PILLE ODER KONDOM? 84
Laurence und ihre Freunde reden über Liebe, Sex und Verhütung. Nr. 43, 19. Oktober 2009
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Die Ärmel bleiben hochgekrempelt RACLETTE 48
Exotische Varianten eines Klassikers.
Seit knapp einem Jahr ist Bundesrat Ueli Maurer im Amt. In seinem Departement fühlt er sich pudelwohl. Nur fehlt ihm jährlich eine halbe Milliarde Franken.
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DIESE WOCHE
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
MENSCHEN
EDITORIAL
Mutter mit vierzig Die Bären sind los
Hans Schneeberger, Chefredaktor
Nasse Trainerhose
10 20
Bärenwärter Walter Bosshard freut sich auf die Eröffnung des neuen Berner Bärenparks.
INTERVIEW Ueli Maurer
Der Verteidigungsminister macht von sich reden: Zurzeit ist
Bundesrat Ueli Maurer in den Medien omnipräsent. Sein – bislang erst als Gerücht kolportierter – Widerstand gegen die Anschaffung neuer Kampfjets hat unter Bürgerlichen für Aufregung gesorgt. Seine Journalistenschelte am Verlegerkongress in Interlaken kam in der Branche schlecht an und eine neue Internetseite, auf der sein Departement Zeitungsartikel klarstellt, wird bereits heftig kritisiert. Neben diesen Themen plagen den Magistraten ganz andere irdische Sorgen. «Läck, hat es mich verschifft heute Morgen», entfuhr es dem gut gelaunten Verteidigungsminister während unseres entspannten Gesprächs letzte Woche (Seite 30). Völlig verdreckt sei sein Velodress nach der Fahrt zur Arbeit gewesen. So dreckig, dass er Trainer und Schuhe im Lavabo hätte auswaschen müssen. «Hoffentlich trocknet das auch wirklich bis heute Abend», sinnierte der Herr über 12 500 Angestellte sorgenvoll. Es ist diese geerdete Art, dieser unaufgeregte Umgang mit der
ihm verliehenen Macht, der dem Magistraten viele Sympathien in der Öffentlichkeit einträgt. Die polemisch-polternde Art des früheren SVP-Präsidenten ist einem lustvollen, aber durchaus zielorientierten Führen gewichen. Das heisst aber noch lange nicht, dass er sich nicht mit Journalisten oder Lobbyisten anlegt, wie er gerade wieder beweist. Bild Esther Michel
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Der Bundesrat über mangelnde Mittel, Mentalitätsunterschiede zwischen Bern und Zürich, Probleme der SVP und seine neun Velos.
NEUES AUS DER MIGROS Energy-Day Zehn Jahre M-Infoline
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Der Chef der «Migros-Klagemauer» über den Telefondienst für Kunden.
Dominomania Salto Natale
43 45
Martin Villiger komponiert die Zirkusmusik für die Zeitreise.
Raclette mal anders Kuchen backen mit Kindern Bilder richtig aufhängen
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SAISONKÜCHE Ingwer-lackierter Zander
Wenn Mami über vierzig ist 10 Ursula Bachman war 44, als Tochter Elvira zur Welt kam. Warum sich Schweizerinnen immer mehr Zeit lassen.
Garten: Wie er winterfest wird Auto: Der neue Opel Insignia
DAS BESTE
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Spitzenköchin Tanja Grandits zeigt den Schauspielern Stefan Gubser, Hanspeter Müller-Drossaart und Andrea Zogg, wo der Zander hängt.
Alles über Zwiebeln hans.schneeberger@migrosmagazin.ch
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Jede Zwiebelsorte schmeckt anders. Welche sich wofür eignet.
«Auto des Jahres 2009».
RUBRIKEN Die Migros-Woche
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Leserbriefe
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Auf ein Wort
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Kolumne/Der Hausmann
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Bild der Woche
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Bitte melde dich
97 101
MEINE WELT
Neues aus Ihrer Genossenschaft 77
BESSER LEBEN Stretching gegen Herzinfarkt Familie: Wie Teenies verhüten In Form: Die innere Ruhe finden
Erica Matile
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Die Zürcher Designerin Erica
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Matile zeigt, wie sie lebt, was ihr gefällt und wohin sie sich zurückzieht, wenn sie Ruhe sucht.
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Rätsel/Impressum
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6 | Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
M-NEWS
Auslaufende Geschirrserien
Endspurt für Nina — ein Klassiker geht in Rente.
FRISCH IN DER MIGROS
Ende des Jahres laufen die Geschirrserien Nina, Theo, Vina, Conic, Golf und Maxadura aus. Wer sich also noch mit dem einen Teller oder der anderen Tasse der genannten Serien eindecken möchte, der sollte jetzt besser in die Micasa spurten und zugreifen: Es hat nur, solange es hat.
Sixpack
Ein Silserkranz, ein Stück französischer Weissschimmelkäse und ein Glas Wein. Wer kann oder will da Nein sagen? Der typische Laugengeschmack verleiht dem Silserkranz die unverkennbare Note. Das Sixpack kann auf dem Frühstückstisch mit Butter und Konfi, zum Zvieri mit einem Cervelat oder als Abendessen mit einer sämigen Suppe genossen werden. Es gilt: Solange es schmeckt, ist alles erlaubt. Tipp: Das Laugenbrot lässt sich einfach von Hand abbrechen und ist somit auch ein idealer Begleiter auf Reisen oder Wanderungen. Frisch schmeckts am besten.
Klingeln mit kultigen Tönen Die neuen Migros-Werbespots sind bereits Kult — ebenso wie deren Melodien. Auf migros.ch/ klingeltoene kann man nun auch die Erkennungsmelodien der beiden Spots «Zurückgeben» und «Morgenzauber» als Klingelton fürs Mobiltelefon gratis herunterladen. Die neue Migros-«Filmmusik» Senden Sie ein kostenloses gibts jetzt als Klingeltöne. SMS mit dem entsprechenden SMS-Text an die Nummer 266 und Ihnen wird die Migros-Melodie als Klingelton oder SMS-Alarmton zugeschickt. Haben Sie die Melodie per SMS erhalten, aktivieren Sie durch Klicken den Klingelton oder den SMS-Alarmton. Sie werden dann durch die nächsten Schritte geführt. www.migros.ch/klingeltoene
AUS DER REGION MIGROS BASEL
Wanted
Bilder Tobias Stöcklin, iStockphoto
Welcher Lernende besticht durch seine Leistung, seine Persönlichkeit, seinen Humor sowie seine Schlagfertigkeit und bringt Ideen in den Lehrbetrieb? Der Gewerbeverband Basel-Stadt sucht den Lehrling des Jahres, um für die Ausbildungen in der Region zu werben. Mittlerweile haben zwölf Finalistinnen und Finalisten einen Casting-Tag (Bilder) und das Internet-Voting bestritten. Der Besten oder dem Besten winken 2009 Franken. Doch auch der Lehrbetrieb profitiert, kann er doch seine Bekanntheit und sein Image steigern. Mehr dazu und weitere News ab Seite 77.
Winter-Peterli DER GRÜNE DAUMEN
Einige Kübelkräuter überstehen auf dem Balkon gelassen den Winter. Salbei, Bergbohnenkraut, Ysop, die meisten Lavendelsorten, Thymiansorten und Oregano dürfen draussen bleiben. Am besten an einem Platz, der sie vor extremen Temperaturschwankungen schützt. Lorbeer, Rosmarin und zarte Thymiansorten überwintern in einem hellen, frostfreien Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit bei höchstens 10 Grad. Und der Rest? Mit Peterli, Basilikum und Kresse wird die Küche zur Oase.
MIGROS WOCHE
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Nachhaltiger Genuss
Als erster Händler weltweit deklariert M-Electronics die Energieeffizienz von Kaffeemaschinen. Die Schweizer lieben ihren Kaffee – und auch die Kaffeemaschine, die morgens Duft in der Küche verbreitet und dafür sorgt, dass auch Morgenmuffel schwungvoll in den Tag starten. Allerdings gibts bei der Energieeffizienz der Geräte grosse Unterschiede. Die Migros schafft nun Klarheit und nimmt einmal mehr in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit eine Pionierrolle ein. Das Bundesamt für Energie (BfE) lanciert in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz eine Energieetikette für Kaffeemaschinen. Die Schweiz nimmt hier eine Vorreiterrolle ein, denn die EU wird mit einer entsprechenden Deklaration erst zu einem späteren Zeitpunkt aktiv. Als erster Händler weltweit deklariert M-Electronics nun die Energieeffizienz bei Kaffeemaschinen. Und zwar bei Vollautomaten und Kapselsystemen.
Dieses Signet ziert energieeffiziente Kaffeemaschinen.
Lesen Sie mehr über das Engagement der Migros punkto Energieeffizienz ab Seite 36.
Globus expandiert und schafft 130 neue Stellen Die zur Migros-Gruppe gehörende Warenhauskette Globus trotzt der Krise und expandiert: Sie verstärkt ihre Präsenz in der Romandie und plant zwei neue Filialen. Im Genfer Centre Balexert, dem umsatzmässig zweitgrössten Shoppingcenter der Schweiz, eröffnet Globus im Herbst 2010 ein neues Geschäft. Zusätzlich bezieht das Modegeschäft Herren Globus eine dreimal grössere Fläche an einem besseren Standort im Erd-
geschoss. In Neuenburg plant Globus auf Herbst 2011 im Einkaufszentrum Marin Centre ebenfalls ein neues Ladengeschäft und gibt gleichzeitig die Cityfiliale auf. Im Frühling 2010 eröffnet der Herren Globus im Flughafen Zürich eine neue Filiale. Die Investition in diese neuen Standorte beläuft sich auf rund 40 Millionen Franken. Dabei werden etwa 130 neue Arbeitsplätze geschaffen.
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LESERBRIEFE
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
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MM 42: «Nur der Mensch produziert Abfall», Interview mit Umweltexperte und Querdenker Michael Braungart.
«Der Querdenker ist auf einer spannenden Spur» Michael Braungart ist auf einer spannenden Spur. Ich hoffe, dass die Menschen innerhalb nützlicher Frist lernen, sich an den Prinzipien der Natur zu orientieren. Das Duschgel, welches das Wasser beim Gebrauch reinigt, gibt es tatsächlich. Auch diverse
MM 42: Zum Leserbrief «Was soll denn dieses Gejammer?» zum Thema Klimaerwärmung.
«Dem Gejammer Taten folgen lassen!»
Paul Stutz hat natürlich recht: Klimaveränderungen gab es schon immer. Doch er übersieht, in welchem Tempo sich die Erde in den letzten Jahrzehnten erwärmt hat. Und er lässt völlig ausser Acht, dass Milliarden Menschen betroffen sind – vor allem in Ländern, die zum Klimaproblem kaum etwas beigetragen haben. Leute, die nach dem Motto leben «Nach uns die Sintflut!», lassen sich schwer eines Besseren belehren. Hoffen wir, dass die Vernunft eine Mehrheit findet und dem Gejammer endlich Taten folgen!
Reinigungsmittel, die das Wasser nicht verschmutzen, sondern reinigen. Ich freue mich immer, wenn im MigrosMagazin Artikel erscheinen, mit denen Sie sich dem Massentrend entgegenstemmen. Nur weiter so! Monique Widmaier, 9472 Grabserberg
Der Leserbrief von Paul Stutz ist der Beste, den ich je gelesen habe. Ich hoffe, dass auch Moritz Leuenberger ihn liest. Unsere Wissenschafter jagen den Leuten ja nur Angst und Schrecken ein. Klimaveränderungen wird es immer geben.
René Lampert 7312 Pfäfers
Ich finde es sehr traurig, wenn plötzlich keine Gletscher mehr da sind. Jeder kann etwas
Bild Jorma Müller
Franz Gerhard, 9200 Gossau
«Ich finde es sehr traurig, wenn es keine Gletscher mehr gibt.»
Marco Jenni (13), 4663 Aarburg
Martin Braungart, Verfahrenstechniker, plädiert für die «intelligente Verschwendung».
tun, um sie zu schützen. Man sollte saisonale und regionale Produkte kaufen, Kurzstreckenflüge vermeiden, den Müll trennen und zur Arbeit das Velo oder die Bahn benützen. Von der globalen Erderwärmung sind auch viele Tiere betroffen. Ich finde es super, dass die Migros auf saisonales Gemüse setzt und auch etwas für den Umweltschutz tut, bevor es zu spät ist.
Marco Jenni, 4663 Aarburg
MM 42: «Nur der Mensch produziert Abfall», Interview mit Michael Braungart.
Verantwortungsloser Röhrenblick
Ex-Greenpeacler Michael Braungart zeigt einen ignoranten, verantwortungslosen
Röhrenblick. Wir sollten eine Welt mit 13 bis 20 Milliarden Menschen vermeiden. Der vernünftigste Weg ist die Familienplanung.
Peter Meyer, 8055 Zürich
«Nur der Mensch produziert Abfall» – der Titel hat mich sofort zum Lesen animiert, und der Artikel hat mich in Begeisterung versetzt. Der Mensch hat sich dermassen aus dem Kreislauf der Erde ausgeschlossen, es ist höchste Zeit, sich wieder zu integrieren. Obwohl die Ansichten von Braungart fast utopisch tönen, bieten sie Ansätze für diese Integration. Wir haben bestausgebildete Wissenschafter und Techniker. Mit deren Umdenken kann die Entwicklung allmählich greifen. Kommende Generationen werden dankbar sein! Ursula Schenkel, per Mail
Schreiben Sie uns: Wir freuen uns über Briefe und Mails zu Artikeln im Migros-Magazin. Je kürzer Ihr Brief, desto grösser die Chance, dass er veröffentlicht wird. Zuschriften können durch die Redaktion gekürzt werden. Per Post an Redaktion Migros-Magazin, Leserbriefe, Postfach 1751, 8031 Zürich, oder per Mail an leserbriefe@migrosmagazin.ch. Und vergessen Sie bitte nicht, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer anzugeben. Anzeige
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10 | Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
Schub schon Anfang der 70er Ursula Bachman (Bild rechts) ist 2007 mit 44 Jahren zum ersten Mal Mutter geworden. In diesem Jahr brachten in der Schweiz rund 4000 Frauen als über 40-Jährige ein Kind zur Welt. 2008 waren es mit 4188 Frauen gar noch mehr. Davon bekamen 200 mit 45 Jahren oder später noch ein Baby. Insgesamt ist die Zahl der späten Mütter seit 1982 stetig gestiegen. Ein Blick weiter zurück zeigt aber, dass das Phänomen nicht neu ist: 1970 gebaren 2649 Frauen mit 40 oder älter ein Kind. Erst in den darauffolgenden Jahren gab es weniger späte Mütter, aber da gingen die Geburten auch insgesamt stark zurück. Fachleute und Medien warnen immer wieder davor, dass die Chance, ein Kind zu bekommen, nach 40 rapide abnimmt. Nicht selten geht mit dieser Warnung aber die Haltung einher, die Frauen von heute würden ihre Prioritäten falsch setzen und die Karriere der Fortpflanzung vorziehen. Diese Anschuldigungen sind jedoch weniger laut, seit wieder mehr Babys zur Welt gebracht werden. 76 691 Kinder kamen 2008 in der Schweiz zur Welt, sechs Prozent mehr als im 2001, aber immer noch weniger als 2000. Am meisten Geburten gibt es heute bei den 30—34-Jährigen, bis 1994 führten die 25—29-Jährigen die Tabelle an. Eindrücklich ist aber vor allem, dass mehr als jede vierte Schweizerin 35-jährig oder älter ist, wenn sie ein Kind zur Welt bringt. Zum Vergleich: 1970 und 1989 war es jede Zehnte, zehn Jahre später schon jede Fünfte. Zu den Gründen, weshalb Frauen immer später gebären, gibt Caroline Arni im Interview auf Seite 15 Auskunft.
Spätes Mutterglück
Schweizerinnen lassen sich in der Kinderfrage immer mehr Zeit. Weshalb? Und: Wie entscheidend ist der Mann? Drei Frauen erzählen.
MENSCHEN MÜTTER ÜBER 40
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URSULA BACHMAN (46) UND TOCHTER ELVIRA (2)
«Ich wollte zuerst die Welt entdecken»
M
it 41 Jahren trennte ich mich von meinem damaligen Partner. Damit war das Thema Kind definitiv erledigt.» Ursula Bachman (46) erzählt in ihrem Atelier in Zürich Altstetten, wie dann doch noch alles anders kam. Die aus der Innerschweiz stammende Künstlerin ist seit dem 11. November 2007 Mutter. «Ohne Hormone oder andere Hilfsmittel», wie sie betont. In einer Ecke des Ateliers sieht es aus wie in einem Kinderzimmer: eine Matratze mit buntem Überwurf, Spielzeuge am Boden, ein aufgeschlagenes Bilderbuch. Elvira heisst Bachmans fröhliche Tochter, bald feiern die Eltern ihren zweiten Geburtstag.
Verschiedene Liebschaften, aber alle ohne Zukunft
Es ist nicht so, dass Ursula Bachman in jüngeren Jahren keinen Kinderwunsch gehabt hätte. «Er kam bei mir einfach spät», sagt sie, «so Mitte 30». Sie sei abenteuerlustig gewesen. «Ich wollte zuerst die Welt entdecken, hatte überhaupt keine Angst, vor nichts.» Kleinfamilie aber war für sie gleichbedeutend mit Enge. Zu dem Zeitpunkt, als sie den Kinderwunsch zu verspüren begann, lebte und arbeitete die Künstlerin in Kairo, hatte verschiedene Liebschaften, «aber alle
Im Zürcher Atelier von Ursula Bachman fühlt sich auch Tochter Elvira wohl.
ohne Zukunft». Zurück in der Schweiz lernte sie einen Mann kennen, verliebte sich, Ursula war nun bereits Ende 30. Wenns noch eine Möglichkeit für eine Familie gibt, dann jetzt oder nie, dachte sie. Aber die kulturellen Unterschiede – er ist Journalist und Dichter aus dem Irak – wogen zu schwer. «Wir sprachen schon über Kinder und übers Heiraten, aber unsere Vorstellungen von einem Familienleben waren nicht vereinbar. Abgesehen davon passte er sehr gut auf, dass es nicht doch zu einem ‹Unfall› kam.» Ursula Bachman trennte sich und beerdigte auch ihren Kinderwunsch. Aber nur vordergründig. Die Sehnsucht blieb, und so suchte sie, ohne lange zu warten, einen neuen Partner: «mit allen Möglichkeiten, auch dem Internet». Es klappte. Die Künstlerin traf auf Urs, einen Mann, den sie vom Sehen her aus früherer Zeit kannte. Und dann gings ruck, zuck. «Im Februar 2006 hatten wir unsere erste Kontaktaufnahme. Eineinhalb Jahre später war Elvira da.» Die beiden hatten gleich von Anfang an über Kinder gesprochen. Urs, der sich mit seiner vorherigen Partnerin gegen eine Elternschaft entschieden hatte, wollte jetzt auch. «Mit meinen 43 Jahren lag die Chance laut Statistik bei 16 Prozent, dass es innerhalb eines Jahres klappen würde», erzählt Ursula Bachman,«immerhin.»Eingeschlagen hats dann schneller, als sie zu hoffen gewagt hätten. Texte Esther Banz Bilder Esther Michel
Lesen Sie weiter auf Seite 13
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MENSCHEN MÜTTER ÜBER 40
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
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ANNEMARIE FLORIN (59) MIT TOCHTER NINA (17) UND SOHN MATHE (22)
«Der Mann dazu fehlte»
F
ür Annemarie Florin war die Frage der Arbeitsteilung entscheidend bei der Familiengründung. Als sie 1987 ihr erstes Kind zur Welt brachte, war von vornherein klar, dass sie und ihr Partner sich die Arbeit zu Hause teilen würden. Andernfalls hätte sich die heute 59-Jährige nicht auf das Abenteuer Familie eingelassen. Die Bündnerin war 37, als Mathe zur Welt kam, und 42, als sie Tochter Nina bekam. Die Informatikerin sitzt auf ihrer gemütlichen Terrasse im Berner Lorraine-Quartier, aus dem Ofen duftet es nach Zwetschgenwähe, Annemarie Florin hat Zeit. Sie erzählt, wie sie sich schon
ein paar Jahre vor der Geburt ihres Sohns hätte vorstellen können, Kinder zu haben – aber «der Mann dazu fehlte.»
Die Leute dachten, Annemarie Florin spinne
Den Mann gab es zwar schon einmal, aber da fehlte es an anderem. 1973 hatte Annemarie Florin geheiratet, mit jungen 23. Und bald gab es Konflikte. «Ich hatte zuvor gedacht, beide würden weiterhin ihre Sachen machen, ihrer Arbeit nachgehen und den Haushalt teilen. Aber das war damals ja überhaupt nicht selbstverständlich. Da hiess es: «Wenn Kinder kommen, geht der Mann arbeiten, die Frau
Wartete, bis es stimmte: Annemarie Florin mit Nina und Mathe.
bleibt zu Hause. Das war für mich unvorstellbar. Die Leute rundherum fanden, ich spinne. Als dann die erste ‹Emma› rauskam, die feministische Frauenzeitschrift von Alice Schwarzer, war das für mich wie eine Rettung.» Später kam es dann zur Scheidung. Das Thema Kinder war für Annemarie Florin damit erledigt. Bis sie viel später Hans kennenlernte und sich verliebte. Er
teilte ihre Ansichten nicht nur theoretisch, sondern war auch bereit, die Verantwortung im Haushalt und mit den Kindern zu teilen. Dass sie nicht alleine für den Haushalt und die Erziehung verantwortlich sein wollte, «war nicht eine ideologische Forderung von mir – alles andere hätte mich einfach überfordert», sagt die Frau, deren Kinder mittlerweile 22 und 17 Jahre alt sind, leise. Dann schmunzelt sie. «Zuerst war die Situation da, die passte. Und dann kamen die Kinder.» Lesen Sie weiter auf Seite 15
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MENSCHEN MÜTTER ÜBER 40
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
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«Die eigene Erziehung spielt auch eine Rolle»
Die Historikerin und Soziologin Caroline Arni über die Ursachen später Mutterschaft und über Idealvorstellungen der Eltern. Caroline Arni, offenbar werden Frauen immer später Mutter. Was bedeutet das?
Wir müssen differenzieren: Zunächst ist das Alter der Erstgebärenden gesunken, bevor es ab den 1970er-Jahren anstieg. Und es sind insbesondere die gut ausgebildeten Frauen, die später Kinder kriegen. In dem Sinn ist die spätere Mutterschaft auch ein Ausdruck von Gleichberechtigung. Ausserdem werden wieder mehr Kinder geboren. Es könnte also sein, dass die «Spätgebärenden» vor einigen Jahren kinderlos geblieben wären und heute Kinder kriegen, weil es einfacher und akzeptierter geworden ist, Mutterschaft mit Erwerbstätigkeit zu verbinden. Und welche Rolle spielen die Männer bei dieser Entwicklung?
Es braucht natürlich auch Männer, die sich für Kinder entscheiden. Das ist nicht nur eine Sache der Frauen, auch wenn der mediale Diskurs so tut als ob. Weshalb gibt es diese einseitige Fokussierung?
Weil es die Frauen sind, die gebären. So werden die Statistiken an ihnen festgemacht. Dabei wissen wir relativ wenig darüber, wie die Präferenzen der Männer beschaffen sind. Die Forschung nimmt sich nun aber vermehrt auch der Vaterschaft an. Welche Rolle spielt das Geld bei später Elternschaft.
Natürlich sind die ökonomischen Voraussetzungen wichtig. Aber im Zusammenspiel mit anderen Faktoren fallen sie nicht isoliert ins Gewicht. Entscheidungen für oder gegen Elternschaft sind sehr viel komplexer als das, was wir statistisch erfassen können. Dazu
kommt, dass die meisten Wünsche von uns Menschen oft nicht eindeutig sind.
eine Berufsmatur an die Lehre anhängt und somit Zeit in Bildung investiert.
Welches sind denn die Gründe für eine späte Elternschaft?
Schliessen sich Studium respektive Ausbildung und Elternschaft denn wirklich aus?
