SCHAUSPIELERIN UND SÄNGERIN ALEXANDRA PRUSA 76
Die «fiese» Räubermutter zaubert mit der «Saisonküche» eine Pilz-Spinat-Quiche. Ausgabe Aare, AZA 3321 Schönbühl-Shoppyland. Psdg DP AG Ent. bez. A 44631
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ORGANSPENDEN RETTET LEBEN 10
Ein Herz für Elia
Bilder Vera Hartmann, Marco Zanoni
Fast nirgends in Europa ist es schwieriger, einen Organspender zu finden, als in der Schweiz. Elia ist glücklich. Er erhielt ein Spenderherz. Sein eigenes bewahrt er in einer Büchse auf.
HERBSTMAHL 62
Birnensuppe mit knusprigem Speck. HERBSTLICHE VORSPEISE 69
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Nr. 37, 7. September 2009
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4 | Migros-Magazin 37, 7. September 2009
EDITORIAL
FLUGSTUNDEN 90
Hans Schneeberger, Chefredaktor
Importiertes Wachstum?
Am einzigen WakeboardSkilift der Schweiz hebt der Profi ab, und der Amateur lernt eine mitreissende Sportart kennen.
Die Schweizer Bevölkerung ist im letzten Jahr so stark gewach-
sen wie nie mehr in den letzten 40 Jahren. Rekordhohe Einwanderungszahlen und hohe Geburtenüberschüsse haben zu einem Plus von 1,4 Prozent oder 108 000 Menschen geführt. Heute leben 7,7 Millionen Menschen in der Schweiz, davon erstmals über 6 Millionen Schweizer. Nun heisst es ja in der volkswirtschaftlichen Theorie, dass liberale Arbeitsmärkte und gut ausgebildete Einwanderer den Wohlstand eines Landes mehren.
M-Infoline: Tel. 0848 84 0848* oder Fax 0041 44 277 20 09 (Ausland). m-infoline@migros.ch; www.migros.ch M-CUMULUS: Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland). m-cumulus@migros.ch; www.m-cumulus.ch Redaktion Migros-Magazin: Postfach 1751, 8031 Zürich, Tel. 044 447 37 37, Fax 044 447 36 01 redaktion@migrosmagazin.ch; www.migrosmagazin.ch;
Doch ist es wirklich so einfach? Reiner Eichenberger, ordent-
licher Professor für Finanzwissenschaften an der Uni Freiburg, ist sich da nicht so sicher. In vielen Bereichen würden die Löhne wegen der Einwanderung stagnieren, und die Wohnungen würden wegen der Knappheit teurer. Auf der anderen Seite verstärkten Hochqualifizierte die Konkurrenzfähigkeit des Industrie- und Dienstleistungsstandortes Schweiz tatsächlich.
* Normaltarif
Bilder René Ruis, Thomas Andenmatten, Fabian Unternäher, Fotolia
So oder so: Die rekordhohe Einwanderung in einer rezessi-
ven Phase wird die Diskussionen um das Thema Ausländer wieder anheizen. Das sieht auch Eichenberger so. Das «dramatische Wachstum» der Bevölkerung bedeute Stress für Mensch und Umwelt. Die Integrationsfähigkeit hat seiner Meinung nach Grenzen. Und es sei besser, so Eichenberger, sich jetzt mit dem Thema ernsthaft zu beschäftigen, als in ein paar Jahren «Ausländer raus» zu schreien.
HERBSTZEIT IST PILZZEIT 80 «Saisonküche»-Köchin Andrea Pistorius weiss, wie man mit Champignon, Eierschwamm und Co. umgeht.
Sein Fazit: Das Thema Einwanderung dürfe man nicht der
SVP allein überlassen. Die übrigen Parteien müssten sich endlich ernsthaft in die Diskussion einbringen. Das Interview mit dem Freiburger Professor lesen Sie auf Seite 20.
hans.schneeberger@migrosmagazin.ch
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DIESE WOCHE
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DAS BESTE BIRNENSUPPE MIT KNUSPRIGEM SPECK 62 EINE PRINZESSIN STEHT AUF MILCH 66 RANDEN-CARPACCIO MIT PISTAZIEN 69 «JETZT WIRD AUFGEMÖBELT», TEIL 5 72 ZWEI GENERATIONEN, EINE SUPPE 28 Marie (80) und Meret (4) trennen vom Alter her Welten. Das Generationenhaus Neubad in Basel, eine Mischung aus Kindertagesstätte und Altersheim, vereint sie — nicht bloss am Mittagstisch.
MENSCHEN WENN TOTE LEBEN SCHENKEN 10 Elia, Olivia Schmid und Beat Frei leben nur, weil sie rechtzeitig einen Organspender gefunden haben.
EIN HERZ FÜR EINHEIMISCHE TRAUBEN 38 Ihre Zeit als «Winzerin des Jahres» neigt sich dem Ende zu. StarÖnologin Madeleine Gay blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück.
AUF DER FLUCHT VOR DER ARMEE 41 Seit Adam Tellmeister 1986 den Militärdienst verweigerte, lebte er als Illegaler im Ausland. Asyl fand der Schweizer nirgends.
INTERVIEW REINER EICHENBERGER 20 Der Professor für Finanzwissenschaften über die finanziellen Aspekte des Kinderkriegens und die Einwanderungsproblematik.
KLEIN, ABER OHO: EINE EIN-MANN-BANK TROTZT DER FINANZKRISE 18 Flavian Kippel — CEO, Filialleiter, Anlageberater, Schalterbeamter und Putzmann der Spar- und Leihkasse Leuk — braucht nicht um seinen Job zu bangen. Der Kleinstbank geht es trotz Krise prächtig.
SAISONKÜCHE ALEXANDRA PRUSA KOCHT QUICHE 76 Im Film «Räuberinnen» spielt Alexandra Prusa die Räubermutter. Die «Saisonküche» hat sie besucht.
ALLES RUND UM PILZE 80
IHRE REGION NEUES AUS IHRER GENOSSENSCHAFT 83
BESSER LEBEN HAARIGES AUS DER HUNDEWELT 89 IN FORM: TIPPS GEGEN PLATZANGST 97 FAMILIE: KINDERHÜTEN NUR MIT LIZENZ? 99 TIERE UND GARTEN 101 Weshalb Nella Martinetti den roten Perserkater Otto über alles liebt.
AUTO 102 Hyundai i20: Koreaner mit Niveau.
RUBRIKEN DIE MIGROS-WOCHE 6 LESERBRIEFE 8 KOLUMNE/DER HAUSMANN 26 AUF EIN WORT 35 BILD DER WOCHE 47 BITTE MELDE DICH 105 RÄTSEL/IMPRESSUM 109
MEINE WELT GISELA WIDMER 110 Die ehemalige Radio-DRS-Korrespondentin Gisela Widmer zeigt dem Migros-Magazin, was sie an Luzern am meisten schätzt.
NEUES AUS DER MIGROS PANDA-ZMITTAG: DER UMWELT ZULIEBE 51 ZAUBERLATERNE: KINO FÜR DIE KLEINEN 61
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6 | Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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Ran ans Kraut Gegen die winterliche Kälte ist kein Kraut gewachsen? Stimmt nicht. Noch immer rätseln Botaniker, wie die Blätter des Nüsseler-Salats Temperaturen von bis zu minus 15 Grad überleben, während seine Kollegen von der Salatfraktion schon längst erfroren sind. Wenn Sie also Ihr Beet über die Winterzeit nicht brachliegen lassen möchten, halten Sie sich am besten an den vitamin- und eisenreichen Nüsseler (auch Feldsalat genannt) — winterharte Alternativen sind Spinat, Portulak oder das kresseähnliche Löffelkraut. Und so gehts: Samen in Reihen von 20 cm Abstand 1 cm tief in die Erde stecken. Mit dem Rechen lockere Erde darüber verteilen, leicht andrücken und die Setzlinge reichlich giessen.
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Wo Gedanken fliegen
Das Gottlieb-Duttweiler-Institut ist als Forschungsstätte berühmt. Jetzt erhält es auch für seine Gastfreundschaft ein begehrtes Gütesiegel.
D
as Gottlieb-Duttweiler-Institut (GDI) in Rüschlikon ZH bietet an klaren Tagen einen grandiosen Ausblick über den gesamten Zürichsee und auf die Alpen. Kein Wunder, dass hier geistige Höhenflüge gelingen. Das GDI erforscht wirtschaftliche und gesellschaftliche Trends und ist bekannt als ältester unabhängiger
Thinktank der Schweiz. Nun hat Schweiz Tourismus die Forschungsstätte für ihre Gastfreundschaft ausgezeichnet. Das Institut bekommt das höchste Gütesiegel, Q111, für seine professionelle und herzliche Betreuung der Gäste sowie für das gastronomische Angebot. Davon profitieren nicht nur die Besucher der Kongresse, in
denen es etwa um Werkstoffe der Zukunft oder um die ewige Jagd nach Status geht. Die Gastfreundschaft im GDI geniessen auch die Mitarbeiter der vielen Firmen und Behörden, die in den Gebäuden über dem Zürichsee Tagungen und Workshops veranstalten. Michael West
Weitere Infos unter: www.gdi.ch
MIGROS WOCHE Batterien, die das Klima schützen Die unabhängige Organisation Climatop hat die Belastung des Klimas durch diverse Batterien untersucht. Der Vergleich zeigt, dass wiederaufladbare Nickel-Metallhydrid-Batterien (NiMH) das Klima mindestens 80 Prozent weniger belasten als Einwegbatterien. Der Grund? Die Herstellung der Batterien ist für alle Modelle etwa gleich hoch. Akkubatterien können jedoch 75 bis 500 Mal aufgeladen werden, sodass die Klimabelastung während der Herstellung im Vergleich zu Einwegbatterien nur noch einen Bruchteil ausmacht. Zudem kann man die Klimabelastung weiter senken, wenn man das Ladegerät nach Gebrauch vom Stromnetz trennt. Climatop hat insgesamt fünf Akkubatterien aus dem Migros-Sortiment das renommierte CO2-Siegel verliehen.
Christoph stoph Petermann Pe
FRISCH IN DER MIGROS
Alles Wurst
Jetzt gehts wieder um die Wurst! Das Aushängeschild der Waadtländer Charcuterie ist der Saucisson vaudois, der traditionell als «Papet vaudois» mit Kartoffel- und Lauchgemüse serviert wird. Die geräucherte Rohwurst wird in einem Verfahren hergestellt, das im Mittelalter aus der Not mangelnder Kühlmöglichkeiten entstanden ist und Fleisch lange haltbar macht. Das Basisrezept: grober Schweizer Schweinehack, Salz, Pfeffer, Koriander, Weinhefe und Weisswein. Mmh!
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8 | Migros-Magazin 37, 7. September 2009
«Es braucht mehr Zieglers MM 36: «Gaddafi ist ein totaler Opportunist», Interview mit dem umstrittenen Soziologen Jean Ziegler.
Besten Dank für das mutige Interview mit Jean Ziegler. Mehr Zieglers, Duttis, Ineichens etc. brauchen wir! Leute, die Klartext sprechen. Die Zukunft ruft nach solchen. Keinenfalls weitere profilneurotische Politiker, asoziale Konzernleiter und bonusgeile Banker, die meinen, sie seien alleine auf der Welt.
Rolf Huber, 8134 Adliswil
Laut Jean Ziegler könnte die Landwirtschaft doppelt so viele Menschen ernähren. Auch wenn dies möglich sein sollte, ist seine Haltung verheerend. Auf der Erde leben schon heute zu viele Menschen. Jedes Jahr kommen bis zu 90 Millionen dazu, in 10 Jahren wächst die Bevölkerung um eine Milliarde! Die weitere Urbanisierung der Erde folgt auf die Bevölkerungszunahme. Auch Klimaziele sind mit dieser Entwicklung völlig illusorisch.
Werner Schawalder 9303 Wittenbach
Als ich im Editorial gelesen habe, dass das Migros-Magazin so viel besser sei als die Coop-Zeitung, habe ich etwas zweifelnd mit dem Kopf gewackelt. Aber das Wackeln hat beim Lesen des Interviews mit Jean Ziegler blitzartig aufgehört. Schon lange nicht mehr habe ich in einer Schweizer Zeitung einen derart interessanten und informativen Artikel gelesen.
Fredi Stämpfli, per Mail
Dass Jean Ziegler Hass schönredet und ihn das Problem der Überbevölkerung überhaupt nicht beunruhigt, zeigt klar auf:
Das Interview mit dem Soziologen Jean Ziegler im Migros-Magazin 36 sorgte für ein grosses Leserecho.
Dieser Mann ist ein Gefangener seines schablonenhaften Denkens. Fürwahr ein «Querdenker» – quer zur Realität! Wahr ist: Wenn das weitere Bevölkerungswachstum auf unserem Planeten nicht gestoppt und umgehend rückläufig wird, lässt sich keines der vielen Grossprobleme unserer Zeit – CO2-Ausstoss, Erderwärmung, Ressourcenverknappung, Landflucht, Migration und Hunger – lösen!
Christian Frehner, 9044 Wald AR
Schon lange habe ich nicht mehr einen so interessanten und informativen Artikel in einer Schweizer Zeitung gelesen.» Fredi Stämpfli, per Mail
LESERBRIEFE
und Duttis» Schweizer Geiseln zu befreien und die Auseinandersetzung mit Libyen zu beenden, aber dieser Kniefall ist ein weiterer Genickschlag für jedes menschliche Gerechtigkeitsempfinden.
Pascal Merz, per Mail
Linkspopulist Jean Ziegler ist stolz, dass er die Tyrannen dieser Welt persönlich kennt. Vollmundig behauptet er, dass diese Welt 12 Milliarden Menschen ernähren könnte, obwohl es schon heute für die sieben Milliarden hinten und vorn nicht mehr reicht. Er kann seine Meinung im verhassten kapitalistischen System problemlos veröffentlichen, würde aber damit in seiner hochgelobten kommunistischen Weltordnung längstens im Folterkeller vegetieren. Erwin Röllin,
Bild Fred Merz/Rezo
8038 Zürich
Dass die Schweiz sich von dieser Diktatorenfamilie erpressen lässt, ist einfach «nur» traurig, beschämend und unbegreiflich. Wie auch immer schliesslich die Regelung zwischen dem Bundesrat war und ob Bundespräsident Merz seine Kompetenzen überschritten hat oder nicht, die Ergebnisse dieser Reise nach Libyen sind ein Trauerspiel. Sich bei Gaddafi quasi für unseren Rechtsstaat zu entschuldigen, ist schon ein starkes Stück. Bei allen Bemühungen, die beiden
Schade, wie sich das Weltbild des Jean Ziegler mit zunehmendem Alter verengt. Viele Frauen und Männer aus Politik, Wissenschaft oder Kultur entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Altersweisheit, andere werden zu ihren eigenen Karikaturen. So auch er. Beispiele? Gaddafi, dieser Despot und Diktator, soll an einem verwundeten Bewusstsein wegen der kolonialen Vergangenheit seines Landes leiden? Viel eher ist es doch so, dass er einen Sündenbock in Form des «Westens» braucht, den er seinem ausgebeuteten und rechtlosen Volk präsentieren kann. Damit vertuscht er, wer in Wirklichkeit sein Volk daran hindert, ein freies, würdiges Leben zu führen. Die Angestellten seines «fils à papa» können davon sicher ein Lied singen! Christoph Obrist, per Mail
MM 36 «Unser Papi ist jetzt im Meer»: Reportage über Familien, die einen Elternteil verloren haben.
Der verstorbene Partner bleibt da
Dies ist der erste Leserbrief in meinem Leben! Das MigrosMagazin ist echt die beste Zeitung! Die einzige Zeitung, die nicht horrorschlagzeilengeil ist (wie sie alle anderen abdrucken). Sie berichtet vom wirklichen (Schweizer) Leben. Der Bericht von Matthias Annaheim und den Frühgeborenen sowie die Berichte über die Familien, die ihre Väter verloren haben, berührten mich sehr. Wir haben 2007 unseren ersten Sohn zwei Tage nach der Geburt verloren. Es fällt mir manchmal schwer, in den Medien nur von perfekten, glücklichen Familien zu lesen. Ich schätze es sehr, dass Sie sich nicht scheuen, das Thema Tod aufzunehmen, denn er wird viel zu oft totgeschwiegen und gehört doch unausweichlich zum Leben.
M. Bächler, per Mail
Ihr Bericht tut gut. Meine beiden Töchter haben sofort gefragt, wieso wir nicht abgebildet wurden. Wir leben mit dem gleichen Erlebnis wie die beiden vorgestellten Familien. Haben vielleicht dieselben Sorgen und Ängste, auch Hoffnungen und Wünsche. Bei einem Todesfall in einer noch jungen Familie gerät alles aus den Fugen. Daher finde ich es wunderbar, dass sie diesem Thema einen Bericht widmen, der gar mit einem sehr schönen Bild die Titelseite prägt und für einen Moment in den Alltag vieler Leserinnen und Leser dringt. Sterben begleitet das Leben, und der Umgang damit sollte gelebt sein.
Robert Meier, 6023 Rothenburg
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Vielen Dank für den Bericht «Leben – trotz allem», wenn ein Elternteil stirbt. Auch ich bin seit 13 Jahren verwitwet, meine beiden Kinder waren damals vier Jahre und vier Monate, es war und ist auch heute noch nicht einfach, aber gerade dank den Kindern ist der Weg nicht so schwierig. Etwas bleibt von dem verstorbenen Partner immer da. Die Selbsthilfegruppe Aurora hat mir in der ersten Zeit sehr geholfen, war auch einmal mit den Kindern in den Ferien. Dies hat uns allen sehr gutgetan.
Sibyll Traini, per Mail
Es ist beschämend für dieses Dorf, sich von der vom Schicksal hart betroffenen Familie so respektlos abzuwenden. Der sogenannte Dörfligeist zeigt sich hier mehr denn je ganz deutlich. In Gedanken bin ich bei dieser Familie und wünsche ihr im Stillen viel Mut und Zuversicht.
Maria Blättler, per Mail
MM 36: «Spielend gegen Stress»: Artikel über das Kind im Erwachsenen.
Wir sind doch alle ein wenig «kindisch»
Es wundert mich, dass sich so viele Menschen als «niemals kindisch» bezeichnen. Wenn ich etwas genauer hinschaue, bedeutet kindisches Benehmen auch: hemmungslos Emotionen zeigen, seine Meinung ohne Rückversicherung auf Goodwill des Gegenübers laut kundtun, mit voller Konzentration an einem künstlerischen Werk tätig sein, lustvoll Natur und Naturmaterialien geniessen, über Unrecht schreien … In diesem Sinne sind wir sicher alle ab und zu «kindisch», und das hoffe ich doch sehr!
Bernadette Amühl-Rölli, 8717 Benken
Schreiben Sie uns: Wir freuen uns über Briefe und Mails zu Artikeln im Migros-Magazin. Je kürzer Ihr Brief, desto grösser die Chance, dass er veröffentlicht wird. Zuschriften können durch die Redaktion gekürzt werden. Per Post an Redaktion Migros-Magazin, Leserbriefe, Postfach 1751, 8031 Zürich, oder per Mail an leserbriefe@migrosmagazin.ch. Und vergessen Sie bitte nicht, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer anzugeben.
10 | Migros-Magazin 37, 7. September 2009
Dringend gesucht: ein neues Herz Fast doppelt so viele Menschen wie vor zehn Jahren warteten 2009 auf eine Organspende. Die Zahl der Spender aber bleibt tief. Der 13-jährige Schüler Elia, Olivia Schmid und Beat Frei hatten Glück im Unglück: Sie leben, weil für sie ein passendes Organ gefunden wurde.
I
m Jahr 2000 warteten schweizweit 481 Personen auf ein Herz, eine Lunge, eine Leber oder eine Niere. Anfang 2009 zählte die Schweizerische Nationale Stiftung für Organspende und Transplantation (Swisstransplant) bereits 942 Patienten auf dieser Warteliste. Für die Betroffenen und deren Angehörige ist die Zeit des Wartens eine enorme Belastung – und ein Wettlauf mit der Zeit: Letztes Jahr starben 62 Patienten, weil das dringend benötig-
D
en 11. April 2006 – diesen Tag werden wir nie vergessen. Mit gemischten Gefühlen empfingen wir die Nachricht, dass ein geeignetes Spenderherz für Elia gefunden worden war. Natürlich freuten wir uns für unseren Sohn, wir wussten jedoch auch, dass es jetzt irgendwo eine Familie gab, die von ihrem Kind für immer Abschied nehmen musste», sagt Elias Mutter*. Während vier Stunden wurde Elia am Herzen operiert. Zwei Wochen später war er bereits wieder zu Hause. «Heute geht es mir gut», sagt der 13-Jährige, «ich spiele Fussball, fahre Ski und Velo und fühle mich mit einem geschenkten Herzen nicht anders als vorher.» Sein altes, krankes Herz wollte er um keinen Preis hergeben. Die Pathologen konservierten es so, dass er es in einer eigens dafür ausgesuchten Dose mit nach Hause nehmen konnte. Seither steht es auf seinem Schreibtisch. Dass er überhaupt noch lebt, ist nicht selbstverständlich. Seine
te Organ nicht rechtzeitig zur Verfügung stand. Mit 11,8 Organspendern pro Million Einwohner gehört die Schweiz in Europa zu den Schlusslichtern, sie befindet sich an drittletzter Stelle. Das europäische Mittel beträgt 18 Organspender pro Million Einwohner. Olivia Schmid, Elia und Beat Frei gehören heute zu den glücklichsten Menschen, leben sie doch nur dank solcher Organspender. Diese haben ihnen ein zweites Leben geschenkt.
In Elias Brust schlägt das Herz des Spenderkindes
Sein Leben verdankt er einem Spenderherz. Elia hatte Glück, dass er «nur» ein halbes Jahr darauf warten musste. Ein Teil seines Retters lebt in ihm weiter.
Mutter erinnert sich: «Am 20. März 2005 hörte ich meinen Sohn mitten in der Nacht wimmern. Als ich ihn sah, wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmte», sagt die Mutter. Sein Vater alarmierte die Ambulanz.
Über Nacht vom gesunden zum herzkranken Kind
Die Diagnose der Ärzte war niederschmetternd. Elia hatte Herzrhythmusstörungen aufgrund einer Herzmuskelerkrankung. Er verbrachte eine Woche auf der Intensivstation. Nach verschiedenen Abklärungen im Inselspital Bern wurde erstmals die Herz-
transplantation thematisiert. «Diese Nachricht war für uns nicht einfach, denn über Nacht wurde aus unserem gesunden Kind ein herzkrankes.» Nach dieser Diagnose verbrachte der Junge ein halbes Jahr zu Hause und konnte – zwar eingeschränkt – ein fast normales Leben führen. Doch dann verschlechterte sich sein gesundheitlicher Zustand täglich, und plötzlich musste alles sehr schnell gehen. Da zu diesem Zeitpunkt kein geeignetes Spenderherz zur Verfügung stand, bekam Elia ein Kunstherz. Sein Wohnort war fortan das Inselspital. Dank der liebevollen
MENSCHEN GERETTET!
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Elia mit der Teedose, in der er sein altes Herz aufbewahrt: «Ich wünsche mir, dass das Leben normal weitergeht.»
Betreuung fühlte er sich jederzeit verstanden. Elia und seine Familie gaben die Hoffnung auf ein geeignetes Spenderherz nie auf. Die Familie ist heute sehr glücklich. «Wir empfanden die Nachricht als grosses Geschenk», sagt die Mutter. Deshalb habe sie ein Jahr nach der Herztransplantation der Spenderfamilie einen Brief geschrieben. Der Arzt leitete ihn weiter. Darin haben sich Elia und seine Eltern bedankt und die Familie wissen lassen, dass ihr Kind auf eine besonders wertvolle Art in Elia weiterlebt. Elia schluckt auch heute noch täglich verschiedene Medikamente, damit der Körper das Herz nicht abstösst. Aller schwierigen Umstände zum Trotz bleibt Elia ein aufgeweckter Junge. Er wünscht sich etwas von ganzem Herzen: «Das Leben soll normal weitergehen.» * Namen der Redaktion bekannt.
Lesen Sie weiter auf Seite 13
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Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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Mutter überlebt dank der Tochter
Nach dem Befund Lebertumor war Olivia Schmid dem Tod nahe und wartete vergeblich auf eine neue Leber. Gerettet hat sie schliesslich ihre Tochter Nicole Jäger.
N
icole Jäger (39) hat ihrer Mutter ein zweites Leben geschenkt. Sie spendete ihr einen Teil der Leber. «Gesundheitlich habe ich dadurch keine Nachteile. Entscheidend ist, dass die Person, die mir so wichtig ist, lebt.» Jäger, selbst dreifache Mutter, schaut im Garten ihres Einfamilienhauses in Wetzikon ZH liebevoll zu ihrer Mutter. Olivia Schmid (62) aus Hinwil ZH sagt: «Meine Geschichte hat uns zusätzlich zusammengeschweisst. Heute fühle ich mich rundum gut und muss einzig zweimal jährlich zur Kontrolle. Mein Körper hat den Leberteil meiner Tochter schnell angenommen.» Am 11. Juni schenkt sie ihrer Tochter jeweils einen grossen Blumenstrauss. Am 11. Juni 2009 jährte sich der Jahrestag der Transplantation zum siebten Mal.
Ein bösartiger Tumor macht den Tod zum Thema
Die Leidensgeschichte von Olivia Schmid hat im Frühling 1996 mit plötzlichen Fieberschüben angefangen. Nach vielen Abklärungen entdeckten die Ärzte im August des gleichen Jahres auf der Leber einen 13 Zentimeter grossen und bösartigen Tumor. «Bis zu diesem Jahr habe ich mich absolut gesund gefühlt und vom Tumor nichts gemerkt», erinnert sie sich. Nach drei Chemotherapien am Universitätsspital Zürich fühlte sich die Mutter von Nicole und Nadia (37) schwach. Erstmals wurde der Tod thematisiert. «Ich habe einen Enkel und möchte gerne sechs. Ich habe keine Zeit zum Sterben», sagte Schmid den Ärzten. Sie konnte damals nicht wissen, dass der Tumor nach der Chemobehandlung zwar erfolgreich bekämpft war, die Leber sich aber
Olivia Schmid und ihre Tochter Nicole Jäger: «Erst jetzt sind wir uns bewusst, was Gesundheit bedeutet.»
wie bei einem schweren Alkoholiker zersetzt hatte. Die Besuche im Spital wurden immer häufiger. Im Herbst 2000
hatte Schmid einen Bauch wie eine Schwangere kurz vor der Geburt; das Gesicht hatte sich gelblich verfärbt. Um einen Infekt zu verhindern, spritzte ein Arzt das Medikament Rocephin. «Das war wie ein Todesstoss für meine Leber.
