DANCEMAKERS SERIES #8 Choreographien aus dem Tanzensemble Uraufführung: Freitag, 8. Juni 2017, 20 Uhr Vorstellungen: 09. / 14. / 16. / 17. Juni 2017 Aufführungsdauer: ca. 1,5 Stunden, keine Pause DANK Medical Partner: Sportmedizin St. Anna im Bahnhof TANZfreunde Luzerner Theater Daria Nyzankiwska Dance Foundation
CHOREOGRAPHIEN UND KONZEPTE Dario Dinuzzi, Zach Enquist, Shota Inoue, Carlos Kerr Jr., Olivia Lecomte / Sada Mamedova, Dor Mamalia MIT Martina Consoli, Dario Dinuzzi, Zach Enquist, Shota Inoue, Carlos Kerr Jr., Rachel Lawrence, Olivia Lecomte, Dor Mamalia, Sada Mamedova, Aurélie Robichon, Enrique Sáez Martínez, Andrea Thompson, Tom van de Ven Technische Einrichtung und Leitung Probenbühnen: Thomas Künzel, Licht: David Clormann, Ton: Gregor von Wyl, Fundusverwaltung und Kostümberatung: Rhea Willimann, Requisite: Nicole Küttel
KÜNSTLERISCHE LEITUNG «TANZ LUZERNER THEATER» Kathleen McNurney BALLETTMEISTER UND TRAININGSLEITUNG Zoran Marković DRAMATURGIE Simone Günzel KORREPETITION Miguel Sesma Die Ausstattung wurde in den Ateliers und Werkstätten des Luzerner Theaters angefertigt.
DANCEMAKERS SERIES #8 Choreographien aus dem Tanzensemble Die jährlich stattfindende «Dancemakers Series» hat sich bereits zu einem Lieblingsprojekt der Tanzkompanie etabliert. Das gesamte Programm inklusive der Ausstattung wird von den Tänzerinnen und Tänzern selbst gestaltet. Es lässt zeitgenössischen Tanz in all seinen Formen zu, erzählt kleine Geschichten mit viel Humor und Ironie. Mit grosser Neugier und Experimentierfreude schöpfen die jungen Choreographen aus den unterschiedlichsten Quellen. Choreographien so zu gestalten, dass sie die eigenen Vorstellungen widerspiegeln und gleichzeitig den individuellen Bewegungsstil eines Einzelnen respektieren, ist eine Herausforderung. Die «black box» im Südpol stellt alle Dancemakers vor gleiche Ausgangsbedingungen. Für die Kreation eines Stückes braucht es neben Talent und Ideen auch die planvolle Nutzung des Theaterbetriebs. So haben die jungen Künstler und Künstlerinnen die Möglichkeit, unter professionellen Produktionsbedingungen ihre kreativen Begabungen zu entdecken, sowie ihre choreographische Handschrift zu entwickeln und zu verfeinern.
Dancemakers Series #8 THE BALANCING ACT UND CRESCENS (SOLO) 2 Tanzstücke von Dario Dinuzzi Dario Dinuzzi stammt aus Italien und hat acht Jahre in Kanada gelebt. Vor seiner Karriere als professioneller Tänzer war er Jongleur und Feuerspeier in Süditalien. Inzwischen hat er 12 Jahre in zeitgenössischen Ballett-Kompanien getanzt, und seit 2007 ist er auch als Choreograph tätig. Seine Arbeiten wurden in Italien, den USA und Kanada gezeigt. 2010 eignete er sich in Vancouver dazu die Fertigkeiten eines Balletttrainers und Coaches an. So hat er unterrichtet u.a. bei Ballett BC, dessen Artist in Residence er war, ArtsUmbrella, Modus Operandi, Ballett Basel, Ballett Mannheim (Deutschland), SUNY (Purchase, NY). Zu den wichtigsten künstlerischen Einflüssen gehören: Gaga und Hofesh Shechter. 2004 gewann er den 1. Preis im «Concorso Internazionale di Danza Cittá» in Rieti und den 1. Preis und Stipendium an der Scuola di Balletto di Toscana. Seit der Spielzeit 16/17 ist Dario Dinuzzi Mitglied des Ensembles «Tanz Luzerner Theater». Danach wird er Luzern verlassen und wieder gen Kanada ziehen. CRESCENS
«This solo aims to create space and time for an interior search of the protagonist which will lead him to the next step in life. Rich of emotions and filled with question marks, the process of taking decisions is often questioning what in that precise moment we call our only point of reference…» – Dario Dinuzzi Dieses Solo möchte Raum und Zeit schaffen für die innere Suche des Protagonisten, die ihn zum nächsten Schritt im Leben führen wird. Reich an Emotionen und voller Fragezeichen: Der Prozess, in dem wir Entscheidungen treffen, stellt oft unsere Bezugspunkte in Frage. THE BALANCING ACT
«This is an experiment where for the first time I shift part of my focus in the creation of four distinct characters, each of them will deal with the same theme. Loneliness. The piece took its shape
after letting these characters interact in the same environment, being exposed to both their own and each others individuality. The main source is our personal life experience which I consider the highest and most valuable font of knowledge.» – Dario Dinuzzi Es ist ein choreographisches Experiment, in dem ich zum ersten Mal meine Aufmerksamkeit auf vier Charaktere verteile. Jeder von ihnen muss sich mit dem gleichen Thema auseinandersetzen: Einsamkeit. Dieses Stück hat seine Form angenommen, nachdem die Tänzerinnen und Tänzer zuerst ihrer eigenen Individualität ausgesetzt waren, später der ihrer Kollegen. Die inspirierende Kraft war die eigene Lebenserfahrung, die ich als die wichtigste und wertvollste Quelle des Wissens erachte. WHAT LIES BETWEEN Tanzstück von Zach Enquist Zach Enquist wurde in den USA geboren. Seine tänzerische Ausbildung erhielt er im Suny Purchase College. Ein Semester lang besuchte er die Kunstfachhochschule «Codarts» in Rotterdam, Holland, die mit dem «Tanz Luzerner Theater» zusammenarbeitet. Ausserdem studierte er am Springboard Danse Montreal in Kanada von 2012-2013. Wichtige berufliche Stationen waren die Mark Morris Dance Group 2013-2014 und Hubbard Street 2 unter der Direktion von Terence Marling 2014-2016. Seit der Spielzeit 16/17 ist er festes Ensemblemitglied am Luzerner Theater.