Späte Elternschaft hat etwas mit der Verlängerung der Adoleszenzperiode zu tun und mit einer anderen Bewertung von Erwachsenheit. Und das gilt für beide Geschlechter. In den 60er-Jahren war es ein Ziel, mit 20 ein Erwachsenenleben zu führen. Die eigene Erziehung spielt auch eine Rolle – je strenger die ist, desto erstrebenswerter ist das Erwachsenendasein, weil es Freiheit und Eigenständigkeit verleiht. Und das hatte zur Folge, dass man früher Kinder hatte?
Auch. Elternschaft gehörte zum Erwachsensein dazu. Heute nicht mehr. Sind wir auch erst später bereit, Verantwortung zu tragen?
Nicht unbedingt. Zumindest muss man es nicht zwingend negativ werten. Verantwortung kann man ja auch für sich selber übernehmen: indem man studiert oder
Ein wichtiger Punkt. Nein, das müssen sie nicht. Hier kommen die zunehmend perfektionistischen Ansprüche an Elternschaft ins Spiel. Wir finden, es müsse alles stimmen, bevor wir Vater oder Mutter werden. Die Vorstellung, dass ein Kind erst dann kommen kann, wenn
«Das süsse Guetsli wird zum Übergriff.» alles perfekt vorbereitet ist — war das früher anders?
Vermutlich schon. Früher hatte man eher das Gefühl: Gut, ein Kind kommt zur Welt, und dann lebt es mit der Situation, die gegeben ist, mit. Heute gibt es ganz konkrete Vorstellungen davon,
Lebendgeburten nach Alter der Mutter von 1971 bis 2008 ALTER Total CH 20 30 40 45 50
JAHR / ANZAHL GEBURTEN 1971 1979 96 261 71 986 3113 1606 5294 5107 804 366 93 35 0 1
1989 81 180 1007 6743 497 30 2
1999 78 408 854 6544 925 49 4
2008 76 691 678 5397 1584 101 9
Quelle: BEVNAT/Bundesamt für Statistik
Die Historikerin und Soziologin Caroline Arni (39) ist Assistenzprofessorin für Neuere und Neueste Geschichte zu Phänomenen des gesellschaftlichen Wandels an der Uni Basel.
wie insbesondere Kleinkinder leben sollen. Und das sind mitunter sehr enge Vorstellungen. Eine unbekümmerte Elternschaft ist heute schon fast eine Leistung. Es gibt übrigens ein interessantes Paradox: Einerseits öffnen wir die Kleinfamilie eher wieder und beziehen Kindertagesstätten, Verwandte, Wahlverwandte mit ein. Andererseits pflegen wir Vorstellungen der Fürsorge, die sehr viel Kontrolle in einer Hand voraussetzen: Denken wir nur an all die Ernährungsvorschriften für die Kleinen – da wird das süsse Guetsli, das die Seniorin dem Kind im Tram zusteckt, zum Übergriff. Betrifft dieser Perfektionsanspruch Frauen wie Männer?
Tendenziell mehr die Frauen. Und zwar deshalb, weil die Frauen nun seit bald zwei Jahrhunderten mit einer äusserst intensiven Mutterschaftsideologie in immer neuen Formen konfrontiert werden. Auch werden Frauen immer noch tendenziell stärker über ihre mütterlichen Qualitäten definiert als Männer über ihre väterlichen Eigenschaften. Gab es früher schon Frauen, die erst um die 40 Mutter wurden?
Nicht so wie heute, die Zunahme von Erstgeburten in diesem Alter ist tatsächlich eher eine neue Erscheinung. Dass Elternschaft hinausgezögert wird, ist aber grundsätzlich nichts Neues.
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MENSCHEN MÜTTER ÜBER 40
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
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NICOLE SUTER (44) UND TOCHTER MIA-YOKO (2)
«Allein ein Kind aufziehen kam nicht in Frage»
N
icole Suter lebte zwölf Jahre in einer Partnerschaft, ohne dass daraus ein Kind hervorgegangen wäre. Sie hätte schon gewollt, «so mit 32 Jahren war der Kinderwunsch plötzlich sehr dringlich. Aber er willigte nicht ein.» Sie trennte sich von ihrem Freund, «nicht nur, aber auch wegen der Kinderfrage.» Die heute 44-jährige Art-Buyerin war dann mehrere Jahre alleine. Der Kinderwunsch blieb lebendig, aber es fehlte der Mann: «Alleine ein Kind aufziehen – das kam für mich nicht in Frage. Ich bewundere die Frauen, die das tun, als Mutter noch mehr als zuvor, aber selber hätte ich mir das nicht zugetraut. Für mich war klar: nur mit einem Partner und nur mit einem, der mithilft.» Auch Nicole Suter fand diesen Mann – kurz vor ihrem 41. Geburtstag. Dann gings ähnlich schnell wie bei Ursula Bachman: man diskutierte die Kindfrage, war sich einig, dass man wollte, liess es darauf ankommen, ohne es mit Hormonen zu forcieren. Ein Jahr später war sie bereits Mutter, mit 42. Ihr Mädchen Mia-Yoko ist jetzt
zwei Jahre alt, und ihr Mami sagt: «Muttersein ist die schwierigste Aufgabe, die ich je hatte – aber es ist so toll!» Dabei war der Anfang alles andere als einfach. Als Suter sechs Wochen vor Geburtstermin bei der Frauenärztin zur Kontrolle ging, fragte diese plötzlich: «Wie schnell können Sie im Spital sein?» Suter: «Wie? Meinen Sie jetzt, heute?» Die Frauenärztin nickte. Nicole Suter fuhr ins Spital. Da wurde der Verdacht der Frauenärztin bestätigt: Schwangerschaftsvergiftung. Die Geburt musste sofort eingeleitet werden, per Kaiserschnitt. Ein Anfang mit Schrecken, die Mutter fragte sich, ob die Vergiftung etwas mit ihrem Alter zu tun haben könnte, aber dieser Verdacht liess sich nicht erhärten. Ihren zweiten Schock erlebte Nicole Suter etwas später: «Dass es mit Kind kein Zurück mehr gibt zum Geordneten und rundum Planbaren. Das zu akzeptieren fiel mir am Anfang sehr schwer. Ich konnte ja so lange so vieles selber bestimmen. Vielleicht haben jüngere Mütter diesbezüglich einen
Besonders in den europäischen Ländern pflegte man eher spät zu heiraten, was eine Form der Geburtenkontrolle war. So tief wie das Heiratsalter 1971 sank, nämlich auf 24 Jahre bei den Frauen, auf 26 bei den Männern, das gab es in der Schweiz zuvor seit dem 16. Jahrhundert nicht.
«Wir haben immer ein Ideal vor Augen.»
Späte Mütter stehen auch unter Verdacht, egoistisch zu sein …
… das ist Unsinn. Aber so widersprüchlich ist unsere Gesellschaft: Wir wollen liberal und pluralistisch sein und suchen doch ständig nach der «richtigen» Form. Vielleicht um uns zu versichern,
dass wir selbst die «richtigen» Entscheidungen getroffen haben. Damit entwerten wir aber ständig andere Lebensformen. Davon leben ganze Zeitungsrubriken. Das sieht man übrigens auch gut bei der kindlichen Entwicklung: Wir glauben an die Losung «jedes Kind ist anders!» – und gleichzeitig werden ständig neue Normen kindlicher Entwicklung gesucht.
Für Nicole Suter ging mit Mia-Yoko der Kinderwunsch doch noch in Erfüllung.
Vorteil.» Auch daran, dass sie jetzt zumindest vorübergehend von ihrem Partner abhängig war, musste sie sich erst gewöhnen: «Viele meiner Gedanken kreisten anfangs darum, wie ich mich selber
Kann das einem als Eltern nicht egal sein?
Nein, denn gerade wenn das Kind noch ganz klein ist, ist man als Mutter und Vater besonders verletzlich. Wichtig wäre also, dass Elternschaft gesellschaftlich bestätigt und anerkannt wird – und zwar in ihren verschiedenen Formen. Wir haben ja immer ein Ideal vor Augen oder einen statistischen Durchschnitt. Wenn uns die Geschichte in diesen Belangen etwas lehrt, dann das, dass die Familie ein ausgesprochen vielgestaltiges Phänomen ist – und es immer war. Eine Anerkennung dieser Formenvielfalt heute würde
wieder zurückgewinnen könnte und den Wiedereinstieg in den Beruf schaffen würde.» Sie hats geschafft, heute arbeitet Suter drei Tage pro Woche bei einem grossen Galeristen. Dass es aber immer noch so schwierig sein würde, einen Teilzeitjob zu finden, damit hatte sie nicht gerechnet. Es hätte sie – jetzt, wo der richtige Partner da war – aber auch nicht vom Wunsch eines eigenen Kindes abhalten können.
bedeuten, dass es ausreichend Betreuungseinrichtungen gibt für diejenigen, die sie nutzen wollen oder müssen, dass die Arbeitswelt familienfreundlich ist und die Schulen erwerbstätigkeitsfreundlich. Eltern, die nicht dauernd das Gefühl haben, sie würden es falsch machen, sind entspannter. Unabhängig vom Alter.
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Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
FRAU DER WOCHE
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«SUPERTALENT» JULIA STAR
«Es war wie ein Traum, der in Erfüllung ging» Selbstbewusst Am 24. Oktober findet die MissHandicap-Wahl in Bern statt. Dem Wettbewerb stellt sich auch Cindy Gadola (31). Sie ist seit einem Autounfall am 25.Dezember 2008 vom Hüftknochen an abwärts querschnittgelähmt. «Manchmal starren sie, als käme ich vom Mars», sagt die Zürcherin. Mit der Teilnahme bei der Wahl will sie Verständnis für Menschen mit einer Behinderung wecken.
Bilder Blazenka Kostolna, colourpress, Silvano de Matteis/misshandicap.ch, Ahmad Al-Rubaye/AFP
MANN DER WOCHE
Humanitär Muntazer al-Zaidi (30) will in Genf eine Stiftung für zivile Opfer des Irakkriegs gründen. Der irakische Fernsehjournalist ist seit dem 14. Dezember 2008 weltbekannt, als er während einer Medienkonferenz in Bagdad seine Schuhe in Richtung des damaligen US-Präsidenten George W. Bush warf. Seit Mitte September ist der Schuhwerfer auf freiem Fuss und vergangene Woche als Tourist in die Schweiz gereist.
Julia Maria Sakar (13) aus a Bäch SZ hat sich bei der RTL-Show «Das Supertalent» gegen 37 000 Tänzer, Artisten, Models und Sänger durchgesetzt. Als eine von nur 50 Künstlern wird sie in der noch bis Ende November dauernden dritten Staffel der Castingsendung singen. Sie hofft unter ihrem Künstlernamen Julia Star auf den grossen Plattenvertrag.
Wie hast du die Auftritte der anderen erlebt?
Wie hast du deinen Auftritt bei der Aufzeichnung für die RTL-Show «Das Supertalent» erlebt?
Und weshalb hast du dich für RTL entschieden?
Meine Mutter und ich haben dem Anlass in Wiesbaden (D) den ganzen Tag entgegengefiebert. Dann stand ich auf einer Bühne vor 1500 Leuten. Das war ein megasuper Gefühl. Es war wie ein Traum, der in Erfüllung ging.
Ich konnte nicht alle sehen. Aber es gab alle möglichen Darbietungen – darunter auch Stripperinnen. Wieso wolltest du bei «Supertalent» mitsingen?
Ich schaute mir die Sendung letztes Jahr an und dachte: Es wäre cool, mich anzumelden. Denn vor so einem grossen Publikum aufzutreten, ist eine gute Übung.
Bei anderen Sendern muss man mindestens 16 Jahre alt sein. Der älteste «Supertalent»-Teilnehmer war übrigens 95 Jahre alt. Was erhofftst du dir von der Teilnahme?
Zuerst einmal möchte ich mega gern in den Final kommen. Dass ich mich gegen 37 000 Konkurrenten durchsetzte, ist schon mal sehr gut. Ich hoffe, einen Plattenvertrag zu erhalten. Dank dem Auftritt sang ich am 17. Oktober in Würzburg bei den schönsten Mannequins Deutschlands und erhielt weitere Engagements.
«Angst vor Bohlen hatte ich nicht, aber Respekt.» Was hast du gesungen?
«Footprint in the Sand» der 22-jährigen Britin Leona Lewis. Aber ich weiss weder, wann mein Auftritt ausgestrahlt wird noch ob ich mich für den Halbfinal qualifiziert habe, der Ende November live stattfindet. Hattest du keine Angst vor den Sprüchen des Jurors Dieter Bohlen?
Angst nicht, aber Respekt. Er meinte zu meinem Auftritt: «Alle Achtung!»
Ein Sieg bringt 100000 Euro. Was würdest du damit machen?
Die Gewinnsumme darf nur für schulische Zwecke verwendet werden. Das habe ich anfangs nicht gewusst. Wer ist dein Vorbild?
Christina Aguillera Wieso?
Sie hat eine Superstimme, sieht super aus und nimmt keine
Drogen. Ich möchte den gleichen Weg gehen. Wie bringst du Schule und Show unter einen Hut?
Das ist nicht so schwierig. Ich gehe in Wollerau SZ in die Schule und kann mich gut organisieren. Meine Mutter managt mich.
Und nach der Schule lancierst du deine Sängerkarriere?
Wir planen nichts. Das dauert ja noch ein Weilchen. Deine Mutter ist Heilerin und Hellseherin. Was sagt sie für deine Karriere voraus?
Sie meinte, dass ich eine Superkarriere haben werde. Mehr wollte sie nicht sagen. Man soll sich überraschen lassen und nicht alles voraussehen wollen. Du trittst als Julia Star auf. Wie bist du auf diesen Künstlernamen gekommen?
Überall, wo ich gesungen habe, hiess es, ich sei schon ein Star. Als ich einmal bei einer Gesangsschule vorsang, meinte der Lehrer, ich könne singen und benötige keine weitere Ausbildung. Wie kommt das?
Ich singe, seit ich mich erinnern kann. Schon als Baby habe ich erste Versuche unternommen. Allerdings bestand das nur aus Blablabla. Vor vier Jahren habe ich erstmals eine Platte aufgenommen. Und welches Lied singst du am liebsten?
Whitney Houstons «I Will Always Love You». Mir gefällt, wie der Song langsam beginnt und am Schluss so richtig abgeht. Interview Reto E. Wild
www.julia-star.com
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Neuland für Mutzen und Wärter
Im neuen Berner Bärenpark ist Leben eingekehrt. Das Bärenpaar Finn und Björk ist eingezogen. Am Wochenende folgt das grosse Eröffnungsfest. Für Bärenwärter Walter Bosshard ein Jahrhundertereignis. Eines, das ihn zwar freut. Aber eines, das er auch gelassen nimmt.
D
er 54-jährige Berner Walter Bosshard lehnt sich zurück und lächelt breit. Bosshard ist Tierpfleger. Nicht irgendein Pfleger. Auf seinem Namensschild steht «Bärenwärter». Er ist für den neuen Bärenpark und den alten Berner Bärengraben zuständig. Nach dem Spatenstich im Januar 2008 kommt es nach gut eineinhalb Jahren Bauzeit zum langersehnten Durchbruch zwischen dem alten Graben und dem neuen Park. Am Donnerstag wird der Park offiziell eröffnet und am Sonntag mit einem grossen Volksfest der Bevölkerung übergeben. Ein paar hundert Mal wurde Bärenwärter Bosshard gefragt, wann die beiden Bären ihre Tatzen in das neue Gehege setzen würden. «Ich weiss nicht, wann es so weit ist», sagte er ebenso oft. Vor einer Woche war es so weit. Im Tierpark Dählhölzli, nur wenige hundert Meter Luftlinie vom neuen Bärenpark entfernt, wurde ein skandinavisches 250 Kilogramm schweres Braunbärenpaar narkotisiert. Der bald 4-jährige Bär Finn und die bald 9-jährige Bärin Björk wurden in Transportkisten gehievt und hinübergefah-
ren in ihre neue Heimat am Hang neben der Nydeggbrücke mit bester Aussicht auf die Aare und die Berner Altstadt. Wie das Paar auf den Gehegewechsel reagieren würde, war für niemanden abschätzbar. Auch nicht für Bärenwärter Bosshard, der sich nun erst einmal mit den Charakteren seiner neuen Schützlinge auseinandersetzen muss. Die Nachfolge der beiden in der alten Bärenanlage im Tierpark Dählhölzli treten übrigens die Jungbären Mischa und Mascha aus den Wäldern Ussuriens an. Sie waren das Gastgeschenk des russischen Präsidenten Dimitri Medwedew und seiner Frau Swetlana anlässlich ihres Staatsbesuchs in der Schweiz.
Eine Ära geht zu Ende Bosshard ist ein Mann von schier klischeehaftem Berner Gemüt. Weder die Angewöhnung an «seine» neuen Bären noch die fiebrige Stimmung wegen der Parkeröffnung machen ihn nervös. Er dreht sich bedächtig eine Zigarette und berichtet dabei seelenruhig vom «Jahrhundertereignis». Die Tat-
Walter Bosshard vor dem neuen Berner Bärenpark.
sache, dass die Realisierung des Parks von einem mächtigen Hin und Her mit Projektabänderungen, Fehleinschätzungen und stetig steigenden Kosten begleitet war, liess und lässt ihn kalt. «Ich habe das ganze Wirrwarr nur als Zeitungsleser zur Kenntnis genommen», sagt er. Die Kosten für die Anlage dürften von budgetierten 14,5 Millionen Franken im schlimmsten Fall auf 23,6 Millionen Franken steigen. Grund für
die Mehrkosten soll der instabile Hang am Aareufer sein. Viel wichtiger ist Bosshard nämlich, dass der Park nun Realität und der bewohnte Bärengraben definitiv Geschichte ist. «Wenn Bern eine moderne Stadt sein will, dann kann sie den Bärengraben wohl als historisches Denkmal präsentieren, aber sicher nicht mehr als Ort, wo Bären gehalten werden.» Mit dem neuen Bärenpark könne er
MENSCHEN BÄRENGRABEN aus h u Z s e u ne
Bärenmännchen Finn (vorne) und Bärin Björk, hier noch im Dählhölzli, vor dem Umzug in den Bärenpark.
Der berühmte Bärengraben, hier 1953, hat ausgedient.
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Publireportage
Warum der Dacia so revolutionär günstig ist
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eit einigen Tagen sorgt ein Film im Schweizer Fernsehen für Furore. Zu sehen sind Karl Marx, Che Guevara und Fidel Castro in einer Art Altersheim für Revolutionäre. Revolutionäre Energie versprühen sie allerdings nicht mehr. Stattdessen vertreiben sie sich ihre Zeit mit Computerspielen, Fernsehen und Faulenzen. Einzig Che Guevara schiesst beim Anblick seines Weggefährten Fidel Castro ein sentimentaler Gedanke durch den Kopf: „Mal wieder Zeit für eine Revolution.“ Marx erwidert: „Es sollte um die Bedürfnisse der Menschen gehen.“ An dieser Stelle schaltet der Werbespot unvermittelt in die Jetzt-Zeit: auf einen Dacia, der auf einem Marktplatz in der Schweiz steht. Aber was ist am Dacia so revolutionär? Dacia erfüllt, was Marx im Film fordert: ein Auto, das ausschliesslich für die Bedürfnisse der Menschen gebaut ist. Robust. Mit viel Platz. Und weit unter dem, was Neuwagen normalerweise kosten. Weltweit wurden bereits über eine Million Dacias produziert. Autos werden so günstig wie nie zuvor. Eine kleine Revolution. Ein Blick hinter die Kulissen verrät, wie es Dacia gelungen ist, höchsten Qualitätsansprüchen zu genügen und gleichzeitig so preiswert zu sein:
VERZICHT AUF EXTRAS Dacia verzichtet von vornherein auf unnötige Modellvarianten und auf überflüssige elektronische Extras. Das senkt nicht nur die Produktionskosten, sondern macht die Fahrzeuge extrem robust und zuverlässig. Drei Jahre Neuwagengarantie bis 100000 Kilometer sprechen für sich. TECHNOLOGIE-TRANSFER
Dacia greift in der Fertigung auf millionenfach bewährte Entwicklungen von Renault zurück.
„Mal wieder Zeit für eine Revolution.“ Das gilt zum Beispiel für Türgriffe und Lenkräder. Aber auch für die modernen Renault Motoren. LOKALE PRODUKTION Bis zu 90% der Zulieferer von Fahrzeugkomponenten sind in der Region angesiedelt. Die kurzen Wege halten die Transportkosten niedrig. EFFIZIENTE FERTIGUNG Alle Werke
sind auf dem neuesten Stand und ermöglichen eine optimale Produktion: Sämtliche Modelle können schnell und zuverlässig an einem Fliessband produziert werden – bis zu 60 Stück pro Stunde.
„Es sollte um die Bedürfnisse der Menschen gehen“, so Karl Marx im Film.
„Ich brauche ein Auto, das mich von A nach B fährt – ohne Luxus“, Fritz Hoffmann, Nussbaumen.
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baut das Dacia Händlernetz auf den St r u k t u ren des Renault
Abgebildete Modelle (inkl. zusätzlicher Ausstattungen): Dacia Logan MCV 1.6 16V 104 PS, 1 598 cm 3, 5-türig, Treibstoffverbrauch 7,5 l/100 km, CO 2-Emissionen 178 g/km, EnergieeffizienzKategorie C, Fr. 17 200.–; Logan MCV 1.4 75 PS, 5-türig, Fr. 12 900.–; Dacia Sandero Lauréate 1.6 87 PS, 1 598 cm 3, 5-türig, Treibstoffverbrauch 7,2 l/100 km, CO 2-Emissionen 170 g/km, Energieeffizienz-Kategorie D, Fr. 14 000.–; Sandero 1.2 75 PS, 5-türig, Fr. 9 900.–. Garantie: 36 Mt./100 000 km (was zuerst eintritt).
„Ich sehe nicht ein, beim Auto für das Image draufzuzahlen“, Maya Beyeler-Weber, Watt.
„Ich kann meine Golfausrüstung im Kofferraum lassen und hab immer noch genug Platz für alles andere“, Adrian Thomann, Seuzach.
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MENSCHEN BÄRENGRABEN
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
besser hinter seiner Aufgabe stehen. «Eine Erleichterung», sagt Bosshard. Glücklicherweise musste das Bärenpaar Finn und Björk nie ein Dasein im alten Bärengraben fristen. Bereits im Tierpark Dählhölzli stand ihnen ein ansehnliches Gehege mit Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung, die das Paar offenbar auch für intime Momente genutzt hat. «Letztes Jahr war Finn noch nicht ganz so weit. Aber dieses Jahr hat er sich mit Björk gepaart», weiss Fritz Dellenbach, Obertierpfleger im Tierpark Dählhölzli. Ob Björk trächtig werde, könne man allerdings noch nicht sagen, weil es bei Braunbärinnen sehr lange dauern könne, bis sich eine Eizelle einniste, erklärt er. Vorderhand erkunden Finn und Björk noch zu zweit ihre rund 6000 Quadratmeter grosse neue Spielwiese. Da gibt es
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Berner Bär: Sagen und Fakten
«Finn hat sich dieses Jahr mit Björk gepaart.»
Die Herkunft des Namens der Stadt Bern ist nicht restlos geklärt. Eine Sage erzählt von Berchtold von Zähringen, der die Stadt 1191 gegründet hat. Er soll verkündet haben, sie nach dem Tier zu benennen, das er als Erstes im nahen Wald erlegt. Verbrieft ist dagegen, dass 1513 siegreiche Berner von der Schlacht von Novara heimkehrten und einen Bären mitbrachten. Dieser wurde im ersten Bärengraben am heutigen Bärenplatz gehalten. Aus städtebaulichen Gründen wurde 1764 und 1825 der Bärengraben an anderen Standorten erstellt, bis 1857 der «heutige» Bärengraben eröffnet wurde. Bis Mitte der 1980er-Jahre gab es in Bern
offiziell die «Bärenmetzgete». Bären aus dem Graben, die man keinem Zoo vermitteln konnte, wurden geschlachtet und verspeist. Von ausländischer Herkunft waren diejenigen freien Bären, die seit 2005 in der Schweiz gesichtet wurden. Gemäss Bundesamt für Umwelt war JJ2, in den Medien Lumpaz genannt, im 2005 nach über 100 Jahren der erste Bär, der in die Schweiz einwanderte.
www.migrosmagazin.ch Bären, Löwen und Co.: Das spannende Quiz zu den bekanntesten Wappentieren.