Ich war bis auf 47 Kilogramm abgemagert, vertrug immer weniger Nahrungsmittel und Medikamente. Vor dem Spiegel sagte ich zu mir: «Ich kenne dich nicht. Aber ich wasche dich trotzdem.» Während dieser Zeit war sie
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Tag der Organspende
Swisstransplant heisst die Schweizerische Nationale Stiftung für Organspende und Transplantation, deren Hauptaufgabe die Organzuteilung ist. Die Zahl der transplantierten Patienten beträgt jährlich rund 450, während sich diejenige der Wartenden in den letzten zehn Jahren verdoppelte — auf 942 Patienten. Noch immer wissen viele nicht, dass selbst ältere Personen für eine Organspende in Frage kommen können. Organspendeausweise gibt es in der Apotheke. Am Samstag, 12. September 2009, findet der nationale Tag der Organspende und Transplantation statt. Swisstransplant will mit dem für die Besucher kostenlosen Konzert «Lebensfreude» auf die Problematik aufmerksam machen. Es beginnt um 17 Uhr in Genf. Nur einen Tag später fällt in der Altstadt von Bülach ZH um 12 Uhr der Startschuss zum Sponsorenlauf Run for Help. Das gesammelte Geld geht an nierenkranke Kinder. www.swisstransplant.org; www.run4help.ch
20 Monate wartete Olivia Schmid auf eine neue Leber. Dauergast auf der Intensivstation. Dreimal täglich musste sie Antibiotika spritzen. Die Ärzte teilten ihr mit, dass sie nur mit einer Leberspende überleben könne. Die Nachricht war ein Schock für Schmid und die Familie. 20 Monate wartete sie vergebens auf ein Organ. Die Zeit drängte. Die Ärzte klärten ab, ob die Angehörigen mit einer Lebendlebertransplantation helfen könnten. Die Leber von Schmids Ehemann kam aus medizinischen Gründen ebenso nicht in Frage wie diejenige beider Schwestern und des Bruders. Die eigenen Kinder wollte sie nicht fragen: «Ich habe meine Töchter nicht gekriegt, um sie als Ersatzteillager zu brauchen», begründete Olivia Schmid. Der Befund zeigte aber, dass sich einzig die Leber von Nicole Jäger dank dem identischen Gewebe eignen würde. Für sie war klar: «Ich wollte mein Mami retten und hörte, dass das Risiko einer Operation kleiner als ein Flugzeugabsturz
sei. Das Vertrauen in die Ärzte war beim Entscheid sehr wichtig.» Deshalb rückten Mutter und Tochter vor gut sieben Jahren gemeinsam ins Spital ein, während die Ehemänner von Schmid und Jäger die Haushalte führten und sich um die drei kleinen Kinder respektive Enkelkinder kümmerten. Die Operation dauerte 14 Stunden. Dabei wurde Nicole Jäger der rechte Leberteil entnommen und bei ihrer Mutter eingesetzt.
Drei Monate nach der Operation zum Volkslauf
«Schon im Herbst desselben Jahres nahm ich beim Greifenseelauf teil – mit der gleichen Zeit wie im Vorjahr. Ausser einer grossen Narbe ist von der Operation nichts geblieben. Es geht mir blendend.» Deshalb würde Nicole Schmid wieder so entscheiden wie damals. Ihre Mutter lag nach der Operation während 35 Tagen auf der Intensivstation im Koma und hatte Endzeitträume von Mutproben im Urwald. Die schönen Träume lässt das Leben wahr werden: Olivia Schmid kann heute den Alltag und ihre sechs Enkel geniessen. Einzig Blutverdünner und Medikamente gegen das Abstossen des neuen Leberteils erinnern an die Krankheit. «Die Leber von Nicole ist ein Teil von mir.» Lesen Sie weiter auf Seite 17
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Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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B
eat Frei (44) wirkt fröhlich und lebensfroh. «Meine neue Lunge ist für mich wie ein zweites Leben. Beim Treppensteigen kann ich wieder zwei Stufen auf einmal nehmen.» Ende April 2009 erhielt der kinderlose Single aus Frauenfeld TG morgens um 7.40 Uhr den erlösenden Anruf, dass nach einer Wartezeit von nur 32 Tagen eine Spenderlunge bereit sei. «Ich hatte Beat Frei muss Tränen in den Au- wöchentlich gen, rechnete ich die Funktion doch damit, dass seiner neuen ich ein Jahr warten Lunge messen. muss», sagt Frei. «Nach der 50 Meter vor sei- Transplantation nem Hauseingang, fühlte ich mich auf dem Spielplatz, jünger als ein wo er als Bub seine 30-Jähriger.» Freizeit verbrachte, landete wenige Minuten später die Rega und flog ihn zur Transplantation ins Unispital Zürich. Bereits Ende Mai war er mit einer neuen Lunge zu Hause. Rückblende: Bis zum Jahr 2005 fühlte sich Frei gesund. Dann fiel ihm bei körperlicher Arbeit das Atmen schwer. Die niederschmetternde Diagnose des Lungenspezialisten: Der Nichtraucher litt unter einer allergischen Reaktion auf den Lungenbläschen. Die Ursache ist heute noch nicht klar. War es vom Vogelkot oder von Pilzen, mit denen er während seiner 20-jährigen Berufszeit als Friedhofgärtner in Berührung kam? Seine Gesundheit verschlechterte sich nach einer langen Grippe im Winter 2007/2008 rapide; er musste seinen Beruf aufgeben. In der Nacht hatte er Angstzustände, weil er immer mehr in Atemnot geriet. Auf die Strasse konnte Frei nur noch mit einem Sauerstofftank. Bei jeder körperlichen Einst kerngesund, konnte Belastung benötigte er bis zu dreimal mehr Sauerstoff als ein gesunBeat Frei kurz vor seiner der Mensch. Ärzte des Unispitals Lungentransplantation untersuchten ihn von Kopf bis nur noch mit einem SauerFuss, um Abklärungen für eine stofftank aus dem Haus. Transplantation zu treffen. Er schaffte es Ende März 2009 auf die Warteliste. «Ob meine neue Lunge von lich dankbar», sagt Frei. Er spüre einem Mann oder einer Frau nichts Fremdes in seinem Körper. stammt, weiss ich nicht. Das ist Vor der Operation brachte es der mir egal. Ich bin einfach unend- aufgestellte Thurgauer noch auf
Aufatmen nach dem Bangen
weniger als 25 Prozent des normalen Lungenvolumens. Heute beträgt der Wert 67 Prozent – Tendenz steigend. Wöchentlich muss er die Lungenfunktion im Spital messen und danach elf verschiedene Medikamente anpassen. Am liebsten würde Frei wieder als Gärtner arbeiten. Aber als frisch Transplantierter darf er das nicht. Dafür führt er seit seiner Transplantation ein Tagebuch. «Wenn meine geschenkte Lunge
40 Jahre hält, bin ich sehr zufrieden. Die Chirurgen sind Genies», hat er dort kürzlich eingetragen. Texte Reto E. Wild Bilder Pénélope Henriod
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18 | Migros-Magazin 37, 7. September 2009
SERIE LEBEN MIT DER WIRTSCHAFTSKRISE TEIL 6
U
nten im Tal, ein Steinwurf entfernt vom Bahnhof Leuk, liegt die Sustener Filiale der grössten Schweizer Bank, der UBS. Weit über ihr, oben in Leuk Stadt, steht mit toller Aussicht ein dreistöckiges Mehrfamilienhaus. Rote Geranien zieren die Balkonbrüstungen. Nur zwei Fenster im Erdgeschoss stören das ortstypische Bild. Hinter Gitterstäben aus Stahl ist dickes Glas eingesetzt. Es bietet Schutz für etwas, was kein Fremder hier suchen würde: die Sparund Leihkasse Leuk, eine der kleinsten Banken der Schweiz. CEO, Filialleiter, Anlageberater, Schalterbeamter und Putzmann der Spar- und Leihkasse Leuk ist der 42-jährige Flavian Kippel. Er ist im 60-Prozent-Pensum angestellt. Seine Visitenkarte sagt, er sei Verwalter. Kippel, der nach der Handelsschule zweieinhalb Jahre lang bei der heutigen Credit Suisse in Zürich arbeitete, nennt sich «Mädchen für alles».
Rekordjahr in der Krise
In Kippels Kleinstbank, die aus nur einem Raum besteht, stapelt sich, was es in manch anderen Banken kaum mehr gibt: Papier. Geschäftliches wird in Bundesordnern archiviert, Zahlungen werden von Hand eingetippt, so etwas wie strukturierte Anlageprodukte gibt es nicht. Die letzte grosse Revolution erlebte die Bank vor knapp acht Jahren. Kippel ermöglichte es den Kunden, in Zusammenarbeit mit einer Zweitbank eine EC-Karte zu beziehen. Nur wenige nutzen sie. Die Spar- und Leihkasse Leuk ist genossenschaftlich organisiert. Es gibt einen fünfköpfigen Verwaltungsrat und eine Aushilfe, die Kippel vertritt, wenn er Ferien macht. Dieser «gewaltige Apparat», wie Kippel scherzt, konnte sich im vergangenen Jahr, als das grosse Beben weltweit namhafte Banken ins Wanken oder gar zum Einstürzen brachte, über ein Rekordergebnis freuen. Erstmals in der 80-jährigen Geschichte resultierte eine Bilanzsumme von mehr als 20 Millionen Franken. Vergli-
Ein Mann, eine Bank
Die Spar- und Leihkasse Leuk ist eine der kleinsten Banken der Schweiz. Im Einmannbetrieb von Flavian Kippel scheint die Zeit stillgestanden zu sein. Aber geschäftlich gesehen geht es gewaltig vorwärts: Die Bank macht während der Finanzkrise einen Rekordgewinn.
MENSCHEN KLEINSTBANKIER
In Kippels Kleinstbank stapelt sich, was es in anderen Banken kaum mehr gibt: Papier. Zahlungen werden von Hand getippt.
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Weil die Nachfrage nach Hypotheken in der Region allerdings begrenzt ist, ist massenhaft Geld von Grossbankflüchtlingen für Kippel nur von beschränktem Interesse. Viermal wöchentlich öffnet Flavian Kippel um 16.30 Uhr für zwei Stunden den Schalter. Die 81-jährige Leukerin Sophie Eggo wuchtet die Holztüre auf. Sie hebt etwas Bargeld ab und hält einen kurzen Schwatz mit Kippel. Man ist per Du. Ihr Leben lang sei sie schon Kundin bei dieser Bank, erzählt sie. «Es ist so schön unkompliziert hier», lobt sie. Vor der Tür wartet derweil Alexandra Cina Sewer aus Salgesch, bis das «Schalterräumchen» wieder frei ist. Sie, noch nicht Kundin, möchte wegen einer Hypothek anfragen. Man höre nur Gutes von dieser Bank, begründet sie. «Keine Bereicherung, keine Veruntreuung. Ich berücksichtige nur noch kleine, regional tätige Banken», sagt sie.
«Die Schweiz wird gestärkt aus der Krise herausfinden» Steht viermal wöchentlich für je zwei Stunden hinter dem Schalter: Flavian Kippel, «Mädchen für alles» der Spar- und Leihkasse Leuk.
chen mit dem Jahr davor wuchs sie um 4,6 Prozent bei einer gleichzeitigen Gewinnsteigerung von knapp 2 Prozent. Der Zufluss an Geld sei jedoch nicht darauf zurückzuführen, dass scharenweise Kunden wegen der Finanzkrise von Grossbanken zu seiner Kleinstbank wechselten, sagt Kippel. «Vielmehr sind wir seit unserer Gründung in kleinen Schritten, dafür aber kontinuierlich gewachsen.» Das Rezept dafür stammt aus dem Kochbuch «Omas einfache Küche». Denn
seit der Gründung bietet die Sparund Leihkasse Leuk dieselben zwei Dienstleistungen an: Sie nimmt Spargelder entgegen, und sie gewährt Hypothekarkredite. «Dieses gesamte Geschäft refinanzieren wir mit eigenen Geldern», sagt Kippel nicht ohne Stolz. Das Geld, das die Sparer auf die Bank bringen, wird demnach als Hypotheken für Objekte in der Region wieder in Umlauf gebracht. Die Hypothekennehmer bezahlen dafür Zinsen, aus denen einerseits wiederum die Zinsen der Sparer
und andererseits die Betriebskosten der Bank finanziert werden. Was übrig bleibt, ist Gewinn und fliesst einerseits als Dividenden zu den Genossenschaftern, andererseits in die Reserven der Bank.
Sparbüchlein und Hypotheken statt Fonds
Für den Erfolg dieses simplen Modells ist das Gleichgewicht von Sparern und Hypothekennehmern entscheidend. Kippel muss das Geld, das ihm die Sparer bringen, als Hypotheken anlegen können.
Anders als sie hat Kippel das Vertrauen in die Grossbanken nicht ganz verloren. Es seien nicht «wir Kleinen» gewesen, die zur Finanzmisere beigetragen hätten. Und er spricht von «Machtgehabe, arroganter Wirkung, Überheblichkeit und letztlich vom teilweisen Verlust der Übersicht und somit der Kontrolle über Anlageprodukte», wenn man ihn nach Fehlern der Grossbanken fragt. Alles in allem halte er es aber mit Bundespräsident Merz, der davon ausgehe, dass die Schweiz gestärkt aus der Krise herausfinden werde, sagt Kippel. Nach Schalterschluss und einigem Schreibkram schwingt er sich auf seinen Roller («meine CEO-Limousine») und braust nach Hause. Text Beat Matter Bild Thomas Andenmatten
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SERIE LEBEN MIT DER WIRTSCHAFTSKRISE TEIL 6
«Wir brauchen keine höhere Geburtenrate»
Wir brauchen mehr Kinder, sonst kracht unsere Altersvorsorge zusammen, heisst es. Unsinn, sagt Wirtschaftsprofessor Reiner Eichenberger. Finanziell gesehen lohnen sich Kinder nicht.
R
echtes Zürichseeufer. Dort wohnt Reiner Eichenberger mitten im Grünen. Viel Kinderspielzeug liegt verstreut im Garten. Der Ökonom ist hier aufgewachsen. Er lehrt zwar an der Universität in Freiburg. Aber weil es hier für seine Familie ideal ist, nimmt er auch einen langen Arbeitsweg in Kauf. Reiner Eichenberger, Sie sind Vater. Ein begeisterter Vater?
Ja natürlich, ich habe zwei Töchter im Alter von neun und zwölf Jahren. Sie sind das Grösste für mich, wie Kinder für die meisten Eltern das Grösste sind. Kinder sind zentral für das Lebensglück des Menschen. Geben Sie viel Geld aus für Ihre Töchter?
Selbstverständlich. Je reicher die Eltern sind, desto mehr geben sie für ihre Kinder aus. Man teilt das Leben mit seinen Kindern, sie werden so teuer wie das eigene Leben. Denken Sie nur an die Ferien. Das geht selbst im einfachen Hotel ins Geld. Man braucht zwei Zimmer, ein grösseres Auto … Reut Sie dieses Geld gelegentlich?
Um Gottes willen, nein. Es macht mir grosse Freude. Ohne Kinder wären die Ferien nur halb so schön. Darum nimmt man sie ja auch mit. Als Wirtschaftsprofessor sehen Sie das ganz anders. Da sagen Sie klipp und klar: Kinder rentieren nicht.
Wir müssen präzis unterscheiden, aus welcher Perspektive wir argumentieren. Aus Sicht der Eltern sind Kinder, wie gesagt, etwas Wunderbares. Aus Sicht der Gesellschaft sieht es anders aus. Da wird argumentiert: Wir brauchen Kinder, die uns ein sicheres Leben im Alter ermöglichen.
Das ist falsch. Kinder aufzuziehen ist enorm teuer. Sie brauchen eine Infrastruktur, Schulen, Spitäler etc. Im Alter brauchen die Menschen dann Rentenleistungen. Wenn man dies alles addiert, dann kommt man zum Schluss … … dass der Mensch grundsätzlich eine Fehlinvestition ist?
In einem gewissen Sinn und rein finanziell gesehen, ja. Die Menschen bringen sich im Normalfall finanziell gegenseitig nichts, sonst wären die Chinesen sehr reich und die Luxemburger sehr arm. Selbst wer gut verdient, nützt der Gesellschaft zunächst nur beschränkt. In erster Linie verdient er selbst gut und konsumiert entsprechend viel. Die Gesellschaft hat erst dank eines progressiven Steuersystems etwas davon.
Warum übertreffen sich die Parteien gegenseitig mit dem Versprechen, Kinder steuerlich zu begünstigen?
Es herrscht ein Riesendurcheinander in dieser Frage. Man muss strikte zwischen der Förderung zusätzlicher Kinder und der Förderung so oder so geborener Kinder unterscheiden. Ersteres ist schädlich, Letzteres nützlich. Weshalb?
In die bereits geborenen Kinder sollte auch die Gesellschaft sehr viel investieren. Wenn man sie nämlich schlecht ausbildet und schlecht erzieht, wird es noch teurer. Sie müssen später vermehrt vom Staat unterstützt werden. Was wäre dann ökonomisch gesehen eine vernünftige Familienpolitik?
Sie würde sich nicht darauf konzentrieren, möglichst viele Kinder zu produzieren, sondern die Kinder, die da sind, optimal auszubilden und zu fördern, damit sie später produktiv und gut integriert sind. Es gibt aber auch Ökonomen, die Länder wie Frankreich oder
Pointierter Vordenker
Reiner Eichenberger (48) ist ordentlicher Professor für Finanzwissenschaften an der Universität Freiburg. Er hat an der Universität Zürich studiert und habilitiert und dort als Assistent und wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet. 1998 wurde er nach Freiburg berufen. Er ist auch Forschungsdirektor von Crema — Center for Research in Economics, Management and the Arts. Eichenberger ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern.
Schweden loben, weil sie dank Familienförderung mehr Kinder haben.
Diese Leute argumentieren, wir würden Kinderkrippen und Tagesschulen brauchen, weil dies die Geburtenraten erhöht. Nur brauchen wir gar keine höhere Geburtenrate. Weil die «Falschen», die armen Mütter, viele Kinder kriegen?
Rein finanziell gesehen trifft dies zu. Aber nochmals: Ich teile diese Sicht nicht. Kinder sollten nicht zur Sicherung unserer Altersvorsorge instrumentalisiert werden.
Trotzdem drängt sich die Frage auf: Welche Kinder lohnen sich?
Wenn der Staat mit einem hohen Kindergeld dafür sorgt, dass die Geburtenquote hoch ist, dann fördert er eher durchschnittlich und gar unterdurchschnittlich produktive Kinder. Kinder also, die sich finanziell nicht lohnen, weil sie dereinst viele Leistungen des Staates benützen, aber wenig Steuern zahlen werden. Rein finanziell gesehen müssten wir wie bei der Viehzucht vorgehen: Mit den guten Kühen weiterzüchten und die Kühe fördern, die am meisten Milch geben, respektive die Kinder fördern, von denen wir die höchste Steuerleistung erwarten. Rein menschlich gesehen wäre das natürlich eine Katastrophe. Wie war das bei Ihnen privat? Haben Sie und Ihre Frau eine saubere Kosten-NutzenRechnung gemacht, was die Kinder betrifft?
INTERVIEW REINER EICHENBERGER
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Hält die Förderung zusätzlicher Kinder für schädlich: Volkswirtschafter Reiner Eichenberger.
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INTERVIEW REINER EICHENBERGER
Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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SERIE LEBEN MIT DER WIRTSCHAFTSKRISE TEIL 6 Ausländer an der Arbeit So viele Schweizer wie noch nie
Ich hätte gerne ein drittes Kind gehabt. Aber für Männer ist das einfach. Sie erhalten einen grossen Teil der Freuden eines Kindes, müssen aber relativ wenig Lasten tragen. Für Frauen sieht es anders aus, sie müssen zumeist die Hauptlast tragen. Derzeit gibt es die Diskussion darüber, ob Topmanagerinnen auch Mütter sein sollen. Einerseits ist die Chance gross, dass diese Frauen Kinder haben, die sich für die Gesellschaft lohnen. Andererseits braucht ihr Unternehmen sie in der Wirtschaftskrise. Wie lösen Sie dieses Dilemma auf?
Für mich ist diese Diskussion eine Spiegelfechterei. Viele Krankenschwestern haben eine ähnliche Belastung wie Managerinnen. Dort wird nicht darüber diskutiert, ob sie Kinder haben sollen oder nicht. Beruf und Muttersein
Quelle: BfS/Avenir aktuell
Wollen Sie noch ein drittes Kind?
99+ 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 Schweizer 45 Ausländer 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0,5% 1% 1,5% 2% 2% 1,5% 1% 0,5%
Geburten
2004 2005 2006 2007 2008
76 691 70 000
72 000
74 000
76 000
130 000
150 000
170 000
78 000
Einwanderungen
Alter in Jahren
Wie die meisten Eltern haben wir bei den ersten zwei Kindern nicht viel nachgedacht, weil die sich sowieso lohnen. Aber ab dem dritten Kind überlegen sich viele Eltern: Lohnt es sich oder nicht?
2004 2005 2006 2007 2008
Schiefes Bild: Drei Viertel der Ausländer sind im erwerbsfähigen Alter, also zwischen 18 und 65 Jahren, aber nur zwei Drittel der Schweizer.
Die Schweizer Bevölkerung wuchs 2008 so stark wie seit mehr als 40 Jahren nicht mehr (7,7 Mio. Einwohner, davon erstmals mehr als 6 Mio. Schweizer). Grund: rekordhohe Einwanderungszahlen. Der Geburtenüberschuss von 15 500 Personen (76 700 Geburten minus 61 200 Todesfälle) macht 10 Prozent der Zunahme aus.
miteinander zu verbinden, sollte heute genauso selbstverständlich sein, wie es zu trennen. Die Geburtenrate ist in der Schweiz tiefer als die Sterbequote. Ohne Einwanderung würde die Einwohnerzahl schrumpfen. Wäre das schlimm?
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Keineswegs. Da der Landverbrauch pro Kopf sowieso wächst, würden nicht einmal Häuser leer stehen. Die Einwanderung bewirkt Gewinner und Verlierer. Konkret?
In vielen Bereichen stagnieren die Löhne wegen der Einwanderung, das ist offensichtlich. Offensicht-
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lich sind auch die Folgen im Wohnungsmarkt. Die Wohnungen werden wegen der Knappheit teurer. Für die Bodeneigentümer ist das wunderbar. Der Wert ihrer Grundstücke steigt. Sie gehören zu den Gewinnern. Wie sieht es gesamtwirtschaftlich aus?
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INTERVIEW REINER EICHENBERGER
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SERIE LEBEN MIT DER WIRTSCHAFTSKRISE TEIL 6 Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten, es gibt zu viele Aspekte. Sicher ist aber, dass hochqualifizierte Einwanderung dem Staat nützt, weil Hochqualifizierte gut verdienen und viel Steuern zahlen. Wichtig wäre natürlich, dass dieser Gewinn an die bisherigen Einwohner in Form von Steuersenkungen zurückgegeben wird.
von seinem und vom Verhalten seiner Firma ab. Sie muss dafür sorgen, dass die entsprechenden Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Ihre Anreize dazu werden aber entscheidend vom offiziellen Pensionsalter geprägt. Heute kommen am meisten Deutsche in die Schweiz. Sie sind bestens ausgebildet und integrieren sich entsprechend leicht. Wo liegt also das Problem?
Die SVP beantwortet die Frage mit «Ausländer raus».
Deshalb dürfen wir dieses heisse Thema nicht der SVP allein überlassen.
Statistisch gesehen sind die deutschen Einwanderer erstaunlich gut ausgebildet. Das liegt aber auch daran, dass die Maturitätsquote in Deutschland anderthalb Mal so hoch ist wie in der Schweiz. Das heisst aber noch nicht, dass sie tatsächlich besser gebildet sind. Aber es stimmt und ist gut, dass die heutigen Einwanderer viel besser qualifiziert sind als die Einwanderer in den 90er-Jahren, die vor allem aus dem Balkan kamen.
Wie denn?
Die anderen Parteien müssen die Probleme endlich ernsthaft diskutieren. Schauen Sie Zürich an. Da wurde 1996 ein «historischer» Parkplatz-Kompromiss beschlossen. Demnach sollten die Parkplätze auf dem Stand von 1990 stabilisiert werden. Gleichzeitig ist die Zahl der Agglomerationseinwohner um 16 Prozent gestiegen. Das kann auf die Dauer nicht aufgehen. Und in der Schweiz nahm die Bevölkerung im letzten Jahr um 1,4 Prozent zu. Das ist ein dramatisches Wachstum. Haben wir für diese Menschen überhaupt noch Platz?
Das müssen wir uns jetzt überlegen und nicht in ein paar Jahren schreien: Ausländer raus.
So einfach ist das nicht: Die Gesellschaft wird älter und damit zwangsläufig konservativer. Deshalb brauchen wir die Einwanderer.
Das ist doppelt falsch: Erstens sind die Jungen generell nicht innovativer als die Alten. Sonst wäre das stark «überalterte» Japan weniger innovativ, und all die «jungen» Entwicklungsländer viel innovativer. Zweitens werden die Menschen heute älter, weil sie gesünder sind. Das heisst aber auch, dass sie länger produktiv und dynamisch bleiben. Viele gehen heute geistig jung in Pension. Oder werden in die Frühpensionierung gezwungen. Gerade in
Reiner Eichenberger: «Junge sind nicht generell innovativer.»
«Die Menschen werden nicht mit 62 alt, sondern drei Jahre vor der Pensionierung.» der Wirtschaftskrise kann man dieses Phänomen beobachten.
Die Menschen werden nicht mit 62 Jahren alt, sondern drei Jahre vor der Pensionierung, weil sie dann beginnen, abzuschalten. Wenn man Menschen mit 50 Jahren in Rente schickt, werden sie mit 47 alt. Und was lernen wir daraus?
Ich bin ein absoluter Verfechter eines flexiblen Pensionsalters. Dann lohnt es sich für die Unternehmen wieder, auch in ältere Mitarbeiter zu investieren. Diese Forderung ist nicht neu, trotzdem entlässt man die Alten. Weshalb?
