ZuerchAIR_2009

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N° 7 JUNI 2009

zürch’

AIR

inkl. Jahresbericht 2008

Jahresmagazin der Lungenliga

Rauchfreie Restaurants Schutz vor Passivrauchen

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Kleine Schritte – grosse Wirkung Mit dem Pedometer das Übergewicht bekämpfen

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Jubiläum 100 Jahre Lungenliga Zürich

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Unter der Lupe Briefmarkensammlung zum Thema Tuberkulose

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Inhalt

r t e s Unngebo A

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Editorial

Einsatz für saubere Luft

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Volksinitiative

Noch kein Aufatmen in Zürcher Gastronomiebetrieben

6 rderung heitsfö d n u s e e dG Gesund chkeitsarbeit un li t e n erkulos Öffe ung Tub r lä ungen s k f s u e A nsm io t k topp n u enf Rauchs m u z Lung l ah odenw n.ch Meth reiesse f h c u a .r fen.ch www reischla f h c u a .r www

Unser Angebot

Gesundheitsförderung

Atmen und Bewegen

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Beratung und Betreuung

Neue Beratungsstelle Uster

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Jubiläumsstiftung

Frauensache Fussball

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Prävention

«Durchhaltepäckli» zum Welttag ohne Tabak

13 18

Auszug aus der Jahresrechnung Patientenförderung

Kleine Schritte mit grosser Wirkung

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Jubiläum

100 Jahre Lungenliga Zürich

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Jubiläum

Briefmarkensammlung unter der Lupe

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Umwelt

Feinstaub in der Innenraumluft hat verschiedene Quellen

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LuftiBus

Der LuftiBus «on tour»

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Tuberkulose

Die Schweiz ist keine Insel

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Angebot

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Impressum Herausgeberin/ Redaktionsadresse Lungenliga Zürich, Wilfriedstrasse 7, 8032 Zürich, Tel. 044 268 20 00, Fax 044 268 20 20, www.lungenliga-zh.ch Redaktion und Inserateverwaltung Lungenliga Zürich, Alexandra Vogel, E-Mail: alexandra.vogel@lungenliga-zh.ch Grafik A4-Agentur für Werbung & Grafik, Grundstrasse 14, 6343 Rotkreuz, www.a4agentur.ch Bilder Titelseite: istockphoto.com, S. 2: istockphoto.com, S. 3: Lungenliga Zürich, istockphoto.com, S. 5: Lungenliga Zürich/A4-Agentur, S. 6–8: Lungenliga Zürich, S. 10: GC Schwerzenbach, S. 11: Lungenliga Zürich, S. 18/19: istockphoto.com, Lungenliga Zürich, S. 20/21: Philippe Wiget, Franca Pedrazzetti, Lungenliga Zürich, istockphoto.com, S. 22/23: Lungenliga Zürich/A4-Agentur, S. 24: istockphoto.com, S. 25: Lungenliga Zürich, Tour de Suisse, S. 26/27: Lungenliga Zürich, WHO/A4-Agentur, Rückseite: Lungenliga Zürich Druck Druckerei Kyburz AG, Brüelstrasse 2, 8157 Dielsdorf Auflage 17000 Exemplare, erscheint einmal jährlich Allgemeine Infos info@lungenliga-zh.ch


Die Lungenliga Zürich ist seit 100 Jahren im Einsatz für gesunde Lungen und saubere Luft. Gegründet wurde sie wegen der damaligen TuberkuloseEpidemie mit heute kaum mehr vorstellbar grossen Opferzahlen und Leiden und Not für die betroffenen Familien. Doch auch heute geht der Kampf gegen die Tuberkulose weltweit immer noch weiter. Auch wir in Zürich brauchen mehr Mittel zur Beratung, Betreuung und für Umgebungsuntersuchungen bei wieder über 100 Erkrankungsfällen im Jahr 2008.

COPD – die Raucher- und Feinstaublunge Zahlenmässig bereiten uns die durch Zigarettenrauch und die Feinstaubbelastung geschädigten Lungenkranken jedoch viel mehr Sorgen: Die COPD (chronisch-obstruktive Lungenkrankheit) ist die wichtigste zum Tode führende Lungenkrankheit. Sie betrifft gegen 10 Prozent der Bevölkerung, insbesondere ältere Menschen. Mit über 4000 Todesfällen pro Jahr ist sie bei uns die dritthäufigste Todesursache nach Herz- und Hirngefässkrankheiten geworden. Leider ist sie aber trotz unseren Bemühungen und Aufsehen erregenden Plakatkampagnen in der Bevölkerung nach wie vor viel zu wenig bekannt. Auch bei Ärzten und anderen Gesundheitsberufen sind noch Informationslücken zu schliessen. Dabei wäre die COPD mit einer Lungenfunktionsprüfung, wie sie seit bald 20 Jahren im «LuftiBus», dem Lungentestbus der Lungenliga Zürich, angeboten wird, einfach zu diagnostizieren. Sie

wäre auch leicht durch Nichtrauchen oder frühzeitigen Rauchstopp zu verhindern. Eine Heilung ist noch nicht in Sicht. Die Hauptaufgaben der Lungenliga sind die Beratung und Unterstützung, die Sauerstofflieferung nach Hause, die Organisation von Atemtherapien und in schweren Fällen auch die Heimbeatmung. Die Eröffnung einer dritten Beratungsstelle in Uster war ein wichtiger Schritt, um unsere Patienten noch umfassender betreuen zu können.

Der Einsatz für saubere Luft geht weiter Nach dem eindeutigen Abstimmungserfolg für eine rauchfreie Zürcher Gastronomie glaubten wir, wieder zum Tagesgeschäft zurückkehren zu können. Doch die Umsetzung verzögert sich leider, und eine nochmalige, nationale Aktion wird nötig, um diese wirksame und kosteneffiziente Massnahme für die Gesundheit unserer Bevölkerung durchzusetzen. Hoffentlich werden die Zürcher bei der Umsetzung nicht die letzten sein… Mit einer Reduktion der Feinstaubbelastung im Freien könnten gleich zwei Fliegen mit einer Klappe getroffen werden: gesunde Lungen und weniger globale Erwärmung. Zudem würde der dazu notwendige technologische Fortschritt Arbeitsplätze im eigenen Land schaffen, statt dass weitere Importe von Erdöl aus dem Ausland nötig wären. Ich bedanke mich herzlich bei allen Mitarbeitenden, den Allianzpartnern bei der Volksabstimmung im vergangenen Herbst sowie allen Mitgliedern und Spendern, welche unsere Tätigkeiten erst möglich gemacht haben; und ich freue mich auf Ihr Mitwirken im zweiten Jahrhundert der Lungenliga Zürich. Ihr Präsident Dr. Otto Brändli

Editorial

Einsatz für saubere Luft

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Noch kein Aufatmen in Zürcher Gastronomiebetrieben

Volksinitiative

Das Zürcher Stimmvolk hat am 28. September 2008 die von der Lungenliga Zürich lancierte Volksinitiative «Schutz vor Passivrauchen» mit rund 57% klar angenommen. Damit werden die Gastronomiebetriebe im Kanton Zürich vielleicht ab dem 1. Oktober 2009 rauchfrei, Fumoirs sollen jedoch bedient sein dürfen.

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Zumindest teilweise aufatmen können vielleicht bald nicht nur Mitarbeitende und Gäste von Zürcher Restaurants, Cafés, Bars und Discos, sondern auch die Lungenliga Zürich – denn von der Lancierung der Initiative «Schutz vor Passivrauchen» bis zur Annahme durch das Zürcher Stimmvolk war es ein langer und teilweise steiniger Weg, der mit der Unterschriftensammlung Anfang 2006 begann. Bereits Ende Juni 2006 konnten 26 000 Unterschriften eingereicht werden – nötig gewesen wären lediglich 6000. Rund ein Jahr später sprach sich der Regierungsrat des Kantons Zürich für die Volksinitiative aus und überwies diese zur weiteren Bearbeitung an den Kantonsrat. Danach blieb es lange still um das Volksbegehren für rauchfreie Restaurants; erst im April 2008 nahm der Kantonsrat einen von der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit erarbeiteten Gegenvorschlag an und lehnte die Volksinitiative ab. In einer plötzlichen Kehrtwende sprach sich nun auch der Regierungsrat für den Gegenvorschlag und gegen die Initiative aus. Nach einem emotional geführten Abstimmungskampf stimmten die Zürcher schliesslich am 28. September 2008 an der Urne über die Volksinitiative und den Gegenvorschlag des Kantonsrates ab. Dieser sah zahlreiche Ausnahmeregelungen vor und hätte den Schutz vor Passivrauchen sowohl für Angestellte als auch für Gäste zur Farce werden lassen. Das Stimmvolk sprach sich deshalb mit rund 57% deutlich für die Volksinitiative aus und lehnte den Gegenvorschlag klar ab.

Unbefriedigende Bundeslösung Für die Lungenliga Zürich war das Abstimmungsresultat das schönste Geschenk zum 100-Jahre-Jubiläum: «Die Zürcher haben mit der Annahme der Volksinitiative und der Ablehnung des Gegenvorschlags klar gezeigt, dass sie nicht mehr bereit sind, in Gastronomiebetrieben noch länger unfreiwillig passivrauchen zu müssen», kommentierte Dr. Otto Brändli, Präsident der Lungenliga Zürich. Die erhoffte Signalwirkung des Abstimmungsergebnisses im Hinblick auf einen nationalen Entscheid blieb jedoch leider aus: Nur wenige Tage nach der Zürcher Abstimmung stimmten nach einem langwierigen Differenzbereinigungsverfahren sowohl der National- als auch der Ständerat einem Bundesgesetz zu, das zahlreiche Ausnahmen beim Schutz vor Passivrauchen vorsieht. Demnach müssen Gastronomiebetriebe zwar grundsätzlich rauchfrei sein, doch können Betriebe mit einer öffentlich zugänglichen Fläche von weniger als 80m2 selber entscheiden, ob sie sich als Raucherbetrieb deklarieren möchten. Im Weiteren sollen gemäss Bundesrecht bediente Fumoirs zugelassen werden. Wann das neue Gesetz in Kraft treten wird, ist noch offen.

