Migros Magazin 50 2009 d BL

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DIE WEIBLICHE DREIFALTIGKEIT 18

Bruderer, Leuthard, Forster-Vannini: Das Bundeshaus ist fest in Frauenhand. Ausgabe Aare, AZA 3321 Schönbühl-Shoppyland. Psdg DP AG Ent. bez. A 44631

www.migrosmagazin.ch, vormals WIR BRÜCKENBAUER

GESUNDHEITSSERIE 10

«Hier bin ich glücklich!»

Bilder Mara Truog, Lukas Lehmann/Keystone

Margaretha Zurfluh gefällt es im Altersheim. Über die Zukunft der Alterspflege in der Schweiz.

MIGROS BANK 32

Neuer Fonds nützt Klima und Anlegern. WEIHNACHTSMENÜ 38

Vier Gänge für ein Hallelujah.

Adressänderungen am Postschalter melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 565 84 01 E-Mail: dienstleistungen@gmaare.migros.ch

Nr. 50, 7. Dezember 2009


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4 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

EDITORIAL Hans Schneeberger, Chefredaktor

Der Kampf mit dem Drachen 76

Im Engadin donnern Snowkiter mit Windkraft über den Schnee.

Das kostbarste Gut Es ist eines der schwierigsten Politdossiers zurzeit — wohl das

schwierigste überhaupt. Alle reden mit – und niemand hat eine Lösung. Die Reform des Gesundheitswesens beschäftigt Heerscharen von Politikern, Lobbyisten und Machern in der Branche. Und doch steigen die Kosten weiter. Langsamer zwar, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH eben erst festgestellt hat. Aber gestoppt ist der Anstieg nicht. Das Problem beim Gesundheitsmarkt: Es gibt ihn nicht. Die Gesundheitskosten lassen sich mit volkswirtschaftlichen Mechanismen schwer in den Griff kriegen. Die Nachfrage ist riesig. Wer krank ist, kann nicht genug «Gesundheitsleistung» beziehen. Und diese Leistungen zu limitieren ist politisch immer noch undenkbar. Wer krank ist, hat Anspruch auf bestmögliche Behandlung. Punkt.

M-Infoline: Tel. 0848 84 0848* oder Fax 0041 44 277 20 09 (Ausland). m-infoline@migros.ch; www.migros.ch M-CUMULUS: Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland). m-cumulus@migros.ch; www.m-cumulus.ch Redaktion Migros-Magazin: Postfach 1751, 8031 Zürich, Tel. 044 447 37 37, Fax 044 447 36 01 redaktion@migrosmagazin.ch; www.migrosmagazin.ch;

Nein, Gesundheitsminister Didier Burkhalter ist um seine Herku-

lesaufgabe nicht zu beneiden. Von 39,8 Milliarden Franken 1998 sind die Gesundheitskosten auf 55,3 Milliarden 2007 gestiegen. Die Belastungen sind vor allem für Familien bald nicht mehr zu tragen, und die nächste Steigerung der Prämien steht bereits ins Haus. Wie weiter?

Bilder Keystone/Stefan Hunziker, Matthias Willi, Gerry Nitsch (2)

* Normaltarif

Das Migros-Magazin wird sich in den kommenden Wochen in einer

losen Artikelserie diversen Aspekten des Gesundheitswesens widmen. Wir wollen aufzeigen, wo die Probleme liegen, und bei Experten nach Lösungsansätzen fragen. Im ersten Teil widmen wir uns den Alterspflegekosten.

Trotz aller Hiobsbotschaften aus dem Gesundheitswesen darf man

auch die positiven Aspekte vermerken. Gemessen am Inlandprodukt betrug der Anstieg der Gesundheitskosten von 2000 bis 2007 nur 5,9 Prozent. Mit diesem Wert können wir uns international durchaus sehen lassen.

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Feines Wintermüesli mit Zimt 55 Exotisches Vanille-Dessert 57 Ein Snack, der einheizt 59 Alpengaudi dank dem Zipfelbob 61

SAISONKÜCHE

Feiner Sauerkrautstrudel

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Kein Kohl: alles Chabis!

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Für das Migros-Magazin stellen sich sogar engagierte Frauenrechtlerinnen an den Herd.

Meisterlicher Riecher 94 Der Schweizer Weinguru Philipp Schwander zeigt, wie er tickt, was er liest, wie er wohnt und wo er gerne Ravioli isst.

Wissenswertes über Wirz und Co. von Kochexpertin Andrea Pistorius.

IHRE REGION Neues aus Ihrer Genossenschaft 69

MENSCHEN Sorgenkind Alterspflege

10

Weibliche Dreifaltigkeit

18

Die Überalterung der Gesellschaft ist für die Alterspflege von heute eine enorme Herausforderung.

Erstmals in der Geschichte der Schweiz sind die drei höchsten politischen Ämter mit Frauen besetzt.

INTERVIEW Thomas Wagner Grüne Chinesen 26

China-Experte Thomas Wagner erklärt, weshalb im Reich der Mitte die Ökologie Priorität hat.

Rapsöl macht Babys munter Outdoor: Snowkite lernen Outdoor: SBB-Schnäppchen Familie: Dreck gegen Allergien In Form: Irisch-römisch baden Tiere: Rettungsdienst für Tiere Auto: Der neue Opel Astra

26

NEUES AUS DER MIGROS 32

Saubere Sache: Die Migros Bank setzt auf Fonds mit Aktien von Firmen, die nachhaltig produzieren.

Stricken für einen guten Zweck 35 Monika Mächler und ihre Stricktruppe tun mit Migros-Wolle Gutes.

Migros-Woche Leserbriefe Auf ein Wort Kolumne: Der Hausmann Bild der Woche Bitte melde dich Rätsel/Impressum Philipp Schwander

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Der ehemalige Zürcher Stadtpräsident über das neue Umweltbewusstsein der Chinesen.

Ökologische Geldanlage

BESSER LEBEN

94


6 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

NEWS

Gemeinsam Tafeln Einmal in der Woche zusammen kochen, zusammen essen, zusammen diskutieren — das ist für ältere Menschen keine Selbstverständlichkeit. Daher startet das Migros-Kulturprozent das Projekt «Tavolata». Wer sich angesprochen fühlt, kann eine solche Tischrunde ins Leben rufen. Das Kulturprozent hilft bei der Umsetzung. Gesucht werden Zweierteams, die an einem Infotag in Zürich am Samstag, 27. 2. 2010, mehr über das Projekt erfahren wollen. Infos: kulturprozent.ch/tavolata

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ZAHL DER WOCHE

3264

Die Migros ist die grösste Anbieterin von Lehrstellen. Aktuell beschäftigt die Migros-Gruppe 3264 Lehrlinge.

A

Bilder Fotolia, BAB/Stockfood

Produkt

Die nachhaltigste Detailhändlerin der Welt wird ihre CO2-Emissionen noch weiter senken und befürwortet ein global verbindliches Klimaschutzabkommen. m 7. Dezember beginnt in Kopenhagen die Uno-Klimakonferenz. Die Mächtigen der Welt debattieren in der dänischen Hauptstadt über das Problem der globalen Erwärmung und die Zukunft der Menschheit. Eins ist klar: Nur durch ein Abkommen zur weltweiten Reduktion von CO2 kann der Klimawandel wirksam bekämpft werden. Die Migros hat die Herausforderung längst angenommen und

durch vielfältige Massnahmen ihre CO2-Emissionen gegenüber dem Jahr 2000 um 21 Prozent reduziert. Nicht von ungefähr wurde die Migros 2009 zur nachhaltigsten Detailhändlerin der Welt gekürt. Und sie verstärkt ihr Engagement weiter: Ziel ist, bis Ende 2012 die CO2-Emissionen um 27 Prozent zu senken.

➔ Was die Migros Bank für nachhaltigen Umweltschutz tut, lesen Sie ab Seite 32 ➔ Mehr zum Klimagipfel ab Seite 26


MIGROSWOCHE

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FRISCH IN DER MIGROS

Umwelt schützen TV-SPOT

Schoggi

Bis die Forelle als Filet im Gourmetgaumen landet, ist sie ein Öko-Seismograph. Der kritische Fisch braucht exzellente Wasserqualität, sprich Sauerstoffgehalt nicht unter 7 Milligramm je Liter, und pH-Werte um 6,5. Das ist vergleichbar mit Trinkwasserqualität. Wenn der Fisch noch das Prädikat Bio trägt, dann weiss man: Jetzt liegt eine echte Delikatesse auf dem Teller.

Die Werbung der Migros ist legendär. Nun gibts einen neuen TV-Spot des Migros-Unternehmens Chocolat Frey, der die poetische Note der Schokolade zum Ausdruck bringen soll. Realisiert wurde er von derselben Computeranimationsfirma, die bereits im Kinoblockbuster «Charlie and

the Chocolate Factory»

Schokolade und Herzen zum Schmelzen brachte. www.chocopoesie.ch

«Das Klima liegt uns am Herzen, deshalb reduzieren wir die TreibhausHerbert gase überall, wo Bolliger, Migros-Chef dies möglich ist. In den nächsten Jahren werden wir den Energiebedarf weiter senken und unseren Kunden klimafreundliche Produkte und entsprechende Informationen anbieten. Zusätzlich braucht es persönliches Engagement und auch den Staat, der diese Aktivitäten unterstützt und durchsetzt. Deshalb befürworte ich ein verbindliches, weltweites Klimaschutzabkommen.»

BILD DER WOCHE «Als langjährige, treue Kundin habe ich mein Migros-Zufriedenheitsgen an meine Kinder weitervererbt. Auch unser Sohn Orlando Samuel (6 Monate alt) lässt sich beim Einkaufen nicht aus der Ruhe bringen», schreibt unsere Leserin Erika Gerber-Vogel aus Lyssach BE.

AUS DER REGION MIGROS BASEL

Killer trifft auf Tolpatsch — Theater zum Totlachen Wer etwas zu lachen haben möchte, dem sei die Produktion «Die Nervensäge» der Helmut Förnbacher Theater Company empfohlen. Im Stück, das schon zweimal verfilmt worden ist, geht es um einen Auftragskiller. Dieser trifft im Hotelzimmer auf einen verlassenen Ehemann, der in seiner nervenraubenden Art dermassen anhänglich ist, dass er die Mission des Todesschützen gefährdet. Neben Helmut Förnbacher und Dieter Mainka in den Hauptrollen spielen auch Lothar Hohmann und Kristina Nel (Bild). MigrosGenossenschafterinnen und –Genossenschafter erhalten vergünstigte Tickets. Mehr dazu auf Seite 69.


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LESERBRIEFE

Migros-Magazin Migros Mig ros-Ma ros -Magaz -Ma gaz 50, 7. Dezember De Dezem zember zem ber 2009 2009

MM 49: Bild der Woche, «Südafrikas Grossmütter schiessen scharf».

«Kompliment dem Fotografen»

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Das Bild der scharf schiessenden Da Grossmutter Gr ist einfach gr grandios. Für mich das Bild des Ja Jahres 2009. Ein grosses Ko Kompliment dem Fotografen un natürlich der Redaktion, und di es veröffentlicht hat. die

Renata Franciello, 9562 Märwil

Fussballerin des südafrikanischen Grosi-Teams Vakhegula Vakhegula.

MM 49: «Leider gibt es zu meinem Wohnort keine vernünftige Zugverbindung», Interview mit SBB-Chef Andreas Meyer.

Es wird immer mehr Wachstum verlangt

Zuerst macht man die Bahn attraktiv; hat man Erfolg, werden mit erhöhten Preisen die Umsteiger wieder bestraft. Dass unser Land überbevölkert ist, wird von allen verantwortlichen Kreisen hartnäckig ignoriert. Und es wird von Links bis Rechts immer noch mehr «Wachstum» verlangt. Spätestens, wenn die Verteilkämpfe nach Nahrung und anderen lebensnotwendigen Gütern beginnt, reiben sich diese «Experten» erstaunt die Augen.

Bild Siphiwe Sibeko/Reuters

Walter Guler, 8038 Zürich

Eine ÖV-Verbindung im Fünfminutentakt, einer Fahrzeit zwischen 18 und 23 Minuten und mit einmal Umsteigen bezeichnet der oberste Schweizer Eisenbahner als unvernünftig. Daher sei er gezwungen, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Das ist eine Bankrotterklärung – wie wenn ein Bankenchef sagen würde, dass er sein Erspartes unter der Matratze aufbewahre.

Pascal Padrutt, 8302 Kloten

Der Titel hat mich gwundrig gemacht. Und siehe da, nach Muri gibt der SBB-Onlinefahrplan zwar keine Zugverbindung an, jedoch morgens zwischen 7 und 8 immerhin 11 Tram- oder Busverbindungen. Bei diesem Angebot müssen wirklich nicht Extraschienen für Herrn Meyer verlegt werden. Im Simmental sind wir froh, dass es jede Stunde eine Verbindung nach Bern gibt. S. Pfäffli, per Mail MM 47: «Am besten riecht es dort, wo Brot gebacken wird», Interview mit Luca Turin.

Das Parfüm ist leider nirgends erhältlich

Luca Turin rät einem 40Jährigen, der ein Date hat, zum

«Es müssen wirklich keine Extraschienen für Herrn Meyer verlegt werden.»

S. Pfäffli, per Mail

Parfüm Insensé von Givenchy. Nun habe ich einen 40-jährigen Sohn und wollte ihm dieses Parfüm zum Geburtstag schenken. Ich bin in der ganzen Stadt St. Gallen nicht fündig geworden, habe aber die Auskunft erhalten, es gebe diesen Duft in Zürich. Doch ein Geschäft in Zürich teilte mir mit, es gebe Insensé nur in Paris. Ich finde es schade, dass ein Promi Dinge beschreibt und empfiehlt, die dann nirgends erhältlich sind. Ruth Loehrer-Metzler, per Mail

MM 47: Leserbriefe zum Thema Tagesmütter.

In erster Linie geht es doch um die Kinder

Auch ich habe immer voll gearbeitet. Bis zum ersten Kind als Angestellte und ab der Geburt unseres ersten Sohnes zu Hause als Hausfrau. Auch ich und mein Mann widmen alle unsere zur Verfügung stehende Zeit unseren vier Söhnen. Auch wir verzichten auf unnötige Hobbys. Und glauben Sie mir, ich bin glücklich und zufrieden und hatte noch nie das Gefühl, mich aufwerten zu müssen.

Tanja Lüchinger, per Mail

Ich bin selber Mami von drei Kleinkindern und froh, dass ich nicht arbeiten gehen muss und mich voll und ganz den Kindern widmen darf. Die Diskussionen, was besser ist, Vollzeit-Mütter oder Mütter, die arbeiten, führen zu nichts. Jeder muss sein eigenes Familienmodell finden. Schliesslich gibt es kein Richtig oder Falsch, und es kann nur jemand sagen, ob unser Entscheid in Ordnung ist/war: die Kinder selber.

Sarina Walt, per Mail

Die Aussage, Vollzeitmütter wollten sich ständig aufwerten, hat mich sehr verärgert. Ist es nicht vielmehr so, dass in der heutigen Zeit niemand auf irgendwas verzichten möchte? Egoismus wird grossgeschrieben, und die ganze Zeit wird über Zahlen diskutiert. Dabei geht es doch in erster Linie um die Kinder. Was sie sich wünschen, wirkt oft sekundär. Ich habe mich bewusst entschieden, meine volle Zeit meinen Kindern zu widmen. Wir verzichten auf teure Kleider und so weiter und schenken ihnen dafür Zeit, die man heutzutage auch als Luxus bezeichnen könnte. Und ja: Dies wird meiner Meinung nach zu wenig bewertet.

Sarah Mislin, 4413 Büren

Schreiben Sie uns: Wir freuen uns über Briefe und Mails zu Artikeln im Migros-Magazin. Je kürzer Ihr Brief, desto grösser die Chance, dass er veröffentlicht wird. Zuschriften können durch die Redaktion gekürzt werden. Per Post an Redaktion Migros-Magazin, Leserbriefe, Postfach 1751, 8031 Zürich, oder per Mail an leserbriefe@migrosmagazin.ch. Und vergessen Sie bitte nicht, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer anzugeben.


10 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

GESUNDHEITSSERIE: TEIL 1

Unsere Gesundheit

Die Gesundheitskosten in der Schweiz explodieren: 2007 betrugen sie 55,3 Milliarden Franken, das sind rund 10 Prozent des Bruttoinlandprodukts. 2010 werden sich die Kosten bereits auf 62,1 Milliarden Franken belaufen. Das Migros-Magazin widmet sich in einer losen Folge den unterschiedlichsten Aspekten des Gesundheitswesens. Wie leben alte Menschen im Heim? Was kosten uns Langzeitpatienten? Halten Schönheitsoperationen ewig jung? Zudem präsentieren Experten neue Lösungsansätze, die zum Nachdenken anregen sollen.

600

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300

Quellen Grafiken: BFS, BAG, Avenir Suisse

Teil 1: Notstand in der Alterspflege. Die Lösungsansätze. Teil 2:Was wir schon immer von unserem Arzt wissen wollten. Teil 3:Volkskrankheit Rückenschmerzen. Teil 4:Fitte Alte. Altersforscher Peter Gross im Interview. Teil 5:Langzeitpatienten. Martin Zutter leidet an der Muskelkrankheit ALS. Teil 5:Ewig jung? Gespräch mit dem Zürcher Schönheitschirurgen Christoph Wolfensberger. Teil 6:Prävention. Was taugen Wandern, Walken und Joggen? Teil 7: Warum wir uns zu Tode essen. Übergewicht, das grosse Übel des 21. Jahrhunderts.

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Spital stationär

Spital ambulant

Medikamente

Sorgenkind Alterspflege Die Freude auf den Lebensabend könnte dem einen oder anderen bald vergehen. In wenigen Jahren wird es in der Schweiz mehr über 60-Jährige als unter 20-Jährige geben. Die Heime sind überlastet, das Pflegepersonal knapp, kurz: Das Gesundheitswesen ist bis aufs Äusserste strapaziert. Ein geruhsames Alter sieht anders aus.