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MENSCHEN BÄRENGRABEN
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
drei Höhlen zu erschnuppern und zwei junge Wäldchen zu entdecken. Ein Bad, das sich über die ganze Parklänge erstreckt und mit Aarewasser gefüllt ist, bietet den Bären die Gelegenheit, ihren Zuschauern sehr nahezukommen, wenn sie das wollen. Es dürfte nicht allzu langedauern,bisFinn«erlickt», dass er wunderbar verdatterte Zuschauergesichter produzieren kann, wenn er sich nur wuchtig genug ins Becken wirft. Für die artgerechte Ausstattung der Anlage hatten der Schweizer Tierschutz sowie die Fachstelle Wildtiere Beraterfunktionen übernommen. «Der neue Park passt genau zu den modernen Anforderungen der Tiere, wie auch der Menschen», sagt Bärenwärter Bosshard. Im Gegensatz zu früher wolle man heute nämlich keine Wildtiere mehr ausstellen, sondern es den Zuschauern ermöglichen, das Tierverhalten in einer naturähnlichen Umgebung zu erleben.
Das Publikum erhält einen besseren Einblick
Entsprechend wird sich auch Bosshards Aufgabengebiet verändern: «Nach wie vor werde ich mich primär um das Wohlergehen der Tiere kümmern. Daneben werden wir aber vermehrt Besucherführungen anbieten, die natürlich auch organisiert werden müssen.» Gleich bleibt, was sich Bosshard als Bärenwärter in Bern sowieso schon gewohnt ist: Er arbeitet unter Dauerbeobachtung. «D Bärner hei eifach Fröid a ihrne Mutze», sagt er. Die Identifikation mit dem lebendigen Wappentier sei gross und entsprechend auch die Verantwortung, die man als Pfleger dieser Tiere trage. «Aber es ist eine schöne Verantwortung.» Texte Beat Matter Bilder Severin Nowacki
Das Eröffnungsfest am 25. Oktober dauert von 9.30 bis 18 Uhr und findet rund um den Bärengraben statt. www.baerenpark-bern.ch
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Die kreativen Köpfe hinter dem Bärenpark
Architekt Silvio Ragaz musste immer wieder umdenken.
Die Landschaftsarchitekten Beatrice Friedli und Hans Klötzli.
Künstlerin Sibylla Walpen verband das Nützliche mit dem Schönen.
Viele Ideen gingen baden
Das direkte Ein Tarnnetz Nebeneinander um den Park
Der Berner Architekt Silvio Ragaz des Architektenbüros Matti Ragaz Hitz musste seine ursprünglichen Ideen neu überdenken. «Im Konzept sahen wir vor, den Bärengraben zumindest teilweise den Menschen zugänglich zu machen», erklärt Ragaz. Während der Sommermonate hätten die Bären vom Bärenpark einen Zugang zum grossen Bärengraben passieren können. In einem unterirdischen Bereich sollten die Zuschauer die Bären durch Glasscheiben beobachten können. Im Winter wäre der grosse Graben zur Eislauffläche umfunktioniert worden. Aus Spargründen beliess man dann aber den grossen Graben in seinem jetzigen Zustand. Er wird als Notunterkunft für die Bären benützt. Schliesslich entschied die Stadt Bern, den kleinen Graben zu einem Ausstellungs- und Veranstaltungsort umzufunktionieren. «Wir haben daraufhin zwei alte Bärenställe verbunden und zu einem Laden umgebaut. Das war es, was von den Ideen übrig blieb», so Ragaz.
«Der Löwenanteil am neuen Bärenpark ist Landschaftsarchitektur», sagt Beatrice Friedli. «Es war eine ganze Menge Denk- und Bauarbeit notwendig, damit man nach der Realisierung das Gefühl hat, es sei gar nichts gebaut worden.» Und genau das war die Idee der Berner Landschaftsarchitektin Friedli und ihrem Partner Hans Klötzli: «Es war unser Ziel, das unmittelbare Nebeneinander der Stadt, ihrer Bevölkerung und der Bären mit dem Park zu thematisieren», führt Friedli aus. Um dies zu erreichen, wurde die Hangfläche abgesenkt. Der Beobachter wandelt somit auf zwei Seiten des 6000 Quadratmeter grossen Parks gewissermassen auf den Begrenzungsmauern und betrachtet die Bären wie früher im Bärengraben aus der Höhe. «Für den Besucher wird es besonders attraktiv sein, unten auf der neuen Promenade an der Aare zu stehen und nur durch ein brusthohes Glasgeländer von den badenden Bären getrennt zu sein», schwärmt Hans Klötzli.
Die Vögel am Fluss sollen nicht gegen das gläserne Geländer knallen, das den Bärenpark zur Aare hin abtrennt. Ein Fall für die Berner Künstlerin Sibylla Walpen. «Aus Vogelschutzgründen war es nötig, die Glasbrüstung zu bedrucken. Und zudem wollten wir verhindern, dass die Bewohner und Besucher der Altstadt von der Sichtbetonmauer, die den Park nach oben hin begrenzt, geblendet werden. Also war es meine Aufgabe, das Nützliche mit dem Schönen zu verbinden», erklärt Walpen. Weil sich der Park in die Umgebung integriert und weil die Bären sich künftig im Gehölz verstecken können, wenn sie sich dem Publikum nicht zeigen wollen, kam Walpen auf die Idee des Camouflagemusters. «Als Siebdruck auf der Glasbrüstung und als Relief auf den Begrenzungsmauern entsteht nun der Eindruck, als läge ein feines Tarnnetz um den Park», sagt sie. Tatsächlich führen die feinen Erhöhungen des Reliefs an den Mauern dazu, dass das gleissende Hell des Sichtbetons gebrochen wird.
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DER HAUSMANN
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
Ich kanns jetzt! Leider
Am Vortag hatten die Zürcher Landfrauen den Maurer Ueli zu Gast, keinen Geringeren, und ich hätte ihn zu gern gefragt, ob er das mit der Kuh und dem Muni wirklich ernst gemeint oder nur das Kalb gemacht habe, als er begründete, weshalb für die Kinderbetreuung einzig Mütter in Frage kämen: «Zum Kalb schaut ja auch die Kuh und nicht der Muni.» Und natürlich hätte mich auch ein bisschen der Hafer gestochen, ob nun der Herr Bundesrat besser zöpfle oder ich, aber eben: Ihn habe ich um einen Tag verpasst. Item. Ich
also die Schoss angezogen (für meine Berner Verwandtschaft: «Schöibe»), und los gings. Margreth, meine Lehrmeisterin, nahm mich dran. Schlag auf Schlag lernte ich Bürli, Schoggimäuse, Breitmuulfröschli und Bretzeln zu formen, Fünfkornbrote mit Röslein zu dekorieren, Prussiens und Speckbrötli zu backen und – jetzt kommts! – Hefeteig zu zöpfeln. Bekanntlich habe ich eineinhalb Bundesordner voller Rezepttipps erhalten, wie mein Zopf garantiert aufgehe, und er gerät, ebenso bekanntlich, immer noch flach.
Alles Variieren von Zutaten, Knettechnik, Ruhezeit und Backtemperatur war vergebens. Nun also Margreth: Die zeigt mir in zwei, drei Minuten, wie man statt eines flachen einen hohen Zopf flicht, zuerst mit zwei, dann mit vier, fünf und – obacht! – mit sechs Strängen… Und wissen Sie, was? Ich habs geschnallt! Im Hand-, nein im Strangumdrehen! Einzig daran hatte es also gelegen: am Zöpfeln. Himmel, kann es sein, dass ich tausend Hinweise erhielt, mir aber niemand eine schlüssige Anleitung zu richtigem Flechten geschickt hat?! – «Wo hast du denn den her?», fragt meine Liebste, als ich heimkomme, und will nicht glauben, dass ich den perfekten Zopf, den ich mitbringe, selber gemacht habe. Doch am folgenden Samstag sieht sies in der Küche mit eigenen
Augen, und weil Margreth mir eine Broschüre mit tubelisicheren Zeichnungen geschickt hat, muss ich mich nicht mal zum WK anmelden, den sie mir angeboten hat. Ich kanns! Aber … hmm … soll ich nun wirklich die original Vatizüpfe, die seit Jahr und Tag flach ist, und zwar ’tami flach, plötzlich comme il faut flechten, als stammte sie aus der Bäckerei? Was denken die Kinder? Und was denkt sich Goggi selig, meine Grossmutter, die ihrer Lebtag flach zöpfelte und von der ich es gelernt habe? Sie war mein haushälterisches Vorbild. Und sie formte ihre Züpfe schluderig – ungeduldig, wie sie war. Eine Frau, die wäh-
«Im Herzen bin ich auch eine Landfrau.» rend des Zweiten Weltkriegs als berufstätige Witwe zwei Kinder grosszog, mochte keine Zeit verlieren. Tue ich ihr nun unrecht, wenn ich plötzlich Züpfen backe, die wie richtige Züpfen aussehen? Welch Dilemma. Fast wünschte ich, ich hätte es nicht gelernt. Bänz Friedli lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern in Zürich. Nächste Lesung des Hausmanns: 22. 10., Davos Platz. Diskutieren Sie mit auf www.migrosmagazin.ch
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BILD DER WOCHE
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
FRAGE DER WOCHE
Wie wirken sich Kopfbälle im Fussball auf das Hirn aus?
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SÜDAFRIKA, WIR KOMMEN!
Antwort: Man geht davon aus, dass ein Profispieler durchschnittlich 800 bis 1000 Kopfbälle pro Saison ausführt. Dabei kann es laut Sportmedizinern zu sogenannten leichten Schädel-Hirn-Traumata kommen. Folgen davon können Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen und Koordinationsprobleme sein. Bei sehr harten Zusammenstössen kann es zudem zu Schleudertraumata kommen. Das junge Gehirn reagiert besonders sensibel auf Krafteinwirkungen, deshalb warnt der Schweizer Fussballverband (SFV) Kinder davor, allzu oft Kopfbälle zu schiessen, auch wenn das Gewicht der benutzten Bälle geringer ist (normal 400 g, bei Kindern 250 g). Die Idee von Sportmedizinern, bei Jugendlichen ein gepolstertes Stirnband einzuführen, wie das FCZ-Haudegen Hannu Tihinen praktiziert, stösst beim SFV auf Zustimmung.
ZITAT DER WOCHE
Bilder Georgios Kefalas/Keystone, Shawn Thew/Keystone
«Seit ‹Roger & Me› haben alle Schiss, in einem meiner Filme aufzutauchen.»
US-Dokumentarfilmer Michael Moore (55) in einem Interview mit der «Berner Zeitung». Sein neuester Film «Capitalism: A Love Story» rechnet mit dem Kapitalismus und dem Finanzsystem ab.
Die Schweizer Nati im WM-Rausch! Trainer Ottmar Hitzfeld und Verteidiger Philippe Senderos liegen sich nach dem entscheidenden 0:0 gegen Israel im Basler St.-Jakob-Park in den Armen. Für beide geht ein Traum in Erfüllung: Senderos, in seinem Club Arsenal nicht mal mehr auf der Ersatzbank, hat wieder eine Perspektive. Und Hitzfeld sammelte zwar schon unzählige Titel, war aber als Trainer noch nie an einer Fussball-Weltmeisterschaft. Die kleine Schweiz qualifiziert sich zum vierten Mal in Folge für ein grosses Fussballturnier. Die WM findet vom 11. Juni bis am 11. Juli 2010 statt.
30 | Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
Ueli Maurer, Sie sind nun bald ein Jahr im Bundesrat. Wie gefällt es Ihnen in Bern?
Ich bin daran, mich an Bern zu gewöhnen. Der Mentalitätsunterschied zu Zürich ist sehr gross. Das mag mit der Verwaltung zusammenhängen. Ich fühle mich noch nicht wirklich wohl. Wie äussert sich das?
Die Berner sind in der Regel weniger direkt als die Zürcher. Bern ist gemächlicher. Das ist weder gut noch schlecht, aber gewöhnungsbedürftig. Gut gefällt es mir in meinem Departement. Können Sie Ihre Art der Führung in Ihr Departement einbringen?
Es spielt immer eine Rolle, wie hoch man die Erwartungen setzt. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich mit den drei Stichworten offen, ehrlich und transparent arbeiten will, also ohne grosse Leitbilder. Da sind wir auf gutem Weg, denn inzwischen teilen mir die Mitarbeiter gemachte Fehler mit. Wir haben eine Diskussionskultur, die es vorher so offenbar nicht gegeben hat. Ich muss versuchen, bei den 12 500 Festangestellten des VBS und den jährlich 150 000 WK-Soldaten für eine positive Grundstimmung zu sorgen. Wie wollen Sie das umsetzen?
Ich besuche die Truppen relativ häufig und rede mit den Soldaten und den Kadern. Dabei habe ich von Anfang an versucht, die Vision von der besten Armee der Welt rüberzubringen. Ich weiss, darüber lachen die einen. Wie soll denn die beste Armee der Welt aussehen, wenn man gleichzeitig sparen muss?
Es beginnt im Kopf: Man muss sich mental darauf einstellen, dass man die Besten sein will – genauso wie beim Skifahren. Vergangene Woche ist durchgesickert, dass Sie gar keine Kampfjets wollen. Stimmt das?
In der Bundesratssitzung vom vergangenen Mittwoch haben wir dazu noch nichts entschieden.
Tatsache ist, dass die Tiger das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben. Die Luftwaffe braucht einen Teilersatz. Was kostet uns dieser? Die ursprünglich geplanten 22 Flugzeuge sollen laut «Sonntag» sieben Milliarden Franken verschlingen.
Ich weiss nicht, woher die Zeitung diese Zahl hat. Die Beschaffung würde 2,2 Milliarden Franken kosten. Rechnet man die Lebensdauer der Flieger dazu, sind es nach derzeitigem Kenntnisstand aber wohl noch mehr als die sieben Milliarden Franken.
Sie sagen, dass das VBS beim Sparen die Schmerzgrenze überschritten hat.
Ja, nur schon um unseren Materialbestand zu halten, benötigen wir mittelfristig jährlich eine halbe Milliarde Franken mehr als
heute. Voll ausgerüstet ist gegenwärtig nur ein Drittel der Armee. Ein Beispiel: Wenn wir das WEF in Davos sichern, kommt sämtliches Übermittlungsmaterial der Armee zum Einsatz. Durch die diversen Sparübungen zog man uns in den letzten zehn Jahren dreieinhalb Milliarden Franken ab, während grosse Nationen aufgerüstet haben.
Bewusstsein der Bevölkerung ist. Wir müssen eine Krisenkommunikation aufbauen, um zu zeigen, was die Folgen des Sparkurses sein könnten. Und wir müssen gleichzeitig unsere Leistungen sichtbarer machen: Ohne die Armee können wir keinen Grossanlass durchführen. Sie hilft bei Katastrophen, bewacht Botschaften, unterstützt die Polizei bei Staatsbesuchen.
Und woher soll die Schweiz diese halbe Milliarde nehmen?
Braucht es Auslandeinsätze?
Sie entspricht 0,8 Prozent der Bundesausgaben, so viel müsste uns die Sicherheit wert sein.
Sie vertreten das relativ leidenschaftslos, als ob Sie mit jedem Entscheid problemlos leben könnten.
Ich kämpfe schon (lacht und zögert dann). Wir benötigen das Geld. Darüber spreche ich täglich. Aber es braucht drei, vier Jahre, bis das im
Sie sind Teil unseres Verfassungsauftrags. Allerdings hat das Parlament widersprüchlich reagiert, den Ausland-WK, Atalanta und die Änderung des Militärgesetzes abgelehnt. Das hat zu einer Orientierungslosigkeit geführt. Die Diskussion im Parlament hat gezeigt, dass es solidarisch sein will, aber mehr im humanitären Bereich und nicht mit Waffen. Ich versuche nun, einen breiten Konsens zu schaffen.
«Bei uns fliegt es, rattert es, schiesst es» Nach bald einem Jahr im Bundesrat zieht Ueli Maurer Bilanz: Der Sport- und Verteidigungsminister sagt, warum die Armee am Anschlag ist, was seine SVP falsch macht und warum er neun Velos im Keller stehen hat.
INTERVIEW BUNDESRAT UELI MAURER
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Ueli Maurer
Mit 23 Geschäftsführer von Volg, mit 28 Hinwiler Gemeinderat, mit 30 Hauptmann der Schweizer Armee, mit 41 Nationalrat, mit 45 Präsident der SVP Schweiz: Bauernsohn Ueli Maurer (58) hat sich nach dem KV und einem Buchhalterdiplom kontinuierlich nach oben gearbeitet. Seine Karriere wurde am 10. Dezember 2008 mit der Wahl in den Bundesrat gekrönt. Heute ist der sechsfache Vater Chef des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Maurer wohnt unter der Woche in Münsingen BE und am Wochenende bei seiner Familie in Hinwil ZH.
Wo könnte die Schweiz ihr Know-how im Ausland einbringen?
Ich denke an die Sanität oder an die Tradition unserer humanitären Hilfe. Wir sind zudem das Wasserschloss Europas und könnten uns weltweit als Wasserexperten einsetzen. Die Schweiz muss bei den Auslandeinsätzen ein Profil bekommen. Wenn wir aber ein Jahr lang über den Einsatz von 15 Soldaten im Golf von Aden diskutieren, ist das ineffizient. Ihnen merkt man an, dass Sie sich gut eingelebt haben.
Das VBS ist das interessanteste Departement. Hier arbeiten am meisten Leute. Mir gefällt das Handfeste: Wir bewegen Flugzeuge und Panzer, wir haben Pferde und Hunde. Das ist etwas zum Anfassen. Sozialversicherungen sind auch spannend. Nur muss man sich dort durch Papierberge kämpfen. Bei uns fliegt es, rattert es, schiesst es. Wie sieht Ihr Alltag aus?
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INTERVIEW BUNDESRAT UELI MAURER
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
Letzte Woche traf ich an der Uni Bern junge Offiziere, tags darauf Vertreter der SVP Münsingen, am Mittwoch war ich am Fussball-Länderspiel gegen Israel. Am Samstag war ich beim Fussballspiel meines jüngsten Sohnes. Und am Sonntag besuchte ich das Rütlischiessen. Stehen Sie noch immer jeden Tag um fünf Uhr auf?
Ja.
Geht das mit der Zeit nicht an die Substanz?
Ich weiss nicht, warum ich länger im Bett bleiben sollte (lacht). Ich stehe seit 30 Jahren um diese Zeit auf, jetzt habe ich damit angefangen, mit dem Velo ins Bundeshaus zu fahren. Heute Morgen hat es sich allerdings nicht gelohnt: Ich war von oben bis unten schmutzig und musste Trainer und Schuhe im Lavabo waschen. Ist Velofahren der einzige Sport, den der Sportminister ausübt, oder gehen Sie auch joggen?
Ich habe ein künstliches Hüftgelenk und sollte deshalb nicht mehr joggen. Aber Velofahren geht problemlos. Jetzt beginne ich ein wenig mit Krafttraining für die Oberarme, die ich beim Langlaufen im Winter einsetzen werde. Wöchentlich bin ich – je nach Wetter – vier bis acht Stunden sportlich unterwegs. Als Bundesrat können Sie nicht immer machen, was Sie wollen. Beim Staatsbesuch des russischen Präsidenten Medwedew zierten Sie sich offenbar, beim Empfang teilzunehmen.
Es stimmt, bei Förmlichkeiten ist es mir nicht wohl. Und es ist amüsant, wenn das beim Gegenüber auch der Fall ist. Nun weiss ich aber, wie das funktioniert und werde mich das nächste Mal sicherer fühlen. Klar, Formalitäten und Rituale gehören zur Gesellschaft. Und es gibt auch Rituale, die mir durchaus gefallen. Zum Beispiel?
Die Fahnenübergabe im Militär oder die Nationalhymne singen. In meiner kurzen Zeit als Bundesrat habe ich die Nationalhymne be-
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stimmt schon 200-mal gesungen. Diese Festakte gefallen mir. Wie ist die Stimmung im Bundesrat?
Gut!
Wirklich?
Ich bin erst seit Kurzem dabei. Sicher, wir singen nicht unbedingt miteinander. Aber sonst haben wir es gut. Es gibt jene Spannungen, die entstehen, wenn mehrere Alphatiere an einem Tisch sitzen. Aber das ist nichts Aussergewöhnliches. Die Stimmung ist nicht so schlimm, wie sie in den Medien dargestellt wird. Aber sie ist bestimmt verbesserungsfähig. Ist die Zusammensetzung des Bundesrates für Sie in Ordnung?
Da habe ich nichts zu bestimmen. Wenn ich den Bundesrat selbst wählen könnte, würde er anders aussehen (lacht). Dann wären wahrscheinlich nur sechs Kollegen von mir dabei. Nein, im Ernst, mir ist klar, es braucht eine Mischung. Und die jetzige ist nicht so schlecht. Derzeit werden die Plakate zur Abstimmung über die Minarett-Initiative heftig diskutiert. Was halten Sie davon?
Zu den Plakaten will ich mich nicht äussern. Das ist Sache der Initianten. Grundsätzlich ist die Meinungsäusserungsfreiheit ein hohes Gut in unserem Staat. Wir müssen sie bewahren, ob einem die Meinung passt oder nicht. Und wir müssen aufpassen, dass politische Meinungen nicht zu einer versteckten Zensur führen. Befürchten Sie nicht, dass die Schweiz bei einem Ja zur Initiative von der arabischen Welt boykottiert wird?
Um die Meinungsäusserungsfreiheit zu garantieren, nehmen das viele in Kauf. Ich zitiere Voltaire, der gesagt haben soll: «Ich teile Ihre Meinung nicht. Aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie frei äussern dürfen.»
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem ersten Amtsjahr als Bundesrat?
Ueli Maurer findet das VBS das interessanteste Departement, in der Hauptstadt Bern fühlt er sich aber noch nicht wirklich wohl.
«Die SVP schwimmt auf einer vermeintlichen Erfolgswelle.» Ich bin von Natur aus jemand, der ungeduldig ist. Für gewisse Geschäfte braucht es zu lange, bis man entscheiden kann. Sie sind in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Gönnen Sie sich heute etwas, das Sie sich früher nicht leisten konnten?
Ich habe neun Velos. Neun?
Ja, sicher. Fahren können Sie nur eins.
Gleichzeitig, ja. Ich habe immer in Sportausrüstungen investiert und besitze deshalb auch rund zehn paar Ski. Und als Wochenaufenthalter habe ich eine schöne Wohnung in Münsingen gemietet. So viel Luxus ist mir schon fast unangenehm. Der grösste Luxus aber ist mein Mercedes mit Chauffeur, vom Bund zur Verfügung gestellt. Nur benützen Sie diesen Service den Sie als Bundesrat haben, nie.
Doch, doch ab und zu schon. Aber Sie haben recht: Oft lege ich den
Weg mit dem Velo oder mit dem öffentlichen Verkehr zurück. Der SVP werden Wählerverluste vorausgesagt. Was läuft da falsch? Fehlt der beste Mann, weil Sie im Bundesrat sind?
Das ist wahrscheinlich schon das Problem (lacht). Und die Lösung?
Glaubwürdigkeit ist in der Politik das höchste Gut. Wie beim Sport. Wenn eine Mannschaft, die wie ein Löwe gekämpft hat, verliert, gibt es trotzdem Applaus. Vielleicht fehlen bei der SVP momentan der bedingungslose Kampf und das konsequente Einstehen für die Idee. Die Partei schwimmt auf einer vermeintlichen Erfolgswelle. Das erinnert an eine Fussballmannschaft, die 2:0 führt und nicht mehr jedem Ball nachläuft. Plötzlich fällt das Anschlusstor. Interview Reto E. Wild Hans Schneeberger Bilder Ruben Wyttenbach Sonja Rychener
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36 | Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
Kampf den Stromfressern Moderne Haushaltsgeräte schonen das Klima. Ein Rundgang mit einem Experten durch einen Haushalt zeigt, wo sich Strom sparen lässt.