Nach wie vor gilt bei Löhnen das Senioritätsprinzip. Bei verschiedenen Pensionskassen sind die Beiträge für Alte höher. Kurz, ältere Mitarbeiter sind teurer. Und sie sind billiger zu entlassen, weil man die Kosten auf eine Frühpensionierung abschieben kann. Das Anreizsystem stimmt noch nicht und muss deshalb angepasst werden. Für Professoren wie Sie ist länger arbeiten kein Problem. Was ist aber mit dem Bauarbeiter und seinem kaputten Rücken?
Es ist nicht gottgegeben, dass ein Bauarbeiter mit 60 einen kaputten Rücken hat. Das hängt stark
Auch die Einwanderung der Deutschen wird nicht nur bejubelt.
Wie gesagt gibt es Gewinner und Verlierer. Und leider gibt es auch einen wohl zunehmenden Neidfaktor. Gibt es eine Grenze der Einwanderung?
Die Schweiz könnte auch mit mehr Einwohnern leben. Es gibt sogar Menschen, die sagen: Die Schweiz als eine Zehn-MillionenStadt – das wäre doch toll. Das wirkliche Problem des Bevölkerungswachstums ist weniger die Endzahl als der Weg dorthin. Schnelles Bevölkerungswachstum bedeutet Stress für Mensch und Umwelt. Es bedeutet auch hohe Einwanderung und immer mehr Menschen, die überhaupt nicht in das politische System integriert sind. Das ist gerade für die Schweiz problematisch. Ihr Standortvorteil ist stark mit bürgernahen politischen Institutionen verbunden.
Interview Philipp Löpfe Bilder Nik Hunger
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DER HAUSMANN
Migros-Magazin 37, 17. September 2009
Vom grossen kleinen Glück An Donnerstagen weiss ich selber nie, was es zum Znacht gibt. Muss nämlich warten, Bänz Friedli geniesst bis Hans aus ein Menu surprise. dem Schülergarten heimkommt, meist so um viertel nach sechs. Vorige Woche kam er etwas später, dafür umso schwerer beladen – ich weiss gar nicht, wie er das alles auf seinem Mini-Trottinett balanciert hat: Tomaten, Auberginen, kiloweise Bohnen, Rüebli, Zwiebeln, Kohlrabi, Peperoni, Salat, ein Blumensträusschen und – jetzt kommts! – mein Liebstes: Zucchettiblüten. Worauf wir, Hans und ich, uns sogleich an den Herd gestellt und gefüllte Zucchettiblüten zubereitet haben: Tomaten, Auberginen, Zucchettistückchen und Peperoni köcheln, würzen, zusammen mit Kapern, Oliven und zerhackten Pomodori secchi pürieren (den Pürierstab bedient mein kleiner Chefkoch fürs Leben gern), mit dem Püree die Blüten füllen, im Ofen mit etwas Parmesan überbacken … Ich sage Ihnen: ein Traum! Naturfremde Stadtkinder? Nein, das sind unsere nicht. Zu verdanken ist dies mithin dem Schülergarten. In fast allen Quartieren der Stadt, gottlob auch in unserem, werden Gärtnerkurse für Kinder angeboten; ich glaube, Zürich steht damit ziemlich allein da, und man kann vor den Kursleiterinnen nur den Hut ziehen. Kommt Hans verschwitzt im Garten an, weil es nach der Schule nur für einen
kurzen Boxenstopp daheim gereicht hat – Thek in eine Ecke knallen, pinkeln, Zvieri im Stehen und weg –, lässt seine Gartenfrau ihn an heissen Tagen erst einmal unter dem Sprinkler duschen. Jedes Kind betreut ein eigenes Beet, von Frühjahr bis Herbst wird einmal wöchentlich gesät, gesetzt, gejätet, gegossen, kompostiert, gehegt, gepflegt und – geerntet. Die Ernte, beschämt gebe ich es zu, übertrifft das Kursgeld von 80 Franken bei Weitem. Was der Bub diesen Sommer nicht alles nach Hause gebracht hat … Kartoffeln, Dill, Schnittlauch, Krautstiele (Eingeweihte wissen: Hans’ Leibspeise!), Äpfel, Beeren, Patisson – das ist dieser schön kreiselförmige Gemüsekürbis, und weil keiner seiner Kameraden glauben wollte, dass man den essen kann, der Hans es aber wusste, weil wir schon letzten Sommer einen gegessen hatten, brachte er ihn heim. Welch geniale Einrichtung der Schülergarten ist, weiss ich schon, seit Anna Luna ihn besuchte. Den ganzen Sommer über gartenfrisches Biogemüse frei Haus!
tagsärgernis, damit wir gemeinsam darüber schmunzeln können, ins Lustige ziehe, heisst das nicht, dass ich mich über die vielen Hausfrauen und wenigen -männer lustig machen
Eine Leserin meinte — und sie schrieb leider anonym, weshalb ich ihr nicht persönlich antworten kann, sondern dies hier tun muss –, ich würde mich über die Hausfrauen und deren Nöte lustig machen. Mich über Hausfrauen lustig machen? Wie wollte ich? Bin ja eine von ihnen. Wenn ich manch kleines All-
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«Was der Bub nicht alles nach Hause bringt!» möchte. Ich will nur Sorgen teilen, damit sie halb so gross werden, und mitteilen, wie gross es ist, das Glück der kleinen Momente. Wenn zum Beispiel Hans mit Zuchettiblüten heimkommt. Ich freue mich auf Donnerstag. Bin gespannt, was Hans zum Znacht bringt.
Hausmanns neues Buch Ha
Bä Bänz Friedlis neues Buch «Findest du mich dick?» ist soeben im Ve Verlag Huber Frauenfeld erschiene nen, mit gesammelten Kolumnen aus dem Migros-Magazin Migros und anderen Texten. In diesem Buch steht alles über Eltern, Kinder, Paare und Haushalt — aber keine Zeile Theorie.
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I
m Generationenhaus Neubad in Basel wird emsig Gemüse geputzt, gerüstet, werden Lauchstangen geschnitten, Gartenkräuter gehackt, kurz: wird gearbeitet, gelacht und zwischendurch ein Lied gesummt. Jung und Alt sitzen zusammen und haben es gut miteinander. Marie Wolf (80) fühlt sich in ihre Kindheit zurückversetzt. Damals herrschte im Elternhaus das gleiche geschäftige Treiben wie heute im Generationenhaus, in dem sie nun seit einem Jahr lebt. «Essen hat zwar mit Genuss zu tun, ist aber für mich eine ernste Angelegenheit. Vielleicht sehe ich deshalb auf dem Bild gar etwas ernst aus. Meine Eltern führten eine Käserei, was für uns sieben Geschwister viel Arbeit bedeutete», erzählt Marie Wolf. Sowieso. Vor siebzig Jahren war das Essen für viele Grossfamilien mehr Mittel zum Zweck als Genuss. Heute ist jedoch Genuss angesagt. Schon der Duft der gemeinsam frisch gekochten Gemüsesuppe regt die Magennerven an. Auch der vierjährigen Meret schmeckt die Suppe ganz offensichtlich. Ihr gefällt es in dieser speziellen Kindertagesstätte, die von einem Altersheim zum Generationenhaus mutiert ist. Meret fühlt sich in der Welt der älteren Menschen wohl. Ihr macht es Spass, gemeinsam in der Kindergruppe mit den Grosis und Opis zu kochen, zu essen, ihnen zuzuhören und mit ihnen zu reden. «Jetzt ist Kennedy eingeschlafen», hört man sie murmeln, nachdem ihr gleichaltriger Tischnachbar beim Suppe löffeln eingenickt ist. Nicht alle kleinen Gäste scheinen die gleich gute Kochkondition zu haben.
Dazwischen liegt ein Leben Altersheim und Kindertagesstätte unter einem Dach: Im Generationenhaus Neubad in Basel «luege, lose, schwätze und ässe» Senioren und Kinder miteinander. Mit Herzlichkeit, Respekt und Spass. Davon profitieren beide Generationen.
Vom Altersheim zum Generationenhaus
Vor 34 Jahren wurde das damalige Alters- und Pflegeheim Neubad eröffnet. Erbaut wurde es, um den betagten Quartierbewohnern ein neues Zuhause zu bieten. Vor sechs Jahren kam die Kindertagesstätte dazu. Das Generationen-
Es ist nicht die erste Suppe, die Marie Wolf (80) isst. Aber diese hier schmeckt doppelt so gut. Schliesslich hat sie sie gemeinsam mit Meret (4) gekocht.
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Konzentriert setzt sich Meret mit ihrer speziellen Schnitttechnik und der Orange auseinander. Für den gemeinsamen Fruchtsalat schneidet sie die halbierte Orange fein säuberlich in gleich grosse Schnitze.
Das Basler Generationenhaus
Das Generationenhaus Neubad in Basel vereint ein Alters- und Pflegeheim mit einer Kindertagesstätte. Trägerschaft ist der Oekumenische Verein Generationenhaus Neubad. Das Pflegeheim beherbergt 74 Bewohner. In der Kindertagesstätte können 50 Kinder betreut werden. Die Kinder sind nach Alter in vier Gruppen unterteilt. Auch gibt es einen Mittagstisch für Kinder, die nur zum Essen kommen. Es arbeiten 120 Personen im Generationenhaus, davon 76 in der Pflege und 27 in der Kinderbetreuung. Die anderen Mitarbeiter sind in der Küche, im technischen Dienst und in der Administration tätig. Das Generationenhaus bietet gemeinsame Aktivitäten an und bringt so Kinder und betagte Menschen zusammen. Auch finden diverse spontane Begegnungen zwischen den Generationen statt.
haus Neubad war geboren. Das erste in der Region Basel überhaupt.
Doch noch zu Grosskindern gekommen
Die Meinungen der Bewohner waren geteilt, als sie erfuhren, dass sie in Zukunft eine Kindertagesstätte im Hause haben würden. Dazu die Hausleiterin Astrid Eberenz: «Ich erinnere mich, wie ein Bewohner mit leuchtenden Augen auf mich zukam und mir erklärte, dass er sich zwar immer Grosskinder gewünscht, es aber in seiner Familie
nie funktioniert habe. Ja, und jetzt würde er sie halt im späten Alter doch noch bekommen. Sogar ein ganzer Haufen voll. Oder da war der Aufschrei einer Bewohnerin, die das Ganze sehr misstrauisch beäugte und zu Beginn nichts, aber auch gar nichts von Kindern wissen wollte. Doch sie änderte ihre Meinung unmittelbar, als ihr eine fröhliche Kindergruppe ein Lied zum Geburtstag vortrug.» Es gibt unzählige Anekdoten zu erzählen. Erlebnisse, die mehr aussagen als ein gedrucktes Leitbild. Geschichten, die
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Fällt mal eine Aktivität zwischen Jung und Alt aus, wird sie sehr vermisst.
aufzeigen, wie Jung und Alt problemlos zusammen funktionieren. Unter einem Dach. Vielleicht nicht permanent, nicht rund um die Uhr, aber doch täglich für Momente, so wie sie hier im Generationenhaus stattfinden. Astrid Eberenz gerät ins Schwärmen: «Das zeigen Begegnungen, die uns alle berühren und zugleich verdeutlichen, dass die Spontaneität der Kinder oft dazu führt, die Lebensfreude vieler Betagten wieder zu aktivieren. Eindrücklich erlebt haben wir das bei einem ehemaligen Lehrer,
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der im Quartier berühmt war für sein Klavierspiel und seinen Gesang, aber mit seinem Eintritt ins damalige Altersheim verstummte. Von einer Kindergruppe darauf angesprochen, sprang er auf, setzte sich ans Klavier und begann freudig zu spielen und zu singen.»
Teilzeitbetreuung und Vollpension
Zwölf Stunden lang werden die Kinder im Generationenhaus Neubad von 27 Fachkräften betreut. Von 6.30 bis 18.30
Alice Gerspach (68) schält Rüebli für die Gemüsesuppe, während sich Anja (4), Kennedy (4) und Duarte (3, von links) den Früchten widmen.
«Ein Haus für Alt und Jung» Astrid Eberenz (44), Hausleitung Generationenhaus Neubad, Basel
Wie verstehen sich Jung und Alt unter einem Dach?
Gut. Die Kinder lernen bei uns den Umgang mit älteren Menschen, mit denen sie oft ausserhalb des Generationenhauses nichts mehr zu tun haben. Die Betagten profitieren dagegen von der Lebenslust und Fröhlichkeit der Kinder. Ist das generationenübergreifende Verstehen freiwillig, oder wird man zum Glück gezwungen?
Ein Minimum an vorgegebenen Strukturen ermöglicht den Bewohnern ein hohes Mass an Freiräumen. Persönliche Lebensgewohnheiten können auf diese Weise beibehalten werden. Es steht den Bewohnern völlig frei, an den angebotenen Aktivitäten teilzunehmen. Wer den Kindern im Haus aus dem Weg gehen will, kann dies problemlos tun. Das Gleiche gilt für die Kinder. Auch sie müssen mit den Betagten nicht zusammen sein, wenn sie dies nicht wollen. Was ist für Jung und Alt das Wichtigste bei den Treffen?
Nicht das Ergebnis, wie etwa beim Backen der Kuchen, ist das Wichtigste, sondern das Zusammensein in der Gemeinschaft. Dazugehören, wie in einer grossen Familie. Die Atmosphäre erzeugt das Wohlbefinden.
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Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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Kinder helfen im Alltag spontan mit, zur Freude der älteren Bewohner. Uhr. Von vier Monate alten Babys bis hin zu Schulkindern. Die Kinder sind in vier Gruppen unterteilt, die dann je nach Zeit und Alter mit den Bewohnern im Haus zusammenkommen, um gemeinsam den Tag oder zumindest einige Stunden mit ihnen zu verbringen. Dem stehen 74 Bewohner gegenüber, deren Durchschnittsalter 87,5 Jahre beträgt. Die Pflegebedürftigkeit und der geistige Zustand der Wo sind denn die anderen, die beim Abwasch einzelnen Bewohner ist mithelfen wollten, fragen sich Amara (links) und völlig unterschiedlich. Lena (beide 4), derweil sich Anja mit dem Innenleben Das Generationenhaus eines Apfels auseinandersetzt (Bild rechts). verfügt über keine spezielle Abteilungen wie etwa über eine Demenzstation, was manchmal zu unge- Geburtstag auf ein Wochenende, wie den Düften von Bratwurst wöhnlichen Begegnungen zwi- fehlt den betagten Geburtstags- und Marroni. Aber auch die Vorschen Jung und Alt führt. 76 Fach- kindern der Kindergesang. Denn bereitungen für den ersten Hukräfte, in drei Pflegeteams, betreu- wenn das Pflegeteam singt, ist es mortag sind im Gange, wie der en die Bewohner, die vorwiegend bei Weitem nicht das Gleiche. Spielplan für das Heimkino ausin Einzelzimmern leben. Allerdings bleibt es im Gene- getüftelt wird. Ja, und dann wäre rationenhaus nicht allein beim da noch das sinnliche Maifest Katzenjammer ohne Gratulieren zum 90., 91. oder oder die Basler Fasnacht, die mit Geburtstagsständchen 100. Geburtstag oder beim Suppe ihrer ganzen lauten Pracht, mit Jung und Alt begegnet sich im Ge- kochen und Dessert zubereiten. ihren dumpfen Trommelwirbeln, nerationenhaus Neubad täglich Mindestens einmal pro Woche schrillen Piccolotönen und Tauund oft zufällig. Sie treffen sich im gibt es zusätzlich eine gemeinsa- senden von farbigen Räppli (KonGarten, im Mehrzweckraum, beim me Aktivität, bei der Malen, fetti) noch mehr Lebenslust in Eingang oder ab und zu auf dem Musizieren, Basteln oder Backen die Bude bringen. Trottoir im Quartier. Hat ein angesagt ist. Vornehmlich WeihBewohner Geburtstag, wird er nachtsgebäck steht hoch im Kurs, Spontaneität erlaubt von einer Kindergruppe mit und nicht wenige gut gehütete und erwünscht einem Ständchen bedacht und Rezepte der Bewohner kommen Doch es muss nicht immer alles zusätzlich mit einem selbst ge- zum Einsatz. Sehr zur Freude des und jedes organisiert sein. Das bastelten Geschenk überrascht. ganzen Hauses. Besuche im «Zol- Schöne an der Geschichte ist, Für beide Seiten ist es kein Muss. li» stehen ebenso auf dem Pro- dass es im Alltag genügend Zeit Weder besteht für die Kinder ein gramm wie etwa eine Visite auf für unverhoffte Begegnungen Sing- oder Glückwunschzwang, dem Petersplatz an der Basler gibt. Dann etwa, wenn plötzlich noch müssen sich die Bewohner Herbstmesse. Dann lassen die Be- Bewohner und Kinder das Zvieri von strahlenden Kinderaugen be- wohner Kindheitserinnerungen gemeinsam zubereiten, den Tisch glücken lassen. Niemand muss, wieder aufleben bei Musik und decken, zusammensitzen und aber alle wollen. Und fällt ein dem Anblick alter Karusselle so- sich Aktuelles vom Tag oder eine
Geschichte erzählen. Wie etwa die, als sich eine Kindergruppe und einige Bewohner am grossen Tisch einfanden, um Ostereier zu färben. Alles war vorhanden, fein säuberlich aufgereiht. Doch wie das Ganze mit sich und den lieben Kleinen angehen, fragten sich die Betagten. Und noch bevor eine Betreuerin eingreifen konnte, ergriff die Kindergruppe die Initiative und zeigte den älteren Menschen, völlig unbefangen, was es denn mit den Eiern und dem Färben auf sich habe. Kaum begonnen, war es den älteren Semestern schnell wieder klar, wie sie das mit den Eiern vor Jahrzehnten gelöst hatten. Und so färbten Alt und Jung vergnügt Dutzende von Ostereiern. Kein Märchen, sondern Alltag im Generationenhaus.
Text Martin Jenni Bilder René Ruis
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Migros-Magazin 37, 7. September 2009
FRAU DER WOCHE
Sie schlägt Wurzeln!
Bilder Nicolas Y. Aebi/20 Minuten, Walter Bieri/Keystone, Urs Flüeler/Keystone, Lukas Lehmann/Pool Bundeshausfotografen/Keystone en/Keystone
Anfang 2008 tauchte eine unscheinbare Oberwalliserin bei Stefan Raab auf — seither kriegen wir und ganz Deutschland nicht genug von Stefanie Heinzmann (20). Ihre ungespielte Art und die gewaltige Stimme bescherten ihr bereits fürs Debütalbum Platin. Nächste Woche erscheint ihr zweites Werk — diesmal ohne den Casting-Hype. Diesen hat unsere Stefanie auch gar nicht mehr nötig: Denn mit «Roots to wieGrow» lässt sie wi der alle Kritiker im Regen stehen.
NACHFOLGE VON PASCAL COUCHEPIN
«Wir haben schon viele Alphatiere» Headhunter sollen Bundesratskandidaten suchen, schrieben Sie in einem Leserbrief im «Tages-Anzeiger». Weshalb?
Weil der Nachfolger von Bundesrat Pascal Couchepin nur eine starke Führungspersönlichkeit sein kann: Ein Bundesrat muss ein Departement führen, sich im Kollegium einbringen und seine Anliegen durchsetzen. Er muss mit Parlament und Öffentlichkeit kommunizieren, er muss sich in internationalen Zusammenhängen zurechtfinden und muss mit den Medien umgehen können, sich nicht von ihnen instrumentalisieren lassen. Mehr noch?
MANN DER WOCHE
Wir sind Hollywood!
Moritz Bleibtreu, Silvester Stallone und jetzt sogar Morgan Freeman: Das Zürich Filmfestival entwickelt sich seit seiner Entstehung 2005 zu einem echten Starm Starmagneten. Wer hats erfu erfunden? Der 36 36-jährige Zürc Zürcher Karl Spoe Spoerri, Geschä Geschäftsleiter und kü künstlerisc scher Chef des Filmfestivals. Dank ihm dürfen auch wir Schweizer mindestens ei einmal im Jahr so richtig Hollyw Hollywood-Luft schnup schnuppern.
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Er sollte auch Durchhaltevermögen, geistige Beweglichkeit und eine gute Portion Humor haben. Das sind sehr hohe Anforderungen. Deshalb die Frage: Ist da jemand, der auf dieses Jobprofil passt? Wieso sucht man da nicht woanders als nur im Parlament
Bei einer Ausschreibung mit Inserat könnte Hinz und Kunz Bundesrat werden.
Auf diese Art werden sonst auch Stellen besetzt. Jede Fraktion könnte das so machen, wenn sie wollte. Es ist nicht entscheidend, wie die Kandidaten in die Bundesversammlung kommen. Der Weg ist unbenommen. Bei der Bundeskanzlei gehen bei jeder Wahl Dossiers von Privaten ein. Sie ärgerten sich über die Hektik im Vorfeld der Wahl. Was verstehen Sie unter diesem «Hickhack mit Scheinargumenten»?
Zum Hickhack: Die einen sagen, die FDP habe den Sitz zugute, dann kommt die CVP und fordert den auch für sich. Nach der Arithmetik kommt die Frage des Alters, und dann die der Sprachregion. Diese Fragen sind nicht klar zu beantworten. Sind Pascal Broulis und Jean Ziegler waschechte Welsche? Ich will doch lieber eine fähige Person – entscheidend ist, dass sie alle Landessprachen sowie Englisch sprechen kann. Zudem: Eine Amtszeitbeschränkung auf acht oder zwölf Jahre würde die ganze Situation beruhigen und würde das ewige «Geht er oder geht er nicht?» beenden.
«Urs Schwaller ist mein persönlicher Favorit.» – es gibt auch in Museen, Banken oder an Universitäten Leute, die schlagen sich auch den ganzen Tag mit Politik herum. Wer sucht solche Leute? – Headhunter! Das ist ihr Job. Sind die Parteien denn nicht in der Lage, einen passenden Mann oder eine passende Frau zu finden?
Ein solches Suchverfahren würde den Horizont der Parteien erweitern. Man könnte die Stelle ja auch öffentlich ausschreiben.
Der Bundesrat sollte als Gremium der Volksvertreter vom Volk gewählt werden, verlangt die SVP — wie wärs mit einer direkten Volkswahl?
Da bin ich nicht dafür, doch damit habe ich mich noch nicht näher auseinandergesetzt. Es wird häufig argumentiert, wir wollten keine Intrigen. Ich kann nur sagen: Es gibt keine Wahlen ohne Päcklipolitik. Interessierte
Judith th Stamm (75) war von 1983 bis 1999 CVP-Nationalrätin und engagierte sich bei vielen Geschäften für Frauenanliegen. Die Bundesratsersatzwahl, die am 16. September stattfindet, bezeichnet sie als «ermüdendes Hickhack mit Scheinargumenten». Die Luzerner Juristin fordert, dass Headhunter der Bundesversammlung geeignete Kandidaten vorschlagen. Parteien müssen sich immer zusammenschliessen, um eine Mehrheit zu erzielen. Wer ist Ihr persönlicher Favorit?
Parteikollege Urs Schwaller, weil ich ihn am besten kenne. Auch weil er unaufgeregt ist – er lässt sich nicht unter Druck setzen. Ihm wird attestiert, er sei ein Vermittler und Ausgleicher. Wir haben im Bundesrat derzeit schon viele Alphatiere, da wäre so einer wie Schwaller gut, der alle zusammenschweisst. Alle reden nur von Männern. Hätte es noch Platz für eine weitere Frau?
Wenn eine gute Frau im Spiel wäre, ja. Aber die Frauenfrage, also deren jahrelange Untervertretung, spielt diesmal keine Rolle. Ob drei Frauen und vier Männer oder umgekehrt, ist egal. Welche Frau wäre denn am besten geeignet?
Ich sehe im Moment niemanden. Aber beim Rücktritt von Moritz Leuenberger wird eine ganze Reihe fähiger SP-Frauen kandidieren. Interview Mathias Haehl
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Madeleine Gay vor dem Schloss Tourbillon: «Der Jahrgang 2009 profitiert vom guten Wetter der letzten Wochen.»
Die Königin des Schweizer Weins
Madeleine Gay blickt auf ein aufregendes Jahr zurück. Als «Winzerin des Jahres» reiste die sonst eher scheue 56-jährige Walliserin rund um den Globus — und nutzte die Gelegenheit, um Werbung für alteingesessene Schweizer Rebsorten zu machen.
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rall hängen die Trauben in den Rebbergen über dem Rhonetal. Der warme Spätsommer hat für einen Schub in der Vegetationsentwicklung gesorgt. Bereits um den 15. September werden die Winzer mit der Ernte beginnen. «Der Jahrgang 2009 profitiert vom guten Wetter der letzten Wochen», sagt Madeleine Gay, die in den Hängen auf der linken Talseite auf einem kleinen Hof hoch über Sion aufgewachsen ist. Obwohl die Chefönologin der Walliser Winzergenossenschaft Provins
in ihrer knapp 30-jährigen Karriere über 200 Auszeichnungen mit ihren Weinen eingeheimst hat, gibt sie sich bescheiden und unkompliziert, ja fast scheu. Am wohlsten fühlt sie sich in ihrer französischen Muttersprache.
In New York für den Schweizer Wein werben
Das Rampenlicht sucht sie nicht. Doch diesem ist sie vermehrt ausgesetzt, seit die Unterwalliserin am Grand Prix du Vin Suisse zur «Schweizer Winzerin des Jahres 2008» gekrönt wurde. «Seither
fragen mich verschiedene Medien nicht nur über Wein aus, sondern auch über mein Privatleben und Kochrezepte.» Lächelnd fügt die verheiratete, kinderlose Winzerin an: «Der Titel hat meinen Horizont erweitert.» Dazu gehört eine Reise, die sie im Juni mit Schweiz Tourismus nach Manhattan führte. Im Eleven Madison Park Restaurant stellte sie New Yorker Journalisten Schweizer Weine vor – begleitet von schweizerischamerikanischen Menükreationen des ausgewanderten Zeremonienmeisters Daniel Humm. «Die ge-
ladenen Gäste wussten wenig über unsere Weine und waren vor allem von den Dessertweinen beeindruckt», erinnert sich Gay. Im August war sie im Rahmen der Wohltätigkeitsveranstaltung «Big Europa» an Bord des Luxusschiffs «MS Europa» im Hafen von Rostock, wo sie die Schweiz repräsentierte. Dass sie zur anschliessenden Versteigerung ausgerechnet einen Petite Arvine auswählte, kommt nicht von ungefähr: Seit Jahren macht sich die Winzerin für autochthone, das heisst alteingesessene Rebsorten
MENSCHEN STARWINZERIN stark – und für hohe Qualität statt hohe Erträge. Ihr hellgelber Petite Arvine der Linie Maître de Chais, der Aromen von Zitrusfrüchten verströmt, gehört denn auch seit Neuestem zu Mémoire des Vins Suisses. So nennt sich die Schatzkammer der Schweizer Weine. Der Passion für einheimische Rebsorten verdankt sie letztlich ihre Karriere: Als Landwirtschaftsstudentin schrieb sie kurz vor ihrem Abschluss dem damaligen Provins-Direktor einen Brief, dass es falsch sei, wenn das Wallis keine traditionellen Reben mehr pflanze und so die alten Weine vergessen gingen. Der Direktor war von den Lösungsansätzen der jungen Frau derart beeindruckt, dass er für sie eine Stelle schuf.