GESUNDHEITSSERIE PFLEGE IM ALTER

Explodierende Gesundheitskosten (1998 und 2007 im Vergleich — in Franken je versicherte Person)

642 1998 19 2007 20

517

293 226 189 151 61

31 Arzt ambulant

D

Pflegeheim

Spitex

ie Schweiz überaltert, und zwar massiv und rasend schnell: Schon in sieben Jahren wird es hierzulande mehr über 60-Jährige als unter 20-Jährige geben. Das ist beispiellos in der Geschichte der Menschheit und gibt Anlass zur Sorge. Denn mehr ältere Semester verursachen höhere Gesundheitskosten, die immer weniger Junge finanzieren müssen. Zwar wird die neue Generation der Alten generell gesünder sein. Trotzdem kommt irgendwann der Punkt, an dem auch sie jemanden brauchen, der ihnen im Haushalt und bei der Körperpflege hilft. Und dieser Jemand muss

Die Kosten sind zwischen 1998 und 2007 stark angestiegen. Am teuersten kommen die Spitalaufenthalte (stationär und ambulant), die Medikamente und die ambulanten Arztbesuche zu stehen. Die Spitex-Kosten haben sich zwar verdoppelt, fallen jedoch nicht speziell ins Gewicht.

übrige

die Rentner mit dem Auto herumfahren, für sie einkaufen und schauen, dass sie zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Pillen schlucken. Bloss: Wer soll diese Aufgaben übernehmen? Die eigenen Kinder sind oft berufstätig oder leben weit weg. An ihre Stelle treten professionelle Organisationen wie Spitäler, Alters- und Pflegeheime oder die Spitex. Allerdings haben die auch ein Problem. Sie finden kaum mehr genügend ausgebildetes Pflegepersonal. Spätestens 2030 droht ein dramatischer Personalmangel. Laut einer Studie der Stif-

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tung Careum muss die Schweiz in den nächsten 20 Jahren 120 000 bis 190 000 neue Arbeitskräfte im Gesundheitswesen rekrutieren. Das Problem lässt sich nicht mit dem Import gut ausgebildeter Arbeitskräfte lösen, aus eigener Kraft jedoch auch nicht. Pro Jahr könnten 3500 Menschen eine Ausbildung im Gesundheitswesen antreten. Selbst dann stünden bis 2030 im besten Fall 70 000 Ausgebildete zur Verfügung. Das sind, je nach Schätzung, 50 000 bis 120 000 zu wenig. Es werden weit mehr fehlen, denn bereits heute sind nicht einmal alle zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze im Pflegesektor belegt. Und das nicht, weil die Schulabgänger kein Interesse für einen Pflegeberuf zeigten. Das Problem ist teilweise hausgemacht. Um das Ansehen der Pflegeberufe zu erhöhen, wurden sie in den letzten Jahren «verakademisiert», die Hürden sukzessive höher gelegt. Zu hoch für Schulabgänger mit tieferem Bildungsniveau. Von Krankenschwestern wird quasi erwartet, dass sie während ihrer Ausbildung die Berufsmatur machen. Danach noch ein Master-Diplom oder einen Bachelor. Das ist kontraproduktiv. Oder drastisch gesagt: Wer eine Matur in der Tasche hat, ist zu qualifiziert, um eine Bettpfanne zu leeren. Wer das Papier nicht besitzt, darf dafür nicht mal eine Infusion stecken. Eine substanzielle Imageverbesserung erfuhr der Berufsstand dennoch nicht. Zudem lassen sich die theoretischen Vorgaben in der Praxis nicht reibungslos umsetzen. Die gute Nachricht: Politik und Wirtschaft haben das Problem erkannt. Bundesrätin Doris Leuthard setzt sich persönlich und mit Nachdruck für ein besseres Image der Pflegeberufe bei Schulabgängern ein. Und auf politischer Ebene laufen Vorstösse, die den Einstieg in den Pflegeberuf vereinfachen sollen. Das Thema geht uns alle an, denn es kann uns nicht egal sein, was im Alter mit uns passiert.


12 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

Margaretha Zurfluh ist froh, dass Hilfe jederzeit verfügbar ist. Gratis ist dies allerdings nicht.

I

n meinem Zimmer sieht es furchtbar aus», sagt Margaretha Zurfluh und verwirft lachend die Hände. «Der Schrank ging beim Umzug kaputt. Ich muss mit Einräumen warten, bis der neue kommt. Und der Leuchter ist auch noch nicht aufgehängt. Da muss ich den Hauswart fragen.» Ihr neues Revier im Alters- und Pflegeheim Im Ris in Zürich-Leimbach wirkt gemütlich, trotz der Kleiderberge. Viel hat sie nicht mitgenommen: einen Tisch, zwei Stühle, einen Sessel und das TV-Gerät. Gritli, wie sie liebevoll genannt wird, entschied sich im vergleichsweise jungen Alter von 72 Jahren für das Altersheim. «Das kommt vor», meint Liselotte Schmuckli, stellvertretende Heimleiterin Im Ris. «Sie ist zwar momentan die jüngste Dame, aber wir haben einen Herrn hier, der noch jünger ist. Das Altersspektrum ist breit, unsere Pensionäre sind zwischen 70 und 100 Jahre alt.» Rund 137 100 Personen traten 2008 in

Selbständig bleiben. Dazu gehört für Margaretha Zurfluh die eigene Post und jeden Tag die aktuelle Zeitung.

«Es ging nicht mehr alleine»

Margaretha Zurfluh ist ins Altersheim gezogen, und die 72-Jährige bereut es nicht. Viele Senioren tun sich mit dieser Entscheidung jedoch schwer, gelten Heime doch immer noch als Abstellgleis. ein Schweizer Alters- oder Pflegeheim ein. Die Mehrheit, über 71 Prozent, waren Frauen. Die Aufenthaltsdauer beträgt im Durchschnitt 2,9 Jahre. Margaretha Zurfluh richtet sich für einen längeren Aufenthalt im Ris ein. Geistig ist sie frisch und munter. Aber der Arzt riet ihr aufgrund des Gesundheitszustands, ins Heim zu ziehen, denn ihre Krankenakte ist dick: Herz-,

Augen-, Rückenoperationen, Milz entfernt, künstliches Armgelenk, Knochenbrüche, Osteoporose, Asthma, Lungenentzündung. Ausser Demenzpatienten, die eine besondere Behandlung brauchen, sind in den meisten Altersheimen alle willkommen, die sich «reif für diesen Schritt» fühlen. «Für mich war es das Beste», sagt Gritli Zurfluh. «Alle anderen Möglichkeiten habe ich durchpro-

biert. Es ging nicht mehr alleine.» Mit der Putzhilfe der Spitex, die alle drei Wochen kam, war sie nicht zufrieden. Mit der Pflegerin hingegen schon. Die half ihr jeden Morgen beim Duschen und Anziehen. Das Essen lieferte täglich die Pro Senectute. Das Altersheim Im Ris hat eine integrierte Pflegeabteilung, sodass ein Pensionär nicht umziehen muss, sollte sich sein Gesundheits-


GESUNDHEITSSERIE PFLEGE IM ALTER

Schöner als alleine in der eigenen Wohnung: dreimal täglich gemeinsam essen.

zustand verschlechtern. Auf der Warteliste stehen gegen 100 Leute. «Einige von ihnen melden sich vorsorglich an, verschieben den Eintritt dann aber immer wieder», erklärt Schmuckli. Vielleicht, weil Altersheime in der Gesellschaft immer noch als Abstellgleis gelten, in welche die Senioren abgeschoben werden und nur noch auf den Tod warten. Gritli winkt ab: «Chabis – hier habe ich Pflege, kann jederzeit auf den Notfallknopf drücken, das Essen ist sehr fein, und die Schwestern und Pfleger sind nett. Alle sprechen Züritüüsch, da habe ich keine Verständigungsprobleme.» Will sie ihre Ruhe, bleibt sie im Zimmer und strickt oder liest Zeitung. Ist ihr nach Gesellschaft, findet sie die in der Cafeteria, wo der Kaffee nur 2.50 Franken kostet und sich eine Runde findet, die abends «bis i alli Nacht ine» eine Partie Elfer Raus spielt. «So Meitli, wo bisch gsi», wird Gritli dort mitunter begrüsst. Ausser der

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Eine Partie Elfer Raus mit den Freundinnen - manchmal dauerts «bis i alli Nacht ine».

Einkommen der reichsten und der ärmsten Schweizer Rentnerhaushalte (in Franken) 9000

AHV Ergänzungsleistungen 2. Säule Säule 3a Vermögenseinkünfte andere

8000 7000 6000

Für weniger gut bemittelte Menschen im Alter sind AHV-Renten die wichtigste Einkommensquelle.

5000 4000 3000 2000 1000 0

Reichste 20% der Rentnerhaushalte

Ärmste 20% der Rentnerhaushalte

Cafeteria stehen den Pensionären ein Aufenthaltsraum zu Verfügung sowie ein Fernsehzimmer, auf jeder Etage hats eine kleine Küche mit abschliessbarem Kästchen und Duschkabinen mit frischen Badetüchern. Das Altersheim liegt an der Stadtgrenze zu Adliswil. Dort wohnt Tochter Anna (44) mit ihren beiden erwachsenen Kindern in einer kleinen Wohnung. «Ich bin erleichtert», sagt sie, «nun schaut immer jemand zu Mutter. Sie hat alles, was sie braucht, und isst richtig. Die Menüs, die sie früher geliefert bekam, fand ich immer ein bisschen unappetitlich.» Zu sich hätte sie die Mutter nicht nehmen können: Nur schon die wenigen Stufen in den ersten Stock schafft sie nicht mehr. Zudem arbeitet Anna von morgens um sieben bis spät abends als Verkäuferin. Die ältere Tochter, Martha (49) hat mit sich und ihren drei Kindern ebenfalls genug zu tun: «Seit die Mut-


14 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

ter im Altersheim ist, ist sie fröhlicher. Jetzt muss sie endlich nichts mehr erledigen und kann tun, was sie möchte. Die findet schnell Anschluss, gesellig, wie sie ist.» Mit einigen ihrer neuen Wohngenossen hat sich Gritli Zurfluh schon angefreundet. «Drei Frauen kenne ich von früher, aber auch mit den anderen komme ich gut aus.» Sooft sie kann, geht sie «auf die Leutsch», trifft sich mit einem ihrer Geschwister im Café Federal am Hauptbahnhof oder geht mit der Schwägerin in den St. Annahof essen. Als Transportmittel kommt in solchen Fällen das «Gummitram» zum Einsatz, das Taxi von Promobil, das sie sich dank Vergünstigungsgutscheinen ab und zu leisten kann. Um alles Finanzielle kümmert sich sowieso jemand von Pro Senectute, für 50 Franken im Monat. Wie viel ein Platz in einem der rund 180 Alters- und Pflegeheime im Kanton Zürich kostet, hängt von Einkommen und Vermögen ab. Ein einfaches Einzelzimmer mit Mahlzeiten, Grundbetreuung

und Wäscheservice kostet rund 2500 bis 5000 Franken monatlich. Reichen die Einkünfte nicht, gibt es staatliche Ergänzungsleistungen oder Zuschüsse vom Sozial-

amt. Pflegeleistungen übernimmt teilweise die Krankenkasse. Materiell gehe es ihr gut, findet Margaretha Zurfluh. Ihre Ansprüche sind bescheiden, für Extra-

So verändert sich die Altersstruktur (Anzahl Einwohner in Millionen) 8 7

unter 20-Jährige 20- bis 64-Jährige 65-Jährige und älter

6 5

In weniger als 10 Jahren wird es mehr über 60-Jährige als unter 20-Jährige geben.

4 3 2 1 0

1900

1930

1960

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2020

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vaganzen hatte es in ihrem Leben sowieso nie Platz. Sie ist mit fünf Geschwistern als Arbeiterkind aufgewachsen. Nach der Schule hätte sie gern eine Lehre gemacht, doch der Vater verbot es. Also heiratete sie jung, hielt neben ihrem eigenen Haushalt gegen Bezahlung auch denjenigen von anderen Leuten in Schuss oder half als Serviertochter aus. Die letzten Jahre vor der Pensionierung seien die schönsten gewesen, sagt Gritli. Da arbeitete sie als Garderobenfrau im Zürcher Kunsthaus. «Noch heute bekomme ich das Programm und hätte Gratiseintritt.» Margaretha Zurfluh lebt von der AHV, erhält ein paar Franken aus der Pensionskasse, und seit Kurzem schickt ihr Ehemann ab und zu etwas Geld. Von ihm ist sie seit bald 20 Jahren «gerichtlich auf ewig getrennt», aber nicht geschieden. Wie jedes Jahr wird er auch heuer einen Weihnachtszustupf vorbeibringen. Das Geld geht an den Kleiderschrank. Zuversichtlich hat sie den schon mal bestellt. «Einfach ganz frech, ohne irgendjemanden zu fragen.»

Die Alterspflege in der Schweiz ist Die Kosten für einen geruhsamen Lebensabend steigen stark an. Wer sich externe Hilfe leisten

L

etzte Woche feierte Rockstar Tina Turner am Zürichsee ihren 70. Geburtstag. In der Nachbarschaft lebt Entertainer Udo Jürgens (75). Schauspielerin Liselotte Pulver feierte im Oktober ihren Achtzigsten. Sie sind die Vorzeigeprotagonisten der neuen Generation der jungen Alten. Fit und gesund, über die Massen aktiv und attraktiv, von Altersgebrechen keine Spur. Tina Turner kauft persönlich in der Migros Küsnacht ein. Sie braucht keine Spitex, die das für sie erledigt. Udo Jürgens beschäftigt privat eine Haushälterin. Immerhin: Lilo Pulver mietete ein Zimmer im Alters- und Pflegeheim der Burgergemeinde in Bern. Aber nur als Zweitwohnsitz neben

ihrem eigentlichen Zuhause am Genfersee. Die Vorzeigesenioren sind nicht auf Altershilfe angewiesen. Das ist schön, aber nicht selbstverständlich. In der Schweiz leben 1,2 Millionen über 65-Jährige. Jeder Zehnte bezieht Pflegeleistungen bei einer der fast 700 SpitexOrganisationen. Gegen 100 000 leben in einem Alters- oder Pflegeheim. In 40 Jahren gibt es in der Schweiz doppelt so viele 80-Jährige wie noch im Jahr 2000. Die Gesundheitskosten werden explodieren. Im Moment liegen die Kosten bei rund zehn Prozent des Bruttoinlandprodukts und werden 2009 wohl erstmals 60 Milliarden Franken überschreiten. Der Anteil

der Institutionen für Betagte und Chronischkranke beträgt dabei geschätzte 13, derjenige der Spitex liegt bei etwa 2,2 Prozent.

Töchter leisten Froneinsatz für ihre Eltern

Diese Zahlen lägen deutlich höher, würden nicht über 60 Prozent der Rentnerinnen und Rentner von Familienangehörigen betreut. Meist von den Töchtern oder Schwiegertöchtern. Dank deren Froneinsatz und zusätzlicher Hilfe von Spitex und Nachbarn versuchen die Senioren das Schreckgespenst so lange wie möglich zu bannen: den Eintritt in ein Altersoder Pflegeheim. Das geht so lange gut, wie die Gesundheit eini-

germassen mitmacht. Sehr schwierig, nerven- und zeitraubend aber wird die Situation, wenn die betagte Mutter oder der gebrechliche Vater zum Pflegefall wird, also 24-Stunden-Rundumbetreuung braucht. Vor allem wird es dann teuer, sehr teuer. Tina Turner kann 120 Jahre alt werden und sich bis zum letzten Tag einen professionellen Service in ihren eigenen vier Wänden leisten. Lilo Pulver möchte das nicht. Sie wird gerne mit den Worten zitiert, sie wolle ihren Lebensabend nicht umgeben von Angestellten verbringen. Lieber suche sie sich neue Freunde im Altersheim. Nicht wenige wollen Eltern und Grosseltern keine Institution


GESUNDHEITSSERIE PFLEGE IM ALTER

Anna, die jüngste Tochter, ist berufstätig, besucht ihre Mutter jedoch so oft es geht.

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«Ich finde immer etwas zu tun», sagt die 72-jährige Gritli Zurfluh, «zum Beispiel Socken stricken».

eine Zeitbombe

kann, muss dennoch zittern, denn das Personal wird langsam knapp. zumuten und greifen, wenn deren Vermögen aufgebraucht ist, mitunter gemeinsam sehr tief in die eigene Tasche. Privat organisierte Tages- und Nachtbetreuung kostet monatlich schnell 8000 Franken oder mehr. In ihrer Not engagieren immer mehr Familien illegal schwarzarbeitende Betreuerinnen aus Osteuropa, Südamerika oder Asien. Ein Trend, der mit der Überalterung in den Industrieländern zunehmen wird. Zumal einheimisches Fachpersonal nicht nur teurer, sondern auch rar ist. Schon jetzt herrscht ein spürbarer Mangel, der laut Experten spätestens in sieben Jahren zu einem veritablen Erdbeben im Pflegebereich führen wird.

Immerhin gibt es zwei positive Aspekte. Erstens werden die Senioren zwar immer älter, bleiben aber auch länger gesund. Die grosse Mehrheit wird erst in den letzten zwei Lebensjahren zum Pflegefall. Zweitens wird das Problem nun wahrgenommen. Im Oktober des letzten Jahres reichte die Basler SP-Nationalrätin Silvia Schenker ein Postulat ein. «Auf der Ebene der Ausbildung braucht es dringend Massnahmen», sagt sie. «Allein mit ausländischen Pflegekräften kann die Schweiz das Problem nicht lösen. Die Nachbarländer brauchen ihre gut ausgebildeten Leute selber und lassen es sich nicht länger gefallen, dass diese in die Schweiz abwandern.»

Volkswirtschaftsministerin Doris Leuthard reagierte prompt: Sie will ab 2012 zusätzlich eine zweijährige Attestlehre anbieten, also eine bessere Anlehre. Nationalrätin Schenker geht noch einen Schritt weiter. «Viele Pflegende wechseln nach ein paar Jahren den Beruf. Wir müssen darum vermehrt versuchen, die ausgebildeten Leute zu halten.» Schenker richtet das Augenmerk zudem auf Wiedereinsteigerinnen und Berufsumsteiger. «Diese Gruppe gilt es zu motivieren.»

Wiedereinsteigerinnen mit Stipendien unterstützen

Etliche Frauen und Männer in der Mitte ihres Lebens wären zwar be-

reit, einen Pflegeberuf zu erlernen. Können mit dem tiefen Praktikumslohn von zwei-, dreitausend Franken jedoch keine Familie ernähren. «Hier müssen wir mit höheren Stipendien einen Anreiz schaffen», sagt Silvia Schenker. Einen entsprechenden Vorstoss wird sie demnächst im Nationalrat einreichen. Texte Ruth Brüderlin

Bilder Mara Truog

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AUF EIN WORT

Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

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FINANZKRISE IN DUBAI Der Schweizer Konzern Georg Fischer (GF) baute die Wasserversorgung für den Burj Dubai, den höchsten Wolkenkratzer der Welt. Kurz vor der Eröffnung kommt die «Dubai-Krise». Halb so wild, sagt Wolfgang Ronfeldt (55), der seit zehn Jahren für GF in Dubai arbeitet.

