N° 6 JUNI 2008
zürch’
AIR
inkl. Jahresbericht 2007
Jahresmagazin der Lungenliga
Unterwegs mit der Lungenliga Einblick in den Alltag einer Beraterin
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Kanuerlebnis mit Therapieeffekt Kanukurse für Kinder und Jugendliche mit Asthma
10
Rauchpause Mit Selbstmotivation zum Erfolg
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Es liegt etwas in der Luft Neue Broschüre zum Thema Luft
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Inhalt
Unser Ang ebot Gesunde
Öffentl ichkeitsarb eit und Ge Vortrag sundheits sreihe förderung Aufkläru ng Tuberk ulose Lungen funktionsm e ssungen www.ra uchfreiess e n .ch www.ra uchfreisch lafen.ch
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Unser Angebot Editorial
100 Jahre Lungenliga Zürich
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Prävention
«Baumwelten» – ein Jubiläumsprojekt für Schulklassen
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Beratung & Betreuung
Unterwegs mit der Lungenliga
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Patientenförderung
Erfa-Gruppen: Ein Weg aus der Isolation
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Patientenförderung
Unterwegs gratis Flüssigsauerstoff tanken
9 eräten rapieg e h lung t m e At ehand B n o n v e h g ng c ietun izinis stützu Verm ung der med oziale Unter sene leit hos Beg d psyc Erwach n r u ü f g » n tu wegen Bera und Be n pen e inder m t h-Grup e für K c s «A s r u u a k t s imm gsau Schw ete Erfahrun ge gehöri t i n e l A g d e n B u rnet roffene m Inte t i e h B c r s ü u f a pp gsaust uchsto n a u R r h m a f u Er erung wahl z itsförd hoden e h s d s n a u Met itsp nd Ges undhe rbeit u a s Ges t i e k ntlich Öffe sreihe rag ulose Vort Tuberk n g n u r lä ssunge Aufk funktionsme gen ssen.ch Lun chfreie u a r . en.ch w ischlaf ww e r f h c .rau www
Kranke
Patientenförderung
Buchpublikation: «Vernebelung: Wie die Tabakindustrie die Wissenschaft kauft»
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Patientenförderung
Asthma: Kanuerlebnis mit Therapieeffekt
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Prävention
Die letzte Fahrt des Gesundheits-Trams
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Jahresbericht Gesundheitsförderung
Rauchpause dank Selbstmotivation
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Gesundheitsförderung
Rauchfrei Schäfchen zählen
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LuftiBus
Der LuftiBus fährt auch für die Forschung
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Umwelt
Holzfeuerungen – die richtige Technik macht‘s
24
Umwelt
Es liegt etwas in der Luft
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Angebot
B los FERON-T Tuberku est Quanti tt lu B , n e Röntg test Tuberkulin leitung u g nd Beg auchstopp Beratun ahl zum R w n e d o th Me
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Tuberkulose
Tuberkulose: Ansteckung bleibt ein Thema
Impressum Herausgeberin / Redaktionsadresse Lungenliga Zürich, Wilfriedstrasse 7, 8032 Zürich, Tel. 044 268 20 00, Fax 044 268 20 20, www.lungenliga-zh.ch Texte Dr. Otto Brändli (obr), Annette Jenny (aje), Alexandra Vogel (avo) Redaktion und Inserateverwaltung Lungenliga Zürich, Alexandra Vogel, E-Mail: alexandra.vogel@lungenliga-zh.ch Grafik A4-Agentur für Werbung & Grafik, Grundstrasse 14, 6343 Rotkreuz, www.a4agentur.ch Bilder Titelseite: istockphoto.com, S. 3: Jürg Küng, S. 4–5: Rucksackschule Zürich, S. 6–7: Alexandra Vogel, S. 8: Lungenliga Schweiz, Alexandra Vogel, S. 10 –11: Wasserfahrverein Zürich, istockphoto.com, photocase.de, S. 18 – 19: Maja Storch, A4-Agentur, S. 20: Newcon/Kilo&Gramm, S. 21: Tabea Hüberli, Alexandra Vogel, S. 22 – 23: photocase.de, Ingenieurbüro Willi Vock,Image Library Diamond S. 24 – 25: Liz Ammann Grafik Design, S. 27: Alexandra Vogel, Rückseite: istockphoto.com Druck Druckerei Kyburz AG, Brüelstrasse 2, 8157 Dielsdorf Auflage 14 000 Exemplare, erscheint einmal jährlich Allgemeine Infos info@lungenliga-zh.ch
Die Lungenliga Zürich wird am 29. November 2008 100 Jahre alt. Aus diesem Anlass wird eine Spezialausgabe des Zürich’AIR erscheinen mit vielen Angaben über die Geschichte unserer Gesundheitsorganisation, ihre Patienten und ihre Mitarbeitenden. Wir denken jedoch bereits heute über die Zukunft der Lungenliga Zürich in ihrem zweiten Jahrhundert nach. Wird sie immer noch Tuberkulosekranke beraten, betreuen und unterstützen müssen? Wird die tödliche Epidemie des Zigarettenrauchens zu Ende gehen? Welches werden im 21. Jahrhundert die wichtigsten Aufgaben der Lungenliga Zürich sein?
Es liegt etwas in der Luft! Im Moment sind es vor allem der Zigarettenrauch in unseren Gaststuben und der Feinstaub entlang unserer Strassen, die uns am meisten beschäftigen. Beide sind schuld an lästigen Atembeschwerden und an der immer grösseren Zahl von Lungenkranken. Im Bereich des Passivrauchens hoffen wir auf einen positiven Entscheid zu Gunsten unserer Volksinitiative für rauchfreie Restaurants und auf eine umfassende gesamtschweizerische Regelung. Wir sind optimistisch, dass das Zürcher Volk ebenso wie die Tessiner, Solothurner, Appenzeller, Bündner und die Genfer einer klaren Rauchregelung in Restaurants und Bars zustimmen wird. Im Bereich des Feinstaubs werden leider entlang unserer Strassen die Grenzwerte der Schweizer Luftreinhal-
teverordnung beinahe täglich überschritten. Insbesondere unsichtbar kleine Diesel-Russpartikel dringen bis in die feinsten Verästelungen unserer Bronchien ein, bleiben dort liegen und verursachen Bronchitis, Staublungen und Lungenkrebs. Zusammen mit dem Umwelt- und Gesundheitsamt der Stadt Zürich haben wir eine neue Broschüre herausgegeben, die das Thema Luft und Luftverschmutzung umfassend behandelt und deren Studium ich Ihnen sehr ans Herz lege.
Die Lungenliga in Ihrer Nähe Am 1. Juli 2008 eröffnet die Lungenliga Zürich in Uster, an der Amtsstrasse 3, ihre dritte Beratungsstelle. Unsere Patienten aus dem Zürcher Oberland müssen damit neu nicht mehr bis nach Zürich fahren, sondern erhalten Beratung und Hilfsmittel in Uster, in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs.
Dauereinsatz für Lungenkranke Unsere gut ausgebaute Gesundheitsversorgung weist immer noch Lücken auf, vor allem bei der pulmonalen Rehabilitation, bei der Betreuung von sauerstoffbedürftigen oder beatmeten Lungenkranken und bei Tuberkulosekranken. Hier springen unsere speziell dazu ausgebildeten Fachfrauen gerne ein und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität, zur Stärkung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Betroffenen und zur Verhinderung von Ansteckungsfällen bei Tuberkulose. Ich danke unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den rund 1600 Vereinsmitgliedern, den ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern und unseren Sponsoren herzlich für ihren grossen Einsatz für saubere Luft und gesunde Lungen. Ihr Präsident Dr. Otto Brändli
Editorial
100 Jahre Lungenliga Zürich
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Prävention 4
«Baumwelten» – ein Jubiläumsprojekt für Schulklassen Die Lungenliga Zürich feiert am 29. November 2008 ihr 100jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass organisiert sie mit «Baumwelten» ein umweltpädagogisches Projekt für Schulklassen der 3. bis 5. Schulstufe aus dem ganzen Kanton Zürich. Ziel des Jubiläumsprojektes ist es, die Schüler für die Bedeutung einer intakten Umwelt und sauberer Luft für unsere Gesundheit zu sensibilisieren. Das Logo der Lungenliga stellt einen Baum dar; nicht nur als Symbol für den menschlichen «Lungenbaum», sondern zugleich als Hinweis auf die Bedeutung sauberer Luft für unsere Gesundheit: Pflanzen – insbesondere Bäume – produzieren Sauerstoff und reinigen die Luft von Schadstoffen. Für unsere Atmung sind sie somit unerlässlich. Es ist deshalb kein Zufall, dass sich das Jubiläumsprojekt der Lungenliga Zürich mit dem Wald beschäftigt: Im Rahmen des umweltpädagogischen Projektes «Baumwelten» haben Klassen der 3. bis 5. Schulstufe aus dem ganzen Kanton Zürich die Möglichkeit, gemeinsam mit ausgebildeten Umweltpädagogen in einem definierten Waldabschnitt – in ihrer eigenen «Baumwelt» – die Bedeutung und Funktion der Bäume und des Waldes kennen zu lernen.
Sensibilisierung der Schulklassen Die Schulklassen, die am Projekt teilnehmen, besuchen im Herbst, im Winter, im Frühling und im Sommer des Schuljahres 2008/2009 gemeinsam mit einem Umweltpädagogen ihre Baumwelt. Zusammen mit der Fachperson lernen die Schüler ihre Baumwelt kennen und erleben sie über die Jahreszeiten hinweg hautnah mit. Dabei werden Themen wie Luft, Tiere, Boden und Ernährung im Wald spielerisch und auf sinnliche Art behandelt. Aber auch Geschichten und Mythen rund um den Baum sollen Platz in der Baumwelt haben. Ziel des Jubiläumsprojektes der Lungenliga ist es, die Schüler auf ganzheitliche Weise für die Wichtigkeit einer intakten Umwelt und für die Bedeutung von Bäumen als Kultur- und Naturressource zu sensibilisieren. Insbesondere sollen die Schulklassen auch die Bedeutung sauberer Luft im Zusammenhang mit intakten Naturressourcen erkennen.