Fumoirs dürfen bedient werden Zwar sieht das geplante Bundesrecht vor, dass Kantone weitergehende Regelungen, wie sie beispielsweise vom Zürcher Stimmvolk angenommen wurden, erlassen können. Verschiedene Kantone haben die Bundeslösung jedoch bereits zum Vorwand genommen, ihre Regelungen zu überprüfen oder deren Umsetzung zu verzögern. So auch der Kanton Zürich: Nachdem er sich lange über die Ausgestaltung und Umsetzung der Volksinitiative ausgeschwiegen hatte, kommunizierte der Regierungsrat des Kantons Zürich Mitte Februar 2009 die nächsten Schritte. Demnach soll das Rauchverbot in Zürcher Gastronomiebetrieben grundsätzlich per 1. Oktober 2009 in Kraft gesetzt werden. Allerdings soll die Umsetzung auf diesen Zeitpunkt nur möglich sein, sofern das Bundesrecht «innert nützlicher Frist» feststeht. Eine Definition dieser Frist blieb der Regierungsrat jedoch ebenso schuldig wie Angaben zu allfälligen Übergangsfristen, die im schlechtesten Fall nochmals Jahre dauern könnten. Im Weiteren beschloss der Regierungsrat, dass Fumoirs bedient sein dürfen; dies ganz im Gegensatz zu früheren Äusserungen und dem Volkswillen.

Nationale Initiative geplant Nicht nur bei der Lungenliga Zürich stiessen die regierungsrätlichen Beschlüsse auf Unverständnis: «Es gibt keinen Grund, die Umsetzung des kantonalen Gesetzes vom Bundesrecht abhängig zu machen. Aus unserer Sicht handelt es sich um eine reine Verzögerungstaktik seitens des Regierungsrates», nimmt dazu das Initiativkomitee Stellung. Der Entscheid, dass Fumoirs bedient sein dürfen, stelle zudem einen Wortbruch dar, habe sich der Regierungsrat vorher doch stets im Sinne unbedienter Fumoirs geäussert und dies sogar so in den Abstimmungsunterlagen publiziert. Mit seinem Entscheid lässt der Regierungsrat die Mitarbeitenden der Gastrobetriebe buchstäblich im Rauch stehen; den Mitarbeitenden bleibt nun einzig die Hoffnung auf die nationale Volksinitiative zum Schutz vor Passivrauchen, die von der Lungenliga Schweiz im Frühjahr 2009 lanciert werden soll. Dank der nationalen Initiative könnte der Flickenteppich, der im Bereich Raucherregelungen in der Schweiz herrscht, einer einheitlichen und klaren Gesetzgebung weichen. Weitere Informationen zur nationalen Volksinitiative sind auf der Webseite der Lungenliga Schweiz zu finden: www.lungenliga.ch


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Volksinitiative


Gesundheitsförderung 6

Atmen und Bewegen Unter dem Titel «Atmen und Bewegen» bietet die Lungenliga Zürich im ganzen Kanton Atemkurse an. Der Besuch in einem Kurs in Winterthur zeigt, was sich hinter der Bezeichnung «Atmen und Bewegen» verbirgt. Die Motivation der Kursteilnehmenden ist an diesem Donnerstag Nachmittag sicht- und fühlbar. Die meisten der Teilnehmenden – Menschen unterschiedlichen Alters mit verschiedenen Lungenkrankheiten – kennen sich schon lange, viele besuchen den Kurs seit mehreren Jahren. Die Stimmung ist denn auch gelöst und herzlich. «Die Motivation der Teilnehmenden, selbst etwas für die Verbesserung ihres Gesundheitszustandes zu tun, ist sehr hoch», freut sich die Kursleiterin, Alice Thalmann. Sie ist diplomierte Atemtherapeutin und leitet im Auftrag der Lungenliga Zürich seit Jahren mehrere Kurse «Atmen und Bewegen» für lungenkranke Menschen.

Ausatmen will gelernt sein «Im Kurs sollen die Teilnehmenden in erster Linie das dosierte Ausatmen lernen», erklärt Alice Thalmann das Ziel des Angebots. Was auf den ersten Blick paradox klingen mag – die meisten Menschen besuchen einen Atemkurs, weil sie im Alltag unter Atemnot leiden –, macht durchaus

Sinn: «Bei Atemnot ist das Ausatmen, nicht das Einatmen das Entscheidende: Zuerst muss die verbrauchte Luft losgeworden, also ausgeatmet werden. Erst dann ist wieder genügend Platz in der Lunge, um neuen Sauerstoff einzuatmen», so die Atemtherapeutin. Das verlängerte und möglichst vollständige Ausatmen ermöglicht somit erst ein tiefes Einatmen und damit genügend Sauerstoff für die Verteilung im ganzen Körper. Am effektivsten ist das langsame, gebremste Ausatmen, das im Kurs deshalb bei allen Übungen praktiziert wird und dann auch im Alltag angewandt werden kann. Dazu Alice Thalmann: «Die Übungen sind so gestaltet, dass sie in das alltägliche Leben integriert werden können und dort auch einen konkreten Nutzen bringen.» Das bedeutet beispielsweise, dass die Teilnehmenden lernen, wie sie dank der richtigen Atemtechnik wieder Treppen steigen können, ohne in Atemnot zu geraten.

Den Sauerstoff im Körper verteilen Das richtige Aus- und das tiefe Einatmen ist jedoch nur ein Bestandteil der Kurse «Atmen und Bewegen»: Wie der


Name bereits sagt, ist die Bewegung ein entscheidender Teil des Kursinhaltes. Dabei geht es sowohl um eine massvolle körperliche Ertüchtigung als auch darum, die Verteilung des Sauerstoffs im ganzen Körper zu gewährleisten. «Durch gezielte Bewegungsübungen, die jeweils den Möglichkeiten der Teilnehmenden angepasst werden, wird die Durchgängigkeit in allen Körperregionen verbessert. Zugleich werden Verspannungen und Blockaden abgebaut», erklärt Alice Thalmann. Weitere Übungen wie etwa das Abklopfen, um den Reinigungsmechanismus der Lunge anzuregen, ergänzen das Programm. Auch Entspannungsübungen finden in den Kursen Platz, denn zwischen der Atmung und der Entspannung besteht ein enger Zusammenhang: Durch das langsame Aus- und das tiefe Einatmen in einem gleichmässigen Atemrhythmus beruhigt sich das vegetative Nervensystem; innere Ruhe und Gelassenheit entstehen.

Der Gesundheitspass, das Kursprogramm der Lungenliga Zürich, wurde konzipiert, um das Wohlbefinden lungenkranker Menschen zu verbessern oder zu erhalten. Die Angebote richten sich deshalb an Patienten, die aktiv etwas zur Verbesserung oder Erhaltung ihres Gesundheitszustandes tun wollen. Das Programm umfasst sorgfältig ausgewählte Kurse verschiedener Organisationen und berücksichtigt damit auch unterschiedliche Interessen von lungenkranken Menschen. Der Gesundheitspass 2009 ist neu gratis, und das bisherige komplizierte System mit Vergünstigungen und Bonuspunkten wurde fallen gelassen: Interessierte können sich für jeden Kurs einfach anmelden und zu den angegebenen Preisen besuchen. Die Kursangebote gliedern sich in verschiedene Rubriken wie Kinder- und Jugendangebote, Rehabilitation oder Rauchentwöhnung. Die wichtigsten Angaben zu den einzelnen Kursen sind übersichtlich dargestellt und teilweise mit weiterführenden Informationen ergänzt. Den Gesundheitspass gibt es übrigens auch im Internet: www.gesundheitspass.ch

Soziale Kontakte pflegen Zwar steht die Verbesserung bzw. Stabilisierung des Gesundheitszustandes im Zentrum der Kurse «Atmen und Bewegen», doch kommt auch dem sozialen Aspekt eine wichtige Bedeutung zu: Das gemeinsame Training mit anderen lungenkranken Menschen gibt Sicherheit und bietet die Möglichkeit, aus der krankheitsbedingten Isolation auszubrechen. Die Gruppe von Alice Thalmann ist ein gutes Beispiel für die Eigeninitiative, die sich so entwickeln kann: Die Kursteilnehmenden schliessen das Training in der Regel mit einem gemeinsamen Restaurantbesuch ab und unternehmen jedes Jahr einen Tagesausflug. Die Kurse «Atmen und Bewegen» finden im ganzen Kantonsgebiet statt und kosten CHF 180.00 pro Semester. Eine detaillierte Übersicht bietet der Gesundheitspass, das Kursprogramm der Lungenliga Zürich, das auch online verfügbar ist: www.gesundheitspass.ch

Atemratgeber Es gibt eine Vielfalt an verschiedenen Atemschulen; das individuell passende Angebot zu finden ist deshalb nicht einfach. Der Atemratgeber der Lungenliga Zürich erleichtert die Auswahl: Auf 60 Seiten gibt der Ratgeber einen Einblick in die verschiedenen Atemtherapien und stellt die gängigsten Ansätze vor. Ergänzt wird das Büchlein mit Skizzen zu praktischen Atemübungen und einem Adressverzeichnis von Fachstellen der einzelnen Atemschulen. Der Atemratgeber kann zum Preis von CHF 19.00 bei der Lungenliga Zürich bestellt werden: Telefon 044 268 20 00 oder E-Mail an bestellung@lungenliga-zh.ch Unter www.gesundheitspass.ch/atemratgeber kann der Atemratgeber kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Gesundheitsförderung