«Die hohe Geschwindigkeit hielten wir nicht mehr aus» Wolfgang Ronfeldt, die 818 Meter hohe Stufenpyramide Burj Dubai hätte im September eröffnet werden sollen. Sind die Bauarbeiten gestoppt?

Keineswegs, das Gebäude ist aussen fertig und sieht ohne Gerüste und Kräne beeindruckend aus. Die Einweihung hat sich wegen Fragen der Inneneinrichtung auf Anfang Januar verschoben. Funktioniert die von Ihnen konstruierte Wasserversorgung, fliesst alles?

Die wurde etappenweise fertiggestellt und abgenommen. Es war eine technische Herausforderung, aber auch in den obersten Stockwerken funktioniert alles einwandfrei.

Bilder Siddharth Siva/WpN, Keystone

Merken Sie die «Dubai-Krise»?

«Das war absehbar — es musste ein Vakuum entstehen.»

Ich will nichts schönreden, hier passierte etwas, das überall passiert, wo viel gebaut wird: Es herrschte Euphorie, und jeder wollte an der Blase teilhaben. Das führt zu Unvorsichtigkeiten. Es ist eine kleinere, hausgemachte Krise. Die grossen Firmen wie Naheel, von denen jetzt überall die Rede ist, waren ausschliesslich in Dubai aktiv, um diese Stadt vorwärtszubringen und neu zu erfinden. Nun ist ein Finanzierungsstau aufgetreten und macht in den Medien Radau.

FRAU DER WOCHE

Beque Bequem in die Luft Die Swiss-Angestellten Sw erhalten neue Uniformen. Die Flight-Attendants tragen künftig klassisches Schw Schwarz mit dezenten Rot- und Goldelementen. Desi Designerin ist die renommierte Zürcherin Ruth Grün Grüninger — eine feste Grösse im Modebusiness. Die 54-Jährige arbeitete als Agentin für die Marke Fior Fiorucci und entzückte in den frühen 80er-Jahren eine ganze Generation mit ihrem Label Pink Flamingo.

Die Rede ist von drohendem Staatsbankrott. Ist die Krise im Alltag spürbar?

Nein, es gibt jetzt viele selbst ernannte Experten, die im Kaffeesatz herumstochern. Es kursieren Rahmendaten, die niemand genau anschaut und alle weiterverbreiten. Es geht um zwei islamische Bonds, von denen einer am 14. Dezember fällig gewesen wäre und der andere im Mai 2010. Für die wird um Aufschub gebeten, um in der Zwischenzeit den Rest der Firma zu strukturieren. Es geht um 5,5 nicht um 59 Milliarden Dollar. Das sehe ich nicht sehr panisch.

Wird das Thema in der Bevölkerung besprochen?

Nur marginal. Es geht normal weiter, und es wird weitergebaut. Allerdings mussten viele Baufirmen Arbeiter entlassen. Etliche gingen in den Exportsektor, andere nach Saudi-Arabien, nach Katar und besonders nach Abu Dhabi. Dort nimmt man gerade Fahrt auf und will bis 2030 eine supermoderne Stadt realisieren. Da wird nicht gefragt, ob wir eine Krise haben. Da wird entwickelt, gebaut, und es herrscht ein grosser Aktivismus. Wie denkt die einheimische Bevölkerung?

Es gibt relativ wenige Berührungspunkte. Das sind zwei gesonderte

Welten. Wir wissen aber trotzdem, wie die Einheimischen denken. Nämlich gleich wie wir Zugewanderten: Die Medien sollen sich austoben, das ist deren Geschäft. Wir machen einfach weiter. Hat es Sie überrascht, dass ein reiches Land wie Dubai in eine Krise rutschen kann?

Das war absehbar. Es wurde unglaublich viel ausländisches Geld angelockt, das vor genau einem Jahr abgezogen wurde. Da musste ein Vakuum entstehen. Die Restrukturierung, die nun stattfindet, ist eine gute Nachricht. Inwiefern?

Es wird immer noch gebaut wie verrückt. Nur viel weniger schnell. Früher arbeiteten auf einer Baustelle 2000 Arbeiter Tag und Nacht. Heute machen sie noch eine Schicht – und haben sogar Wochenende. Die Projekte können in Ruhe fertiggestellt werden. Wir in der Bauindustrie finden: höchste Zeit! Diese hohe Geschwindigkeit hielten wir alle nicht mehr aus. Nun arbeiten wir nicht weniger, aber entspannter. Gesamtökonomisch gesehen eine sinnvolle Entwicklung. In einem Jahr werden wir sagen: Das war sehr gesund. Für uns und für die Wirtschaft.

Interview Ruth Brüderlin

MANN DER WOCHE

Für Priester-Heirat Das Zölibat ist nicht mehr so sicher wie das Amen in der Kirche. Der designierte Präsident der Bischofskonferenz, Norbert Brunnner, ist der Meinung, dass die Ehelosigkeit der Priester auf Freiwilligkeit beruhen sollte. Der oberste Schweizer Bischof sagte in der «NZZ am Sonntag»: «Es sollte die Möglichkeit geben, verheiratete Männer zu Priestern zu weihen.» Brunner erklärte, die Schweizer Bischöfe seien «ziemlich einhellig» seiner Meinung.


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Drei Frauen regieren die Schweiz: Was bedeutet das für unser Land? ➔ Doris Leuthard: «Es ist ein historisches Ereignis und ein Zeichen der Wertschätzung. Bis 1971 wollte man uns Frauen auf nationaler Ebene in der Politik ja nicht mitreden lassen. Erfreulicherweise wird uns nun zugetraut, verantwortungsvoll zu handeln. Ich hoffe, dass dies alle Frauen ermutigt, sich für ihre Anliegen zu engagieren.» ➔ Pascale Bruderer Wyss: «Nicht nur die spezielle Konstellation, sondern auch die Tatsache, dass diese kaum Aufsehen erregt, zeigt: Es wird in der Schweiz zu Recht als normal betrachtet, dass die Frauen ihren politischen Weg gehen und dieser auch in die Präsidien der Räte führen kann. Genauso wie es jahrzehntelang als normal galt, dass die Politik von Männern geprägt wurde. Ich freue mich über diesen weiteren Schritt hin zu einer selbstverständlich gelebten Gleichstellung – und ich denke bei dieser Gelegenheit dankbar zurück an jene Vorkämpferinnen, die diese Entwicklung möglich gemacht haben.» ➔ Erika Forster-Vannini: «Ich präsidiere den Ständerat, mit Regieren hat das nichts zu tun. Es zeigt sich, dass es in der Politik eine Selbstverständlichkeit geworden ist, dass Frauen Spitzenpositionen besetzen. Die Wirtschaft kann diesbezüglich von der Politik lernen.»

Wieweit her ist es mit der Frauensolidarität über die Parteigrenzen hinweg? ➔ Doris Leuthard: «Bei gewissen Themen spielt die Solidarität unter den Frauen relativ gut – wenn es

Trio feminale im Bundeshaus

Erstmals regieren drei Frauen die Schweiz: Am 2. Dezember wurde Doris Leuthard mit 158 von 183 gültigen Stimmen zur neuen Bundespräsidentin gewählt. Ranghöchste Schweizerin ist Nationalratspräsidentin Pascale Bruderer, die Ständeratspräsidentin heisst Erika Forster-Vannini.


MENSCHEN POLITIKERINNEN

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Treffen Sie die drei Frauen in der Hauptstadt

Pascale Bruderer (32, SP, Aargau), Nationalratspräsidentin, Doris Leuthard (46, CVP, Aargau), Bundespräsidentin, Erika ForsterVannini (65, FDP, St. Gallen), Ständeratspräsidentin (von links).

über Parteigrenzen hinweg Allianzen zu schmieden – im Interesse der Sache.»

Welches Dossier bereitet Ihnen am meisten Bauchschmerzen? Weshalb?

Bilder Lukas Lehmann/Keystone

➔ Doris Leuthard: «Die Bewältigung der Folgen der Finanzkrise. Auch wenn die Konjunktur wieder anzieht, wird die Arbeitslosigkeit 2010 ansteigen. Wir müssen daher dafür sorgen, den Betroffenen eine Perspektive zu geben. Sorgen bereitet auch der Klimawandel.»

etwa um den Kinderschutz oder die Lohngleichheit geht. Wie bei den Männern vertreten zum Glück aber nicht alle Frauen die gleichen Ziele und Werte. Die besten Lösungen entstehen meistens im Wettbewerb der Ideen.»

zwar bei gewissen Themen, die Frauen oder auch Familien speziell betreffen, eine ähnliche Sichtweise – aber häufig werden dann doch, je nach parteipolitischer Ausrichtung, unterschiedliche Schlüsse daraus gezogen.»

➔ Pascale Bruderer Wyss: «Frauensolidarität im Sinne gegenseitiger Unterstützung im Ratsbetrieb wird sehr wohl gelebt. Bei Sachfragen tritt diese jedoch etwas in den Hintergrund. So verbindet uns

➔ Erika Forster-Vannini: «Gemeinsam haben wir viele Ziele erreicht wie den Gleichstellungsartikel, das neue Eherecht und das Gleichstellungsgesetz. Es gelingt uns Frauen auch immer wieder,

➔ Pascale Bruderer Wyss: «Aus gesellschaftlicher Sicht macht mir – wie vielen anderen Schweizerinnen und Schweizern auch – die Arbeitslosigkeit grosse Sorgen. Politik und Wirtschaft stehen gemeinsam in der Pflicht, dieser Situation mit griffigen Massnahmen zu begegnen und möglichst vielen Menschen in diesem Land berufliche Perspektiven zu bieten.» ➔ErikaForster-Vannini:«Bauchschmerzen bekomme ich höchstens, wenn ich zu viel Schokolade esse. Sorgen bereitet mir hingegen die finanzielle Entwicklung der Sozialversicherungen, von der AHV über die IV bis hin zu der Krankenversicherung.»

Was macht für Sie eine moderne, selbständige Frau aus? ➔ Doris Leuthard: «Da masse ich mir kein generelles Urteil an. Wichtig ist wohl, sich so in Familie, Gesellschaft und Beruf einbringen zu können, dass man Erfüllung findet. Daher gibt es unterschiedliche Frauenbilder. Entscheidend ist, dass Frau-

Den beiden Parlamentskammern und dem Bundesrat stehen im nächsten Jahr drei Frauen vor. Nationalratspräsidentin Pascale Bruderer, Ständeratspräsidentin Erika Forster und Bundespräsidentin Doris Leuthard möchten diese Gelegenheit nutzen, um Frauen mit unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Erfahrungen und unterschiedlichen Lebenswegen zu einem Begegnungstag nach Bern einzuladen. Der Anlass findet am 6. Februar 2010 von 9.30 bis 14 Uhr statt. Im Parlamentsgebäude besteht die Möglichkeit, mit den drei Präsidentinnen zu diskutieren und sich in sieben «Frauenzimmern» mit speziellen Gästen zu unterhalten — etwa zum Thema Frau, Mutter und Grossmutter, Frau und Berufung, Frau und Chefin, Frau und Schönheit oder Frau und Staatsdienst. Die Politik wird selbstverständlich ebenfalls thematisiert. Wer am Anlass teilnehmen möchte, meldet sich bis am 15. Januar 2010 per Mail oder Postkarte bei den Parlamentsdiensten an. Der Zutritt ist beschränkt. Die Teilnehmerinnen werden per Los bestimmt und erhalten rechtzeitig einen Bestätigungsbrief mit einem Zutrittsbadge.

Adresse für die Anmeldung: Parlamentsdienste, Öffentlichkeitsarbeit, 3003 Bern information@pd.admin.ch


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MENSCHEN POLITIKERINNEN

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«Es wird zu Recht als normal betrachtet, wenn Frauen ihren politischen Weg gehen.» Pascale Bruderer, Nationalratspräsidentin.

en wie Männer möglichst frei ihren Lebensweg bestimmen können.» ➔ Pascale Bruderer Wyss: «Egal ob Frau oder Mann: Selbständig ist für mich, wer den Mut und die Kraft hat, bei persönlichen Entscheidungen auf sich selbst zu hören, den eigenen Weg zu finden und zu gehen.» ➔ Erika Forster-Vannini: «Die Fähigkeit, sich abzugrenzen und unbeirrt eigene Wege zu gehen. Sie verfügt über ein grosses Sachwissen, ist Neuem gegenüber offen und nimmt sich selber nicht allzu ernst.»

Welche Frauen haben in der Politik Spuren hinterlassen? ➔ Doris Leuthard: «Da gibt es schon auf Gemeindeebene sehr viele, die mit ihrem Einsatz täglich wertvolle Arbeit leisten. Auf nationaler Ebene stechen zweifellos Frauen wie Josi Meier oder Elisabeth Blunschy hervor, die zu den ersten Nationalbzw. Ständerätinnen gehörten und sich mit ihrer sachlichen, kompetenten Art einen ausgezeichneten Ruf erwarben. Das hat viele Frauen geprägt – und sie ermuntert, selber aktiv zu werden. ➔ Pascale Bruderer Wyss: «Prägend für mich selber war

Christiane Brunner – doch sie ist nur ein Beispiel unter zahlreichen engagierten Frauen. Sie alle haben nicht nur ein Stück Schweizer Geschichte geschrieben, sondern auch den Weg geebnet für das politische Engagement uns jüngerer Frauen. Mir ist das sehr bewusst, und ich sehe es als Ansporn, diesen Weg weiter zu gestalten.» ➔ Erika Forster-Vannini: «Wo soll ich anfangen? Bei Elisabeth Kopp, die als Bundesrätin das neue Ehe- und Erbrecht, den Geldwäschereiartikel und das neue Scheidungsrecht initiierte. Bei Lili Nabholz, die zusammen mit Gret Haller parteiübergreifend die 10. AHV-Revision massgeblich prägte. Bei unserer Finanzspezialistin Vreni Spoerry? Weiter zurück finden wir Spuren der Pionierinnen des Frauenstimmrechts und der Kämpferinnen für den Zugang der Mädchen und Frauen zu Schulen, Studium und höherer Berufsbildung.»

Wie erholen Sie sich von der Politik und Bundesbern? ➔ Doris Leuthard: «Mit Bewegung und Musik. Ich schätze es zudem sehr, mich mit Freunden und meiner Familie zu treffen.» ➔ Pascale Bruderer Wyss: «Am liebsten draussen in der Natur – auf Spaziergängen mit unserer Labradorhündin, beim Wandern oder im Winter auf der Langlaufloipe.» ➔ Erika Forster-Vannini: «Ich habe eine grosse Familie, bin glückliche Mutter und Grossmutter. Ich geniesse die freien Stunden mit meiner Familie oder mit meinem Mann bei kulturellen Anlässen und anregenden Gesprächen mit Freunden. Selten ziehe ich mich auch mit einem spannenden Frauenroman ins Schlafzimmer zurück.» Zusammengestellt von Reto E. Wild und Sabine Lüthi

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DER HAUSMANN

Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

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Achtung, erbrechlicher Inhalt! Natürlich bleiben die Ausdrücke dann in der Familie. «Halbstell», sagte der Bruder meiBänz Friedli war als ner Frau zu einer Bub auch kein Heiliger. Haltestelle, das sass. Unser Hansli fand, als wir ein «Fragile»-Päckli verschickten, der Inhalt sei «erbrechlich»; das Wort ist seither Familienjargon. Bei Eli daheim heisst der Sirup «Lilalup», ihr Töchterchen taufte ihn einst so. Und das Lavabo «Abalabo». Sie müssten sich, schreibt Eli, «manchmal zusammenreissen, noch die richtigen Ausdrücke zu gebrauchen». Wozu auch? Die falschen sind allzu goldig. Von einem Adrian wurde mir berichtet, für den der Saurier «Dinosausiech» hiess. Anna Luna trällerte jüngst durch den Flur, sie wolle «Marie Johanna rauchen» und dachte wohl, das sei eine Zigimarke wie Mary Long. Woher sie das hatte? Von Baschi, der in «Wenn das Gott wüsst» singt, er würde gern Marihuana rauchen (und andere Sünden mehr begehen). Hans hat den Song aus dem Pfadilager heimgeschleift, er läuft seither pausenlos. Derb, aber lustig. Der Epiney fragt am TV seine Gäste, ob jemand schon mal einen Bundesrat persönlich getroffen habe. Bei Leserin Franziska daheim erinnert man sich, vor zwei Jahren durch ein Hotelfenster Micheline Calmy-Rey ge-

sehen zu haben, Mama sagt theatralisch: «… Und nur eine Scheibe trennte uns!» Worauf ihr Söhnchen ganz ernst fragt: «Hed d Frau Calmyree ä Schybä?» Gute Frage, kleiner Mann! Am Morgen der Bundesratswahl war derselbe Bub überzeugt, Alex Frei werde Nachfolger von Pascal Couchepin. «Meinsch, wär das ächt ä guätä Politiker?», lacht die Mutter. Ihr Kleiner: «Ja, isch de dä Guschpää kei Tschütteler?!» Nie vergesse ich, wie Nachbarsmeitli Lea, knapp dreijährig und offenbar unzufrieden, zum offenen Küchenfenster hinausplärrte: «s Mami verchaufe!» Sie hat es dann doch behalten. Aber immer noch besser «s Mami verchaufe» als die Schmähungen, die heutzutage auf dem Pausenplatz zu hören sind. «Bisch Opfer, Monn!» ist noch die freundlichste, «Bett-näs-sär» schon übler, «Hirnamputiertä» und «Eymonn, Missgeburt!» sind nicht tolerierbar. Und wenn Achtjährige «Ich … dini Muetter!» krakeelen, unterlassen sie das Tunwort zwar, denken sich aber Unanständiges, für das sie nun wirklich noch zu klein sind.

ne, schlimmer noch: Wir sagten «Köntu» und spielten auf die verstümmelten Opfer des Medikaments Contergan an. Nein, nichts ist schlimmer geworden, Kindermund war schon immer auch Schandmaul. Unseren Schulhausabwart hatte einer «Böcku» getauft, und seine Frau nannten wir «d Häse». Unschön. Zugutezuhalten ist

Mein Gymerfreund Gianni nannte sich damals selber «Tschingg», in der Tradition von Geschmähten, die den Schimpf positiv umdeuten: Hexe, Nigger, Gangster; die Wissenschaft nennt es Geusenwörter. Letzthin rief er überraschend an. Ich: «Dr Tschingg het aaglüte.» Die Kinder, unisono: «Asovati, ‹Tschingg› seit me nid!»