Als Jugendliche trank sie keinen Tropfen Alkohol
Dabei trank die Unterwalliserin bis zu ihrem 22. Lebensjahr keinen Alkohol. «Ich war Idealistin und konnte nicht zusehen, wie die Jungen Wein tranken, nur um sich zu berauschen.» Als sie selbst angefangen habe, Weine zu degustieren, sei sie einzig an Geschmack und Duft interessiert gewesen. Deshalb zieht Madeleine Gay auch heute noch einen grossen Pinot aus dem Burgund den Alkoholbomben aus Übersee vor. Beim Rotwein schätzt sie Struktur und Länge, beim Weissen die Finesse. Generell setzt sie auf regionale Weine zu regionaler Küche und mag lieber Gemüse aus dem eigenen Garten als Fleisch. Önologen, die mit viel Geld und Marketing-
«Wir müssen einheimische Traubensorten popularisieren.» Die Degustationen für die 30 Spitzenweine kosten viel Energie. Madeleine Gay hat aber noch lange nicht genug.
Geheimtipps Welcher Wein zu welchem Essen? Madeleine Gay empfiehlt: ➔ Petite Arvine eignet sich für Austern oder Krustentiere, aber auch für weisses Fleisch. ➔ Pinot Noir oder Blauburgunder passt zu rotem Fleisch, nicht aber zu Fisch. ➔ Cornalin mundet hervorragend zu einem Rindsfilet oder dank seiner frischen Basis auch zu einem Fisch mit Sauce. ➔ Walliser Syrah verlangt nach Lamm- oder Wildfleisch. «Dass auch Rotwein zu Fisch passen kann, ist bekannt. Aber versuchen Sie doch einmal Weisswein mit Kalbsfleisch zu kombinieren», rät Gay und gibt zu bedenken: «Zum Abschluss des Essens wird oft ein teurer Rotwein zum Käse getrunken. Dessen salziger Gout massakriert den Wein!» Zu einem Gruyère empfiehlt die Winzerin des Jahres beispielsweise einen Chasselas oder Petite Arvine.
ideen Weine lancieren, sind ihr ein Graus. «So entsteht ein Einheitsbrei à la Coca-Cola», begründet sie. Da ist sie wieder, die Idea-
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listin, die in jungen Jahren durch Nordafrika und Asien reiste. Sie ist in einer Männerdomäne gross geworden. «Als ich meine Karriere startete, habe ich nicht darauf geachtet. Sicher, es gab viele Machos. Aber ich konzentrierte mich auf meine Aufgaben», meint sie. Heute habe sich das mit den Machos geändert – sogar im Wallis, fügt sie mit einem süffisanten Lächeln an. Inzwischen sei es als Önologin ein Vorteil, eine Frau zu sein. Das weibliche Geschlecht werde für Degustationen geschätzt, weil es die Düfte intensiv erlebe. Und dank den Weinjournalistinnen sei so etwas wie eine Frauensolidarität entstanden, was sie als Winzerin bevorteile.
Der Verkauf: Ein Moment voller Versprechen
Für die 56-Jährige ist der Moment, wenn ein Jahrgang in den Verkauf kommt, noch immer der schönste Augenblick im Zyklus des Weins. «Das ist für mich wie ein Versprechen, das erste Lachen, eine neue Begegnung. Ich bin jeweils gespannt, wie die Weine bei den Konsumenten ankommen.» Obwohl sie ihr halbes Leben bei Provins verbracht hat und die Verantwortung über die jährlich 30 Weine sowie die zahlreichen Degustationen viel Energie kosten, steht sie nach wie vor mit riesiger Motivation in ihrem Büro in der Nähe des Bahnhofs von Sion oder in den Rebbergen. «Ich habe noch lange nicht genug, denn ich möchte noch so viel in die Hand nehmen.» Mit ihren Weissweinen sei sie inzwischen zufrieden, aber bei den Roten sei das Potenzial längst noch nicht ausgeschöpft. «Wir müssen Wege finden, Traubensorten wie den Cornalin weiterzuentwickeln, um ihn mehrheitsfähiger zu machen», sagt sie. Ein solches Vorhaben liesse sich mit Syrah leichter umsetzen, weil die Traubensorte charmanter sei. «Aber die ganze Welt baut Syrah an. Es wäre schade, wenn wir nur auf diese Traube setzen würden.» Madeleine Gay rückt auch nach 30 Jahren nicht von ihren Idealen ab. Text Reto E. Wild Bilder Christophe Chammartin
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MENSCHEN IM EXIL
Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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Der Deserteur aus dem Emmental
23 Jahre lang versteckte sich der Emmentaler Künstler Adam Tellmeister als Sans-Papiers vor den Schweizer Strafverfolgern im Ausland, weil er den Militärdienst verweigert hatte. Seine Odyssee führte ihn bis nach Berlin. Inzwischen ist seine Militärstrafe verjährt. Trotzdem ist Tellmeister noch immer in seinem Exil gefangen.
«Ich sitze hier fest», klagt Adam Tellmeister. Der Berner will erst in die Heimat zurück, wenn er genügend Geld hat, um seine Bilder mitzunehmen.
A
m Klingelschild im Ostberliner Bezirk Prenzlauer Berg steht sein echter Name, Tellmeister. Das war nicht immer so. Sein halbes Leben lang hat sich der Schweizer Künstler Adam Tellmeister hinter Tarnnamen versteckt, aus Angst, in seine Heimat ausgeschafft zu werden. Das Atelier besetzte er 1989, als die DDR bereits zerbröckelte. Wäh-
rend das Viertel um ihn herum komplett saniert wurde und die Szene längst weiterzog, ist Adam Tellmeister geblieben. Er hatte keine Wahl. Dabei sei er überhaupt kein Stadtmensch, klagt der gebürtige Sumiswaldner. Überhaupt habe er die Schweiz nie verlassen wollen. Am liebsten hätte er sein ganzes Leben gemütlich im Emmental verbracht – wä-
ren da nicht die eidgenössischen Militärbehörden gewesen. Zweimal hatte der damals 25-Jährige seine Einberufung verschieben können, als man ihn
1986 zum Militärdienst einzog. «Ich hatte mir das mit der Verweigerung nicht gross überlegt, hatte wohl einfach gehofft, dass ich auch ein drittes Mal da-
«Auf keinen Fall wollte ich zum Töten erzogen werden.»
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Migros-Magazin 37, 7. September 2009
vonkäme. Auf keinen Fall wollte ich an dieser Erziehung zum organisierten Töten teilnehmen.» Doch in der Schweiz gab es damals noch keinen zivilen Ersatzdienst. Wer nicht zum Militärdienst antrat, landete im Knast. Rund 600 Dienstverweigerer sassen 1986 in Schweizer Gefängnissen. Dass er kriminalisiert wurde, konnte Tellmeister genauso wenig akzeptieren wie den Dienst an der Waffe. «Ich empfand es als mein Menschenrecht, Zivildienst zu leisten.» Statt in die Rekrutenschule einzurücken, setzte sich der angehende Künstler nach Venedig ab. Er galt nun als fahnenflüchtig und war zur Verhaftung ausgeschrieben. Ihm drohten bis zu acht Monate Knast. Als sich im Gespräch mit den Schweizer Behörden keine Einigung ergab, beschloss Adam Tellmeister, der damals noch Adam
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«Als ich in Essen meinen Asylantrag stellen wollte, lachten die sich halb kaputt.» Meister hiess, im Ausland um Asyl zu bitten. Mit Hilfe eines ahnungslosen deutschen Touristen liess er sich via Österreich nach Westdeutschland bringen.
Der Schweizer Verweigerer ist in der BRD nur geduldet
«Als ich in Essen meinen Antrag stellen wollte, lachten die sich halb kaputt. Ein Asylbewerber aus dem Musterland der Demokratie! Das konnte ja nur ein Gag von Kurt Felix sein. Als ich wieder auftauchte und insistierte, flog ich raus und bekam Hausverbot.» Erst als Tellmeister einen Presserummel veranstaltet, wird sein Antrag
angenommen. Er muss seine Schweizer Identitätskarte abgeben und erhält einen provisorischen Asylbewerberausweis. In der Schweiz gilt er nun als Deserteur, in der Bundesrepublik ist er nur geduldet. Nach einem Jahr wird sein Asylantrag abgelehnt. Über die grüne Grenze setzt er sich nach Holland ab und beantragt dort politisches Asyl. Die Abkürzung für die Amsterdamer Gemeindepolizei, die auf seiner Asylkarte steht, adoptiert er als Künstlernamen: «G. P. Adam». Privat stellt sich der Künstler künftig als «Tellmeister» vor. Mit dem Verkauf von Zeichnungen und der
Freskenmalerei, die er in Italien erlernt hat, hält er sich über Wasser. Doch auch Holland verweigert ihm Asyl. Zudem hat sich Tellmeister mittlerweile strafbar gemacht und muss eine Abschiebung befürchten: In Amsterdam hatte er das Schweizer Konsulat mit weisser und roter Farbe beschmiert und sich danach selbst angezeigt. Als Nächstes plant der Künstler eine Ausstellung von schweizerischen Militärgeheimnissen. Um die zu beschaffen, muss er sich persönlich in die Höhle des Löwen begeben. Im Wohnmobil einer Freundin lässt er sich in die Schweiz schmuggeln – und
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Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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dummerweise beim Graffiti-Sprühen in Basel erwischen. Nun wird es brenzlig. Tellmeister muss wegen Sachbeschädigung vor Gericht. Eine Pinkelpause nutzt er zum Abhauen. «Auch das war nicht wirklich geplant. Als ich auf dem Weg zur Toilette am Ausgang vorbeikam, bin ich einfach rausmarschiert.»
Wohin jetzt? Ein Bekannter rät: West-Berlin. Also wieder in die Besenkammer des Wohnmobils und auf der Transitstrecke durch die DDR. Es ist Oktober 1989. Die DDR ist im Untergang begriffen, die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland wackelt bereits. Doch Tellmeister beschliesst, in einer Mischung aus Naivität und Provokationslust, in die DDR zu ziehen. «Ich war wirklich fest entschlossen», behauptet er. Die DDR habe er sich als Staat vorgestellt, der in den 1960er-Jahren stecken geblieben war. «Nicht so vollgestellt mit Reklame überall. Ich dachte, ich würde dort ein ruhiges Malerleben haben.» Im Juli 1990 beantragte Adam Tellmeister politisches Asyl in der DDR. «Ich wurde zu einem Gespräch auf das Polizeirevier eingeladen. So freundlich bin ich noch nie in meinem Leben verhört worden», erinnert sich Tellmeister. Bearbeitet wurde sein Antrag aber nicht mehr. Ab dem 3. Oktober 1990 gab es keine DDR mehr, und Tellmeister musste endgültig abtauchen. Wohl oder übel richtete sich Tellmeister in Berlin auf ein längeres Leben in der Illegalität ein. Das bedeutete: keine offizielle Adresse, kein Bankkonto, kein Eintrag im Telefonbuch, kein Führerschein, keine Reisen, keine Sozialvorsorge, keine Krankenversicherung. «Wenn ich Rechnungen stellen musste, gab ich die Steuernummern von Aldi oder Lidl an. Die standen auf jedem Kassenzettel.» Als er sich bei einer Schlägerei einmal die Hand verletzte, versuchte ihn ein bulgarischer Tierarzt in seiner Kreuzberger Hinterhofpraxis zurechtzuflicken. Ein richtiger Arzt musste nach dieser missglückten Operation Tellmeis-
Bild Andreas Riedel
Ein Asylantrag in der zerbröckelnden DDR
Provoziert gerne: Künstler Adam Tellmeister «operiert» den biometrischen Chip aus seinem neuen Pass.
«Wenn ich Brot brauchte, kopierte ich mir einfach neues Geld.» ters Finger retten. Als Bezahlung akzeptierte er Zeichnungen, denn Geld hatte Tellmeister keins mehr. Der Künstler «G. P. Adam» machte mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam. Als Begleitprogramm zu Frank Castorfs «Räuber»-Inszenierung an der legendären Volksbühne stellte er die so riskant erbeuteten Schweizer Militärgeheimnisse aus: Collagen über Flugplätze, Munitionsdepots und vom Militär verursachte Umweltschäden. 1993 war er an der Aktion «Knochengeld» beteiligt, einer auf echte 100-DM-Scheine gemalten «Währung», die sieben Wochen lang von vielen Geschäften in Prenzlauer Berg akzeptiert wurde. «Das war eine herrliche Zeit. Wenn ich Brot brauchte, kopierte ich mir einfach neues Geld», erinnert sich Tellmeister grinsend. Daneben zweigte er bei jedem Freskenauftrag Material ab, wie er heute zu-
gibt. Und die Kohlen für den Kachelofen in seinem Wohnatelier habe er ab und zu geklaut. Das klingt nach Spitzwegscher Künstlerromantik.
Als Künstler provokativ, als Illegaler übervorsichtig
Aber «es war ein einziger Albtraum», sagt Adam Tellmeister. Jedes Jahr die Hoffnung, endlich rehabilitiert zu werden – und jedes Jahr erneut die Enttäuschung. Dazu die ständige Angst vor der Abschiebung. So gerne er als Künstler provoziert – als Privatmensch ohne Papiere darf sich Tellmeister keinen Fehler leisten: «Als Illegaler wird man übervorsichtig. Man geht nicht bei Rot über die Strasse, fährt nie ohne Billett U-Bahn, bleibt immer in Deckung vor der Polizei. Ich bin ein leidenschaftlicher Boxer, aber wenn es in der Kneipe Ärger gab, war ich immer der Erste, der sich aus dem Staub
machte.» Aus Angst aufzufliegen, habe er sein Quartier kaum verlassen. «Wenn ich nach Kreuzberg muss, brauche ich noch heute den Stadtplan», erzählt er lachend. Endlich, im Dezember 2007, erfuhr Tellmeister, dass seine Militärstrafe verjährt war. Er beantragte einen neuen Pass mit einem neuen Namen: Adam Tellmeister. Diesem Dokument «operierte» er in einer wohlinszenierten Performance den biometrischen Chip heraus. Ob er mit manipuliertem Pass überhaupt wieder in die Heimat gelassen wird, muss sich noch zeigen. Noch liegt der Pass sicher verwahrt beim Anwalt im Safe. Denn ohne seine Bilder will Tellmeister Berlin auf keinen Fall verlassen, doch für deren Transport fehlt ihm das Geld. Er wird wohl noch eine Weile in seinem erzwungenen Exil festsitzen. Text Sonja Bonin Bilder Marcus Höhn
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BILD DER WOCHE
Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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POLITIK AUF MEXIKANISCH
Die Politik spielt verrückt: Während bei uns der Bundespräsident als Mann ohne Gesicht diffamiert wird, tritt in Mexiko Wrestling-Legende «Blue
Demon» kurz vor Beginn der Rede seines «Presidente» zur Lage der Nation mit Maske aufs politische Parkett. Auf einen schicken Anzug inklusive passender Krawatte verzichtete er dann aber doch nicht. Schwer beschäftigt scheint der mexikanische Nationalheld auch zu sein — hoffen wir, dass sein Telefon während der Rede von Felipe Calderon wenigstens auf stumm geschaltet war.
FRAGE DER WOCHE
Bilder Gregory Bull/AP/Keystone
Weshalb schreiben wir von links nach rechts? Antwort: Bei der ältesten Alphabetschrift Europas (9.—8. Jahrhundert v. Chr. auf Kreta) war die Schreib– richtung ungeordnet. Häufig wurde zeilenweise abwechselnd von rechts nach links und von links nach rechts geschrieben. In der Antike wurde dann die rechtsläufige Schrift in Europa zum Standard. In anderen Kulturen, wie der arabischen, setzte sich die linksläufige Schreibrichtung durch. Die Koreaner wiederum ordnen die Buchstaben in einem Quadrat zu Silben. Dass sich die Europäer für das jetzige System entschieden haben, dürfte laut Experten Zufall sein. Denn auch aus psychologischer Sicht gibt es keine Hinweise darauf, dass eine bestimmte Schreibrichtung für das Gehirn einfacher zu verarbeiten ist. Haben Sie eine Frage? fragederwoche@migrosmagazin.ch
ZITAT DER WOCHE
«Der Namenswechsel macht uns nicht über Nacht zu einer Firma, bei der alles perfekt läuft.»
Cablecom-Chef Eric Tveter (50) reagiert auf das schlechte Image seines Kabel-Riesen. Künftig soll der neue Firmenname UPC für Aufwind sorgen.
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New SX4 Compact Sportswagon mit 3-Modus4x4, variabel von Frontantrieb auf Auto 4WD oder 4WD im Sperrmodus umschaltbar
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Migros-Magazin 37, 7. September 2009
NEUES AUS DER MIGROS
Pizza Verdura fürs Klima Am 15. September gibt es in vielen Kinderkrippen einen vegetarischen PandaZmittag. Denn wer ab und zu auf Fleisch verzichtet, nützt der Umwelt.
Kleine Köchinnen: In der Krippe der Migros Pfingstweid belegen Kinder einen Pizzateig.
A
n Spielzeug fehlt es hier nicht: In der Kuschelecke liegen Teddybären und Plüschdinos, auch eine ganze Armada von Dreirädern steht bereit. Doch die Kinder in der Krippe der Migros Pfingstweid in Zürich haben im Moment keine Zeit zum Spielen. Sie bereiten für das Mittagessen eine vegetarische Pizza zu. Unter den wachsamen Blicken von Krippenleiterin Cornelia Keller rüstet die dreijährige Cora Gemüse. «Ich mache Peperonischlangen», sagt das Mädchen stolz und versucht dann besonders dünne Streifen zu schneiden. «Das sind jetzt Babyschlangen!» Cora und die anderen Kinder
Taxi: Krippenleiterin Cornelia Keller rollt die Pizza zum Ofen, die Kinder fahren mit.
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NEUES AUS DER MIGROS
Migros-Magazin 37, 7. September 2009
Kinder kommen beim Rüsten auf den Geschmack von Gemüse.
Klima schützen mit Migros Ferien November 09 bis April 10
Badeferien
nehmen eine Aktion vorweg, die am 15. September in der ganzen Schweiz stattfinden soll. Der WWF ruft dazu auf, an diesem Datum einen vegetarischen Panda-Zmittag zu geniessen. Bereits haben mehr als 250 Krippen, Schulen, Spitäler und Seniorenheime zugesagt, dann fleischlose Menüs zuzubereiten. Die Migros unterstützt die Aktion als Sponsor.
Vegimenüs lieben lernen
«Es geht uns keineswegs darum, alle Schweizer zu Vegetariern zu erziehen», versichert Jennifer Zimmermann. «Wir möchten ihnen nur zeigen, dass ab und zu auch ein fleischloses Menü schmecken kann.»
Rundreisen
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28.08.09 09:24
Liegt dem Migros-Magazin bei: Der neue MigrosFerien-Katalog für die Wintersaison 2009/2010.
Kleines Opfer mit grosser Wirkung
«Wer häufiger vegetarisch isst, nützt der Umwelt», erklärt Jennifer Zimmermann vom WWF. «Denn die Fleischproduktion verbraucht weltweit gesehen extrem viele Ressourcen.» So wird ein Drittel des Ackerlandes für die Futterproduktion verwendet. Um zusätzliche Anbauflächen zu gewinnen, lassen Fleischproduzenten in Lateinamerika grosse Teile des Regenwalds roden. Die Welternährungsorganisation der Uno hat zudem ermittelt, dass die Produktion von nur einem Kilo Rindfleisch die sagenhafte Menge von 15 500 Liter Wasser verbraucht. Das entspricht dem Fassungsvermögen von etwa 110 Badewannen. Rund ein Drittel der Umweltbelastung, die alle Schweizerinnen und Schweizer verursachen, geht auf die Ernährung zurück. Dieser grosse Anteil an der Gesamtbelastung liesse sich um 20 Prozent senken, wenn wir pro Woche nur drei fleischhaltige Mahlzeiten essen würden.
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Mittagstisch: Die Kinder lieben das selbst zubereitete Vegimenü.
Migros-Gutscheine zu gewinnen
Auf der Website www.wwf.ch/pandazmittag finden sich alle Infos zur Aktion. Hier lässt sich eine Broschüre mit vegetarischen Rezeptvorschlägen herunterladen, die von der Zeitschrift «Saisonküche» ausgewählt wurden. Auf der Website können sich auch Einzelpersonen für die Aktion Pandazmittag anmelden. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost der WWF Migros-Einkaufsgutscheine im Wert von 2000 Franken.
Dass das stimmt, zeigt der Besuch in der Kinderkrippe: Schon beim Rüsten essen die Kinder viele Peperonistreifen und Tomatenscheiben – vielleicht gerade weil die Betreuerinnen immer wieder sanft dazu ermahnen, genügend Gemüse für das Belegen des Pizzateigs übrig zu lassen. Die fertige Pizza Verdura, die um 11 Uhr auf den Tisch kommt,
schmeckt dann sogar dem dreijährigen Roman. Dabei hatte der Bub zuvor noch hartnäckig versucht, aus dem Pizzateig einen Hotdog zu formen. Text Michael West
Bild Sonja Ruckstuhl
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Panda-Zmittag, 15. 9. 2009
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NEUES AUS DER MIGROS
Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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Film ab für kleine Kinoliebhaber!
Die neue Saison der Zauberlaterne ist eröffnet. Im grössten Kinderfilmklub der Schweiz träumen und lachen auch dieses Jahr über 25 000 Kinder mit Charlie Chaplin, Nemo und Co.
W
ie eine Herde Schafe eilen die Menschen aus der U-Bahn ans Fliessband. Betäubt von der monotonen Arbeit, schläft einer der Arbeiter ein und gerät ins Mahlwerk gigantischer Zahnräder. Wird er es schaffen, dort heil herauszukommen? Diese bange Frage stellen sich momentan unzählige Kinder in verschiedenen Kinos der Schweiz. Sie schauen sich den Filmklassiker «Modern Times» von Charlie Chaplin an. Die Zauberlaterne, der Filmklub für 6- bis 12-Jährige, zeigt sehenswerte Filme aus verschiedenen Epochen – vom Filmklassiker Chaplins bis zum DisneyHit «Findet Nemo».
Die Erwachsenen müssen draussen bleiben
«Die Kinder sollen lachen, träumen und sich vielleicht sogar einmal ein wenig fürchten», sagt Ruedi Roth, Koordinator für die Zauberlaterne in der Deutschschweiz. Ausser den Betreuern gewährt die Zauberlaterne Erwachsenen keinen Zutritt. So wird der Kinobesuch für die Mädchen und Buben ein erster Schritt in die Selbständigkeit. «Ausserdem entwickeln die Kinder auf spieleri-
Bilder René Ruis, Keystone
Kinoverrückt: Zauberlaterne-Gründer Vincent Adatte und Francine Pickel mit kleinen Filmfans.
Klassiker: Eine Szene aus dem Film «Modern Times» von Charlie Chaplin.
sche Weise ein Gefühl für Bildsprache», erklärt Roth. So werde das Unterscheidungsvermögen im heutigen Mediendschungel geschult. 25 000 Kinder machen bei der Zauberlaterne mit. Sie sehen pro Saison neun sorgfältig ausgewähl-
te Filme. In diesem September finden in 73 Kinos in der ganzen Schweiz Vorstellungen statt, neu auch im Pathé Westside in Bern – einem weiteren Ort, an dem Kinder Filmklassiker wie moderne Animationsfilme entdecken. Und im Internet verrät «Die Katze, die einen Film machen wollte» den
angehenden Cineasten alle Geheimnisse einer Filmproduktion.
Christoph Petermann
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62 | Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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H
ätten Sies gewusst? Der sogenannte wilde Birnbaum kommt ursprünglich aus China. Per Schiff in unseren Gefilden angelangt, verwilderte er und trieb an dornigen Ästen kleine, holzige Früchte. Auch wenn es nicht so klingt: Heute
Birnen-Lexikon Pro-Kopf-Verbrauch in der Schweiz: jährlich vier Kilo. Anbaufläche in der Schweiz: 898 Hektaren. Wichtigster Produzent: Wallis. Jede zweite Birne stammt aus diesem Kanton. Technische Verarbeitung: Aus einem Drittel der Ernte werden Most, Dörrbirnen und Birnel produziert. Ideales Klima: Warme Sommer mit starker Sonneneinstrahlung.
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stammen die meisten guten Birnen von dieser Sorte ab. Unterdessen ist die Birne so beliebt, dass sie es auf der inländischen Fruchthitparade auf Platz zwei schafft – direkt nach dem Apfel. Jedoch hat sie der Paradiesfrucht auch etwas voraus: Mit nur rund 57 Kalorien pro 100 Gramm hat sie weniger Kalorien und strotzt trotzdem vor wertvollen Mineralien und Vitaminen. Birnen sind druckempfindliche Früchte: Deshalb kommen sie meistens pflückreif (grünlich mit festem Fruchtfleisch) in die Regale der Migros. Bei Zimmertemperatur reifen sie aber schnell nach und sind bereits nach wenigen Tagen aromatisch und saftig. Dass die grüne Frucht mit den oft roten Bäckchen nicht nur roh verspeist werden kann, zeigen wir Ihnen anhand einer feinen Suppe. Was gibt es Köstlicheres – gerade jetzt, wo die Tage wieder kürzer und kühler werden? Bon appetit! Anna Bürgin
Joggeli söll ga Birli … … schüttle. Denn jetzt wollen die Vitaminbomben fallen: Die Birnensaison ist eröffnet. Die saftige Frucht schmeckt aber nicht nur pur oder im Joghurt, sondern auch als Suppe.