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ewappnet mit einem kleinen Gerät zur Energiemessung geht Armin Braunwalder durch die Wohnung der Familie Probst in Flüelen UR. Esther Probst und ihre beiden Söhne Pavel (12) und Etienne (8) folgen ihm gespannt. Bei dem Rundgang durch die 5½-Zimmer-Wohnung soll festgestellt werden, wie es mit dem Energieverbrauch bei Haushaltsgeräten bestellt ist. Wo gibt es Optimierungsmöglichkeiten? Wie und wo kann die vierköpfige Familie Strom und Geld sparen? Braunwalder ist Projektleiter für Öffentlichkeitsarbeit der SchweizerischenAgentur fürEnergieeffizienz,welchedieunabhängige Online-Suchhilfe www.topten. ch ins Leben gerufen hat. Hier findet der Konsument die energieeffizientestenProdukteundDienstleistungen (siehe Box). In der Küche nimmt Braunwalder als Erstes ein kleines ausgeschaltetes Radio-und-CD-Gerät unter die Lupe. Er misst den Stromverbrauch und eröffnet der verblüfften Esther Probst: «Für den Stand-by-Modus zeigt das Messgerät 4,7 Watt. Pro Jahr ergibt das einen fast so hohen Stromverbrauch wie fürs Staubsaugen.» Kühlschrank und Tiefkühler hingegen gehören zu den besten Energieeffizienzklassen A+ respektive A++. Dementsprechend niedrig ist deren Stromverbrauch im Vergleich zu alten oder schlechter klassierten Geräten. «Hier verhalten sich die Probsts vorbildlich.» Sprichts und eilt in den ersten Stock der Wohnung. Hier findet Braunwalder einen unscheinbaren Stromfresser: Obwohl im Standby-Modus, zieht die Hi-Fi-Anlage 16,7 Watt aus dem Netz. Stand der Technik seien heute Anlagen, die praktisch null Stand-by-Verbrauch hätten. «Hier heisst die Lösung schlicht: Stecker raus!» Besser
siehts im Büro der Familie Probst mit PC, Bildschirm, Drucker, Internet-Modem und einer TischLampe aus: Alle Geräte sind an einer Steckdosenleiste angeschlossen und werden bei Nichtgebrauch ausgeschaltet. Sonst würden diese Geräte 32 Watt brauchen. Verdikt: «Vorbildlich.»
Ein Musterhaushalt — aber nur fast
Die grosse Bewährungsprobe steht abernochaus:Waschmaschineund Tumbler verbrauchen besonders viel Strom. Erstere erhält ein «o.k.», beim Tumbler verdreht Braunwalder die Augen: «Ein alter Stromverschwender,Energieklasse C. HiergibtesheuteeinestromsparendeAlternative:Wärmepumpentumbler.» «Ich hänge 90 Prozent der Wäsche im Estrich zum Lufttrocknen auf», entgegnet Esther Probst. Und wenn wir uns einen neuen Tumbler anschaffen, werden wir uns bei Topten informieren», meint sie lächelnd. Bei einem Gerät jedoch bleibt Esther Probst standhaft: «Als ich vor 23 Jahren von zu Hause ausgezogen bin, schenkten mir meine Eltern einen kleinen Mio-StarStaubsauger. Er funktioniert immer noch – den behalte ich.» Fazit: «Wir haben es hier fast mit einem Musterhaushalt zu tun», erklärt Braunwalder. Es erstaune jedoch nicht, dass im Wartezustand «Stand-by» bei energetisch schlechten Geräten Verbesserungsbedarf bestehe. Gerade Fernseher, Video- oder DVDGeräte und Set-Top-Boxen fürs digitale Fernsehen, wie sie – im Gegensatz zur Familie Probst – in den meisten Haushalten zu finden seien, verschlingen so bis zu 250 kWh pro Jahr. «Hier liesse sich enorm viel Strom sparen», resümiert der Stromsparexperte. Text Christoph Petermann Bilder Tanja Demarmels
Esther Probst mit ihren Söhnen Pavel (r.) und Etienne lässt sich von Stromexperte Armin Braunwalder beraten.
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Wegen der veralteten Technik ist die Anlage ein Stromfresser im Haushalt.
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Mit einer Energiesparlampe ist die Deckenbeleuchtung bestens ausgerüstet.
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Der Tumbler hat eine schlechte Ökobilanz, doch die Waschmaschine ist o.k.
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PC, Drucker und Tischlampe werden bei Nichtgebrauch ausgeschaltet — vorbildlich!
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Diverse Geräte der Migros sind auf der unabhängigen Online-Suchhilfe topten.ch aufgelistet. Auf dieser Homepage findet der Konsument die energieeffizientesten Produkte und Dienstleistungen unterschiedlicher Hersteller. Die Spezialisten von Topten analysieren die auf dem Markt erhältlichen Geräte und publizieren jeweils die besten zehn Prozent davon, vom TV über den Laserdrucker bis hin zum Kühlschrank. Ab Herbst 2009 kennzeichnet die Migros energieeffiziente Produkte, die bereits den Sprung auf die Topten-Website geschafft haben, mit dem Topten-Signet. Der Kunde erhält so eine klare Entscheidungshilfe punkto Nachhaltigkeit und erkennt, mit welchen Geräten sich Strom sparen lässt. «Von uns erhält die Migros ein riesiges Lob», sagt Felix Meier, Leiter Konsum & Wirtschaft beim WWF.
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Reiseformalitäten, Wissenswertes Donau: Schweizer Bürger benötigen eine gültige Identitätskarte oder einen gültigen Reisepass. Donaudelta: Schweizer Bürger benötigen einen gültigen Reisepass, der min. 6 Monate über das Rückreisedatum gültig sein muss.
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1. Tag: Schweiz–Passau. Anreise in die Dreiflüssestadt Passau. Einschiffung. 2. Tag: Melk. Besichtigen Sie das auf einem steilen Bergrücken hoch über der Donau liegende Benediktinerstift (*). Geniessen Sie am Nachmittag die Fahrt mit einem herrlichen Ausblick auf die lieblichen Weinberge der Wachau. 3. Tag: Wien. Schwelgen Sie nach Herzenslust in den Zeiten der Donaumonarchie und entdecken Sie Wien auf einer Stadtrundfahrt (*). 4. Tag: Budapest. Vormittags Ankunft in Budapest. Entdecken Sie die Hauptstadt Ungarns auf einer Rundfahrt (*). 5. Tag: Budapest–Esztergom. Mittags haben Sie die Möglichkeit, am Ausflug zum Donauknie teilzunehmen (*). 6. Tag: Bratislava–Wien. Entdecken Sie die im Jahre 907 erstmals erwähnte Stadt mit ihrer interessanten, von vielen Kulturen geprägten Altstadt während einer Führung (*). 7. Tag: Dürnstein. Erleben Sie die Schönheiten des Städtchens auf einem Rundgang mit anschliessender Weindegustation (*). Ausschiffung 8. Tag: Passau–Schweiz. nach dem Frühstück und Rückreise in die Schweiz.
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NEUES AUS DER MIGROS
Migros-Magazin Migros Mig ros-Ma ros -Magaz -Ma gazin gaz in 43, 19. 19. Oktober Okto Okto ktober ber 20 2009 09
M-Infoline — mehr als eine Klagemauer
Die Fachleute der M-Infoline beantworten den Kunden Fragen zur Migros-Welt.
1999 nahm die M-Infoline als moderner Kundendienst ihren Betrieb auf. Zehn Jahre später ist sie die Hauptanlaufstelle für Kunden der Migros. Jeden Tag melden sich 600 Personen. M-Infoline-Chef Claude Volken zieht Bilanz.
M-Infoline — ein Kundendienst für alle Markante Steigerung — 2008: 160 000 Kontakte. 160 000 140 000 120 000 100 000 80 000 60 000 40 000 20 000
2008
2005
2002
0 1999
Die M-Infoline nimmt verschiedene Aufgaben innerhalb der Migros wahr. Vor allem die eines kompetenten Kundendienstes. Die Kundinnen und Kunden wünschen Auskünfte zu Produkten, Dienstleistungen und aktuellen Marketingaktivitäten wie beispielsweise der «Dominomania». Sie haben aber auch Anregungen, Fragen oder Reklamationen zur Geschäftspolitik oder zum kulturellen, sozialen und ökologischen Engagement der Migros. Die M-Infoline hatte letztes Jahr rund 160 000 Kundenkontakte, 66 Prozent davon mit Frauen, 34 Prozent mit Männern. 79 Prozent der Kundenkontakte fanden auf Deutsch statt, 18 Prozent auf Französisch und 3 Prozent auf Italienisch.
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Claude Volken, die M-Infoline ist zehn Jahre alt. Ist die MigrosKlagemauer ein Erfolg?
Ja, sehr. 1999 hatten wir 22 000 Kundenkontakte, 2008 waren es 161 000. Das sind achtmal mehr Anfragen als damals – Tag für Tag rund 600. Die M-Infoline ist allerdings mehr als eine Klagemauer. Die Kundinnen und Kunden verlangen überwiegend Informationen, nicht zuletzt über Produkte. Nur 25 Prozent der Anfragen sind Beschwerden, zudem gibt es erfreulicherweise auch Anregungen und Lob. Anregungen und auch Kritik sind uns immer willkommen. Dadurch sind und bleiben wir am Puls des Markts. Claude Volken ist Leiter der M-Infoline.
Was auch der Migros nützt …
Ja, so können wir unser Angebot und unsere Dienstleistungen noch
genauer auf die Wünsche der Kundinnen und Kunden abstimmen und rasch auf neue Bedürfnisse reagieren. Worauf führen Sie den Anstieg der Kundenkontakte zurück?
Praktisch alle haben heute einen Computer oder zumindest Zugang zum Internet. Dank E-Mail ist es viel einfacher, uns zu kontaktieren. Deren Zahl steigt laufend. Und auch das Verhalten der Kunden hat sich geändert. Sie sind besser informiert und kritischer, fühlen sich aber auch auf Grund der Informationsflut manchmal überfordert. Und nicht zuletzt: Die M-Infoline wird immer bekannter. Wird die Infoline am häufigsten per E-Mail kontaktiert?
Nein, am häufigsten sind immer noch Telefonanrufe. Sie machen 52 Prozent aller Kontakte aus. 39 Prozent sind E-Mails, 9 Prozent Briefe und Faxe.
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NEUES AUS DER MIGROS
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Wie funktioniert die M-Infoline? Die Mitarbeiter können ja nicht alles selber wissen.
Das stimmt. Natürlich versuchen die Mitarbeiter, möglichst viele Fragen sofort zu beantworten. Dabei unterstützt sie die Wissensdatenbank. Aber die M-Infoline funktioniert auch als Trichter und macht eine Triage: Alle Kommentare und Beanstandungen werden an die verschiedenen Stellen innerhalb der Migros weitergeleitet. Und damit wir auch zu komplexen Themen Stellung nehmen und entsprechend reagieren können, arbeiten wir eng mit Spezialisten im Marketing, in der Qualitätssicherung, in der Migros-Industrie oder in den zehn regionalen Genossenschaften zusammen.
«Die Kunden sind kritischer geworden.» Können Sie das an einem Beispiel erläutern?
Ja, eines, das bei besorgten Tierfreunden für eine positive Überraschung sorgte: Diese waren nach einem «Kassensturz»-Bericht empört über die schlechte Haltung von Kaninchen in ausländischen Betrieben. Bei der M-Infoline verschafften sie sich Luft. Die Migros nahm die Beschwerden ernst und verhängte einen sofortigen Importstopp. Daraufhin wurden die Haltungsbedingungen sofort und stark verbessert. Dies hat die M-Infoline darauf den erbosten 1500 Kunden mitgeteilt. Wie reagierten die Kunden darauf?
Diese Kontaktaufnahme hat sehr viele Kundinnen und Kunden überrascht und sogar begeistert. Und genau das will die Migros: für ein gutes Gefühl bei ihren Kundinnen und Kunden sorgen. Wir wollen den besten Kundendienst im Schweizer Detailhandel und die vielfältigen Anliegen unserer Kunden rasch, kompe-
tent und möglichst zur vollen Zufriedenheit beantworten. Gibt es Stärken, welche die M-Infoline gegenüber anderen Kundendiensten besonders auszeichnen?
Wir sind doppelt so lange und auch öfter für die Kunden da als unsere Hauptkonkurrenz. Von Montag bis Freitag sind wir 10,5 Stunden, am Samstag 9 Stunden erreichbar. Welches Thema hat die M-Info-Line in den zehn Jahren ihres Bestehens am stärksten beschäftigt?
Die grösste je registrierte Reaktion unserer Kunden rief diesen Sommer die Promotion «Stickermania» hervor. Sie hatte Tausende Anfragen zur Folge.
Sie haben bestimmt auch viele aussergewöhnliche Anfragen.
Und ob. So schickte uns ein Kunde beispielsweise aus seinen Ferien das Bild eines Shops in Senegal, der mit «Migros» angeschrieben war. Er fragte bei der M-Infoline an, ob dieses Geschäft auch zur Migros gehöre. Das ist natürlich nicht der Fall. Wie sieht die Zukunft aus?
Die Kundenzufriedenheit sicherzustellen ist ein endloser Prozess. Mit der Zeit wird guter Service normal, und die Erwartungen der Kunden steigen weiter. Deshalb sind wir ständig bestrebt, noch besser zu werden.
Interview Daniel Sägesser Illustration Alex Macartney
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NEUES AUS DER MIGROS
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
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Die Schweiz in Dominosteinen
n kann. Oder: Was man mit den Klötzchen der Dominomania alles berechn berechnen
FFläche der Schweiz Wi viele Dominosteine ergeben zusamWie me die Fläche der Schweiz? Um die men 41 285 Quadratkilometer der Schweiz abzude decken, bräuchte es 51 606 250 000 000, sp sprich 51 Billionen 606 Milliarden 250 Millionen der 8 Quadratzentimeter grossen Klötzchen. Jede Einwohnerin und jeder Einwohner müsste hierzu 6 668 250 Steine auslegen.
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Beantworten Sie folgende Frage:
Bilder Swiss-Image
«Wie viele Kantone inklusive Halbkantone gibt es in der Schweiz?»
Vl Volumen des Parlaments
H h des d Matterhorns Höhe
Das Bundeshaus oder der Bundespalast ist ein Ensemble von insgesamt drei Gebäuden: Das «Bundeshaus West» oder «Rathaus des Bundes» wurde 1852 bis 1857 von Friedrich Studer erbaut. Hans Wilhelm Auer erweiterte es von 1888 bis 1892 durch das «Neue Bundesrathaus» oder «Bundeshaus Ost». Unter Auer wurde in der Mitte von 1894 bis 1902 ein neues Parlamentsgebäude erstellt. Mit welcher Anzahl Dominosteinen könnte man das Parlamentsgebäude auffüllen? 30 Milliarden Steine fänden in dessen Räumen Platz.
Der Walliser Berg ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Schweiz. Mit einer Höhe von 4478 Meter über Meer ist das Matterhorn nicht nur eines der bekanntesten Alpenmassive, sondern auch einer der zwölf höchsten Berge in der ganzen Schweiz. Wie viele Dominosteine müssten wohl aufeinandergestellt werden, um die Spitze des legendären Bergs zu erreichen? Ein Turm von 111 950 Steinen entspricht der Höhe des Matterhorns.
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NEUES AUS DER MIGROS
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
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Jongleur der Töne
Der Aargauer Martin Villiger feiert Erfolge als Filmkomponist. Jetzt webt er für die neue Show des Zirkus Salto Natale einen raffinierten Klangteppich.
Ü
ber den Köpfen des Publikums scheint ein Luftkampf zu toben. Zwei Flugzeuge sausen aufeinander zu, weichen sich in letzter Sekunde aus. Sie umkreisen sich gegenseitig, und plötzlich sieht es aus, als würden die Maschinen innig verliebt miteinander tanzen. Das Luftballett findet im Kleinformat statt. Die Flugzeuge haben nur eine Spannweite von 85 Zentimetern, und sie vollführen ihre tollkühnen Loopings unter der Zeltkuppel des Salto Natale. Vom 11. November bis am 3. Januar zeigt der «Circus der anderen Art» von Gregory und Rolf Knie in Zürich-Kloten sein neues Programm «Nostalgie».
Die Zirkusmusik als Zeitreise
In seinem Aufnahmestudio in Baden AG lässt Komponist Martin Villiger (37) Filmaufnahmen der Showproben über den Bildschirm seines Computers flimmern. Dann spielt er per Mausklick die Musik ein, die er für einzelne Szenen komponiert hat. Ein verspielter Zirkusmarsch untermalt den Flugzeugtanz. «Weil Nostalgie das grosse Thema des diesjährigen Programms ist, webe ich einen Klangteppich aus verschiedenen Musikstilen des vergangenen Jahrhunderts», erklärt der Ton-Jongleur. Besonders schön ist Villigers Stück für den Einzug der vielen Artisten am Anfang der Show: Eine schlichteDrehorgelmelodiescheint plötzlich zu explodieren und weitet sich zu bombastischem Big-Band-Sound im Stil der 1940er-Jahre. Zurzeit lassen sich
Klangtüftler: In seinem kleinen Tonstudio entwickelt Villiger den Sound für die grosse Show «Nostalgie».
die Klänge nur als Tondateien aus Villigers Computer abrufen. Doch bei den Shows wird alle Musik live von einer zehnköpfigen Band gespielt, zu der gestandene Musiker wie Mundartsängerin Sinas Schlagzeuger Orlando Ribar und Göläs
langjähriger Gitarrist Slädu gehören. Villiger wird die Band leiten und in die Tasten der Keyboards greifen. Dem schlanken, gross gewachsenen Mann mit dem spitzbübischen Lächeln ist die Vorfreude auf die Auftritte anzumerken.
Die Darbietung im Rampenlicht macht Villiger umso mehr Spass, als er seine Arbeit normalerweise ebenso effizient wie unauffällig verrichtet. Er ist der vielleicht erfolgreichste Filmkomponist des Landes, hat viele Werbe-
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Romantischer Christkindlmarkt in der Mozartstadt Salzburg ■ Die Swarovski Kristallwelten in Wattens
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Ihr Reiseprogramm
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Ihr Reiseprogramm
1. Tag: Schweiz–München. Fahrt via Memmingen, Landsberg nach München. Zimmerbezug im Best Western Apart Hotel. Der Rest des Tages steht uns für den Besuch des Christkindlmarktes oder für individuelle Besichtigungen zur freien Verfügung. Alle Jahre wieder hält Münchens traditioneller Christkindlmarkt Einzug auf dem Marienplatz. Den weihnachtlichen Budenzauber überragt ein riesiger, mit Lichtern geschmückter Christbaum. 2. Tag: München–Schweiz. Nach einem ausgiebigen Frühstücksbuffet haben wir die Gelegenheit nochmals in die Stadt zu gehen. Zeit zur freien Verfügung. Nach dem individuellen Mittagessen heisst es «Servus München». Heimreise via Landsberg, Memmingen, zurück in die Schweiz zu den Einsteigeorten.
1. Tag: Schweiz–Wattens–Salzburg. Fahrt nach Wattens und Besuch der Swarovski Kristallwelten. Danach Weiterfahrt nach Salzburg. 2. Tag: Salzburg. Stadtrundgang durch die Salzburger Altstadt. Nachmittag zur freien Verfügung, Möglichkeit zum Besuch eines Adventskonzertes:
1. Tag: Schweiz–Dresden. 2. Tag: Dresden. Geführte Stadtrundfahrt in Dresden. Sehenswert sind die Frauenkirche, die Semperoper, die Hofkirche und der Zwinger, eine kunstvolle Barockanlage, in der sich mehrere Museen befinden. Nachmittag zur freien Verfügung für Besuch des Striezelmarktes. 3. Tag: Fakultativer Ausflug nach Leipzig. Stadtrundfahrt in der zweitgrössten Stadt der ehemaligen DDR. Leipzig war 1989 Schauplatz der friedlichen Demonstrationen, die mit zum Fall der Mauer beitrugen. Die ehemalige Handelsstadt mit ihren zahlreich erhaltenen Passagen hat sehr viel an Kunst, Kultur und Architektur zu bieten. Am Nachmittag haben wir Zeit, einen der schönsten und grössten Weihnachtsmärkte des Landes zu besuchen. 4. Tag: Dresden–Schweiz.
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Preise pro Person 2 Tage inklusive Frühstücksbuffet
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Adventskonzert mit klassischer Adventsmusik und Gesang im Romanischen Saal von Stift St. Peter (fakultativ, die Karte muss bei Buchung reserviert werden) 3. Tag: Salzburg–Schweiz. Am Nachmittag Rückfahrt zu den Einsteigeorten.
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3 Tage inklusive Frühstücksbuffet Kein Einzelzimmerzuschlag! Zuschlag Abreisen Freitag und Samstag 25.– Daten 2009 1: 27.11.–28.11. Fr–Sa 6: 02.12.–03.12. Mi–Do 2: 28.11.–29.11. Sa–So 7: 03.12.–04.12. Do–Fr 3: 29.11.–30.11. So–Mo 8: 04.12.–05.12. Fr–Sa 4: 30.11.–01.12. Mo–Di 9: 05.12.–06.12. Sa–So 5: 01.12.–02.12. Di–Mi 10: 06.12.–07.12. So–Mo Unsere Leistungen Fahrt im modernen Komfort-Fernreisebus Unterkunft im Mittelklasshotel Best Western Apart Hotel, Basis Doppelzimmer Alle Zimmer mit Bad oder Dusche/WC inkl. Frühstücksbuffet Erfahrener Reisechauffeur Nicht inbegriffen Fr. Verlängerungsnacht im Doppelzimmer inklusive Frühstücksbuffet 100.–
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spots und eine ganze Reihe von Schweizer TV-Produktionen mit massgeschneidertem Sound versorgt. «Kunstvolle Filmmusik drängt sich nie in den Vordergrund, sondern überlässt stets den Bildern die Hauptrolle», erklärt der Profi. Ein Beispiel dafür sind seine Klänge für den kürzlich ausgestrahlten Dokumentarfilm «Der Fall UBS». Das Drama um den wankenden Bankriesen untermalte Villiger mit sanften Melodien, die allmählich ins Unheimliche kippen. «Es ist nicht einfach, sich in der Schweiz eine Existenz als Filmkomponist aufzubauen», räumt der Aargauer ein. «Doch seit etwa drei Jahren kann ich mich, meine Frau und meine beiden kleinen Söhne sehr gut ernähren.» Die Mitarbeit bei
Salto Natale ist für Villiger die Krönung seiner bisherigen Arbeit. Wie ein Kind freut er sich über das schillernd bunte Bühnenbild von Rolf Knie, über die märchenhaften Kostüme und raffinierten Darbietungen, bei denen bis zu 14 Weltklasseartisten gleichzeitig auftreten. In einer Szene steht ein Mann auf Stelzen und balanciert auf der Stirn eine endlos lange Stange, an der eine Artistin emporklettert. Es wirkt so mühelos, als seien die beiden von der Schwerkraft befreit. Und Villigers Musik scheint das Künstlerpaar zu tragen. Text Michael West Bild Siggi Bucher
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Salto Natale, Zürich-Kloten, 11.11.09 bis 3.1.10
Hundert Showtickets zu gewinnen Die Migros als Hauptsponsor von Salto Natale verlost 50-mal zwei Tickets der ersten Kategorie für die Show vom 21. November um 15 Uhr. Teilnahme per Telefon: Rufen Sie 0901 591 912 (1 Franken pro Anruf) an und nennen Sie Ihren Namen und Ihre Adresse. Per SMS: Senden Sie ein SMS
mit dem Text Glück und Ihrer Adresse an 920 (1 Franken pro SMS). Mit Postkarte: Migros-Magazin, «Salto Natale», Postfach, 8099, Zürich. Einsendeschluss ist am 25.10.09. Keine Barauszahlung, Rechtsweg ausgeschlossen. Infos zum Programm unter www.saltonatale.ch
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Halsweh ? Freuen sich auf die Premiere: Salto-Natale-Gründer Gregory (links) und Rolf Knie (rechts) mit Komponist Villiger und der Zirkusband.