Nur, Hand aufs Herz, waren wir besser? «Möngu» war ein gebräuchlicher Schlämperlig und meinte Downsyndrom-Betroffe-

Lesungen: 12. 12. Glarus, Kunsthauskeller, 20 Uhr. 13. 12. Bern, Ono, 11 Uhr.

«Kindermund war immer schon Schandmaul.» der Schuljugend, dass sie heute auch kreative Ausdrücke schöpft: «Querfurzantilope» bekam ich neulich mit, und «NussgipfelFace» tönt doch besser als «Missgeburt».

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Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

FRAGE DER WOCHE

Warum rufen Gerüche Erinnerungen wach?

BILD DER WOCHE

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JAWOLL, DAS IST EIN WEIHNACHTSBAUM!

Antwort: Gerüche werden vom Gehirn am längsten und zuverlässigsten gespeichert. Viel länger als Bilder oder Töne. Die Gehirnregionen für Gerüche und diejenigen für Erinnerungen liegen zudem nahe beieinander und sind eng miteinander verknüpft. Diese enge Verbindung bleibt auch bestehen, wenn die Düfte und damit verbundene Erinnerungen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis verlagert werden. Darum genügt auch Jahre später der Hauch eines Geruchs, um den Erfahrungsfundus zu aktivieren. Selbst Patienten mit einer Amnesie können sich an Gerüche aus ihrer Kindheit erinnern. Haben Sie eine Frage von allgemeinem Interesse? E-Mail genügt: fragederwoche@migrosmagazin.ch

ZITAT DER WOCHE

«Bis heute verschlossen bleibt mir das geheimnisvolle Funktionieren einer Nähmaschine.»

Bilder How Hwee Young/EPA/Keystone, Gaëtan Bally/Keystone

Hedy Graber (48), Leiterin Direktion Kultur und Soziales MGB, berichtet im Interview mit «NZZ Executive» von ihren Problemen während der Schulzeit.

Weihnachten in Asien: Sechs Stockwerke hoch ist dieser gigantische Christbaum vor einem Shopping-Center in Singapur. Mit ihren Kameras versuchen die Besucher, ein Stück der glitzernden Glückseligkeit einzufangen. Ein schwieriges Unterfangen. Der Fotograf dieses Bildes musste sich auf den Boden legen und ein extremes Weitwinkelobjektiv auf die Kamera schrauben, um die ganze Grösse des Baums auf ein Bild zu bekommen. Im tropischen Stadtstaat Singapur leben nur 14 Prozent Christen, das sind etwa gleich viel wie Muslime. Doch sie wie auch Hindus und Buddhisten feiern das Weihnachtsfest enthusiastisch mit.


26 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

«China übernimmt in der Ökologie eine Pilotfunktion»

Die Industrienation China spielt eine Schlüsselrolle am Weltklimagipfel in Kopenhagen. Chinakenner Thomas Wagner, ehemaliger Zürcher Stadtpräsident und Ehrenbürger von Kunming, ist überzeugt, dass das Reich der Mitte die ökologische Wende schaffen wird.

F

raumünsterstrasse in Zürich. In einem Haus, in dem sich vorwiegend Anwaltskanzleien befinden, hat Thomas Wagner ein geräumiges Eckbüro. Allerdings ist er darin selten anzutreffen. Der ehemalige Stadtpräsident ist viel auf Achse. Vor allem fliegt er regelmässig nach China, nicht nur nach Kunming, der langjährigen Partnerstadt von Zürich. Thomas Wagner, wie sind Sie China-Spezialist geworden?

Ich kenne China nun bald 30 Jahre und bin weit über 100 Mal dort gewesen. Ich habe fast alle Provinzen besucht und bin immer wieder aufs Neue beeindruckt. Was fasziniert Sie an China?

Die unglaublichen Veränderungen, die sich dort innert kürzester Zeit abgespielt haben, und die spürbare Aufbruchstimmung: wirtschaftlich, gesellschaftlich, baulich, kulturell und auch in den Wissenschaften. Von der Steinzeit ist China in der Moderne gelandet, heisst es. Kann man das so salopp sagen?

Ja, das ist nicht übertrieben. Seit der vorsichtigen Öffnung des Landes unter Deng Xiaoping im Jahr 1978 hat ein beeindruckender Wandel eingesetzt. Ich habe noch

erlebt, wie die Menschen zu Beginn der Achtzigerjahre in den Mao-Anzügen gekleidet waren und das Land ein riesiges Heer von Kleinbauern war. Heute ist China ein moderner Staat. Das rasante Wirtschaftswachstum Chinas macht auch Angst. Die Vorstellung, dass bald jeder Chinese Auto fährt, ist ein Albtraum für umweltbewusste Menschen im Westen. Zu Recht?

Allein in Peking werden jeden Tag etwa 1000 neue Autos zugelassen. Das spürt man auch. Bei meinen ersten Besuchen in Peking vor bald 30 Jahren habe ich praktisch nur Velos gesehen. Heute bleibt man im Verkehrsstau stecken, obgleich zusätzlich in den letzten Jahren das Expressstrassen- und Autobahnnetz grosszügig erweitert wurde. Nun hat auch in der Volksrepublik

China ein Umdenken stattgefunden. Sie investiert massiv in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs: modernste U-Bahnen, Magnetbahn und ein Ausbau des IntercityEisenbahn-Netzes in einem für uns unvorstellbaren Ausmass. Gerade dieser Wirtschaftsboom macht Umweltschützern Bauchweh. Chinas Smog ist bis nach Kalifornien spürbar.

Umweltschutz ist inzwischen zu einem der zentralsten Probleme Chinas geworden. Die Zentralund die Provinzregierungen haben die Zeichen der Zeit erkannt und stellen gewaltige Finanzmittel für umweltorientierte Infrastrukturbauten zur Verfügung. Ich hatte vor Kurzem Gelegenheit, an einem Umweltsymposium an der Universität Peking teilzunehmen. Ich war zutiefst beeindruckt, mit

Ehrenbürger mit Auszeichnung

Thomas Wagner (66) hat Rechtswissenschaft und Medizin studiert, wurde aber bald Vollblutpolitiker. 1978 wählte ihn das Volk als Freisinnigen in den Zürcher Stadtrat, von 1982 bis 1990 war er Stadtpräsident. In dieser Zeit hat er die Städtepartnerschaft Zürich-Kunming aufgebaut. Inzwischen ist Wagner Ehrenbürger der Städte Kunming und Dalian geworden und zum «Friendship Ambassador» der Chinese People’s Association for Friendship with Foreign Countries (CPAFFC) — eine der höchsten Auszeichnungen für einen Ausländer — ernannt worden.


INTERVIEW THOMAS WAGNER

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welcher Sachkompetenz und Dynamik an diesen Herausforderungen gearbeitet wird. Symposien sind schön und gut, aber wird auch gehandelt?

Innerhalb der Regierung selbst hat sich ein Generationenwandel vollzogen. Heute sind bestens ausgebildete Persönlichkeiten, vielfach Ingenieure oder Naturwissenschafter, an der Spitze, die dem Umweltschutz Priorität einräumen. Die chinesische Regierung hat als Folge der Weltwirtschaftskrise bekanntlich auch ein gigantisches Programm zur Ankurbelung der Wirtschaft beschlossen. Ein grosser Teil dieser Gelder – insgesamt rund 600 Milliarden Dollar – fliesst in den Ausbau von Projekten zum Schutz der Umwelt. Sind Sie selbst an solchen Projekten beteiligt?

Ja, in der Nähe von Kunming befindet sich der Dianchisee, der sechstgrösste See Chinas. Heute ist dieser See total verschmutzt und verlandet. Wir, ein Kernteam zusammen mit einem spezialisierten schweizerischen Ingenieurunternehmen, haben von der Regierung den Auftrag erhalten, einen Masterplan zu entwickeln, wie man den See sanieren kann. Warum gerade Sie?

Die Delegationen aus China bewundern immer wieder das saubere Wasser in Schweizer Seen und Flüssen sowie die gute Wasserversorgung und die technologisch perfekten Kläranlagen. Kann man Schweizer Verhältnisse auf China übertragen?

Ich gebe keine Prognose ab, wann man im Dianchisee wieder baden, fischen oder gar das Wasser trinken kann. Aber Tatsache ist, dass in China ein Umdenken eingesetzt hat und jetzt gewaltige Investitionen in den Umweltschutz realisiert werden.

Der ehemalige Stadtpräsident Thomas Wagner im Zürcher Chinagarten, einem Geschenk der chinesischen Partnerstadt Kunming.

Kann die Umwelt es verkraften, wenn ein Chinese im Schnitt auch nur halb so viel Energie verbraucht wie ein Durchschnittswestler?

Sicher wird der chinesische Energiebedarf noch rasant


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INTERVIEW THOMAS WAGNER

Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

Thomas Wagner bei der Vertragsunterzeichnung für ein Projekt zur Sanierung des total verschmutzten Dianchisees. Der Schweizer fungiert dabei als Chefberater.

zunehmen. Aber zum Glück hält die Entwicklung der Technologie damit Schritt. In Kunming beispielsweise sind die traditionellen Velos massenhaft durch Elektrovespas ersetzt worden. Die gibt es heute in rauen Mengen, Benzinmotoren für Roller sind hingegen verboten worden. Das hat einzig einen Nachteil für Fussgänger: Sie müssen aufpassen, weil sie diese leisen Elektroroller nicht mehr akustisch wahrnehmen. Der andere Nachteil ist, dass der Strom aus Kohlekraftwerken stammt.

Das trifft für die Provinz Yunnan gerade nicht zu. Sie ist vergleichbar mit der Schweiz, sie verfügt über sehr viele Wasserkraftwerke. Zudem ist China heute ein führender Hersteller von Solarzellen mit einem riesigen Heimmarkt. Auch der Bau von Atomkraftwerken ist in China kein Tabu. Die Chinesen haben auch grosse Pläne für Elektroautos. Wie realistisch sind diese?

Sehr realistisch. Ich bin überzeugt, dass sie Erfolg haben werden. Weshalb?

Weil China anders funktioniert als Europa und die Schweiz. In Zürich haben wir zehn Jahre gebraucht, um das Tram vom Bahnhof Oerlikon 500 Meter zum Hallenstadion zu verlängern. Die Chinesen bauen innerhalb von wenigen Jahren

ganze Stadtteile, Städte, Bahnlinien oder Flughäfen. Das ist nur möglich, weil China keine Demokratie kennt.

Ja, ich bestätige dies – allerdings auch nicht kritiklos. In einem Rechtsstaat und in der schweizerischen Demokratie haben die Bürgerinnen und Bürger eben ganz andere Rechte und Einsprachemöglichkeiten. Aber vergessen Sie nicht: China zählt heute rund 1300 Millionen Einwohner; das Land ist rund 220 Mal grösser als die Schweiz. China braucht gleichzeitig eine schnell wachsende Wirtschaft und mehr Umweltschutz. Ein Ding der Unmöglichkeit!

Ich glaube nicht. Es ist möglich, ökologisch erfolgreich zu wirtschaften. Die Chinesen haben zudem grosse Freude an Innovation. Und ich traue ihnen deshalb zu, innert kürzester Zeit eine Trendwende bei der Ökologie herbeizuführen. Sie sind gerade aus China zurück. Ist diese Trendwende schon spürbar?

Ja. Ein besonderes Signal setzt nun Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao, indem er persönlich an den Klimagipfel nach Kopenhagen reist. Zudem hat die chinesische Regierung erstmals konkrete Klimaziele verkündet. Das sind wichtige politische Signale.

«China baut innerhalb weniger Jahre ganze Städte.»

Das Umweltbewusstsein wächst mit dem Wohlstand, heisst es. China ist nach wie vor ein relativ armes Land. Kann es eine Entwicklungsetappe überspringen?

Ja. Das beweisen die letzten 30 Jahre. Ein Beispiel: In der Nähe von Kunming wurde eine ganz neue Stadt namens Chenggong für rund eine Million Bewohner innert weniger Jahre buchstäblich auf der grünen Wiese gebaut, mit Wohnungen, Schulen, Spitälern, Regierungsgebäuden und so weiter. Sie sind zumeist nach ökologischen Kriterien erstellt worden. Gleichzeitig aber hat China nach wie vor die dreckigsten Städte der Welt und hat gerade die USA als das Land abgelöst, das am meisten CO2 in die Luft bläst.

Gerade deswegen glaube ich daran, dass der New Green Deal, von dem alle sprechen, aus China kommen wird. Dort ist der Leidensdruck am grössten. China übernimmt in der Ökologie eine Pilotfunktion – und wird diese in einigen Jahren hoffentlich auch erfüllen. Interview Philipp Löpfe Bild Gerry Nitsch

www.migrosmagazin.ch Wie viel CO2 produziert ein Schweizer im Schnitt? Machen Sie den Klima-Wissenstest.

China wird grüner

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Als Chinas Präsident Hu Jintao im vergangenen Herbst ans Rednerpult der Vereinten Nationen in New York trat, verkündete er erstmals ganz konkrete Zahlen: Bis 2020 werde China 15 Prozent seines Energiebedarfs aus nichtfossilen Quellen gewinnen, also aus erneuerbaren Energien und Kernkraft. China werde zudem bis dahin 40 Millionen Hektaren Wald neu aufforsten. Schliesslich bekräftigte Hu Jintao einmal mehr, Chinas Ziel sei eine grüne, CO2-arme Wirtschaft. Alles leere Versprechen eines zynischen, menschenverachtenden Regimes, mag man einwenden. Doch im Vorfeld der Klimakonferenz von Kopenhagen sind — was die Ökologie betrifft — die einzigen guten Nachrichten aus China zu vermelden: Im Reich der Mitte entsteht in raschem Tempo ein nachhaltiger Energiesektor. In Sachen Windenergie haben die Chinesen die USA bereits überflügelt, und jedes dritte Solarpanel wird dort produziert. Für China ist der Umweltschutz zur Überlebensfrage geworden. Das Land befindet sich am Rand einer Ökokatastrophe: In Peking ist der Smog so dicht, dass die Sonne kaum mehr scheint und die Menschen mit Mundschutz herumlaufen. Sauberes Wasser ist rar geworden. Agrarland versalzt oder wird zur Wüste, die Gletscher in Tibet schmelzen. Deshalb wird Umweltschutz zum Geschäft. Der reichste Chinese heisst Wang Chuanfu. Sein Unternehmen BYD ist der weltweit grösste Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien und will bald grösster Hersteller von Elektroautos werden. Die reichste Frau heisst Zhang Yin. Sie ist die Besitzerin von Nine Dragons Paper, einer Firma, die auf das Wiederverwerten von Altpapier spezialisiert ist.


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32 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

Investition mit Bravour für eine gesunde Natur

Ein neuer Fonds der Migros Bank setzt auf Unternehmen, die nachhaltig produzieren. Das nützt dem Klima und mehrt das Vermögen der Anleger.

Energie durch die Sonne

Sonnenkollektoren in Algerien. Im Rahmen des Projekts «Desertec» sollen in der Sahara noch weit grössere Solarkraftwerke entstehen.


NEUES AUS DER MIGROS

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Energie durch Wind

Eine dänische Windkraftanlage. Der dänische Rotorhersteller Vestas, der im Fonds vertreten ist, macht jährlich 6 Milliarden Franken Umsatz.

N

Der Fonds als Altersvorsorge

Der Mi-Fonds (CH) 45 Sustainable besteht zu 45 Prozent aus Aktien von Firmen, die nachhaltig wirtschaften. Die anderen 55 Prozent sind Obligationen, insbesondere Staatsanleihen. Der Fonds ist für die Altersvorsorge geeignet – als Vorsorgefonds für Investitionen in die zweite und dritte Säule. Auch die Säule 3a ist eingeschlossen. Infos zum Fonds unter Telefon 0848 845 400 oder unter www.migrosbank.ch/sustainable

un geht es buchstäblich ums Ganze: In Kopenhagen wird in diesen Tagen über nichts Geringeres als das Wohl der Welt verhandelt. 15 000 Politiker, Diplomaten, Journalisten, Forscher und Umweltschützer versammeln sich vom 7. bis 18. Dezember zum Weltklimagipfel in der dänischen Hauptstadt. In einem riesigen Tagungszentrum mit wellenförmiger Glasfassade ringen Regierungschefs von 20 Nationen um ein Abkommen: Die Erderwärmung mit ihren verheerenden Folgen muss durch Massnahmen zur CO2-Reduktion gebremst werden. Leidet die Wirtschaft, wenn es der Natur besser gehen soll? Geht Klimaschutz zulasten von Wachstum und Wohlstand? Auch über diese Fragen wird bei dem grossen Konferenzmarathon gestritten.

Dass Umweltschutz profitabel sein kann, zeigt ein neuer Fonds der Migros Bank, der sogenannte Mi-Fonds (CH) 45 Sustainable. Zu 45 Prozent besteht er aus Aktien von Unternehmen, die nachhaltig produzieren. Die übrigen 55 Prozent sind Obligationen mit festem Zinssatz. Sie geben dem Fonds Stabilität, selbst wenn die Börse auf Talfahrt ist. Erst seit dem 9. September gibts den Fonds. In dieser kurzen Zeit hat er 1,5 Prozent an Wert gewonnen. «Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden», betont Albert Steck, Pressesprecher der Migros Bank. «Der Fonds ist ein sicherer Wert, weil er enorm vielfältig zusammengesetzt ist und ganz verschiedene Branchen abdeckt.» Im Fonds enthalten sind etwa Aktien der fran-


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Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

zösischen Firma Essilor. Sie stellt Brillengläser aus Polycarbonat her, die sich zu 100 Prozent rezyklieren lassen. Ein anderes Beispiel ist das dänische Unternehmen Vestas, das riesige Propeller für Windkraftanlagen fabriziert. «Im Jahr 2008 machte Vestas einen Umsatz von rund sechs Milliarden Franken», erklärt Steck. «Diese imposante Zahl zeigt, dass Umwelttechnik längst kein Nischengeschäft mehr ist.» Im Fonds ist aber auch der Konzern ABB vertreten, weil er am internationalen Grossprojekt «Desertec» beteiligt ist. In der Weite der Sahara sollen grossflächige Solarkraftwerke entstehen, die Europa mit sauberem Strom versorgen.