Gesundheitspass 2009 – das Kursprogramm der Lungenliga Zürich

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Beratung und Betreuung


Neue Beratungsstelle

Am 1. Juli 2008 hat die Lungenliga Zürich in Uster ihre dritte Beratungsstelle eröffnet. Insbesondere für die Patienten aus dem Zürcher Oberland stellt das neue Angebot eine grosse Erleichterung dar. Gefeiert wurde die Eröffnung der neuen Beratungsstelle mit einem Tag der offenen Tür und einem Auftritt der Lungenliga Zürich an der Uster-Messe. Bis anhin wurden die Patienten der Lungenliga Zürich in den Beratungsstellen in Zürich und in Winterthur betreut. Gerade Patienten aus dem Zürcher Oberland mussten für Geräteinstruktionen und Nachkontrollen oft weite Wege auf sich nehmen. Seit einiger Zeit beschäftigte sich die Lungenliga Zürich deshalb mit der Suche nach einem geeigneten Standort für eine dritte Beratungsstelle im Kanton. Uster galt auf Grund der regionalen Patientenzahlen sowie der guten Erreichbarkeit als Favorit für den zusätzlichen Standort. Im Frühjahr 2008 wurde die Lungenliga Zürich schliesslich kurzfristig fündig: An der Amtsstrasse 3, nur wenige Schritte vom Bahnhof Uster entfernt, wurden geeignete Räumlichkeiten frei. Innert weniger Wochen wurden diese den Bedürfnissen einer optimalen Patientenbetreuung entsprechend umgebaut und renoviert, sodass die neue Beratungsstelle bereits am 1. Juli 2008 eröffnet werden konnte.

Verkürzte Wege für Patienten Die neue Beratungsstelle an der Amtsstrasse ist im Zentrum von Uster, in unmittelbarer Nähe von Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und öffentlichen Verkehrsmitteln gelegen. Durch diese zentrale Lage lässt sich ein Termin bei der Lungenliga optimal mit dem Einkaufen oder anderen Erledigungen verbinden. Dies und die gute Erreichbarkeit sowohl mit dem öffentlichen Verkehr als auch mit dem Auto werden denn auch sehr geschätzt: Das Echo auf die neue Beratungsstelle ist durchwegs po-

sitiv, und die Patienten sind froh, nicht mehr den Weg nach Zürich auf sich nehmen zu müssen. Auch die hellen und freundlichen Räumlichkeiten der Beratungsstelle finden Anklang. Eine weitere Neuerung, die im Zusammenhang mit der Eröffnung der dritten Beratungsstelle vorgenommen wurde, bringt für Inhalationspatienten eine deutliche Verbesserung: Seit Juli 2008 wird die Inhalationsberatung nicht mehr nur am Standort in Zürich, sondern an jeweils einem Tag in der Woche auch in Uster (Mittwoch) und in Winterthur (Montag) angeboten.

Auftritt an der Uster-Messe Die Neueröffnung der Beratungsstelle Uster wurde mit einem Tag der offenen Tür, der am 5. Juli 2008 stattfand, gefeiert. Auch die Beratungsstellen in Zürich und in Winterthur nutzten diesen Tag, ihre Türen zu öffnen. Um das neue Angebot in Uster noch besser bekannt zu machen, nahm die Lungenliga Zürich zudem Ende Oktober 2008 an der viertägigen Uster-Messe teil. An ihrem Stand bot sie den Besuchern der Messe vielfältige Informationen zu verschiedenen Lungenkrankheiten und informierte über die Themen Rauchen, Passivrauchen, Luftschadstoffe und Raumklima. Als besonderes Angebot hatten die Besucher die Möglichkeit, kostenlose Lungenfunktionsmessungen durchführen zu lassen.

Statistik Atemtherapiegeräte Inhalatoren CPAP-Geräte

2007

2008

238

200

1762

2047

Atemluftbefeuchter zu CPAP-Geräten

619

760

Sauerstoffkonzentratoren

274

295

Flüssigsauerstoff

295

334

Sauerstoffspender

22

18

Sauerstoffflaschen mit integriertem Ventil

191

197

Beatmungsgeräte*

123

153

82

78

Andere Geräte**

* Geräte im Besitz des Verbandes Schweizerischer Krankenkassen (sie dienen der ambulanten Heimventilation zuhause) ** Absauggeräte, Ultraschallvernebler, IPPB, Sauerstoffsparventile

Beratung und Betreuung

in Uster eröffnet

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Frauensache Fussball Die Jubiläumsstiftung der Lungenliga Zürich unterstützt seit mehreren Jahren die Frauenfussball-Mannschaft GC Schwerzenbach, die Cup-Siegerin 2008. Trotz über 20 000 lizenzierten Fussballerinnen wird der Frauenfussball in der Schweiz nur wenig wahrgenommen. Marina Keller, Verteidigerin beim GC Schwerzenbach und Spielerin des Jahres 2008, gibt im Interview über den Frauenfussball in der Schweiz Auskunft.

Jubiläumsstiftung

Marina Keller, Sie sind Spielerin beim GC Schwerzenbach, Nationalspielerin und wurden als Spielerin des Jahres 2008 ausgezeichnet. Können Sie nun mit dem Sport Ihren Lebensunterhalt bestreiten? Nein, ich arbeite zur Zeit mit einem 80%-Pensum als Hochbauzeichnerin. Den Lohnausfall zu Gunsten des Fussballs berappe ich vollständig aus dem eigenen Sack. Ausserdem bezahle ich im Verein Mitgliederbeitrag. Seit der Zusammenarbeit mit GC erhalte ich einen kleinen Teil an die Fahrspesen, und bei Aufgeboten in der Nationalmannschaft gibt es inzwischen Kostenbeiträge. Diese decken zwar die Spesen, nicht jedoch den Arbeitsausfall. Somit müssen jeweils zusätzliche Ferientage investiert werden. Von Verhältnissen wie im Männerfussball ist der Frauenfussball – trotz vergleichbarem Aufwand der Spielerinnen – also noch weit entfernt.

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Die Jubiläumsstiftung der Lungenliga Zürich unterstützt den GC Schwerzenbach seit mehreren Jahren als Sponsor. Welche Bedeutung hat Sponsoring für den Schweizer Frauenfussball? Dem Schweizer Frauenfussball fehlt es noch an Popularität; das macht es nicht gerade einfach, an gute Sponsoren zu kommen. Umso wichtiger und wertvoller ist es, dass uns Sponsoren wie die Lungenliga Zürich über mehrere Jahre unterstützen. Dank dieser Unterstützung kann die Professionalität im Frauenfussball von Tag zu Tag gesteigert werden, was sich wiederum positiv auf die Popularität auswirkt. Wie schätzen Sie den Stellenwert des Frauenfussballs in der Schweiz im Vergleich beispielsweise zu unseren Nachbarländern ein? Wie hat sich der Sport in den vergangenen Jahren entwickelt? In den vergangenen Jahren hat sich die Qualität des Frauenfussballs in der Schweiz stark verbessert. Trotz grosser Entwicklungsschritte hinken wir im Vergleich etwa zu Deutschland aber nach wie vor noch weit hinterher. In Deutschland ist die Popularität des Frauenfussballs dank Erfolgen wie dem Europa- und dem Weltmeistertitel mittlerweile sehr gross. Sämtliche Spiele der Deutschen Nationalmannschaft werden mittlerweile im Fernsehen übertragen. Durch die Qualifikation für ein Endrundenturnier wie die Europa- oder die Weltmeisterschaft würde auch die Popularität des Schweizer Frauenfussballs steigen. Dies bleibt jedoch weiterhin ein grosses Ziel der Schweizer Nationalmannschaft, verpassten

die Schweizer Frauen die Qualifikation für die Europameisterschaft 2009 in Finnland doch nur knapp. Sowohl in den Medien als auch beim Publikum findet Frauenfussball noch lange nicht die gleiche Beachtung wie Männerfussball. Womit können Sie sich dieses Missverhältnis erklären? Der Schweizer Frauenfussball hat in den vergangenen Jahren einige Beachtung erhalten und sich entwickelt. Vielleicht liegt das Problem der unterschiedlichen Wahrnehmung von Frauen- und Männerfussball darin, dass an Frauenfussball die gleichen Erwartungen gestellt werden. Frauen- und Männerfussball lassen sich aber nicht direkt miteinander vergleichen; athletisch sind die Unterscheide zu gross. In den Bereichen Taktik und Technik können die Frauen eher mithalten. Es wird jedoch noch einige Zeit brauchen, bis der Frauenfussball die ihm gebührende Aufmerksamkeit erlangt. Auf diesen Erfolg freue ich mich aber jetzt schon.

Jubiläumsstiftung der Lungenliga Zürich Zweck der Jubiläumsstiftung der Lungenliga Zürich ist die Gesundheitsförderung im Bereich Lunge. Eines der Hauptziele ist dabei die gezielte Förderung junger Sportler, um Jugendliche auf die Aspekte einer gesunden Lebensweise, insbesondere das Nichtrauchen, aufmerksam zu machen. Weitere Informationen sind auf der Webseite www.mehschnuuf.ch zu finden.