«The inspiration began from an ongoing inner dialogue concerning the habits that make up our private and professional lives. Questions of why we respond to the same cues and situations in the same ways, even if we intend to act differently. Are these habits inherent in our personalities or learned reactions? How do we work towards changing them? As the conversation grew, it extended to our habits in love and relationships. Why do we as individuals keep coming back to the same kinds of people and how do we break that pattern?» – Zach Enquist
Die Inspiration kam von einem kontinuierlichen inneren Dialog über unsere Gewohnheiten im privaten sowie in unserem professionellen Leben. Mich interessierten Fragen wie: Warum antworten wir in ähnlichen Situationen immer gleich, obwohl wir eigentlich anders reagieren wollten. Sind diese Angewohnheiten in unserer Persönlichkeit verankert, oder sind dies gelernte Reaktionen? Wie können wir sie verändern? Dann erweiterten wir die Diskussion, indem wir Liebe und Beziehungen in die Fragestellung einfügten. Das wiederum führte uns zu der nächsten Frage: Warum müssen wir immer zu der gleiche Sorte Mensch zurückkehren? Wie können wir dieses Muster verändern? I’MPOSSIBLE Tanzstück von Dor Mamalia Dor Mamalia stammt aus Israel, Tel Aviv, wo er seine Tanzausbildung begann. Später wurde er Mitglied der Fresco Dance Company, und 2010 tanzte er in «TheProject» des Israeli Opera House, Stücke von William Forsythe, Jacopo Godani und Idan Sharabi. Im Jahr 2012 tanzte er an der Bayerischen Staatsoper München und im gleichen Jahr trat er der Vertigo Dance Company bei. Dor Mamalia war Mitglied der Idan Sharabi & Dancers-Company von 2012 bis 2016 und unterrichtete Sharabis Workshops am NDT2, am Royal Danish Ballet und am Danish Dance Theatre. Zu seinen wichtigsten Preisen gehören der Zuschauerpreis bei der Kopenhagener «Choreography Dance Competition 2014» und der Preis des Israelischen Kultusministeriums für «Best Performance», den er 2013, 2014 zweimal in Folge gewann. Dor Mamalia ist auch ausgebildeter Pilates-Instructor, der seine Erfahrungen in Tanz- und Sportrehabilitationsworkshops einbringt. Seit der Spielzeit 16/17 gehört er zum Ensemble des TLT.
«I’mpossible» explores the inescapable conflict between emotional and rational feelings and thoughts, the never-ending fight between right and wrong, as well as the intense courage required to allow oneself to be vulnerable. «I’mpossible» is a solo presented by two characters (Dor Mamalia and Tom van de Ven) as a series of four scenes
documenting the descent of an individual in turbulent and indecisive times. The message of the piece is simultaneously serious, relatable, and dismal in topic but in a way that is adorned with satire and humor.» – Dor Mamalia «I’mpossible» = erforscht den Konflikt zwischen Emotionalität und Rationalität, sowie den niemals endenden Kampf zwischen richtig und falsch. Es braucht grossen Mut, sich selbst zu erlauben, verletzlich zu sein. «I’mpossible» ist eigentlich ein Solo, das von zwei Charakteren (Dor Mamalia, Tom van de Ven) getanzt wird, als eine vierteilige Serie, die den Untergang einer Person in turbulenten und unentschlossenen Zeiten dokumentiert. Die «Message» des Stückes ist zugleich ernst, düster, aber auch garniert mit Satire und Humor. KINTSUKUROI Tanzstück von Olivia Lecomte und Sada Mamedova Olivia Lecomte wurde in Birkenhead, Grossbritannien geboren. Sie erhielt ihre tänzerische Ausbildung an der National Ballet School in Kanada. Bühnenerfahrung sammelte sie unter anderem beim 24hr Cultur Festival (Rotterdam) und Lof Der Geneeskunst. Jetzt ist sie in ihrem vierten Studienjahr bei «Codarts», der Kunstfachhochschule in Rotterdam, in dessen Rahmen Olivia Lecomte in der Spielzeit 16/17 eine Hospitanz mit «Tanz Luzerner Theater» absolviert. Ab der Spielzeit 17/18 ist sie festes Ensemblemitglied des TLT.