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«Gegen Ölkrisen gewappnet»

Roger Baumann (31), Produktmanager für Anlagen bei der Migros Bank, über die Vorteile des neuen Fonds.

Auch ethische und soziale Aspekte werden geprüft

Jedes Unternehmen hat die Migros Bank vorgängig einer strengen Prüfung unterzogen. Wie ökologisch sind die Produktionsmethoden? Geht die Firma sparsam mit fossilen Brennstoffen um oder setzt sie sogar ganz auf erneuerbare Energien? Sind die Produkte wiederverwertbar? Eine Vielzahl solcher Kriterien entscheidet darüber, ob ein Unternehmen als umweltfreundlich gelten kann. «Wichtig sind uns aber auch ethische und soziale Aspekte», sagt Steck. «Hier geht es unter anderem darum, welche Rechte und Sozialleistungen die Mitarbeiter einer Firma geniessen.»

Bild laif plus, Keystone, Pénélope Henriod

Tabak und Waffen gehören nicht in den Fonds

Ist ein Unternehmen zu stark auf umstrittenen Geschäftsfeldern tätig, so kommt es für den Fonds zum vornherein nicht in Frage. So darf eine Firma beispielsweise nicht mehr als fünf Prozent ihres Umsatzes mit Waffen, Tabakwaren sowie Chlor- und Agrochemikalien erwirtschaften. An die Staatsanleihen im Fonds legte die Migros Bank ähnlich strenge Massstäbe. Nationen, in denen die Todesstrafe nach wie vor praktiziert wird, sind absolut kein Thema. Das Gleiche gilt für Länder mit ABC-Waffen, für die keine Abrüstungspläne vorliegen. «Wir ha-

Roger Baumann, Sie versprechen, dass der Fonds nicht nur der Natur nützt, sondern auch Anleger vor Risiken bewahrt. Wie soll das gehen? Der Fonds deckt viele Branchen und Nationen ab, und er enthält mit 55 Prozent einen hohen Anteil an fest verzinslichen Obligationen. Hinzu kommt, dass er Anleger vor Ölpreisschocks schützt. Denn wir investieren besonders in Firmen, die mit fossilen Brennstoffen sparsam umgehen oder sogar auf alternative Energien setzen. Solche Firmen sind viel weniger betroffen, wenn der Ölpreis sprunghaft ansteigt. Der Ölpreis könnte doch aber auch stark sinken. Dann wären nachhaltige Firmen

ben den Anspruch der Nachhaltigkeit sehr ernst genommen», fasst Albert Steck die Maxime zusammen. Ebenso wichtig war der Migros Bank die finanzielle Analyse aller im Fonds vertretenen Titel. Verfügt ein Unternehmen über ge-

plötzlich weniger interessant. Das ist sehr unwahrscheinlich. Die weltweite Finanzkrise dauert noch immer an, und doch ist Erdöl drei- bis sechsmal so teuer wie noch in den Neunzigerjahren. Wenn sich die Weltwirtschaft wieder erholt, wird die Nachfrage nach Öl weiter zunehmen. Was bringt es den Anlegern, wenn Sie Waffen- und Zigarettenhersteller aus dem Fonds ausschliessen? Das hat ethische, aber auch ganz pragmatische Gründe. Firmen, die moralisch zweifelhafte Geschäfte tätigen, sind viel eher von Gerichtsprozessen und Boykotten betroffen. Denken Sie an die riesigen Schadenersatzsummen, die Tabakkonzer-

nügend Eigenkapital? Ist die Gewinnentwicklung der Firma langfristig konstant? Ist ihr Geschäftsgebaren transparent, und verhält sich das Management verantwortungsvoll? «Alle Anleger, die sich für diesen Fonds entscheiden, können

ne in den USA zahlen müssen. Wenn wir auf Aktien solcher Unternehmen verzichten, bringt auch das mehr Sicherheit. Besteht nicht die Gefahr, dass Nachhaltigkeit bloss eine vorübergehende Mode ist? Nein, denn dafür sind die weltweiten Umweltprobleme einfach zu gross. Viele Regierungen haben diese Gefahr erkannt und wollen dagegen vorgehen. Die englische Bank HSBC schätzt den weltweiten Wert aller Konjunkturprogramme, die auf mehr Nachhaltigkeit abzielen, auf rund 500 Milliarden Dollar. Das sind gigantische Investitionen, von denen Anleger auch auf lange Sicht profitieren können.

gleich aus zwei Gründen ruhig schlafen», meint Steck. «Sie dürfen erstens ein gutes Gewissen haben. Und sie können zweitens voll darauf vertrauen, dass dieser Fonds breit und solide abgestützt ist.»

Michael West


36 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

NEWS

Diese Ladys geben

Basler Rentnerinnen stricken seit 40 Jahren Pullover, Kappen und Socken

I

Erfreuliche Gesamtbilanz der Energiesparwochen für die Migros-Tochter Bina.

Mitarbeitende sparen Energie Wie lassen sich mit wenig Geld möglichst viele CO2Emissionen reduzieren? Die Migros-Tochter Bischofszell Nahrungsmittel AG, kurz Bina, hat die Antwort darauf. Im Rahmen der Energiesparwochen haben die Mitarbeitenden vom 16. bis zum 27. November teils simple, aber effiziente Sparmassnahmen geprüft und auch gleich selber umgesetzt: Wasser sparen, Geräte während Pausenzeiten ausschalten, Lichter löschen beim Verlassen von Räumen, bewusstes Einstellen der Raumtemperatur und weitere Sparaktionen führten zu einer Reduktion des Wärmeverbrauchs im Verwaltungsgebäude von rund 25 Prozent. Aber auch der Druckluftverbrauch wurde nachhaltig gedrosselt: Die Bina sparte mit den ausgelösten Massnahmen täglich rund 10 000 Kubikmeter Druckluft. Die vom Bundesamt für Energie (BfE) geförderten Energiesparwochen haben zum Ziel, durch Mitarbeiteraktionen vorhandene Sparpotenziale in Unternehmen auszuschöpfen. Bei der Bina ist die Aktion jedenfalls auf breite si Zustimmung gestossen.

n einem Basler Stübli trafen sich einst fünf Damen mit dem Wunsch, Gutes zu tun. Und sie beschlossen, für arme Schweizer Familien Kleider zu stricken. Das war vor 40 Jahren. Im Verlauf der Zeit meldeten sich weitere Frauen, die ihren Ruhestand ebenfalls durch wohltätige Arbeiten bereichern wollten. Mit dem Grüppchen wuchs die Zahl der Wollprodukte. Einzig der Platz im Stübli reichte nicht mehr. Auf der Suche nach einer geeigne-

Marianne Hof, Cécile Jauch, Monika Mächler und Liselotte Mächler (von links) stricken für mittellose Familien.

ten Lokalität wurde das Lismertrüppchen bei der Migros-Filiale an der Basler Rebgasse fündig. Die Migros Basel stellte den strickenden Frauen nicht nur Wolle und Garn in allen Farben zur Verfügung, sondern auch einen Raum. Und die Gruppe wuchs weiter, auch nach dem Umzug in die nochmals grösseren Räume der MigrosKlubschule am Gundelitor. Während der 90er-Jahre strickten bis zu 35 engagierte Pensionärinnen. Heute treffen sich immer

noch rund 15 Frauen zur wöchentlichen Strickrunde. Stolz präsentieren vier von ihnen das wollene Farbenmeer: Pullover, Kappen, Handschuhe, Pulswärmer, Finken und Socken liegen sorgfältig angeordnet auf den Tischen. «Wir stricken jedes Jahr an die 900 Kleidungsstücke für bedürftige Familien und soziale Einrichtungen in der ganzen Schweiz», erklärt Monika Mächler, Leiterin der Strickgruppe. Namen und Adressen der Famili-


NEUES AUS DER MIGROS

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warm

für benachteiligte Schweizer Familien. Die Migros spendet Wolle und Garn. en erhalten die strickenden Wohltäterinnen oft von einzelnen Gemeinden, bei denen sie persönlich nachfragen. Die Frage, ob sie gezielt mit karitativen Institutionen zusammenarbeiten, verneinen die vier Damen. Strickarbeiten seien leider weniger beliebt als Geldspenden. Dazu komme, dass die Strickerinnen den teilweise langjährigen Kontakt mit den beschenkten Familien sehr schätzen. «Auf diese Weise erfahren

wir, an wen die Gaben gelangen und erhalten im Gegenzug meist auch ein herzliches Dankeschön», sagt Marianne Hof.

Do it + Garden Migros spendet Wollenknäuel

Die strickenden Frauen suchen über Freunde und Verwandte nach Familien, die ein selbst gemachtes Geschenk gut gebrauchen könnten, erklärt Cécile Jauch. «Besonders rührend sind Briefe von Kindern, die an die Klubschule adres-

siert sind und mit ‹Liebe Frau Migros› beginnen», ergänzt Liselotte Mächler. Dieses Jahr gibt es für die Strickerinnen gleich doppelte Unterstützung: Do it + Garden Migros spendet 50 Knäuel Filzwolle. Zusammen mit den Strickideen von Do it + Garden Migros werden die rüstigen Baslerinnen bestimmt besonders schöne Geschenke anfertigen.

Stricken mit Do it

Bei Do it + Garden Migros gibt es ein breites Textilsortiment mit rund 800 Artikeln (in den grössten Filialen) rund ums Stricken, Filzen, Häkeln und Sticken. Farben und Materialien sind immer den aktuellen Textiltrends angepasst.

Text Angela Weibel Bild Matthias Willi

«Auch viele Junge sind interessiert» Barbara Burkhardt ist Einkäuferin im Bereich Kreativ/ Gartentrends bei Do it + Garden Migros. Wird heute überhaupt noch gestrickt, Barbara Burkhardt? Ja, Stricken ist noch immer sehr beliebt. Seit ein paar Jahren führen wir neben dem klassischen Stricksortiment vermehrt auch neue Produkte. Angeregt durch Beiträge in diversen Zeitschriften kontaktieren uns immer wieder Kunden, darunter auch sehr viele Junge, mit dem Wunsch nach modernen Materialien und Modellen. Deshalb nehmen wir Neuheiten ins Sortiment auf – wie etwa zurzeit die trendige Filzwolle. Wie werden solche Trends im Strickbereich umgesetzt? Wichtig sind vor allem neue Farbtrends. Durch Modejournale und Schaufenster grosser Kleidergeschäfte lassen wir uns bei der Auswahl von Farben

und Wollarten inspirieren. Natürlich besuchen wir auch Messen und Grossverteiler, wo wir mit Trendexperten sprechen. Welche Nachfragen erleben Sie auf Kundenseite? Ein Grossteil unserer Kundschaft verfügt bereits über Vorkenntnisse und kauft daher mit konkreten Vorstellungen ein. Für Kunden, die nach passenden Ideen suchen, bieten wir im Internet diverse Anleitungen an. Diese Quelle wird seit diesem Jahr besonders rege genutzt. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung? Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erfreut sich Handarbeit wieder grosser Beliebtheit. Eltern verbringen mit den Kindern mehr Zeit daheim und suchen nach kreativen Beschäftigungen. Und besonders in der Weihnachtszeit setzen viele Leute auf selbst gemachte Geschenke. www.doit-garden-migros.ch


38 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

NR. 45 LICHT & DEKO / NR. 46 SPIELWAREN / NR. 47 KAFFEE & SCHOGGI / NR. 48 BACKEN /

Fröhliche Weihnacht

Weihnachten — das Fest für Gross und Klein, Alt und Jung — eben: für die ganze Familie. Ein Hochgenuss für alle Sinne. Es wird geschmückt, gekocht und gefeiert.

L

aura und Maurice sind schon richtig im Weihnachtsfieber. Die Geschenke für Mami, Papi, Grossmami und Grosspapi warten versteckt unter dem Bett. Und am Nachmittag dürfen sie mit Papi Werner einen Spaziergang durchs Dorf machen. Jedes Haus strahlt in festlichem Glanz, an einigen Orten verzaubert Schnee die Landschaft. Es ist still und friedlich. Unterdessen beginnen im Haus Mami Verena, Grosspapi Ruedi und Grossmami Ida mit den Vorbereitungen für den Apéro und die Vorspeise. Da wird Gemüse gerüstet, Lachs geschnitten und vor allem: viel

gelacht. Grosi Ida deckt den Tisch mit dem goldenen Geschirr, den wunderschönen Gläsern und dem glänzenden Weihnachtsschmuck. Dann gesellt auch sie sich in die Küche zu Ehemann und Schwiegertochter. Denn «Mutters Rindsbraten schmeckt einfach am besten», ist Grosspapi Ruedi überzeugt. Die Zeit verfliegt wie im Nu und schon bald ist es Abend. Jetzt kommt der grosse Moment – das Glöcklein läutet: Der Baum ist geschmückt und das Christkind auf dem Weg zur nächsten Familie. Das Fest kann beginnen.

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Laura (12) bewundert den geschmückten Baum. «Wie das glänzt und duftet!»

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«Das liebe ich!» Grosi Ida deckt wie jedes Jahr den Tisch für das Fest.

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40 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

WEIHNACHTEN Ruedi und Verena verstehen sich prächtig. Sie bereiten zusammen Köstlichkeiten aus Lachs, frischen Früchten und Gemüse zu.

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DAS BESTE AUS DER MIGROS

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Wasabi-FrischkäseHäppchen mit Lachs

Apéro für 4 Personen 100 g geräucherter Lachs, ½ Salatgurke, 1 TL Wasabi, 100 g Frischkäse, Salz, Kapernfrüchte, 2 Zweige Dill

Lachs in Streifen, Gurke in 5 mm dicke Scheiben schneiden. Wasabi mit Frischkäse mischen, mit Salz würzen. Je 1 TL Käse auf je eine Gurkenscheibe legen. Lachs darauf anrichten, mit je einer Kapernfrucht und wenig Dill garnieren. Tipp: Frischkäse-Häppchen schmecken auch auf Pumpernickel wunderbar.

Jakobsmuscheln auf Mango-Avocado-Salat

Vorspeise für 4 Personen 1 Mango, 1 Avocado, 1 Limette, ½ Bund Koriander, 1 Peperoncino, 1 Frühlingszwiebel, 2 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, 8 Jakobsmuscheln 1 Mango und Avocado schälen, halbieren. Kern entfernen, Fruchtfleisch in 1 cm grosse Würfel schneiden. Limette heiss waschen, 1 TL Schale fein abreiben, Saft auspressen. Vom Koriander einige Blättchen für die Dekoration beiseitelegen, Rest fein hacken. Peperoncino entkernen, fein würfeln. Frühlingszwiebel fein hacken. Alle vorbereiteten Zutaten mit der Hälfte vom Olivenöl mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Auf Teller verteilen. 2 Jakobsmuscheln im restlichen Olivenöl auf jeder Seite etwa 1 Minute braten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Je 2 Muscheln auf dem Salat anrichten, mit Koriander dekoriert servieren.

Rauchlachs, 3er-Set, 300 g,

Fr. 18.90** statt Fr. 25.20 ** Aktion gilt bis 4. Januar 2010, nur in grösseren Filialen erhältlich.

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*** Aktion gilt vom 8. bis 14. Dezember


42 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

WEIHNACHTEN Rindsfilet im Pfeffermantel mit LebkuchenRotwein-Sauce

Hauptgericht für 4 Personen 1 kg Rindsfilet, 3 EL Pfefferbouquet, 3 Zweige Thymian, 3 EL weiche Butter, 1 TL Fleur du Sel, 3 dl Rotwein, 2 EL Kalbsfondinstantpulver, ½ TL Lebkuchengewürz, 1 dl Vollrahm, 2 TL Maisstärke 1 Fleisch 30 Minuten vor dem Braten aus dem Kühlschrank nehmen. Backofen auf 200 Grad vorheizen. Pfefferbouquet in einem Mörser grob zerstossen. Vom Thymian die Blättchen abzupfen und dazugeben. Butter rundum auf das Fleisch streichen, mit Salz würzen. Von der Pfeffermischung 1 TL beiseitelegen, Rest auf einem Brett verteilen. Fleisch im Pfeffer wenden. Ein Bratenthermometer an der dicksten Stelle einstechen. Fleisch in einen Bräter legen. In der Ofenmitte während etwa 25 Minuten braten, bis die Kerntemperatur 55 Grad beträgt. 2 Braten aus dem Ofen nehmen und in Alufolie gewickelt 10 Minuten ruhen lassen. Den Bräter mit Wein ausspülen. Saft in eine Pfanne giessen und aufkochen. Kalbsfondpulver dazugeben. Mit beiseitegelegtem Pfeffer und Lebkuchengewürz würzen. Vollrahm dazugiessen und weitere 3 Minuten köcheln. Maisstärke in wenig kaltem Wasser auflösen, dazugeben und weiterköcheln, bis die Sauce bindet. Durch ein feines Sieb passieren. Fleisch tranchieren, Sauce dazu servieren. Tipp: Dazu passen Spätzli, Pommes Duchesse oder Salzkartoffeln.

Die LebkuchenRotwein-Sauce ist im Nu zubereitet.

Das Bratenthermometer an der dicksten Stelle einstechen.

Stielkasserolle Gastro, ø 20 cm,

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Tranchiermesser,

Fr. 26.90*

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Schweinsfilet im Teig mit Brät, tiefgekühlt, 800 g, Fr. 30.50*


DAS BESTE AUS DER MIGROS

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Rosenkohl mit Pinienkernen: Knackig und einfach fein. Grosi Ida weiss, was ihrer Familie schmeckt.

Rosenkohl mit Thymian und Pinienkernen

Beilage für 4 Personen 500 g Rosenkohl rüsten und 2 Minuten in kochendem Salzwasser blanchieren, abgiessen. ½ Bund Thymianblättchen abzupfen, 2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, 1 Knoblauchzehe dazupressen, Rosenkohl hineingeben. 10 Minuten dünsten, 100 g Pinienkerne ohne Fett rösten, unter den fertigen Rosenkohl mischen.

Ganze Pfefferkörner bunt im Glas, 100 g,

Fr. 3.—

Tiefkühl-Broccoli, Bio,

Fr. 4.60

Spätzle, 500 g,

Fr. 2.70

Pommes Duchesse, 600 g,

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44 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

WEIHNACHTEN Das Zusammensein ist so schön. Bald werden Weihnachtslieder gesungen und Geschenke ausgepackt.