«Durchhaltepäckli» Prävention

zum Welttag ohne Tabak 11

Anlässlich des Welttags ohne Tabak vom 31. Mai 2008 organisierte die Lungenliga Zürich eine sympathische Verteilaktion in Zürich, Winterthur und Uster: Rauchenden sollte der temporäre Verzicht auf die Zigarette mit einem «Durchhaltepäckli» erleichtert werden.

1988 wurde der 31. Mai zum Welttag ohne Tabak erklärt. Ziel des von der Weltgesundheitsorganisation WHO ins Leben gerufenen Welttags ist es, weltweit auf das Ausmass und die Gefahren des Tabakkonsums aufmerksam zu machen. Damit ist der Welttag ohne Tabak immer auch ein Anstoss, sich über einen allfälligen Rauchstopp Gedanken zu machen bzw. für einen Tag auf die Zigarette zu verzichten.

8000 «Durchhaltepäckli» verteilt

Rauchstopp-Fragebogen Viele Wege führen zum Rauchstopp; doch nicht jede Rauchstopp-Methode ist für jeden Raucher gleich gut geeignet. Die Lungenliga Zürich bietet deshalb einen Rauchstopp-Fragebogen an, der sowohl online als auch in gedruckter Form ausgefüllt werden kann: Nach der Beantwortung von 12 Fragen erhalten Aufhörwillige eine Liste mit denjenigen Methoden, die individuell am besten geeignet sind, sowie mit konkreten Rauchentwöhnungsangeboten. Diese reichen von Suggestivmethoden wie Akupunktur oder Hypnose über die Selbsthilfe mit Büchern bis hin zu medizinischen und internetbasierten Rauchentwöhnungsangeboten. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert nur wenige Minuten. Der Online-Fragebogen ist zu finden unter www.lungenliga-zh.ch/fragebogen. Gedruckte Rauchstopp-Fragebögen können kostenlos unter Telefon 044 268 20 00 oder per E-Mail an bestellung@lungenliga-zh.ch bestellt werden.

Doch der Verzicht aufs Rauchen – und sei es nur für einen Tag – ist nicht einfach. Zum Welttag ohne Tabak 2008 wollte die Lungenliga Zürich deshalb Erleichterung schaffen: Sie verteilte in Zürich am Central und am Bahnhof Stadelhofen sowie an den Bahnhöfen in Winterthur und Uster nach dem Motto «Knabbern statt Rauchen» so genannte «Durchhaltepäckli» mit Studentenfutter, die den Verzicht auf die Zigarette erleichtern sollten. Zusammen mit dem «Durchhaltepäckli» erhielten die Passanten einen Flyer mit weiterführenden Informationen und dem Hinweis auf den Rauchstopp-Fragebogen der Lungenliga Zürich (siehe Kasten). Die sympathische Aktion, die ohne Drohfinger zum Rauchstopp oder zumindest zu einer Rauchpause animieren wollte, stiess bei den Passanten auf ein durchwegs positives Echo: Innert weniger Stunden wurden 8000 Päcklein Studentenfutter und Flyer verteilt.

Eine Rauchpause einlegen Die Lungenliga Zürich engagiert sich nicht nur aus Anlass des Welttags ohne Tabak in der Tabakprävention. So hat sie beispielsweise das Buch «Rauchpause. Wie das Unbewusste dabei hilft, das Rauchen zu vergessen»* der Psychologin und Erfolgsautorin Maja Storch initiiert. Das Buch, das im Herbst 2008 erschienen ist, behandelt einen Aspekt des Rauchens, der in herkömmlichen Nichtraucherprogrammen oft zu kurz kommt: Die Frage, was das Rauchen mit der eigenen Identität zu tun hat. Die These des Buches ist, dass bei der Rauchentwöhnung nicht nur der körperliche Entzug bedacht werden muss: Auch das psychische System – vor allem das Unbewusste – muss mit einem Rauchstopp einverstanden sein, da die Zigarette in der Regel viel mit persönlicher Identität zu tun hat. * Storch, Maja: Rauchpause. Wie das Unbewusste dabei hilft, das Rauchen zu vergessen. Hans Huber, 2008. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich und kostet CHF 24.90.


Sauerstofftherapie

Mehr Lebensqualität durch moderne Medizintechnik Das komplette Produkteangebot “rund um die Lungeâ€? aus einer Hand

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Schlafapnoe

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Inhalation

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Auszug aus der

Organe

Revisionsstellenbericht

Vorstand *Dr. med. Otto Brändli, Wald (Präsident) *Dr. med. Hanspeter Anderhub, La Punt-Chamues-ch (Vizepräsident) lic. iur. Susanne Bernasconi-Aeppli, Zürich Walter Bill, Fällanden *Dr. iur. Thomas Brender, Ebmatingen *Dr. med. Marco Ermanni, Hettlingen Dr. med. Ueli Gabathuler, Zürich Dr. oec. Guido Geser, Zürich Prof. Dr. Felix Gutzwiller, Zürich Dr. med. Markus Heitz, Sellenbüren Dr. med. Pieter Langloh, Ebmatingen *Evi Rigg-Hunkeler, Mönchaltorf Hanspeter Spalinger, Rudolfstetten Kurt Tanner, Rickenbach bei Attikon

Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der Lungenliga Zürich, bestehend aus Bilanz, Betriebsrechnung, Geldflussrechnung, Rechnung über die Veränderung des Kapitals und Anhang für das am 31. Dezember 2008 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.

*Ausschussmitglieder

Geschäftsführer Robert Zuber, Zürich Ehrenmitglieder Dr. iur. Hans Bosshard, Zürich Ligaärzte Zürich: Dr. med. Pieter Langloh Winterthur: Dr. med. Marco Ermanni Mitglieder 1621 Personen Revisionsstelle Budliger Treuhand AG, Zürich

In Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER unterliegen die Angaben im Leistungsbericht nicht der ordentlichen Prüfpflicht der Revisionsstelle. Für die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Revision erfolgte nach dem Schweizer Standard zur Eingeschränkten Revision. Danach ist diese Revision so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Eine Eingeschränkte Revision umfasst hauptsächlich Befragungen und analytische Prüfungsbehandlungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen bei der geprüften Organisation vorhandenen Unterlagen. Dagegen sind Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision. Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung • kein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Organisation in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt; • nicht Gesetz und Statuten entspricht; Ferner bestätigen wir, dass die durch uns zu prüfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind. Zürich, 3. März 2009 Budliger Treuhand AG

Hans Scherrer Leitender Revisor dipl. Wirtschaftsprüfer zugelassener Revisionsexperte

ppa. Bendicht U. Stuber dipl. Treuhandexperte zugelassener Revisionsexperte

Auszug aus der Jahresrechnung

Jahresrechnung

13


Bilanz

Auszug aus der Jahresrechnung

Stichtag

14

31.12.2008

31.12.2007

5 629 978 3 858 861 1 453 601 68 947 6 957 13 784 216 614 11 214

5 662 086 4 123 913 1 289 980 54 567 7 461 13 588 153 244 19 333

Anlagevermögen Wertschriften als Finanzanlagen Apparate Heimtherapie Mobile Sachanlagen Anteilscheine Genossenschaft LOX Immobile Sachanlagen

11 632 639 6 969 280 1 151 730 424 128 1 3 087 500

12 078 319 7 424 820 967 512 504 486 1 3 181 500

TOTAL AKTIVEN

17 262 617

17 740 405

-951 030 -234 944 -45 171 -670 915

-752 845 -162 955 -55 808 -534 082

-6 228 382 -3 514 857 -1 508 376 -1 205 149

-6 982 047 -4 022 752 -1 627 706 -1 331 589

Organisationskapital Erarbeitetes freies Kapital Neubewertungsreserven Freie Fonds

-10 083 205 -3 458 484 -3 101 569 -3 523 152

-10 005 513 -3 380 792 -3 101 569 -3 523 152

TOTAL PASSIVEN

-17 262 617

-17 740 405

AKTIVEN Umlaufvermögen Flüssige Mittel inkl. Festgelder Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen Staat Forderungen Übrige Langfristige Forderungen Patienten Vorräte Zubehör Heimtherapie Aktive Rechnungsabgrenzung

PASSIVEN Kurzfristiges Fremdkapital Verbindlichkeiten Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten Staat Passive Rechnungsabgrenzung Fondskapital (zweckgebundene Fonds) Fonds für Spezialaufgaben Patientenfonds Tuberkulosefonds

In Folge erstmaliger Anwendung von Swiss GAAP FER wurde die Bilanz per 31.12.2007 nach Werten gemäss Swiss GAAP FER dargestellt.

