vivo Fruehling 2017

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MAGAZIN DER LUNGENLIGA /// FRÜHLING 2017

AUF REISEN TROTZ EINER LUNGEN­ ERKRANKUNG

S. 15 VERLOSUNG: GEWINNEN SIE EINE ÜBER­NACHTUNG IM HERZEN VON LAUSANNE


INHALTSVERZEICHNIS

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REPORTAGE

MEINE FLUGREISE NACH FUERTEVENTURA

EDITORIAL

Liebe Lungenkranke: Sie sind auch gesund!

8–9

LUFTHOLTAGE

12–13

REISETIPPS

Sind Sie lungenkrank? Eine Reise zeigt Ihnen, dass reich­ lich Gesundheit in Ihnen steckt! Fehlt Ihnen der Mut? Eine Reise kann Ihnen zeigen, dass Sie ordentlich gute Laune versprühen können!

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Sind Ihnen Kontakte selten geworden? Eine Reise mit anderen Lungenkranken kann Ihnen zeigen, dass ein tolles Stück Geselligkeit in Ihnen steckt! Sind Sie ein Lungen­ kranker, der gerne reisen möchte? Die Lungenliga nimmt alles mit, um Ihnen einen Ferien­aufenthalt zu ermögli­ chen! Sind Sie vielleicht etwas scheu? Kein Problem, die Luftholtage der Lungenliga helfen Ihnen, unkompliziert Kontakte zu knüpfen!

KOLUMNE

4 REPORTAGE 8 LUFTHOLTAGE

15 VERLOSUNG 16 KOLUMNE

10 STUDIE

18 EXPERTEN-TIPPS

11 SELBSTHILFE

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CARTO­ON

12 REISETIPPS 13 INTERVIEW 14 SAUERSTOFF­ TANKSTELLEN

Titelbild Luftholtage in Spotorno: Damit der Flüssig­sauerstoffBehälter beim Entspannen am Meer nicht nass wird, hat das Begleitteam eine Haltevorrichtung errichtet. Impressum vivo Nr. 1 / 2017 vivo erscheint vier- bis sechsmal pro Jahr für Patientinnen und Patienten, Interessierte, Mitglieder, Spenderinnen und Spender der Lungenliga. Abobeitrag (CHF 5.– pro Jahr) im Mitgliederund Spenderbeitrag inbegriffen. Verlag und Redaktion: Lungenliga Schweiz, Chutzenstrasse 10, 3007 Bern, Tel. 031 378 20 50, Fax 031 378 20 51, vivo@lung.ch, www.lungenliga.ch Konzept und Layout: IN FLAGRANTI COMMUNICATION, Lyss Übersetzungen: Syntax Übersetzungen AG, Thalwil Druck: Stämpfli AG, Bern

Sie sind nicht nur krank! Deshalb: runter vom Sofa! Es bläst frischer Wind in die Segel! Als Vertrauensarzt der Luftholtage widerspreche ich dem resignierten Starren auf die Krankheit.

Wie viele Menschen habe ich als Arzt begleitet, welche die Reise als Kranke antraten – und am Ende der Reise gesagt haben: «Vieles an mir ist gesund!» In der Tat: Der kranke Lungenkranke kann durch einen Ferienaufenthalt zu einem gesunden Lungenkranken werden. Der gesunde, lachende Lungenkranke – welch wunderbare Verwandlung! Das vorliegende Heft soll Lungenkranken und Angehö­ rigen Hilfe und Rat bieten beim Planen eines Ferien­ aufenthalts. Die vielen Tipps sollen Mut machen und zeigen, wie vielfältig die Reisemöglichkeiten sind. Die Lungenliga ermuntert zu gut geplanten Reisen. Wo sie individuell nicht möglich sind, bietet die Lungenliga von Arzt und Fachpersonen begleitete Reisen an. Auch davon ist im vorliegenden Heft die Rede.

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der nächsten Reise!

Dr. med. Dr. h.c. Andreas Knoblauch Vertrauensarzt Luftholtage der Lungenliga Schweiz

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REPORTAGE

Meine Flugreise nach Fuerteventura Die 63-jährige Marietta Ritz leidet an COPD. Wegen dieser Krankheit auf das Reisen verzichten will sie aber nicht. Im November ist sie nach Fuerteventura geflogen und hat für die Lungenliga ihre Reiseerfahrungen aufgeschrieben. Text und Fotos: Marietta Ritz

Fuerteventura soll mein Ziel sein, vier Stunden Flugzeit an die Sonne, weg von Nebel und Kälte. COPD Stadium GOLD III mit einer Lungenfunktion von noch 40 Prozent, das ist meine Diagnose. Dennoch ist Reisen ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens, nur weil ich die chronisch obstruktive Lungenkrankheit habe, möchte ich nicht damit aufhören.

Zu den Vorbereitungen: Meine kantonale Lungenliga gibt Auskunft darüber, welche Sauerstoffgeräte im Flugzeug akzeptiert sind; zudem finde ich wertvolle Informationen auf der Website der Lungenliga. Weiter bietet beispiels­ weise die Swiss eine reisemedizinische Beratung. Bereits am Telefon erklären mir Fachpersonen der Swiss, was zu tun ist, damit ich an Bord mit Sauerstoff versorgt bin.

«Meine kantonale Lungenliga gibt Auskunft darüber, welche Sauerstoffgeräte im Flugzeug akzeptiert sind.»