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VORSPEISE FÜR 4 PERSONEN
1 Zwiebel hacken, Sellerie klein schneiden. Zusammen in Butter dünsten. Mehl darüberstäuben und kurz mitdünsten. Mit Bouillon ablöschen. Von jeder Birne 3—4 cm unterhalb des Stiels einen Deckel abschneiden und dessen Schnittfläche mit Zitronensaft bepinseln. Für die Garnitur beiseitestellen. Rest der Birnen ungeschält vierteln, entkernen und in Stücke schneiden. Mit Rosmarin in die Bouillon geben. 20 Minuten köcheln lassen. 2 Rosmarin herausnehmen. Suppe mit dem Pürierstab mixen, bis sie sämig ist. Rahm dazugiessen. Aufkochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Warm stellen. Speck in einer beschichteten Pfanne knusprig rösten. Auf Haushaltspapier abtropfen lassen. Suppe in vorgewärmte Teller giessen. Birnenabschnitte quer einschneiden. Speck hineinstecken. Als Garnitur in die Suppe stellen. Tipp: Für eine vegetarische Variante den Speck durch geräucherten Tofu ersetzen.
Rezept von der Saisonküche
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Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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Gut, es war nicht Anna, sondern Max, der vor rund hundert Jahren das erste Birchermüesli mischte. Der Schweizer Arzt Maximilian Oskar Bircher ist der Schöpfer des nach ihm benannten Müeslis, das damals eher spartanisch zusammengesetzt war: Hafer, Kondensmilch, Äpfel, Wasser und viel Zitronensaft: Das Resultat war eine ziemlich saure, wenn auch sehr gesunde Angelegenheit. Schade, hat Max die Anna nicht kennengelernt. Die hätte ihn mit ihrer aktuellen Kreation bestimmt begeistert. Das saisonale Anna’s-Best-Herbstbirchermüesli trumpft neben Joghurt und Äpfeln mit Saisonfrüchten wie Trauben, Orangen und Zwetschgen auf und enthält weder Konservierungs- und Farbstoffe noch künstliche Aromen. Praktisch: Der Verpackung liegt ein Löffel bei – so muss man mit dem Genuss nicht warten, bis man zu Hause ist.
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Migros ruft Schwimmflügeli zurück Aufgrund eines Produktmangels ruft die Migros Schwimmflügeli zurück. Bei den Schwimmflügeli für Kleinkinder bis 1 Jahr können beim Aufblasen oder Anziehen Nähte reissen. Dadurch ist der Schwimmflügel nicht mehr am Oberarm fixiert. Aus Sicherheitsgründen ruft die Migros auch das etwas grössere Modell für Kinder von 1 – 6 Jahren zurück. Schwimmflügeli Bestway Safe-2-Swim Schwimmflügeli Bestway Safe-2-Swim
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Die Migros fordert deshalb alle Kundinnen und Kunden auf, die seit Februar 2008 Schwimmflügeli der Marke Bestway Safe-2-Swim gekauft haben, diese nicht mehr zu verwenden und in eine der Migros-Filialen oder in einen SportXX-Fachmarkt zurückzubringen. Die mangelhaften Schwimmflügeli sind beim Ventil mit der Prägung «008» versehen. Der Verkaufspreis wird vollumfänglich zurückerstattet.
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Wenn ich mal gross bin, mache ich auch Kakao!
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Ohne Milch geht gar nichts
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Vom M-ClassicWeggli über I-Milk bis zur Cremetta Schokolade — in all diese Produkte gehört feinste Milch. Ein guter Grund für Milchprinzessin Andrea, ihrer Aufgabe als Botschafterin der Milch nachzugehen.
Kakaomilch
Die Schweizer Milchprinzessin Andrea Berger ist ganz vernarrt in die feinen Milchprodukte von M-Classic. Die Linie könnte sich wohl keinen besseren Fan wünschen. Wie schon ihr Titel sagt, ist die 27-jährige von Kopf bis Fuss auf Milch eingestellt.
DAS BESTE AUS DER MIGROS
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Mit Kälbchen Lisa würde ich sogar meinen Zmorgenkakao teilen.
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für die Prinzessin A
m 14. März wurde Andrea Berger aus Bertschikon ZH aus zwölf Finalistinnen zur neuen Schweizer Milchprinzessin gekürt. Sie trägt den Titel nun für zwei Jahre und macht in dieser Zeit Werbung für Milch und das ländliche Leben der Ostschweiz. Wie es sich für eine richtige Milch-
prinzessin gehört, braucht die hübsche Flight Attendant am Morgen keinen Kaffee, um richtig auf Touren zu kommen. Ein Schokodrink mit feinstem Kakaopulver und Milch reicht völlig aus. Beim Shooting hat sich Andrea nicht nur Hals über Kopf in Kälbchen Lisa verliebt, auch vom
M-Classic-Kakaogetränk konnte sie ihre Finger kaum lassen. Für einen gesunden Start in den Tag eignen sich auch M-Classic-Birchermüesli oder -Früchtequark. Schleckmäuler sind mit Cremetta, der dunklen Schokolade mit Zuckerfüllung oder mit Cremeschnitte gut bedient. Anna Bürgin
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DAS BESTE AUS DER MIGROS
Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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Den Herbst auf dem Teller
Mit gedämpften Bio-Randen von Anna’s Best lassen sich die vielfältigsten Herbstgerichte zaubern. Rote Hände gibts dabei kaum, denn die roten Knollen sind bereits gerüstet. DAS PLUS VON ANNA’S BEST
Die gedämpften Randen von Anna’s Best enthalten keine Konservierungs- und Farbstoffe. Durch das Dämpfen und die Vakuumverpackung können die roten Knollen zudem auf natürliche Art und Weise haltbar gemacht werden.
Ein edles Carpaccio mit Pistazien — mit den gedämpften Bio-Randen von Anna’s Best bringen Sie Abwechslung in Ihren Herbstspeiseplan.
Bild Lotti Bebie
O
b geraffelt oder in Würfel geschnitten: Randensalat ist der Herbst- und Winterklassiker schlechthin. Mit den gedämpften Randen von Anna’s Best ist er im Nu zubereitet. Aus den roten Knollen lassen sich aber auch andere Leckereien zaubern – zum Beispiel ein Randencarpaccio: Randen mit dem Gemüsehobel in
feine Scheiben schneiden und auf einem Teller schön anrichten. Mit Aceto Balsamico und Olivenöl beträufeln, salzen, pfeffern, gehackte Pistazien darüber streuen – und geniessen. Wer die herbstliche Küche mag, freut sich auch auf Rot- und Sauerkraut, die ebenfalls fixfertig in der Migros erhältlich sind. AKR
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Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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Gigi Motto, wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Im Grossraum Zürich habe ich frühmorgens die Wochenzeitung Züri Leu selig verteilt. Manchmal spielte ich auch den Hauswart und reinigte ganze Treppenhäuser. Wie viel geben Sie aus beim Restaurantbesuch?
Gigi Motto (45), CH-Sängerin Ich gehe selten auswärts essen. mit markanter Stimme, tourt Wenn, dann lasse ichs krachen. momentan durch die Schweiz. Geld spielt dabei keine Rolle.
Wo speisen Sie am liebsten auswärts?
Exklusiv schlemme ich sehr gerne beim Hexer Stefan Wiesner im Entlebuch oder im Gasthof Rössli in Escholzmatt. Wohl fühle ich mich auch in Zürich im Restaurant Volkshaus, und mit Genuss beisse ich immer wieder in die Bratwurst vom Sternen-Grill am Bellevue. Wofür würden Sie nie Geld ausgeben?
Für Schönheitsoperationen, um jünger auszusehen. Was würden Sie auch für viel Geld nie hergeben?
Mein unregelmässiges und immer noch faszinierendes Musikerleben. Was gibt es kostenlos in Ihrer Stadt?
Den Besuch der Stadtgärtnerei, schöne Parks und den Wald.
Eugen Baumgartner
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VORHER Mit Aufräumen allein wäre es nicht getan gewesen: Das Wohn- und Esszimmer der Cinys war ein Sammelsurium aus abgenutzten Möbeln, die Wände hatten 15 Jahre keine frische Farbe mehr gesehen.
Mit Teamgeist zur neuen Fan-Lounge Teil fünf der Micasa-Serie «Jetzt wird aufgemöbelt»: Das neue Wohn- und Esszimmer der Fussballfans Colette Ciny und Sohn Christophe aus Neuenburg trägt die Farben ihres Lieblingsvereins Xamax.
A
lsderMicasa-Montageservice seine Arbeit getan hat und Colette Ciny (38) das erste Mal ihre neue Stube sieht, traut sie ihren Augen kaum: «Toll, was man aus diesem Zimmer machen kann. Endlich habe ich mal einen Raum, auf den ich wirklich stolz sein kann.» Aus der ehemaligen Rumpelkammer mit alten Möbelwracks ist ein grosszügig wirkender Salon geworden, der im Wohnbereich mit edlem Rot und klassischem Schwarz wie eine elegante Lounge und im Essbereich mit frischem Weiss und kühlem Silber proper und modern wirkt. Eine neue, harmonischere Raumorganisation unterstützt den Wow-Effekt: Der Esstisch, der ausgezogen Platz für sieben bis acht Personen
bietet, steht nun direkt beim Eingang – das erleichtert nicht nur das Auftragen des Essens, sondern sorgt auch für einen schönen Blick vom Tisch aus auf den Balkon. Das Sofa steht jetzt an der fensterlosen Wand und erlaubt die ungehinderte Sicht ins Grüne und auf den See. Das Problemzimmer, mit dem sich die alleinerziehende Mutter mit ihrem Sohn Christophe (19) beim Wettbewerb bewarb, war die härteste Nuss, die das MicasaEinrichtungsteam in seiner Serie zu knacken hatte. Zunächst war da das Platzproblem. Die ehemalige Zeitungsausträgerin, die wegen einer Knieverletzung Invalidenrente bezieht, bewohnt mit ihrem Sohn eine winzige Altbauwohnung. In dem nur
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74 | Migros-Magazin 37, 7. September mberr 2009 mbe 2009
VORHER Vollgestellt: Die 16 Quadratmeter uadratmete ter st einmal inmall grosse Stube musste erst entrümpelt werden — und für lag den aufgerissenen Linoleumbelag zen war die beste Lösung: abkratzen n. und den Holzboden aufarbeiten.
16 Quadratmeter grossen Wohnzimmer muss wegen der kleinen Küche auch gegessen werden. Zudem erledigt der Gymnasiast Christophe dort seine Hausaufgaben am Computer. Beide sind sehr aktiv bei den Tigers 95, dem Fanclub von Xamax, haben oft Besuch und brauchen viele Sitzmöglichkeiten. Die Folge: Das Zimmer war vollkommen überladen. Die Einrichtungsberater überzeugten die beiden, wenigstens den Computer ins Zimmer des Sohns zu stellen, um ein wohnlicheres Raumgefühl zu erhalten und dabei so viel wie möglich zu entrümpeln.
Heimvorteil dank elf tatkräftigen Freunden
Das zweite Problem war der Zustand der Wände und des Bodens: Es brauchte eine Grundrenovierung. Colette Ciny trommelte Xamax-Freunde und Familie zusammen, dann wurde nach Ideen von Micasa gestrichen, lackiert und der Holzboden abgeschliffen. «Das war schwerste Teamarbeit», stöhnt Helfer Michael. «Aber es hat sich gelohnt: Nun haben die Tigers endlich eine schöne FanLounge in Rot-Schwarz.»
Redaktion Silke Bender Bilder Roberto Ceccarelli Styling Micasa und Uschi Stähli
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76 | Migros Magazin 37, 7. September 2009
FRISCHE ZUTATEN wie Pilze und
Kräuter machen eine Quiche noch besser, und der Pata-NegraSchinken sorgt für das Tüpfelchen auf dem i. SELBST GEMACHTER Teig aus Urdinkelmehl verleiht einen intensiveren Geschmack. «COUNTING MY DAYS» heisst der nächste Film, in dem Prusa an der Berlinale im Februar 2010 zu sehen sein wird.
Die Liebe zu Pasta, Pilzen
Schauspielerin und Sängerin Alexandra Prusa ist alles andere als eine bitterböse Räubermutter. und spannenden Rollen. Ausserdem der italienischen Küche und der Pilz-Spinat-Quiche. Nur das
SAISON KÜCHE
schaft schafterin auf den Spuren eines Rätsels zum Beispiel.» Kein Rätsel Rätsel ist für fü sie das Kochen. «Aber richtig geniessen kann ich es nur, richti wenn ich Zeit dafür habe.»
Nachgefragt bei Alexandra Prusa
at? e immer auf Vorr ➔ Was haben Si el. Einen Müesli-Rieg oche? Sie selbst pro W en ch ko t of ➔ Wie m ine l. Ich werde von me Höchstens einma er , absolut verwöhnt Mann kulinarisch mlisch. kocht einfach him Sie … r ➔ Kochen ist fü tlich etwas sehr en Eig … je nachdem. Zeit dafür habe. Schönes, wenn ich twendiges Übel. Sonst ist es ein no sen? e nie im Leben es ➔ Was würden Si Kutteln! n Sie gern mal ➔ Mit wem würde essen gehen? hr t ihm würde ich se Barack Obama. Mi n gessen gehe gerne einmal Mitta wie es ihm geht. n, ge und einfach fra
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itten im Zürcher Niederdorf öffnet sich die Wohnungstüre, und eine attraktive Dame mit auffallend schönen Augen begrüsst uns herzlich. Wer Schauspielerin Alexandra Prusa (49) im Film «Räuberinnen» erlebt hat, wäre wohl überrascht, wie anders sie in Wirklichkeit ist. «Im Film durfte ich in meiner Rolle als Räubermutter von A bis Z so unglaublich böse sein, wie man das sonst im Leben nie ist. Es reizte mich sehr, diese Person zu spielen. Jetzt ist aber Zeit für etwas anderes.» Was sie am liebsten machen würde? «Einen richtig schönen Kinofilm. Irgendeine Verrückte spielen, die irgendetwas Verrücktes sucht. Eine Wissen-
Italiens Küche ist die beste Italie «Ich brauche jeden Tag Pasta!» Die italienische Küche liegt ihr it fast sch schon im Blut. Bis sie elf Jahre alt war, wa lebte sie mit ihrer Mutter, einer Kunstmalerin, und ihrem Bruder in Florenz. Ihr Vater, ein Brud emigrierter russischer Adliger, emig Bildha Bildhauer und Lebenskünstler, wa me war meist irgendwo in der Welt unterwegs. Die Mutter nahm eine unterw un befreundete Italienerin in ihren befreu be Haushalt auf, «die uns von MonHaus Ha ta bis bi Sonntag mit italienischen tag Spezialitäten verwöhnte». AlexanSpezia Sp dras Augen leuchten beim dr Erzähl Er Erzählen: «Pasta, Salat und ein wunderbarer Fisch – herrlich!» wund Margaretha Junker, die RezeptMa autorin der «Saisonküche», hat autori frisch frische Champignons und Kräuterseitlinge mitgebracht. In der Küche ists zu eng, um etwas gemeinsam vorzubereiten. Obwohl, schön wärs da, denn wie in den anderen Räumen der Wohnung finden sich viele persönliche Erinnerungsstücke. Bunte Gemälde hängen an der rechten Wand. «Diese Bilder hat mein Grossvater gemalt, ich hänge sehr an ihnen.» Die beiden Frauen setzen sich also an den Esstisch im Wohnzimmer. «Dä Stiel nimmsch scho wäg, oder?» Die Schauspielerin ist dankbar für die Tipps von der Profiköchin. «Nein, ich schneide nur wenig vom Stielende weg. Und dann mache ich grosse Würfel, damit die Pilze in der Quiche nicht zerfallen.» Pilze
Kochen mit der «Saisonküche» «Saison
und Tango
Ihre Leidenschaft gilt dem Tango, dem Singen Ausruhen fällt ihr richtig schwer.
«Grosse Würfel eignen sich besser», erklärt Margaretha Junker, die Köchin der «Saisonküche». Alexandra Prusa lauscht deren Tipps interessiert.
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Migros Magazin 37, 7. September 2009
schmecken übrigens auch in mediterranen Gerichten toll – und sind gut für die Linie. Apropos Linie: Wie erhält sich Alexandra Prusa ihre sportliche Figur? «Ich trainiere jeden Tag nach einem Programm, das ich mir selbst zusammengestellt habe. Eine heillose Mischung aus verschiedenen Trainingsarten.» Sie lacht und ergänzt: «Und da mir das Gequäle unglaublich stinkt, ist es kurz und effizient.» So, die Quiche geht in den Ofen. Schon bald danach zieht ein feiner Duft in die Nasen. «Was, nochmals 30 Minuten warten? Hungrig kann man ja nicht denken», meint Alexandra und springt auf, um uns eine Platte mit Melonen und Pata-Negra-Schinken zu bereiten. Ausruhen kennt sie nicht, oder? «Das fällt mir tatsächlich schwer, aber ich lerne gerade ‹faul› zu sein. Das ist der Workshop, den ich mit mir selbst mache. Jedesmal wenn ich was in die Hand nehme, sage ich zu mir: Nein, hinlegen!»
Leidenschaft für den Tango Gerade ist der Film «Counting my days» abgedreht worden, der an der Berlinale 2010 vorgestellt wird. Dieser entstand in Zusammenarbeit mit einer Pariser Produktionsgruppe und ihrem Ehemann, dem Regisseur Rudolf Straub. Gesang und Tango gehören ebenso zu Prusas Persönlichkeit. «Die Mischung von unterschiedlichen Kulturen und von verschiedenen Seelen, das bin ich.» Für die Proben mit ihren Tangomusikern jettet sie oft zwischen Zürich und Paris hin und her. Zurzeit beschäftigt sie die Vorbereitung ihres neuen Projekts «Tango Multilingual», mit dem sie und ihr Orchester in ganz Europa auftreten werden. «Diese Tangostücke singe ich in den jeweiligen Landessprachen, sogar auf Berndeutsch. Mir ist es wichtig, dass man uns überall versteht. Hinter gesungenen Tangos stehen Lebensgeschichten, die berühren.» Nun ist die Quiche endlich fertig geworden und schmeckt wunderbar. Alexandra ist begeistert: «Der Duft hat nicht zu viel versprochen.» Text Ursula Bickel Bilder Daniel Rhis
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Pilz-Spinat-Quiche mit Pata-Negra-Schinken Für 4 Personen: Für 1 Blech von 26 cm Durchmesser Zubereitung ca. 40 Minuten + 40 Minuten backen Pro Person ca. 11 g Eiweiss, 17 g Fett, 87 g Kohlenhydrate, 2300 kJ/550 kcal
ZUTATEN PILZ-SPINAT-QUICHE
400 g Blattspinat 50 g glattblättrige Petersilie 400 g gemischte Pilze, z. B. weisse und braune Champignons und Kräuterseitlinge 1 EL Butter Salz 3 Eier 100 g Crème fraîche 2 dl Milch Muskatnuss, Pfeffer 150 g Pata-NegraSchinken
TEIG
250 g Urdinkelmehl ¼ TL Salz 80 g Butter, kalt 1 EL Essig ½ dl Wasser, kalt Mehl zum Auswallen
ZUBEREITUNG
1 Für den Teig Mehl und Salz in eine Schüssel geben. Butter in Flocken dazuschneiden. Alles zwischen den Fingerspitzen krümelig reiben. Essig und Wasser beifügen. Rasch zu einem glatten Teig verkneten. 30 Minuten kühl stellen. 2 Blattspinat gründlich waschen und tropfnass in eine Pfanne geben. Petersilienblättchen von den Zweigen zupfen und dazugeben. Alles zugedeckt dämpfen, bis die Zutaten etwas zusammengefallen sind. Abgiessen, in kaltem Wasser abschrecken und gut abtropfen lassen. 3 Pilze rüsten, Sandrückstände entfernen. Pilze in grosse Stücke schneiden. In einer beschichteten Bratpfanne in Butter 2 bis 3 Minuten dünsten. Pilze mit Salz abschmecken und abkühlen lassen. Eier, Crème fraîche und Milch verquirlen. Guss mit Salz, Muskatnuss und Pfeffer würzen. 4 Backofen auf 200 °C vorheizen. Kuchenteig auf wenig Mehl zu einer Rondelle auswallen. Kuchenblech damit auslegen, Rand festdrücken. Überstehenden Teig wegschneiden. Boden mit einer Gabel einstechen. Spinat-Petersilien-Mischung und Pilze darauf verteilen. Mit Guss übergiessen. Quiche in der Ofenmitte ca. 40 Minuten backen. Zum Servieren Pata-Negra-Schinken in Stücke zupfen und darauflegen.
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80 | Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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Mit Vorliebe verstecken sie sich an geheimen Plätzen: Pilze! Tipps und Tricks zu deren Zubereitung von «Saisonküche»-Köchin Andrea Pistorius.
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chon als ich noch ein Kleinkind war, streiften meine Eltern mit mir jeden Herbst durch den Wald – den Blick immer auf den Boden gerichtet, um unter jedem Laubhäufchen die ersehnten Pilze zu entdecken. Hinweise, wie man das Gold des Waldes aufbewahrt und zubereitet, finden Sie hier. Säubern Pilze saugen wie Schwämme Wasser auf, das sie zusammen mit Aromastoffen beim Kochen wieder abgeben. Deshalb sollten Pilze nie in Wasser eingelegt, sondern nur, wenn nötig, unter fliessendem Wasser kurz abgespült werden. Oft genügt es bereits, die Pilze mit einem sauberen Bürstchen oder mit Küchenpapier zu putzen oder mit einem feuchten Tuch abzureiben.
Aufbewahrungstipps Kühlen Verwenden Sie keine Plastikbeutel oder Kühlschrankboxen, sondern einen Papiersack. Darin halten sich frische Pilze im Gemüsefach des Kühlschranks einige Tage. Einfrieren In Scheiben schneiden, entweder roh einfrieren oder zuerst 5–10 Minuten in Öl dünsten. Roh sind tiefgekühlte Pilze 4 Monate, gedünstet 6 Monate haltbar. In Essig oder Öl einlegen Pilze im Salzwasser je nach Grösse etwa 10 Minuten kochen, herausnehmen und abtropfen lassen. In saubere Gläser legen und mit Essig oder Öl auffüllen. Nach Belieben
mit Pfefferkörnern, einem Lorbeerblatt, einer Knoblauchzehe oder mit Kräutern würzen und gut verschliessen. Kühl aufbewahrt, sind sie sechs Monate haltbar. Diese Methode eignet sich für Champignons, Eierschwämme und Steinpilze. Trocknen Geputzte Pilze in Scheiben schneiden, kleinere halbieren. Im Dörrapparat oder im Backofen bei 45 bis 50 Grad, je nach Wassergehalt, während 5 bis10 Stunden trocknen. Luftdicht aufbewahrt, sind sie bis zu einem Jahr haltbar. Diese Methode ist nicht geeignet für Eierschwämme, denn diese werden dadurch zäh. Fürs Rezept: 15 bis 20 g luftgetrocknete oder 10 bis 15 g gefriergetrocknete Pilze entsprechen ungefähr 100 g frischen Pilzen. Aufwärmen Vor der Zeit des Kühlschranks tat man gut daran, Reste von Pilzgerichten wegzuwerfen. Pilze bestehen hauptsächlich aus Wasser und Eiweiss – eine leicht verderbliche Kombination. Sauerstoff und Bakterien zersetzen diese Eiweisse und bilden daraus giftige Abbauprodukte. Kälte verlangsamt diesen Prozess. Dank der Erfindung des Kühlschranks ist es heute unbedenklich, Pilze erneut aufzuwärmen. Reste eines Pilzgerichts sollten allerdings möglichst rasch im Kühlschrank deponiert werden. So halten sie 24 Stunden. Beim Aufwärmen die Pilze dann auf mindestens 70 Grad erhitzen. Pilzgerichte sollten bei Zimmertemperatur nie längere Zeit herumstehen.
Champignons
Die beliebten Schweizer Zuchtpilze werden das ganz Jahre über geerntet. Sie haben deshalb immer Saison. Das bürgt nicht nur für Qualität und Frische, sondern auch für einen ausgezeichneten Geschmack. Pilze sind eine ideale Begleitung zu vielen Menüs und dank ihres grossen Sättigungsgrads sehr kalorienarm. Reich sind sie an Eiweiss, Vitaminen, Mineralund Ballaststoffen.
Pilze putzen
Pilze haben die Eigenschaft, Wasser aufzusaugen, das sie zusammen mit vielen Aromastoffen beim Kochen wieder abgeben. Deshalb nur wenn nötig kurz unter fliessendem Wasser abspülen. Sonst genügt es, die Pilze leicht abzubürsten.
SAISONKÜCHE AUFGEGABELT
Bild Gian Vaitl
Eierschwamm oder Pfifferling
ist einer der beliebtesten und bekanntesten Speisepilze. Er ist sehr robust und daher speziell transportfähig. Das Fleisch schmeckt scharf nach Pfeffer, daraus entstand vermutlich der deutsche Name Pfifferling. Beim Kochen verliert sich die Schärfe wieder. Besonders gut entfaltet er sein Aroma in der klassischen Zubereitungsart: Gedünstet mit Zwiebeln und Thymian wird er mit Rahm abgelöscht und zu Butternudeln serviert. Hervorragend passt der Pilz auch zu Wildgerichten. Oder versuchen Sie Folgendes: Ganz junge Eierschwämme kurz andünsten und zum Garnieren eines feinen Blattsalats verwenden — oder auf einem knusprigen Toastbrot. Ein Leckerbissen!