Dinner im Zelt
Die Salto-Natale-Besucher können vor der Show im Dinnerzelt auf Vorbestellung ein dreigängiges Menü geniessen. Auch dieses Jahr wird dieses Dinner vom Party Service der Genossenschaft Migros Zürich ausgerichtet. Für Cumulus-Kunden gibts ein exklusives Angebot*. Für den 17. oder 24.11.09 bekommen sie das Dinner und das Showticket stark vergünstigt. 1. Kategorie: 139 statt 186 Franken. 2. Kategorie: 115.90 statt 153 Franken. 3. Kategorie: 94.90 statt 123 Franken. Einlass ins Dinnerzelt um 17.30 Uhr, Vorstellung um 20 Uhr. Das Angebot ist erhältlich unter 0900 66 77 88 (1.15 Franken pro Minute) bei Angabe der Cumulus-Nummer. * Alle Preise pro Person inklusive Dinner- und Showticket, ohne Getränke, zuzüglich Vorverkaufs- und Bearbeitungsgebühren.
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Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.
48 | Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
DIE SCHWEIZ ENTDECKEN RACLETTE VARIANTE 1
Raccard-Käse geräuchert belegt mit gekochten Kartoffelscheibchen, Tomatenscheiben und halbierte halbierten schwarzen Oliven
Käse, der uns erweicht
Milch Fast die Hälfte der Schweizer Milch sc chmackhafte wird zu Käse verarbeitet. Der schmackhafte Liebling der Eidgenossen ist nicht nur fein, sondern auch gesünder, als man denkt.
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ber 450 verschiedene Käsesorten werden in der Schweiz hergestellt. Dabei gehören hohe Qualität, Naturbelassenheit und guter Geschmack zu seinen Markenzeichen. Das sind aber längst nicht alle Vorteile, in deren Genuss man beim Käse essen kommt. Ein 50-Gramm-Stück Emmentaler zum Beispiel deckt über die Hälfte des täglichen Kalziumbedarfs ab, trotzdem ist Käse
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leichter verdaulich als Vollmilch. Einer der beliebtesten Sorten im Winter ist ganz klar der Raclettekäse. Traditionell wird dafür ein halbharter Walliser Bergkäse aus Rohmilch verwendet. Schon Wilhelm Tell soll sich den «Bratkäse» genehmigt haben. Vielleicht einer der Gründe, weshalb er mit der Armbrust so sicher den Apfel traf? Text Anna Bürgin Bild Ruth Küng
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Silvester an der Côte d'Azur
Silvester in Rosas
Die Toskana ist eines der beliebtesten Reiseziele Italiens und präsentiert sich als eine Region mit malerischen Höhenzügen, markanten Pinien und knorrigen Olivenbäumen. Wichtiger Bestandteil sind aber auch die zahlreichen Kunststädte mit ihren grossartigen Schöpfungen: zum Beispiel Florenz als Wirkungsstädte vieler Genies und Pisa mit seinem berühmten Wahrzeichen, dem Schiefen Turm.
Die traumhafte Küstenregion zwischen Saint-Tropez und Menton ist so vielseitig wie kaum ein anderes Gebiet Frankreichs: die von der Sonne verwöhnte Côte d'Azur wird sowohl von Kunstliebhabern als auch von Landschafts- und Naturgeniessern gleichermassen geschätzt. Malerisch ist das alte Cannes am Hang des Suquet gelegen.
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REISEPROGRAMM 1. Tag: Schweiz - Cannes 2. Tag: Ausflug Nizza 3. Tag: Ausflug Grasse 4. Tag: Cannes - Rückkehr
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Speziell hell
Nomen est omen? Nicht bei diesen Brownies. Die neue Special-Edition-Backmischung zaubert mit weisser Schokolade, Mandelstückchen und Orangenaroma im Nu Brownies in Weiss. Vorsicht: Schon der Duft aus dem Backofen ist die Verführung selbst. Backmischung White Brownies, 490 g, Fr. 5.80* * Nur in grösseren Filialen erhältlich.
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Besitos, übersetzt aus dem Spanischen, heisst nichts anderes als Küsschen. Und genau das sind diese süssen Schleckereien auch. Küsschen aus weichem Biskuitgebäck mit Erdbeerfruchtfüllung in einer Hülle aus zarter Schokolade. ChocMidor, ein echtes Schweizer Traditionsunternehmen seit 1928, verwöhnt mit Küsschen — für spanische Momente im Leben. ChocMidor Besitos, 85 g,
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60 | Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
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Geben Sie Kindern die Möglichkeit, die Familie mit Selbstgebackenem zu überraschen. Selbst wenn die Resultate anfangs nicht ganz perfekt sind, bekommen Kinder das Gefühl, etwas zum Familienalltag beisteuern zu können.
Backe, backe Kinder lieben es, beim Backen mitzumachen: die Eier aufzuschlagen, das Mehl abzumessen — und den Teig mit den Fingern zu probieren. M-Classic bietet so einiges für einen feinen Kuchen.
So, ihr Schleckmäuler, jetzt ist aber genug genascht. Die Küchlein kommen in den Ofen.
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in verregneter Nachmittag? Im Kinderzimmer herrscht gähnende Langeweile? Oma hütet die Kleinen, und ihr geht allmählich das Piepsen, Quietschen und Zischen der Computerspiele auf die Nerven? Dann ist gemeinsames Backen angesagt. Dabei gilt:
Gut vorbereitet ist halb gebacken. Wählen Sie einfache Rezepte mit wenigen Zutaten und schnellen Ergebnissen. Lange Wartezeiten können den Kindern die Lust am Backen schon verderben. Kräftig zu rühren und anschliessend die Schüssel auszulecken, ist oft das
M-Classic Backmischung für Schokoladencake, 500 g, Fr. 4.20
Schönste am Backen. Im M-Classic-Sortiment finden Sie die wichtigsten Zutaten für einen feinen Kuchen. Und wenn es mal schnell gehen muss, sind die M-ClassicBackmischungen sofort zur Hand.
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Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
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Gruppenbild mit Zander: Hanspeter MüllerDrossaart, Stefan Gubser und Andrea Zogg (von links) mit Spitzenköchin Tanja Grandits in der «Stucki»-Küche.
Ein Zander, drei Männer, DIE Köchin Gault Millau Schweiz kürte sie eben zur Aufsteigerin des Jahres 2010. Tanja Grandits kocht erfrischend anders und begeistert damit auch drei alternde «Rockerbuebe». Das Migros-Magazin organisierte den Schauspielern Stefan Gubser, Hanspeter Müller-Drossaart und Andrea Zogg eine Lehrstunde bei der Spitzenköchin der Stunde.
A
us den Töpfen dampfts, aus der Ecke brüllts. Ein Stück Filet und der neue Jungkoch werden plattgemacht. Das Fleisch mit dem Hammer, der kochende Grünschnabel durch das Gebrüll des Küchenchefs. Alltag in der Profiküche. Dass es auch anders geht, beweist Tanja Grandits (39), die
Gault-Millau-Aufsteigerin des Jahres 2010. In ihrer Küche im Gourmettempel Stucki in Basel wird gelacht, nicht gebrüllt. Auch nicht unter Druck oder in der Hektik. Disziplin hat und fordert die Meisterköchin. Nur so entstehen kontinuierliche Spitzenleistungen. «Ein motiviertes Team arbeitet effizient, ist konzentriert und
Koch des Jahres
Das männliche Pendant zu Tanja Grandits heisst Andreas Caminada (32). Er wurde von Gault Millau Schweiz innerhalb von zwei Jahren zum «Koch des Jahres» gekürt: 2008 (siehe MM 51, 17.12.2007) und für 2010. Damit hat der Bündner den Sprung an die Spitze der Schweizer Kochelite in Rekordzeit geschafft. Gut für ihn, schlecht für uns — dürfte es doch künftig noch schwieriger sein, einen Platz im Schloss Schauenstein in Fürstenau GR zu ergattern. www.schauenstein.ch
kreativ, kurz, ist täglich zu Höchstleistungen fähig», erklärt die Köchin lächelnd. «Motivation entsteht nicht durch markige Worte», ergänzt sie. Das ist bei Profischauspielern nicht anders. Gut ist und wird man mit Teamgeist. Vorausgesetzt, die eigene Leidenschaft, Disziplin und der Wille sind vor-
SAISON KÜCHE
handen. Mit Cholerikern wird es schwierig. Szenenwechsel. Standing Ovations für die «Rockerbuebe». Das Publikum ist begeistert. So mancher erkennt sich auf der Bühne wieder. Schauspieler Stefan Gubser (52) und seine Copains Hanspeter MüllerDrossaart (55), Andrea Zogg (52) und Lazlo I. Kish (der Vierte im
Bunde geniesst die Herbstsonne in der Toskana), laufen in der Komödie von Autorin Ulrike Bliefert zur Hochform auf. Story und Schauspieler treffen den Geschmack des Publikums – wie Tanja Grandits’ Kochkunst denjenigen ihrer Gäste trifft. In Grandits Kochstück lernt man die Vielfalt der Aromen kennen, im
Bühnenstück «Rockerbuebe» die Schweizer Rockband «Falling Rocks». Der Band gelingt unerwartet der Durchbruch. Das führt zu Plattenvertrag, Videoclip, Open Air und zur eigenen Tournee. Doch Eifersüchteleien und Machtkämpfe innerhalb der Band setzen dem zarten, noch
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so jungen Glück ein abruptes Ende.
Die harten Jungs sind ins Alter gekommen
Mittlerweile haben die «Rockerbuebe» die 50 überschritten und träumen von einem Revival-Konzert. Doch auch wenn man das Styling dem Zeitgeist
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SAISON KÜCHE
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
«Ich gebe es ja zu. So weit bin ich noch nicht. Ich kaufe den Fisch filetiert. Eines Tages aber …» Stefan Gubser ist angetan von Tanja Grandits’ Filetierkunst.
und der Leibesfülle anpasst – kann das wirklich gut gehen? Mehr sei an dieser Stelle aber nun wirklich nicht verraten …
«Da soll mir noch einer sagen, ich sei ein Fleischtiger.»
Von Sternen und Punkten und geforderten Gaumen
Dafür verraten wir über die Spitzenköchin Tanja Grandits fast alles. Die Schwäbin, die ihre Kochlehre in der «Traube Tonbach» im deutschen Baiersbronn absolvierte, legte mit ihren Auslandserfahrungen im Luxushotel Claridge’s in London die Basis zu ihrem Erfolg. Und seit sie im Mai 2008 in Basel im «Stucki» zu kochen begonnen hat, gibt sie so richtig Gas. Das fällt nicht nur den heimischen passionierten Beizengängern auf, die nicht mehr wissen, wie ihrem Gaumen geschieht, sondern auch den zwei bekanntesten Gourmetführern der Schweiz. Vor einem Jahr hat der Guide Michelin die Arbeit von Grandits, mit einem von drei möglichen Sternen bestätigt, während Gault Millau Tanja Grandits mit 17 von 20 möglichen Punkten auszeichnet und sie zugleich zur Aufsteigerin des Jahres 2010 kürt.
Hanspeter Müller-Drossaart versteht sich nicht nur auf Worte, sondern auch auf den Umgang mit dem scharfen Küchenmesser.
«Ein Blick für die Kamera? Aber gerne. Die Musse beginnt in der Küche.» Andrea Zogg bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Auch lackierter Zander nicht.
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Riesenchor und die powervolle Band in ihrer beeindruckenden Darbietung. Im Zentrum stehen dieses Jahr die „spirituellen Hits“ der Superstars, wie Michael Jackson, Elvis Presley, U2, Queen, R. Kelly, Johnny Cash, Bob Dylan, Dire Straits und die bekanntesten Gospelsongs. Die Begeisterung, die Standing Ovations und die alljährlich ausverkauften Konzerte zeigen, dass Bo Katzman mit seinem Chor den Nerv der Zeit getroffen hat und auch dieses Jahr mit „Gospel Locomotion“ einen Höhepunkt setzen wird.
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Kochen Sie selbst für Ihr Baby! Wie kann man eine ausgewogene und gesunde Mahlzeit mit den richtigen Nährstoffen einfach zubereiten? Ernährungsexperten sind sich einig: das Geheimnis einer ausgewogenen und gesunden Ernährung liegt darin, ein breites Nahrungsangebot für das Baby zur Verfügung zu stellen. Im Alltag ist es jedoch manchmal schwierig, die Mahlzeiten zu variieren und die Fleisch- und Fischstücke zuzubereiten. Sie haben sich nach Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt oder mit Ihrer Mütterberaterin dazu entschieden, auf feste Nahrung umzusteigen. Die Einführung von Beikost, die frühestens nach dem 4. und spätestens nach dem 6. Monat beginnt, ist extrem wichtig: bis 36 Monate hat Ihr Baby spezifische Ernährungsbedürfnisse und kann nicht die gleichen Mahlzeiten wie ein Erwachsener essen. Milupa Ingredient: Ihre Lösung für eine abwechslungsreiche Ernährung. Diese Produkte bestehen zu fast 100 % aus den besten Fleisch- oder Fischstücken, die für Sie frisch zubereitet wurden. Milupa Ingredient ist ein willkommener Helfer, damit Sie Ihre eigenen Mahlzeiten zubereiten und gleichzeitig sicher sein können, dass Ihr Baby die für seine Entwicklung wichtigen Nährstoffe, wie essenzielle Fettsäuren, Omega-3, Eisen usw. erhält.
Karottencreme mit Truthahn Zutaten • 80 g Karotten • 40 g Kartoffeln • 1/3 Ingredient-Gläschen Truthahn Zubereitung Die Kartoffeln und die Karotten schälen und waschen. In kleine Würfel schneiden, separat 20 bis 30 Minuten lang kochen, dann abtropfen lassen; das Kochwasser beiseite stellen. In der Zwischenzeit das Ingredient-Gläschen Truthahn etwas schütteln, ein Drittel des Inhalts in einen kleinen Topf (oder einen anderen Behälter) geben und einige Minuten lang im Wasserbad erhitzen. Die Kartoffelwürfel pürieren und zum Truthahn geben. Danach die Karottenwürfel pürieren. Ein wenig Kochwasser zum Püree hinzugeben, um eine cremige Konsistenz zu erhalten. Die beiden Zubereitungen separat auf einem Teller anrichten.
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SAISON KÜCHE
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Da staunen die Herren Schauspieler. Mit Tanja Grandits haben die «Rockerbuebe» das Einmaleins der hohen Fischkochkunst auf sicher. Zumindest für den Augenblick.
Bereits 2006 bekam sie von Gault Millau an ihrer alten Wirkungsstätte im Restaurant Thurtal im thurgauischen Eschikofen den Titel «Köchin des Jahres» zugesprochen. Mit der zweiten Auszeichnung, innerhalb von vier Jahren, wird ihre aussergewöhnliche Kochkunst eindrucksvoll und angemessen gewürdigt.
Die Kraft der einfachen Dinge und der Aromen
Tanja Grandits ist überzeugt von der Kraft der einfachen Dinge. Wenn sie mit leuchtenden Augen von den Glücksmomenten erzählt, die sich in einem einzigen Aroma bündeln können, weiss mit dem ersten Bissen auch der grösste Skeptiker, was die Köchin wirklich meint. Ohne den Gaumen zu überfordern, kocht sie mit Präzision und mit der Liebe zum Detail. Was heisst das? In der Küche verwebt sie europäische und asiatische Einflüsse, harmonisiert Gegensätze wie scharf und mild, süss und sauer und setzt wohltuende Kontraste durch Aromen. Ob Kreuzkümmel, Koriander, Zitronengras, Ingwer oder mehr
die klassischen Gewürze wie Honig, Vanille oder Zimt – Tanja Grandits verbindet traditionelle Gerichte mit Gewürzen aus der ganzen Welt und dabei entstehen oft neue Gerichte. Das macht nicht nur ihr, sondern auch den Gästen Spass. Spass haben die «Rockerbuebe» während und nach der Vorstellung. Da hat ein vertrocknetes Sandwich oder eine kümmerliche Frucht keine Chance. Wenn sie gemeinsam den gemeinen Hunger stillen, dann mit Lust und mit Genuss. Das kann durchaus auch «nur» ein Rohmilchkäse mit Bauernbrot und Rebensaft sein. Kurz: Die Leidenschaft der Schauspieler findet vorzugsweise auf der Bühne, in der Beiz und zu Hause hinter
dem Herd und am Küchentisch statt.
Spargel, Zitronenhuhn und Tessiner Mortadella
Andrea Zogg liebt die Spezialitäten seiner Heimat. «Bei Gian Battista von Tscharner dem Reichenauer Spargel huldigen, sich an seinem gehaltvollen Pinot gris laben und die historische Atmosphäre des Familienschlosses einatmen, dass ist Lebensqualität», bringt er seine bündnerische Genussphilosophie auf den Punkt. «Chez ma femme ist meine Lieblingsbeiz, auch wenn mich das Vitello tonnato von Kurt Röösli im ‹Waldhaus› in Sils Maria oder das Zitronenhuhnrezept von Marcella Hazan, der Gran Signora der
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italienischen Küche, schlicht begeistern», mischt sich Hanspeter Müller-Drossaart ins Gespräch ein, das in der Profiküche von Tanja Grandits läuft. «Ich sage nur laufen. Im Herbst gehe ich oft ins Centovalli auf den Monte Comino ins Grotto al Riposo. Gute zwei Stunden dauert der Aufstieg. Aber es lohnt sich. Der Appetit ist nicht eingeschränkt, und die Kalorien der üppigen Tessiner Mortadella werden spielend verbrannt. Gäll, Hanspeter», hört man Stefan Gubser sticheln.
Von «Rockerbuebe» zu Schulbuben
Die «Rockerbuebe» scheinen in der Profiküche von Tanja Grandits Schulbuben zu werden. Andächtig lauschen sie den Ausführungen der Köchin. Beim Kochen entpuppen sie sich als pragmatische Gehilfen, ja, als alte Hasen. Zwischenzeitlich steigern sie sich zu wahren Kochvirtuosen. Und obwohl Hanspeter Müller-Drossaart das Küchenmesser perfekt zu beherrschen scheint, den Zander überlässt er der Meisterköchin. Tanja Grandits filetiert behände und er-
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Stosst an! Andrea Zogg, Stefan Gubser und Hanspeter Müller-Drossaart und Spitzenköchin Tanja Grandits (von links).
klärt das weitere Vorgehen. Die Herren nicken und setzen die Anregungen der Köchin um. Konzentration macht sich in der Küche breit. Die Kochschürzen werden hochgezogen, und los gehts. Schon putzen, rüsten, hacken, hobeln, schneiden, rühren, streichen, schwitzen, riechen, schmecken, fragen, bestreuen und witzeln sie hemmungslos. Tatsächlich: Profis durch und durch.
Was, bitte, ist an lackiertem Zander und Co. einfach?
Nun kann man sich fragen, ob ein «Ingwer-lackierter Zander mit Fenchelsauerkraut, Bio-Crevettencannelloni und Cashew-NussGremolata» einfach ist. Kochen ist immer relativ. «Peanuts», stimmt das Herrentrio unisono ein. Na, na. So einfach ist das Ganze nun doch nicht. Aber koch- und machbar. Auch für Hobbyköche und solche, die es werden wollen. Tanja Grandits und die «Rockerbuebe». Was für ein Cocktail. So spannend wie die grandiose Küche der zierlichen Spitzenköchin mit Bodenhaftung. Text Martin Jenni Bilder Charles Seiler
www.rockerbuebe.ch www.stuckibasel.ch Gault Millau Guide Schweiz 2010, Fr. 52.—. Erhältlich im Buchhandel.
Nachgefragt bei Tanja Grandits
nach der ➔ Gault Millau hat Sie zur 06 20 Köchin des Jahres 10 20 res Jah s Aufsteigerin de t? ch as gekürt. Überr rwartet. Ja. Das kommt völlig une Ideen die llau Mi ult Gehen Ga eiz hw Sc die t ha er aus, od innen? ch Kö te len zel ex nig zu we Kochen bedeutet bis zu . Da 16 Stunden Arbeit täglich ist das Eis dünn. e Küche? ➔ Beschreiben Sie Ihr h, tisc ma aro Überraschend, wohltuend. ➔ Kochen ist für Sie … ung. … Leidenschaft und Beruf ➔ Was essen Sie nicht? Convenience Food. i ➔ Mit welchem der dre Sie n rde «Rockerbuebe» wü en alt er ihr zwei Tage lang in und en ch ko n, Heimat einkaufe schlemmen? ht wie Mit Stefan Gubser. Er suc n. che Ko im be ge ich neue We
1 FRISCHE ZUTATEN 1 Sie sind Voraussetzung für eine Spitzenküche.
2 Die kühle Zitronenschale wird in die Crevettenmasse gerieben.
3 Mit dem Rest der Masse lassen
sich exzellente Frikadellen herstellen. 4 Wie frisch der Fisch ist, erkennt man an seinen klaren Augen. 5 Mit der Pinzette kann man die Fischgräte problemlos zupfen.
SAISON KÜCHE Mit Ingwer lackierter Zander mit Fenchelsauerkraut, Bio-Crevettencannelloni und Cashew-Nuss-Gremolata Hauptgericht für 4 Personen Zubereitung ca. 90 Minuten + ca. 1 Stunden ruhen lassen Pro Person ca. 43 g Eiweiss 23 g Fett 47 g Kohlenhydrate 2500 kJ/500 kcal
ZUTATEN CREVETTENCANNELLONI
300 g Mehl 3 Eier 1 Prise Salz 1 Bio-Zitrone 1 Knoblauchzehe 1 Schalotte 2 Stängel Zitronengras 4 Limettenblätter, aus dem Asiashop 1 TL rote Currypaste 1 EL Rapsöl 500 g rohe, geschälte Crevetten 2 EL Kokosmilch 1 EL Fischsauce 1 Ei zum Bestreichen Mehl zum Auswallen
CASHEW-NUSS-GREMOLATA
3 EL Cashewnüsse 1 Schalotte 20 g Ingwer 1 EL Maisstärke Öl zum Frittieren Salz
FENCHELSAUERKRAUT
4 kleine Fenchel 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe ½ TL gemahlener Koriander 1 Lorbeerblatt 2 Wacholderbeeren 2 EL Olivenöl 8 EL Zitronensaft 3 dl Gemüsebouillon Salz, Pfeffer
ZANDER LACKIERT MIT INGWER
10 g Ingwer 1 kleine Knoblauchzehe 80 ml Teriyaki-Sauce 1 EL Honig 1 EL Senf ½ TL Reisessig 4 Zanderfilets à ca. 150 g Salz 2 EL Sonnenblumenöl
2
3 ZUBEREITUNG
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1 Cannelloni Mehl, Eier und Salz mischen und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Zu einer Kugel formen und in Folie gewickelt 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Zitronenschale fein abreiben. Knoblauch, Schalotte, Zitronengras und Limettenblätter fein hacken. Zusammen mit der Currypaste im Öl andünsten.
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Im Mörser zu einer Paste reiben. Mit den Crevetten, Kokosmilch und Fischsauce in einem Cutter fein hacken. Ei verquirlen. Teig dünn auswallen. Am besten geht dies mit einer Pastamaschine. Teig in Rechtecke von 6 x 7 cm schneiden. Crevettenmasse in einen Spritzsack füllen und in Stangen auf die TeigRechtecke spritzen. Teig an den Rändern mit Ei bestreichen und zu Cannelloni aufrollen. Für das Rezept werden nur 4 Stück benötigt. Rest tiefkühlen. Kurz vor dem Anrichten Cannelloni im siedenden Salzwasser ca. 5 Minuten ziehen lassen. 2 Gremolata Cashewnüsse in einer beschichteten Pfanne ohne Fett rösten und hacken. Schalotte in feine Ringe, Ingwer in feine Streifen schneiden. Schalotte und Ingwer getrennt mit etwas Maisstärke bestäuben und nacheinander im heissen Öl frittieren. Mit den Nüssen mischen, mit Salz abschmecken. 3 Fenchelsauerkraut Fenchel vom unteren Ende her beginnend fein hobeln. Zwiebel und Knoblauch hacken. Alles mit den Gewürzen im Öl andünsten. Mit Zitronensaft und Bouillon ablöschen. Ca. 20 Minuten köcheln lassen. Lorbeerblatt entfernen. Kraut mit Salz und Pfeffer abschmecken. 4 Zander Für die Glasur Ingwer und Knoblauch fein hacken. Mit Sauce, Honig, Senf und Essig mischen und bei kleiner Hitze auf eine sirupartige Konsistenz einkochen. Auskühlen lassen. Backofen auf 200 °C vorheizen. Zander mit Salz würzen. In der Hälfte des Öls beidseitig je 1—2 Minuten anbraten. Auf ein mit dem restlichen Öl gefettetes Blech legen, mit der Glasur bestreichen. Zander bei Oberhitze oder Grill im Ofen ca. 1—2 Minuten glasieren. 5 Zum Fertigstellen Fenchelsauerkraut auf Tellern anrichten. Zander daraufsetzen. Je 1 Cannelloni auf den Zander geben und mit der Gremolata bestreuen. Tipp Tanja Grandits rundet das Gericht mit einer Koriander-ApfelsaftReduktion ab und dekoriert es mit jungem Koriander.