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Blumen/Pflanzen Minirosen, Max Havelaar Bund à 20 Stück 10.90 statt 12.90

Charcuterie Gültig vom 8.12. bis 31.12. Trüffel-Pastete Schweizer Produkt, Stück à 500 g 17.50 statt 21.– Don Pollo Geflügelaufschnitt hergestellt in der Schweiz mit Import-Fleisch, geschnitten, in der Midi-Schale, Schale à 132 g 2.– statt 2.50 Fleischkäse-Cordon-bleus Schweizer Produkt, Schale à 2 Stück, ca. 300 g, per 100 g 1.90 statt 2.35

Convenience Cornatur Vegetarische Cordons bleus Schweizer Produkt, Schale à 520 g 8.45 statt 12.10

Geflügel Optigal Poulet-Geschnetzeltes aus der Schweiz, in Bedienung oder in der Schale, per 100 g 2.70 statt 3.30

Käse

Griechisches Joghurt Nature Becher à 180 g –.75 statt –.95 Alle griechischen Frucht-Joghurts Becher à 180 g –.80 statt 1.– Alle Flan Packung à 6 x 125 g 2.60 statt 3.30

M-Traiteur Frikadelle per Stück 2.20 statt 2.80

Wasch-/Putzmittel Gültig bis 21.12. Alle Gewebeveredler beim Kauf ab 2 Produkten, jedes 1.30 günstiger z. B. Exelia Florence, Nachfüllbeutel, 1,5 Liter 5.90 statt 7.20

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Handymatic Supreme Geschirrspülmittel im Duo-Pack z. B. Handymatic Supreme Power Pearls (Warnung auf der Packung beachten), 2 x 44 Tabs

Gourmessa Gültig vom 1.12. bis 31.12. Brot des Monats: Balance-Brot Stück à 500 g 3.– statt 3.50 Gültig vom 1.12. bis 31.12. Trois-Mousses-Torte Stück à 800 g 21.50 statt 25.– Pane Passione classico Stück à 420 g 2.80 statt 3.50 Pariserring Stück à 750 g 17.– statt 20.–

Le Tonneau Schweizer Halbhartkäse, vorverpackt, per 100 g 1.95 statt 2.45

Crème-Cornet per Stück 1.70 statt 2.–

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DAS BESTE AUS DER MIGROS

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Kokos-SchokoladenMuffins mit Syllabub

Ergibt 4 Muffins 60 g weiche Butter, 50 g Zucker, 2 Eier, 110 g Mehl, 25 g Kokosraspel, 2 EL Kakaopulver, 1 TL Backpulver, Butter für die Förmchen, 4 Physalis zur Deko, Puderzucker zum Bestäuben Syllabub 1 Bio-Orange, 5 ml Sherry, 3 EL Zucker, 1 dl kalter Vollrahm 1 Für den Syllabub von der Orange Schale abreiben, Saft auspressen. Zusammen mit Sherry und Zucker mischen. 1 Stunde ziehen lassen, durch ein Teesieb passieren. Mit dem Rahm in einen Rahmbläser giessen und mit einer Kapsel laden. Eine Stunde kühl stellen. 2 Für die Muffins Backofen auf 180 Grad vorheizen. Butter mit Zucker schaumig schlagen. Eier dazurühren. Restliche Zutaten dazugeben und gut mischen. Muffinförmchen mit wenig Butter ausfetten. Teig einfüllen. In der Ofenmitte während etwa 20 Minuten backen. 3 Muffins warm oder ausgekühlt mit dem Syllabub und nach Belieben einer Physalis sowie mit Puderzucker bestäubt servieren. Tipp: Den Sherry mit Orangensaft ersetzen.

Rezepte von der «Saisonküche» Mehr auf www.saison.ch

Crème d’or les trois noix, 1 Liter, Fr. 9.20

Physalis, aktuelle

Tagespreise

M-Classic Kokosraspel, 200 g,

Fr. 1.—

Teller Tief, ø 20 cm, Glas, Gold-Metallic, Fr. 5.90* * Nur in grösseren Filialen erhältlich.


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Ihr Kreuzfahrtschiff Costa Luminosa, Baujahr 2009, ist das neue Juwel von Costa Kreuzfahrten! Sie ist elegant und stilvoll und mit besten Materialien eingerichtet. Inliner-Bahnen, Golf-Simulator, Grand-Prix-RennwagenSimulator, ein riesiger Wellness-Bereich auf 3.500 m2 mit Fitnesscenter, Thalassotherapie-Becken, Sauna und Türkischem Dampfbad und 2 Swimmingpools, einer davon mit ausfahrbarem Glasdach, sind nur wenige Highlights welche das Schiff bietet! Das Schiff hat eine Länge von 294m und eine Breite von 32.25m. 1130 Kabinen, davon 56 mit direktem Zugang zum Spa Bereich, 718 mit Balkone und 44 Suiten mit privatem Balkon. Inbegriffene Leistungen (beide Fahrten): Kreuzfahrt inkl. Vollpension, alle Bordveranstaltungen, Hafentaxen Nicht inbegriffen: An- und Rückreise (Flüge Schweiz-Amsterdam retour, Transfers: CHF 550.- pro Person), Getränke an Bord, Landausflüge, Annullationskosten-Versicherung, oblig. Service Entgelt (Euro 66.- pro Person (Abfahrt vom 20.07.10: Euro 72.-)

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Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

DAS BESTE AUS DER MIGROS

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DDas Plus von Anna’s Best

Bild iStockphoto

Müesli, Müsli oder Musli

Es gibt nicht viele Schweizer Wörter, die auf der ganzen Welt verstanden werden. Doch wer auf Reisen am Frühstücksbuffet sein Müesli sucht, wird oft fündig. Oft zwar lediglich in Form von Trockenfutter aus verschiedenen Getreideflocken — nicht fertig zubereitet wie das Birchermüesli von Anna’s Best. Genau das macht aber den Geschmack aus. Denn nichts schmeckt besser als Haferflocken, die in Milch und Joghurt aufgeweicht sind, zusammen mit Nüssen und frisch geschnittenen Früchten und Beeren, zum Beispiel Äpfel, Zwetschgen und Preiselbeeren. Im WinterMüesli von Anna’s Best ist zudem ein Hauch Zimt drin. Das stimmt schön weihnachtlich und wärmt den Organismus. Mit dem beigelegten Löffel lässt sich das Birchermüesli auch bestens als Zwischenmahlzeit, vor dem Sport oder während einer kreativen Pause geniessen. Anna’s Best Birchermüesli Saison, 190 g, Fr. 3.—*

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DAS BESTE AUS DER MIGROS

Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

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Bio-Nüsse in ihrer schönsten nsten Form

Bio-Liebhaber und solche, die es noch werden rd möchten, öcht dürfen dürfen sich ich freuen: Jetzt gibt es etwas Feines zu knabbern! Die neuen Haselnusstaler in Bio-Qualität mit Haselnusssplittern sind zudem gutes Nervenfutter. Denn Haselnüsse enthalten viele B-Vitamine. Und die spielen bekanntlich eine zentrale Rolle im Nervensystem. Sie fördern tatkräftig Zuversicht, Stressresistenz und Konzentrationsfähigkeit. Die knackigen FrischGuetsli sind aber auch einfach so ein Genuss. Haselnusstaler, Bio, 180 g, Fr. 4.60*

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Die süsse Essenz von Weihnachten

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➔ 2 weiche, reife Kakis halbieren, Fruchtfleisch mit einem Löffel aus der Schale schaben und mit dem Mixstab pürieren. Ca. Fr. 2.20 ➔ 4 Dessertschälchen mit Löffelbiskuits auslegen. Ca. Fr. —.90 ➔ Kakimasse über die Löffelbiskuits verteilen. Je etwa 100 g Vanillecreme darüber verteilen. 20 Minuten im Kühlschrank durchziehen lassen. Ca. Fr. 2.75 Tipp: Statt Kaki Apfelmus oder ein Früchtekompott verwenden.

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Die Konditoren der Migros haben für die Weihnachtszeit wieder mal eine einzigartige, süsse Delikatesse kreiert: einen Lebkuchen-Mini-Cake mit leichtem Biskuit, luftiger Lebkuchencreme und einem Hauch von Kakaopulver. Je nach «Gluscht» können sich ein oder zwei Naschkatzen daran gütlich tun. Das vorweihnachtliche Zvieri oder Dessert ist noch bis Ende Jahr bei den gekühlten Frischprodukten zu finden. Lebkuchen Mini-Cake, 100 g, Fr. 2.90

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1. Tag: Schweiz–Amsterdam. Anreise nach Amsterdam mit komfortablem Reisecar. Einschiffung und Willkommenscocktail an Bord der «MS Excellence». 2. Tag: Amsterdam–Nijmegen. Vormittags besteht die Möglichkeit zu einem Ausflug in den weltberühmten Keukenhof (*). Entdecken Sie nachmittags auf einer Grachtenfahrt die farbenfrohe Stadt Amsterdam (*). 3. Tag: Nijmegen–Köln. Am Vormittag fak. Rundgang in Nijmegen (CHF 20.–). Die älteste Stadt der Niederlande zeichnet sich aus durch die Moderne sowie die Schätze der Vergangenheit. 4. Tag: Köln–Koblenz. Besichtigen Sie die Rheinmetropole, Kunst-, Universitäts- und Medienstadt auf einem geführten Rundgang (*). 5. Tag: Koblenz–Rüdesheim. Besichtigen Sie die von den Römern im Jahre 9 v. Chr. als Festung erstellte Stadt auf einem Rundgang (*). Nachmittags Flussfahrt durch die romantische Rheinstrecke vorbei am Loreleyfelsen bis Rüdesheim. Fahrt mit dem Winzerexpress und Weindegustation (*). 6. Tag: Worms–(Heidelberg)–Speyer. Ab Worms bietet sich die Möglichkeit zu einem Ausflug nach Heidelberg mit Besichtigung der romantischen Schlossruine (*). Weiterfahrt via Speyer in Richtung Strassburg. 7. Tag: Strassburg–Schweiz. Nach dem Frühstück Ausschiffung und Stadtrundfahrt durch die malerische Altstadt «Petit France» (inbegriffen). Anschliessend Rückreise mit modernem Komfort-Reisebus in die Schweiz.

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Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

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Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

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62 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

SAUERKRAUTSTRUDEL? Genau. Für

uns Schweizer etwas gewohnheitsbedürftig, aber schmackhaft und bekömmlich. Dem vielen Vitamin C sei Dank. VORARBEIT IN DER PFANNE. Die Sauerkrautfüllung köchelt in herrlicher Verbindung mit Pilzen, Zwiebeln, Kartoffeln und Käse. HERZBLUT. Mit viel Liebe haben Ursula Lipecki und Laura Corinne Glauser ihr Buch erstellt.

Wenn man dem Strudel S Ursula Lipecki und Laura Corinne Glauser haben 200 Bieler Frauen in einem Buch gewürdigt. Die war jedoch nicht einfach. Auf welche Hindernisse die beiden Autorinnen stiessen, erzählen sie


SAISON KÜCHE Nachgefragt

bei Ursula Lipecki und Laura Corinne Glauser

at? e immer auf Vorr ➔ Was haben Si n. und Linse Ursula: Teigwaren d. R.) en. (für Sushi, Anm. Alg d un Laura: Reis oche? Sie selbst pro W ➔ Wie oft kochen chkommt, dreimal. Ursula: Wenns ho dreimal. Laura: Jeden Tag Sie … ➔ Kochen ist für wechslung. Ursula: … eine Ab ht. Laura: … eine Pflic sen? e nie im Leben es Si ➔ Was würden Ursula: Ein Tier. isch, Reptilien Laura: Blutiges Fle cht) und … Känguru? (la n Sie gern mal de ür w ➔ Mit wem essen gehen? ranin a Gosteli, der Vete Ursula: Mit Marth ich e ng. Mit ihr würd der Frauenbewegu was n, rgangenheit rede gerne über die Ve t. so bewegt ha damals die Frauen tlerin Anna Haller. ns Kü Laura: Mit der tssaal. ühle im Nationalra Sie designte die St

F

rauen in Biel. Was machen sie? Was haben sie erreicht? Wie werden sie wahrgenommen? Gibt es da mutige Frauen? Ja! Zwei von ihnen haben wir getroffen. Feministinnen – in einer Küche. Ursula Lipecki (42) und Laura Corinne Glauser (43), die Geschäftsleiterinnen des «Frauenplatz Biel». Die beiden haben sich über Jahre mit der Frage beschäftigt: Warum verschwinden Frauen aus dem kol-

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lektiven Gedächtnis? Sie forschten nach. «Wir nervten Ämter und Vereine», gestehen sie lachend, während sie mit Andrea Pistorius, der Rezeptautorin der «Saisonküche», Sauerkraut für einen Strudel hacken. Die beiden Frauen und ein Team von Historikerinnen suchten in Archiven Einträge über Frauen: ein schwieriges Unterfangen. Schliesslich fanden sie jedoch beeindruckende Lebensgeschichten: von der Sexarbeiterin bis zur Nationalrätin. Die Auswahl war schwierig. Denn in Biel gibt es viele, deren Geschichte einen berührt de und begeistert. «Dreizehn Frauen un haben wir selbst sprechen lassen, ha sieben historische Persönlichkeisi ten porträtiert.» Das zweisprachige te Buch erwähnt 200 weibliche PerBu sönlichkeiten aus der Zeit ab dem sö 19.Jahrhundert, die teilweise nir19 ge gendwo sonst festgehalten sind. «bieler frauen – grâce à elles» war «b geboren. gebo Das hört sich so einfach an. Unterdessen köchelt die Fülan lung und Ursula Lipecki erzählt, weshalb sie fast aufgegeben hätte. we

An der Vernissage hatte es nicht für alle Platz

Schon die Finanzierung war schrecklich harzig. «Frauenprojekte finden in der Schweiz kaum Unterstützung.» Mühsam genug. Und dann starb auch noch die Historikerin Dr.Ingrid Ehrensperger, die das Buch 13 Jahre zuvor initiiert hatte. Ursula erinnert sich: «Diese Frau öffnete uns so viele Türen. Als sie starb, wollte ich aufgeben!» Für Laura kam das nicht in Frage! Der gemeinsame Auftrag lautete also, über 100000 Franken aufzutreiben. Sie habens geschafft. Der blinde Fleck der Bieler Stadt-

Kochen mit der «Saisonküche» «Saiso

Saures gibt Entstehung des zweisprachigen Werks beim Backen von Sauerkraut im Strudelteig.

Drei Frauen und ein Strudel: vorbereiten, einrollen, backen und schliesslich das leckere Essen. In der Lysser Küche jagt ein Höhepunkt den nächsten.


Seite für Seite Glücksmomente.

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SAISON KÜCHE

Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

geschichte wurde endlich gefüllt. Im März dieses Jahres fand die Vernissage statt. Erfolgreich! Personen mussten abgewiesen werden, denn der Raum platzte aus allen Nähten. Es war der Höhepunkt der vierjährigen intensiven Zusammenarbeit. Auch in der Küche ist spürbar: Die beiden Frauen sind ein eingespieltes Team. Trotz aller Mühen haben sie den Humor nicht verloren. Nun füllen sie den Teig mit der abgekühlten Füllung und rollen ihn gemeinsam auf. Da lässt sich wunderbar über Frauenrechte und Essgewohnheiten philosophieren. Ursula ist Vegetarierin und Pastafan. Beide stehen auf Bio. Die dreifache Mutter Laura stresst das Frühstück. Darum bereitet sie den Tisch schon am Vorabend vor. Ganz normale Frauen – mit einem Quantum Anspruch mehr. So gestaltet sich auch ihre Freizeit: Laura trainiert Kyudo, japanisches Bogenschiessen. Ursula praktiziert keltischen Tanz, und so ganz nebenbei hat sie die Integrationsgruppe Lyss gegründet.

Frauenstreik und Feminismus

Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich Ursula für die Frauenbewegung. Als Ex-Politikerin von Lyss bekennt sie: «Ich bin Feministin aus Notwendigkeit.» Und das kam so: Ihr wurde von der Hotelfachschule in Zürich einst mit Entlassung gedroht, weil sie beim ersten nationalen Frauenstreiktag dabei sein wollte. «Ein selbstverständliches Recht in einer Demokratie», sagt sie. Das Datum vergisst Ursula nie mehr: «Es war der 14. Juni 1991.» Sie nahm trotzdem teil, beendete die Ausbildung und machte die Matura in Bern. Auch Laura, Chefin einer Medienagentur, engagiert sich für frauenspezifische Förderung. Als Frau ist ihr eine gerechte Verteilung der Erwerbsund Familienarbeit wichtig. Es gibt noch viel zu tun für die Gleichberechtigung: «Da fällt mir spontan die Ungleichheit der Löhne ein», sagt Ursula. Der Einzige, den das nicht interessiert, ist der Strudel. Der hat eh nichts zu melden: Er wird genussvoll verspeist. Text Ursula Bickel Bilder Daniel Rhis

www.frauenplatz-biel.ch

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Sauerkrautstrudel mit Peperonisauce Hauptgericht für 4 Personen Zubereitung ca. 30 Minuten + ca. 40 Minuten backen Pro Person ca. 14 g Eiweiss, 31 g Fett, 47 g Kohlenhydrate, 2200 kJ/530 kcal

ZUTATEN

30 g getrocknete Steinpilze 240 g mehligkochende Kartoffeln 1 Zwiebel 500 g rohes Sauerkraut 2 EL Butter 4 EL Crème fraîche 5 EL geriebener Greyerzer Salz Pfeffer Muskatnuss 1 rechteckig ausgewallter Blätterteig à 320 g Kaffeerahm zum Bestreichen 1 rote Peperoni 5 dl Gemüsebouillon

ZUBEREITUNG

1 Steinpilze in lauwarmem Wasser ca. 20 Minuten einweichen. Pilze abgiessen und grob hacken. Kartoffeln samt Schale ca. 15 Minuten knapp weich kochen. Etwas abkühlen lassen, schälen und in 1 cm grosse Würfel schneiden. Zwiebel fein hacken. Sauerkraut abtropfen lassen und hacken. Zwiebel in der Hälfte der Butter dünsten. Pilze, Sauerkraut und die Hälfte der Kartoffeln dazugeben und 5 Minuten braten. Crème fraîche beigeben, 2 Minuten köcheln lassen. Käse darunter mischen und Füllung mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Auskühlen lassen. 2 Backofen auf 180 °C vorheizen. Teig auf einem Küchentuch auslegen. Mit der Füllung belegen, Ränder einschlagen. Teig mit Hilfe des Tuchs aufrollen und mit der Verschlussseite nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit Kaffeerahm bestreichen und ca. 40 Minuten in der unteren Ofenhälfte backen. 3 Peperoni in Würfel schneiden. Mit den restlichen Kartoffelwürfeln in der übrigen Butter dünsten. Mit der Bouillon ablöschen. Köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist. Mit dem Stabmixer pürieren und durch ein feines Sieb streichen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem Strudel servieren.