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Martin Jenni, Food-Redaktor
The Champions
Die Neuenburger sind für mich Pilzweltmeister. Und die Piemonteser: Noch nie habe ich so gute Steinpilze gegessen wie im «Le Torri» in Castiglione Falletto – Steinpilze, die dem Gast als goldbraun gebratene panierte Schnitzel auf der Platte serviert werden. Mit dem ersten Bissen folgt im Gaumen die Aromaexplosion. Genial. Doch zurück zu den Neuenburgern. Unterhalb ihrer Jurakreten finden sich feine Bergbeizen. Wie etwa beim Mont Racine die urige «Grande Sagneule». Dort kommt in diesen Tagen ein Caquelon voller Pilze auf den Tisch, angemacht mit Wein und noch mehr Rahm, dazu eine Rösti. Das Ganze verdauen hilft ein Enzian. Ein Pilzsammler bin ich trotzdem nicht. Dafür esse ich sie zu gerne. Lieber lehne ich mich im Wald an einen Baum zurück und denke über ein Pilzgericht nach. Wobei ich es mir oft einfach mache und nur Champignons verwende. Etwa zum Frühstück, wo ich sie mit Datteltomaten in Butter brate und zu einem Spiegelei esse. Oder ich serviere sie zum Aperitif. Einfach Stängel entfernen, Hüte mit Roquefort und Birnenwürfeln füllen und Pilze im Ofen gar schmoren lassen.
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Genossenschaft Migros Wallis
IHRE REGION MIGROS WALLIS
Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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Das Walliser Roggenbrot ist ein AOC-Produkt aus dem Kanton. Roggen findet im Kanton Wallis günstige klimatische Bedingungen vor.
Frisches aus der Gegend Wochenhit der Migros Wallis: authentische Regionalprodukte.
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Bilder: AOC-IGP
chweizer Boden ist fruchtbar und ertragreich. Im Laufe der Zeit sind mit hiesigen Erzeugnissen viele charakteristische Lebensmittel und kulinarische Traditionen entstanden, die zum Teil immer noch aufrechterhalten werden. Viele lokale Produkte tragen heute Qualitätszeichen. Es sind Produkte mit typischen Eigenschaften, hergestellt mit lokalem Know-how und Zutaten aus dem entsprechenden Gebiet. Eine komplizierte Angelegenheit, verschiedene Charakteristika eines Produkts zu unterscheiden und zu berücksichtigen? Keineswegs. Denn solche Regionalprodukte sind Garanten für Qualität.
AOC und IGP, zwei Qualitätszeichen
Die zwei Qualitätszeichen AOC und IGP garantieren Ursprung
und Echtheit lokaler Produkte. Die Bezeichnung AOC (dt. GUB, Geschützte Ursprungsbezeichnung) bezieht sich auf typisch regionale Produkte, die mit Rohstoffen aus der entsprechenden Gegend und nach einem klar definierten Protokoll hergestellt werden. Das Qualitätszeichen IGP (dt. GGA: Geschützte geografische Angabe) steht ebenfalls für traditionelle und typische Spezialitäten – die Zutaten müssen aber nicht aus derselben Gegend stammen. Der Erhalt des AOC- oder IGPGütezeichens untersteht der strikten Einhaltung von Herkunfts-, Verfahrens- und Qualitätsbestimmungen. Seit mehr als 50 Jahren setzt die Migros Wallis auf eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Landwirtschafts- und Lebensmittelbetrieben. Seit
Wer regionale Produkte kauft, unterstützt die lokale Wirtschaft und verhält sich umweltfreundlich.
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2002 bezeichnet das Migros-eigene Label «Aus der Region.» Produkte aus dem Kanton, die klaren Kriterien unterstehen: auf kantonalem Boden angebaute Früchte, Gemüse, Blumen und weitere Pflanzen, Milchprodukte, Backwaren und weitere Lebensmittel, die im Kanton mit Walliser Rohstoffen hergestellt werden, Geflügel-, Fischund Fleischprodukte von Tieren, die im Wallis aufgezogen wurden, sowie im Kanton gelegte Eier. Ein anderes Label, das die Migros Wallis entwickelt hat, ist «Walliser Tradition». Es bezieht sich auf Fleischwaren wie Trockenfleisch oder Rohschinken, also auf Produkte, die nach traditionellen Rezepten und mit Schweizer Fleisch hergestellt werden.
Spezialwoche mit Preisreduktionen
Vom 8. bis 14. September führt die Migros Wallis eine Promotionswoche mit attraktiven Preisreduktionen auf Regionalprodukten durch. Die Promotion umfasst das Walliser Roggenbrot AOC, den Freiburger Vacherin AOC und die Neuenburger Wurst IGP.
IGP und AOC
Mit diesen Gütezeichen werden die Arbeit der regionalen Landwirtschaft unterstützt und lokale landwirtschaftliche und kulinarische Traditionen am Leben erhalten.
Mystisches Kerlchen
In Aigle bauen Vater und Sohn Stadler Champignons für die Migros Wallis an.
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ur etwa zehn Pilzproduktionsbetriebe gibt es in der Schweiz. Einer davon befindet sich in Aigle. Seit 1943 produziert die Familie Stadler den meistverkauften Pilz des Landes, den Agaricus bisporus, einen Zuchtpilz, besser bekannt als Champignon de Paris – einen weissen oder braunen Feld- und Wiesenchampignon. Ein Kerlchen mit knackigem Hut, das gerne an feuchten und schattigen Orten gedeiht.
Viereinhalb Wochen lang wachsen
Der Anbau des Lebewesens, dessen Kopf aus der Erdoberfläche ragt, hat etwas Mystisches: In der Champignonzucht der Familie Stadler werden Pilze in neun Kulturräumen von 300 m2 angebaut. Die Kulturräume werden jede Woche mit etwa 25 Tonnen Substrat gefüllt. Über diesem Substrat – Pferdedung – liegt poröse Deckerde von 5 cm Dicke. In weniger als einem Monat werden hier fast 30 Kilo Zuchtpilze pro Quadratmeter geerntet. Der erste Anbauschritt ist die Erwärmung des Substrats. Dabei steigt das im Nährboden enthaltene Myzel zur Erdoberfläche auf. Danach kommt die Phase der Fruchtkörperbildung. Eine Absenkung der Temperatur stoppt das Weiterwachsen des Myzels, und der Kopf bildet sich. Während dieser Etappe können die Anzahl Pilze und deren Grösse mit der Temperatur reguliert werden, die immer zwischen 18 und 20 Grad liegen muss. Die Ernte dauert vier Tage. Dabei werden die Pilze, welche die gewünschte Grösse haben, auf jedem Stockwerk der Kultur von Hand gepflückt. Temperatur
und Feuchtigkeit in den Kulturräumen sind zwar computergesteuert, Maschinen können das menschliche Know-how aber nicht ersetzen. «Erde und Kompost sind aktive Materialien und erfordern Feingefühl», erklärt Cédric Stadler. Darum überprüfen die Verantwortlichen der Einrichtungen dreimal täglich das Wachstum der Pilze. «Sobald ich einen Kulturraum betrete, kann ich schon sagen, ob alles stimmt oder nicht», sagt Cédric Stadler, der die Pilzentwicklung stets mit Geschmacks-, Geruchs-, Tast- und Sehsinn verfolgt. Der Gründer der Pilzproduktionsstätte, Armin Stadler, hatte mühseligere Arbeit zu verrichten als seine Nachfahren. Er machte den Kompost damals noch selber, pasteurisierte und besäte ihn. Er buckelte die grossen Substratsäcke auf seinem Rücken bis zur jeweiligen Gebäudeetage, wo die Pilze wachsen sollten. Als sein Sohn Raymond die Zügel des Betriebs in
die Hand nahm, baute dieser eine gehörige Portion Modernität in die Arbeitsprozesse ein. «Früher brauchte man eine Woche für die Arbeit, die wir heute in eineinhalb Stunden verrichten», erinnert sich Cédric, Raymonds Sohn. Sein Grossvater erntete damals 12 000 Kilo Pilze im Jahr. Heute werden 650 000 Kilo produziert. Im Betrieb arbeiten 42 Personen Vollzeit.
Kinderleichte feinste Rezepte
Der Betrieb Stadler liefert der Migros Wallis täglich frisch geerntete Champignons. Wer sie kauft, sollte darauf achten, dass sie fest und fleckenlos sind. Pilze können im Kühlschrank aufbewahrt werden, aber nur im luftdurchlässigen Papiersack. Vor dem Verzehr sollten sie wenn nötig abgewischt oder kurz abgespült werden. Pilze nicht im Wasser liegen lassen, da sie sich mit Wasser vollsaugen. Mélanie Zuber
Cédric Stadler überprüft die Pilzkulturen dreimal täglich.
Adressänderungen: nur noch der Post melden. Die Zeitung wird dann automatisch an die neue Adresse geliefert. Abonnentenservice: MIGROS WALLIS, 1920 Martigny, Tel. 027 720 42 59. E-Mail: sarah.rywalski@migrosvs.ch www.migroswallis.ch
IHRE REGION MIGROS WALLIS
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Schweizerinnen und Schweizer kaufen im Jahr 1 bis 1,2 Kilo Champignons de Paris. Diese sind die meistkonsumierten Pilze der Schweiz.
Rezepte mit Pilzen Cédric Stadlers Apéro-Vorschläge mit Pilzen: 1. Pilze mit Specktranchen umwickeln und mit Kräutermischung würzen, grillieren. 2. Pilzstängel entfernen und Hut mit Curry-Crevetten, Thon oder Quark füllen.
Günstiger Die Migros bietet diese Woche interessante Preisreduktionen auf allen Zuchtpilzen.
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Tel. 0848 87 77 77 www.saison.ch
Quelle: Bundesamt für Statistik, Zahlen gerundet.
Eintritt in den Bund Fläche in km2 Einwohner in 1 000 Einwohner je km2 Ausländer in % Privathaushalte in 1 000 Erwerbsquote (15 – 64-Jährige) Volkseinkommen in Fr. je Einwohner Steuerbelastung (Index CH =100) Kantonsschulden in 1 000 Fr. je Einwohner Wohneigentum-Quote Personenwagen je 1 000 Einwohner Erwerbstätige ÖV-Nutzer in % Erwerbstätige PW-Nutzer in %
1 351 1 729 1 308 787 22 568 82 68 804 86 7 25 510 32 37 ZH
1 353 5 959 963 1 645 13 416 81 45 644 121 7 36 496 22 38 BE
Mister Schweiz Viktor Borsodi Claudio Minder Tobias Rentsch Christoph Engel Robert Ismajlovic Sven Melig Renzo Blumenthal Miguel San Juan Tim Wielandt Stephan Weiler André Reithebuch
Architekt Komponist Künstlerin Künstler Schriftsteller Kulturhistoriker
Schweizer des Jahres – – – Beat Richner Roger Federer Lotti Latrous Peter Sauber Köbi Kuhn Jörg Abderhalden Eveline Widmer-Schlumpf Verleihung Januar 2010
CH
– 41 285 7 594 190 21 3 115 79 54 031 100 9 35 519 21 43
LU
1 332 1 494 364 254 16 141 79 43 910 115 5 32 484 18 41
UR
1 291 1 077 35 33 9 13 77 45 712 138 6 48 474 9 43
SZ
1 291 908 141 166 17 50 81 50 170 69 3 44 571 13 49
OW NW GL ZG FR SO BS BL 1 291 1 291 1 352 1 352 1 481 1 481 1 501 1 501 491 276 685 239 1 671 791 37 518 34 40 38 109 263 250 185 269 71 167 56 527 165 317 5 006 520 12 10 19 22 17 19 30 18 12 15 15 41 94 103 96 112 81 81 82 81 77 80 77 78 39 646 73 286 73 236 93 753 39 559 46 844 115 178 53 502 136 78 128 52 124 113 115 96 5 6 6 5 3 5 24 8 47 38 50 33 42 47 13 42 525 563 497 583 541 542 341 503 8 10 12 22 12 15 40 29 47 52 42 43 55 49 17 40
Jahr CH SH AR AI SG GR AG TG TI VD VS NE GE JU – – 1 501 1 513 1 513 1 803 1 803 1 803 1 803 1 803 1 803 1 815 1 815 1 815 1 979 1992 / 97 41 285 299 243 173 2 026 7 105 1 404 991 2 813 3 212 5 225 803 282 839 2007 7 594 75 53 16 466 189 582 238 329 672 299 170 438 70 2007 190 250 217 90 239 27 417 276 120 238 57 237 1 783 83 2007 21 22 13 10 21 15 20 20 25 29 19 23 37 12 2000 3 115 31 22 5 184 78 224 92 135 279 107 74 182 28 2000 79 80 80 81 80 79 81 81 71 76 75 77 76 77 2005 54 031 55 126 44 215 45 936 44 866 49 355 49 209 44 918 41 335 52 901 38 385 49 775 62 839 38 070 2006 100 112 118 100 113 119 90 84 74 107 116 134 98 125 2006 9 4 3 3 3 5 3 4 6 12 5 10 53 7 2000 35 39 45 58 39 47 48 43 37 28 61 27 16 52 2007 519 522 515 508 496 499 556 552 607 525 586 515 501 550 2000 21 24 13 5 16 12 17 11 10 18 9 17 25 8 2000 43 40 43 46 43 36 50 48 58 49 50 50 36 54 – 1992 / 97 2007 2007 2007 2000 2000 2005 2006 2006 2000 2007 2000 2000 Jahr
Alle Jahre wieder Jahr Miss Schweiz 1999 Anita Buri 2000 Mahara McKay 2001 Jennifer Ann Gerber 2002 Nadine Vinzens 2003 Bianca Sissing 2004 Fiona Hefti 2005 Lauriane Gilliéron 2006 Christa Rigozzi 2007 Amanda Ammann 2008 Whitney Toyloy 2009 Wahl September 2009
1887 –1965 1892 –1955 1889 –1943 1901 –1966 1878 –1947 1818 –1897
3 Glanz und Gloria
Banknoten: Kopf und Zahl 10.– Le Corbusier 20.– Arthur Honegger 50.– Sophie Taeuber-Arp 100.– Alberto Giacometti 200.– Charles Ferdinand Ramuz 1 000.– Jakob Burckhardt
Schweizer von Welt 13. Jh. Wilhelm Tell 14. Jh. Heinrich von Winkelried, Ueli Rotach 15. Jh. Paracelsus, Huldrych Zwingli, Niklaus von Flüe, Joachim von Watt 16. Jh. Jean Calvin 17. Jh. Jakob Bernoulli 18. Jh. Leonard Euler, Albrecht von Haller, Johann Heinrich Pestalozzi, Henri Dufour 19. Jh. Arnold Böcklin, Paul Klee, Ferdinand Hodler, Arthur Honegger, Johanna Spyri 20. Jh. Mario Botta, Max Bill, Meret Oppenheim, Max Frisch, Josef Müller-Brockmann, Claude Nicollier, Bertrand Piccard, Friedrich Dürrenmatt, Nicolas Hayek
4 Film und Musik
Zuschauer 940 296 560 514 558 584 541 364 424 505 370 976 350 656 313 604
Jahr 1978 2003 2006 2005 1979 2005 1988 2002
Eintritt 18.02.07 23.03.08 28.05.06 04.11.07 21.08.05 18.03.07 04.03.07 07.08.05
Die Schweiz im Kino: Die erfolgreichsten Filme # Titel Regie Die Schweizermacher Rolf Lyssy Achtung, fertig, Charlie! Mike Eschmann Die Herbstzeitlosen Bettina Oberli Mein Name ist Eugen Michael Steiner Les petites fugues Yves Yersi Grounding Michael Steiner, Tobias Fueter Ein Schweizer namens Nötzli Gustav Ehmck (DE) Ernstfall in Havanna Sabine Boss 1 2 3 4 5 6 7 8
Wochen 112 69 96 75 97 85 75 70
Punkte – 137 91 13 15 40 0 0
Die Schweiz im Ohr: Best of Hitparade # Titel Interpret / Interpretin Ein Stern DJ Ötzi & Nik P. This is the life Amy Macdonald Bring en hei Baschi Apologize Timbaland You‘re beautiful James Blunt Rehab Amy Winehouse Relax Mika La camisa nera Juanes 1 2 3 4 5 6 7 8
Jahr 1956 1988 1976 1969 2009 2007 2004 1998
Die Schweiz am ‹Eurovision Song Contest› (Auswahl) # Titel Interpret / Interpretin 1 Refrain Lys Assia 1 Ne partez pas sans moi Céline Dion 4 Djambo, djambo Peter, Sue & Marc 5 Bonjour, bonjour Paola 14 The highest heights Lovebugs 20 Vampires are alive DJ Bobo 22 Celebrate! Piero Esteriore 25 Lass‘ ihn Gunvor
4. Fertig ist das Büchlein
3. Ziehen
2. Schneiden
Trittst im Morgenrot daher seh ich dich im Strahlenmeer, dich, du Hocherhabener, Herrlicher! Wenn der Alpenfirn sich rötet, betet, freie Schweizer, betet! Eure fromme Seele ahnt Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn, im hehren Vaterland. Kommst im Abendglühn daher find ich dich im Sternenheer, dich, du Menschenfreundlicher, Liebender! In des Himmels lichten Räumen kann ich froh und selig träumen! Denn die fromme Seele ahnt Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn, im hehren Vaterland. Ziehst im Nebelflor daher such ich dich im Wolkenmeer, dich, du Unergründlicher, Ewiger! Aus dem grauen Luftgebilde tritt die Sonne klar und milde, und die fromme Seele ahnt Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn, im hehren Vaterland. Fährst im wilden Sturm daher bist du selbst uns Hort und Wehr, du, allmächtig Waltender, Rettender! In Gewitternacht und Grauen lasst uns kindlich ihm vertrauen! Ja, die fromme Seele ahnt, Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.
5 Ruhm und Ehre
1. Falzen
Eintritt in den Bund Fläche in km2 Einwohner in 1 000 Einwohner je km2 Ausländer in % Privathaushalte in 1 000 Erwerbsquote (15 – 64-Jährige) Volkseinkommen in Fr. je Einwohner Steuerbelastung (Index CH =100) Kantonsschulden in 1 000 Fr. je Einwohner Wohneigentum-Quote Personenwagen je 1 000 Einwohner Erwerbstätige ÖV-Nutzer in % Erwerbstätige PW-Nutzer in %
km 375 295 264 158 140 128 125 104 91 86 80 74 73 73 70 68 58 58 57 57 55 53
1 Land und Leute
Mündung Nordsee Rhein / Koblenz Mittelmeer Aare /Windisch Aare / Brugg Aare / Bern Rhein / Flaach Donau / Passau Po / Pavia Neuenburgersee Aare / Solothurn Saône /Verdun Rhein / Basel Limmat / Zürich Thur / Bischofszell Rhein /Tamins Reuss / Luzern Rhein /Teufen Rhein /Tamins Neuenburgersee Langensee Kander /Wimmis
5 065 71 346 1 764 1 383 18 136 51 446 1 227
KURZ UND BÜNDIG
NACH AUSSEN FALZEN
Flüsse / Ströme Rhein Aare Rhone Reuss Linth / Limmat Saane Thur Inn Ticino Broye Emme Doubs Birs Sihl Sitter Vorderrhein Kleine Emme Töss Hinterrhein Orbe Maggia Simme Verkehrswege km Schiene Strasse Nationalstrassen davon Autobahnen Kantonsstrassen Gemeindestrassen Wasserstrassen
NACH AUSSEN FALZEN
Tiefe m 310 252 153 372 214 136 288 215 74 198 260 150 46 87 47
VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS
NACH AUSSEN FALZEN
km2 580 535 215 210 114 88 89 78 40 38 30 24 23 14 10 m ü.M. Lage 4 634 4 609 4 563 4 554 4 545 4 527 4 505 4 491 4 478 4 357 4 314 4 206 4 195 4 164
In einem Inserat steckt mehr als nur Werbung.
Hier der Beweis: Folgen Sie der Falz- und Schneideanweisung. DAS KANN NUR EIN INSERAT macht Werbung für Werbung in Zeitungen und Zeitschriften. Der Verband Schweizer Presse schreibt dazu einen Wettbewerb für junge Kreative aus. Diese Anzeige ist die Siegerarbeit von Silvio Seiler aus St.Gallen. Weitere Sujets unter www.das-kann-nur-ein-inserat.ch.
Schweizer Nobelpreisträger seit 1975 Jahr Name Disziplin 1975 Vladimir Prelog Chemie 1978 Werner Arber Medizin 1986 Heinrich Rohrer Physik 1987 Karl Müller Physik 1991 Richard Ernst Chemie 1992 Edmond Fischer Medizin 1996 Rolf Zinkernagel Medizin 1902 Kurt Wüthrich Chemie
Fussball: Die Schweiz an der WM Jahr Gastland Platzierung 1934 Italien Viertelfinale 1938 Frankreich Viertelfinale 1950 Brasilien Vorrunde 1954 Schweiz Viertelfinale 1962 Chile Vorrunde 1966 England Vorrunde 1994 USA Achtelfinale 2006 Deutschland Achtelfinale
Fussball: Die Schweizer Meister Jahr Klub Vizemeister 2002 FC Basel GC Zürich 2003 GC Zürich FC Basel 2004 FC Basel YB Bern 2005 FC Basel FC Thun 2006 FC Zürich FC Basel 2007 FC Zürich FC Basel 2008 FC Basel YB Bern 2009 FC Zürich YB Bern
NACH AUSSEN FALZEN
2 Berg und Tal
Seen Genfersee Bodensee Neuenburgersee Langensee Vierwaldstättersee Zürichsee Luganersee Thunersee Bielersee Zugersee Brienzersee Walensee Murtensee Sempachersee Hallwilersee Gipfel Dufourspitze Nordend Zumsteinspitze Signalkuppe Dom Liskamm Weisshorn Täschhorn Matterhorn Dent Blanche Grand Combin Alphubel Aletschhorn Breithorn
NACH INNEN FALZEN
NACH AUSSEN FALZEN
NACH INNEN FALZEN
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BESSER LEBEN MIX
Migros-Magazin 37, 7. September 2009
IN FORM
Vergessen, was wichtig ist
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TIERE
König der Frisuren
Keine anderen Lebewesen haben eine so vielfältige Haartracht wie Hunde. Drei Gene machen das Frisurenwunder möglich.
Eins nach dem anderen bei der Arbeit? Das war einmal. Heute praktizieren immer mehr Menschen sogenanntes Multitasking, bei dem man sich innert kurzer Zeit durch bunt gemischte Quellen wie Texte, Grafiken, Podcasts und Videos klickt. Das heisst aber nicht, dass wir deshalb zu besseren Informationsverarbeitern geworden sind. Im Gegenteil: Wer öfters mehr als ein Medium gleichzeitig nutzt, verzettele sich und könne Unnützes oder Unwichtiges schlechter ausblenden, stellten englische Forscher fest. Weitere Studien sollen nun zeigen, weshalb Multitasking zum Verlust der Fähigkeit führe, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Pudellocken, wehende Mähnen, überlange Stirnfransen, Schnauzhaare in allen Variationen – die Haarpracht in der Hundewelt kennt keine Grenzen. Und neue Züchtungen setzen mit weiteren, ulkigen Fellstrukturen laufend neue Massstäbe. Der Grund für den Variantenreichtum, der so manchen zweibeinigen Frisurenfan neidisch machen könnte: Die Beschaffenheit des Hundefells hängt von bloss drei Genen ab. Und weil die Züchter vor allem auf neue Fellmerkmale hin arbeiteten, entwickelte sich bei den betreffenden Genen in kürzester Zeit eine riesige Vielfalt. Erst rund zweihundert Jahre ist es her, als noch sämtliche Hunde das Fell ihres gemeinsamen Vorfahren, des Wolfs, trugen: eine Einheitsfrisur mit kurzen, ungelockten Haaren.
www.wissenschaft.de
ONLINE-UMFRAGE: PSYCHOLOGIE
Frage von letzter Woche
Wann sind Sie «kindisch»?
Bilder Getty Images, Masterfile
Arme Kaufsüchtige
So haben unsere Leserinnen und Leser geantwortet.
Krankhaftes Shoppen kann Ausdruck einer tieferen psychischen Störung sein. Das zeigt eine Studie des Uniklinikums Erlangen (D), laut der 80 Prozent der untersuchten Kaufsüchtigen schwere Ängste haben. 63 Prozent leiden an Depressionen, 23 Prozent an Essstörungen. Deshalb vermuten die Forscher, dass Kaufsucht keine eigenständige Störung ist, sondern als Begleiterscheinung anderer psychischer Erkrankungen verstanden und behandelt werden muss.
Neue Frage auf www.migrosmagazin.ch
Macht Sie Shoppen glücklich? ➔ ja, wenn ich traurig bin ➔ immer ➔ nur, wenn ich wirklich etwas brauche ➔ ich hasse Einkaufen
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bei einer Kissenschlacht
Einkaufen macht Freude. Wird daraus jedoch eine Sucht, sollten die Alarmglocken schrillen.
beim Sandburgen bauen
25 %
bei Partyspielen
25 %
gar nie
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L
e prochain», sagt Cédric. Wenn der nächste Haken am Drahtseil des Wasserskilifts vorbeiflitzt, wird Cédric das Knöpfchen drücken, mein Seil wird dadurch am Haken einrasten, ich werde den Griff am Ende des Seils fest umklammern, loszischen und mit dem Wakeboard an den Füssen wie ein Herrgöttchen über das Wasser des Neuenburgersees gleiten. Das ist der Plan. Wakeboarden ist wie Wasserski fahren – mit dem Unterschied, dass man dabei auf einem Brett steht, das dem Snowboard ähnlich ist: etwas breiter und kürzer zwar – aber auch mit einer Bindung, in die man jedoch barfuss hineinflutscht. Entstanden ist der Sport in den 80er- und 90er-Jahren: Anstatt während einer Flaute ohne Wellen in der Strandbar Däumchen zu drehen, haben sich Surfer zum Zeitvertreib auf ihrem Board von einem Motorboot ziehen lassen. Die Form der Boards hat sich zwar mittlerweile verändert, aber ein Boot brauchen Wakeboarder auch heute noch. Ausser in Estavayer-le-Lac, einem kleinen Örtchen am Neuenburgersee: Hier sorgt der Wasserskilift für Zugkraft.
Vielleicht kommt ja alles gut …
Nun stehe ich also auf der Startrampe, den Griff fest in der Hand, und mir schwirrt der Kopf. Was hat Cédric gesagt? Ein bisschen in die Knie gehen – glaube ich, zuerst Rücklage geben, dann aufrecht stehen, die Arme angewinkelt – oder doch gestreckt? Zu spät, um nochmals nachzufragen: Es macht klonk, mein Seil ist eingerastet, los gehts – von 0 auf 30 km/h in null Komma nichts. Zu geringe Körperspannung, zu wenig Rücklage – das Wakeboard
Flugkünstler trifft Ränzlerkönig
Beim Wakeboarden braucht es anfangs gehörg Frusttoleranz: Anfänger Üsé stürzte ständig und durfte die Könner nur aus dem Wasser bewundern. Kommt man aber erst einmal in Fahrt, sind die unfreiwilligen Taucher schnell vergessen.