Bei der Wahl der Unterkunft entscheide ich mich für die im Süden von Fuerteventura, an der Costa Calma gelegene Anlage Bahia Calma, die einem Schweizer gehört und von zwei Deutschen geführt wird. Diese sind sehr herzlich und gehen auf Sonderwünsche ein, vor allem, wenn man eine gesundheitliche Einschränkung hat. Es ist geplant, in der Anlage ein medizinisches Zentrum aufzubauen, das auf lungenkranke Menschen spezialisiert ist. Bereits jetzt gibt es dort Bungalows, in denen man selber kocht, es wird täglich geputzt und Einkaufsmöglichkeiten gibts in unmittelbarer Nähe. Zum Strand sind es nur gerade vier Minuten, aber es gibt in der Anlage auch einen beheizten Pool. Ich entscheide mich bei der Buchung für ein Appartement, wo ich selbstständig bin. Sollte ich Sauerstoff brauchen, kann ich die Maske anziehen und mich entspannen – ohne Zuschauer und mitleidige Blicke der Hotelgäste.

Jedoch muss ich mich vor der Reise gut informieren: Wie kann ich mit Sauerstoff reisen? Welche Möglichkeiten gibt es? Und vor allem: Wo und in welchen Ländern herrscht ein angenehmes Klima, welches mir das Atmen erleichtert? Nicht über 30 Grad sollte es sein, aber auch nicht zu kalt. Und politisch sollte die Situation so sein, dass man das Land ohne Ängste bereisen kann. Diese Anforderungen erfüllt Fuerteventura, eine der Kanarischen Inseln, welche ein wunderbares Klima haben und auf denen sehr viele Lungenpatienten den Winter verbringen.

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REPORTAGE

«Haben Sie meinen Sauerstoff dabei?»

Am 10. November 2016 geht es endlich los, meine Schwes­ ter begleitet mich auf dieser Reise. Normalerweise kann man den Koffer am Abend vorher am Bahnhof aufgeben, mit der Bahn anreisen und am Flughafen einfach auf das Gate gehen. Wegen technischer Probleme ist dies für uns leider nicht möglich. Im Nachhinein würde ich die An- und die Rückreise deshalb nicht mehr mit dem Zug machen, denn als COPD-Patientin ist es sehr anstrengend, mit Gepäck zu reisen, und es gibt sehr wenig Leute, die helfen, das Gepäck in den Zug zu tragen. Eher würde ich jemanden fragen, ob er mich an den Flughafen fährt und von dort wieder abholt.

«Immer wieder kommt die Flugbegleiterin vorbei und überzeugt sich, dass noch alles in Ordnung ist.» Nachdem wir am Flughafen eingecheckt haben, ist es Zeit, an Bord zu gehen. Meine erste Frage an die Flugbegleiterin: «Haben Sie meinen Sauerstoff dabei?» – «Ja, es ist alles vorhanden», sagt sie und bittet mich, ihr ein Zeichen zu geben, wenn ich Sauerstoff brauche. Als ich dies tue, kommt sie und richtet mir den Sauerstoff ein; ich habe sofort ein gutes, sicheres Gefühl und kann die Reise jetzt entspannt geniessen. Immer wieder kommt die fürsorgliche Flugbegleiterin vor­ bei und überzeugt sich, dass noch alles in Ordnung ist. Nach vier Stunden Flugzeit sind wir gelandet. Ich weiss, dass ich nun ganz langsam zur Gepäckausgabe gehen muss, es darf keine Hektik geben und vor allem darf ich

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kein Handgepäck tragen. Das würde meine Lungenkapa­ zität belasten. Wir werden bereits erwartet von einem Chauffeur, der sich sofort um das Gepäck kümmert. Und als wir aus dem Flughafengebäude kommen, merke ich, dass hier ein anderes Klima herrscht, welches mich viel besser atmen lässt …

Das Leben spielt sich von mor­ gens bis abends draussen ab, nur zum Schlafen bin ich im Zimmer. Jeden Tag bin ich aktiv, mache Spaziergänge und Übungen für meinen Körper und merke, dass ich Tag für Tag besser atmen kann. Die saubere und milde Luft, die angenehmen Temperaturen und der Aufenthalt auf wenigen Metern über Meer, wo es viel mehr Sauerstoff in der Luft hat als in der Schweiz, tun mir gut: In den zwölf Tagen brauche ich mein Sauerstoffgerät nie, es geht mir immer sehr gut und ich fühle mich extrem wohl. Austausch mit anderen Betroffenen

Mildes Klima im Winter

Nach gut einer Stunde Autofahrt über die Insel kommen wir an unserem Ziel in Costa Calma an. Ich hatte die Insel als karge Vulkaninsel in Erinnerung, nun ist sie mit einem grünlichen Hauch überzogen. Das ist so, weil es ein paar Tage vorher geregnet hat. Die Erde hier ist so warm, dass, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt, die Pflanzen sofort zu spriessen beginnen. Die Leute an der Rezeption von Bahia Calma empfangen uns sehr freundlich und weisen uns ein schönes Appartement zu, das gut gelegen ist, natürlich mit Meerblick. Es ist herr­ lich warm und es geht ein angenehmer Wind, sodass man keine grosse Hitze spürt. Auf dieser Insel ist das Klima sehr mild, auch im Hochsommer ist es nicht viel über 30 Grad und im Winter nicht unter 20 Grad, optimal also für Menschen mit verschiedenen Krankheiten. Lungenkranke oder Rheumapatientinnen und -patienten, alle fühlen sich sofort besser. Im Norden der Insel herrscht ein wesentlich raueres Klima, in den Wintermonaten sollte man deshalb besser im Süden buchen.

Während meines Aufenthaltes lerne ich sehr viele COPDPatientinnen und -Patienten kennen. Es sind Leute aus Deutschland, aber auch aus der Schweiz. Alle bestätigen mir, dass sie im Winter für längere Zeit hierher kommen. Es ist ein schöner Austausch untereinander und man fühlt sich plötzlich nicht mehr allein mit dieser Krankheit. Man hört so viele Leute husten und weiss, dass ganz viele hier sind, die mit der Lunge Probleme haben. Meine Erfahrung mit Menschen aus Deutschland zeigt mir zudem, dass wir in der Schweiz eine wesentlich bessere Betreuung haben – einerseits durch die Lungenliga, andererseits auch durch unsere gut ausgebildeten Ärzte. Nach zwölf Tagen geht es wieder zurück in die Schweiz. Für eine effektive Verbesserung der Lungenfunktion sollte man während des Winters ein bis zwei Monate in diesem Klima leben können – mein Ziel nach der Pensionierung!