Schwerpunkt Luft Ohne Luft ist Atmen nicht möglich – und ohne Atmen ist Leben nicht möglich. Luft ist wie Wasser und Nahrung eine unserer wichtigsten Lebensgrundlagen. Luft umgibt uns immer, und doch wird sie oft nicht bewusst wahrgenommen. Im Rahmen des Projektes «Baumwelten» sollen die Schüler die Lebensnotwendigkeit von Luft begreifen und erfahren. Wälder, Bäume und Pflanzen spielen dabei eine besonders wichtige Rolle: Sie produzieren Sauerstoff und filtern Staub und Abgase. In diesem Zusammenhang möchte das Jubiläumsprojekt die Schulklassen auch auf die Gefahren der Luftverschmutzung aufmerksam machen und aufzeigen, was jeder selbst zur Luftreinhaltung beitragen kann. Das Thema Luft wird während der Waldtage auf sinnliche Art und Weise zugänglich gemacht. Begleitend zu den Waldtagen ist es den jeweiligen Klassenlehrern freigestellt, das Thema auch im Schulunterricht aufzunehmen. Die Lungenliga Zürich stellt dazu kostenloses Unterrichtsmaterial zur Verfügung.
Mit ihrem Jubiläumsprojekt betont die Lungenliga Zürich die Wichtigkeit von Prävention und Gesundheitsförderung. So betreut und berät sie nicht nur Patienten mit Atemwegs- und Lungenkrankheiten, sondern engagiert sich auch für saubere Innen- und Aussenluft. Die Förderung des Bewusstseins für gesunde Lungen ist ein zentrales Anliegen der Lungenliga, weshalb sie die Öffentlichkeit über die Lunge und das Atmen im Allgemeinen, über Luft und Luftschadstoffe sowie über Aspekte des Raumklimas informiert. Dank dieser wichtigen Informations- und Präventionsarbeit, die – beispielsweise mit dem Jubiläumsprojekt «Baumwelten» – bereits im Kindesalter ansetzt, sowie mit der Unterstützung verschiedener Forschungsprojekte trägt die Lungenliga Zürich zur Früherfassung und Vermeidung von Lungenkrankheiten bei. (aje/avo)
Projekt Baumwelten Teilnahmeberechtigt am Jubiläumsprojekt «Baumwelten» der Lungenliga Zürich sind Schulklassen der 3. bis 5. Stufe aus dem ganzen Kanton Zürich. Die Teilnahme sowie das von der Lungenliga zur Verfügung gestellte Material sind kostenlos. Die Auswahl der teilnehmenden Schulklassen erfolgt durch die Lungenliga Zürich in Zusammenarbeit mit den involvierten Umweltpädagogen. Bei einer grossen Zahl interessierter Schulklassen wird eine Weiterführung des Projektes in Erwägung gezogen. Die Ausschreibung an die Schulklassen erfolgt im Juni 2008, die Auswahl der Schulklassen wird Mitte August 2008 vorgenommen. (avo) Weitere Auskünfte erteilt Alexandra Vogel: Telefon 044 268 20 24 oder alexandra.vogel@lungenliga-zh.ch
Prävention
Prävention bereits im Kindesalter
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Unterwegs mit der Lungenliga
Beratung und Betreuung
Hauptaufgabe der Lungenliga Zürich ist die Beratung und Betreuung lungenkranker Menschen. Insgesamt 12 Pflegefachfrauen mit der Zusatzausbildung «Beraterin für Atemwegsbehinderungen und Tuberkulose» setzen sich deshalb tagtäglich für das Wohl der Patienten ein. Nachfolgende Reportage gibt einen Einblick in ihren vielfältigen Arbeitsalltag.
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Ihr Job ist abwechslungsreich und vielfältig, meistens spannend und manchmal belastend. Medizinisches Fachwissen ist ebenso gefragt wie soziale Kompetenz und organisatorisches Geschick: Die Pflegefachfrauen der Lungenliga Zürich beraten und betreuen ihre Patienten nicht nur in medizinischer Hinsicht, sondern bieten auch praktische Unterstützung bei der Alltagsbewältigung, führen apparatespezifische Kontrollen durch und überwachen die korrekte Therapiedurchführung gemäss ärztlicher Verordnung. Wir haben die Pflegefachfrau Kathrin Signer, Leiterin der Betreuungsgruppen Süd und Ost, während eines halben Tages bei der Arbeit begleitet.
7.30 Uhr: Tagesplanung und Vorbereiten der Hausbesuche Der Tag beginnt für Kathrin Signer mit Büroarbeiten: E-Mails werden bearbeitet, und die elektronische Agenda wird konsultiert. Heute ist Kathrin Signers Hausbesuchstag: Jede Pflegefachfrau der Lungenliga Zürich ist jeweils einen Tag pro Woche unterwegs auf Hausbesuch, an den restlichen Tagen betreut sie Patienten in der Geschäftsstelle. Die Termine für die Hausbesuche hat Kathrin Signer einige Tage im Voraus mit den Patienten vereinbart. Um sich optimal auf die Hausbesuche vorbereiten zu können, studiert sie nun die Patientenakten und macht sich Notizen: Was muss mit den Patienten besprochen werden? Welche Probleme wurden beim letzten Besuch angesprochen? Im Apparateraum der Lungenliga Zürich bereitet sie anschliessend das Material, das für die Besuche benötigt wird, anhand der Patientenakten vor. Eingepackt werden beispielsweise Ersatzschläuche, Filter, Sauerstoffbrillen oder CPAP-Masken.
8.00 Uhr: Abfahrt Um acht Uhr verlässt Kathrin Signer mit mehreren Taschen voller Material und Unterlagen die Lungenliga Zürich. Für die Hausbesuche steht den Betreuerinnen jeweils ein mit dem Logo beschriftetes LungenligaAuto zur Verfügung. Diese sind mit einem Navigationssystem ausgestattet; eine wertvolle Hilfe, auf die Kathrin Signer nicht mehr verzichten möchte: Selbst abgelegene Adressen erreicht sie damit auf schnellstem Weg.
8.30 Uhr: Langnau am Albis Als erste Station steht der Einführungsbesuch bei einer Patientin in einem Altersheim auf dem Programm. Die erst kürzlich aus einem anderen Kanton zugezogene Frau leidet an einer COPD und benötigt deshalb seit einigen Monaten eine Sauerstofflangzeittherapie. Mit dem System des Flüssigsauerstoffs kennt sie sich bereits aus. Heute Morgen
wurde nun der neue Babytank geliefert: ein tragbarer, handlicher Sauerstofftank, der nur beim Einatmen Sauerstoff abgibt und dadurch sparsam im Verbrauch ist. Ziel ist es, dass die Patientin auch im Altersheim und trotz Sauerstofftherapie möglichst selbstständig und unabhängig leben kann. Kathrin Signer stellt die Dienstleistungen und Angebote der Lungenliga Zürich vor und übt gemeinsam mit der Patientin das Befüllen des Babytanks. Auch das Pflegepersonal wird von Kathrin Signer entsprechend instruiert und über die Besonderheiten von Flüssigsauerstoff informiert. Um die Sauerstoffzufuhr am stationären und am mobilen System optimal einzustellen, misst Kathrin Signer anschliessend die Sauerstoffsättigung am Finger der Patientin im Ruhezustand und unter Belastung.
10.00 Uhr: Kilchberg Der zweite Hausbesuch führt Kathrin Signer zu einem Patienten mit Schlafapnoe. Üblicherweise erfolgen die regelmässige Kontrolle des Gerätes und das Auslesen der Gerätedaten in der Geschäftsstelle der Lungenliga. Da es dem Patienten jedoch zur Zeit gar nicht gut geht, wird er zuhause besucht. Der Patient ist von seinem CPAP-Gerät und der kürzlich ausgetauschten Maske begeistert. Er spricht sehr gut auf die Therapie an und hat keinerlei Probleme bei der Handhabung. Das CPAP-Gerät zeichnet alle wichtigen Daten wie die Dauer der Nutzung oder die Abdichtung der Maske auf. Diese Daten können durch die Beraterinnen der Lungenliga entweder direkt am Gerät oder via Computer ausgelesen werden. Das Gerät des Patienten macht jedoch Probleme: Das Auslesen der Daten ist nicht möglich. Wie sich aus der Patientenakte zeigt, ist dieses Problem schon öfters aufgetreten. Kathrin Signer empfiehlt dem Patienten deshalb einen Austausch des Geräts. Im Gespräch zeigt sich zudem, dass der Patient einige Kilos zugenommen hat. Kathrin Signer informiert ihn, dass eine Gewichtsveränderung meist auch eine Anpassung des Drucks, den das Gerät erzeugt, erfordert. Sie empfiehlt dem Patienten deshalb einen Besuch beim Pneumologen, um die Verordnung entsprechend anzupassen. Abschliessend prüft sie den korrekten Sitz der neuen Maske und instruiert den Patienten bezüglich der fachgerechten Reinigung und Pflege des Gerätes.
11.00 Uhr: Adliswil Der nächste Patient, den Kathrin Signer besucht, leidet an einer Lungenfibrose und ist deshalb seit kurzem auf eine Sauerstofftherapie angewiesen. Der Patient stand
í˘ą 07.30 Uhr
í˘˛ 08.00 Uhr
í˘´ 10.00 Uhr
í˘ą Im Apparateraum bereitet Kathrin Signer
í˘ł Kathrin Signer erklärt dem Pflegepersonal
das Material fĂźr die Hausbesuche vor. í˘˛ Mit mehreren Taschen voller Material verlässt Kathrin Signer die Geschäftsstelle der Lungenliga in ZĂźrich.
eines Altersheims die Handhabung des Babysauerstofftanks.
seiner Therapie mit Flßssigsauerstoff anfangs sehr skeptisch gegenßber. Nun geht es darum, seine ersten Erfahrungen kennen zu lernen und allfällige Probleme zu behandeln. Kathrin Signer stellt im Gespräch rasch fest, dass der Patient den Sauerstoff offenbar zu wenig nutzt. Insbesondere bei Spaziergängen im Freien verzichtet er meist auf zusätzlichen Sauerstoff; gerade bei Anstrengungen sind Lungenfibrose-Patienten jedoch auf eine erhÜhte Sauerstoffzufuhr angewiesen. Wie eine Messung zeigt, ist die Sauerstoffsättigung des Patienten zudem auch im Ruhezustand eher niedrig. Kathrin Signer versucht deshalb, den Patienten von der Wichtigkeit einer regelmässigen Sauerstoffzufuhr zu ßberzeugen und ihm die Angst vor der Therapie zu nehmen. Zudem gibt sie ihm wertvolle Tipps, wie er den Alltag mit seiner Krankheit besser bewältigen kann.