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KLEINE KÜCHENKUNDE
Tränen lügen nicht
Zwiebeln treiben einem das Wasser in die Augen. Aber ohne die Knollen ist Kochen fad, ist Andrea Pistorius, Köchin der «Saisonküche», überzeugt.
S
ie ist das schmackhafteste Naturheilmittel, das in der Küche Einzug gehalten hat. Provitamin A, Vitamin B1, B2, B6, C und E, Kalzium, Schwefel, Fluor … Eigentlich müssten die Knollen in der Apotheke angeboten werden. So liegen sie harmlos im Regal und warten darauf, uns zu Tränen zu rühren. Übrigens: Neben Salz ist die Zwiebel in unserer Küche das wichtigste Gewürz!
Bild iStockphoto (2), Fotolia (1)
Wie gehe ich mit der Zwiebel um?
Stinkefinger nach dem Schneiden lassen sich mit einem Trick vermeiden: einfach die Hände mit einem kleinen Klecks Zahnpasta waschen. Gegen Tränen ist dagegen kaum ein Kraut gewachsen. Es sind die ätherischen Öle, die uns in die Nase steigen und die wir zum Heulen finden. Als Heilmittel entfalten sie aber eine positive Wirkung. Gegen Ohrenentzündung, Blasenbeschwerden, Insektenstiche und grippale Infekte helfen Zwiebelwickel (gehackte Zwiebeln im Tuch als Umschlag auf die entsprechenden Körperstellen). Angewärmte Zwiebelscheiben wirken oft Wunder, wenn sie auf Entzündungen und schlecht heilende Wunden gelegt werden. Der Geruch aber bleibt. Der Standardtipp, die Knollen unter fliessendem Wasser zu schneiden, ist nicht wirklich praktisch. Besser: Zwiebeln, die vor dem Verbrauch eine Stunde im Gefrierfach liegen, rühren weniger zu Tränen. Und: Durch den Mund atmen, das vermeidet den Kontakt zu den Nasenschleimhäuten. Ganz vermeiden lässt sich das Bitzeln in keinem Fall, es sei denn, man ar-
Rote Zwiebeln
Die Aromatischen. Sie stammen meist aus Italien und haben eine würzige, leicht süssliche Note. Perfekt für Chutneys, Marinaden, Antipasti oder ein Carpaccio. Pluspunkt: Im Rohzustand sind sie ausgesprochen dekorativ und in Ringe geschnitten ein Augenschmaus. Beim Kochen oder Braten verlieren sie etwas an Farbe.
beitet mit Handschuhen, Mundschutz und Taucherbrille.
Wann hat die Zwiebel Saison?
Zwiebeln haben ganzjährig Saison. Es gibt, abhängig vom Zeitpunkt der Aussaat und der Ernte, Sommer- und Winterzwiebeln. Obwohl beide Sorten lange haltbar sind, sollte man beim Einkauf darauf achten, dass die Zwiebeln prall und trocken sind. Sind Keime zu sehen oder hat das Gemüse weiche Stellen: Finger weg!
Wie schmeckt die Zwiebel am besten?
Jede Sorte schmeckt etwas anders, sodass sich für jedes Gericht die passende Zwiebel findet. Bräunliche Sorten eignen sich zum Dünsten, Rösten und Schmoren. Die Roten passen zu Salatsaucen und gehackt zu Rohkost. Weisse Gemüsezwiebeln sind, ebenfalls roh, etwa als Ringe gehackt, ein Genuss. Tipp: Beim Braten werden Zwiebeln gleichmässig braun, wenn man sie zuvor in Mehl wendet.
Ein Rezept: Glasierte Zwiebeln
30 g Butter, 1½ EL Zucker, 400 g Schalotten, 100 ml Kalbsfonds, 1 Prise Salz, 1 TL Rosmarinnadeln oder Thymianblättchen. Butter zerlassen, Zucker einstreuen und leicht bräunen. Die ganzen Zwiebeln, am besten Schalotten, unter ständigem Rühren erhitzen, bis sie glasig sind. Kalbsfond zugiessen. Bei geringer Hitze im offenen Topf etwa 15 Minuten garen. Salzen und pfeffern. Die perfekte Beilage zu Lammkeule, Ente oder Gänsebraten.
Braune Zwiebeln
Die Pikanten. Ihr scharfes Aroma zeigen sie vor allem beim Dünsten und Schmoren. Junge Gemüse, also die kleinen braunen, schmecken fein gehackt auch hervorragend in Salatsaucen. Grosses Plus: Als Lagergemüse angebaut, halten braune Zwiebeln den ganzen Winter. Am besten trocken, luftig und kühl lagern.
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Bild Gian Vaitl
AUFGEGABELT
Martin Jenni, Food-Redaktor
O-Ton
Weisse Zwiebeln
Die Milden. Vorwiegend in wärmeren Regionen angebaut, haben sie einen mildwürzigen Geschmack und sind im Vergleich zu anderen Zwiebeln nicht sehr scharf. Vorteil: Die Weisse lässt sich gut füllen, grillen und schmoren und gibt fein geschnitten Salaten die richtige Würze. All das gilt auch für ihre grosse Schwester, die Gemüsezwiebel.
Zur Zwiebel habe ich ein zwiespältiges und lautes Verhältnis. Die Gemüsezwiebel esse ich gern roh, als Salat, in Schnitze geschnitten, mit Meersalz gewürzt und geröstetem Brot vermischt. Für einen Tomaten-, Gurken oder Feldsalat schneide ich jeweils eine kleine rote Zwiebel grob, sodass sie zwar Aroma abgibt, der Esser aber selber entscheiden kann, ob er in die Zwiebelstücke beissen oder sie beiseiteschieben will. Ganze Zwiebeln verwende ich bei deftigen Gerichten, indem ich sie mit der Haut anbrate und in der Sauce schmoren lasse. Zu Bœuf Bourguignonne oder Coq au Vin sind sie natürlich unerlässlich. Wunderbar, wie die Dinger schmecken, wenn man sie aus der Haut pellt. So weit, so gut. Nur, und das ist das Elend an der ganzen Geschichte, ich leide nach jeder gegessenen Zwiebel. Und Leiden ist nur der Vorname. Auswärts Zwiebel essen? Gott bewahre. Die Zwiebel kommt bei mir nur zu Hause zum Zug – und mit offenem Fenster schlafe ich ohnehin. Nebenbei: Beim anderen Stinker – Knoblauch – habe ich mir ein Konsumationsverbot auferlegt.
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IHRE REGION MIGROS BASEL
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
AGENDA Freitag, 23. und 30. sowie Samstag, 24. und 31. Oktober, jeweils um 20 Uhr, Förnbacher Theater Company, Badischer Bahnhof Basel. Der schwarze Hecht Schweizer Musical, das mit «Oh, mein Papa» die Welt erobert hat. Preise: Fr. 50.- bis Fr. 60.-. Reduktionen für Migros-Genossenschafter/innen Fr. 10.- exklusiv im Migros-Vorverkauf (siehe unten). Infos unter Telefon 061 361 90 33. Sonntag, 8. November, 15 Uhr, Sonntag, 15. und 22. November, jeweils 16.15 Uhr im Theater Fauteuil, Spalenberg, Basel. Dialektmärli Räuber Hotzenplotz Kat. 1: Fr. 18.- (statt 28.-) und Kat. 2: Fr. 15.- (statt 25.-). Tickets exklusiv am Info-Schalter Claramarkt, 1. Stock, und Kundendienst MParc Dreispitz Basel, 1. Stock. Freitag, 13. November, 20 Uhr, Z7 in Pratteln PUR Preis: Fr. 60.-; Reduktion für Migros-Genossenschafter/ -innen: Fr. 10.- pro Karte, exklusiv im Migros-Vorverkauf (siehe unten). Reguläre Karten unter: www.eventim.ch
Die deutsche Kultband PUR.
Migros-Vorverkauf
In Basel Info-Schalter Migros Claramarkt, 1. Stock, Kundendienst MParc Dreispitz, 1. Stock In Füllinsdorf Kundendienst Migros Schönthal In Allschwil Kundendienst Migros Paradies www.migrosbasel.ch
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Lehrling des Jahres: Wer gewinnt?
Die Spannung wächst — die Preisverleihung rückt näher.
A
uf der Suche nach dem besten Basler Lehrling des Jahres gelangte der Gewerbeverband Basel-Stadt diesen Sommer an die Firmen der Region. Ziel des Wettbewerbs ist es, für unsere Region als Ausbildungsstandort zu werben und die hervorragende Qualität der dualen Ausbildung in Betrieb und Berufsfachschule hervorzuheben. Lernende, die Leistung zeigen,
sollen dabei für einmal im Mittelpunkt stehen. Eine leistungsstarke junge Frau oder ein topmotivierter junger Mann wird gesucht. Ob weiblich oder männlich, der gesuchte Lehrling verfügt über positive Eigenschaften wie Engagement, Motivation, Esprit und Elan. Ferner denkt er oder sie mit und bringt eigene Ideen in den Lehrbetrieb ein. Mit einer freundli-
chen Persönlichkeit, intelligentem Humor und charmanter Schlagfertigkeit punktet er oder sie bei Vorgesetzen, bei der Kundschaft sowie bei Kolleginnen und Kollegen.
Lehrbetrieb profitiert ebenfalls von der Wahl
Inzwischen sind die zwölf Finalistinnen und Finalisten an einem Casting-Tag sowie im Internet-Voting gegeneinander angetreten. Dem oder der Besten winkt neben der ehrenvollen Auszeichnung auch ein stattliches Preisgeld von 2009 Franken. Und nicht zuletzt profitiert auch der Lehrbetrieb: Er steigert sowohl sein Image wie auch seine Bekanntheit. Ferner profiliert er sich in der Öffentlichkeit als engagierter Ausbildungsbetrieb. Priska M. Thomas Braun
Weitere Informationen
Die Migros Basel unterstützt als einer der grössten Lehrbetriebe der Region das Projekt finanziell und vor allem ideell. Infos: www.lehrlingdesjahres.ch Eine Finalistin oder ein Finalist wird allen Grund haben, vor Freude in die Luft zu springen.
Adressänderungen: nur noch der Post melden. Die Zeitung wird dann automatisch an die neue Adresse geliefert. Abonnentenservice: MIGROS BASEL, 4002 Basel, Tel. 058 - 575 55 44. E-Mail: Mitglieder.reg@migrosbasel.ch
78 | Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
Herbstzeit ist Apfelzeit: Yvonne Brodmann Sprecher bei der Apfelernte.
Knackige Äpfel aus der Region
In Aesch, nicht weit von Basel, wächst das Obst der Familie Hanspeter und Yvonne Sprecher.
A
n der Hauptstrasse, die von Aesch nach Ettingen führt, stehen direkt neben der Gärtnerei Bryner rund 700 Apfelbäume in Reih und Glied. Die Niederstammbäume gehören der Familie Sprecher. Meisterlandwirt Hanspeter Sprecher hat die Bäume dieser Anlage vor vier bis fünf Jahren gesetzt. Inzwischen tragen sie knackige Äpfel, die bei der Migros Basel mit dem Label «Aus der Region, für die Region.» angeboten werden. Hanspeter Sprecher hat sich vor über fünfzehn Jahren auf den Obstbau spezialisiert. Unterstützt wird er von seiner Frau Yvonne Brodmann Sprecher, die ebenfalls diplomierte Landwirtin ist. Neben den Äpfeln und Birnen bauen Sprechers auch Kirschen
und Zwetschgen an. Für sie beginnt der Sommer jeweils mit den Frühkirschen Ende Mai. Die Kirschensaison endet mit den späten Sorten Mitte Juli. Sie wird abgelöst von den Zwetschgen, die dann bis Mitte August reifen. Verschiedene Äpfel und Birnen beschliessen den Sommer des Obstbauern. Als Erstes ernten Sprechers die Sorte Elstar, die im September rot von den Bäumen leuchtet. Dann folgen die bekannten Gala, Rubinette und Boskop. Den Schluss der Apfelernte bilden die Golden Delicious und Idared. 30 Tonnen, das ist der grösste Teil ihrer Apfelernte, geht an die Ernst Zuber AG in Arisdorf. Diese Firma ist die Vermittlerin zwischen den regio-
nalen Bauern und der Migros Basel.
Jetzt sind Herbstäpfel aktuell
Die Äpfel, die derzeit angeboten werden, gelten als Herbstäpfel, die sozusagen frisch ab Baum genossen werden. Wer einen trockenen und kühlen Keller sein eigen nennt, kann diese aber auch bis weit in den Winter hinein lagern. Voraussetzung, dass die Früchte frisch bleiben, sind eine Temperatur, die nicht über 18 Grad steigt und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ohne geeigneten Keller kauft man seine Äpfel besser wöchentlich frisch. Diese kommen im Laufe des Winters aus verschiedenen Langzeitlagern wie jenen der Zu-
ber AG in Arisdorf. Die Profis lagern das Obst je nach Sorte bei unterschiedlichen Temperaturen und exakt angepasster Luftfeuchtigkeit. Dies garantiert, dass die Früchte ihre Vitamine und ihr frisches Aussehen behalten. Hätte es die Apfellager im Paradies schon gegeben, wären Adam und Eva vermutlich wochenlang in Versuchung geführt worden. Was aber Evas berühmten, durch die Schlange verursachten Sündenfall mit dem Apfel angeht, so kann man diesen wohl nie so gut nachempfinden wie im Herbst. Nach all den feinen Sommerfrüchten leuchten jetzt die Äpfel, wie hier die Gala, rotbackig aus dem Laub. «Die Äpfel sind so bunt wie die Jahreszeit in unseren Breiten-
IHRE REGION MIGROS BASEL Kleine, feine Unterschiede
graden, die sich ebenfalls in kräftigen Farben zeigt. Kein Wunder, liegt das einheimische Obst derzeit im Trend», sagt Hanspeter Sprecher und erklärt weiter: «Das feste Fleisch der Gala ist knackig und saftig und vielseitig verwendbar. Es eignet sich dazu, sowohl roh wie auch gekocht gegessen zu werden.» Die späteren Sorten kommen, genauso wie der Winter, blasser daher. Je nachdem wann und ob man sie frisch isst oder sie zum Kochen und Backen verwendet, wählt man unterschiedliche Typen (siehe Artikel rechts).
Die beiden Obstproduzenten Hanspeter Sprecher aus Aesch und René Meier aus Metzerlen informierten am 14. Oktober in der Migros Aesch über ihre Produkte. Elstar ist eine der wichtigsten Herbstsorten mit äusserst aromatischen Früchten. Diese Sorte eignet sich gut zum Frischessen und wird bis etwa im März als Lagerapfel angeboten.
Vitamine und Aroma stecken in der Schale
Wichtig bei allen Äpfeln ist aber ihre Haut. Dort stecken neben den Aromen auch die Vitamine drin. Diese sollte man wenn immer möglich belassen und essen. Wer dies auch bei einer Apfelwähe tun möchte, raffelt die Früchte mit der Schale auf einer Röstiraffel und belegt den Teig damit. So profitiert man, im Gegensatz zu den klassischen Schnitzen, für die man die Äpfel schälen muss, vom vollständigen Aroma. Mit den Kirschen und Zwetschgen helfen der Familie Sprecher jeweils Freunde und Verwandte. Die Äpfel und Birnen hingegen ernten Hanspeter und seine Frau Yvonne zu zweit. Entsprechend wichtig sind ihnen die Niederstammbäume: «Das Pflücken vom Boden aus ist nicht nur sicherer, sondern ganz klar auch effizienter», sagt der Bauer und füllt seinen leuchtend blauen Erntekorb, der bis zu zwölf Kilo Äpfel fasst, bis kurz bevor er überläuft. Die Ernte wird in den folgenden Tagen an die nächste Sammelstelle der Zuber AG geliefert, die sich in Aesch befindet. Dort holen die Angestellten der Zuber AG die Früchte mit gekühlten Camions ab und verteilen sie weiter an die Migros Basel. Je nach Sorte werden die knackigen Früchte auch in den Kühlhäusern der Firma Zuber in Arisdorf bis zur endgültigen Auslieferung zwischengelagert. Das Obstbauernpaar Sprecher ist in der Region aktiv und entsprechend bekannt. Yvonne Brodmann Sprecher arbeitet Teilzeit für die Agrisano, die Krankenkasse
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Hanspeter Sprecher freut sich über die knallroten Äpfel.
der Landwirte. Für ihren Mann hat kürzlich wieder die Jagdsaison begonnen. Er ist unter anderen Ämtern Präsident der Jagdgesellschaft Aesch und erzählt, dass die hiesigen Jäger das Restaurant Seegarten in Münchenstein beliefern, siehe Rezept. Text und Bilder:
Priska M. Thomas Braun
Boskop können bis zu 200 Gramm wiegen. Sie reifen Ende September bis Mitte Oktober und sind ebenfalls bis März haltbar. Mit ihrer erfrischenden Säure eignen sich Boskop für Wähen und Apfelmus. Die Tafeläpfel der Sorte Rubinette sind eher klein und entsprechen damit dem Trend. Geerntet werden sie ab Ende September, und sie sind ohne Lagerung genussreif. Gala ist eine ursprünglich neuseeländische Sorte und
inzwischen weltweit beliebt. Der D typische Herbstapfel ist süss und aromatisch und lässt sich gut lagern. Die Golden Delicious wurden bereits 1890 in den USA entdeckt. Wie ihr Name sagt, sind sie golden und süss. Sie zählen zu den Winteräpfeln, werden im Oktober geerntet und erreichen im Dezember ihre Genussreife. Das saftige und fein säuerliche Fruchtfleisch der Idared eignet sich perfekt für die Zubereitung von Saucen und Kuchen. Geerntet wird diese Sorte ab Mitte Oktober, und sie ist bei professioneller Lagerung bis Juni haltbar. Herbstkampagne bis Montag, 26. Oktober Äpfel im Karton à 6 Kilo kosten Fr. 14.40.
Tipp der Saison Apfelsauce zu Wild 1 kleine Zwiebel, fein gerieben 1 Tasse Apfelmus 2 EL Zitronensaft ½ dl Sauerrahm Etwas Senf, Salz und Pfeffer Die Zwiebel sehr fein reiben. Mit den restlichen Zutaten mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Sauce wird kalt gerührt und zum Wild serviert und nicht etwa darüber gegossen. Wer es vorzieht, Wild im Restaurant zu geniessen, findet noch bis fast an Weihnachten Reh und Wildschwein aus regionaler Jagd sowie Hirsch aus den Vogesen im Restaurant Seegarten, Münchenstein. Reservation: Tel. 058 575 80 00
Die leuchtend roten Gala werden im September geerntet.
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(TAG, MONAT, JAHR) Die Daten dürfen für Marketingzwecke genutzt werden. 090728
Quelle: Bundesamt für Statistik, Zahlen gerundet.
Eintritt in den Bund Fläche in km2 Einwohner in 1 000 Einwohner je km2 Ausländer in % Privathaushalte in 1 000 Erwerbsquote (15 – 64-Jährige) Volkseinkommen in Fr. je Einwohner Steuerbelastung (Index CH =100) Kantonsschulden in 1 000 Fr. je Einwohner Wohneigentum-Quote Personenwagen je 1 000 Einwohner Erwerbstätige ÖV-Nutzer in % Erwerbstätige PW-Nutzer in %
1 351 1 729 1 308 787 22 568 82 68 804 86 7 25 510 32 37 ZH
1 353 5 959 963 1 645 13 416 81 45 644 121 7 36 496 22 38 BE
Mister Schweiz Viktor Borsodi Claudio Minder Tobias Rentsch Christoph Engel Robert Ismajlovic Sven Melig Renzo Blumenthal Miguel San Juan Tim Wielandt Stephan Weiler André Reithebuch
Architekt Komponist Künstlerin Künstler Schriftsteller Kulturhistoriker
Schweizer des Jahres – – – Beat Richner Roger Federer Lotti Latrous Peter Sauber Köbi Kuhn Jörg Abderhalden Eveline Widmer-Schlumpf Verleihung Januar 2010
CH
– 41 285 7 594 190 21 3 115 79 54 031 100 9 35 519 21 43
LU
1 332 1 494 364 254 16 141 79 43 910 115 5 32 484 18 41
UR
1 291 1 077 35 33 9 13 77 45 712 138 6 48 474 9 43
SZ
1 291 908 141 166 17 50 81 50 170 69 3 44 571 13 49
OW NW GL ZG FR SO BS BL 1 291 1 291 1 352 1 352 1 481 1 481 1 501 1 501 491 276 685 239 1 671 791 37 518 34 40 38 109 263 250 185 269 71 167 56 527 165 317 5 006 520 12 10 19 22 17 19 30 18 12 15 15 41 94 103 96 112 81 81 82 81 77 80 77 78 39 646 73 286 73 236 93 753 39 559 46 844 115 178 53 502 136 78 128 52 124 113 115 96 5 6 6 5 3 5 24 8 47 38 50 33 42 47 13 42 525 563 497 583 541 542 341 503 8 10 12 22 12 15 40 29 47 52 42 43 55 49 17 40
Jahr CH SH AR AI SG GR AG TG TI VD VS NE GE JU – – 1 501 1 513 1 513 1 803 1 803 1 803 1 803 1 803 1 803 1 815 1 815 1 815 1 979 1992 / 97 41 285 299 243 173 2 026 7 105 1 404 991 2 813 3 212 5 225 803 282 839 2007 7 594 75 53 16 466 189 582 238 329 672 299 170 438 70 2007 190 250 217 90 239 27 417 276 120 238 57 237 1 783 83 2007 21 22 13 10 21 15 20 20 25 29 19 23 37 12 2000 3 115 31 22 5 184 78 224 92 135 279 107 74 182 28 2000 79 80 80 81 80 79 81 81 71 76 75 77 76 77 2005 54 031 55 126 44 215 45 936 44 866 49 355 49 209 44 918 41 335 52 901 38 385 49 775 62 839 38 070 2006 100 112 118 100 113 119 90 84 74 107 116 134 98 125 2006 9 4 3 3 3 5 3 4 6 12 5 10 53 7 2000 35 39 45 58 39 47 48 43 37 28 61 27 16 52 2007 519 522 515 508 496 499 556 552 607 525 586 515 501 550 2000 21 24 13 5 16 12 17 11 10 18 9 17 25 8 2000 43 40 43 46 43 36 50 48 58 49 50 50 36 54 – 1992 / 97 2007 2007 2007 2000 2000 2005 2006 2006 2000 2007 2000 2000 Jahr
Alle Jahre wieder Jahr Miss Schweiz 1999 Anita Buri 2000 Mahara McKay 2001 Jennifer Ann Gerber 2002 Nadine Vinzens 2003 Bianca Sissing 2004 Fiona Hefti 2005 Lauriane Gilliéron 2006 Christa Rigozzi 2007 Amanda Ammann 2008 Whitney Toyloy 2009 Wahl September 2009
1887 –1965 1892 –1955 1889 –1943 1901 –1966 1878 –1947 1818 –1897
3 Glanz und Gloria
Banknoten: Kopf und Zahl 10.– Le Corbusier 20.– Arthur Honegger 50.– Sophie Taeuber-Arp 100.– Alberto Giacometti 200.– Charles Ferdinand Ramuz 1 000.– Jakob Burckhardt
Schweizer von Welt 13. Jh. Wilhelm Tell 14. Jh. Heinrich von Winkelried, Ueli Rotach 15. Jh. Paracelsus, Huldrych Zwingli, Niklaus von Flüe, Joachim von Watt 16. Jh. Jean Calvin 17. Jh. Jakob Bernoulli 18. Jh. Leonard Euler, Albrecht von Haller, Johann Heinrich Pestalozzi, Henri Dufour 19. Jh. Arnold Böcklin, Paul Klee, Ferdinand Hodler, Arthur Honegger, Johanna Spyri 20. Jh. Mario Botta, Max Bill, Meret Oppenheim, Max Frisch, Josef Müller-Brockmann, Claude Nicollier, Bertrand Piccard, Friedrich Dürrenmatt, Nicolas Hayek
4 Film und Musik
Zuschauer 940 296 560 514 558 584 541 364 424 505 370 976 350 656 313 604
Jahr 1978 2003 2006 2005 1979 2005 1988 2002
Eintritt 18.02.07 23.03.08 28.05.06 04.11.07 21.08.05 18.03.07 04.03.07 07.08.05
Die Schweiz im Kino: Die erfolgreichsten Filme # Titel Regie Die Schweizermacher Rolf Lyssy Achtung, fertig, Charlie! Mike Eschmann Die Herbstzeitlosen Bettina Oberli Mein Name ist Eugen Michael Steiner Les petites fugues Yves Yersi Grounding Michael Steiner, Tobias Fueter Ein Schweizer namens Nötzli Gustav Ehmck (DE) Ernstfall in Havanna Sabine Boss 1 2 3 4 5 6 7 8
Wochen 112 69 96 75 97 85 75 70
Punkte – 137 91 13 15 40 0 0
Die Schweiz im Ohr: Best of Hitparade # Titel Interpret / Interpretin Ein Stern DJ Ötzi & Nik P. This is the life Amy Macdonald Bring en hei Baschi Apologize Timbaland You‘re beautiful James Blunt Rehab Amy Winehouse Relax Mika La camisa nera Juanes 1 2 3 4 5 6 7 8
Jahr 1956 1988 1976 1969 2009 2007 2004 1998
Die Schweiz am ‹Eurovision Song Contest› (Auswahl) # Titel Interpret / Interpretin 1 Refrain Lys Assia 1 Ne partez pas sans moi Céline Dion 4 Djambo, djambo Peter, Sue & Marc 5 Bonjour, bonjour Paola 14 The highest heights Lovebugs 20 Vampires are alive DJ Bobo 22 Celebrate! Piero Esteriore 25 Lass‘ ihn Gunvor
4. Fertig ist das Büchlein
3. Ziehen
2. Schneiden
Trittst im Morgenrot daher seh ich dich im Strahlenmeer, dich, du Hocherhabener, Herrlicher! Wenn der Alpenfirn sich rötet, betet, freie Schweizer, betet! Eure fromme Seele ahnt Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn, im hehren Vaterland. Kommst im Abendglühn daher find ich dich im Sternenheer, dich, du Menschenfreundlicher, Liebender! In des Himmels lichten Räumen kann ich froh und selig träumen! Denn die fromme Seele ahnt Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn, im hehren Vaterland. Ziehst im Nebelflor daher such ich dich im Wolkenmeer, dich, du Unergründlicher, Ewiger! Aus dem grauen Luftgebilde tritt die Sonne klar und milde, und die fromme Seele ahnt Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn, im hehren Vaterland. Fährst im wilden Sturm daher bist du selbst uns Hort und Wehr, du, allmächtig Waltender, Rettender! In Gewitternacht und Grauen lasst uns kindlich ihm vertrauen! Ja, die fromme Seele ahnt, Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn, im hehren Vaterland.