Rechnung über die Veränderung des Kapitals Anfangsbestand 01.01.2008

Erträge

Verwendung

Endbestand 31.12.2008

Zweckgebundenes Fondskapital Fonds für Spezialaufgaben Patientenfonds Tuberkulosefonds

4 022 752 1 627 706 1 331 589

1 688 007 22 430 18 276

-2 195 902 -141 760 -144 716

3 514 857 1 508 376 1 205 149

Total Zweckgebundenes Fondskapital

6 982 047

1 728 713

-2 482 378

6 228 382

Organisationskapital Erarbeitetes freies Kapital Neubewertungsreserven Freier Fonds EDV Freier Fonds Liegenschaftsrenovation Freier Fonds Projekte Jahresergebnis 2008

3 380 792 3 101 569 400 000 287 535 2 835 617

Total Organisationskapital

10 005 513

3 380 792 3 101 569 400 000 287 535 2 835 617 77 692 0

0

10 083 205


1.1.– 31.12.2008

Budget 2009

BETRIEBLICHER ERTRAG UND BETRIEBLICHE LEISTUNGSERBRINGUNG Beiträge öffentliche Hand Bund Kanton Zürich Stadt Zürich Ertrag aus Spenden und Mitgliederbeiträgen Spenden Legate und Erbschaften Fundraising Lungenliga Schweiz Mitgliederbeiträge Zuweisung Spenden an Fonds Ertrag Heimtherapie und Kurswesen für Lungenkranke Vermietungen, Beratungen und Wartungen Verkäufe Apparate und Zubehör Kurse und Angebote Gesundheitspass Leistungserbringung an Dritte Ertrag Projekte Tuberkulose LuftiBus Diverse Erträge

1 286 580 936 580 250 000 100 000 33 830 93 408 197 024 419 130 33 830 -709 562 5 731 750 5 377 309 267 441 87 000 20 000 201 640 18 749 182 891 130 729

1 328 800 878 800 350 000 100 000 114 000 80 000 0 237 000 34 000 -237 000 6 638 900 6 269 900 298 400 70 600 20 000 115 000 15 000 100 000 56 500

Auszug aus der Jahresrechnung

Betriebsrechnung nach Gesamtkostenverfahren

TOTAL BETRIEBSERTRAG

7 404 529

8 273 200

15

-6 856 888 -1 493 009 -543 540 -32 522 -388 223 -2 457 820 -186 102 -111 495 -52 613 -8 690 -21 168 -191 452 -192 804 -71 071 -1 106 379 -749 456 -380 799 -26 961 -53 752 -1 135 -11 620 -2 307 -120 659 -1 736 -144 754 -5 733 -7 606 344 -201 815

-7 675 010 -1 901 700 -600 000 -27 000 -435 000 -2 504 250 -245 560 -129 000 -46 600 -8 200 -26 500 -226 500 -320 600 -6 500 -1 197 600 -757 500 -400 000 -25 000 -45 000 -1 000 -12 000 -2 500 -120 000 -1 500 -145 000 -5 500 -8 432 510 -159 310

140 939 147 579 -6 640 138 485 83 77 692

82 000 95 000 -13 000 151 860 0 74 550

-753 665 -507 895 -119 330 -126 440 -675 973

0 0 0 0 74 550

BETRIEBSAUFWAND Projektaufwand Heimtherapie für Lungenkranke Leistungen Lungenliga Schweiz Kurse Projekte Personalaufwand Raumaufwand Unterhalt, Reparaturen, Ersatz Sachanlagen Fahrzeugaufwand Versicherungen Energie und Entsorgung Verwaltungsaufwand Werbeaufwand Sonstiger Betriebsaufwand Abschreibungen Administrativer Aufwand Personalaufwand Raumaufwand Unterhalt, Reparaturen, Ersatz Sachanlagen Fahrzeugaufwand Versicherungen Energie und Entsorgung Verwaltungsaufwand Werbeaufwand Abschreibungen Sonstiger Betriebsaufwand Total Aufwand für die Leistungserbringung Betriebsergebnis Finanzerfolg Finanzertrag, Kursgewinne Finanzaufwand Liegenschaftserfolg Übriges Ergebnis Jahresergebnis Lungenliga Zürich ohne Fondsergebnis Veränderung zweckgebundene Fonds (-=Abnahme/+=Zunahme der Fonds) Veränderung Fonds für Spezialaufgaben Veränderung Patientenfonds Veränderung Tuberkulosefonds Jahresergebnis inkl. Fondsergebnis

In Folge erstmaliger Anwendung von Swiss GAAP FER wird auf einen Vorjahresvergleich in der Betriebsrechnung verzichtet.


Geldflussrechnung 2008 GELDFLUSS AUS BETRIEBSTÄTIGKEIT Einnahmen aus Beiträgen öffentliche Hand Einnahmen aus Spenden und Mitgliederbeiträgen Einnahmen aus Fundraising Lungenliga Schweiz Einnahmen aus Heimtherapie und Kurswesen (inkl. Ärztekurse) Einnahmen aus Leistungen an Dritte, Projekte und Diverses Ausgaben für Lieferungen und Leistungen Ausgaben für Personal Ausgaben für Mieten Ausgaben für Ligenbeitrag an Lungenliga Schweiz Ausgaben für übrige Betriebstätigkeit

Auszug aus der Jahresrechnung

TOTAL GELDFLUSS AUS BETRIEBSTÄTIGKEIT

16

1 286 580 290 432 419 130 6 849 180 910 140 -5 915 980 -2 337 339 -62 834 -579 695 -513 078 346 536

GELDFLUSS AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT Investitionen Sachanlagen Investitionen Finanzanlagen Desinvestitionen Finanzanlagen

-189 570 -2 767 986 2 345 968

TOTAL GELDFLUSS AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT

-611 588

TOTAL GELDFLUSS

-265 052

Nachweis Flüssige Mittel und Festgelder Anfangsbestand Endbestand Abnahme (-)/ Zunahme (+) Flüssige Mittel

4 123 913 3 858 861 -265 052

Spendenherkunft Spendenherkunft Fundraising Lungenliga Schweiz Ordentliche Spenden an Lungenliga Zürich Trauerspenden an Lungenliga Zürich Ausserordentliche Spenden und Legate an Lungenliga Zürich Total eingesetzte Spenden für das Berichtsjahr 2008

419 130 29 133 64 275 197 024 709 562

Spendenverwendung Projekt/Aktivität

Kurzbeschrieb

Zuweisung an Fonds für Spezialaufgaben

Zweckbestimmung: Wissenschaftliche Forschungen

Total Spendenverwendung 2008

709 562 709 562

Alle Beträge in CHF. Die vollständige Jahresrechnung kann bestellt werden unter jahresbericht@lungenliga-zh.ch oder per Telefon 044 268 20 00.


Inserate 17

Von der Diagnostik bis zur Therapie.

Spirometer MicroLab

PanGas AG Healthcare, Industriepark 10, CH-6252 Dagmersellen Telefon 0844 800 300, Fax 0844 800 301, www.pangas.ch

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00002

S

Kleine Schritte mit

grosser Wirkung Bewegungsmangel fördert Übergewicht; und Übergewicht wiederum ist eine der häufigsten Ursachen für Schlafapnoe. Mehr Bewegung im Alltag kann zu einer Gewichtsreduktion und damit zu einer Besserung der Krankheit beitragen. Schlafapnoe-Patienten erhalten von der Lungenliga Zürich deshalb einen kostenlosen Schrittzähler, der zu mehr Bewegung motivieren soll.

Patientenförderung

07635

18

003

STEP

Übergewicht ist eine der häufigsten Ursachen für Schlafapnoe (siehe Kasten). Für Schlafapnoe-Patienten mit Übergewicht ist eine Gewichtsreduktion deshalb von zentraler Bedeutung: Eine Gewichtsreduktion kann zur Besserung der Schlafapnoe beitragen und bei leichteren Formen sogar zur Normalisierung der Atmung im Schlaf führen. Neben einer grundlegenden Ernährungsumstellung ist mehr körperliche Bewegung das A und O einer erfolgreichen und längerfristigen Gewichtsreduktion. Dabei ist es meist gar nicht nötig, exzessiv Sport zu betreiben: Mehr Bewegung im Alltag zeitigt oft schon gute Erfolge.

(Fort-)Schritte zählen Viele Personen mit Übergewicht sind sich oftmals gar nicht bewusst, wie wenig sie sich im alltäglichen Leben bewegen bzw. wie einfach es wäre,

STE


Tipps für mehr Bewegung im Alltag Legen Sie kurze Wege, beispielsweise zum Einkaufen oder ins Restaurant, zu Fuss oder mit dem Velo statt mit dem Auto oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Steigen Sie eine Bushaltestelle früher aus und gehen Sie den Rest des Weges zu Fuss. Steigen Sie Treppen, statt den Lift oder die Rolltreppe zu benutzen. Nutzen Sie Ihre Mittagspause für einen kurzen Spaziergang. Erledigen Sie möglichst viele Tätigkeiten im Alltag und bei der Arbeit im Stehen oder im Gehen.

mehr Bewegung im Alltag einzubauen. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass ein so genannter Pedometer die Motivation, sich häufiger zu bewegen, deutlich verbessern kann. Ein Pedometer ist ein kleines, leichtes Gerät von der Grösse einer Streichholzschachtel, das beispielsweise am Gürtel oder am Hosenbund befestigt wird. Es zählt die Anzahl der Schritte, die zurückgelegt werden, und errechnet auf Grund der individuell eingegebenen Schrittlänge automatisch die zurückgelegte Distanz. Mit der Abgabe von kostenlosen Pedometern möchte die Lungenliga Zürich ihre Schlafapnoe-Patienten motivieren, in ihren Alltag mehr Bewegung einzubauen und so aktiv zur Verbesserung der Krankheitssymptome beizutragen.

305

STEP

10 000 Schritte täglich Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, täglich mindestens 10 000 Schritte zu gehen. Damit kann das Normalgewicht gehalten bzw. eine Gewichtsreduktion erreicht werden, denn übergewichtige Personen legen oftmals nur 5000 oder weniger Schritte am Tag zurück. Mit dem Pedometer der Lungenliga Zürich fällt die Kontrolle der Anzahl zurückgelegter Schritte leicht, und Fortschritte können laufend verfolgt werden, was wiederum die Motivation steigert. Mehr Bewegung im Alltag trägt nicht nur zur Gewichtsreduktion bei, sondern kann auch helfen, das Herz-Kreislauf-System zu stärken, den Blutdruck zu senken, das Diabetes-Typ 2- und das Osteoporose-Risiko zu vermindern sowie das allgemeine körperliche und seelische Befinden zu verbessern.