COPD – frühe Diagnose hilft – In der Schweiz leiden rund 400 000 Menschen an COPD. – In 9 von 10 Fällen wird COPD durch Rauchen verursacht. – Vorboten sind oft chronischer Husten und teils auch Auswurf. Die Krankheit engt die Atemwege langsam, aber stetig ein, bis hin zu starker Atemnot. – COPD ist nicht heil-, aber stabilisierbar. Die Beschwerden können mit verschie­ denen Therapien, u. a. einer Sauerstoff­ Therapie, wesentlich verringert werden. www.lungenliga.ch/copd

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LUFTHOLTAGE

Luftholen mit der Lungenliga Sechs mehrtägige Reisen bietet die Lungenliga 2017 an. Diese Ferien geben nicht nur den Menschen mit Atembehinderungen neue Energie, sondern auch deren Angehörigen. Text: Regula Bur  •  Bilder: Sandra Gasser und Thomas Baumann

«Für mich war die MittelmeerKreuzfahrt eine lehr- und aufschlussreiche Reise. Es war schön zu erfahren, was ich trotz der Krankheit alles noch tun kann. Die Reise bedeutete ein Stück Freiheit.»

«Ich freue mich jedes Jahr aufs Neue, zu entdecken, wohin die Reisen der Luftholtage führen. Ich war schon mehrmals dabei und weiss, dass mir die Abwechslung guttut.» Hans Ganz (65) Gossau ZH

Uta Witzstrock (63) Brig-Glis VS

«Als ob sie einen Sechser im Lotto hätten – so reagieren viele Patientinnen und Patienten, wenn ich ihnen mitteile, dass sie aufgrund des Entscheides unseres Vertrauensarztes an den Luftholtagen dabei sind», sagt Nadia Schawalder. Seit 16 Jahren ist sie zuständig für die Organisation der Luftholtage, der von Fachpersonal begleiteten Gruppen­ reisen, welche die Lungenliga Schweiz Menschen mit Atem­ behinderungen und deren Angehörigen ermöglicht. Neue Reise nach Charmey

Insgesamt 135 Lungenliga-Patientinnen und -Patienten sowie deren Angehörige nahmen 2016 an den fünf an­gebotenen Gruppenreisen teil. All diese Reisen werden auch 2017 wieder durchgeführt – und eine kommt sogar noch hinzu. «Im Juli werden wir das erste Mal mit einer Gruppe nach Charmey im Kanton Freiburg fahren», sagt Nadia Schawalder. Gerade weil die Mobilität bei vielen Sauerstoffpatientinnen und -patienten wegen ihrer körperlichen Verfassung sowie des ständigen Bedarfs an Sauerstoff eingeschränkt ist, sei ein Angebot wie die Luftholtage besonders wichtig, findet Nadia Schawalder. Denn um die Sauerstoffver­sorgung müssen sich die Teilnehmenden an den Luft­holtagen keine Sorgen machen, auch steht ihnen stets ein Arzt oder Fach­ personal zur Seite. Teurer als andere Reisen sind die Luft­

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holtage trotz diesen Extras nicht: Die Reisenden bezahlen die Reisekosten, den Aufenthalt und die Verpflegung. Die Organisation und die Entschädigung der Begleitpersonen werden über Spenden finanziert.

«Um die Sauerstoffversorgung müssen sich die Teilnehmenden an den Luftholtagen keine Sorgen machen.» Insbesondere bei den Ferien am Meer dauert es deshalb oft nicht lange, bis ein Angebot ausgebucht ist. Immer wieder gebe es deswegen Enttäuschungen, erzählt Nadia Schawalder. Auch komme es vor, dass sie einer Person absagen müsse, weil deren Gesundheitszustand den Reiseanforderungen nicht genüge. «Das bricht mir jeweils fast das Herz. Aber um Personen, die quasi rund um die Uhr auf fremde Hilfe angewiesen sind, zu betreuen, haben wir schlicht zu wenig Fachpersonal dabei.»

Noch einmal im Meer schwimmen

Offerte per il Ticino

So hart diese Absagen sind, so schön sei es auf der anderen Seite, zu beobachten, welche Entwicklung viele Personen während der Reise durchmachten. «Beim Start sind sie oft etwas verunsichert, ängstlich. Und bei ihrer Rückkehr strahlen sie und haben neuen Lebensmut.» Manchen Personen gehe auf der Reise sogar einer ihrer Wünsche in Erfüllung: «Eine Patientin wollte unbedingt noch einmal ins Meer. Dank eines Verlängerungsschlauchs und unseres Fachteams vor Ort konnte sie sogar einige Meter hinausschwimmen.» Und schliesslich sei eine solche Reise auch für die Angehörigen wertvoll. «Dort können sie für einige Stunden Verantwortung abgeben – für sie sind es ebenfalls Tage zum Luftholen.»

È dal 1992 che la Lega polmonare ticinese offre ai propri pazienti la possibilità di partecipare a dei soggiorni balneari. Un team qualificato garantisce ai partecipanti la tranquillità necessaria per trascorrere 15 giorni sereni e coscienti dato che, qualora un problema di salute dovesse manifestarsi, il personale medico presente sarà in grado di fornire immediata­ mente l’assistenza necessaria. Le destinazioni possi­ bili sono due: Spotorno durante il mese di maggio e Misano Adriatico durante il mese di settembre. Entrambe le località sono rinnomate per la bellezza del paesaggio, la purezza dell’aria, le delizie culinarie e la gentilezza degli abitanti. I partecipanti sono liberi di gestire il loro tempo libero e di approfittare delle diverse attività ri­creative proposte dagli orga­ nizzatori. Tra queste, corsi di ginnastica respiratoria, serate danzanti, partite di bocce e tombole. Questi soggiorni rappresentano una piacevole parentesi nella vita del malato polmonare cronico.