í˘ľ 14.00 Uhr í˘´ Bei einem Schlafapnoe-Patienten prĂźft Kathrin Signer den richtigen Sitz der CPAPMaske. í˘ľ Auf Kathrin Signer wartet nun die administrative Arbeit.
beim nächsten Besuch beachtet werden muss. Die spezielle Software, die sie dabei einsetzt, vereinfacht die Patientenadministration und sorgt dafßr, dass bei Bedarf alle relevanten Daten fßr jeden Patienten und jedes Gerät rasch zur Hand sind. Auch das Erstellen eines detaillierten Berichtes zuhanden des verordnenden Arztes gehÜrt zur Nachbearbeitung der Hausbesuche. Fßr Kathrin Signer ist damit der Arbeitstag aber noch nicht zu Ende: Am Nachmittag betreut sie Patienten in der Lungenliga. (avo)
Statistik Atemtherapiegeräte 2006 Inhalatoren
2007
311
238
1 497
1 762
Atemluftbefeuchter zu CPAP-Geräten
518
619
Sauerstoffkonzentratoren
258
274
FlĂźssigsauerstoff
255
295
Sauerstoffspender
35
22
CPAP-Geräte
14.00 Uhr: Nachbearbeitung
Sauerstoffflaschen mit integriertem Ventil
181
191
ZurĂźck in der Lungenliga ZĂźrich, wartet die administrative Aufarbeitung der Hausbesuche auf Kathrin Signer: Die Akten der besuchten Patienten mĂźssen am Computer detailliert nachgefĂźhrt werden. Dabei werden die besprochenen Punkte ebenso erfasst wie Hinweise, was
Beatmungsgeräte*
110
123
82
82
Andere Geräte**
* Geräte im Besitz des Verbandes Schweizerischer Krankenkassen (sie dienen der ambulanten Heimventilation zuhause) ** Absauggeräte, Ultraschallvernebler, IPPB, Sauerstoffsparventile
Beratung und Betreuung
í˘ł 08.30 Uhr
7
Patientenförderung 8
Erfa-Gruppen: Ein Weg aus der Isolation Ein wichtiges Ziel der Lungenliga Zürich ist die Förderung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung von Menschen mit Atemwegserkrankungen. Die Erfa-Gruppen (Erfahrungsaustausch-Gruppen) sind dazu ein wichtiges Instrument. Gerade bei Menschen mit Atemwegserkrankungen kommt dem Aspekt der Patientenförderung spezielle Bedeutung zu: Lungenkranke Menschen sind besonders gefährdet, sich wegen ihrer Atemnot zu isolieren, da sie sich dem Rhythmus ihrer Umgebung nicht mehr anpassen können. Aus dieser Isolation entstehen oft psychosoziale Probleme wie Depressionen, Einsamkeit, Lust- und Mutlosigkeit. Mit dem Aufbau verschiedener Erfa-Gruppen möchte die Lungenliga Zürich ihre Patienten motivieren, sich gemeinsam aus der Isolation zu befreien.
Sozialer Kontakt macht Mut Wie der Name sagt, ist das Ziel der Erfa-Gruppen der Erfahrungsaustausch unter gleich Betroffenen. An den Treffen erhalten die Patienten wertvolle Tipps zur besseren Alltagsbewältigung und lernen, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren und diese optimal einzusetzen. Besprochen werden – teils auch auf durchaus humorvolle Art – die unterschiedlichsten Themen, von neuen Geräten über Erfahrungen mit Medikamenten und Therapien bis hin zu Alltagserlebnissen und Tipps für den Umgang mit der Krankheit im Alltag. Die Teilnehmerin einer ErfaGruppe für Patienten mit einer Sauerstofflangzeittherapie beschreibt ihre Motivation, regelmässig an den Treffen teilzunehmen, so: «Bei den Treffen der Erfa-Gruppe lerne ich immer wieder neues, seien es nun Alltagstipps oder Therapieangebote, die ich allenfalls selbst anwenden kann und die mir bei der Alltagsbewältigung helfen.» Die regelmässigen Treffen mit Menschen, die ähnliche Probleme haben, helfen den Patien-
ten zudem, selbst wieder Mut zu fassen. Dem sozialen Kontakt kommt dabei ein besonderer Stellenwert zu: Oft entwickeln sich zwischen den Teilnehmenden auch ausserhalb der Erfa-Gruppen ungezwungene Kontakte, die über Jahre hinweg aufrecht erhalten werden.
Neue Initiativen sind willkommen Die Lungenliga Zürich baut ihr Angebot an Erfa-Gruppen laufend aus. Zur Zeit werden verschiedene Gruppen mit Schlafapnoe-Patienten und mit Patienten, die auf Grund verschiedener Lungenkrankheiten (z.B. COPD, Lungenfibrose) auf eine Sauerstofflangzeittherapie angewiesen sind, geführt. Der Rhythmus der jeweiligen Treffen wird von den Teilnehmenden bestimmt. Geleitet werden die Gruppen von einer geschulten Gruppenleiterin der Lungenliga Zürich. Diese übernimmt eine Art Moderationsfunktion und steht bei fachspezifischen Fragen unterstützend zur Seite. Letztlich funktionieren die Erfa-Gruppen jedoch nur dank dem Engagement und der Motivation der Patienten. Die Lungenliga Zürich ist deshalb gerne bereit, Initiativen von Betroffenen zum Aufbau neuer Gruppen – auch zu weiteren Krankheitsbildern oder zu spezifischen Themen – zu unterstützen: Bitte melden Sie sich bei Interesse an einer bestehenden oder einer neuen Erfa-Gruppe bei Elisabeth Bischof: Telefon 044 268 20 26 oder elisabeth.bischof@ lungenliga-zh.ch. (avo)
Buchpublikation: «Vernebelung: Wie die Tabakindustrie die Wissenschaft kauft» Im Februar 2008 ist das Buch «Vernebelung. Wie die Tabakindustrie die Wissenschaft kauft» erschienen. Es handelt sich dabei um die deutsche Übersetzung der 2005 erschienenen französischsprachigen Originalausgabe zu den Hintergründen um die Aufdeckung der so genannten Rylanderaffäre: Ragnar Rylander, Medizinprofessor an den Universitäten Genf und Göteborg, wurde während Jahrzehnten vom Tabakkonzern Philip Morris für die Durchführung von pseudowissenschaftlichen Symposien und die Publikation von Studien, welche die Schädlichkeit des Passivrauchens leugneten, bezahlt. Die deutsche Übersetzung des Buches wurde von der Lungenliga Schweiz initiiert und vom Tabakpräventionsfonds mit einem massgeblichen Beitrag unterstützt. (avo) Sophie Malka/Marco Gregori: Vernebelung: Wie die Tabakindustrie die Wissenschaft kauft. Verlag Orell Füssli, CHF 34.80
Unterwegs gratis Flüssigsauerstoff tanken
Patienten mit einer Sauerstofflangzeittherapie benötigen täglich während mindestens 15 Stunden Sauerstoff. Als Sauerstoffquellen werden Konzentratoren, Sauerstoffflaschen oder Flüssigsauerstoff verordnet. Flüssigsauerstoff ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden und eignet sich besonders gut für mobile Patienten: Damit auch ausserhalb der Wohnung die Sauerstoffversorgung dauernd gewährleistet ist, stehen kleine tragbare Tanks zur Verfügung, die durch die Patienten selbst zuhause nachgefüllt werden können.
Um die Unabhängigkeit und die Mobilität der Sauerstoffpatienten noch zu erhöhen, hat die Lungenliga Schweiz gemeinsam mit der Genossenschaft LOX, PanGas, SBB und der Selbsthilfegruppe für Lungenkranke an insgesamt sieben Bahnhöfen in der Schweiz Tankstellen für Flüssigsauerstoff realisiert. Hier haben reisende Sauerstoffpatienten die Möglichkeit, ihr tragbares System kostenlos nachzufüllen. In Zürich ist dies beim Hauptbahnhof in der Apotheke Sammet, in Winterthur in der Apotheke im Bahnhof möglich. Eine detaillierte Übersicht mit den Adressen und den jeweiligen Öffnungszeiten kann auf www.lungenliga-zh.ch > Patienten > Sauerstofftankstellen in der Schweiz heruntergeladen werden. (avo)
Patientenförderung
Flüssigsauerstoff-Tankstellen in der Schweiz
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Patientenförderung 10
Asthma: Kanuerlebnis mit Therapieeffekt In Zusammenarbeit mit dem Kinderspital Zürich bietet die Lungenliga Zürich Kanukurse für Kinder und Jugendliche mit Asthma und anderen chronischen Lungenkrankheiten an. Dr. Alexander Möller, Leiter Pneumologie der UniversitätsKinderkliniken Zürich, erklärt im Interview die positiven Auswirkungen des Kanufahrens. Herr Dr. Möller, weshalb braucht es ein spezielles Bewegungs- und Sportangebot für Kinder und Jugendliche mit Asthma? Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass körperliche Fitness bei Asthmatikern therapeutisch wirkt. Lungenkrankheiten wie Asthma führen bei Betroffenen jedoch häufig zu Inaktivität. Nicht selten möchten auch die Eltern von Kindern mit Asthma diese schonen und lassen sie beispielsweise vom Sportunterricht in der Schule dispensieren. Die Kondition der betroffenen Kinder und Jugendlichen nimmt dadurch immer weiter ab, und die Atemfunktion wird schlechter, wodurch wiederum häufiger Symptome auftreten. Dieser Teufelskreis kann mit einem speziellen Sportangebot, das auf junge Asthmapatienten ausgerichtet ist, durchbrochen werden: Die Motivation, an einem solchen Angebot teilzunehmen, ist bedeutend grösser, da hier im Gegensatz zu einem normalen Sportangebot nicht mit einer Disqualifikation wegen durch die Krankheit verminderter Leistung gerechnet werden muss.