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KLEINE KÜCHENKUNDE

Wohl dank Kohl

Ob in Suppen, als Sauerkraut oder am Hals: Andrea Pistorius, Köchin der «Saisonküche», zeigt, wie vielseitig Kabis, Wirz und Co. sind.

S

chon Wilhelm Busch wusste: «Nur der ist klug und weise, der auf Gesundheit schaut. Denk an die gesunde Speise und iss täglich Sauerkraut.» Wie wahr! Beim Kochen verwandeln sich die Kohlenhydrate des Sauerkrauts in Milchsäure und viel wertvolles Vitamin C. Wer das saure Kraut nicht mag, findet viele andere feine Rezepte für Weisskabis, Rotkabis, Wirz und Rosenkohl. Schon im 18. Jahrhundert war nicht nur Seeleuten bekannt, dass man mit Sauerkraut Skorbut (Vitamin-CMangel) vorbeugt. Ihre Fässer wären wohl auch mit Petersilie gefüllt gewesen, hätten sie gewusst, dass diese mit 160 mg pro 100 g noch mehr Vitamin C enthalten.

Kohl gegen Ohrenschmerz? Kohl enthält viele Vitamine, Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Eisen sowie Spurenelemente, Senföle und vieles mehr. Senföl wird nachgesagt, dass es bei Atemwegserkrankungen und Infektionen der Harnwege helfen kann. Kohlwickel und -auflagen sollen bei Ohrenschmerzen, Halsentzündungen, Fieber, Gelenkschmerzen bis hin zu Insektenstichen Linderung verschaffen können. So wirds gemacht: Blätter waschen, abtrocknen. Mittelrippe entfernen, Blattreste mit dem Rollholz weich walzen, dachziegelartig auflegen, in ein Zwischentuch und dann in ein Abdecktuch wickeln. Einwirkung: von einer bis zu zwölf Stunden, morgens und abends.

Aufbewahren Rot-, Weisskabis und Wirz: Alle Kabissorten halten sich einige Wochen im Gemüsefach des Kühl-

Weisskohl oder Weisskabis

Der Helle — kann auch roh als Salat genossen werden. Gekocht oder gedünstet schmeckt er toll im Gemüseeintopf, im Auflauf oder auch als Suppe. Grünes Gemüse sollte bei grosser Hitze, aber nicht zu lange gekocht werden. Den Deckel ausnahmsweise weglassen. So können Säuren, welche die Farbe verändern, mit dem Wasserdampf entweichen — und grün bleibt grün.

schranks. Besser separat lagern, da Obst oder Gemüse, die Ethylen abgeben (wie z. B. Äpfel, Avocados, Tomaten etc.), den Reifeprozess beschleunigen. Rosenkohl: Er ist nur wenige Tage im Kühlschrank haltbar.

Tiefkühlen Rosenkohl: Die überflüssigen Blätter wegzupfen und kurz in kochendem Salzwasser blanchieren. Kalt abschrecken, abtropfen, trocknen lassen und dann einfrieren. Kohlsorten: Den Kohl in Streifen schneiden und gleich verfahren. Haltbarkeit ca. 6–8 Monate.

Gehts auch ohne Gase? Blähungen nach dem Kohlgenuss? Das muss nicht sein. Ein Teil der Ballaststoffe des Kohls werden durch Bakterien im Darm abgebaut. Dabei entstehen die unangenehmen Darmgase. Geben Sie ein wenig Kümmel, Fenchel oder getrockneten Beifuss (Artemisia) hinzu, so lassen sich die berüchtigten Lüftchen reduzieren.

Rosenkohlsuppe Für 4 Personen: 500 g halbierter Rosenkohl mit 200 g gewürfelten Kartoffeln in 1 EL Butter andünsten. 1 EL frisch geriebenen Ingwer beigeben. Mit 7,5 dl Gemüsebouillon ablöschen, anschliessend bei kleiner Hitze etwa 20 Minuten köcheln lassen. Suppe pürieren, mit 1 dl Vollrahm verfeinern, mit Salz und Pfeffer abschmecken. 4 Scheiben Frühstücksspeck knusprig braten und mit der Suppe anrichten. Und eben, vergessen Sie den Kümmel nicht. Dann gibts weniger «Dampf». Ohne Kohl!

Rotkohl oder Rotkabis

Der Farbige — er eignet sich zum Rohessen als Salat wie auch zum Dünsten und Schmoren. Rotkohl schmeckt leicht süsser als Weisskohl. Besonders fein zum Rotkabisgemüse schmecken Äpfel, Zwiebeln, Marroni und Backpflaumen. Das schöne Violett des Rotkabis kann durch die Beigabe einiger Tropfen Zitronen- oder Essigsaft oder eines in Würfel geschnittenen säuerlichen Apfels verstärkt werden.


SAISONKÜCHE Wirz oder Wirsing

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AUFGEGABELT

Der Krause — wird vorzugsweise gekocht oder gedünstet verspeist. Dazu die groben Aussenblätter entfernen und vierteln. Die Blätter in Streifen schneiden und kurz andämpfen. Als lauwarmer ge Ap pe Salat mit Orangenschnitzen, Apfelstücken und Speckwürfeli schmeckt er ebenso gut wie mit Rahm verfeinert als Gemüsebeilage zu Geflügelund Fleischgerichten.

Martin Jenni, Food-Redaktor

Sauerkraut

Bilder Fotolia, Gian Vaitl

Rosenkohl oder Brüsseler Kohl

Der Kleinste — wird immer gekocht oder gedünstet. Rosenkohl enthält Bitterstoffe und schmeckt stärker nach Kohl als seine Kollegen. Um den Kohlgeschmack abzuschwächen, den Rosenkohl kurz blanchieren, das Wasser abgiessen und ihn anschliessend in frischem Wasser fertig kochen. Wers mal anders mag: Den Strunk wegschneiden und die Blätter kurz in der Bratpfanne mit Speckwürfeli anbraten. Ein paar Tropfen Limettensaft darüber: en Guete!

«A guete Sau, a guete Sau, a guete Haut mit Sauerkraut», bringt es Genussmensch und Liedermacher Endo Anaconda (MM 45, 2009) auf den Punkt. Apropos Sauerkraut. Das isst der Brite nicht, dafür bezeichnet er den Deutschen als «Kraut», während der Bayer den Germanen als «Saupreiss» schimpft, womit wir wieder bei der Sau wären. Sauerkraut mit gebratenem Bauchspeck ist ein Gedicht, genauso wie eine «Saucisse au chou» aus dem Waadtland – auf gut Deutsch eine «Chabiswurscht». Die beste aller Krautwürste habe ich im Café du Centre in Lutry VD gegessen. Wem das zu schweinisch ist, dem empfehle ich Zanderfilet auf Champagner-Sauerkraut. Zu finden bei unserem französischen Nachbarn, wobei dieser das «Choucroute» mit Gänseschmalz verfeinert. Also nichts für zartbesaitete Esser. Wer Sauerkraut nicht mag, wagt sich an die «Navet blanc», sprich «suuri Rüebe», also an die violett-weisse Wurzel. Etwa als Suppe mit einem Stück geräuchertem Schellfisch oder als Gemüse zu süsssauren Rippchen. Oder doch lieber ein «Choucroute royal»? Mit Montbéliard-Würsten, Schweinshaxen und Co. Boah.


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Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

AGENDA

Tolpatsch und Killer

Novecento Dienstag, 8. (Premiere A) und Donnerstag, 10. (Premiere B) und Freitag, 18. Dezember, jeweils 20 Uhr, sowie Sonntag, 27. Dezember, 18 Uhr, Förnbacher Theater Company, Badischer Bahnhof Basel. Märchenhafte Geschichte über den Ozeanpianisten Novecento, der 1900 auf einem Überseedampfer geboren wurde und diesen sein Leben lang nie verliess. Preise: Fr. 50.- bis Fr. 56.-. Reduktionen für Migros Genossenschafter/-innen Fr. 10.- exklusiv im Migros-Vorverkauf (siehe unten). Reguläre Karten und Infos unter Telefon 061 361 90 33, www.foernbacher.ch Den oder keinen — Ein schöner Schwede Donnerstag, 17. Dezember, Schauspielhaus Basel, 20 Uhr. In dieser Komödie bestellt eine attraktive Schwindlerin einen Ehemann zum Ver- und Vorführen. Preise: Fr. 30.-/ Fr. 46.- Vorverkauf: Nur im Theater Basel, 061 295 11 33 Vorverkauf: Pfyfferli-Karten Sonntag, 10. und Samstag, 23. Januar sowie Mittwoch, 3. und Donnerstag, 18. Februar. Theater Fauteuil Spalenberg 12 Jetzt sind im M-Vorverkauf (siehe unten) vergünstigte Karten für obige Vorstellungen erhältlich.

Migros-Vorverkauf In Basel Info-Schalter Migros Claramarkt, 1. Stock Kundendienst MParc Dreispitz, 1. Stock In Füllinsdorf Kundendienst Migros Schönthal In Allschwil Kundendienst Migros Paradies Genossenschafter/-innen und Inhaber/-innen der CumulusKarte erhalten einzelne Veranstaltungen vergünstigt. www.migrosbasel.ch

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Helmut Förnbacher Theater Company, Badischer Bahnhof Basel. Sonntag, 13. Dezember, 18 Uhr, und Dienstag, 29. Dezember, 20 Uhr. Preise: Fr. 50.- bis Fr. 60.-. Donnerstag, 31. Dezember, Silvestervorstellungen, 17.00, 19.45 und 22.45 Uhr. Einheitspreis: Fr. 80.-. Auch an Silvester: Reduktionen für Migros-Genossenschafter/-innen Fr. 10.- exklusiv im Migros-Vorverkauf (siehe Spalte links). Reguläre Karten und Infos unter Telefon 061 361 90 33, www.foernbacher.ch Dieter Mainka (rechts) in der Paraderolle als Nervensäge geht Helmut Förnbacher, der den Berufskiller spielt, ganz gehörig auf den Geist.

Männliche Nervensäge

Die perfekte Vorstellung für alle, die an Silvester ins Theater gehen und sich köstlich amüsieren möchten.

D

ie Stammgäste im beliebten Theater am Badischen Bahnhof erinnern sich garantiert an das «Dinner für Spinner». Der umwerfend komische Spinner alias Dieter Mainka riss sie damals zu wahren Lachsalven hin. Und nun plant der Schauspieler als tollpatschiger, von seiner Frau verlassener Ehemann einen neuen Angriff auf die Lachmuskeln der Zuschauerinnen und Zuschauer.

Genervter Killer hat Mühe, seinen Auftrag zu erfüllen

Besonders die Frauen freut es, dass die Nervensäge, eine oft mit dem weiblichen Geschlecht assoziierte Bezeichnung, im Stück der

Helmut Förnbacher Theater Company ein Mann ist. Dieser wurde von seiner Angetrauten sitzen gelassen, da er ihr jahrelang auf den Geist ging. Und jetzt bringt diese Nervensäge sogar einen Berufskiller, mit dem er zufälligerweise das Hotelzimmer teilt, beinahe um den Verstand. Helmut Förnbacher, der in dieser Komödie Regie führt, spielt den Berufskiller gleich selbst: Er muss vom Hotelfenster aus einen Mafia-Boss erschiessen. Auch mit wenig diesbezüglicher Berufserfahrung ahnt das Publikum, dass dieses Unterfangen unter den gegebenen Umständen schiefgehen muss. Priska M. Thomas Braun

L’Emmerdeur — Die Filzlaus Die rasante Story beschreibt vordergründig zwei Machos, die auf groteske Weise um ein gemietetes Hotelzimmer rangeln. Eigentlich gilt der Kampf der Männer aber ihrem Lebensraum und ihrem Überleben. Die Nervensäge wurde mit Lino Ventura und Jacques Brel unter dem Titel «L’Emmerdeur — Die Filzlaus» erfolgreich verfilmt. Später wurde Billy Wilders Remake «Buddy, Buddy» mit Walter Matthau und Jack Lemon zum Welterfolg.


70 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

Spezialist für Christbäume

Arthur Rossi ist mit Leib und Seele Christbaumverkäufer — seit zehn Jahren.

D

er Christbaumverkäufer Arthur Rossi feiert dieses Jahr ein kleines Jubiläum. «Zum zehnten Mal verkaufe ich Bäume vor der Migros-Filiale Neuweilerplatz in Basel», erzählt der 73-Jährige nicht ohne Stolz. Jedes Jahr freut sich Rossi wieder darauf, vor der Filiale mitten in einem Wald aus schönen Christbäumen zu stehen und die Kunden zu bedienen. «Trotz der Kälte», schmunzelt der sympathische Mann. «Man kann sich ja entsprechend anziehen.» Sorgfältig schneidet Rossi die Bäume zu, damit sie genau in den Ständer passen. Und er verpackt sie in ein Netz, damit sie möglichst handlich transportiert werden können. «So wollen es die meisten Kunden», erzählt er. Auch beim Aufladen hilft er, wo er nur kann – ob die Kunden mit dem Auto oder mit dem Velo kommen. «Wenn immer möglich, gehe ich auf alle Wünsche ein. Wichtig ist ja, dass die Bäume heil zu Hause ankommen.»

Von der Kaffeerösterei zu den Weihnachtsbäumen

Gern nimmt sich Arthur Rossi Zeit für einen Schwatz mit den Leuten. Immer wieder trifft der Christbaumverkäufer auch auf Nachbarn. «Ich wohne hier im Quartier, man kennt sich.» Nicht wenige Leute sind Stammkunden, die jedes Jahr einen Baum holen. «Aha, Sie sind auch wieder hier», rufen ihm die Kunden zu. Sehr gut getragen fühlt sich Rossi von den Mitarbeitern der Migros-Filiale am Neuweilerplatz. «Sie haben mich immer unterstützt», erklärt er. Wie das ganze Team ist auch er bestürzt über den kürzlichen Unfalltod des bisherigen Filialleiters Uwe Weikert.

Dass Arthur Rossi Christbaumverkäufer geworden ist, beruht auf einem Zufall. 18 Jahre hatte er als Betriebsfachmann im technischen Dienst in der Kaffeerösterei der vormaligen Migros-Betriebe Birsfelden gearbeitet. Nach seiner Pensionierung suchte er einen kleinen Nebenverdienst und fragte bei der Migros nach. «Wir suchen noch Leute, die Christbäume verkaufen», war die Antwort. «Das würde mir Spass machen, habe ich denen gesagt. Und jetzt stehe ich hier», erzählt Rossi. Man merkt, dass ihn seine Aufgabe total erfüllt, dass er sie mit Leib und Seele verrichtet. «Ich hoffe, dass ich diese Arbeit noch einige Jahre machen kann», erklärt er, der in seiner Freizeit Modellschiffe baut, die mit Dampf fahren. Rolf Zenklusen

Arthur Rossi verkauft seit Jahren Christbäume vor der Filiale am Basler Neuweilerplatz (oben). Immer für einen Schwatz und Tipps zu haben: Arthur Rossi mit einem Kunden (links). Die Christbäume werden handlich verpackt, damit man sie auch mit dem Velo oder Tram transportieren kann (rechts).


IHRE REGION MIGROS BASEL

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Die stolzen Nadelträger

In zahlreichen Migros-Filialen findet man Weihnachtsbäume in verschiedenen Grössen und Sorten.

E

in geschmückter Tannenbaum gehört zum Heiligabend wie die Geschenke, die Weihnachtslieder und das feine Essen. «Nordmanntannen eignen sich als Christbäume besonders gut», weiss Hans-Peter Bönzli, verantwortlich für den Einkauf von Blumen und Pflanzen bei der Migros Basel. Die weichen Nadeln der Nordmanntannen zaubern eine einmalige Stimmung in die weihnächtlich geschmückte Wohnung. Dunkelgrün schimmern die Nadeln im Kerzenlicht – in der Stube verbreitet sich ein wunderbar natürlicher Tannenduft.

Bilder: Priska M. Thomas Braun

Über die Festtage hinaus haltbar

Die schönen, vollen Nordmanntannen stammen praktisch alle aus Dänemark. Dort sind sie unter besten klimatischen Bedingungen aufgewachsen. Die Züchter arbeiten sehr professionell und mithilfe modernster, ökologischer Kulturmethoden, wie Hans-Peter Bönzli erklärt: «Wir kennen die Produzenten seit Jahren und können so sicherstellen, dass nur ausgesuchte Bäume in den Verkauf kommen.» Nordmanntannen sind im Vergleich zu Rottannen viel länger haltbar. Wenn man die Bäume richtig pflegt, kann man deren Anblick noch lange über die Festtage hinaus geniessen. Der Experte der Migros Basel empfiehlt, den Christbaum nach dem Kauf an einem schattigen Ort in einen Eimer zu stellen, den man mit Wasser füllt: «Erst kurz vor Heiligabend sollte man den Baum in die Wohnung nehmen. Seine Haltbarkeit ist massgeblich von der Umgebungstemperatur abhängig.» Nordmanntannen sind in verschiedenen Grössen erhältlich. Kleinere Exemplare, die zwischen 70 Zentimeter und zwei Meter messen, gibt es in vielen MigrosFilialen. Grössere, bis drei Meter hohe Bäume findet man im Ein-

Diese nach Wald und Harz duftenden Tannenbäume werden sich innert Kürze in schmucke Christbäume verwandeln.

kaufszentrum Paradies Allschwil, im Sternenhof in Reinach, im Schönthal in Füllinsdorf und im M Parc Delémont. Dieses Jahr lohnt es sich besonders, bei der Migros nach Bäumen Ausschau zu halten: Die Christbäume sind etwas günstiger zu haben als letztes Jahr.

Gratis zuschneiden und anpassen

In jeder grösseren Verkaufsstelle hat es erfahrene Christbaumverkäufer vor Ort, die sich mit den Bäumen bestens auskennen. Davon könnten viele Ehemänner profitieren, die vor Weihnachten damit beschäftigt sind, in mühsamer Handarbeit den Christbaum zuzuschneiden und im Ständer festzuschrauben. Dabei wäre es einfacher, diese Arbeit den Profis der Migros zu überlassen. Wenn man den Ständer zur Filiale bringt, passen die Christbaumverkäufer den Baum gratis an und verankern ihn im Ständer. Auf Anfrage kann man in der Stadt Basel den Baum gegen einen Aufpreis auch nach Hause liefern lassen.