Bei einer Umfrage in Spotorno gaben 71 Prozent der Teilnehmenden an, dass sie sich besser fühlen als zuvor. 18 Prozent fühlten sich gleich gut, 11 Prozent gaben keine Antwort.

Mehr Informationen unter:

Siete desiderosi di saperne di più?

www.lungenliga.ch/luftholtage

Prendete contatto con il nostro segretariato telefonando allo 091 973 22 80.

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STUDIE

D   ie Höhenluft geniessen – trotz Schlafapnoe In den letzten Jahren wurden in verschiedenen Studien die Auswirkungen der Höhenluft bei Personen mit Schlafapnoe erforscht.

empfiehlt es sich bei Betroffenen, die CPAP-Therapie auch bei einem mehrtägigen Höhenaufenthalt anzuwenden. Liegen zusätzliche gesundheitliche Probleme wie HerzKreis­lauf-Erkrankungen vor, bei welchen der Patient besonders auf eine gute Sauerstoffsättigung angewiesen ist, sollten Betroffene mit ihrem Pneumologen abklären, ob neben der CPAP-Therapie zusätzlich die Einnahme von Acetazo­lamid nötig ist. Auch wenn die CPAP-Behandlung während eines mehrtägigen Höhenaufenthaltes nicht wei­ tergeführt werden kann, sollte ein Pneumologe prüfen, ob die Einnahme von Acetazolamid sinnvoll ist.

1 Latshang TD, Nussbaumer-Ochsner Y, Henn RM, et al. Effect of acetazolamide and autoCPAP therapy on breathing disturbances among patients with obstructive sleep apnea syndrome who travel to altitude: a randomized controlled trial. JAMA: the journal of the American Medical Association 2012;308:2390-8. 2 Nussbaumer-Ochsner Y, Latshang TD, Ulrich S, Kohler M, Thurnheer R, Bloch KE. Patients with obstructive sleep apnea syndrome benefit from acetazolamide during an altitude sojourn: a randomized, placebo-controlled, double-blind trial. CHEST 2012;141:131-8.

Mehr Informationen unter: www.lungenliga.ch/schlafapnoe

Text: Tsogyal Daniela Latshang, Peter Ludwig, Matthias Frasnelli  •  Foto: ZVG

SELBSTHILFE

Atemübungen für Einsteiger Dr. med. Tsogyal Daniela Latshang,

Leitende Ärztin / Leiterin Pneumologie / Schlafmedizin, Departement Innere Medizin, Kantons­spital Graubünden, Chur

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der oberen Atemwege ausgelöst und durch die Höhenluft nicht beeinflusst werden, blieben in ähnlichem Ausmass wie im Tiefland bestehen.

Die obstruktive Schlafapnoe betrifft 5 bis 19 Prozent der Erwachsenen. Betroffene leiden während des Schlafes an einer wiederkehrenden Verengung der oberen Atemwege, was zu Atemaussetzern führt. Um die Atemaussetzer zu verhindern, wird bei der CPAP-Therapie in der Nacht über eine Atemmaske kontinuierlich Luft mit einem leichten Überdruck in die Atemwege geblasen.

Die Betroffenen litten unter Schlafstörungen, einge­ schränkter Konzentrationsfähigkeit und übermässigem Anstieg des Blutdruckes. Aufgrund dieser negativen Auswirkungen auf die Gesundheit sollten Personen mit obstruktiver Schlafapnoe nicht während längerer Zeit un­ behandelt in der Höhe schlafen. Obwohl die CPAPTherapie auch in der Höhe eine gute Wirkung auf die obstruktive Schlafapnoe zeigte, konnten die in der Höhe vermehrt auftretenden zentralen Atempausen nicht ver­ hindert werden.1 Da Betroffene zudem ihr CPAP-Therapie­ gerät bei kurzen Reisen aus praktischen Gründen oft nicht mitnehmen, wurde in den Studien nach Therapie­ alternativen für den Höhenaufenthalt gesucht.

Höhe vermindert Sauerstoffsättigung

Kombination CPAP-Therapie und Acetazolamid hilft

In Höhenexpositionsstudien konnte bei Personen mit un­ behandelter obstruktiver Schlafapnoe zwischen 1600 und 2600 Meter über Meer eine Verschlechterung der nächt­ lichen Sauerstoffsättigung beobachtet werden, was zu einer schnelleren und tieferen Atmung führt. Dadurch kann eine Regulationsstörung im Atemzentrum auftreten und die Betroffenen leiden vermehrt unter zentralen Atempausen, der sogenannten höheninduzierten periodischen Atmung. Die obstruktiven Atempausen, die durch das Erschlaffen

Die Einnahme des atemantriebssteigernden Medikamentes Acetazolamid bewirkte gemäss Studienresultaten eine leichtgradige Korrektur der durch die Höhenluft ausge­ lösten Sauerstoffarmut und eine Abnahme der zentralen Atempausen.2 Hingegen führte der kombinierte Einsatz von CPAP-Therapie und Acetazolamid zu einer optimalen Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe mit guter subjektiver Schlafqualität und verbesserter nächtlicher Sauerstoffversorgung.1 Wie die Studienergebnisse zeigten,

Atmen geschieht meist unbewusst, oft ist die Atmung deshalb oberflächlich. Einfache Übungen helfen jedoch, die Atmung zu vertiefen, was anregend oder entspannend wirkt. Übung links

Übung rechts

Setzen Sie sich aufrecht hin. Führen Sie beim Ein­ atmen einen Arm seitwärts so weit wie möglich über den Kopf und bewegen Sie ihn beim Ausatmen wieder zurück. Atmen Sie einmal normal ein und aus, ohne sich zu bewegen, dann wie­ derholen Sie die Bewegung mit dem an­ deren Arm. Wiederholen Sie die Übung auf beiden Seiten mehr­ mals.

