diese ist ferner wichtig für den Einbezug der Zuschauer, die sich größtenteils an das im Theater stattfindende Ereignis noch erinnern können.
Auch auf formaler Ebene lässt sich ein gemeinsamer Gedanke bei
beiden Regisseuren erkennen – dieser begründet sich vor allem in der Meinung, dass Theater eine Notwendigkeit zum Politischen besitzt. So Perceval über politisches Theater: „Wenn das politische Theater, das heute sehr nötig ist, urteilt und verurteilt, dann macht es sich verdächtig“25. Diese Aussage deckt sich mit der Aussage Piscators: „Die reine Kunst, der das Theater angeblich ausschließlich zu dienen berufen ist, soll das Recht haben, Ideen zu gestalten, keineswegs aber eine Tendenz zu propagieren“26. Urteil und Propaganda, Verurteilung und Einfluss sind kategorisch von der Theatervorstellung Beider ausgeschlossen. Ferner ist zu erwähnen, dass Piscator bereits behauptet der Regisseur könne nur aus seinen eigenen Erfahrungen und Erlebnissen her schöpfen27, und die Idee zum Projekt The Kennedys streng mit Luk Percevals Kindheit und seiner Familie, mit seiner Erziehung und seinen Erlebnissen und Erinnerungen verknüpft ist28. 3.2 Die Bedeutung der Bild und Videoprojektionen in The Truth About The Kennedys
Wie schon in der Einleitung zum ‚politischen Theater’ erwähnt geht es
Erwin Piscator bei der Verwendung von Technik nicht um ihren „Selbstzweck“29. Auch in The Kennedys gibt es viele technische Mittel (z.B. Live‐Musik, Mikrofone für die Schauspieler oder eine Drehscheibentechnik in Bühnenbild), die jeweils ihre eigene dem Projekt dienende Funktion 24 vgl. Perceval, 2010, S.1 und vgl. Fußnote 3. 25 Perceval, 2005, S.126. 26 Piscator, 1968, S.34.. 27 siehe Fußnote 6. 28 vgl. Perceval, 2010, S.1. 29 Piscator, 1986, S.125.
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beinhalten. Hier soll jedoch auf ein besonderes technisches Mittel eingegangen werden, welches die gesamte Aufführung prägt: die stete Verwendung von Bild‐ und Videoprojektionen.
Luk Perceval lässt in einem Interview im August 201030 mindestens
zwei Bedeutungsebenen dieser Projektionen erkennen: 1. Die äußere Ebene: die Projektionen verändern sich im Laufe der Geschichte
der
Kennedys
auf
der
Bühne
parallel
zur
Medienentwicklung des 19.‐21. Jahrhunderts. Beginnend bei unscharfen Schwarzweiß‐Bildern, über erste Buntbild‐ und Videoaufnahmen, hinzu Internetvideos. Ein Zitat der immens schnell fortschreitenden Medienentwicklung, die eigentlich erst in den 1950er Jahren mit dem Einzug der Privatfernseher begonnen hat und sich bis in die Gegenwart, kaum 50 Jahre später, zieht, in der das Internet das Hauptmedium der Informationsquelle geworden ist31. 2. Die inhaltliche Ebene: Während der Recherche zu The Kennedys entstand für Percevals 16‐köpfiges Team zugleich ein Bild über die Gesellschaft der gesamten Welt und der Vereinigten Staaten von Amerika. Gerade die Kennedys haben sich, so Perceval, die Medialisierung von Anfang an zu Nutze gemacht: „sämtliche Bilder der Kennedys sind immer nur repräsentativ, eine Scheinwelt, nie ein Abbild der Innenwelt oder der Abgründe, die sich eigentlich dahinter verstecken. Alles ein großes Theater“32. Zur Bedeutung der Projektionen sagt Perceval, „die Kennedys haben die Welt damals mit Charme und Schlitzäugigkeit verführt. Diese Verführung wollte ich wieder aufrufen und hierfür war das Bild wichtig.“33 Perceval zitiert hiermit die Emotionen, die der Zuschauer beim Betrachten der Bilder empfindet und appelliert an Stanislawskis ‚Emotionales Gedächtnis’. 30 Perceval, 2010. 31 vgl. Perceval, 2010, S.2. 32 Perceval, 2010, S.2. 33 Perceval, 2010, S.3.