Weshalb ist gerade Kanufahren für Kinder und Jugendliche mit Asthma eine geeignete Sportart? Beim Kanufahren spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die sich positiv auswirken. So nehmen die Kinder im Kanu eine ideale Körperhaltung ein, bei der die gesamte Rumpf- und Rückenmuskulatur gestärkt wird. Die Seitwärtsbewegung beim Paddeln hat ebenfalls einen kräftigenden Effekt. Zudem ist der gesamte Bewegungsablauf vergleichsweise ruhig und fliessend. Dadurch kann das Anstrengungsniveau optimal kontrolliert werden, und eine langsame Steigerung der Intensität ist möglich. Wichtig ist aber auch, dass Kanufahren Kindern und Jugendlichen Spass macht: Im Gegensatz etwa zum Rudern ist Kanufahren einfach zu erlernen und bietet dadurch schnellere Erfolgserlebnisse. Auch die Abwechslung ist deutlich grösser; so können verschiedenste Spiele bis hin zum Mannschaftssport Kanu-Polo durchgeführt werden. Hat der Kanukurs auch einen positiven mentalen Effekt auf die Teilnehmenden? Ja; der mentale Effekt ist sogar sehr wichtig: Die Kinder und Jugendlichen sollen lernen, wieder Vertrauen in ihren Körper zu bekommen. Der Kanukurs hilft ihnen dabei, zu erkennen, dass sie trotz ihrer Krankheit eine körperliche Leistung erbringen können. Dieser Faktor darf für eine erfolgreiche Asthmatherapie nicht unterschätzt werden. (avo)
Der Kanukurs für Kinder und Jugendliche mit Asthma und anderen chronischen Lungenkrankheiten wird von der Lungenliga Zürich in Zusammenarbeit mit dem Kinderspital Zürich angeboten. Durchgeführt wird der Kurs von ausgebildeten Kursleitern des Wasserfahrvereins Zürich. Um die Sicherheit der Teilnehmenden zu gewährleisten, werden die Kursleiter im richtigen Verhalten bei Asthmaanfällen instruiert. Überdies wird der Kurs durch einen Projektverantwortlichen des Kinderspitals begleitet, und Notfallmedikamente werden vor Ort zur Verfügung gestellt. Im Kurs werden die Grundlagen des Kanufahrens erlernt sowie – je nach Niveau und Interesse der Teilnehmenden – vertiefende Elemente. Der Kurs findet jeweils am Mittwoch von 18 bis 20 Uhr beim Zürcher Schanzengraben statt. Teilnehmen können Kinder ab 10 Jahren, Schwimmkenntnisse sind Voraussetzung. Die Kurskosten betragen CHF 100.– bzw. CHF 50.– mit dem Gesundheitspass der Lungenliga Zürich. Die Lungenliga Zürich bietet im Rahmen des Gesundheitspasses zahlreiche weitere Sport- und Bewegungskurse für Lungenkranke an. Das gesamte Angebot ist zu finden unter www.gesundheitspass.ch. (avo) Weitere Informationen zum Kanukurs erteilt Elisabeth Kloser: Telefon 044 268 20 00 oder elisabeth.kloser@lungenliga-zh.ch
Die letzte Fahrt des Gesundheits-Trams Während rund zwei Jahren war das Gesundheits-Tram auf den Linien 8 und 15 in der Stadt Zürich unterwegs; im April 2008 ging es von den Schienen. Ziel des Projektes, das von der Lungenliga Zürich, der Gesundheitsförderung Kanton Zürich, den Groupe Mutuel Versicherungen und dem Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich lanciert wurde, war es, die Gesundheit im Alltag zu fördern. Die Projektverantwortlichen ziehen ein positives Fazit: Das Gesundheits-Tram stiess bei den Gästen auf ein durchwegs gutes Echo. Im Tram wurden den Fahrgästen Informationen und Ideen zur Verbesserung der eigenen Gesundheit sowie Ratschläge zur konkreten Umsetzung im Alltag geboten. Jeweils drei Monate lang wurde ein ausgewähltes Schwerpunkthema – die verschiedenen Jahreszeiten, Familie und Zusammenleben, Arbeitsplatz und Schule, Freizeit – vertieft behandelt und mit einer eigens gestalteten Broschüre kommuniziert. Auch den Grundthemen Atmung, Bewegung, Ernährung, Entspannung und Umwelt wurden fünf umfassende Sonderbroschüren gewidmet. Die im Laufe des Projektes entstandenen Broschüren mit detaillierten Informationen und Tipps für den Alltag sind zum Abschluss des Gesundheits-Trams in einer praktischen Sammelbox erhältlich. Diese kann zum Preis von CHF 19.–, zzgl. Versandkosten, über www.gesundheitstram.ch bestellt werden. (aje/avo)
Prävention
Kanukurse
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Jahresbericht 2007 Organe
Revisionsstellenbericht
Vorstand *Dr. med. Otto Brändli, Wald (Präsident) *Dr. med. Hanspeter Anderhub, Zßrich (Vizepräsident) lic. iur. Susanne Bernasconi-Aeppli, Zßrich Walter Bill, Fällanden *Dr. iur. Thomas Brender, Ebmatingen *Dr. med. Marco Ermanni, Winterthur Dr. med. Ueli Gabathuler, Zßrich Dr. oec. Guido Geser, Zßrich Prof. Dr. Felix Gutzwiller, Zßrich Dr. med. Markus Heitz, Sellenbßren Dr. med. Pieter Langloh, Ebmatingen *Evi Rigg-Hunkeler, MÜnchaltorf Hanspeter Spalinger, Zßrich Kurt Tanner, Rickenbach bei Attikon
Als Revisionsstelle haben wir die Buchfßhrung und die Jahresrechnung (Bilanz und Betriebsrechnung) der Lungenliga Zßrich fßr das am 31. Dezember 2007 abgeschlossene Geschäftsjahr geprßft.
*Ausschussmitglieder
12
Geschäftsfßhrer Robert Zuber, Zßrich Ehrenmitglieder Dr. iur. Hans Bosshard, Zßrich
Fßr die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prßfen und zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfßllen. Unsere Prßfung erfolgte nach den Grundsätzen des schweizerischen Berufsstandes, wonach eine Prßfung so zu planen und durchzufßhren ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prßften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prßfung eine ausreichende Grundlage fßr unser Urteil bildet. Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchfßhrung und die Jahresrechnung dem schweizerischen Gesetz und den Statuten. Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.
Ligaärzte Zßrich: Dr. med. Pieter Langloh, Ebmatingen Winterthur: Dr. med. Marco Ermanni, Winterthur
Budliger Treuhand AG
Mitglieder 1632 Personen Revisionsstelle Budliger Treuhand AG, ZĂźrich
Hans Scherrer dipl. WirtschaftsprĂźfer (Leitender Revisor)
ppa. Benedicht U. Stuber dipl. Treuhandexperte
Zßrich, 6. März 2008
Die geprĂźfte Jahresrechnung mit Revisionsbericht liegt in der Lungenliga ZĂźrich, Wilfriedstrasse 7, zur Einsicht auf.
Jahresrechnung
Die neuste Generation Sauerstoffkonzentratoren fĂźr die Langzeit-Heimtherapie
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Betriebsrechnung 2007 | Bilanz 2007
Erfolgsrechnung
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Fondsrechnungen 2007 Berichtsjahr 07
Berichtsjahr 06
Budget 08
1 249 400.00 20 000.00 573 292.60 407 361.90 5 032 914.40 185 111.95 128 794.67 – 9 999.75
1 298 938.20 20 000.00 168 018.25 229 061.70 4 567 190.65 141 108.35 234 025.30 – 4 831.10
1 228 800.00 20 000.00 116 000.00 400 000.00 5 268 800.00 139 500.00 127 000.00 – 5 000.00
Aufwand für Material und Drittleistungen Heimtherapie für Lungenkranke Beitrag an Lungenliga Schweiz Leistungserbringung an Dritte Zuweisung Spenden und Fundraising LLS an Fonds Kurswesen / Projektaufwand Bruttogewinn
– 1 259 863.45 – 497 602.50 – 58 877.00 – 855 758.90 – 28 979.75 4 885 794.17
– 1 054 563.60 – 421 065.10 – 38 599.30 – 229 061.70 – 190 133.60 4 720 088.05
– 1 455 800.00 – 687 000.00 – 44 500.00 – 400 000.00 – 378 000.00 4 329 800.00
Personalaufwand Raumaufwand Unterhalt, Reparaturen und Ersatz Fahrzeugaufwand Werbeaufwand Verwaltungsaufwand Abschreibungen Betriebsergebnis
– 2 851 019.53 – 207 631.10 – 142 313.45 – 41 641.55 – 167 410.95 – 325 788.54 – 1 065 407.75 84 581.30
– 2 838 649.50 – 227 227.30 – 370 831.15 – 51 266.75 – 170 265.95 – 270 283.16 – 841 621.25 – 50 057.01
– 3 153 700.00 – 222 860.00 – 133 000.00 – 41 300.00 – 161 500.00 – 375 600.00 – 360 500.00 – 118 660.00
– 8 423.51 61 536.85 – 54 307.10 174 360.00 30 087.60 – 100 080.00 187 755.14
– 42 955.26 35 160.40 – 60 389.85 174 545.50 19 477.90 – 3 488.10 72 293.58
– 8 000.00 45 000.00 – 51 700.00 174 360.00 0.00 0.00 41 000.00
Beiträge öffentliche Hand Beitrag Hülfsgesellschaft Winterthur Spenden, Legate und Mitgliederbeiträge Fundraising Lungenliga Schweiz Heimtherapie für Lungenkranke Sonstige Bereiche Kurswesen/Projekterträge Debitorenverluste/Veränd. Delkredere
Finanzaufwand Finanzertrag Liegenschaftsaufwand Liegenschaftsertrag Ausserordentlicher Ertrag Ausserordentlicher Aufwand Vorschlag 2007
Bilanz per 31. Dezember 2007 Aktiven
2007
2006
Kasse Postcheck Banken Wertschriften Forderungen Apparatedienst Übrige Forderungen Aktive Rechnungsabgrenzung
3 931.75 275 541.22 3 139 881.06 2 132 357.55 1 244 601.90 23 864.80 19 332.80
14 085.35 127 468.51 2 833 505.97 2 132 357.55 1 072 983.00 46 239.00 21 300.55
Vorrat Apparate für Wiederverkauf Genossenschaft Lox Liegenschaft Apparatebestand Mobilien, EDV, Fahrzeuge, übrige mobile Sachanlagen Total Aktiven
1.00 1.00 1 717 180.00 1.00 5.00 8 556 699.08
1.00 1.00 1 717 180.00 1.00 5.00 7 965 127.93