EP

Schlafapnoe – gefährliches Schnarchen Schlafapnoe bezeichnet wiederholte Atemstillstände während des Schlafens. Diese entstehen durch eine schlaffe Muskulatur im Rachen- und Halsbereich, welche die Atemwege verengt oder sogar ganz verschliesst. Dadurch können die Betroffenen vorübergehend nicht mehr atmen; es kommt zu Atempausen, die bis zu mehr als einer Minute andauern und sich in schweren Fällen mehrere hundert Mal pro Nacht wiederholen können. Die Atempausen wiederum führen zu einem Sauerstoffmangel, durch den die Betroffenen kurz geweckt werden, um Luft zu holen. In der Regel können sich die Betroffenen am Morgen weder an die Atempausen noch an die kurzen Wachphasen erinnern. Da die Atempausen und das damit verbundene Aufwachen einen erholsamen Schlaf verhindern, leiden Schlafapnoe-Patienten unter ausgeprägter Tagesmüdigkeit, die unter anderem zum gefährlichen Sekundenschlaf führen kann. Ein typisches Symptom der Schlafapnoe ist das laute, unregelmässige Schnarchen. Auch Kopfschmerzen, nächtliches Schwitzen, sexuelle Funktionsstörungen und Depressionen können Symptome einer Schlafapnoe sein. Die wichtigsten Risikofaktoren für Schlafapnoe sind Übergewicht, männliches Geschlecht, übermässiger Alkoholkonsum, Rauchen, Schlafund Beruhigungsmittel, enge Stellen im Nasen-Rachen-Raum sowie vergrösserte Mandeln. Behandelt wird Schlafapnoe meist mit einer CPAPTherapie: Ein CPAP-Gerät (continous positive airway pressure) sorgt für eine ständige Überdruckbeatmung mittels einer Nasenmaske. Online-Schlafapnoe-Risikotest: www.schnarch.li

Patientenförderung

STEP

19


Jubiläum

100 Jahre Lungenliga Zürich 20

Am 29. November 1908 wurde im Zürcher Rathaus die Zürcher Kantonale Liga zur Bekämpfung der Tuberkulose – die heutige Lungenliga Zürich – ins Leben gerufen. Mit verschiedenen Aktivitäten hat die Lungenliga Zürich ihr Jubiläum gefeiert, und eine Chronik blickt auf die vergangenen 100 Jahre zurück. Die Idee zur Gründung einer kantonalen Liga zur Bekämpfung der Tuberkulose stammte nicht etwa von Ärzten, sondern vom Gemeinnützigen Frauenverein Zürich, der bereits eine Tuberkulose-Fürsorgestelle aufgebaut hatte. Im Gründungskomitee waren Vertreterinnen des Frauenvereins, der Ärztegesellschaft des Kantons Zürich und der Gesellschaft für wissenschaftliche Gesundheitspflege vertreten. Der Einladung zur Gründungsversammlung – im ganzen Kanton wurden dazu 100 000 Flugblätter verteilt – leisteten rund 250 Interessierte Folge. Sie gründeten am 29. November 1908 im Zürcher Rathaus die Zürcher Kantonale Liga zur Bekämpfung der Tuberkulose.

Festliche Jubiläumsfeier Fast genau 100 Jahre nach ihrer Gründung hat die Lungenliga Zürich ihr Jubiläum mit einem festlichen Anlass gefeiert: Über 200 Gäste trafen sich am 28. November 2008 im gediegenen Rahmen des Zürcher Zunfthauses zur Meisen zur Jubiläumsfeier. Liliana Heimberg und Marco Paniz versetzten die Gäste mit einer szenischen Lesung aus Thomas Manns

Roman «Der Zauberberg» in die Anfangszeit der Tuberkulose-Bekämpfung zurück. Musikalisch untermalt wurde die Lesung von den Musikerinnen des Trio Artemis. Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger (Bild links) überbrachte eine Grussbotschaft der Zürcher Regierung, in der er die wichtige Arbeit der Lungenliga Zürich unterstrich und verdankte. Dr. Otto Brändli, Präsident der Lungenliga Zürich (Bild rechts), rief in seiner Ansprache die mutigen Frauen in Erinnerung, die sich vor 100 Jahren für die Bekämpfung der Tuberkulose stark machten. Zudem machte er darauf aufmerksam, dass sich die Lungenliga Zürich seit ihrer Gründung immer wieder Veränderungen angepasst und neue Schwerpunkte in ihrer Arbeit gesetzt hat. Der für die Zukunft der Organisation wohl massgeblichste Strategiewechsel war der 1973 getroffene Entscheid, das Aufgabenspektrum der Liga auf nichttuberkulöse Lungenkrankheiten auszuweiten. Heute ist die Tuberkulose für die Lungenliga Zürich zwar immer noch ein wichtiges Thema, der Schwerpunkt der Dienstleistungen liegt jedoch auf der Beratung und Betreuung von Menschen mit Lungenkrankheiten wie Asthma, chronische Bronchitis, chronisch-obstruktive Lungenkrankheit (COPD) oder Schlafapnoe.


Im Jubiläumsjahr hat die Lungenliga Zürich nicht nur gefeiert, sondern auch verschiedene Projekte lanciert. Im Sinne eines Jubiläumsprojektes wurde beispielsweise das umweltpädagogische Projekt «Baumwelten» ins Leben gerufen: Im Rahmen dieses Jubiläumsprojektes besuchen Schulklassen aus dem ganzen Kanton Zürich gemeinsam mit Umweltpädagogen zu verschiedenen Jahreszeiten ihre «Baumwelt», ein selbst ausgesuchtes Waldstück. Aus diesem Projekt wird ein attraktiver, grossformatiger Wandkalender 2010 mit Stimmungsbildern aus den verschiedenen «Baumwelten» resultieren. Die Fotos werden von der bekannten Schweizer Fotografin Franca Pedrazzetti aufgenommen. Der Kalender kostet CHF 28.00 und kann bereits vorbestellt werden: Telefon 044 268 20 00 oder pr@lungenliga-zh.ch

«Luft zum Leben» – die Geschichte der Lungenliga Zürich Anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums ist im Oktober 2008 die Chronik «Luft zum Leben: Die Geschichte der Lungenliga Zürich» erschienen. Das Buch der Autorin Andréa Kaufmann dokumentiert einerseits die Geschichte der Lungenliga Zürich während der vergangenen 100 Jahre und befasst sich andererseits mit gesellschaftlichen, politischen und medizinischen Entwicklungen im Kanton Zürich und in der Schweiz. Porträts von Menschen, welche die Lungenliga Zürich geprägt haben, zahlreiche Fotografien und Originaldokumente machen dabei die Vergangen-

heit wieder lebendig. Im Weiteren enthält die Chronik eine DVD mit einem historischen Tuberkulose-Aufklärungsfilm von 1950 und dem Dokumentarfilm «Spuren der Zeit – Tuberkulose in der Schweiz» (Schweizer Fernsehen, 2006). Das Buch kostet CHF 32.00 und kann beispielsweise über www.buchland.ch bestellt werden. Parallel zur umfassenden Chronik hat die Lungenliga Zürich eine reich bebilderte Sonderausgabe des Jahresmagazins «Zürch’AIR» dem Jubiläum gewidmet. Diese enthält neben einer Kurzfassung der Chronik, gegliedert in Zeitabschnitte von jeweils 20 Jahren, einen Überblick über die aktuellen Dienstleistungen der Lungenliga Zürich sowie einen Blick in die Zukunft. Das Magazin kann kostenlos unter Telefon 044 268 20 00 oder per E-Mail an bestellung@lungenliga-zh.ch bestellt werden. Unter www.lungenliga-zh.ch kann es zudem als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Jubiläum

Subskriptionsangebot «Baumwelten»-Kalender

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Unter der Lupe Jubiläum

Briefmarkensammlung zum Thema Tuberkulose

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Die Lungenliga Zürich besitzt eine umfangreiche Briefmarkensammlung rund um das Thema Tuberkulose. Ingomar R. Walter, Inhaber des Philateliegeschäftes Philatelie Walter in Zürich und Präsident des Welt-Briefmarkenhändlerverbandes, hat die Sammlung für das «Zürch’AIR» unter die Lupe genommen. Eigentlich ist die Bezeichnung «Briefmarkensammlung» für die Sammlung der Lungenliga Zürich nicht ganz korrekt, enthält diese neben den eigentlichen Postwertzeichen doch auch Stempel, Vignetten, Ersttagsbriefe, Post- und Grusskarten und sogar Geldscheine. Allen Sammelstücken gemeinsam ist das übergreifende Thema Tuberkulose, weshalb es sich um eine so genannte Motivsammlung handelt: «Die Schwierigkeit – und der grosse Aufwand – bei der Erstellung einer Motivsammlung liegt darin, dass diese ganz unterschiedlich aufgebaut werden kann und die Zusammenstellung anhand verschiedenster Kataloge erfolgt», erklärt der Philatelist Ingomar R. Walter. «Die individuellen Vorstellungen des Sammlers schlagen sich in einer Motivsammlung somit deutlich nieder.» Eine aussagekräftige Motivsammlung umfasst deshalb nicht nur die eigentlichen Sammlerstücke, sondern auch Anmerkungen des Sammlers zu den Hintergründen einzelner Stücke, um diese in den richtigen Zusammenhang zu rücken und den Betrachter mit den nötigen Zusatzinformationen zu versorgen.