Setzen Sie sich aufrecht hin, lassen Sie die Schul­ tern hängen. Neigen Sie den Kopf so weit wie mög­ lich auf die eine Seite und verweilen Sie einige Atem­ züge lang in dieser Position. Dann lassen Sie den Kopf langsam nach vorne sinken und rollen ihn auf die andere Seite. Wiederholen Sie die Übung mehrmals.

Wirkung

Der Brustkorb wird ge­ dehnt und beweglicher gemacht, was ein tieferes Einatmen ermöglicht und die Atmung erleichtert.

Wirkung

Das Gewicht des Kopfes dehnt und entspannt die Atemhilfsmuskulatur, was ein tieferes Einatmen er­ möglicht und die Atmung erleichtert.

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Reisen mit Hürden

REISETIPPS

Reisen mit CPAP oder Sauerstoff Dr. Therese Lehmann Friedli,

Chronische Atemwegserkrankungen sind kein Grund, auf längere Reisen zu verzichten. Die nötigen Hilfsmittel sind inzwischen klein genug für den Transport. Unsere Tipps für eine gute und frühzeitige Vorbereitung:

Interview: Regula Bur  •  Foto: ZVG

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Text: Thomas Rothe

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stellvertretende Leiterin der Forschungsstelle Tourismus an der Universität Bern

Wer in der Schweiz Ferien machen will und aufgrund einer Krankheit spezielle Services benötigt, wird nicht immer sofort fündig. Eine Besserung ist jedoch in Sicht.

Patientinnen und Patienten mit COPD em wir vor der R pfehlen eise, sich beim behandelnden Notfallmedik Arzt amente und einen Aktion besorgen für sp la den Fall, das n zu s sich der Zu verschlechtert stand . Wirken diese Medikamente 48 Stunden n innert icht, wird ein A rztbesuch nöti Mit dem Ak g. tionsplan un d den Medik wissen Fachp amenten ersonen vor O rt sofort, was ist – selbst wen zu tun n Sie eine and ere Sprache sp rechen.

Die Leute werden mobiler, auch solche, die durch eine Krankheit beeinträchtigt sind. Gibt es für jene Personen genügend Angebote?

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Sauerstoff

Die Schweiz hat sicher noch Nachholbedarf. Es findet aber ein Umdenken statt: Der demografische Wandel hat zur Folge, dass bis im Jahr 2060 in den EU-27-Ländern rund 30 Prozent der Menschen über 65 Jahre alt sein werden. In Westeuropa dürfte der Wert noch höher liegen. Viele dieser Personen sind noch rüstig, aber nicht alle. Im Tourismus besteht darum ein grosses Potenzial für Angebote für körperlich beeinträchtigte Personen. Wichtig ist jedoch, dass diese Angebote nicht nur geschaf­ fen, sondern auch gebündelt werden, z. B. auf OnlinePlattformen. Denn für Personen mit einer körperlichen Einschränkung ist die Reiseplanung ohnehin schwieriger und aufwendiger als für gesunde Menschen. Die Region Tirol in Österreich wirbt mit dem Slogan «Tirol barriere­ frei». Gäste mit einer körperlichen Einschränkung können daraus schliessen, dass sie dort ihren Bedürfnissen ent­ sprechende Leistungen finden. Gibt es in der Schweiz etwas Vergleichbares?

Mitte Dezember wurde der Förderverein Barrierefreie Schweiz gegründet. Informationen einzelner Angebote sollen gebündelt werden, sodass Interessierte beispielsweise alle barrierefrei-relevanten Informationen einer Destination in einem System abrufen können. Ein anderes Angebot bietet die Stiftung Claire & George mit ihren Spitex-Leistungen in Hotels an.

Weitere Informationen Für Ihre Reisevorbereitungen finden Sie auf unserer Website neu eine Checkliste, weiterführende Informationen (z. B. Miete von Konzentratoren) sowie eine Liste mit hilf­ reichen Links: www.lungenliga.ch/reisen

Weitere Informationen: www.claireundgeorge.ch www.myswitzerland.com/de-ch/ behinderung.html

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SAUERSTOFF-TANKSTELLEN

VERLOSUNG

Sauerstoff-Tankstellen erhöhen die Mobilität Vor zehn Jahren hat die Lungenliga die sieben ersten Flüssig­ sauerstoff-Tankstellen eröffnet. Heute stellen 31 Tankstellen in der ganzen Schweiz sicher, dass lungenkranke Menschen reisen können. Text: Regula Bur

Eine Reise von St. Gallen an den Genfersee oder von Yverdon ins Tessin: Für Personen, die wegen einer Lungenkrankheit wie COPD oder Cystischer Fibrose auf die Zufuhr von Sauerstoff angewiesen sind, war ein solcher Ausflug bis vor zehn Jahren fast unmöglich. Denn ein trag­ barer Sauerstoffbehälter, ein sogenanntes «Portable», könne lediglich zwischen 0,3 und 1,2 Liter flüssigen Sauerstoff fassen, erklärt Carol Moser, Projektleiter Sauer­ stoff-Tankstellen der Lungenliga Schweiz. «Und spätestens nach acht Stunden ist dieser in der Regel leer.» Um den Bewegungsradius der damals rund 2000 Patien­ tinnen und Patienten zu erweitern, entwickelte die Lungen­ liga gemeinsam mit Pneumologen und Sauerstofflieferan­ ten die Idee der Sauerstoff-Tankstellen: Ein schweizweites Netz von Standorten, an welchen Betroffene ihr Gerät kostenlos auffüllen und dadurch auch längere Tagesaus­ flüge oder Inlandreisen machen können. Zentral und jeden Tag offen