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Eine Erfahrung, die er selbst während der Recherche gemacht hat: Bilder, die einmal bestimmte Emotionen in einem Menschen ausgelöst haben sind in der Lage, dieselben Emotionen bei erneutem Betrachten wieder hervorzurufen34. Es kommt in The Kennedys zu einer Art Verdopplung der Vermarktungsmittel; dadurch wird dem Zuschauer allmählich die Medienmanipulation und Selbstvermarktung der Kennedys bewusst. Diese zieht sich, so Perceval, bis in die heutige Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. Der amtierende Präsident Barack Obama zum Beispiel habe ebenfalls von der Macht der Kennedy‐Familie profitiert35. Diese Ergebnisse zeigen wie zeitgenössisch und gegenwartsbezogen Percevals Projekt ist. Es entspricht damit sämtlichen Ansprüchen die Piscator für sein ‚politisches Theater’ erhoben hat.
34 vgl. Perceval, 2010, S.3. 35 vgl. Perceval, 2010, S.1.
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3. Fazit Überraschenderweise habe ich während meiner Hausarbeit mehr Parallelen zwischen Piscators ‚politischem Theater’ und Percevals The Kennedys gefunden, als ich ursprünglich erwartet hatte. Eine eindeutige Tendenz ist die bewusste und mit bestimmten Intentionen verbundene Verwendung von Technik und der Bezug zur gesellschafts‐politischen Gegenwart. Unabhängig davon, ob es von Anfang an Luk Percevals Intention war oder nicht, führt er die Arbeit Erwin Piscators auf eine besondere Weise fort – die Technik‐ und Medienentwicklung miteinbezogen. Wenn man die persönlichen politischen Ansichten Piscators außer Acht lässt, kann man durchaus
behaupten,
dass
seine
Anfang
des
20.
Jahrhunderts
durchschlagenden und innovativen Ideen bis heute nicht aus dem Theater wegzudenken sind, was jedoch niemals sein Verdienst allein ist, sondern sich in der Entwicklung der Medien und Kommunikation, der Tendenz hin zur Informationsgesellschaft begründet. Mit Luk Percevals The Kennedys kann man aber meiner Meinung nach zu Recht behaupten, eine der Idee Piscators würdige Nachfolge dokumentarischen und politischen Theaters bezeugt zu haben, die – eben widersprüchlich zum Titel ‐ niemals für sich beansprucht ‚die eine gültige Wahrheit’ zu präsentieren, sondern dem Zuschauer offen lässt, welche Wahrheit er selbst glauben möchte. Damit ist diese Form des politischen Theaters strenggenommen unpolitisch, da im Weitesten Sinne neutral und nicht propagierend. Es ist keine Werbeveranstaltung sondern eine
kritische
Hinterfragung
der
Medienmanipulation
und
Machtbeanspruchung der Menschen in der sie umgebenden Gesellschaft.
10
Literatur und Quellenverzeichnis
Perceval, Luk. „Es gibt keine Wahrheit: Ein Gespräch mit dem Regisseur Luk Perceval“ in: The Truth About The Kennedys, Programmheft Nr.1, Spielzeit 2009.2010. Hrsg. von Thalia Theater Hamburg GmbH, Hamburg 2009. ‐ ‐
Gesprächsprotokoll. 14.08.2010 (siehe Anlagenverzeichnis). Theater und Ritual. Alexander Verlag Berlin 2005.
Piscator, Erwin. Schriften Bd.2: Aufsätze Reden Gespräche. Hrsg. von Ludwig Hoffmann, Henschelverlag Berlin 1968. ‐ Theater der Auseinandersetzung: Ausgewählte Schriften und Reden. Suhrkamp Verlag Berlin 1977. ‐ Zeittheater: ‚Das Politische Theater’ und weitere Schriften von 1915 bis 1966. Hrsg. von Burghard König, Rowohlt Verlag, Reinbeck bei Hamburg 1986.
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Anlagenverzeichnis i. ii.
Thalia Theater Hamburg GmbH, The Truth About The Kennedys. DVD, Video von Philipp Bußmann, Hamburg 2009. Luk Perceval, Gesprächsprotokoll. 14.08.2010 S.1‐3.
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