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taucht mit der Vorderseite ins Wasser ab, was mehr oder weniger einer Vollbremsung gleichkommt. Ich aber weigere mich, den Griff loszulassen, vielleicht kommt ja doch noch alles gut. Kommt es natürlich nicht, ich lege einen klassischen Ränzler hin und muss, der Strafe nicht genug, wieder zurück zur Startrampe schwimmen. Und weil mir das in der nächsten halben Stunde dauernd passiert und die ganze Chose langsam peinliche Ausmasse annimmt, habe ich mich entschieden, es wie die Cracks zu machen, die da draussen beeindruckende Sprünge mit coolen Namen wie «Orbital 540», «Flatline spin» oder «Hoochie krypt» hinlegen. Meine Einlagen, die ich jeweils rund fünf Meter nach dem Start
biete, heissen ab sofort «Frontal belly bump» oder «Shoulder crasher». Denn ohne etwas Selbstironie wäre die Schmach nur schwer zu ertragen. Und dass sich die Muskeln der Unterarme zusehends verhärten, macht die Sache nicht einfacher. Die Cracks aus der Gegend hier haben für frustrierte Anfänger höchstens einen mitleidigen Blick übrig. Hilfreiche Tipps sind von ihnen nicht zu erwarten. Dabei sind sie, was die Trainingsmöglichkeiten angeht, privilegiert: Der 1964 gebaute Wasserskilift ist nach wie vor der Einzige in der ganzen Schweiz. Nahe beim Campingplatz von Estavayer-leLac stehen im seichten Wasser fünf Masten, um die sich das Drahtseil des 800 Meter langen
LOCKERE CRACKS UND VERKRAMPFTE ANFÄNGER
Wie ein Seeadler im Sturzflug: Bei Könnern wie Simon sieht alles so locker aus (grosses Bild links). Achtung, volle Konzentration, gleich gehts los (kleines Bild links). Etwas verkrampft zwar, aber noch steht Üsé auf dem Wakeboard (oben).
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Rundkurses dreht. Angetrieben wird der Lift von einem Elektromotor, dessen dezentes Surren vom Kreischen der stürzenden Anfänger um einiges übertönt wird.
… oder es tut alles weh Cédric erklärt mir erneut, worauf es beim Start ankommt, und verkündet wieder das für mich mittlerweile unheilvoll tönende «le prochain». Es macht klonk, mein Seil strafft sich und tatsächlich: Dieses Mal brettere ich los, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn beim Wakeboarden steht man mit dem Körper eigentlich leicht seitlich zur Fahrtrichtung. Ich aber stehe komischerweise frontal zur Fahrtrichtung, mit der Folge, dass mein Board da-
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Boarden am Wasserskilift
UND DANN HAT ES «SPLASH» GEMACHT
DieErfolgserlebnisse nehmen zu ... die Schmerzen in den Unterarmen auch (links). Die Kurve nicht gekriegt: einer von unzähligen Tauchern, die Wakeboard-Novizen in Kauf nehmen müssen (Mitte). Mit etwas Selbstironie ist das Ganze leichter zu ertragen (rechts).
für quer steht. Ratatatatata holpere ich so über die Wasseroberfläche, die erste Kurve des Lifts schaffe ich noch knapp und bereite mich auf die zweite vor. Zwei rote Bojen befinden sich jeweils vor den Kurven, diese gilt es anzupeilen und dazwischen durchzufahren – denn das ist die optimale Linie. Gleichzeitig sollte aber auch die Balance gehalten und ausserdem schon vor der Kurve die Richtungsänderung eingeleitet werden. Irgendetwas davon scheine ich vergessen zu haben: Mein Seil saust um die
Kurve, verliert die Spannung um dann umso fester wieder anzuziehen. Damit habe ich nicht gerechnet und lege einen «Head flip 180» hin – oder nüchtern gesagt: einen Köpfler mit 30 km/h. Als ich wieder aus dem Wasser auftauche, scheint es mir, die Möwe auf dem Mast lachen zu hören.
Die Kunst des Gleitens Aber immerhin: Wer es bis hierhin schafft, wird damit belohnt, dass man vom Motorboot der Liftbetreiber wieder aufgelesen und zum Start zurückchauffiert wird.
Nun geht es immer besser, die Schmach des Anfangs ist beinahe wettgemacht, bis auf die letzte Kurve schaffe ich den Rundkurs. Und in den Momenten, in denen ich alles richtig mache, ist es auch nicht mehr ein Brettern, sondern ein Gleiten – das sieht cooler aus und ist erst noch viel weniger anstrengend. Diese späten Erfolgserlebnisse werden den tagelangen Muskelkater in Po, Brust, Schultern und Unterarmen freilich nicht mehr verhindern. Text Üsé Meyer Bilder Fabian Unternährer
Anreise/Rückreise: Mit Bahn bis Estavayer-le-Lac FR und zu Fuss (ca. 25 Min.) oder mit Minizug (meist stündliche Abfahrt) bis zum Lift bzw. Plage communale. Betriebszeiten Wasserskilift: 1. Mai bis letztes Septemberwochenende (27.9.09). Im Mai, Juni und September ist der Lift für die Öffentlichkeit nur an den Wochenenden von 13 bis 20 Uhr offen. Andere Tage und Zeiten auf Anfrage. Einschränkung: Bei zu hohem Wellengang oder Gewitter wird der Liftbetrieb eingestellt. Anforderungen: Schwimmkenntnisse, durchschnittliche Kondition (Kinder ab einer Grösse von ca. 140 cm). Preise: 30 Min.: Fr. 22.—, 60 Min.: Fr. 35.—, 120 Min.: Fr. 60.— Ausrüstung: Wakeboard, Neoprenanzug und Schwimmweste können gemietet werden (Fr. 10.—/Person). Kontakt Wasserskilift: Alphasurf, 1470 Estavayer-leLac, Tel. 026 663 50 52, www.alphasurf.ch Übernachtung: Tourismusbüro www.estavayer-payerne.ch; Camping: www.nouvelle-plage. ch
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Drei-Seen-Fahrt Biel—Murten
Entdecken Sie das Drei-SeenLand vom Schiff aus. Entspannter kann man das Drei-SeenLand kaum entdecken. Bringen Sie das Fernglas mit, denn unterwegs haben Sie nicht nur eine wunderschöne Kulisse mit Kanälen, Rebbergen, Winzerdörfern und der berühmten St. Petersinsel vor Augen, Sie können auch viele Tiere beobachten. Zum Beispiel im Vogelbrutgebiet Fanel bei La Sauge. Geniessen Sie an Bord ein leckeres Frühstück, einen
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Papiliorama Kerzers
Entdecken Sie die Tropen im Drei-Seen-Land
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Migros-Magazin 37, 7. September 2009
HERZ & SEELE
Das hilft bei Platzangst
Viele Menschen erleben eine Midlife-Crisis. Dieser Lebensabschnitt kann aber durchaus auch sehr befriedigend sein, wie Roland Stettler, Psychiater an der Klinik Sonnenhalde in Riehen BS, darlegt.
➔ Daran denken: Platzangst ist unangenehm, aber nicht gefährlich. ➔ Sich auf die Umgebung konzentrieren. ➔ Abwarten, bis die Angst von alleine vorübergeht. ➔ Menschen mit Platzangst finden u. a. Hilfe in einer Gruppentherapie. Zum Beispiel bei «Die Angst in den Griff bekommen», Dauer 10 Mal à anderthalb Stunden. Details gibts unter: Integrierte Psychiatrie Winterthur, Psychiatrische Poliklinik, Haldenstrasse 63, Postfach 144, 8408 Winterthur, Telefon 052 266 28 84 oder www.ipwin.ch
Die besten Jahre ➔ Die Midlife-Crisis ist ein Zustand psychischer Unsicherheit in der Lebensmitte — keine Krankheit. Sie äussert sich vielfältig, es gibt keine typischen Symptome. ➔ Oft ist der Alltag zum Trott geworden, im Job fehlen Perspektiven, die Liebe zum Partner hat nachgelassen, die Kinder sind mehr Anstrengung als Freude. ➔ Viele erfahren diese Phase als sanften Umbau ihrer innerpsychischen und spirituellen Bezüge und sprechen rückblickend von «den besten Jahren». ➔ Ist der innere Aufruhr lange und sehr heftig, ist professionelle Hilfe angezeigt (Arzt, Psychotherapeut). www.psychotipps.com/ midlife-crisis.html
STIMMTS?
Fluchen tut gut
Bild Getty Images
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Stimmt! Kraftausdrücke sind zwar nicht sehr stilvoll, doch sie helfen. Sogar mehr als bisher bekannt. Eine britische Studie hat gezeigt, dass Fluchen die Schmerztoleranz erhöht: Man hält Schmerz länger aus und empfindet ihn als weniger stark, wenn man gleichzeitig schimpft. Was Fluchen und Schmerztoleranz miteinander zu tun haben, ist noch nicht ganz klar. Es wird vermutet, dass mit den Kraftausdrücken eine Steigerung von Herzschlagfrequenz und Adrenalinausstoss einhergehen, wodurch das Schmerzempfinden reduziert wird.
Schlimm, aber ungefährlich
Platzangst: Wenn Menschenansammlungen, Shoppingcenter oder Lifte Panik oder gar Todesängste auslösen, kann der Alltag zum Feind werden. Verhaltenstherapien und Entspannungstechniken können Abhilfe schaffen.
D
as Herz beginnt zu rasen, die Kehle ist wie zugeschnürt, der Atem wird flach und schnell. Menschen mit Platzangst erleben diese unangenehmen Symptome auch in ungefährlichen Situationen: beim Einkaufen im Warenhaus, an Konzerten, im Lift oder beim Busfahren. Platzangst, in der Fachsprache Agoraphobie genannt, ist für Betroffene eine grosse Belastung. Dass man damit aber umgehen kann, zeigen auch prominente Betroffene wie die Popsängerin Jessica Simpson oder die Schauspielerinnen Goldie Hawn und Kim Basinger, die beruflich immer wieder mit grossen Menschenansammlungen konfrontiert sind. «Wer an Platzangst leidet, hat Angst, die Kontrolle zu verlieren, von Plätzen nicht mehr flüchten, sich nicht in Sicherheit bringen zu können», erklärt Burkhard Gierer, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie an der Psychiatrischen Poliklinik in Winterthur. So irrational solche Ängste für Aussenstehende sind: Für die Leidtragenden sind sie keine Einbildung,
sondern ein grausamer Zustand. Während einer Attacke erleben Betroffene Höllenqualen, die sich unterschiedlich manifestieren können – oft als Befürchtung, ohnmächtig zu werden, zu ersticken, einen Herzinfarkt zu erleiden oder gar zu sterben. Spätestens dann, wenn die Angst übermässig wird, man sich zurückzieht, bestimmte Situationen meidet oder gar der Arbeit fern bleibt, sollte man Hilfe suchen. «Angststörungen können erfolgreich mit Verhaltenstherapien und allenfalls auch Medikamenten behandelt werden», weiss der Experte. Auch Entspannungstechniken sind häufig wirksam. «Betroffene lernen, ihre Attacken zu verstehen und zu akzeptieren sowie ihnen nicht mehr auszuweichen.» Karin Zahner
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Hast du Lust, dich im Migros-Magazin vorzustellen und unseren Leserinnen und Lesern zu sagen, wer du bist, was dir gefällt und was du nicht magst? Dann brauchst du nur unseren Fragebogen auszudrucken und auszufüllen. Zusammen mit einem Foto und der Erlaubnis deiner Eltern schickst du ihn ans Migros-Magazin, und wenige Wochen später siehst du dich hier an dieser Stelle. Alles Nötige findest du auf der Website des MigrosMagazins (siehe unten). Möchtest auch du diesen Fragebogen ausfüllen? Du findest ihn unter: www.migrosmagazin.ch «Familie»
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die neue Kinderbetreuungsverordnung, die der Bundesrat bis zum 15. September in die Vernehmlassung gegeben hat. Grossmütter brauchen keine Lizenz, müssen
sich aber bei den Behörden melden. Nationalrat Filippo Leutenegger (FDP) ist gegen die Verordnung, für Nationalrätin Jacqueline Fehr (SP) überwiegt das Positive.
PRO
KONTRA
Jacqueline Fehr (46) wünscht sich vor allem eine Besserstellung der Pflegekinder.
Filippo Leutenegger (56) kann sich mit der Idee der Betreuungslizenz nicht anfreunden.
«Wir akzeptieren Regelungen beim «Die neue KinderbetreuungsverordTierschutz und bei der Wasserqualität nung, wie sie der Bundesrat vorin den Badis. Nur vom Schutz der Kinschlägt, ist total überflüssig und höhlt der wollen viele nichts wissen. Wesdie Eigenverantwortung der Eltern halb eigentlich? Und was will die neue aus. Es ist nicht einzusehen, warum Verordnung? der Staat mehr Kompetenz haben soll Erstens sollen die Zukunftschanals Eltern, wenn es um die Wahl der cen von Pflegekindern verbessert werden – also jener richtigen Betreuungspersonen geht. Kinder, deren Eltern nicht in der Lage sind, die VerMan muss sich das vorstellen: Wenn Tagesmütter, antwortung für sie zu übernehmen. Diese Kinder Verwandte und enge Freunde längere Zeit unsere Kinhaben mehr erlebt, der hüten, bräuchten als wir je einem Kind Schützt die neue sie eine staatliche Bezumuten möchten, Verordnung willigung dazu. Das und brauchen gedie Kinder, oder ist ungeheuerlich und setzlichen Schutz. bevormundet käme einer teilweisen Zweitens geht es sie die Eltern? Entmündigung der um diejenigen KinEltern durch den der, die wöchentlich Staat gleich. Dazu mehr als 20 Stunden käme ein teurer Verwaltungsapparat und in einer Krippe oder bei einer verwandviel Bürokratie. ten oder nicht verWer glaubt, auf wandten Tagesfamidiese Weise Kindeslie verbringen. Für misshandlung oder diese Kleinsten soll -missbrauch verhingelten, was für Schudern zu können, len schon selbstvertäuscht sich. Für solständlich ist: die che Fälle gibt es eine Überprüfung der VormundschaftsbeQualität. hörde und das StrafDrittens braucht es für Kinder, die weniger als gesetz. Ich habe mit meiner Frau eine Krippe und 20 Stunden pro Woche ausserhalb der Familie betreut einen Hort gegründet, und weiss, dass bereits heute werden, nach wie vor keine Bewilligung. Das gilt also strenge Auflagen eingehalten werden müssen. Die für Mittagstische, Hüten nach der Schule, Ferien bei neuen Regeln sind eine bürokratische Schikane, die wir nicht akzeptieren dürfen, sonst ist der nächste Verwandten. Schritt ein Fähigkeitsausweis für Viertens brauchen Grosseltern Eltern durch den Staat. Deshalb in keinem Fall eine Bewilligung. Wer die Verordnung liest und werde ich – mit meiner Partei zuwww.migrosmagazin.ch nicht einfach in den Chor der sammen– die neue Verordnung Polemiker einstimmt, merkt rasch: bekämpfen, und wenn es dazu Brauchen wir eine Lizenz zum Der Entwurf beweist Augenmass eine Volksinitiative braucht.» Hüten? Weitere Infos, und verbessert den Schutz der Aufgezeichnet von Yvette Hettinger die Umfrage und die Diskussion. Kinder.» Illustration Christian Lindemann
Musikgenuss beschaulich geniessen
Mit dem Schiff in die Oper Reisedatum Reise 1: Sa 31.10. bis Fr 06.11.
Reisedatum Reise 2: Sa 07.11. bis Fr 13.11.
Musikprogramm – Reise 1
Musikprogramm – Reise 2
Badisches Staatstheater Karlsruhe
Oper Köln
«Fidelio»
Oper von Ludwig van Beethoven ––––– Hessisches Staatstheater Wiesbaden
«La Nozze di Figaro» Oper von W. A. Mozart ––––– Beethoven Halle Bonn
Beethovens Sinfonie Nr. 7 & 8
Szene aus der Oper «Don Giovanni»
«La Bohème»
mit Maria Fontosh als Mimi ––––– Alte Oper Frankfurt
Max Raabe mit Palastorchester fakultativ ––––– Nationaltheater Mannheim
«Don Giovanni»
Musikalische Leitung: Prof. Kurt Masur ––––– Oper Köln
Oper von W. A. Mozart ––––– Badisches Staatstheater Karlsruhe
mit Maria Fontosh als Mimi
Komische Oper von Gioachino Rossini
«La Bohème»
MS Excellence****+ – Ihr Hotelschiff
«Der Barbier von Sevilla»
Auf diesen beiden einmaligen Reisen an Bord der MS Excellence auf Rhein und Mosel zur schönsten Jahreszeit im Spätherbst entdecken wir unter anderem die Städte Mainz, Cochem, Köln, Frankfurt und Heidelberg. Wir befahren den Romantischen Rhein mit dem sagenumwobenen Loreley-Felsen und geniessen grossartige musikalische Darbietungen. Ihr Reiseprogramm Reise 1 1. Tag, Sa 31. Okt.: Schweiz−Karlsruhe. Anreise nach Karlsruhe und Einschiffung auf unser Flussschiff MS Excellence. Am Abend erwartet uns der erste musikalische Leckerbissen: Staatstheater Karlsruhe, 19.30 Uhr «Fidelio» – Oper von Ludwig van Beethoven (Premiere am 3. Oktober 2009) 2. Tag, So 1. Nov.: Mainz. Mainz ist Landeshauptstadt und zugleich die grösste Stadt des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Beeindruckende Gebäude, Denkmäler und Museen zeugen von 2000 Jahren Stadtgeschichte. Barocke Prachtbauten, Adelspaläste und der mächtige Dom erzählen Geschichten aus kurfürstlichen Zeiten. Auf einer geführten Besichtigung wird uns die Stadt und ihre Vergangenheit nähergebracht. Nachmittag zur freien Verfügung. Gegen Abend Busfahrt nach Wiesbaden: Staatstheater Wiesbaden, 18.00 Uhr «La Nozze di Figaro» – von Wolfgang Amadeus Mozart. In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln 3. Tag, Mo 2. Nov.: Mainz−Cochem. Wir fahren rheinabwärts auf der romantischen Rheinstrecke. Wir passieren den sagenumwobenen LoreleyFelsen und wechseln bei Koblenz auf die Mosel. Von Alken aus erreichen wir per Bus das hübsche Moselstädtchen Cochem. Geführte Besichtung der Reichsburg und der Stadt. 4. Tag, Di 3. Nov.: Cochem−Koblenz−Köln. Heute führt uns unsere Reise auf der Mosel bis nach Koblenz. Auf einem Rundgang besichtigen wir die historische Altstadt. Vom Deutschen Eck mit dem Kaiser-WilhelmDenkmal werfen wir einen Blick auf die Festung Ehrenbreitstein, die über der Stadt thront. Am späten Nachmittag Weiterfahrt nach Köln. 5. Tag, Mi 4. Nov.: Köln. Morgens geführte Stadtbesichtigung, Nachmittag zur freien Verfügung und gegen Abend Busfahrt nach Bonn: Beethoven Halle Bonn, 20.00 Uhr Abschlusskonzert Meisterkurs für Dirigieren Leitung: Prof. Kurt Masur und Absolventen der Meisterklasse Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 / Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 6. Tag, Do 5. Nov.: Fak. Ausflug Zeche Zollverein−Villa Hügel. Am Morgen erleben wir den gesamten Produktionsablauf von der Förderung über die Aufbereitung bis zur Verladung des «schwarzen Goldes» im Unesco Weltkulturerbe Zollverein in Essen. Der Weg führt uns durch das Gelände und die Übertageanlagen des einstmals modernsten und leistungsstärksten Steinkohlebergwerks in Europa. Nach dem gemeinsamen Mittagessen besuchen wir die Villa Hügel, das ehemalige Wohnhaus der Industriellen-Familie Krupp. (Dieser fakultative Ausflug muss bei der Buchung reserviert werden.) Am Abend erwartet uns ein weiterer musikalischen Höhepunkt:
Reise 1: 7 Tage inklusive Vollpension an Bord Reise 2: 7 Tage inklusive Vollpension an Bord
1795.– ab Fr. 1495.–
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ab Fr.
Ihr Reiseprogramm Reise 2 1. Tag, Sa 7. Nov.: Schweiz−Köln. Anreise nach Köln und Einschiffung auf unser Flussschiff MS Excellence. 2. Tag, So 8. Nov.: Köln. Morgens geführte Stadtbesichtigung und Nachmittag zur freien Verfügung. Am Abend erster musikalischer Höhepunkt der Reise: Oper Köln, 19.30 Uhr «La Bohème» – Musik von G. Puccini mit Maria Fontosh als Mimi 3. Tag, Mo 9. Nov.: Rüdesheim. Am Morgen passieren wir die romantische Rheinstrecke mit ihren unzähligen Schlössern und Burgen und den sagenumwobenen Loreley-Felsen. Am Nachmittag geniessen wir in Rüdesheim bei einer Kellereibesichtigung mit Degustation den Wein des Rheingaus. Von hier aus führt uns die Reise weiter auf dem Rhein bis Kostheim und auf dem Main bis nach Frankfurt. 4. Tag, Di 10. Nov.: Frankfurt. Auf einer Stadtrundfahrt werden uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der geschäftigen Mainmetropole gezeigt. Wir besuchen zudem den Main Tower. Von der Aussichtsplattform geniessen wir einen faszinierenden Ausblick. Am Nachmittag Zeit zur freien Verfügung. Gegen Abend Möglichkeit zum Besuch folgender Veranstaltung: Fakultativ: Alte Oper Frankfurt, 20.00 Uhr Max Raabe mit dem Palastorchester Evergreens aus den 20er und 30er Jahren (Karte muss bei der Buchung reserviert werden) 5. Tag, Mi 11. Nov.: Heidelberg. Gegen Mittag erreicht die MS Excellence Mannheim. Von dort aus unternehmen wir einen Bus-Ausflug nach Heidelberg. Geführte Stadtbesichtigung. Anschliessend Rückfahrt nach Mannheim. Am Abend erwartet uns ein weiterer Höhepunkt der Reise: Nationaltheater Mannheim, 19.00 Uhr «Don Giovanni» – Oper von W. A. Mozart 6. Tag, Do 12. Nov.: Speyer−Karlsruhe. Busfahrt nach Speyer. Hier haben Kelten, römische Soldaten, religiöse und weltliche Herrscher und vor allem auch initiative Bürger ihre Spuren sichtbar hinterlassen. Stolze Kirchen, schmucke Fassaden und verwinkelte Gassen zeugen von längst vergangenen Zeiten. Am Ende der langen Maximilanstrasse, steht der prächtige Kaiserdom aus dem 11. Jh. Er wurde 1981 in die Liste der Unesco-Welterbestätten aufgenommen und ist das grösste erhaltene und bedeutendste romanische Bauwerk Europas. Geführter Stadtrundgang mit Aussenbesichtigung des Domes. Zeit zur freien Verfügung, anschliessend Wiedereinschiffung in Speyer und Weiterfahrt nach Karlsruhe. Zum Abschluss sehen wir: Staatstheater Karlsruhe, 20.00 Uhr «Der Barbier von Sevilla» – Komische Oper von G. Rossini
Oper Köln, 19.30 Uhr 7. Tag, Fr 13. Nov.: Karlsruhe−Schweiz. ,«La Bohème» – Musik von G. Puccini mit Maria Fontosh als Mimi Ausschiffung und Rückfahrt zu den Einsteigeorten. 7. Tag, Fr 6. Nov.: Köln−Schweiz. Ausschiffung und Rückfahrt in die Schweiz zu den Einsteigeorten. Programm- und Fahrplanänderungen bleiben vorbehalten.
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Reise 1 – Preise pro Person Fr. 2-Bett-Kabine Hauptdeck 1795.– 2-Bett-Kabine mit frz. Balkon, Mitteldeck 1995.– 2-Bett-Kabine mit frz. Balkon, Oberdeck 2195.– 2-Bett-Mini-Suite mit Privatbalkon, Oberdeck 2395.– Reise 2 – Preise pro Person Fr. Reduktion auf Preisen von Reise 1 – 300.– Reise 1 und 2: Zuschläge Fr. Fahrt im Königsklasse-Luxusbus 140.– 2-Bett-Kab. zur Alleinbenützung, Hauptdeck 390.– 2-Bett-Kab. zur Alleinbenützung, Mittel- & Oberdeck 780.– Daten 2009 Reise 1: 31.10.–06.11. Samstag – Freitag Reise 2: 07.11.–13.11. Samstag – Freitag Reise 1 und 2: Unsere Leistungen -Luxusbus bzw. Komfort-Fernreisebus Schifffahrt in der gebuchten Kabine Vollpension an Bord, Gebühren, Hafentaxen Willkommenscocktail, Kapitänsdinner Alle aufgeführten Ausflüge und Besichtigungen (Reise 1: ausg. fak. Ausflug 6. Tag) Stadtführungen gemäss Programm Musikprogramm Kartenpaket Kat. 3 Erfahrene Reisebegleitung Reise 1: Nicht inbegriffen Fr. Kartenzuschläge Kartenpaket für alle 4 Vorstellungen Kat. 1 120.– Kat. 2 60.– Fak. Ausflug Zollverein inkl. Mittagessen 65.– Reise 2: Nicht inbegriffen Kartenzuschläge Kartenpaket für alle 3 Vorstellungen Kat. 1 80.– Kat. 2 40.– Fakultativ Max Raabe / Palastorchester Kat. 1 95.– Kat. 2 85.– Kat. 3 75.– Reise 1 und 2 Unsere Auftragspauschale von Fr. 20.– pro Person entfällt für Mitglieder im Excellence-Reiseclub oder bei Buchung über www.twerenbold.ch Kombinierte Annullations- und Extrarückreiseversicherung 49.– Reise 1 und 2: Abfahrtsorte Baden-Rütihof !, Zürich-Flughafen !, Winterthur, Wil !, Burgdorf !, Aarau, Basel ■
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BESSER LEBEN TIER & GARTEN
Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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ZWEI FREUNDE
«Otto bringt neues Leben in unser Haus»
Die Tessinerin Nella Martinetti singt, komponiert, textet, entwirft Mode und ist Trägerin des «Ehren-Prix-Walo». Ihr vierbeiniger Freund ist der einjährige rote Perserkater Otto. Warum kamen Sie auf die Katze? Wegen meiner Krankheit muss ich oft im Bett liegen. Deshalb hegte ich den Wunsch nach einer Katze, die mir ein bisschen Gesellschaft leisten könnte. So kam Otto zu uns. Doch es kam nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Fühlt sich auch an trockenen Standorten wohl: Die Fetthenne.