2007
2006
Kurzfristige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzung Rückstellungen
1 405 474.00 109 913.35 3 660 519.25
905 037.97 143 900.17 3 723 152.45
Vermögen per 01.01.07 Vorschlag 2007 Total Passiven
3 193 037.34 187 755.14 8 556 699.08
3 120 743.76 72 293.58 7 965 127.93
Passiven
Fonds für Spezialaufgaben Zweckbestimmung: Medizinische Fortbildung/Forschung Aufwand Einnahmen Ärztekurse Diverse Einnahmen Zinsen und Wertschriftenertrag Fundraising Lungenliga Schweiz Aufwand Ärztekurse Forschungsbeiträge/Unterstützungen Abschreibung Büromaschinen und EDV Bankspesen und Kommissionen Wertschriftenkursanpassungen Zuwendung an Jubiläumsstiftung der Lungenliga Zürich Rückschlag 2007 Total
Ertrag 960 084.45 62 881.05 421 558.86 407 361.90
539 621.28 1 170 745.55 24 642.05 56 625.68 42 544.65 1 000 000.00 2 834 179.21
Vermögen per 01. 01. 2007 Rückschlag 2007 Vermögen per 31. Dezember 2007
982 292.95 2 834 179.21 3 432 997.87 -982 292.95 2 450 704.92
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Patientenfonds Zweckbestimmung: Hilfe für Patienten Aufwand Spenden und Legate Zinsen und Wertschriftenertrag Auflösung Rückstellung Unterstützungen Bankspesen und Kommissionen Wertschriftenkursanpassungen Vorschlag 2007 Total
Ertrag
223 397.00 19 221.65 237 657.77 12 052.70 11 112.65 13 819.63 443 291.44 480 276.42
Vermögen 01. 01.2007 Vorschlag 2007 Vermögen per 31. Dezember 2007
480 276.42 1 184 414.97 443 291.44 1 627 706.41
Tuberkulosefonds Zweckbestimmung: Tuberkulosearbeit Aufwand Spenden und Legate Zinsen und Wertschriftenertrag Unterstützungen Bankspesen und Kommissionen Wertschriftenkursanpassungen Vorschlag 2007 Total Vermögen per 01.01.2007 Vorschlag 2007 Vermögen per 31. Dezember 2007
Fondsrechnungen 2007
Betriebsrechnung 2007
Ertrag 227 000.00 16 666.80
1 319.70 9 674.16 18 882.62 213 790.32 243 666.80
243 666.80 1 117 798.70 213 790.32 1 331 589.02
Betrag in CHF Fundraising Lungenliga Schweiz Ordentliche Spenden an Lungenliga Zürich Trauerspenden an Lungenliga Zürich Ausserordentliche Spenden und Legate an Lungenliga Zürich Ordentliche Spenden an Tuberkulosefonds Total eingesetzte Spenden für das Berichtsjahr 2007
407 362.00 47 073.00 46 333.00 448 397.00 2 000.00 951 165.00
Spendenverwendung
Inserate
Spendenherkunft | Spendenverwendung 16
Spendenherkunft
Folgende Projekte und Aktivitäten wurden im Berichtsjahr finanziert: Projekt / Aktivität
Kurzbeschrieb
LuftiBus
Lungenfunktionsmessungen zur Früherkennung von Lungenkrankheiten Zweckbestimmung: Aufklärung der Bevölkerung Zweckbestimmung: Wissenschaftliche Forschungen Zweckbestimmung: Finanzielle Unterstützung von Patienten mit besonderen Härtefällen Zweckbestimmung: Ausserordentliche Aufwendungen der Tuberkulosebehandlung
Zuweisung an Fonds für Spezialaufgaben Zuweisung an Fonds für Spezialaufgaben Zuweisung an Patientenfonds Zuweisung an Tuberkulosefonds Total Spendenverwendung 2007
Betrag in CHF 93 406.00 82 362.00 325 000.00 223 397.00 227 000.00 951 165.00
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Neue Behandlungsmöglichkeiten für Diabetiker Über die Hälfte aller Diabetiker leiden, oft unbewusst, auch unter Schlafapnoe. Treten beide Krankheiten gleichzeitig auf, potenzieren sie das Risiko für HerzKreislauf-Erkrankungen! Diabetes ist eine häufige Erkrankung, leiden doch heute bereits schätzungsweise 350’000 Personen in der Schweiz darunter - Tendenz steigend. Diabetes mellitus ist eine Krankheit, bei welcher die Patienten zuviel Glukose (Zucker) im Blut haben. Zur Absorption der Glukose aus dem Blut benötigen die Zellen Insulin, ein körpereigenes Hormon. Diabetes entsteht, wenn der Körper zu wenig oder gar kein Insulin mehr herstellt oder wenn der Körper das Insulin nicht mehr richtig verwenden kann. Was viele noch nicht wissen: Bis zu 60% aller Diabetiker leiden auch unter schlafbezogenen Atemstörungen. Der Grund dafür ist, beide Erkrankungen teilen mehrere Risiko-Faktoren: Übergewicht, Alter, Rauchen und mangelnde Bewegung. Schlafbezogene Atemstörungen sind charakterisiert durch Aussetzer der Atmung während der Nacht. Diese Atemstillstände (Apnoen), die bis zu zwei Minuten dauern können, haben einen Sauerstoffmangel im Blut zur Folge. Dieser und weitere Faktoren führen zu einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Schlaganfall, Bluthochdruck und Herzinfarkt. Die gleichen Folgen können bei Diabetes auftreten, was die Kombination der beiden Krankheiten (Schlafapnoe & Diabetes) besonders gefährlich macht.
Es gibt aber auch positive Neuigkeiten: Das Risiko für Schlafapnoe lässt sich heute bequem abklären, beispielsweise mit einer erweiterten Pulsoxymetrie, wie dem ResMed ApneaLinkTM. Und Diabetiker mit einer erkannten und behandelten Schlafstörung (zum Beispiel mit einem CPAP-Gerät, welches nachts die Atemwege offen hält) profitieren mehrfach: Die Insulinwirksamkeit nimmt zu, sehr hohe Blutzuckerwerte werden seltener und auch der Blutdruck sinkt. Deshalb lohnt es für jeden Diabetiker, der Symptome einer Schlafapnoe zeigt, wie beispielsweise Schnarchen, Tagesschläfrigkeit oder morgendliche Kopfschmerzen, sich bei seinem Hausarzt oder Endokrinologen auf sein Risiko für Schlafapnoe testen zu lassen. Weitere Informationen zum Thema schlafbezogene Atemstörungen und Diabetes erhalten Sie bei: ResMed Schweiz AG Viaduktstrasse 40 4051 Basel Tel. 061 564 70 00 www.resmed.ch
Rauchpause dank Selbstmotivation Selbstbestimmung und positive Erfahrungen statt Kontrolle und Zwang: Das ganzheitliche Selbstmanagement-Training des Zürcher Ressourcen Modells (ZRM) erleichtert die Erreichung persönlicher Ziele – etwa die Nikotinentwöhnung oder die Gewichtsreduktion – durch den Aufbau und zielgerichteten Einsatz persönlicher Ressourcen. «Das Selbstmanagement-Training des Zürcher Ressourcen Modells ist darauf angelegt, Menschen zielgerichtetes Handeln zu ermöglichen, ohne dass dabei Zwang, Disziplin und Selbstkontrolle nötig sind», erklärt Maja Storch, wissenschaftliche Leiterin des Instituts für Selbstmanagement und Motivation Zürich. Zusammen mit Frank Krause hat die Psychologin und Psychoanalytikerin das Zürcher Ressourcen Modell für die Universität Zürich entwickelt. Ziel des Trainings ist die Erlangung der Fähigkeit, die eigenen Handlungen so zu steuern, dass sie dem entsprechen, was man auch wirklich tun möchte. Mit anderen Worten: Es ist einfacher, etwas zu erreichen, wenn man es gerne und motiviert macht, als wenn man es unter Zwang und Verzicht – und damit eigentlich ungern – tut.
Gesundheitsförderung
Positive Körper- und Gefühlssignale nutzen
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Eine wichtige Grundlage des ZRM ist die Theorie der somatischen Marker. Dabei handelt es sich um Körper- und Gefühlssignale, die im Erfahrungsgedächtnis gespeichert sind und je nach Situation oder Handlung ein «gutes» oder ein «schlechtes» Gefühl geben. Mit Hilfe des ZRM-Trainings sollen Ziele nun so gesetzt und bearbeitet werden, dass sie von positiven somatischen Markern begleitet werden. Dies fängt bereits bei der Formulierung eines so genannten Haltungszieles an: Bei einer angestrebten Gewichtsreduktion ist beispielsweise das Ziel «Ich will abnehmen» mit einem negativen somatischen Marker versehen, da es unbewusst mit Mangel und Verzicht in Verbindung gebracht wird. Entsprechend schwierig dürfte das Abnehmen werden, da die positive Motivation fehlt. Lautet das Haltungsziel hingegen «Ich gönne mir einen leichten Magen», ist dieses positiv besetzt; das Unbewusste unterstützt nun die Willenskraft und damit die Zielerreichung. Übertragen auf den Entscheid, mit Rauchen aufzuhören, könnte ein positiv formuliertes Haltungsziel etwa lauten «Ich rauche frische Luft» oder «Ich gönne mir eine Rauchpause».
Haltungsziel definiert Einstellung «Ein Haltungsziel arbeitet mit Bildern und formuliert eine innere Haltung oder eine Einstellung, kein konkretes Verhalten», erklärt Maja Storch. Der sorgfältigen Formulierung eines Haltungsziels kommt somit eine zentrale Bedeutung zu; im ZRM wird deshalb so lange daran gearbeitet, bis ein bildhaftes Motto gefunden ist, das individuell exakt passt. Dazu Maja Storch: «Ein Haltungsziel muss drei Bedingungen erfüllen: Erstens muss es positiv formuliert sein und darf somit kein Vermeidungsziel sein. Zweitens muss das Ziel zu 100 Prozent selbstständig erreicht werden können. Drittens muss es mit positiven somatischen Markern verbunden sein, also mit einem positiven emotionalen oder körperlichen Signal. Dies kann beispielsweise das Gefühl der Entspannung sein, das sich einstellt, wenn man an das Erreichen des Ziels denkt.»