Im März 2007 wurden in Basel, Bern, Lausanne, Luzern, Winterthur, Zug und Zürich die ersten sieben Tankstellen eröffnet. Mittlerweile können Betroffene ihr Gerät an 31 Orten auffüllen. Um zu diesem Angebot zu gelangen, gab es jedoch einige Hürden zu überwinden. Die drei in der Schweiz tätigen Lieferanten hätten jeweils andere

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Anschlusssysteme gehabt, erzählt Carol Moser. «Damit es bei den Patientinnen und Patienten keine Verwirrung mit den verschiedenen Systemen gab, musste ein Lieferant alle seine Geräte umrüsten.» Auch die Auswahl der Orte sei nicht immer einfach gewesen. Dabei war ausschlaggebend, dass diese zentral sowie an 365 Tagen im Jahr zugänglich sind. «Denn die Sauerstoffpatientinnen und -patienten müssen die Garantie haben, dass sie ihr Gerät tagsüber auffüllen können», sagt Carol Moser.

Zahlen, Daten und Fakten – In der Schweiz gibt es heute rund 3000 Flüssigsauerstoffpatientinnen und -patienten. – ²∕ ³ der Betroffenen nutzen die Sauerstoff-Tankstellen. – 2016 füllten 542 Patientinnen und Patienten ihr Gerät insgesamt 2225-mal auf. – Am häufigsten wurden dabei die Tankstellen in St. Gallen und Lugano genutzt. Mehr Informationen und alle Standorte finden Sie auf der Rückseite dieses Magazins oder unter: www.lungenliga.ch/tankstellen

Ein Ausflug nach Lausanne Eine der ersten Sauerstoff-Tankstellen gab es in Lausanne. Ein Besuch dieser Stadt lohnt sich – egal, ob Sie Sauerstoff brauchen oder nicht. Text: Grégoire Vittoz

In dieser sowie den kommenden Ausgaben des Magazins vivo wird jeweils eine Sauerstoff-Tankstelle mit einigen nahe gelegenen Ausflugsmöglichkeiten vorgestellt. Die erste Station ist Lausanne. Wenn man zum Atmen Sauer­ stoff benötigt und jede Anstrengung schwerfällt, kann Lausanne mit seinen berühmten Steigungen entmutigend wirken. Jedoch hat diese Stadt viele Sehenswürdigkeiten zu präsentieren, auch für unsere Sauerstoffpatientinnen und -patienten. Zunächst wäre da die Metro, welche Gäste von den unteren zu den oberen Teilen der Stadt bringt, ohne Anstrengung und sehr schnell. Weiter organisiert Lausanne Tourismus Stadtführungen, welche an den Rhythmus jedes Einzelnen angepasst sind, auch an Personen mit eingeschränkter Mobilität. Das Seeufer

bietet einen spektakulären Ausblick auf die Alpen und garantiert Spaziermöglichkeiten auf flachem Gelände. Dort befindet sich auch das berühmte Olympische Museum. Im Zentrum stellen die Altstadt und die ab 1170 erbaute Kathedrale ein weiteres Muss eines Stadtrundgangs dar. Und schliesslich wird im Juni 2017 das grösste Süsswasser­ aquarium Europas im Norden der Stadt eröffnet.

Weitere Informationen: www.olympic.org/fr/musee www.lausanne-tourisme.ch/de

Geniessen Sie eine waadtländische Kostprobe: Das Hotel Mirabeau ist nur 100 Meter vom Bahnhof und von der Flüssigsauerstoff-Tankstelle entfernt. Gewinnen Sie eine Übernachtung im Herzen von Lausanne Der Preis umfasst ein köstliches Menü (exkl. Getränken) sowie eine Übernachtung für zwei Personen mit Frühstücksbuffet in einem Zimmer mit 4-Sterne-Komfort und Blick auf den See. Und so nehmen Sie an der Verlosung teil: Schicken Sie bis am 15. April 2017 ein E-Mail mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse an vivo@lung.ch (Betreff: Verlosung) oder eine Postkarte an Lungenliga Schweiz, vivo Ver­losung, Chutzenstrasse 10, 3007 Bern. Die Gewinnerin / der Gewinner wird unter allen Einsendungen ausgelost. Viel Glück! Der Gutschein wird vom Hotel Mirabeau in Lausanne zur Verfügung gestellt. Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle in der Schweiz wohnhaften Personen mit Ausnahme der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lungenliga sowie der am Magazin mitarbeitenden Agenturen und Lieferanten und ihre Angehörigen. Die Teilnahme ist kostenlos. Keine Barauszahlung des Preises möglich. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Name des Gewinners / der Gewinnerin wird in der nächsten Ausgabe veröffentlicht.

Ver- g losun

en lnehm i e t t z Jet unter: ch ung. vivo@l

Der Gewinner der letzten Verlosung – eine Übernachtung im Hôtel des Bains in Saillon – ist Michel Wyssmüller aus Villeret. Herzlichen Glückwunsch!

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KOLUMNE

Sardinien – das geht nur mit  Flugzeug oder Fähre Text: Dodo Hug  •  Illustration: IN FLAGRANTI DESIGN  •  Portrait: Barbara Hiestand

Dodo Hug,

Singer/Songwriter, Musikerin, Comédienne und Produzentin

Die Insulaner sind es gewohnt, täglich übers Meer zur Arbeit zu reisen, aber ich als Binnenländerin, die lieber musikalisch reist … nun bin ich aber mit einem Sarden verheiratet und da ich Schiss vorm Fliegen habe, muss ich wohl oder übel auf die Fähre … Personen, die durch eine Lungenerkrankung beeinträch­ tigt sind, kann es einige Überwindung kosten, eine Reise anzutreten. Viel Überwindung brauchte auch ich bei meiner ersten Sardinienreise an Weihnachten 1994. Ich war zum allerersten Mal auf einer so grossen Fähre. Meine Angst war riesig, das Herz schon fast in der Hose. All die Autos, Cars, Lastwagen, Camper, Container, die neben uns einschifften, beängstigten mich aufs Äusserste; ich stellte mir vor, dass wir subito sinken würden, wenn etwas passieren sollte. Aber es geschah Gott sei Dank nichts. Seither sind Mittelmeerfähren nichts Neues mehr für mich und trotzdem kommen diese Ängste bei jeder Überfahrt wieder. Und jedes Mal lohnt sich die Über­ windung meiner Ängste. Nie mehr

