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Gegnercheck Frankreich

GEGNER-CHECK FRANKREICH DIESE BEINE SIND TEUER

Frankreichs Kylian Mbappé ist aktuell der wertvollste Fußballer der Welt. Die deutschen Verteidiger müssen sich im Duell mit dem Weltmeister vor allem auf einen ungeheuer schnellen Angreifer einstellen.

Er hat die kostbarsten Beine des Turniers: Kylian Mbappé. Der Stürmer hat laut der Internetplattform transfermarkt.de aktuell einen Marktwert von 160 Millionen Euro und ist damit der wertvollste Spieler des Planeten. Und das mit erst 22 Jahren. Dieser Torjäger soll Frankreich nun zum nächsten Titel nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2018 schießen. Bei dem Turnier in Russland gelangen dem damals erst 19-jährigen Mbappé in sieben Spielen vier Tore, eines davon beim 4:2-Sieg im Finale gegen Kroatien. Dazu wurde er zum besten Jugendspieler des Turniers gewählt. Jetzt, drei Jahre später, zählt er zu den Topkandidaten für den besten Spieler und Torschützen der Europameisterschaft.

Mbappé wurde 1998 als Sohn eines Kameruners und einer Algerierin geboren und wuchs im Pariser Stadtteil Bondy auf, einem Ballungsgebiet, in dem man sich behaupten muss. Dort begann der Stürmer mit dem Fußballspielen, in seinem Jugendzimmer hingen Poster von seinem Vorbild Cristiano Ronaldo, auf den er mit Frankreich in der Gruppenphase im direkten Duell trifft. Was früh beeindruckt: seine Athletik. Mbappé hat einen robusten Körper gepaart mit einem unglaublichen Antritt, starker Technik und einem guten Abschluss. Bei der WM 2018 raste er im Spiel gegen Argentinien mit einem Top-Speed von über 38 km/h über den Rasen. 2013 wechselt Mbappé

18

Jahre und 95 Tage war

Mbappé bei seinem Länderspieldebüt für Frankreich alt. Er ist damit der jüngste Debütant seines

Landes. zur AS Monaco – und seine kometenhafte Karriere beginnt. Am 20. Februar 2016 erzielt er gegen Troyes sein erstes Tor und wird damit der jüngste Ligatorschütze des Vereins. In der darauf folgenden Saison holt er mit Monaco seinen ersten Meistertitel und erzielt in 29 Spielen 15 Treffer. Im Anschluss an die Saison wechselt er erst auf Leihbasis zu Paris Saint-Germain, dann kauft ihn der Klub für ein Gesamtpaket von 180 Millionen Euro. Dort soll er ein Jahresgehalt von 18 Millionen Euro kassieren, sein 600-Quadratmeter-Appartement mit Blick auf den Eifelturm in Paris erstreckt sich über zwei Etagen. In Frankreich hat Mbappé längst den Status eines

Popstars, auf Instagram folgen ihm fast 51 Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Und auch sportlich läuft es mit Paris: Mit dem Scheichklub gewann er bisher drei Meistertitel, holte zweimal den Pokal. Der Traum vom Champions-League-Titel blieb derweil noch unerfüllt. Mbappés Ver-

Mit 19 Jahren war er schon Weltmeister: Jetzt will Kylian Mbappé den Franzosen auch den EM-Titel schenken. Foto: IMAGO/PanoramiC

trag läuft bis Sommer 2022, der Klub will verlängern. Sein Name wird allerdings auch immer wieder mit Spaniens Rekordmeister Real Madrid in Verbindung gebracht.

Im Team der Franzosen gilt Mbappé als der neue Thierry Henry. Die Sturmlegende gewann mit der Équipe Tricolore 1998 den WM-Titel, 2000 die EM. Mbappé ähnelt ihm in seiner Spielweise und der Schnelligkeit. Im März 2017 gibt er im Alter von 18 Jahren und 95 Tagen im WM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg sein Nationalmannschaftsdebüt und ist damit der jüngste Spieler des Landes. Inzwischen kommt er auf mehr als 40 Einsätze.

Mbappé eckt auch an, hat schon in jungen Jahren seinen eigenen Kopf. „Er ist manchmal etwas zu sehr überzeugt von sich. Einige Leute hat er aufgrund seines Verhaltens schon irritiert. Er ist ungeduldig“, sagte Willy Sagnol, der ehemalige französische Nationalmannschafsdirektor und Ex-Profi des FC Bayern München, mal über ihn. Sagnol kennt ihn gut, trainierte ihn in der Jugend.

Bei allem Talent, den Ecken und Kanten: Der Superstar hat auch eine starke soziale Ader, weiß, wo er herkommt. Nach dem WM-Sieg spendete Mbappé seine Titelprämie – fast eine halbe Million Euro. Das Geld kam der Wohltätigkeitsorganisation Premiers de Cordée zugute, die sich in seinem Heimatort um kranke Kinder kümmert. Vielleicht wandert da im Sommer auch seine Prämie für den EM-Titel hin. Auch wegen Mbappé gehört Frankreich zu den absoluten Topfavoriten des Turniers.

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