Aufbau eines Ressourcenpools Nach der Entwicklung des Haltungsziels erfolgt das so genannte Priming. Dabei werden im Alltag Erinnerungshilfen platziert, die einen immer wieder an das gewählte Haltungsziel erinnern und ein unbewusstes Lernen ermöglichen. Erinnerungshilfen können beispielsweise aufgehängte Bilder sein, passende Handy-Displays, Bildschirmschoner oder kleine Merkzettel. Da das ZRM ein ganzheitliches Training ist, das nicht nur auf der Ebene des Verstandes und der Psyche arbeitet, wird in einem nächsten Schritt schliesslich auch der Körper einbezogen: Aufbauend auf dem Haltungsziel werden Körperhaltungen und Bewegungen entwickelt. Durch dieses so genannte Embodiment – eine Art Privatgymnastik – kann die Stimmung positiv beeinflusst werden, was wiederum bei der Zielerreichung hilft. Die Erinnerungshilfen und die Körperübungen bilden nun zusammen einen Vorrat an Ressourcen, die dabei helfen, die eigenen Wünsche dank zielgerichteter Handlungen zu verwirklichen. «Entscheidend beim ZRM ist, dass man sich dabei eigene Ressourcen aufbauen und nutzen kann», so Maya Storch. «Dadurch dient das Modell letztlich allen, die etwas in ihrem Leben verändern möchten.» (avo)
GesundheitsfĂśrderung 19
Das ZĂźrcher Ressourcen Modell (ZRM) Das von Maja Storch und Frank Krause entwickelte ZĂźrcher Ressourcen Modell basiert auf folgenden Hauptschritten: í˘ą Entscheid, eine Situation ändern zu wollen. í˘˛ Wahl eines Bildes, das in positiver Weise mit der Situation verbunden werden kann. í˘ł Formulierung eines Haltungszieles, das zum gewählten Bild passt. í˘´ Aufbau eines Ressourcenpools durch: a. Priming: Platzierung von Erinnerungshilfen im Alltag. b. Embodiment: Entwickeln von KĂśrperĂźbungen, die auf dem Haltungsziel aufbauen. í˘ľ Einsatz der Ressourcen zur Zielerreichung. Weitere Informationen: www.zrm.ch und www.majastorch.de (avo)
ÂŤRauchpauseÂť: Das Buch zum Thema Unter dem Titel ÂŤRauchpause. Wie das Unbewusste dabei hilft, das Rauchen zu vergessen.Âť behandelt Maja Storch einen Aspekt des Rauches, der in herkĂśmmlichen Nichtraucher-Programmen oft zu kurz kommt: Die Frage, was das Rauchen mit der eigenen Identität zu tun hat. Ă&#x153;ber unbewusste Lernvorgänge sind bei vielen Menschen die lebenslang aufgebauten positiven Erinnerungen an das Rauchen zu einem festen Bestandteil ihrer Identität geworden. Die These des Buches ist, dass ein grosser Teil der Qual, die fĂźr viele Menschen mit dem Rauchverzicht verbunden ist, darauf beruht, dass versäumt wurde, die unbewusste Identitätsebene sorgfältig zu bearbeiten. Maja Storch beschreibt auf leicht lesbare und amĂźsante Art, wie ein qualfreier und identitätsgerechter rauchfreier Neubeginn eingeleitet werden kann. Das Buch wird unterstĂźtzt von der Lungenliga ZĂźrich und erscheint im Herbst 2008 im Verlag Hans Huber. (avo)
Gesundheitsförderung 20
Rauchfrei Schäfchen zählen Die Lungenliga Zürich hat mit www.rauchfreischlafen.ch einen Online-Führer für rauchfreie Hotels lanciert. Gäste finden auf dieser Seite Hotels in der ganzen Schweiz, in denen sie ohne Rauchbelästigung schlafen, essen und trinken können. Die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Problematik des Passivrauchens ist in den vergangenen Jahren laufend gestiegen, und die Diskussion über den Schutz vor Passivrauchen läuft zurzeit heiss. Immer weniger Nichtraucher – immerhin mehr als zwei Drittel der Schweizer – sind bereit, am Arbeitsplatz, im Restaurant oder eben auch im Hotel unfreiwillig «mitrauchen» zu müssen. Solange gesamtschweizerisch klare Regelungen für den Schutz vor Passivrauchen fehlen, werden Gastronomieund Hotelbetriebe mit klarer Rauchregelung deshalb immer beliebter.
Speisesäle der Hotels müssen entweder völlig rauchfrei sein oder über einen abgetrennten rauchfreien Raum verfügen. Der neue Online-Hotelführer ist interaktiv angelegt. Hotels, welche die genannten Kriterien erfüllen, können sich direkt kostenlos auf www.rauchfreischlafen.ch eintragen. Gäste können nicht nur anhand verschiedener Kriterien in der ganzen Schweiz nach rauchfreien Hotels suchen, sondern bereits aufgeführte Betriebe kommentieren oder weiterempfehlen sowie neue Hoteltipps abgeben. (avo)
Erfolgreicher Online-Gastroführer
Passivrauchen
Bereits vor fünf Jahren hat die Lungenliga Zürich auf die Nachfrage nach rauchfreien Gastronomiebetrieben reagiert und den Online-Gastroführer www.rauchfreiessen.ch lanciert. Der schweizweite Führer umfasst mittlerweile über 1500 Restaurants mit klarer Rauchregelung und wird pro Tag von knapp 1000 Personen besucht, die ihr Essen in rauchfreier Umgebung geniessen möchten. Mit der Lancierung des Hotelführers www.rauchfreischlafen.ch haben Gäste nun die Möglichkeit, gezielt auch Hotels auszusuchen, in denen sie rauchfrei Schäfchen zählen können.
Tabakrauch besteht aus rund 4500 chemischen Substanzen, die als Dampf oder als Partikel in die Luft gelangen. Mindestens 40 dieser Stoffe sind Krebs erregend. Passivraucher atmen nicht nur den Hauptstromrauch ein – also jenen Rauch, den die Raucher ein- und wieder ausatmen – sondern auch den so genannten Nebenstromrauch. Als Nebenstromrauch wird jener Rauch bezeichnet, der direkt von der glimmenden Zigarette in die Luft gelangt. Die Konzentration Krebs erregender Stoffe ist im Nebenstromrauch um bis zu 30 Mal höher als im Hauptstromrauch. Die gesundheitlichen Folgen des Passivrauchens sind gravierend: So fördert Passivrauchen Asthma und chronische Bronchitis und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Lungenkrebs. (avo)
Zusatznutzen dank Interaktivität Der neue Online-Hotelführer verzeichnet nur Hotels mit einer klaren Rauchregelung; also Betriebe, in denen der Gast nicht unfreiwillig mit Rauch in Berührung kommt. Konkret bedeutet dies, dass alle Zimmer, die Hotelflure sowie der Eingangsbereich rauchfrei sein müssen. Die
Der LuftiBus, der Lungentest- und Informationsbus der Lungenliga Zürich, ist seit seinem ersten Einsatz an der nationalen Forschungsausstellung HEUREKA 1991 unterwegs. Bereits wurde die Lungenfunktion von über 120000 Personen getestet. Die umfangreichen Daten, die so gesammelt werden konnten, werden nun zu wissenschaftlichen Zwecken ausgewertet. Seit 1991 wird im LuftiBus die Lungengesundheit der Besucher getestet. Bei ungenügender Lungenfunktion raten die LuftiBus-Mitarbeitenden zu einer Kontrolle beim Hausarzt oder beim Lungenfacharzt. Insbesondere rauchende und beruflich Feinstaub und anderen Schadstoffen ausgesetzte Personen werden zudem von den kompetenten Mitarbeitenden der Lungenliga Zürich im LuftiBus umfassend beraten und an Fachstellen verwiesen. Ziel ist es, Lungenkrankheiten frühzeitig zu entdecken, bevor der Schaden zu gross und eine Heilung nicht mehr möglich ist.
Wissenschaftliche Auswertung der Daten Im Rahmen der Lungenfunktionstests im LuftiBus erheben die Mitarbeitenden ergänzende Daten der Testpersonen, so etwa zum allgemeinen Gesundheitszustand, zur Arbeitssituation oder zum Rauchverhalten. Diese mittlerweile umfangreichen Daten werden anonymisiert – also ohne Namen der Testpersonen – gespeichert und können zu wissenschaftlichen Zwecken ausgewertet werden. So konnte beispielsweise in Zusammenarbeit mit Prof. Paolo Suter vom Universitätsspital Zürich gezeigt werden, dass 37 Prozent der getesteten Männer und 24 Prozent der Frauen übergewichtig sind. Dank eines zusätzlichen Fragebogens geben die Daten aus dem LuftiBus ausserdem Aufschluss über das Rauchverhalten und die Verbreitung von Asthma und Allergien bei Jugendlichen. So konnte in Zusammenarbeit mit Prof. Johannes Wildhaber vom Kinderspital Zürich festgestellt werden, dass die Zürcher Jugend bereits
mit 12 bis 14 Jahren zu rauchen beginnt, und dass mit 19 Jahren 41 Prozent der jungen Männer Raucher sind. 5.3 Prozent der 6- bis 19Jährigen geben zudem an, an Asthma zu leiden, doch nur die Hälfte nimmt dagegen Medikamente ein.
Sollwerte müssen angepasst werden Eine Auswertung aller Lungenfunktionsmessungen der vergangenen Jahre hat im Weiteren gezeigt, dass die heute gängigen Sollwerte für die Lungenfunktion zu niedrig sind. Während bisher rund 6 Prozent aller Testresultate im LuftiBus als krankhaft erniedrigt eingestuft werden mussten, wird sich diese Zahl mit der Anpassung der Sollwerte erhöhen. Erfreulich ist, dass gemäss einer Umfrage die grosse Mehrheit der Testpersonen mit einem krankhaften Resultat den Rat, einen Arzt aufzusuchen, befolgt hat und der Arzt die Zuweisung als begründet beurteilte. Die Lungenliga Zürich trägt mit dem LuftiBus somit massgeblich zur Prävention und Früherkennung von Atemwegserkankungen bei. (obr)
Statistik LuftiBus 2007 Einsätze im Jahr 2007 Durchgeführte Tests Tests pro Einsatztag (Durchschnitt) Anzahl Einsatztage Besuchte Gemeinden Besuchte Firmen Besuchte Schulen Testpersonen Jugendliche (10 – 20 Jahre) Frauen Männer Durchschnittsalter Rauchverhalten NichtraucherInnen RaucherInnen ExraucherInnen PassivraucherInnen Testergebnisse Testergebnis in Ordnung Testergebnis leicht reduziert Testergebnis pathologisch
6 278 64 98 59 24 15 20.9% 50.1% 49.9% 44 Jahre
1 313 3 143 3 135
60% 18% 19% 3%
3 770 1 157 1 150 201
80% 14% 6%
5 053 875 350
LuftiBus
Der LuftiBus fährt auch für die Forschung 21
Umwelt 22
Holzfeuerungen – die richtige Technik macht‘s In den vergangenen Jahren ist Holz als Brennstoff in der Schweiz immer beliebter geworden. Entsprechend hat sich die Zahl der modernen automatischen Holzfeuerungen fast verdreifacht, jene der Cheminées und Cheminéeöfen verdoppelt. Das Problem dabei: Holzfeuer verursachen Feinstaub. Mit ein paar einfachen Regeln lässt sich die Feinstaubentwicklung jedoch deutlich verringern.