Voll fette Spätzünder
Weshalb? Er schloss sich eher meiner Lebensgefährtin Marianne an als mir. Das ist aber verständlich. Als er zu uns kam, hatte ich einen Krankheitsschub. Ich konnte praktisch nichts machen. So war es Marianne, die mit ihm spielte, ihn fütterte und pflegte. Sie sind noch heute wie Mutter und Kind.
Die hohen Fetthennen sind das ganze Jahr über attraktive Grünpflanzen. Erst im Spätsommer öffnen sie ihre rosafarbenen oder weissen Blütenschirme.
Sind Sie eifersüchtig? Gar nicht. Otto ist natürlich auch meine Katze. Er ist viel bei mir und schnurrt. Manchmal legt er sich quer über die Tastatur bei meinem Computer, wenn ich arbeiten will.
Kleinere Sorten eignen sich auch sehr gut für Balkonkistlein und Töpfe. Einige fallen in langen Trieben über den Gefässrand, andere sind mit ihren hellgrünen oder rotfarbigen Blättern attraktive Lückenfüller.
Mauerpfeffer wird unvermittelt zum Eroberer
Ebenfalls zur Gattung Fetthennen gehört der Mauerpfeffer, ein Name, der sich für die niederen, meist gelb und früher blühenden Arten eingebürgert hat. Sie sind ideal zur Begrünung von Dachterrassen, da sie flach wurzeln, sie besetzen aber auch gerne Nischen in Steinmäuerchen oder machen sich auf Kiesböden breit. Wer sich Mauerpfeffer in den Garten holt, muss sich allerdings vorsehen: Sie erweisen sich schnell einmal als Eroberer, die ihr Territorium in Windeseile ausweiten. Haia Müller
Wissen Sie warum? Ich weiss es nicht. Es ist wie ein Wunder, was eine Katze ausrichten kann. Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie Ihren Kater anschauen? Manchmal denke ich, Otto wird wahrscheinlich noch da sein, wenn ich schon nicht mehr da bin. Als Tessinerin, die in der Deutschschweiz lebt — wie sprechen Sie mit der Katze? Wir sprechen mit ihr Italienisch — die Sprache des Herzens.
Interview Dagmar Steinemann
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Gut geschlafen? Bilder RDB/Bildagentur Geduldig
W
ie die Fetthenne zu ihrem nicht gerade schmeichelhaften Namen kam, ist unklar. Wahrscheinlich liegt es an ihren dicken, fleischigen Blättern, die eigentliche Wasserspeicher sind. Ihnen verdankt die Pflanze, dass sie auch an trockenen Standorten gut überlebt: Am liebsten mag sie einen sonnigen Platz mit gut durchlässigem Boden. Eigentlich ist die Fetthenne (botanischer Name Sedum) eine Pflanzengattung, die mehr als 400 verschiedene Arten umfasst. Bei uns beliebt ist vor allem die hochwachsende Art, die im Lauf der Jahre bis zu 60 Zentimeter gross werden kann und sich zu grossen Tuffs ausbreitet. Mit ihren rosa oder weissen Blütenschirmen, die erst im Spätsommer bis weit in den Herbst hinein erblühen, erfreut sie jetzt die Herzen der Gartenbesitzer.
Was gibt Otto Ihnen? Er hat neues Leben in unser Haus und unsere Beziehung gebracht. Marianne war sehr ruhig und zurückgezogen. Mit Otto hat sie sich verändert. Unsere Beziehung wurde besser, offener — und das dank einer Katze.
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BESSER LEBEN AUTO
Migros-Magazin Migros Mig ros-Ma -Magaz -Ma gazin 37, 7. September gaz Se Septe ptembe pte mberr 2009 mbe 2009
Schönes Interieur und viel Platz für ein Auto unter vier Meter Länge.
L
ange führten Koreas Autobauer vor allem ein Argument für ihre Produkte ins Feld: den Preis. Aber dies reichte nicht, um die europäischen Kunden langfristig zu begeistern. Inzwischen fusionierten die beiden Koreaner Hyundai und Kia. Der dritte, Daewoo, ist in der General-MotorsMarke Chevrolet aufgegangen. Um unseren Geschmack besser zu treffen, betreibt Hyundai seit 2003 ein europäisches Design- und Entwicklungszentrum in Rüsselsheim (D). Das merkt man dem Hyundai i20 an. Punkto Design und Interieurgestaltung vollzieht der Kleinwagen einen Riesenfortschritt gegenüber dem Vorgänger Getz. Platzangebot und Sitzkomfort sind für ein weniger als vier Meter langes Auto überdurchschnittlich. Verarbeitung und Qualität des Materials überzeugen, und mit 295 Litern liegt das Kofferraumvolumen auf Klassenniveau.
Steigende Qualität gibts nicht umsonst
Die Motorenpalette umfasst drei Benziner zwischen 78 und 126 PS sowie einen 128 PS starken Diesel. Während der kleinste an Steigungen etwas Mühe beim Beschleunigen bekundet, erreicht der stärks-
Gesucht: Eine Familie als Autotester
Erreicht auch im Design europäisches Niveau: Hyundai i20 Comfort.
Europäischer Koreaner Der Hyundai i20 räumt mit dem Vorurteil vom billig gemachten Auto aus Südkorea gründlich auf. te Benziner nur die Energieeffizienzkategorie B. Ideal für den Betrieb auf Kurzstrecken und in der Stadt wäre der 100-PS-Benziner: er bietet genügend Kraft bei einem Normverbrauch von 5,6 l/100 km. Schade: Der mit nur 4,4 l/100 km besonders sparsame Turbodiesel kostet stattliche 10 900 Franken mehr als die Basisversion – unter anderem, weil es ihn nur zusammen mit der TopAusstattung gibt. Schon die Einstiegsversion Comfort verfügt serienmässig über ein CD-Radio,
DIE AUTO-TESTFAMILIE
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Andreas Faust
STECKBRIEF Hyundai i20 Comfort Motor/Antrieb: 4-ZylinderMotor, Benziner, 1248 cm³, 78 PS. Fahrleistungen: 0—100 km/h in 12,9 s, Spitze 165 km/h. Abmessungen: L x B x H = 3,94 x 1,71 x 1,49 m, Kofferraum 295 bis 1060 l, Gewicht 1160 kg. Verbrauch: 5,2 l/100 km (Werksangabe). Energieeffizienz-Kat. A, CO2-Ausstoss (Werksangabe) 124 g/km. Preis: ab 15 990 Franken.
STECK STECKBRIEF
Opel Insignia 2.0 CDTI Ecoflex Motor/Antrieb: 4-Zylinder-Turbodiesel, 1956 cm³, 160 PS, manuelles 6-Gang-Getriebe, Frontantrieb. Fahrleistungen: 0—100 km/h in 9,5 s, Spitze 221 km/h. Abmessungen: L x B x H = 4,83 x 1,86 x 1,50 m, Kofferraum 530—1465 l, Verbrauch: 5,2 l/100 km (Werksangabe); Energieeffizienz-Kat. A; CO2 (Werksangabe) 136 g/km. Preis: ab 41 100 Franken.
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Sylvia: Nach 1 Woche hatte ich so viel abgenommen, dass ich meinen Termin zur MagenOperation abgesagt habe!
Endlich!
Natürliche Behandlung gegen Übergewicht entwickelt
Sylvia berichtet uns, weshalb sie entschlossen war, sich einen Magenball einsetzen zu lassen und wie sie dank einer revolutionären Behandlung noch vor der OP ganze 22 Kilos in 7 Wochen abgenommen hat. eine Geschichte ist, wie jede andere Geschichte Mauch, eigentlich eine ganz gewöhnliche Geschichte. Kurz gesagt, zwischen meinem 23. Lebensjahr, dem Geburtsjahr meines einzigen Sohnes und gestern, wenn ich das mal so sagen darf, waren 10 Jahre vergangen und ich hatte inzwischen 25 Kilo Übergewicht. Ich hatte so viele "Wundermethoden" ausprobiert, dass ich an nichts mehr glaubte. Ich fand nichts mehr zum Anziehen und traute mich nicht wegzugehen und Schwimmen gehen wurde zur reinsten Qual. Am schlimmsten jedoch, waren die Bemerkungen meines Mannes und meines Sohnes, die ich an dieser Stelle nicht nennen möchte. Schliesslich hat sogar mein Liebesleben darunter gelitten. Und dann habe ich eines Tages im Fernsehen eine Sendung über Magen-OPs gesehen, für Personen mit Übergewicht und die einfach nicht abnehmen können. Tatsächlich wird bei diesem Eingriff ein Magenball eingesetzt. Folglich kann man nicht viel essen und nimmt ab. Ich war zu allem bereit, um wieder eine attraktive Frau zu werden. Also habe ich meinen Arzt aufgesucht. Ich habe ihm gesagt, dass ich diese Operation machen lassen wollte. So haben wir schliesslich einen Termin für den Eingriff vereinbart. Am nächsten Tag hab ich meine beste Freundin über mein Vorhaben aufgeklärt. Am Tag darauf rief sie mich an und teilte mir mit, dass ihr Mann, der als Biologieingenieur arbeitet, von einem revolutionären Produkt gehört hat, bei dem der gleiche Effekt erzielt wurde, nur ohne die Unannehmlichkeiten eines operativen Eingriffs. Es handelte sich dabei um eine Art Pulver, das im Magen um ein Vielfaches aufquillt und somit den gleichen Effekt wie ein Magenball erzielte. 2 Tage später stand sie mit der Packung in der Hand vor meiner Tür. In ihr war das berüchtigte Pulver, das in Kapselform einzunehmen ist. Als ich die Zusammensetzung durchlas, stellte ich fest, dass es sich bei diesem Pulver um ein 100 % natürliches und zertifiziertes Medizinprodukt handelt, das frei von schädlichen Nebenwirkungen ist.
Ich dachte vor allem an meine Operation, die immer näher rückte (in 10 Tagen). Ich sagte mir, das wäre eine gute Gelegenheit, mich daran zu gewöhnen. Also habe ich eine halbe Stunde vor jeder Hauptmahlzeit drei Kapseln eingenommen. Die Wirkung war sofort spürbar. Ich ass, was ich wollte, aber ich verspürte nicht mehr den Reiz, ständig etwas knabbern zu wollen. Nach 3 Tagen hatte ich 1,5 Kilo verloren und am Ende der Woche zeigte die Waage 3,5 Kilo weniger an. Mir blieben noch drei Tage bis zur Operation. Ich rief meinen Arzt an und erzählte ihm, was gerade mit mir geschah. Als ich ihm die Zusammensetzung von PLANTOSLIM erzählte (so heissen diese Kapseln, die dieses Wunderpulver enthalten), war er nicht überrascht. Er meinte, ich hätte damit auf natürlichem Weg genau das erreicht, was ich durch die Operation hatte erreichen wollen. Wir beschlossen gemeinsam, meine Operation abzusagen und die Ergebnisse jede Woche gemeinsam zu verfolgen. Natürlich nahm ich weiter regelmässig ab. Nach dem ersten Monat hatte ich genau 13 Kilos verloren. Ich strengte mich überhaupt nicht an. Ich ass was ich wollte, bis ich satt war und das mit einem Sättigungsgefühl, das ich seit Langem vergessen hatte. Ich fühlte mich in Topform. In sieben Wochen habe ich 22 kg abgenommen. Da hat mir mein Arzt gesagt, stopp, das genügt. Ich hatte Angst, nach dem Absetzen von PLANTO-SLIM wieder zuzunehmen. Um den berüchtigten Jojo-Effekt zu vermeiden, nehme ich vor kalorienreichen Mahlzeiten einfach 2 Kapseln PLANTO-SLIM ein. Ansonsten nicht mehr. Ich habe endlich die Figur, von der ich schon immer träumte und mit meinem Mann ist das Liebesleben so schön wie nie zuvor.
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Ich war etwa 1974 während drei Wochen Aushilfslehrer in einer Oberstufenklasse in Effretikon ZH. Von dieser Schulklasse habe ich einen Super-8-Film gedreht. Er wurde auf DVD kopiert, und ich möchte ihn dieser Klasse zugänglich machen. Wer sich in diesem Text oder auf den Fotos erkennt, kann sich bei mir melden. Ruedi Prerost, Rietstrasse 1 A 8700 Küsnacht, Telefon 043 817 80 70 prerost@gmx.ch
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Migros-Magazin 37, 7. September 2009
Ich suche Käthi Rieder (lediger Name). Wir haben 1964 und 1965 zusammen die 3. und 4. Klasse in Bützberg besucht. Dann ist sie nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Familie wieder zurück nach Ried bei Kerzers gezogen. Wir haben uns einige Male geschrieben, dann ist der Kontakt abgebrochen. Sie hatte, glaube ich, drei Geschwister. Ihre ältere Schwester heisst Rösli. Ich würde mich sehr freuen, sie wiederzusehen. Mein lediger Name ist Heidi Hug. Heidi Longchamp-Hug Vounoz 2 bis 1400 Yverdon Telefon 024 425 98 65 heidi_longchamp@hotmail.com
Gesucht: Gabriella Rohr
Ich suche Gabriella Rohr. Wir haben uns im Sommer 2000 an der Löwenstrasse in Zürich kennengelernt und lustige Stunden verbracht.
Erwin Egg, Av. Paul Cèrèsole 5, 1800 Vevey, Telefon 021 921 99 34, eegg@sunrise.ch
Rosina Moosberger (ledig Hofmann) Strandbodenstrasse 22 8877 Murg Telefon 081 710 36 64 sina.moosberger@bluewin.ch
Liselotte Baumann, Stadlerstrasse 168, 8404 Winterthur, Telefon 077 416 89 44
Als Rekrut der LS-Truppen habe ich im Sommer 1964 beim Brückenfest in Gümmenen mit einem flotten Mädchen selig getanzt. Erinnert sie sich an den stummen Fisch? Ich tanze immer noch leidenschaftlich gern. Werner Nussbaum Schwenni 1714 Heitenried wenuss@gmail.com
Ich suche Nora Hutter. Wir waren 1971 beide Schwesternhilfen im Spital St. Anna, Freiburg, und teilten uns das Zimmer. Nora war ein grosser Udo-Jürgens-Fan und kam aus Diepoldsau. Ich würde gerne wissen, was aus ihr geworden ist.
Benjamin Crameri Seminarstrasse 99 8057 Zürich Telefon 044 362 53 23 Mobil 079 667 23 75
Ich suche Tsering Bührer (geb. 31.1.1956). Wir durften 1968 eine Woche im Kinderlager Beatenberg bei Tante Verena verbringen. Ermöglicht hat uns diese Ferien Elisabeth Klaus.
Ich suche alle Klassenkameradinnen und -kameraden des Pestalozzi-Schulhauses in Burgdorf der Primarschule 9c (1975) für eine Klassenzusammenkunft am 9. November 2009. Unser Lehrer war Herr R. Richterich. Erika Ramseier Hangweg 99 3095 Spiegel bei Bern Telefon 031 972 64 01 erika.ramseier@bluewin.ch
Ich suche Margarite Weiss oder Wyss. Sie wohnte von 1945 bis 1955 in Trüllikon ZH und ist dann ins Zürcher Oberland gezogen. Die Kameraden auf dem Bild weilten im Jahr 1964 auf dem Waffenplatz Thun zur TAG unter der Leitung von Dr. Bircher. Der Ausbildungskurs stand unter dem Motto «Vom Chauffeur zum Berufschauffeur». Schön wäre es, wenn man sich nach den vielen vergangenen Jahren noch einmal zu einem Wiedersehen treffen könnte. Interessierte können sich bei mir melden.
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Claudia Zurkinden Lentulusrain 18, 3007 Bern
Ich suche die «Jeunes filles au pair» aus Birsfelden, die von 1958 bis 1960 ihr Lehrjahr im Magasin Bousson in Chavornay VD verbrachten. Ich habe mit ihnen meistens die Freizeit verbracht. Michel Laurent (Bild), En Crause 5, 1373 Chavornay, Mobil 079 313 20 23, michel-laurent@bluewin.ch
Ich suche meine ehemalige Welschlandfreundin Rosette Ziehli (lediger Name). Wir haben zusammen in Vevey gearbeitet. Ich war in der Bäckerei Buffat angestellt. Das Geburtsdatum von Rosette ist der 10. Oktober 1937. Beatrice Straehl-Zimmermann Stiftsherrenstrasse 5 5013 Niedergösgen Telefon 062 849 36 42 beatrice_straehl@gmx.ch
Ich suche eine MilitärdienstKameradin (FHD/FdA) aus den Sechzigerjahren (Fourierschule). Wir sind auf dem Bild zusammen zu erkennen. Therese von Burg Schauenburgstrasse 6d 4514 Lommiswil Telefon 032 641 23 23
Ich suche Robert Steiner. Röbi arbeitete als Versuchsmonteur im Kurzschlusshaus von Sprecher + Schuh in Aarau. Später war er bei der Swissair angestellt. Die ehemaligen Kollegen Werner Freiburghaus (Zürich) und ich würden sich freuen, etwas von Röbi zu hören. Das Foto zeigt Röbi und seine Frau im Juni 1956 in Bignasco TI. Otto Gisi Voltastrasse 38 6005 Luzern Telefon 041 310 36 82 ogisi@luzerner.ch
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GEWINNRÄTSEL
Migros-Magazin 37, 7. September 2009
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Der Preis
Gewinnen Sie eine von fünf MigrosGeschenkkarten im Wert von je Fr. 100.—.
So machen Sie mit Mit Postkarte (A-Post): Verlag Migros-Magazin, Kreuzworträtsel, Postfach, 8957 Spreitenbach Per Internet: www.migrosmagazin.ch/raetsel Per SMS: Senden Sie MMD und das Lösungswort an die Nummer 919 (Fr. 1.—/SMS) Per Telefon: Wählen Sie 0901 56 06 56 (Fr. 1.— pro Anruf) (ohne Vorwahl) und sprechen Sie das Lösungswort und Ihre Adresse aufs Band. Termin: Ihr Lösungswort muss bis spätestens Sonntag, 13. September 2009, 18 Uhr, bei uns eingetroffen sein. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Lösung Rätsel Nummer 36,
Lösungswort: Handcreme
MEICOLIFT.ch
Treppenlifte + Aufzüge
Meier + Co. AG Tel. 062 858 67 00
Gewinner Rätsel Nr. 35:
Je eine Migros-Geschenkkarte im Wert von Fr. 100.— gewinnen: Ursula Studer, 6045 Meggen; Hildegard Lasance, 4142 Münchenstein; Susanne Gysin, 4515 Oberdorf; Ruedi Lanz, 4663 Aarburg; Danielle Lenzner, 8104 Weiningen.
IMPRESSUM MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer Wochenblatt des sozialen Kapitals Organ des MigrosGenossenschafts-Bundes www.migrosmagazin.ch Beglaubigte Auflage: 1 579 796 Exemplare (WEMF Oktober 2008) Leser: 2 292 000 (WEMF, MACH Basic 2009-1) Adresse Redaktion und Verlag: Postfach 1751, 8031 Zürich Telefon: 044 447 37 37 Fax: 044 447 36 01 redaktion@migrosmagazin.ch
Publizistische Leitung: Monica Glisenti Geschäftsleiter Limmatdruck AG: Jean-Pierre Pfister Leiter Migros-Medien: Lorenz Bruegger Projektleitung: Ursula Käser Chefredaktor: Hans Schneeberger (HS) Stellvertreterin des Chefredaktors: Barbara Siegrist (BS) Stv. Chefredaktorin: Jacqueline Jane Bartels (jjb) Produzent: Beat A. Stephan (BAS) Chef vom Dienst: René von Euw (RvE)
Ressort Reportagen: Sabine Lüthi (SBL, Leitung), Almut Berger (ALB), Carl A. Bieler (CB), Mathias Haehl (hae), Yvette Hettinger (YH), Daniel Schifferle (dse, verantwortlich Besser Leben), Cinzia Venafro (CV), Reto E. Wild (rw), Anette Wolffram (A.W.) Ressort Migros Aktuell: Daniel Sidler (sl, Leitung), Béatrice Eigenmann (be), Jonas Hänggi (JH), Florianne Munier (FM), Christoph Petermann (cp), Daniel Sägesser (ds), Michael West (M.W.) Ressort Shopping & Food: Jacqueline Jane Bartels (jjb, Leitung), Eveline Schmid (ES, stv. Leitung), Heidi Bacchilega
(HB), Ursula Bickel (UB), Anna Bürgin (AB), Ruth Gassmann (RG), Tina Gut (TG), Dora Horvath (DH), Martin Jenni (MJ), Fatima Nezirevic, Nicole Ochsenbein (NO), Anna-Katharina Ris (AKR), Layout: Daniel Eggspühler (Leitung), Diana Casartelli, Marlyse Flückiger, Werner Gämperli, Nicole Gut, Bruno Hildbrand, Gabriela Masciadri, Tatiana Vergara Lithographie: René Feller, Martin Frank, Reto Mainetti Prepress: Peter Bleichenbacher, Marcel Gerber, Felicitas Hering Bildredaktion: Tobias Gysi (Leitung), Anton J. Erni, Pénélope Henriod, Franziska Ming, Susanne
Oberli, Olivier Paky, Ester Unterfinger Korrektorat: Heinz Stocker Online: Reto Meisser Sekretariat: Jana Correnti (Leitung), Imelda Catovic, Cornelia Kappeler, Sylvia Steiner (Honorarwesen)
Hans Reusser, Patrick Rohner, Eliane Rosenast, Kurt Schmid, Jasmine Steinmann, Nicole Thalmann anzeigen@migrosmagazin.ch Telefon: 044 447 37 50 Fax: 044 447 37 47
Geschäftsbereich Verlag: Bernt Maulaz (Leitung), Simone Saner verlag@migrosmagazin.ch Telefon: 044 447 37 70 Fax: 044 447 37 34 Marketing: Jrene Shirazi (Leitung) Anzeigen: Reto Feurer (Leitung), Nicole Costa, Verena De Franco, Silvia Frick, Yves Golaz, Janine Meyer, Janina Prosperati,
Abonnemente: Sonja Frick (Leitung) abo@migrosmagazin.ch Telefon: 044 447 36 00 Fax: 044 447 36 24 Herausgeber: Migros-Genossenschafts-Bund Druck: Büchler Grafino AG Bern DZO Druck Oetwil a.S. AG Tamedia AG, Zürich
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110 | Migros-Magazin 37, 7. September 2009
Gisela Widmer
Die Autorin und Kolumnistin Gisela Widmer geht mit der satirischen Lesung «Zytlupe live 2» von Ende September bis zum Frühsommer 2010 auf Schweizer Tournee. Heute lebt die einstige Delhi- und London-Korrespondentin von Radio DRS am liebsten in Luzern — hoch über dem Vierwaldstättersee.
MEIN LOKAL «Der ‹Rebstock› in der Nähe des Sees und der Luzerner Altstadt hat viel Charme. Hier treffe ich mich seit Jahren mit Freunden.»
MEIN DING
«Auf meinem Laptop ist alles gespeichert, was ich beruflich mache — vom Theater bis zur ‹Zytlupe› und sämtliche Termine. Verliere ich den Computer, bin ich total aufgeschmissen.»
MEIN FLUCHTORT
«Im Verzascatal komme ich an und bin auf Knopfdruck glücklich. Ich geniesse die Ruhe und Abgeschiedenheit ohne Handy.»
Name: Gisela Widmer (50) Sternzeichen: Skorpion Wohnort: Luzern Wieso leben Sie hier? Die Mischung macht es: der See, die Berge, die gute Grösse der Stadt, das Unterhaltungsangebot und die interessanten Menschen. Wo würden Sie gern leben? Immer dort, wo ich gerade lebe. Hätte ich ein Traumziel, würde ich dorthin ziehen. Beruf und Lebenslauf: Meine journalistische Karriere startete ich bei der «Luzerner Zeitung». Ich arbeitete für das DRS-Regionaljournal und für die Nachrichtenagentur SDA. 1986 bis 1990 war ich Auslandkorrespondentin in Delhi, von 1990 bis 2001 in London. Seit 1998 nennt man mich wegen der DRS-Satiresendung «Madame Zytlupe». Mein Ziel: Mit meinem Mann Peter Isenegger ein gelungenes Leben führen. Mein Motto: Neugierig Fragen stellend bewusst durchs Leben gehen – mit möglichst wenig Zwängen. Was ich mag: Wörter, die schön klingen: Chüderle, Giibsche, Grochzge. Fleischkäse extra fein, Essen im Schlauchboot auf dem See. Mein bester Entscheid: Ins Ausland zu gehen und wieder in die Schweiz zurückzukehren. Meine Henkersmahlzeit: Eine Zigarette. Mein peinlichster Moment: Bei einem Abendessen fragte ich einen berühmten englischen Musiker: «Who are you?». Der Mann sprach nie mehr mit mir, denn in England stellt man keine solchen Fragen, man wird vorgestellt. Text Reto E. Wild Bilder Daniel Winkler
Infos zur Tournee: www.giselawidmer.ch
MEINE WELT
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MEINE SAMMLUNG
MEIN ZUHAUSE «Wo ich wohne, muss es für mich funktional und urban sein. In Luzern habe ich alles in Reichweite: Freunde, Kultur, Veranstaltungen sowie Kalt- und Warmwasser.»
«Ich sammle Momente. Zu den Bildern von meinen Freunden und Verwandten spreche ich laut, wenn ich schreibe.»
MEINE SUCHT
«Zeitungen und Radiosendungen konsumiere ich suchtmässig. Ich muss präzise wissen, was los ist, denn Satire muss verzerren, bis zur Kenntlichkeit.»
MEIN LIEBLINGSWEG
«Von meinem Zuhause spaziere ich via das Verkehrshaus dem Vierwaldstättersee entlang bis ins Zentrum von Luzern. Unterwegs verfestige ich meine Gedanken.»
MEIN LIEBLINGSORT
«Das Kleintheater Luzern im Neustadtviertel, das Emil vor 42 Jahren gegründet hat, stellt ein hervorragendes Kleinkunstprogramm zusammen. Hier habe ich meine ‹Zytlupe›Hörbücher aufgenommen.»
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