Von Afghanistan bis Haiti… Bei Motivsammlungen steht meist nicht der materielle Wert im Vordergrund; viel mehr geht es um eine Art ideeller Wertschätzung, die einem Thema durch eine Sammlung zuteil wird. Einen Grossteil der LungenligaSammlung machen klassische Briefmarken-Sonderausgaben zum Thema Tuberkulose aus aller Herren Länder – von den Malediven über Afghanistan bis nach Haiti – aus. «Solche Sonderausgaben wurden meist mit einem Zuschlag, welcher der Tuberkulose-Bekämpfung in den jeweiligen Ländern zugute kam, verkauft», erklärt Ingomar R. Walter. Von einigen Wertzeichen sind in der Sammlung sogar Probedrucke enthalten. Meist ebenfalls zu einem wohltätigen Zweck wurden die in der Sammlung zahlreich vorhandenen Vignetten verkauft. Dabei handelt es sich um eine Art «Abziehbildchen» in Markenform, die beispielsweise als Briefverschlussmarken verwendet werden und in den skandinavischen Ländern sehr beliebt sind. So enthält die Sammlung unter anderem die weltweit erste Weihnachtsvignette aus dem Jahr 1904. Diese wurde in Dänemark zum Thema Tuberkulose herausgegeben. Auch die Schweizer Bundesfeier-Postkarten wurden während gewisser Jahre zu Gunsten der Tuberkulose-Bekämpfung verkauft, ebenso wie die Grusskarten der Schweizerischen Tuberkulosespende. Spezielle Poststempel zum Thema Tuberkulose runden die Sammlung ab.

…und von Leysin bis Robert Koch Die Sammlung der Lungenliga Zürich deckt das Themengebiet Tuberkulose sehr weit gefasst ab. Dazu der Philatelist Ingomar R. Walter: «Eine Sammlung kann rein bildlich aufgebaut werden oder mit einem geschichtlichen Hintergrund, wie dies bei der Sammlung der Lungenliga Zürich der Fall ist. Erst durch eine solche Einbettung wird eine Motivsammlung wirklich aussagekräftig.» So enthält die Sammlung nicht nur Stücke zu den Themen Tuberkulose-Bekämpfung, -Therapie und -Sanatorien, sondern befasst sich auch mit Persönlichkeiten wie Robert Koch, mit Diagnostik sowie mit medizinischen Errungenschaften im Zusammenhang mit Tuberkulose. Eingeschlossen sind aber auch Themengebiete, die nur am Rande mit der Krankheit zu tun haben, etwa Sondermarken zu den Themen Hygiene oder zu Medizinalpflanzen, die bei Lungenkrankheiten eingesetzt werden. «Es handelt sich um eine sehr interessante Sammlung, die allerdings für professionelle Zwecke zu breit gefasst ist. Man erkennt jedoch deutlich, dass dem Sammler viel an seinem Thema gelegen ist – und das ist bei einer Motivsammlung letztlich das Entscheidende», so das Urteil des Spezialisten Walter. Zwar sind Briefmarken selbst in Krisenzeiten ein sicherer Anlagewert; für die Lungenliga Zürich ist jedoch nicht der materielle, sondern viel mehr der ideelle Wert der Sammlung von Bedeutung.


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Jubil채um


Feinstaub in der InnenraumUmwelt

luft hat verschiedene Quellen

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Das Thema Feinstaubbelastung wird meist im Zusammenhang mit der Aussenluft diskutiert. Weniger bekannt ist, dass auch die Luft in Innenräumen durch Feinstaub belastet ist – und dies sogar oft stärker als die Aussenluft. Die Quellen für Feinstaub in Innenräumen sind vielfältig; Hauptverursacher ist Tabakrauch, aber auch Kerzen tragen zur Feinstaubbelastung bei. Das Fazit verschiedener Untersuchungen ist eindeutig: Die Feinstaubkonzentration in Innenräumen, beispielsweise in der eigenen Wohnung, ist oft höher als jene in der Aussenluft. Dieses Resultat mag erstaunen, wird die Feinstaubthematik doch in der Regel nur mit der Aussenluft in Verbindung gebracht. Da die meisten Menschen einen Grossteil des Tages in Innenräumen verbringen, hat die Qualität der Innenraumluft einen grossen Einfluss auf unsere Gesundheit.

Verschiedene Feinstaubquellen Der Feinstaub in Innenräumen hat verschiedene Quellen. So gelangen Schadstoffe der Aussenluft durch Undichtigkeiten und beim Lüften in Innenräume. Da das Lüften für ein gesundes Raumklima unerlässlich ist, sollte jedoch auch bei hohen Feinstaubwerten in der Aussenluft nicht darauf verzichtet werden. Für ein gesundes Innenraumklima wichtiger ist das Vermeiden zusätzlicher Feinstaubquellen in Innenräumen selbst. Die mit Abstand stärkste Feinstaubbelastung verursacht der Tabakrauch. Nicht nur in öffentlichen Räumen und in Restaurants, sondern auch in Wohnungen stellt dieser eine gesundheitliche Gefährdung dar: Messungen haben gezeigt, dass die durchschnittliche Feinstaubbelastung in

Feinstaub Feinstaub besteht aus festen und flüssigen Staubteilchen, die kleiner sind als 10 Mikrometer (PM10). Auf Grund ihrer geringen Grösse können Feinstaubteilchen tief eingeatmet werden, wohingegen gröbere Staubpartikel bereits in den oberen Atemwegen herausgefiltert werden. Verschiedene Studien haben belegt, dass zwischen zu hoher Feinstaubbelastung und gesundheitlichen Problemen wie Atemwegs-, Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen ein Zusammenhang besteht. In der Aussenluft sind der motorisierte Strassenverkehr, Industrie- und Gewerbebetriebe, Land- und Forstwirtschaft sowie Holzfeuerungen und Cheminées die Hauptquellen für die Feinstaubbelastung. In Innenräumen tragen Tabakrauch, Kochen und Braten, Kerzen und Räucherstäbchen zu einer hohen Feinstaubbelastung bei.

Wohnungen, in denen geraucht wird, bis zu drei Mal höher sein kann als jene in der Aussenluft. Kurzfristig können sogar Spitzenkonzentrationen auftreten, die den Tagesgrenzwert in der Aussenluft um das 20-fache überschreiten. Weitere Quellen für Feinstaub in Innenräumen sind das Kochen und Braten sowie die Verwendung von Gasherden oder gasbetriebenen Durchlauferhitzern.


Kerzen sorgen für hohe Belastung Eine weniger bekannte und deshalb oft unterschätzte Feinstaubquelle in Innenräumen sind Kerzen. Ähnlich wie beim Abbrennen von Räucherstäbchen, können brennende Kerzen insbesondere die Anzahl der kleinsten Feinstaubpartikel um das 10- bis 20-fache erhöhen. Im Gegensatz zu Feinstaub aus anderen Quellen bleibt der durch Kerzen und Räucherstäbchen verursachte Feinstaub zudem sehr lange in der Luft; die Belastung kann somit während mehrerer Stunden vergleichsweise hoch sein. Besonders problematisch ist im Weiteren die Partikelgrösse des durch das Abbrennen von Kerzen verursachten Feinstaubs: Es handelt sich dabei hauptsächlich um kleinste Teilchen im Bereich von PM 0.01 – dies entspricht 10 Nanometern im Durchmesser. Diese können tief in die Lungen vordringen und sogar Zellschranken überwinden und ins Blut gelangen. Je kleiner die Partikel sind, desto gefährlicher sind sie deshalb für die Gesundheit. Zusätzlich weisen kleine Partikel in der Menge eine deutlich grössere Gesamtoberfläche auf, an der sich Schadstoffe ablagern können. Fachleute gehen davon aus, dass Kerzenrauch ähnlich schädlich ist wie Zigarettenrauch. Zwar ist der Rauch, der beim Abbrennen von Kerzen entsteht, mit weniger Schadstoffen belastet als der Zigarettenrauch. Die Partikel des Kerzenrauches sind jedoch deutlich kleiner als jene des Tabakrauches und auf Grund ihrer geringen Masse in sehr viel grösserer Anzahl vorhanden. Konkrete Messresultate über die Anzahl und Schädlichkeit von Feinstaub aus Kerzen fehlen jedoch bis heute.

Der LuftiBus

«on tour» Im Rahmen des 100-Jahre-Jubiläums der Lungenliga Zürich ging der LuftiBus, der Lungentest- und Informationsbus der Lungenliga Zürich, 2008 auf eine besondere «Tour»: Er begleitete die Tour de Suisse und bot den Zuschauern kostenlose Lungenfunktionstests an. Der LuftiBus ist seit 1991 bei Gemeinden, Schulen, Firmen oder an öffentlichen Anlässen unterwegs und bietet Lungenfunktionstests an. Im Jubiläumsjahr der Lungenliga Zürich unternahm der Bus eine besondere Fahrt: Vom 14. bis 22. Juni begleitete das LuftiBus-Team die 72. Ausgabe der Tour de Suisse. Im Startvillage jeder Etappe hatten Interessierte so die Möglichkeit, kostenlos ihre Lungenfunktion testen zu lassen und damit Aufschluss über die Grösse und Leistungsfähigkeit ihrer Lunge zu erhalten.