Letztes Jahr auf der Heimreise bei der Abfahrt nach Olbia mit Windstärke 8 und nicht enden wollendem Sintflutregen dachten wir erst, man würde nicht losfahren. Da täuschten wir uns aber gewaltig, denn sogar bei

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Windstärke 8,5 fuhr man kurz vor Mitternacht los. Solche Angst hatte ich weder vorher noch nachher je ausgestanden. Am nächsten Morgen waren überall Rück­ stände von Erbrochenem und es stank fürchterlich. «So will ich nie mehr reisen», dachte ich, obwohl ich es bei der nächsten Sardinienreise bestimmt wieder tun würde. Denn dass es diese Reise geben wird, ist so klar wie der Himmel über der zauberhaften Mittelmeerinsel, die man auch Shardana oder Ichnusa nennt. Die Griechen nannten sie gar Sandalyon, da ihre Form an einen Fuss­ abdruck erinnert. Ein berühmter italienischer Komiker sagte einmal: «Sardinien ist keine Insel, Sardinien ist ein Kontinent.» Wahrscheinlich, weil man so viele verschie­ dene Eindrücke sonst nur auf einem Kontinent findet. Etwa halb so gross wie die Schweiz, hat Sardinien pro Einwohner drei Schafe, bei uns in Zürich zählt man eher die Ratten pro Einwohner … Wild und mystisch

Die dokumentierte Geschichte beginnt in der Antike. Auf Sardinien finden sich aber umfangreiche Spuren älterer Kulturen. Die Geschichte der Insel fasziniert mich und wenn Inselbewohner alte Legenden oder Sagen erzählen, könnte ich stundenlang zuhören. Leider ver­ stehe ich kaum Sardisch. Aber ich habe das Glück, mit einem Sarden verheiratet zu sein, und höre oft Geschich­ ten von der Natur, vom Wachsen der Pflanzen, von Wild­ schweinen oder von den Wildpferden auf der Giara di Gesturi, einer im südlichen Teil der Insel gelegenen riesigen Hochebene mit Korkeichenwäldern. Dort weht der Wind so stark, dass sich seit jeher alle Bäume nach ihm richten und in Schieflage wachsen. Auch scheint es, als sei dort alles anders. Denn man verliert jedes Zeit­gefühl, wie in einem Märchen bei den Feen und Elfen, ursprünglich und fast ein bisschen mysteriös. Ausser Schafhirten und Männern, die von Zeit zu Zeit

Einzigartige Stimmen

in mühsamer Arbeit den Kork von den Eichen schneiden, gibt es für gewöhnliche Touristen hier kaum Attraktives. Am Rande dieser Hochebene schaut man verblüfft auf eine Landschaft hinunter, die an die Wüsten Nordafrikas erinnert. In einem weissen Märchen

Es gibt aber auch Geschichten vom Essen und Trinken. Bis vor nicht allzu langer Zeit kaufte in Sardinien nie­ mand Gemüse oder Früchte im Laden, denn jede Familie hatte ihre eigenen Gärten und Äcker, ihre Pflanzungen und Haine mit Artischocken, Cardi (Disteln), wilden Spargeln, Bohnen, Fave (Saubohnen), Tomaten, Peperoni, Auberginen etc. und Früchten wie Orangen, Zitronen, Mandarinen, Bergamotten, Clementinen, Mispeln, Feigen, Melonen, Granatäpfeln oder den wild wachsenden Fichi d’India (Kaktusfeigen). Dank der EU ist es heute leider so, dass überall in den Supermärkten importierte Früchte und Gemüse angeboten werden. Nach sardischen Produkten sucht man oft vergeblich. Mein erster Frühling auf Sar­ dinien bleibt mir unvergesslich. Ich wähnte mich in einem weissen Märchen, denn überall blühten die Mandel­ bäume. Apropos Mandeln: Bei einem Familientreffen durfte ich frisch geräucherte sardische Mandeln kosten, ein Geschenk. Auch der Moment, als ich zum ersten Mal beim Mandarinenpflücken helfen durfte, bleibt mir in freudiger Erinnerung, es war wie im Schlaraffenland.

Im Norden Sardiniens backen ältere Frauen in aufwendiger Handarbeit das auf der ganzen Insel bekannte Fladenbrot «Pane Carasau», das Brot der Ursarden, auch Carta da Musica (Musikpapier, weil es knusprig ist) genannt. Es wird aus Hartweizen, Salz, Hefe und Wasser gemacht. Da es sehr haltbar ist, nennt man es auch Hirtenbrot. Eine äusserst schmackhafte Variante davon ist das «Pane Guttiau»; ursprünglich liessen die Hirten das Fett des Spanferkels auf das Brot tropfen (Tropfen = Guttiau), heute verwendet man dazu Salz und Olivenöl. Was mir aber besonders am Herzen liegt, sind die sardischen Stimmen. Was wäre Sardinien ohne Musik und die einzigartigen sardischen Tenöre? Mittlerweile sind sie sogar UNESCO-Welterbe und schützenswert, was ich als Sängerin und Musikerin grossartig finde. Obschon es eigentlich schade ist, dass man etwas so Lebendiges schützen muss. Schützen vor dem Aussterben, da heute fast überall mit dem Computer musiziert wird und man sogar das Singen, nicht nur bei Aufnahmen, sondern auch live, digital korrigieren kann. Und es leider auch tut. Dies nur ein kleiner Ausschnitt aus meinem eigenen sardischen Erfahrungsschatz. Das Innere der Insel ist absolut sehenswert und das Meer ist eh in ganz Sardinien schön.