Holzscheitern (mindestens ein Zentimeter bei ungekreuzten Scheitern, etwas mehr bei gekreuzten). Auf den Stapel wird ein Anfeuermodul aus vier gekreuzten Hölzern, beispielweise Tannholzscheiter, gelegt. In die Lücke dieses Anfeuermoduls wird eine Anzündhilfe, beispielsweise wachsgetränkte Holzwolle, gesteckt.
Fehler beim Feuern vermeiden Holz ist eine klimafreundliche, erneuerbare, einheimische und – im Vergleich zu Heizöl – billige Energiequelle. Ein Cheminéefeuer ist zudem gemütlich und bedeutet für viele Personen Wohnqualität. Diesen Vorteilen des Holzes als Brennstoff stehen die vergleichsweise hohen Feinstaubemissionen, die bei der Verbrennung entstehen, gegenüber. Wie gross die Feinstaubentwicklung ist, hängt jedoch stark von der Art des verbrannten Holzes, der Feuerungstechnik und der Betriebsweise der jeweiligen Holzfeuerung ab. So zeichnen sich technisch ausgereifte Anlagen wie moderne automatische Holzfeuerungen durch eine Verbrennung mit geringem Schadstoffausstoss aus. Kleine, handbeschickte Holzfeuerungen hingegen können nur dann schadstoffarm betrieben werden, wenn einige wichtige Regeln befolgt werden.
Richtig anfeuern Mit der richtigen Anfeuermethode kann die Rauchentwicklung und damit der Schadstoffausstoss des Holzfeuers deutlich verringert werden. Statt unten anzuzünden, wie das bis anhin üblich war, sollte das Holz von oben nach unten abgebrannt werden. Entstehende Gase strömen mit dieser Technik durch die heisse Flamme und verbrennen vollständig. Rauch- und Schadstoffemissionen lassen sich so vermeiden, rund 15 Minuten nach dem Anfeuern sollte sich kein Rauch mehr entwickeln. Zudem kann mit dieser Anfeuertechnik die vorhandene Heizenergie besser genutzt werden, und die Verbrennung läuft kontrollierter ab. Das Anfeuern von oben nach unten mag anfangs paradox erscheinen, doch es funktioniert – und es ist einfach: Das Brennholz wird gekreuzt oder ungekreuzt aufgeschichtet, sodass die grossen Scheiter zuunterst liegen. Wichtig ist dabei ein genügend grosser Abstand zwischen den
Neben der richtigen Anfeuertechnik gilt es, ein paar weitere Regeln zu beachten, um die Feinstaubemissionen möglichst gering zu halten: Jedes Feuer braucht genügend Luft. Der Brennraum sollte darum nicht überfüllt sein, und die Luftklappen dürfen nicht zu früh geschlossen werden. Selbst wenn das Feuer gut brennt, sollte die Luftzufuhr nicht unterbrochen werden. Es sollte nur naturbelassenes Stückholz aus trockenem Nadel- oder Laubholz verwendet werden. Möglich sind auch bindemittelfreie Briketts aus naturbelassenem Holz. Das Holz sollte vor der Verbrennung mindestens zwei Jahre lang an einem trockenen Ort gelagert sein. Karton, Paletten, Harasse und Kisten sind kein geeigneter Brennstoff für Holzfeuerungen. Bemaltes, lackiertes, imprägniertes, verleimtes, mit Kunststoff beschichtetes oder zu Spanplatten gepresstes Holz setzt bei der Verbrennung gefährliche Schadstoffe frei. Solche Hölzer sind Abfall und müssen deshalb fachgerecht in der Kehrichtverbrennungsanlage entsorgt werden. Abfälle aus Haushalt und Garten dürfen nicht verbrannt werden. Je tiefer die Temperaturen, desto mehr Rauch entwickelt sich. Statt mehrmals pro Tag anzufeuern, sollte regelmässig Holz nachgelegt werden. (aje/avo)
Umwelt 23
Das Anfeuermodul besteht aus vier gekreuzten Hölzern
Das Anfeuermodul wird zuoberst auf dem Brennstoffstapel
und einer Anfeuerhilfe.
aufgeschichtet.
Feinstaub Feinstaub ist ein Gemisch von kleinsten Staubteilchen, die einen Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer aufweisen und deshalb auch PM10 (PM: Particulate Matter) genannt werden. Hauptquellen für Feinstaub sind der motorisierte Verkehr, die Industrie, das Gewerbe, Holzfeuerungen und die Land- und Forstwirtschaft. Rund 40 Prozent der Schweizer atmen regelmässig zu viel Feinstaub ein. Übermässige Belastung durch Feinstaub kann gesundheitliche Auswirkungen haben: Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang zwischen zu hoher Feinstaubkonzentration und Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislaufkrankheiten, Krebserkrankungen und sogar Todesfällen.
Während der ausgeprägten Inversionslagen und der damit einhergehenden Smogphasen im Winter 2005/2006 wurde der Feinstaubgrenzwert in der Atemluft tagelang deutlich überschritten. Bereits im Januar 2006 stellte der Bund deshalb den Aktionsplan Feinstaub vor. Automatische Holzfeuerungen (über 70 kW) müssen demnach deutlich strengere Grenzwerte einhalten, die nur durch Pelletfeuerungen oder durch Feuerungen mit Filtersystemen eingehalten werden können. Neue Holzfeuerungen (bis 350 kW) werden für den Verkauf nur noch zugelassen, wenn ihre Konformität mit den Normen der Europäischen Union nachgewiesen ist und sie zudem fortschrittliche lufthygienische Anforderungen erfüllen. Zusätzlich führten mehrere Kantone – darunter auch der Kanton Zürich – die Feuerungskontrolle bei kleinen Holzfeuerungen (bis 70 kW) ein. Bei diesen Kontrollen werden der Brennstoffvorrat, die Asche und der Zustand der Feuerungsanlage überprüft. Konforme Holzfeuerungen finden sich unter www.holzenergie.ch. (aje)
Umwelt 24
Es liegt etwas
in der Luft
Es liegt etwas in der Luft – dies ist der Titel einer neuen Broschüre, die von der Lungenliga Zürich und dem Umweltund Gesundheitsschutz Zürich (UGZ) herausgegeben wird. In kompakter Form vermittelt die Broschüre Grundwissen und Aktuelles rund um die Themen Luft und Luftschadstoffe. Neben viel Wissenswertem soll die neue Broschüre zum Nachdenken anregen: Verbrauchen wir nicht alle zu viel Energie zum Wohnen und zur Fortbewegung? Werfen wir nicht gedankenlos Vieles weg und verschmutzen so unser wichtigstes «Lebensmittel», nämlich die Luft zum Atmen? Jeden Tag atmen wir rund 10000 Liter Luft ein. Im Gegensatz zu anderen Lebensgrundlagen wie Wasser oder Nahrung können wir uns bei der Luft nicht entscheiden, ob wir sie einatmen wollen oder nicht; so, wie wir sie antreffen, müssen wir sie atmen. Saubere Luft ist deshalb lebenswichtig.
Wertvolle Alltagstipps Nachdem sich die Zusammensetzung der Atmosphäre während Jahrtausenden nur wenig verändert hat, sieht das Luftgemisch heute anders aus. Die Folge dieser Veränderung ist eine globale Erwärmung und zunehmend verschmutzte Luft. Doch welches genau sind die kritischen Stoffe in der Luft, und was bewirken sie? Welches sind die Folgen dieser Schadstoffe für Mensch und Natur? In drei thematisch gegliederten Kapiteln zu den Themen Klima, Luftschadstoffe und Klima im Raum beschreibt die Broschüre, was es mit Kohlendioxid, Feinstaub, Ozon und CO2 auf sich hat. Ausserdem enthält sie wertvolle Alltagstipps, die aufzeigen, was jeder Einzelne tun kann, um den Klimawandel zu bremsen und die Aussen- und Innenluft sauber zu halten.
Klimaveränderung Es wird immer wärmer auf der Erde – mit gravierenden Folgen für die Menschheit. Die Wissenschaft ist sich darin einig, dass die rasanten Temperaturanstiege der letzten hundert Jahre durch den Menschen verursacht wurden. Jeden Tag werden Unmengen fossiler Energieträger eingesetzt, wodurch die Konzentrationen der klimaschädigenden Treibhausgase in der Atmosphäre stark zunehmen. Kein Wunder, wird dem Kohlendioxid CO2, das bei solchen Verbrennungsprozessen entsteht, gegenwärtig die grösste Aufmerksamkeit geschenkt. Die globale Erwärmung hat gravierende Auswirkungen: Wetterextreme und damit Dürren, Stürme und Überschwemmungen nehmen zu, die Tier- und Pflanzenwelt verändert sich. Die Zukunft des globalen Klimas hängt nun von wirksamen Massnahmen ab, um den CO2-Ausstoss reduzieren. Die Bemühungen sind auf allen Ebenen anzusiedeln: Von internationalen Rahmenverträgen wie dem Kyoto Protokoll bis hin zur Sparlampe in Privathaushalten. Nur durch ein ganzes Bündel von Massnahmen und dem nötigen politischen und persönlichen Willen kann der Klimawandel gebremst werden.
Luftschadstoffe Luftschadstoffe wie Feinstaub und Ozon schädigen unsere Gesundheit, insbesondere die Lunge und die Atemwege. Quelle dieser Schadstoffe sind menschliche Aktivi-
täten wie Verkehr, Feuerungen und Maschinen. Wird verschmutzte Luft eingeatmet, kann diese kurzfristig eine Reizung der Atemwege und Atembeschwerden auslösen. Dadurch können andere Krankheiten wie beispielsweise Atemwegsinfektionen und Asthma begünstigt werden. Starke und chronische Belastungen können sogar zu frühzeitigen Todesfällen führen. Umso wichtiger ist es, die Feinstaub- und Ozonwerte möglichst zu reduzieren; durch Partikelfilter bei Autos, verbesserte Feuerungssysteme und die Förderung des öffentlichen Verkehrs. Während Feinstaub und Ozon nach wie vor ein aktuelles Problem darstellen, konnte der Ausstoss von anderen Schadstoffen wie beispielsweise Schwefeldioxid mittlerweile bereits verringert werden.