5 Ruhm und Ehre
1. Falzen
Eintritt in den Bund Fläche in km2 Einwohner in 1 000 Einwohner je km2 Ausländer in % Privathaushalte in 1 000 Erwerbsquote (15 – 64-Jährige) Volkseinkommen in Fr. je Einwohner Steuerbelastung (Index CH =100) Kantonsschulden in 1 000 Fr. je Einwohner Wohneigentum-Quote Personenwagen je 1 000 Einwohner Erwerbstätige ÖV-Nutzer in % Erwerbstätige PW-Nutzer in %
km 375 295 264 158 140 128 125 104 91 86 80 74 73 73 70 68 58 58 57 57 55 53
1 Land und Leute
Mündung Nordsee Rhein / Koblenz Mittelmeer Aare /Windisch Aare / Brugg Aare / Bern Rhein / Flaach Donau / Passau Po / Pavia Neuenburgersee Aare / Solothurn Saône /Verdun Rhein / Basel Limmat / Zürich Thur / Bischofszell Rhein /Tamins Reuss / Luzern Rhein /Teufen Rhein /Tamins Neuenburgersee Langensee Kander /Wimmis
5 065 71 346 1 764 1 383 18 136 51 446 1 227
KURZ UND BÜNDIG
NACH AUSSEN FALZEN
Flüsse / Ströme Rhein Aare Rhone Reuss Linth / Limmat Saane Thur Inn Ticino Broye Emme Doubs Birs Sihl Sitter Vorderrhein Kleine Emme Töss Hinterrhein Orbe Maggia Simme Verkehrswege km Schiene Strasse Nationalstrassen davon Autobahnen Kantonsstrassen Gemeindestrassen Wasserstrassen
NACH AUSSEN FALZEN
Tiefe m 310 252 153 372 214 136 288 215 74 198 260 150 46 87 47
VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS VS
NACH AUSSEN FALZEN
km2 580 535 215 210 114 88 89 78 40 38 30 24 23 14 10 m ü.M. Lage 4 634 4 609 4 563 4 554 4 545 4 527 4 505 4 491 4 478 4 357 4 314 4 206 4 195 4 164
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Schweizer Nobelpreisträger seit 1975 Jahr Name Disziplin 1975 Vladimir Prelog Chemie 1978 Werner Arber Medizin 1986 Heinrich Rohrer Physik 1987 Karl Müller Physik 1991 Richard Ernst Chemie 1992 Edmond Fischer Medizin 1996 Rolf Zinkernagel Medizin 1902 Kurt Wüthrich Chemie
Fussball: Die Schweiz an der WM Jahr Gastland Platzierung 1934 Italien Viertelfinale 1938 Frankreich Viertelfinale 1950 Brasilien Vorrunde 1954 Schweiz Viertelfinale 1962 Chile Vorrunde 1966 England Vorrunde 1994 USA Achtelfinale 2006 Deutschland Achtelfinale
Fussball: Die Schweizer Meister Jahr Klub Vizemeister 2002 FC Basel GC Zürich 2003 GC Zürich FC Basel 2004 FC Basel YB Bern 2005 FC Basel FC Thun 2006 FC Zürich FC Basel 2007 FC Zürich FC Basel 2008 FC Basel YB Bern 2009 FC Zürich YB Bern
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2 Berg und Tal
Seen Genfersee Bodensee Neuenburgersee Langensee Vierwaldstättersee Zürichsee Luganersee Thunersee Bielersee Zugersee Brienzersee Walensee Murtensee Sempachersee Hallwilersee Gipfel Dufourspitze Nordend Zumsteinspitze Signalkuppe Dom Liskamm Weisshorn Täschhorn Matterhorn Dent Blanche Grand Combin Alphubel Aletschhorn Breithorn
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BESSER LEBEN MIX
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
FAMILIE
Muttermilch kann das Baby mal anregen, mal beruhigen.
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IN FORM
Beweglichkeit ist gut fürs Herz
Das Herzinfarktrisiko lässt sich mit Dehnungsübungen senken. Denn ein flexibler Körper geht offenbar mit elastischen Arterien einher.
Zaubertrank Muttermilch
So einfach wie oft propagiert scheint das doch nicht zu sein mit der Muttermilch: Bekommt ein Baby am Abend ein Fläschchen Milch, welche die Mutter am Morgen abgepumpt hat, kann der Säugling vielleicht nicht einschlafen. Denn Morgenmilch enthält gemäss Untersuchungen von spanischen Forschern anregende Stoffe, während die abends produzierte Milch beruhigende Substanzen enthält. Da hilft nur eines: Fläschchen etikettieren!
PSYCHOLOGIE
Grösse ist oft Ansichtssache. Zum Beispiel beim Sport.
Bilder Getty Images, iStockphoto, Masterfile
Gleich gross und doch nicht
Erfolg verändert offenbar die optische Wahrnehmung — zumindest im Sport. Das zeigt das Experiment einer amerikanischen Psychologin. Dafür zielten Hobbysportler mit einem American Football auf ein Tor. Diejenigen, die trafen, schätzten hinterher das Tor wesentlich grösser ein als Probanden, die keinen Ball hatten versenken können. Natürlich waren das Tor und der Abstand dazu für alle Teilnehmer gleich gross.
Der Test: Beine strecken und nach den Zehen greifen.
Wer beweglich ist, hat vermutlich ein tieferes Herzinfarktrisiko als versteiftere Menschen. Das berichten japanische Forscher. Gemäss ihrer Untersuchung hängt die Flexibilität des Rumpfs direkt mit der Dehnbarkeit der Arterien zusammen und könnte Hinweise auf ein mögliches Infarktrisiko geben.
Die eigene Beweglichkeit lässt sich einfach testen: Man setzt sich mit gestreckten Beinen auf den Boden und versucht, mit den Fingern die Zehen zu berühren. Je leichter das fällt, desto elastischer sind Körper und Arterien. Der Zusammenhang scheint mit steigendem Alter immer stärker zu wer-
ONLINE-UMFRAGE: KINDERSITZE
Tragischer Tod eines Kleinkinds
Ein Unglück schreckte vor zehn Tagen zahlreiche Eltern auf: Ein dreijähriger Junge fiel aus dem fahrenden Auto und wurde von einem Wagen überrollt. Der Knabe starb wenige Stunden später. Auf den Schock folgte die Diskussion: Wie müssen Kleinkinder im Auto gesichert werden? Worauf ist beim Kauf und der Befestigung des Kindersitzes zu achten, und kann man sich auf die Kindersicherung verlassen?
Infos: TCS/bfu-Ratgeber «Auto-Kindersitze 2009», zu bestellen unter www.tcs.ch
Neue Frage auf www.migrosmagazin.ch
Wie gehen Sie vor, wenn Sie das Kleinkind ins Auto setzen? ➔ Ich schnalle es nur im Kindersitz an ➔Ich kontrolliere zudem alle Gurten und die Kindersicherung ➔ Ich gurte das Kind nicht immer an
den. Die Forscher ziehen aus den neuen Erkenntnissen den Schluss, dass Dehnungsübungen einem Herzinfarkt vorbeugen könnten. Sie raten deshalb zu Yoga- und Pilatesübungen oder zu solchen Sportarten, die die Elastizität des Körpers fördern. www.wissenschaft.de
Frage von letzter Woche
Wie reagieren Sie, wenn Sie an einem Wild-Warnschild vorbeifahren? So haben die Leser geantwortet
17 %
Ich fahre gleich schnell weiter.
3%
Ich zucke zusammen, da ich schon mal einen Unfall mit Wild hatte.
80 %
Ich fahre langsamer.
84 | Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
Bei uns am liebsten mit Pille
Ein bisschen schwanger gibt es nicht: Kaum selber ber kein Kind mehr, müssen Teenager entscheiden, wie sie eigene sfällen ist Kinder vermeiden. Und trotz Embolien und Todesfällen gsmittel. die Pille bei den Mädchen das zentrale Verhütungsmittel.
L
aurence, David, Lea, Carmen, Séline, Philippe und Sylviane sind sich einig: Sie wollen nicht schon als Teenager Eltern werden. Die 14- und 15-jährigen Jugendlichen aus Freiburg FR sprechen unbefangen über Liebe, Sex und Verhütung. Und entsprechen damit dem durchschnittlichen Schweizer Jugendlichen. In Sachen Freundschaft und Treue sind die heutigen Jugendlichen aber mindestens so traditionell eingestellt wie Generationen vor ihnen. Ganz wichtig ist ihnen die beste Freundin, der verlässliche Freund, mit dem man offen über alles reden kann, über alltägliche Sorgen, Beziehungen, Verhütung. Mit den Eltern möchten die Teenager eher nicht über Sex reden. Sie schätzen es aber, wenn sie deren Vertrauen spüren. Laurence und Carmen verabreden sich gerne via Facebook oder SMS mit ihren Freunden, überlassen aber die Initiative doch lieber den jungen Männern. «Es ist doch viel romantischer, wenn ein Junge mich anspricht und eine Glace spendiert, als wenn ich auf ihn zugehe», sagt Laurence. Für Lea dagegen zählt die Spontaneität: «Man merkt doch, wenn ein Junge Interesse an einem Gespräch
hat, da sag ich halt ab und zu auchh mal den ersten Satz.» David undd Philippe sind sich einig: Wenn nn man freundlich und zuvorkommmend ist, dann merkt man, ob das as Mädchen an einem Gespräch Inte-resse hat. Und vielleicht entsteht ht daraus eine Freundschaft.
Philippe und David wollen Kondome benützen
«Ich bin schon seit sechs Monaten n mit meiner Freundin zusammen.. Wir vertrauen uns gegenseitig, g, können uns alles sagen. Das ist fürr rt mich das absolut Grösste», erklärt David. Für ihn ist klar, er würdee seine Freundin zur Familiennplanungsstelle begleiten. «Also, o, wenn sie das wirklich wünscht»,, betont er und lacht. In Sachen en Verhütung sind sich Philippe und nd er einig, sie wollen Kondome me benützen. «Klar, wenn eine Freunndin die Pille nimmt, ist das gut, es gibt aber doch Frauen≤, die siee nicht vertragen, oder?», wirft Phi-lippe sachkundig ein. Jetzt kommen die fünf Frauen en in Fahrt. Séline wird die Pille nehhmen, obwohl sie etwas skeptisch ch meint: «Natürlich überlegt man an sich gut, Hormonpräparate zu schlucken. Man hört auch von Frauen, die von der Pil-
«Millionen Frauen nehmen die Pille — und es gibt nur ganz wenige Thrombosen.»
Carmen (14)
BESSER LEBEN FAMILIE
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Ist die Pille tödlich? In den letzten Monaten berichteten die Medien über Embolien und Todesfälle im Zusammenhang mit der Pille. Trotzdem ist sie bei jungen Frauen nach wie vor sehr beliebt. Im Mai 2009 ging der Fall der inzwischen 18-jährigen Céline durch die Medien: Als 16-Jährige hatte die damals gesunde Nichtraucherin zum ersten Mal die Pille Jasmin genommen. Vier Wochen später erlitt sie eine Lungenembolie. Ihr Herz hörte auf zu schlagen, das Hirn wurde schwer geschädigt. Seither ist Céline schwer behindert.
Ende September dieses Jahres starb eine junge Frau an einer Lungenembolie. Ihr Tod wird in Zusammenhang damit gebracht, dass sie die Pille genommen hat. Zehn Monate vorher verschrieb ihr der Arzt eine Pille mit den Wirkstoffen Drospirenon und Ethinylestradiol. Gemäss einer Medienmitteilung der Swissmedic vom 25. September sind zwischen 1990 und Herbst 2009 insgesamt neun tödlich verlaufene Lungenembolien mit der Einnahme von Antibabypillen in Verbindung gebracht worden. Voraussichtlich Ende Oktober wird Swissmedic die Ergebnisse einer Analyse zum Thema veröffentlichen.
Der wahre Dr. Sommer ist die Schule «Ich würde mit meiner Freundin zur Familienplanungsstelle mitgehen.»
David (15)
Erstaunlich, aber wahr: Eine Mehrheit der Schweizer und Schweizerinnen hat ihr Wissen über Sex aus der Schule. Die Schule ist für die sexuelle Aufklärung nach wie vor zentral. Dies ist das Resultat einer Studie des Kondomherstellers Durex, der immer wieder Untersuchungen zum Verhalten, Empfinden und Wissen sexuell aktiver Menschen durchführt. Über 60 Prozent der Bevölkerung hat sich im Sexualkundeunterricht den wichtigsten Beitrag zu ihrem sexuellen Wissen geholt. Und: Wer mehr über Sex weiss, ist tendenziell auch zufriedener mit dem eigenen Sexualleben. Dies hat SSL Healthcare Schweiz
am 12. Oktober zur Durex-Studie mitgeteilt. In der Durex-Umfrage erklärten 68 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer, die in der Schule Aufklärungsunterricht hatten, sie seien mit ihrem sexuellen Befinden zufrieden. Diejenigen, die in der Schule nicht aufgeklärt wurden, waren nur zu 45 Prozent zufrieden mit ihrem Sexleben. Der Sexualkundeunterricht in den Schulen ist für gut sechs von zehn der aufgeklärten Schweizer der wichtigste Infolieferant ihres aktuellen sexuellen Wissens. Knapp dahinter folgen die Freundinnen und Freunde. Sie waren für 58 Prozent eine wichtige Infoquelle. Zeitungen und
Zeitschriften wurden von 53 Prozent der Befragten genannt. Erstaunlich: Nur ein knappes Drittel der Befragten hat sich seine Informationen im Internet oder im Fernsehen beschafft. Von den Schweizerinnen und Schweizern, die Sexualunterricht erhalten haben, finden mehr als die Hälfte, nämlich 56 Prozent, dass der Unterricht zu wenig auf die emotionalen Aspekte des Sexuallebens ausgerichtet war. Dies habe negative Konsequenzen für ihr Sexualleben gehabt. Von den Frauen wünschten sich 60 Prozent, dass mehr gefühlsbetonte Themen berücksichtigt würden, bei den Männern waren es 45 Prozent. www.durex.com
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BESSER LEBEN FAMILIE
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
le Thrombosen bekommen.» Carmen wendet ein: «Millionen Frauen in der ganzen Welt nehmen die Pille, und bis heute sind nur wenige solche Fälle bekannt.» Tatsächlich weisen Frauenärzte darauf hin, dass Thrombosen zwar als Nebenwirkung der Pille auftreten können, dass es aber nicht sehr häufig zu solchen Komplikationen kommt. Und erstaunlich selten hören sie von Patientinnen, die deswegen die Pille nicht nehmen möchten.
Am liebsten redet man mit Freund oder Freundin
«Ich überlege mir auch, ein Hormonpflaster zu kaufen. Das klebt man auf den Po oder den Oberarm, und das schützt für mehrere Monate», so Lea. Auch in Frage kommt für sie Implanon, ein wenige Millimeter kleines Stäbchen. Es wird unter die Haut gespritzt.
Die sieben Teenager, mit denen das Migros-Magazin über Sex, Verhütung und Aids redete: David, Laurence, Sylviane, Séline (hintere Reihe, von links), Philippe, Carmen, Lea (vorn von links).
Sylviane und Lea diskutieren offen mit ihren Müttern. Und alle in der Diskussionsrunde sind sich einig:
Am liebsten sprechen sie mit der besten Freundin oder dem besten Freund über Verhütung. Zur Fami-
lienplanungsstelle gehen die jungen Frauen entweder allein oder mit der Freundin. «So ist man irgendwie unbefangener», ist Carmen überzeugt. Was wäre, wenn eine der jungen Frauen doch schwanger würde, wie schätzen sie die Reaktion ihrer Eltern ein? Für Sylviane steht fest: «Ich rede mit meiner Mutter über alles, sie ist sehr offen, und ich bin sicher, sie hätte Verständnis dafür. Aber wir sind doch selber irgendwie noch Kinder, da wollen wir noch nicht Verantwortung für ein Kind übernehmen.» Auch für David und Philippe stehen im Moment ganz andere Themen im Vordergrund: Der Übertritt ins Gymnasium oder die Berufslehre, Erfahrungen sammeln, unabhängig sein. «Am besten finde ich die Kombination Pille und Kondom, da ist man gleichzeitig auch vor Aids geAnzeige
DAS SAGT DIE EXPERTIN Heidi Steinmann (60) ist Beraterin für sexuelle und reproduktive Gesundheit beim Dienst für Familienplanung und Sexualinformation in Freiburg.
«Ich wünschte mir, es kämen mehr junge Männer» Wer besucht Ihre Beratungsstelle? Mehr als die Hälfte unserer Klienten ist unter 20. Viele sehr junge Frauen kommen mit ihrer Freundin oder mit ihrer Mutter. Pärchen kommen nur selten. Ich wünschte mir, dass auch mehr junge Männer zu uns kämen. Super finde ich, dass viele junge Frauen kommen, bevor es «brennt», also bevor sie einen Freund haben. Sind die Jugendlichen heute gut informiert? Nein, wahrscheinlich sind sie nicht besser informiert als frühere Generationen. Sie reden aber unbefangener über Sex. Worüber wird vor allem gesprochen? Meist geht es um Sexualität. Oft sind die jungen Leute nur
rudimentär aufgeklärt. Viel Unklarheit herrscht über den Zyklus. Auch wissen Frauen oft nicht, dass sie einen Menstruationskalender führen sollten. Dann erörtern wir gemeinsam die für das Paar passende Verhütungsmethode. Was ist aus Ihrer Sicht die beste Verhütung? Jungen Menschen empfehle ich immer Kondom und Pille. Sehr junge Frauen vergessen oft, die Pille regelmässig zu nehmen, und junge Männer müssen sich im Gebrauch des Kondoms üben. Mit dieser Kombination haben sie eine sichere Verhütung. Geben Sie auch die «Pille danach» ab? Ja. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass sich eine Frau nicht so jung schon entscheiden
muss, eine Schwangerschaft abzubrechen oder auszutragen. Müssen Eltern die Einwilligung geben für die Pille? Nein, auch nicht bei unter 16-Jährigen. Das ist Teil des Berufsgeheimnisses. Anders ist es etwa, wenn jemand suizidgefährdet ist. Dann sagen wir der jungen Frau oder dem jungen Mann, dass wir die Eltern informieren müssen. Welche Dienstleistungen bieten Sie an? Wir beraten Jugendliche und Erwachsene. Wir bieten InfoAnlässe für Schulklassen. Wir führen Schwangerschaftsund HIV-Tests durch. Und eine Ärztin kann Verhütungsmittel verschreiben oder eine gynäkologische Untersuchung vornehmen.
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BESSER LEBEN FAMILIE
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
schützt», sagt Laurence klipp und klar. Die Kollegen stimmen zu. Carmen betont: «Ein Kondom ist billig, schützt vor Schwangerschaft und kann Leben retten.» Philippe ergänzt: «Gut ist natürlich, wenn die Frau gleichzeitig die Pille nimmt, ein Kondom kann ja auch mal reissen.» Die Jugendlichen sind sich bewusst, dass Aids viel verändert hat: Man sei viel vorsichtiger und könne nicht mehr sagen, man sei nicht informiert.
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DAS BIN ICH
Kinder stellen sich vor
Text Elisabeth Schwab-Salzmann Bilder Véronique Hoegger
«Am besten ist die Kombination Pille—Kondom.» Laurence (15)
www.migrosmagazin.ch Alles über Verhütungsmethoden, Tipps zur Anwendung von Pille und Kondom. Umfrage: Wie verhüten Sie?
Das erste Mal — bei der Frauenärztin
Tipps von Claudia Isenegger, Frauenärztin in Düdingen FR. ➜ Wann soll eine junge Frau zum ersten Mal zur Gynäkologin gehen? Bei Beschwerden oder wenn sie etwas für die Verhütung braucht. Sie sollte sich auch für die jährliche Kontrolle melden, sobald sie Geschlechtsverkehr hat. Viele Frauenärzte verzichten auf einen Abstrich, wenn die junge Frau noch keinen Geschlechtsverkehr hatte und keine Beschwerden vorliegen. ➜ Was fragt man und worüber spricht man beim ersten Untersuch? Meistens geht es um Verhütung und um die Periode. ➜ Wie geht die Untersuchung vor sich? Das ist sehr unterschiedlich. Die Frauenärztin fragt nach Beschwerden und prüft je nachdem den Urin oder das Blut. In der Untersuchung kontrolliert sie die Brust, nimmt einen Krebsabstrich und tastet Gebärmutter und Eierstöcke ab. Je nach Beschwerden macht sie auch einen speziellen Abstrich wegen Infektionen oder einen Ultraschall.