«Kintsukuroi» = to repair with gold – the Japanese art of repairing broken pottery with gold with the understanding that the piece is more beautiful for having been broken. Kintsukuroi is an elegy for a past self, a severing of attachment to a place of darkness. It is an acknowledgement of the past and a request for catharsis. Furthermore, it is a reflection on moments and memories expressed through a perpetual exploration intended to physicalize the sensations of pain, panic, and pleasure.» – Olivia Lecomte
«Kintsukuroi» = mit Gold reparieren – eine japanische Kunst, zerbrochene Keramik mit Gold zu reparieren, in dem Verständnis, dass das Zerbrochene nach der Reparatur schöner ist, als das Ursprüngliche. «Kintsukuroi» ist eine Elegie für ein vergangenes Selbst, das Trennen der Verbindung zu einem dunklen Ort. Es ist das Anerkennen der Vergangenheit und ein Verlangen nach Katharsis. Ausserdem ist es eine Reflexion von Momenten und Erinnerungen, um Gefühle wie Schmerz, Panik und Genuss in Bewegung umzusetzen. playFULL Tanzstück von Carlos Kerr Jr. Carlos Kerr Jr. wurde 1992 in Brooklyn, New York geboren. 2010 schloss er die High School of Music & Art and Performing Arts ab und 2014 das Ailey/Fordham BFA Program. Er hat Stipendien erhalten, die ihm Engagements am Manhattan Youth Ballet, Complexions Contemporary Ballet, Hubbard Street Dance Chicago und Springboard Danse Montreal ermöglichten. Drei Jahre arbeitete er mit dem Alvin Ailey American Dance Theatre und wechselte dann zum Metropolitan Opera Ballet (2013/14). Er tanzte unter anderem in Werken bekannter Choreographen wie William Forsythe, Barack Marshall, Hofesh Shechter, Andrea Miller. Weitere Engagements führten ihn nach Israel und 2015 an das Theater Ulm (Roberto Scafati). Seit der Spielzeit 16/17 gehört Carlos Kerr Jr. zum TLT.
This piece explores the relationship between two fantastic German words: Schadenfreude and Fremdschämen. The playfulness, simplicity and spontaneous reaction that happens without fault in a split second. Sometimes, we take our selves too seriously but also, not seriously enough. At the end of the day, we are only human, but from time to time the universe has a way of reminding us to be careful. – Carlos Kerr Jr. Das Stück erforscht das Verhältnis zwischen Schadenfreude und Fremdschämen. Das Spielerische, die Einfachheit und die spontane Reaktion,
die ohne Absicht in einem Bruchteil einer Sekunde passiert. Manchmal nehmen wir uns zu ernst und manchmal nicht ernst genug. Am Ende sind wir nur Menschen, aber das Universum hat seine Art uns daran zu erinnern, vorsichtig zu sein. +3 Tanzstück von Shota Inoue Der gebürtige Japaner erhielt seine Tanzausbildung in seinem Heimatland und an der «Académie de danse Princesse Grace» in Monaco. Erste Engagements führten ihn zum Ballett des Opernhauses in Bordeaux sowie zum Leipziger Ballett unter der künstlerischen Leitung von Paul Chalmer und anschliessend unter Mario Schröder. Im Jahr 2012 wurde er Mitglied von Yuki Moris Ensemble Theater Regensburg Tanz, bevor er ab 2014 freischaffend tätig war. Er tanzte in Werken von renommierten Choreographen wie Mauro Bigonzetti, Marco Goecke, Stephan Thoss, Yuki Mori, Jai Gonzales, Shumpei Nemoto u.a. Seit der Spielzeit 15/16 ist Shota Inoue Ensemblemitglied von «Tanz Luzerner Theater».
«Between fake and real. Between time and space +3.» – Shota Inoue Zwischen falsch und richtig. Zwischen Zeit und Raum. +3 IMPRESSUM Herausgeber: Luzerner Theater, Theaterstr. 2, Luzern luzernertheater.ch Spielzeit 16/17 Intendant: Benedikt von Peter Verwaltungsdirektor: Adrian Balmer Redaktion: Simone Günzel
Foto: Ingo Höhn Druck: Engelberger Druck AG Diese Drucksache ist nachhaltig und klimaneutral produziert nach den Richtlinien von FSC & ClimatePartner. Südpol, Probebühne LT Arsenalstr. 28, Kriens Tel: 041 228 14 14