Klima in Innenräumen Wir verbringen den grössten Teil unseres Lebens in Innenräumen, deshalb ist die Qualität der Raumluft entscheidend für unser Wohlbefinden. Schadstoffe in der Raumluft können jedoch eine Vielzahl von Symptomen auslösen wie Augen-, Nasen- und Atemwegsreizungen sowie Allgemeinsymptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Schadstoffe in Innenräumen sind beispielsweise Formaldehyde aus Spanplatten oder Feinstaub aus Zigaretten, aber auch Bakterien und allergene Sporen von Schimmelpilzen. Bei Beschwerden ist es wichtig, die Quelle solcher Schadstoffe zu kennen und zu beseitigen. Aber auch ganz generelle Massnahmen wie ausreichendes Lüften und die richtige Luftfeuchtigkeit tragen zu einem angenehmen Raumklima bei. (aje)
Umwelt
Die Broschüre «Es liegt etwas in der Luft», herausgegeben von der Lungenliga Zürich und dem Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich (UGZ), kostet CHF 19.– und kann bei der Lungenliga Zürich über Telefon 044 268 20 00 oder per E-Mail an bestellung@lungenliga-zh.ch bestellt werden. Für Mitglieder der Lungenliga Zürich ist die Broschüre kostenlos, verrechnet werden nur die Versandkosten.
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Tuberkulose: Ansteckung bleibt ein Thema Obwohl die Zahl der Tuberkuloseerkrankungen 2007 in der Schweiz erstmals weniger als 500 und im Kanton Zürich weniger als 100 betrug, gab es auch 2007 viel Arbeit für die Tuberkuloseabteilung der Lungenliga Zürich.
weil das Bundesamt für Gesundheit 2006 die grenzsanitarischen Kontrollen für Einreisende praktisch aufgehoben hat.
Tuberkulose
Kleinepidemien und multiresistente Erreger
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Die Mitarbeiterinnen der Tuberkuloseabteilung der Lungenliga Zürich müssen zuerst die Betroffenen und ihr verunsichertes Umfeld über die notwendigen Massnahmen informieren. Dann überwachen sie im Auftrag des Kantonsarztes die korrekte Durchführung der Behandlung und die regelmässige Medikamenteneinnahme der Patienten. Diese erfolgt täglich, zum Teil direkt unter den Augen der Beraterinnen oder in Arztpraxen oder Apotheken in der Nähe des Wohnortes der Patienten. Am meisten Arbeit gibt aber die so genannte Umgebungsuntersuchung, also die Suche nach weiteren mit Tuberkulose angesteckten Personen und nach dem Ursprung des Krankheitsausbruchs mit Hilfe von Röntgenaufnahmen sowie Tuberkulin- und Bluttests. Im Rahmen der Umgebungsuntersuchungen wurden 2007 insgesamt 1 337 Personen untersucht, also im Mittel 16 Kontakte für jeden Tuberkulosekranken. Dabei wurden vier aktive Tuberkuloseerkrankungen und rund 100 Ansteckungen entdeckt. 40 der angesteckten Personen liessen sich mit Tuberkulosemedikamenten behandeln, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern. Die Anzahl der Röntgenbilder ging zurück,
Swiss-TB-Award 2007 Der von der Lungenliga Zürich gesponserte Swiss-TB-Award in der Höhe von CHF 10 000.– wurde 2007 an Dr. Corinne Loeuillet vom Institut für Mikobiologie am Centre Hospitalier Universitaire Vaudois in Lausanne vergeben. Tuberkulosebakterien haben die Fähigkeit, während mehrerer Jahre oder sogar Jahrzehnten in den Fresszellen des menschlichen Körpers, den so genannten Makrophagen, zu überleben. Die prämierte Arbeit zeigt, dass Tuberkulosebakterien nicht nur in den Makrophagen überleben, sondern deren Abwehrmechanismen zu ihren Gunsten verändern können. Durch die Veränderung der Immunitätslage der Makrophagen ist es den Tuberkulosebakterien möglich, trotz einer grundsätzlich guten Infektabwehr im menschlichen Körper zu überleben. (avo)
Statistik Tuberkulose 2005
2006
Anzahl Thorax-Röntgenbilder
1573
436
330
Anzahl Tuberkulintests nach Mantoux 2IE
1074
967
1337
Anzahl Bluttests y-interferon
2007
87
229
305
170
161
151
Neue Tuberkulosefälle im Kanton Zürich
102
109
79
Neue Tuberkulosefälle in der Schweiz
566
527
486
Total betreute Tuberkulosepatienten (inkl. neue Fälle)
Weltweit tritt die Tuberkulose heute in allen Industrienationen hauptsächlich bei Einwanderern aus Hochrisikoländern in den ersten Jahren nach der Einreise auf. Dadurch kommt es leider auch bei uns zu Häufungen von Krankheitsfällen, so genannten Kleinepidemien. Der Ansteckungsweg kann auf Grund der Lebensumstände vermutet und mit einer genetischen Spezialuntersuchung der Krankheitserreger genau eruiert werden, wie die nebenstehende Abbildung, ausgehend von der Erkrankung eines Kleinkindes, aufzeigt. Dass diese Abklärungen und die dadurch hervorgerufenen Ängste und Schuldgefühle für die Involvierten sehr belastend sind, ist verständlich. Jeder Fall von Tuberkulose wird wegen des Ansteckungsrisikos und der weit reichenden Kontrollmassnahmen zu einem Kommunikationsproblem: Wer soll informiert werden, zu welchem Zeitpunkt, in welcher Form? Meist genügen das Einzelgespräch in der Familie und die genaue Orientierung am Arbeitsplatz oder in der Schule. Oft schalten sich aber die Medien selber ein oder veranlassen der Kantons-, Stadt- oder Schularzt eine entsprechende Mitteilung an die Medien. Dies war zuletzt bei einem Patienten mit multiresistenter, auf die Standardtherapie nicht mehr ansprechender Tuberkulose und bei der Tuberkuloseerkrankung eines Polizeibeamten der Fall.
Forschung ist weiterhin nötig Dabei besteht für die Lungenliga Zürich jeweils die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass die Schweiz sich gegen diese immer noch weit verbreitete Krankheit nicht völlig abschotten kann, und dass weiter nach neuen Behandlungsmethoden geforscht werden muss, damit die weltweit jährlich gegen zwei Millionen Todesfälle verursachende Krankheit weiterhin heilbar bleibt. Die Lungenliga Zürich finanziert deshalb seit 2001 den jährlich an Tuberkuloseforscher in der Schweiz von der Schweizerischen Stiftung für Tuberkuloseforschung Swiss TB verliehenen Swiss-TB-Award (siehe Kasten). Afrika und Osteuropa mit den weltweit höchsten Erkrankungs- und Todesfallraten an Tuberkulose und auch an AIDS sind ebenfalls weiterhin auf Hilfe aus der Schweiz angewiesen. Ohne sie könnten sich die multiresistenten Erreger, welche auf die jetzt zur Verfügung stehenden Medikamente nicht mehr ansprechen, dort rasch weiter ausbreiten und am Ende auch bei uns die heute guten Heilungsaussichten wieder verringern. (obr)
wohnten zusammen in Wohngemeinschaft
Vater von Peter
Mutter von Peter
gesund
ohne Befund Tuberkuloseinfektion, vorbeugende Behandlung
Peter besuchte zusammen mit Susanne seinen Vater in der gemeinsamen Wohnung Vater/Stefan
Peter, Kind
Stefan
Lymphknotentuberkulose, behandelt als resistenter Erreger; positiver Mantoux-Test; kein Erregernachweis Diagnose: März 07
offene Lungentuberkulose, multiresistenter Erreger Diagnose: Dezember 07
Spielkameraden
Verdacht auf genetisch gleichen Erreger
Erreger genetisch gleich
Susanne, Kind Tuberkulose-Meningitis, multiresistenter Erreger Diagnose: Januar 07
Erreger genetisch verschieden
Erreger genetisch verschieden
Alois
Iris
offene Lungentuberkulose Diagnose: April 07
Lungen- und Darmtuberkulose, multiresistenter Erreger Diagnose: Dezember 06 Familien kennen sich
Eltern von Susanne reisten 2003 in die Schweiz ein; gesund; Röntgen zeigt Hinweise auf durchgemachte Tuberkulose; bisher kein Erregernachweis
Tuberkulose
Kontakt bei einem Fest
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Ansteckungswege einer Tuberkuloseerkrankung Die Abbildung zeigt anhand eines konkreten Fallbeispiels (Namen der Personen abgeändert), wie verschlungen die Ansteckungswege von Tuberkuloseerkrankungen sein können. Mittels so genannter genetischer Fingerabdrücke konnte im vorliegenden Fall geklärt werden, welche Person sich wo angesteckt hatte: Bei Stefan wurde im Dezember 2005 eine offene Lungentuberkulose mit einem multiresistenten Erreger diagnostiziert. Rund ein Jahr später, im Januar 2007, erkrankte das Kind Susanne an einer Tuberkulose-Meningitis. Im Rahmen einer detaillierten Umgebungsuntersuchung wurden daraufhin alle Personen, bei denen sich Susanne angesteckt haben könnte, untersucht. Bei den Eltern zeigte die Röntgenuntersuchung zwar, dass diese wahrscheinlich eine Tuberkulose durchgemacht hatten. Beide waren jedoch gesund, und es konnten keine Erreger nachgewiesen werden. Als ansteckende Person kam darauf Iris in Frage, bei der im Dezember 2006 eine Lungen- und
Darmtuberkulose diagnostiziert wurde und mit der Susanne an einem Fest Kontakt hatte. Die Untersuchung der Erreger zeigte jedoch, dass diese genetisch unterschiedlich waren; Iris konnte Susanne somit nicht angesteckt haben. Bei Alois, einem Freund von Susannes Familie, wurde die Diagnose einer offenen Lungentuberkulose zwar erst im April 2007 gestellt, eine Ansteckung hätte theoretisch aber bereits früher stattfinden können. Doch auch hier zeigte die genetische Untersuchung, dass es sich nicht um denselben Erreger handeln konnte. Als weitere mögliche Person kam Stefan in Frage, der jedoch bestritt, mit Susanne Kontakt gehabt zu haben. Die Nachforschungen im Rahmen der Umgebungsuntersuchung zeigten aber, dass Susanne über ihren Spielkameraden Peter Kontakt mit Stefan hatte: Peters Vater wohnte während einer gewissen Zeit mit Stefan in einer Wohngemeinschaft. Peter besuchte seinen Vater dort gemeinsam mit Susanne. Die anschliessende genetische Untersuchung zeigte schliesslich, dass es sich bei Susanne und Stefan um den genetisch gleichen multiresistenten Erreger handelte; der Ansteckungsweg war gefunden. Peter, bei dem im März 2007 ein Verdacht auf Lymphknotentuberkulose diagnostiziert wurde, hatte sich mit aller Wahrscheinlichkeit ebenfalls bei Stefan angesteckt. (avo)
zürch’
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