Wachskerzen mit LED-Licht Auf heimeliges Kerzenlicht muss dennoch auch in Zukunft nicht verzichtet werden: Die Lungenliga Zürich verkauft weisse Wachskerzen mit einem LED-Leuchtmittel an Stelle eines Dochts (siehe Bild). Im Gegensatz zu den meisten bekannten «elektrischen Kerzen» verströmen die Kerzen der Lungenliga Zürich dank der Wachsstruktur und dem nicht direkt sichtbaren LED-Leuchtmittel ein natürliches, flackerndes Kerzenlicht. Und der Clou dabei: Die10 cm hohen Kerzen (Durchmesser rund 7.5 cm) können mittels blasen an- und ausgelöscht werden. Betrieben werden die Kerzen mit zwei AAA-Batterien; wiederaufladbare Batterien sowie Batterieladegeräte sind optional dazu erhältlich (zwei wiederaufladbare Batterien und ein Ladegerät: CHF 10.00). Die LED-Kerzen können zum Preis von CHF 5.00 pro Stück, zzgl. Versandkosten, bei der Lungenliga Zürich bestellt werden: Telefon 044 268 20 00 oder bestellung@lungenliga-zh.ch

Obwohl die Einsatzzeiten an den einzelnen Etappen oft kurz waren – sobald die Radsportler gestartet waren, wurde das gesamte Village für den Weg zum neuen Etappenort abgebaut – konnten im Durchschnitt pro Tag 50 Lungenfunktionstests durchgeführt werden. Die Auswertung der Tests ergab für das sportbegeisterte Publikum besonders gute Lungenfunktionswerte: Während im Durchschnitt aller LuftiBus-Einsätze der vergangenen Jahre rund sechs Prozent der Testpersonen pathologische Werte aufwiesen, mussten an der Tour de Suisse nur gerade drei Prozent der getesteten Personen zur genaueren Abklärung an einen Arzt weiterverwiesen werden.

Eine besondere Attraktion Mit seiner Dienstleistung war der LuftiBus bei den radsportbegeisterten Zuschauern eine besondere Attraktion. Auch Sportler, Organisatoren und Aussteller nutzten die Gelegenheit, mehr über ihre Lungenwerte zu erfahren. Die Mitarbeitenden im LuftiBus standen den Besuchern überdies für Auskünfte über Themen wie Rauchen, Asthma oder Pollenallergien zur Verfügung. Insgesamt legte der mit Erdgas betriebene LuftiBus im Rahmen der Tour de Suisse 1300 Kilometer zurück und erreichte den Zielbereich beim Berner «Stade de Suisse» am 22. Juni 2008 kurz vor dem Etappensieger, dem Schweizer Fabian Cancellara. Fortsetzung auf Seite 26

LuftiBus

Gute Durchschnittswerte

25


Tuberkulose-Fälle weltweit Geschätzte neue Tuberkulose-Fälle (alle Formen) je 100 000 Personen Keine Angaben

0 – 24

25 – 49

Fortsetzung von Seite 25

Die Schwei

LuftiBus

Statistik LuftiBus 2008

26

Einsätze im Jahr 2008 Durchgeführte Tests Tests pro Einsatztag (Durchschnitt) Anzahl Einsatztage Besuchte Gemeinden Besuchte Firmen Besuchte Schulen Testpersonen Jugendliche (10 – 20 Jahre) Frauen Männer Durchschnittsalter Rauchverhalten NichtraucherInnen RaucherInnen ExraucherInnen PassivraucherInnen Testergebnisse Testergebnis in Ordnung Testergebnis leicht reduziert Testergebnis pathologisch

6 498 53 122 67 42 13 18.8% 48.8% 50.2% 44 Jahre

1 220 3 234 3 264

56.1% 20.5% 19.7% 3.6%

3 643 1 329 1 278 237

79.4% 15.4% 5.2%

5 157 1 003 338

Die Medien haben in den vergangenen Monaten immer wieder über Tuberkulose-Erkrankungen bei Ausländern in der Schweiz berichtet. Zu Recht halten sie damit das Interesse an dieser weltweit wichtigsten zum Tode führenden Infektionskrankheit auch bei uns aufrecht. Denn: Die Krankheit ist weltweit noch gar nicht unter Kontrolle. Selbst wenn die Schweiz die Untersuchung der Einreisenden an der Grenze auf Tuberkulose wieder intensivieren würde, kann diese Krankheit unbemerkt und unabsichtlich weiter bei uns eingeschleppt werden. Denn weltweit ist sie überhaupt nicht unter Kontrolle: Jedes Jahr erkranken über neun Millionen Menschen an Tuberkulose, die Hälfte davon an einer ansteckenden, «offenen» Form. Und gegen zwei Millionen sterben jedes Jahr an der Krankheit, vor allem in Afrika im Zusammenhang mit der HIV-Epidemie. Besonders eindrücklich war das Wiederaufflackern der Krankheit in Osteuropa seit 1991, was auf den ökonomischen Niedergang und die schlechtere Gesundheitsversorgung zurückzuführen war.

Trendwende auch bei uns? In der Schweiz ist die Zahl der Neuerkrankungen tendenziell weiter rückläufig, auch wenn 2008 mit 525 Tuberkulose-Kranken gegenüber 475 im Vorjahr wieder der Wert


Statistik Tuberkulose

Anzahl Thorax-Röntgenbilder Anzahl Tuberkulintests nach Mantoux 2IE Anzahl Bluttests y-interferon Total betreute Tuberkulose-Patienten (inkl. neue Fälle) Neue Tuberkulose-Fälle im Kanton Zürich Neue Tuberkulose-Fälle in der Schweiz

100 – 299

300 oder mehr

iz ist keine Insel Swiss-TB-Award 2008 Mit dem Swiss-TB-Award 2008 wurden die jungen Forscher Nicole Scherr, Doktorandin bei Jean Pieters am Biozentrum der Universität Basel, und Dr. Srinivas Honnappa, Postdoktorand bei Michel Steinmetz am Paul Scherrer Institut in Villigen, ausgezeichnet: Sie haben die Struktur eines Signalmoleküls des Tuberkulose-Erregers entschlüsselt und damit der Entwicklung effizienter Medikamente im Kampf gegen die Tuberkulose neue Möglichkeiten eröffnet.

von 2006 erreicht wurde. Auch im Kanton Zürich wurden mit 115 Patienten 36 mehr als im Vorjahr gezählt. Darunter befanden sich 60 ausländische Arbeitnehmer und 27 Asylbewerber, Flüchtlinge oder Illegale. Von einer Trendwende kann jedoch nicht gesprochen werden: Die Zuwanderung aus dem Ausland hat gleichzeitig zugenommen, und die wirtschaftliche Situation hat sich nicht nur in den Herkunftsländern, sondern auch bei uns abrupt verschlechtert. Dies hat in der Vergangenheit jeweils wegen schlechteren Lebensumständen und leider auch wegen Sparmassnahmen im Gesundheitssystem zu mehr Tuberkulose-Fällen geführt.

161 109 527

151 79 486

169 115 521

Die Lungenligen haben deshalb bereits 2006 gegen die aus Kostengründen vorgenommene Aufhebung der routinemässigen Röntgenuntersuchungen auf Tuberkulose an der Grenze und bei ausländischen Arbeitnehmern protestiert. Auf Grund der immer wieder vorkommenden Ansteckungsfällen bei Mitarbeitenden der Polizeikorps und der Asylorganisationen verlangt sie auch die Durchführung von Eintrittsuntersuchungen und von Umgebungsuntersuchungen zu deren Schutz. Durch die vorbeugende Behandlung mit Medikamenten – diese müssen allerdings während sechs bis neun Monaten eingenommen werden – kann nämlich nach erfolgter Ansteckung eine Tuberkulose-Erkrankung mit grosser Sicherheit verhindert werden.

Die Lungenliga ist gefordert Die aufwendigen Abklärungen und Behandlungen verursachen viel Arbeit für das Tuberkulose-Team der Lungenliga Zürich. Mit detektivischem Spürsinn suchen die Mitarbeitenden nach möglichen Ansteckungen bei Kontaktpersonen, besonders bei Obdachlosen, in Notschlafstellen, in der niederschwelligen Drogenberatung sowie in Gefängnissen. Die tägliche kontrollierte Medikamentenabgabe und die Mithilfe bei der Lebensgestaltung stellen die vollständige Abheilung der Krankheit sicher. Sorgfältig wird in Zusammenarbeit mit den Ärzten nach resistenten Krankheitserregern gesucht. Die Behandlung von zwei bis vier multiresistenten Krankheitsfällen (MDR- oder multi-drugresistant tuberculosis) jährlich verursacht zusätzliche Umtriebe und hohe Kosten. Im Berichtsjahr erfolgte die Umstellung auf Bluttests (T-Spot Tuberkulose-Test) in Ergänzung zu den seit bald 100 Jahren durchgeführten Tuberkulin- oder Mantouxtests auf der Haut. Zudem hat das Tuberkulose-Zentrum Zürich 14 (2007: 20) Mitarbeitende anderer Ligen mit individuellen, dreitägigen Praktika auf die Erlangung des eidgenössischen Fachausweises «Berater/in für Atembehinderungen und Tuberkulose» vorbereitet. Die Kantonsregierung hat auf Grund der guten Arbeit der Lungenliga Zürich denn verdankenswerterweise auch den Leistungsauftrag bis 2016 verlängert.

Eigentlich sollten wir aber noch mehr tun! In den Entwicklungsländern ist die Tuberkulose-Bekämpfung keineswegs sichergestellt. So kam beispielsweise aus Südafrika ein Hilferuf eines Schweizer Arztes, der dort an vorderster Front gegen zunehmend resistente Tuberkulose ankämpft. Die Lungenliga Zürich hat ihm beim Ausbau seiner Forschungsstation geholfen, worüber die SonntagsZeitung vom 4. Januar 2009 ausführlich berichtet hat. Die Lungenliga Zürich finanziert auch den jedes Jahr an Schweizer Tuberkuloseforscher verliehenen Swiss-TB-Award in der Höhe von CHF 10 000. Damit soll versucht werden, die Forschungsanstrengungen für neue Diagnose- und Behandlungsmethoden dieser heimtückischen Krankheit auch in der Schweiz zu fördern (siehe Kasten).

Tuberkulose

50 – 99

2006 2007 2008 436 330 295 967 1 337 820 229 305 448

27


zürch’

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