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Schiedsrichterin Christine Weigelt über ihre aktuelle der Schiedsrichterei

„Als werdende Mama bin ich auch froh, mal durchatmen zu können.“

Schiedsrichterin Christine Weigelt über ihre aktuelle Pause, neue Ziele und den Reiz der Schiedsrichterei

Christine Weigelt hat als Schiedsrichterin einiges erlebt. Schließlich leitet sie bereits seit 2004 Spiele im Bereich des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Aktuell muss die Leipzigerin, die für RB Leipzig pfeift, aber pausieren. Die 36-Jährige ist schwanger. Wir sprachen mit Sachsens Schiedsrichterin der Jahre 2014 und 2016.

Sie sind das Aushängeschild der Schiedsrichter-Gruppe von RB Leipzig. Was bedeutet es Ihnen , für einen solchen Verein im Einsatz zu sein? Christine Weigelt: „Zunächst einmal haben wir auch viele andere gute Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im Verein. Es ist etwas Besonderes, für einen Bundesligisten zu pfeifen und ihn mit meinen Spielleitungen präsentieren zu können. Außerdem genieße ich eine sehr gute medizinische Versorgung durch unseren Mannschaftsarzt Dr. Frank Striegler. Auch ist es schön zu sehen, dass auch der Frauen- und Mädchenfußball im Verein gefördert wird. Wir als RB-Schiris sind eine tolle Truppe.“

Seit 2016 pfeifen Sie unter anderem Spiele in der Frauen-Bundesliga. Welche Ziele haben Sie als Schiedsrichterin noch? „Aktuell bin ich schwanger und muss pausieren. Mein Ziel ist es, nach dieser Pause wieder auf meinem gewohnten Level Spiele in der 1. Frauen-Bundesliga zu pfeifen. Ich freue mich, dann auch wieder Oberligapartien der Männer zu leiten oder als Assistentin in der Regionalliga aktiv zu sein. Mal sehen, was sonst noch kommt, ich lass mich überraschen.“ Natürlich haben Männer andere Voraussetzungen, aber in der Frauen-Bundesliga wird auch schneller und athletischer Fußball geboten. Bei der Frauen-Bundesliga kommt dazu, dass man manchmal Spiele hat, die live im Fernsehen laufen. Das steigert nochmal die Anspannung.“

Was reizt Sie eigentlich an der Schiedsrichterei? „Die Abwechslung, jedes Spiel ist anders. Ich kann viel umherreisen, habe viele liebe Kontakte bundesweit. Man lernt unterschiedliche Menschen kennen. Und es ist eine Freude, so nah an gutem Fußball, also mittendrin, zu sein. Dazu kommt das Einstellen auf verschiedene Charaktere und die Emotionen, die im Spiel sind, der Spaß am Laufsport, das schöne Gefühl, wenn ein Spiel richtig gut gelaufen ist. Es ist auch ein schönes Gefühl, einen sozialen Beitrag zu leisten. Denn ohne Schiri gibt es keine Spiele, gibt es keinen Fußball. Das perfekte Spiel ist das, in dem ich unauffällig bleiben kann.

Dann weiß ich, dass ich viel richtig gemacht habe.“

Was ist schwerer zu leiten: Ein Bundesligaspiel der Frauen oder ein Oberligaspiel der Männer? „Es hat beides seinen Reiz.

Foto: Imago images/Manfred Heyne

Als Sozialarbeiterin sind Sie die Arbeit mit unterschiedlichen Menschen gewöhnt. Erleichtern Ihnen die Grundlagen dieses Berufes den Zugang zu Spielerinnen und Spielern auf dem Feld? „Ich denke, es ist eher andersrum. Ich pfeife, seit ich zwölf Jahre alt bin. Das Pfeifen ist eine Lebensschule, die mir in meinem Job viel hilft. Empathie und mit vielen unterschiedlichen Menschen einen guten Umgang finden zu können, ist auf dem Platz und im Job gefragt. Das Schöne ist, dass ich in meinem Job als Horterzieherin in einer Leipziger Grundschule auch Kinder, darunter viele Mädchen, für Fußball begeistern kann. Wir haben eine moderne Dreifelderhalle, da lässt sich viel machen. Die Kids haben Bock auf Fußball.“

Sie sind bereits seit 1997 als Schiedsrichterin aktiv. Wie hat sich der Fußball aus Ihrer Sicht entwickelt? „Er hat sich stetig weiterentwickelt und wird es auch weiter tun. Frauenfußball ist athletischer, schneller, körperlicher und robuster geworden. Daneben ist das ganze Drumherum professioneller geworden. Nach einer Verletzung geht’s oft schnell zurück auf den Rasen. Und generell ist der Fußball noch mehr von Taktik und eingespielten Varianten geprägt.“

Wie sieht der Alltag einer Schiedsrichterin zu Corona-Zeiten aus? Unterscheidet sich dieser Alltag zur Vor-Corona-Zeit? „Ja, absolut. Vor dem Spiel in der Frauen-Bundesliga muss man einen PCR-Test machen lassen. Das ist ein zusätzlicher Aufwand. Das Training findet aufgrund der Pandemie meist allein statt, wir haben Trainingspläne vom DFB, die wir nutzen können. Der persönliche Kontakt zu den SchiriKollegInnen fehlt. Am Anfang der Schwangerschaft stand ich noch auf dem Platz, aber mittlerweile ist der Bauch deutlich zu groß dafür.“ (lacht) Andreas Neustadt

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