➜ Soll man in Begleitung zur Untersuchung kommen oder allein? Wer will, kann seine Mutter mitbringen oder auch eine Freundin. Die meisten Frauen kommen aber allein. Sie müssen sich einfach überlegen, ob sie über Verhütung und Sexualität auch vor der Mutter reden möchten und können. ➜ Gibt die Ärztin Tipps zur Verhütung? Sicher, wenn die Patientin Fragen dazu hat. ➜ Welche Verhütungsmethoden werden häufig angewandt? Die meisten jungen Frauen wählen die Pille, da sie praktisch ist zum Anwenden und weil sie jederzeit damit beginnen oder wieder aufhören können. Nur wenige wählen die Spirale, da sie in die Gebärmutter eingelegt werden muss und dies etwas wehtut. ➜ Wird die Jasmin-Pille nach dem Skandal wegen des jungen Mädchens noch verschrieben? Oder haben viele
Frauen jetzt Angst, diese Pille zu schlucken? Die Thrombose und somit auch die Lungenembolie ist ein bekanntes Risiko von fast allen Pillen. Diese Komplikation tritt nicht sehr oft auf und zeigt vor allem selten einen so schweren Verlauf. Trotz dieses Risikos wünschen viele junge Frauen die Pille, da sie eine sehr sichere Verhütungsmethode ist und praktisch in der Anwendung.
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BESSER LEBEN IN FORM
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
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Hab acht!
Achtsamkeit hilft, den Moment unvoreingenommen wahrzunehmen; ihn zu geniessen und nicht sofort zu bewerten. Wer mit wachen Sinnen durchs Leben geht, findet zu innerer Ruhe und kann sich besser konzentrieren.
W
ann haben Sie das letzte Mal genüsslich in einen Apfel gebissen und diesen in seinem vollen Aroma ausgekostet? Oder wann haben Sie in der Hektik des Alltags versucht, ruhig und bewusst zu atmen und dadurch gelassener zu werden? Schon lange her? Schade. Denn wer mit wachen Sinnen durchs Leben geht, hat mehr davon. Achtsamkeit müssen wir aber nicht neu erfinden. Wir müssen uns lediglich darauf zurückbesinnen. «Achtsam oder aufmerksam zu leben, bedeutet nicht, dass die Welt plötzlich besser wird. Doch wer lernt, seine Gefühle wahrzunehmen, kann früher erkennen, wie sich eine Situation entwickelt, und allenfalls Gegensteuer geben», sagt Béatrice Heller vom Zentrum für Achtsamkeit in Zürich. Diese Lebensphilosophie
Mehr Lebensfreude und besserer Schlaf
➔ Achtsamkeit bringt allgemeine Entspannung und fördert die innere Ruhe. ➔ Sie weckt das Verständnis für sich selbst und andere. ➔ Sie fördert die Konzentrationsfähigkeit und verbessert die Qualität des Schlafs. ➔ Sie hilft Menschen, mit chronischen Schmerzen besser umzugehen und diese zu akzeptieren. ➔ Sie verhilft zu mehr Lebensfreude. ➔ Sie macht gegen Stress resistent. www.centerformindfulness.ch www.mbsr-verband.ch
Wer offen ist für das, was im Moment geschieht, hat mehr vom Leben.
helfe überdies, den gestressten Geist zur Ruhe zu bringen. Darum setzen inzwischen auch diverse Spitäler auf diese Methode.
Schwierig, den «inneren Autopiloten» auszuschalten
Doch wie lebt man Achtsamkeit im Alltag? «Indem wir offen sind für das, was im Moment geschieht. Egal, ob es sich um positive oder negative Empfindungen handelt», erklärt die Expertin, die in Zürich Seminare zu Achtsamkeit und Stressbewältigung anbietet. So würden wir spüren, dass unser Leben aus einer Folge von Augenblicken bestehe. Im Alltag würden wir viele dieser Momente gar nicht
www.migrosmagazin.ch Sind Sie achtsam? Wenn ja — eher in Entscheidungssituationen oder beim Entspannen?
STIMMTS?
HERZ & SEELE Naturkatastrophen, Unfälle oder Gewalterlebnisse können ein Trauma auslösen. Eva Birrer Strassfeld, Fachpsychologin für Psychotherapie FSP, Klinik für Schlafmedizin, Luzern, erklärt:
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wahrnehmen oder auskosten. Béatrice Heller: «Wir übersehen oft, was in unserem Leben am Wertvollsten ist und erkennen unsere Möglichkeiten zu wachsen und uns zu verändern nicht.» Nicht allen fällt es aber leicht, den «inneren Autopiloten» abzuschalten. Ihnen können nebst Kursen auch Bücher oder CDs weiterhelfen. Sonja Leissing
➔ Erstreaktionen auf ein ausserordentliches Ereignis wie heftiges Weinen, Schreien, Aggression, innerer Rückzug oder äussere Ruhe, Angst und verwirrtes Verhalten sind normal.
Erinnerungsfetzen, Nervosität, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit, depressive Symptome, Ängste sowie Selbstmordgedanken.
➔ Typische Symptome für ein Trauma sind schwere Schlafstörungen, quälende
➔ Oft hilft es, über das Erlebte zu sprechen — traumatische Ereignisse so schnell wie möglich
vergessen zu wollen, ist nicht sinnvoll. ➔ Ein Drittel der Betroffenen wird psychisch krank (vor allem posttraumatische Belastungsstörungen) und braucht eine Traumatherapie. Mehr Infos unter: www.psylink.ch
Föten können nicht denken Stimmt nicht! Ungeborene verfügen über erstaunliche Fähigkeiten. Holländische Wissenschafter haben entdeckt, dass sich 30 Wochen alte Föten — eine Schwangerschaft dauert 40 Wochen — Ereignisse bereits mindestens zehn Minuten lang merken können. Die Forscher folgern daraus, dass die Gehirnstrukturen, aus denen sich das Gedächtnis entwickelt, bereits sehr früh angelegt werden.
«Vor 10 Jahren hätte ich noch keine Chance gehabt.»
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BESSER LEBEN GARTEN & TIER
Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
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Herbstputzete
Ein bisschen Wehmut ist immer dabei, bei den letzten Arbeiten im Garten. Bald ist die Saison vorbei, der Garten bereit für den Winterschlaf.
I
m Oktober gibt es im Garten nochmals einiges zu tun. Jetzt ist die beste Zeit, um immergrüne Sträucher und Gehölze zu setzen. In den letzten warmen Herbsttagen bilden sie noch feine Würzelchen, sodass sie im Frühling mit voller Kraft austreiben können. Da der Boden nach der regenlosen Zeit in den vergangenen Wochen bis in tiefe Schichten relativ trocken ist, muss die Neupflanzung mehrmals tüchtig gegossen werden. Auch mehrjährige Stauden können jetzt geteilt und umplatziert werden. Am besten teilt man sie mit einem Spaten, das ergibt einen scharfen Schnitt durch den Wurzelballen. Auch sie müssen nach der Züglete gut gewässert werden.
Dahlien und Gladiolen können noch bis zum ersten Frost ihre letzten Blüten treiben. Sobald die Temperaturen unter Null sinken, ist es aber höchste Zeit, die Knollen auszugraben. Gut bekommt diesen, wenn sie noch ein, zwei Tage an der Sonne trocknen können. Danach schüttelt man die überflüssige Erde ab und schneidet die Wurzeln weg. So vorbereitet überwintern die Knollen an einem trockenen, kühlen Ort. Einige Arbeiten kann man sich auch schenken, sie sind nur angebracht, wenn man einen perfekt aufgeräumten Garten möchte. So müssen beispielsweise Stauden nicht zurückgeschnitten werden, ihre Samenstände bieten den Vögeln im Winter Nahrung. Ausserdem bilden die verwelkten Blätter
Auf dem Rasen haben Laubberge nichts zu suchen, da das bedeckte Gras sonst fault. Im Staudenbeet aber schützt die Laubdecke vor Frost.
eine wärmende Isolationsschicht. Auch das Jäten kann man sich weitgehend ersparen: Die meisten Unkräuter sind einjährige Pflanzen und überstehen den Winter
ohnehin nicht. Auszupfen muss man nur, was jetzt noch blüht, damit sich diese Unkräuter nicht vermehren können. Haia Müller
ZWEI FREUNDE
«Jessy hat mit mir mehr erlebt als meine Frau»
Bilder Peter Carlsson/Johner, Christian Lanz/RDB
Die elfjährige Mischlingshündin von Wetterfrosch Peter Wick wird auf www.meteonews.ch unter dem Namen Jessy Wick offiziell als Mitarbeiterin aufgeführt. Ihre Aufgaben: Maskottchen und Wachhund. Daheim bei den Wicks warten mit Luna und Merlot jeweils auch zwei Katzen auf die Heimkehr der Familienmitglieder. Hund oder Katze, was ist Ihnen lieber, Peter Wick? Unsere beiden Katzen haben ein Eigenleben, wenn auch Merlot sehr anhänglich ist und auch Luna sich ab und zu Streicheleinheiten holt. Hündin Jessy hingegen ist tagtäglich mit mir unterwegs. Sie hat mit mir mehr erlebt als meine Frau. Die Beziehung zu ihr ist dadurch automatisch näher. Hatten Sie schon ein besonderes Erlebnis mit Jessy?
Das grösste Erlebnis war, als Jessy fünf Junge bekam. Leider mussten wir die Welpen weitergeben, man kann ja nicht alle behalten. Jessy war übrigens keine besonders gute Mutter: Oft wär sie lieber mit mir ins Büro. Hat sie eine spezielle Charaktereigenschaft? Jessy war immer eifersüchtig auf meine Freundinnen. Doch zu meiner heutigen Frau hat sie eine gute Beziehung.
Hätten Sie auch geheiratet, wenn Ihre Frau den Hundetest nicht bestanden hätte? Das wäre etwas schwierig gewesen. Was bewundern Sie an Ihren beiden Katzen? Ihre Unabhängigkeit, ihre Eleganz. Ich finde es hervorragend, wie Katzen eigenständig im Leben stehen. Im Gegensatz zu Hunden?
Ja, manchmal macht es mich richtig traurig, wenn ein Hund so extrem auf einen Menschen bezogen ist, sodass er auch zu ihm hält, wenn er schlecht behandelt wird. Was ärgert Sie? Wenn Menschen Tieren Gefühle absprechen. Sind Ihre Tiere wetterfühlig? Nein, ganz im Gegensatz zu mir.
Interview Dagmar Steinemann
94 | Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
NEWS
Japanischer Franzose Peugeot kooperiert auch beim Elektroantrieb mit Mitsubishi. Ab Ende 2010 soll der iOn mit 64-PSElektroantrieb in Europa angeboten werden. Technisch basiert der Viertürer auf dem Mitsubishi iMiEV. Peugeot lancierte bereits 1993 ein erstes Elektromodell, das immerhin 3500 Mal gebaut wurde.
Strom braucht Stecker Energieversorger, Automobilhersteller und Zulieferer spannen im Lenkungsgremium E-Mobility zusammen, um gemeinsame Normen und Standards für künftige Elektroautos zu entwickeln. Dabei sollen Ladestationen, Stecker und Buchsen sowie die zugehörige Elektronik international vereinheitlicht werden. Noch ist die uneinheitliche Infrastruktur ein Hemmnis für die Durchsetzung des Elektroautos.
Gedrosselter Dieselverbrauch
Den Audi A4 gibt es jetzt auch als Sparmodell TDIe: Sein Turbodiesel mit 136 PS soll dank Aerodynamik-Verbesserungen, BremsenergieRückgewinnung und StoppStart-Automatik nur 4,6 (Limousine), bzw. 4,9 l/100 km (Kombi) verbrauchen. Die Limousine gibts ab 46 250 Franken, den Kombi (Avant ) ab 49 370 Franken.
Susanne Grüter: Extrem angetan von der Sitzeinstellung mit Memoryfunktion.
DIE AUTO-TESTFAMILIE
Roland Purtschert: Dem Sportfischer ist der Kofferraum doch etwas zu klein.
«Optimal für lange Strecken»
Die Migros-Magazin-Autotester Susanne Grüter und Roland Purtschert aus Rothrist AG sind begeistert vom Opel Insignia. Das Mittelklassemodell gilt als Hoffnungsträger der krisengeschüttelten Marke Opel.
F
ür Susanne Grüter war der Opel Insignia Ecoflex nicht nur ein Testauto, sondern gleich auch noch eine Geburtstagsüberraschung. Nachdem nämlich feststand, dass die Familie für den Lesertest des Migros-Magazins ausgewählt worden war, organisierte ihr Lebensgefährte Roland Purtschert für das Testwochenende mit dem Insignia kurzerhand eine Tour ins nahe Elsass für die neu 36-Jährige. «Das passte natürlich perfekt», freut sie sich. Sie hatte schon länger ein Auge auf die Limousine als zukünftiges Familienauto geworfen. Zumal der Opel in diesem Jahr zum «Auto des Jahres» gewählt worden war. «Optisch gefällt er uns sehr gut – ein elegantes
Auto», lobt Roland Purtschert. Das dürfte auch an den gestreckten Proportionen liegen – der Insignia ist deutlich länger als viele Konkurrenzmodelle in der Mittelklasse. «Die Übersicht ist aber nicht optimal», findet Susanne Grüter. Der tote Winkel beim Blick nach hinten sei zu gross, was auch an den relativ kleinen Aussenspiegeln liegen könne.
Sohn Rouven fährt auf den Becherhalter ab
Dafür erfährt der Innenraum ungeteilte Zustimmung. Rouven, Susannes bald 10-jähriger Sohn, begeisterten vor allem die üppigen Platzverhältnisse im Fond. «Und der Becherhalter», ergänzt er. Die Erwachsenen hatten eher den
STECKBRIEF
Opel Insignia 2.0 CDTI Ecoflex Motor/Antrieb: 4-ZylinderTurbodiesel, 1956 cm³, 160 PS, manuelles 6-Gang-Getriebe, Frontantrieb. Fahrleistungen: 0—100 km/h in 9,5 s, Spitze 221 km/h. Abmessungen: L x B x H = 4,83 x 1,86 x 1,50 m, Kofferraum: 530 bis 1465 l, Gewicht: 1613 kg. Verbrauch: 5,2 l/100 km (Werksangabe). Energieeffizienz: Kat. A, CO2-Ausstoss (Werksangabe): 136 g/km. Preis: ab 41 100 Franken.
BESSER LEBEN AUTO
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Susanne Grüter, ihr Lebensgefährte Roland Purtschert und Sohn Rouven geniessen die Testfahrten mit dem Insignia Ecoflex — und hoffen nach ihrem Ausflug ins Elsass auf einen guten Fang in Aarburg AG.
Blick für das hübsche und übersichtliche Cockpit und dessen einfache Bedienung. Purtschert gefiel dabei besonders das einfach programmierbare Navi-System, während Grüter sich über die elektrische Sitzeinstellung mit Memoryfunktion auf der Fahrerseite freute. Und über die pralle Ausstattung, die unter anderem ein sogenannt adaptives Lichtsystem beinhaltet: «Die Scheinwerfer leuchten die Strasse immer optimal aus, sogar in den Kurven», staunt Grüter. «Das sollten alle Autos an Bord haben.»
Fahrkomfort steht bei den zwei Vielfahrern ganz oben
Beide Tester sind beruflich oft mit dem Auto unterwegs – Grüter spult bis zu 9000 Kilometer, Purtschert gar rund 25 000 Kilometer im Jahr ab. Entsprechend wichtig ist ihnen der Fahrkomfort: «Der Viertürer ist das optimale Auto für lange Strecken – Autofahren ist mit dem Insignia nur halb so ermüdend wie mit anderen Autos», zeigt sich Roland begeistert. Den Antrieb im Insignia Ecoflex be-
sorgt ein 160 PS starker, auf besonders geringen Verbrauch getrimmter Turbodiesel. «Der Motor ist kaum zu hören», wundert sich Susanne Grüter. Zudem überzeuge dessen Leistungsentfaltung. «Im sechsten Gang bekundete der Opel aber Mühe, wenn die Autobahn anstieg», ergänzt ihr Lebensgefährte. Grund ist das auf niedrige Drehzahlen und damit geringen Verbrauch ausgelegte Getriebe. Im Testschnitt verbrauchte der Insignia so gut 6,6 Liter auf 100 Kilometer. Nicht gewöhnen konnte sich Roland aber an die spürbare Anfahrschwäche des Opels. Kommt der Insignia nun als künftiges Familienauto in Betracht? «Auf jeden Fall», nickt Susanne Grüter – wegen des Komforts und des grossen Sicherheitsgefühls, das er vermittle. «Auf keinen Fall», schüttelt dagegen Sportfischer Roland Purtschert den Kopf: «Wir nähmen ihn definitiv als Kombi: Vielleicht fange ich ja mal einen Rekordfisch.» Text Andreas Faust Bilder Oliver Lang
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2008 2009 2010
2011
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Opel Insignia 2.0 CDTI Ecoflex Bis 2012 sollen Neuwagen in der EU im Schnitt nur noch 120 g CO2 pro Kilometer ausstossen. Geht man von einer kontinuierlichen Senkung der CO2-Werte aus, bedeutet dies für das Jahr 2009 einen Richtwert von 161 g/km. Unser Testwagen liegt mit 136 g/km deutlich darunter. Weitere Infos zum Bewertungssystem: www.migrosmagazin.ch
Ein EU-Gesetz, das der Bundesrat auch für die Schweiz übernehmen will, verpflichtet die Autobauer künftig, den CO2Ausstoss von Neuwagen kontinuierlich zu senken. Beim Opel Insignia Ecoflex kommt ein ganzes Paket an Spartechnik zum Einsatz: 6-Gang-Getriebe mit auf Sparen getrimmter Gesamtübersetzung, Schaltpunktanzeige, verbesserter Aerodynamik, Sparreifen mit weniger Rollwiderstand etc. führen zu seinem tiefen Verbrauch. Allerdings lässt sich dieser nur mit konsequenter EcodriveFahrweise erreichen. Tipps unter www.ecodrive.ch
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Migros-Magazin 43, 19. Oktober 2009
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Kreuzworträtsel Nummer 43 Waagrecht 1 schlecht 3 plötzlich 8 schnell, beweglich 9 US-Autor † 1849 (Edgar Allan) 10 der Kosmos 12 Berg am Thunersee 14 Nachricht 16 englisch Asien 17 griechischer Buchstabe 20 Stummfilmstar † (Pola) 22 Walliser Rotwein 23 enthaltsame Menschen 25 Ort bei Gstaad 27 Inseleuropäer 28 griechischer Hirtengott 29 italienischer Männername 30 Gewässer in den Bergen 31 denkende Seele (Plato)
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Senkrecht: 1 Kosakenführer 2 bitter 3 Ureinwohner Japans 4 ohne Sehvermögen 5 privater Paketdienst (Abk.) 6 Briefträger 7 englisches Zahlwort: zehn 11 grosser Bibliotheksraum 13 Apostel der Grönländer 15 Umstandswort 18 Hautpflegemittel 19 grosser Held von Troja (Sage) 21 Fluss durch Grenoble 24 Teil des Beins 25 belgisches Heilbad 26 niederländ. Presseagentur (Abk.)
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So machen Sie mit
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Auflösung des Rätsels
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IMPRESSUM MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer Wochenblatt des sozialen Kapitals Organ des MigrosGenossenschafts-Bundes www.migrosmagazin.ch Beglaubigte Auflage: 1 568 210 Exemplare (WEMF Oktober 2009) Leser: 2 344 000 (WEMF, MACH Basic 2009-2) Adresse Redaktion und Verlag: Postfach 1751, 8031 Zürich Telefon: 044 447 37 37 Fax: 044 447 36 01 redaktion@migrosmagazin.ch
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(HB), Ursula Bickel (UB), Anna Bürgin (AB), Ruth Gassmann (RG), Tina Gut (TG), Dora Horvath (DH), Martin Jenni (MJ), Fatima Nezirevic, Nicole Ochsenbein (NO), Anna-Katharina Ris (AKR), Layout: Daniel Eggspühler (Leitung), Diana Casartelli, Marlyse Flückiger, Werner Gämperli, Nicole Gut, Bruno Hildbrand, Gabriela Masciadri, Tatiana Vergara Lithographie: René Feller, Martin Frank, Reto Mainetti Prepress: Peter Bleichenbacher, Marcel Gerber, Felicitas Hering Bildredaktion: Tobias Gysi (Leitung), Anton J. Erni, Pénélope Henriod, Franziska Ming, Susanne
Oberli, Olivier Paky, Ester Unterfinger Korrektorat: Heinz Stocker Online: Reto Meisser Sekretariat: Jana Correnti (Leitung), Imelda Catovic, Cornelia Kappeler, Sylvia Steiner (Honorarwesen)
Hans Reusser, Patrick Rohner, Eliane Rosenast, Kurt Schmid, Jasmine Steinmann, Nicole Thalmann anzeigen@migrosmagazin.ch Telefon: 044 447 37 50 Fax: 044 447 37 47
Geschäftsbereich Verlag: Bernt Maulaz (Leitung), Simone Saner verlag@migrosmagazin.ch Telefon: 044 447 37 70 Fax: 044 447 37 34 Marketing: Jrene Shirazi (Leitung) Anzeigen: Reto Feurer (Leitung), Nicole Costa, Verena De Franco, Silvia Frick, Yves Golaz, Janine Meyer, Janina Prosperati,
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102 | Migros-Magazin 43, 19.
Oktober 2009
Erica Matile
Designerin Erica Matile lebt in einer Welt aus Kunst und Kultur. Einen Ausgleich zum hektischen Leben zwischen Fernsehen, Familie und Reiten bieten der umtriebigen Zürcherin die Lieblichkeit des Pfäffikersees und die Liebenswürdigkeit der Thailänder. Jetzt ist ihr erster Ratgeber erschienen: «Vom Fleck weg — 1000 Tipps und Tricks für unser alltägliches Leben». Name: Erica Matile (52) Sternzeichen: Steinbock mit Aszendent Widder, das heisst, ich bin pragmatisch, praktisch und kreativ. Wohnort: 8037 Zürich. Wieso leben Sie hier? Unser Häuschen hier in Zürich-Wipkingen ist so etwas wie ein Sechser im Lotto: mitten in der Stadt, aber trotzdem im Grünen – zudem haben wir noch sehr nette Nachbarn. Wo würden Sie gern leben? Im thailändischen Sangklaburi am Drei-Pagoden-Pass: Da ist vieles fremd und trotzdem heimelig. Aus dem riesigen Stausee wachsen die Bäume. Dort haben mich die liebenswürdigen Menschen und die bezaubernde Natur zutiefst berührt. Beruf und Lebenslauf: Ich bin Gestalterin des täglichen Lebens: Ich kreiere Bekleidung, Inneneinrichtungen, Set-Design oder Kostüme für TV-Sendungen und Werbeaufnahmen. Mein Ziel: Offen bleiben für vieles – und glücklich weiterleben. Mein Lebensmotto: Jeden Tag etwas (er)schaffen. Was ich mag: Meine Familie, das Zusammensein mit Freundinnen und Sonnenschein. Was ich nicht mag: Kleingeistige und unfreundliche Menschen. Was ich an mir mag: Meine Offenheit, meine Kreativität, mein Organisationstalent. Was ich an mir nicht mag: Ungeduld, das damit einhergehende Stetig-unter-Druck-Sein sowie meine grosse Nase. Meine Henkersmahlzeit: Rotes Thai-Curry mit Hühnerfleisch. Mein bester Entscheid: Mein Entscheid, Kinder zu haben – weil sie meinem Leben grossen Sinn geben und mich erden. Texte Mathias Haehl Bilder Gerry Nitsch
MEINE LIEBSTEN «Meine Tochter Violeta (18) und mein Sohn Oliver (8). Sie beleben unser Haus, das mir ein Leben zwischen eigener und fremder Kunst und Kultur bietet.»
MEIN LIEBLINGSPRODUKT «Zitronen bringen Sonne in mein Leben: Sie sind gut zum Trinken, zum Essen — und zum Putzen.»
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MEIN TICK «Alles muss ästhetisch sein — und aufgeräumt.»
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MEIN DING «Vom Fleck weg», erschienen im Salis Verlag, ist bei Ex-Libris www.matile.ch erhältlich. «Die beiden schlichten Goldringe von meinem Liebsten Martin (52). Er ist Informatiker und Musiker.»
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