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EXPERTEN-TIPPS

TIPPS

Rat vom Experten

Kurz vor Schluss

Mehrmals pro Jahr können Sie online einem Lungenfacharzt Fragen zu Lungen- und Atemwegserkrankungen stellen. Wir haben für Sie einige Fragen und Antworten zusammengestellt. Antworten: Dr. med. Thomas Rothe, Chefarzt Innere Medizin und Pneumologie, Zürcher Rehazentrum Davos

Beschwerden wegen Abgasen?

Mein sechsjähriger Sohn hustet seit vier Monaten morgens und abends. Es ist ein trockener Husten und er hat Schmerzen. Seit etwa einem Jahr wohnen wir in einem Haus, das etwa 100 Meter von der Autobahn entfernt ist. Könnte dies etwas damit zu tun haben? Antwort Online-Arzt

Die Luftverschmutzung hat einen Einfluss auf die Lunge, insbesondere bei Kindern. Dies hat auch die Schweizer Studie SAPALDIA gezeigt: In Städten entwickelte sich die Lunge von Kindern weniger gut als auf dem Land. In Kalifornien (USA) beispielsweise gibt es deshalb ein neues Gesetz, das den Bau einer Schule, die weniger als 200 Meter von einer Autobahn entfernt ist, verbietet. Insofern ist der Gedanke, dass möglicherweise ein Zusam­ menhang zwischen der Autobahn und dem Husten besteht, nicht abwegig. Die Luftverschmutzung kann an der Entwicklung von zwei Krankheitsbildern beteiligt sein: chronische Bronchitis und Asthma. Sie sollten deshalb den Hausarzt bzw. Kinderarzt auf Ihre Sorgen ansprechen und die Ursache des Hustens abklären, dazu gehört auch ein Lungenfunktionstest. Falls Sie Schimmel oder ein Tier im Haus haben, wäre auch ein Allergietest angezeigt.

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Starker Husten ohne Auswurf: COPD?

Mein Partner (50) ist starker Raucher und hustet dem­ entsprechend stark, nicht nur am Morgen. Er hat aber einen sehr trockenen Husten ohne Auswurf. Kann das auch COPD sein? Antwort Online-Arzt

Ja, COPD ist nur ein Überbegriff für verschiedene Krank­ heitsbilder. Eines davon ist das Lungenemphysem, das andere die chronische Bronchitis. Bei Ersterem kommt es bei körperlicher Aktivität zu Atemnot und Husten. Die Betroffenen haben aber meist keinen Auswurf. Beschwer­ den wie über Monate anhaltender Husten und Atemnot im Alltag treten bei der COPD oft erst spät auf. Um das individuelle COPD-Risiko abzuschätzen, sollten Raucher sowie häufig dem Passivrauch ausgesetzte Personen einmal einen Lungenfunktionstest durchführen, auch wenn sie keine Symptome der Lunge haben.

Neue Broschüre zur Heim­ beatmung Heimbeatmung Unterschiedliche Erkrankungen führen dazu, dass die Lunge ihre Funktion nicht mehr genügend ausüben kann. Entscheidet der Arzt, eine Therapie bei einer Patientin oder einem Patienten zu Hause mit einem Beatmungsgerät weiterzu­ führen, ist dies für die Betroffenen nicht immer ein einfacher Schritt. Die Pflegefachpersonen der Lungenliga legen besonderen Wert auf eine lückenlose Überleitung in den Alltag und eine sorgfältige Begleitung vor allem in der ersten Zeit zu Hause. Die neue Broschüre «Heimbeatmung» zeigt auf, welche Aufgaben die Lungenliga in den Bereichen Beratung und Betreuung übernimmt. Bestellen oder downloaden Sie jetzt die neue Broschüre auf der Website der Lungenliga unter: www.lungenliga.ch/publikationen Gut begleitet in den neuen Alltag

Parcours zum Kongresszentrum Vom 7. bis 9. Juni 2017 findet in Basel der Joint CHEST-SGP Congress statt, an welchem Pneu­ mologen aus der ganzen Welt teilnehmen werden. Auch die Lungenliga ist vor Ort: Am ersten Tag des Kongresses organisiert sie einen Parcours vom Bahnhof bis zum Kongress­zentrum, wo zudem am Abend eine spannende Publikumsveranstaltung zum Thema Schlaf und Schlafapnoe stattfindet. An ver­schiedenen Ständen können Interessierte ihre Lungenfunktion testen, ein Bild im Smoke­-­ Free-Fotoautomaten machen und sich von Fachpersonen der Lungenliga zu vielen weiteren interessanten Themen informieren und beraten lassen. Wer fleissig mitmacht, nimmt zudem automatisch an einer Verlosung teil, bei der es attraktive Preise zu gewinnen gibt. Lassen Sie sich das nicht entgehen und kommen Sie vorbei! Aktuelle Informationen werden kurz vor Kongressbeginn auf www.lungenliga.ch publiziert.

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Fragen Sie den Online-Arzt: Vom 3. bis 13. April 2017 können Sie wieder online Fragen zu Lungenund Atemwegs­erkrankungen stellen. www.lungenliga.ch/online-arzt

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Sauerstoff tanken in der ganzen Schweiz Schaffhausen

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Trotz Sauerstoff-Therapie mobil ­bleiben: Schweizweit ermöglichen ­ 31 Flüssigsauerstoff-Tankstellen ­Atembehinderten ein aktiveres Leben. www.lungenliga.ch/tankstellen

Lungenliga Schweiz Chutzenstrasse 10 3007 Bern Tel. 031 378 20 50 Fax 031 378 20 51 info@lung.ch www.lungenliga.ch Spendenkonto PK 30-882-0


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