Wer an Weihnachten einmal etwas anderes, eher ausgefallenes möchte, entscheidet sich vielleicht für eine Nobilistanne. Diese exklusive, ebenso lange haltbare Sorte ist in den grösseren Migros-Filialen erhältlich. «Nobilis sind Edeltannen mit leicht bläulichen Nadeln und einem silbrig-blauen Stich – aussergewöhnlich schöne Bäume», sagt Hans-Peter Bönzli. Grüne Bäume zu schmücken, fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten. Der erste Christbaum wurde 1521 urkundlich erwähnt: Im Elsass dienten damals Christbäume als Weihnachtsschmuck. Bis heute haben sie nichts von ihrer Symbolkraft verloren. Rolf Zenklusen

Geld sparen beim Christbaumkauf

Momentan lohnt es sich besonders, bei der Migros nach Christbäumen Ausschau zu halten: Die schönen Nordmann- und Nobilistannen sind etwas billiger zu haben als letztes Jahr.


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BESSER LEBEN NEWS

Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

TIERE

Der Blick dieses Hais ist der Hammer

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FAMILIE

Öl im Mund ist gesund

Bilder Getty Images, Phillip Colla/Seatops/Fotolia

Hammerhai: Die Augen befinden sich an den Enden des Kopfs. Dem Blick des Hammerhais entgeht wirklich nichts: Dank der besonderen Kopfform und der Stellung der Augen hat der Fisch eine Rundumsicht von bis zu 360 Grad. Bisher war unklar, was die weit auseinander liegenden Augen des Hammerhais überhaupt sehen. Es wurde vermutet, dass die Meeressäuger mit der bizarren Kopfform womöglich zwei unterschiedliche Bilder wahrnehmen würden. Nun hat ein US-amerikanisches Wissenschafterteam der Florida Atlantic University in Boca Raton das Rätsel gelöst. Die Forscher untersuchten das Sehfeld der Tiere mit aufwendigen Messmethoden und kamen zum überraschenden Ergebnis, dass Hammerhaie nicht nur ein Blickfeld von fast 360 Grad haben, sondern sogar in drei Dimensionen sehen.

Omega-3-Fettsäuren stärken Gehirn und Netzhaut von Babys.

R

apsöl ist reich an Omega-3Fettsäuren, die Gehirn, Netzhaut und das Immunsystem für eine gesunde Entwicklung benötigen. Und weil sich diese in den ersten Lebensmonaten besonders schnell entwickeln, ist gerade für Säuglinge eine ausreichende Versorgung

mit Omega-3-Fettsäuren wichtig. Das berichtet das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) im deutschen Dortmund. Die Wissenschafter hatten die Mahlzeiten von über 100 Babys in der Zeitspanne vom fünften bis zum zehnten Lebensmonat mit Rapsöl statt dem üblichen

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Tanken verdirbt die Laune

Wer We geht schon gern Benzin tanken? Viele Automobilisten warten zu, bi bis der Tank leer ist. Einen möglichen Grund für die Aversion gegen die Za Zapfsäule hat eine ägyptische Forscherin entdeckt. Sie wies in einem Ve Versuch mit Ratten nach, dass Benzindämpfe aggressiv machen. Die Dä Dämpfe verändern das Serotonin- und das Dopamingleichgewicht im Hi Diese beiden Botenstoffe werden auch als Glückshormone bezeichHirn. ne weil sie eine wichtige Rolle in der Regulation von Gefühlen spielen. net, Be Benzindämpfe sind also nicht nur krebserregend, sondern auch sehr un www.wissenschaft.de ungesund fürs Gehirn. Schieben statt Gas geben: Zu lange mit dem Tanken gewartet.

Neue Frage auf www.migrosmagazin.ch Ne

Si Sie schon einmal mit dem Auto stehen geblieben? Sind ➔Ja ➔ Ja, aber ich hatte einen Benzinkanister dabei ➔ Nein, noch nie

Maiskeimöl angereichert. So sei es gelungen, den Gehalt der gesunden Fettsäuren im Blut der Babys zu steigern. Aufgrund dieser Beobachtung empfehlen die Forscher, den Gläschenmahlzeiten aus Gemüse, Kartoffeln und Fleisch etwas Rapsöl beizugeben.

Daniel Schifferle

Frage von letzter Woche

Wie schützen Sie sich vor Grippeviren?

So haben unsere Leserinnen und Leser geantwortet.

6%

Ich meide Menschenansammlungen

41 %

Ich wasche mir häufiger die Hände

17 %

Ich liess mich impfen

36 %

Ich verhalte mich wie immer


76 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

Kampf mit dem Drachen

Sturm, Flaute, Action und Langeweile liegen in Silvaplana nahe beieinander. Ist der See gefroren, fiebern die Snowkiter dem richtigen Wettermix entgegen. Mitgefiebert hat kürzlich unser Outdoor-Spezialist Üsé Meyer.

B

i üs häts immer Wind», steht gross auf dem Plakat im Laden der Kite-Sailing-Schule in Silvaplana. Davon gehen wir aus: Der 30-jährige Roman ist für den heutigen Einführungskurs ins Snowkiting extra aus Basel angereist, und ich habe gemeinsam mit Elio (47) die lange Autofahrt vom anderen Ende des Engadins auf mich genommen. Beim Snowkiting wird man auf Skiern oder dem Board von einem Lenkdrachen (Kite) mit

Hilfe der Windkraft über eine Schneefläche gezogen. Die Cracks erreichen dabei Geschwindigkeiten von über 80 Kilometer pro Stunde und legen akrobatische Sprünge von zehn Meter Höhe und mehr hin. Anfänger können davon nur träumen. Wir sitzen an einem kleinen Tischchen und gehen die Schulungsunterlagen mit unseren beiden Snowkite-Instruktoren Christoph (28) und Christian (24) durch. Nach zwei Stunden Theorie stehen wir bereits im

Schnee auf dem Silvaplanersee. «Wenn wir jetzt Wind hätten», sagt Christoph, «dann würde der Kite etwas ruckeln». Weil wir aber null Wind haben, kann uns der Instruktor nur schildern wie es wäre, wenn wir jetzt den kleinen Übungskite fliegen lassen könnten. Christoph erklärt, dass an einem sogenannten Drehtag wie heute oft der Wind fehle. Drehtag darum, weil gestern der Nordwind geblasen hat und für morgen Südwestwind angesagt ist. Dann schickt

er uns ins Restaurant des Sportzentrums zum Mittagessen. Unsere Blicke wandern immer wieder zu den Fahnen am Seeufer. «Schau, jetzt flattern sie etwas. Ja, jetzt kommt der Wind. Ganz sicher.»

Stundenlanges Warten auf eine steife Brise

Elios Begeisterung legt sich zehn Minuten später, gleichzeitig mit dem Zusammensacken des Fahnenstoffs. Wir schlendern wieder zum Kite-Laden. «An einem Drehtag


BESSER LEBEN OUTDOOR

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Beim Crack ist die extreme Schräglage gewollt, beim Amateur bedeutet sie meist eine Bauchlandung im Tiefschnee.

Vom Wind getrieben kann der Wind von einer Minute auf die andere kommen», macht uns Christoph Mut. Wir sonnen uns in den Alustühlen vor dem Laden. Wir trinken auf der Restaurantterrasse einen Espresso. Da! Die Ecke einer Fahne hat sich kurz bewegt. Dann spielen wir etwas Hockey auf dem Eisfeld gleich nebenan, bestellen uns ein Bier im Restaurant. «Waiting for wind is okay. Most people spend their lives waiting for nothing», lautet eine typische Surferweisheit. Sil-

vaplana gilt eigentlich als einer der windsichersten Plätze der Schweiz und hat sich darum in den letzten Jahren zum Mekka der Kiter entwickelt. Instruktor Christian erklärt, dass es manchmal ein Windopfer brauche, damit etwas passiert. Oft komme erst Wind auf, wenn ein Kiter die Nerven verliere und von dannen ziehe. Roman bringt dieses Opfer und macht sich um 15 Uhr auf die Heimreise nach Basel. Die Fahnen bleiben

Anreise/Rückreise: Mit Bahn und Postauto via St. Moritz nach Silvaplana. Einführungskurs: Zirka drei Stunden Theorie und erste Flugübungen, danach zirka drei Stunden praktisches Lernen (verteilt auf ein oder zwei Tage). Anforderung: Durchschnittliche Kondition, Teilnehmer müssen Skifahren oder Snowboarden können (mit Skiern ist es anfangs einfacher). Saison: Mitte Januar bis Mitte April (Silvaplanersee). Ausrüstung: Ski- oder Snowboardausrüstung, Helm (Skier, Boards und Helme können vor Ort gemietet werden). Kosten: 2 x 3 Stunden Fr. 240.— (inkl. Kite und Sitzgurt) Anmeldung für Kurse: Swiss Kitesurf GmbH, 7513 Silvaplana, Tel. 081 828 97 67, www.kitesailing.ch Übernachten/Infos: www.engadin.ch


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031 938 48 48 031 994 19 80 032 341 64 91 041 342 14 40 062 897 58 90 061 403 10 20 044 777 25 30 071 244 57 41 052 214 11 15 062 752 05 15 043 333 52 83 022 731 84 90 026 466 56 01 032 731 03 45 021 351 78 78 0840 30 60 90 0840 30 60 90 0840 30 60 90

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Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

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Snowkite-Mekka: An schönen Tagen mit gutem Wind tummeln sich schnell über 100 Kiter auf dem gefrorenen See.

davon unbeeindruckt. Um vier Uhr geben auch wir auf. Für das Plakat im Laden haben wir nur verachtende Blicke übrig. Von wegen «Bi üs häts immer Wind»! Allerdings fällt uns erst jetzt das Kleingedruckte auf: «So Gott will.» Am nächsten Tag will Gott offenbar – der Fahnenstoff steht stramm. Mit Windstärke 5, rund 30 bis 40 Kilometer pro Stunde, fegt eine ordentliche Brise über den Silvaplanersee. Von der gestrigen Truppe sind nur noch ich und Christian übrig. «Das Ziel heute ist, losfahren zu können und dann auch wieder hierher zurückzukommen – nicht zu Fuss, sondern mit dem Wind», sagt der 24-Jährige. Vor den ersten Fahrversuchen machen wir Flugübungen mit dem kleinen Kite.

Christian zeigt mir, wie ich diesen hochbringe und dann möglichst schnell aus der sogenannten Power- in die Softzone lenke. Die Powerzone ist in den Schulungsunterlagen so beschrieben: «Hier entsteht Volldampf, da der Kite dem Wind die grösste Angriffsfläche bietet.»

Losfahren, tuff, aufstehen, losfahren, tuff

Diesen Volldampf kriege ich gleich zu spüren. Ich bringe den Drachen zu wenig schnell in die Softzone, ich stürze mit einem dumpfen Tuff in den Tiefschnee, und die Kraft des Winds schafft es, dass die Stoffschlinge, mit welcher der Kite an meinem Handgelenk festgemacht ist, wie Papier reisst. Ich schlucke leer. Obwohl wir ihn gestern so herbeigesehnt haben, ist

der Wind heute noch nicht mein Freund. Jetzt packt Christian den richtigen Drachen aus. Dieser wird im Sitzgurt des Kiters eingehängt und mit dem sogenannten Bar, einer Stange, gelenkt. Als Bremse dient eine Schlaufe an den Leinen. Zieht man sie, sinkt der Kite langsam zu Boden. Für heikle Situationen gibt es über der Bar auch noch einen orangen Zapfen. Löst man diesen aus, dann sackt der Kite sofort in sich zusammen. Die ersten Versuche machen wir auch mit diesem Drachen ohne die Skier. Damit es mich nicht wegreisst, hält mich Christian konstant an meinem Sitzgurt fest. Er schaut mir in die Augen und meint: «Das ist ganz normal, dass man anfangs Respekt vor der Kraft des Winds hat.» In Tat und Wahrheit steht mir wohl eher Angst ins

Gesicht geschrieben. Dann gehts auf die Skier. Hoch mit dem Drachen, mich zieht es nach vorne, aber die Skier stecken im Tiefschnee fest, hoch das rechte Bein zum Ausbalancieren und: Tuff, wieder liege ich im Schnee. Aufstehen ist extrem anstrengend. Wieder den Kite richtig in den Wind lenken, losfahren und tuff, aufstehen, losfahren und tuff. Ein-, zweimal schaffe ich es dann doch, eine längere Strecke zu fahren. «Yiiihaaaah» – das ist stark, das ist Adrenalin. Das erklärte Ziel erreiche ich aber nicht: Zu Fuss stapfe ich zurück zum Startplatz. «Eine dürftige Vorstellung, oder?», frage ich Christian. «Nein, nein, für die schwierigen Verhältnisse heute mit Tiefschnee und starkem Wind war das normal», antwortet Üsé Meyer er diplomatisch.

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SchweizMobil, die schönsten Routen der Schweiz zum Wandern, Velofahren, Mountainbiken, Skaten und Kanufahren. Mehr dazu unter www.schweizmobil.ch Zu Fuss durch die eindrückliche Rheinschlucht

Auf Polenwegen ins Domleschg

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www.veloland.ch, Eingabe Suche: 258

Die Wanderung (25 km) führt über die Route 6 «AlpenpässeWeg» von Tamins nach Ilanz. Sofern der Weg schneefrei und trocken ist, lässt sich zu Fuss die eindrückliche Rheinschlucht bestens erleben und erkunden. In Jahrtausenden hat sich der Vorderrhein einen Weg durch die Massen des grössten kartierten Felssturzes der Alpen gearbeitet. Interessant ist auch der riesige Waschbrunnen von Valendas. In den Dörfern sind spannende Zeitzeugen der Romanen und Walser zu besichtigen. Mehr unter:

Die Velotour (26 km) auf der Route 6 «Graubünden Route» von Chur nach Thusis. Die Route führt zwischen Domat-Ems und Reichenau über sogenannte Polenwege. Diese wurden im Zweiten Weltkrieg von polnischen Internierten gebaut und eignen sich bestens zum Velofahren abseits der Verkehrsströme. Es bieten sich zudem atemberaubende Ausblicke auf die Mäander des Hinterrheins, den imposanten Piz Beverin sowie die vielen Burgen im Domleschg. Mehr unter:


80 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

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Das Verkehrshaus der Schweiz lädt Sie ein auf eine lustvolle Entdeckungsreise durch die Verkehrsgeschichte der Schweiz. Egal ob Flugzeuge, Autos, Züge oder Schiffe — diese Ausstellungen begeistern kleine und grosse Entdecker. Viele originale Zeitzeugen, aber auch neuste Simulatoren, multimediale Shows und interaktive Ausstellungen gefallen Jung und Alt. In der neuen Media-Factory können Kommunikationswelten erlebt oder selbst gestaltet werden. Weitere Attraktionen wie das Planetarium, die Swissarena oder das ImaxFilmtheater mit der grössten Leinwand der Schweiz (500 m²), machen den Besuch für die ganze Familie spannend und unvergesslich. Im SBB RailAway-Angebot inbegriffen: ➔ Bahnfahrt nach Luzern und zurück ➔ Transfer ➔ Kombi-Eintritt: Eintritt ins Verkehrshaus und ins Imax-Filmtheater Hinweise: Öffnungszeiten täglich 10—17 Uhr Transfer: Ab Bahnhof Luzern mit Bus Nr. 6/8/24, S-Bahn Nr. 3 oder Schiff


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BESSER LEBEN FAMILIE

Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

| 83

DAS BIN ICH

Kinder stellen sich vor

Das Immunsystem des Kindes stärken Bauernkinder leiden seltener unter Allergien.

Schmutzfinke habens leichter

Ein Übermass an Hygiene tut Kindern nicht gut. Allergologen raten Eltern deshalb zu «meh Dräck». Selbst Wurmerkrankungen hätten ihre positiven Seiten.

Bild Ralf Gerard/Joker

G

rossmütter wissen es schon lange: «Es bitzeli Dräck schadet nüt!» Nun belegen es auch wissenschaftliche Studien: Dreck in geringen Mengen stärkt das Immunsystem. Kinder, die in nahezu steriler Umgebung aufwachsen, neigen eher zu Allergien und chronischen Atemwegserkrankungen. «Bauernkinder sind weniger oft krank und leiden weniger häufig an Allergien», sagt der Luzerner Allergologe und Immunologe Gerhard Müllner. Deren Immunsystem werde laufend stimuliert und trainiert. Haben also Kinder mit Allergien einfach eine schlechte Körperabwehr? Keinesfalls, betont Müllner, vielmehr eine überaktive. Ihr Immunsystem wittert schon bei harmlosen Einflüssen wie Blütenpollen, Nüssen oder Hausstaub

Gefahr. Die Folge sind Hautausschläge, Lebensmittelallergien, Heuschnupfen oder Asthma. Die Zunahme dieser allergischen Reaktionen ist frappant: «Vor fünfzig Jahren litten 5 bis 6 Prozent der Bevölkerung an Allergien oder Asthma – heute sind es je nach Region bis zu 30 Prozent», weiss Gerhard Müllner.

Kinder sollen sich auch mal schmutzig machen dürfen

Wie kommt das? Gemäss dem Allergologen könnte einer der Gründe darin liegen, dass die Pollen durch die Umweltverschmutzung aggressiver geworden sind. Andererseits seien sicher auch die veränderten Lebensgewohnheiten mitverantwortlich. «Wir verbringen 90 Prozent unserer Zeit drinnen. Zusammen mit einer allzu

➔ Viel Körperkontakt: Knuddeln erwünscht! Genügend Körperkontakt beflügelt die Abwehrkräfte Ihres Kindes — nebst viel Bewegung, einer gesunden Ernährung und ausgiebigem Schlaf. ➔ Viel Spass: Wer sich gut fühlt, ist weniger anfällig für Krankheiten. Lassen Sie genügend Raum für Spass, herzhaftes Lachen und Lebensfreude innerhalb der Familie. ➔ Viel Herumtollen: Auch draussen Rumtoben stärkt das Immunsystem. Ziehen Sie ihrem Kind der Witterung entsprechende Kleider an. Diese dürfen ruhig auch mal dreckig werden.

hygienischen Lebensweise fehlt der Körperabwehr schlicht das Trainingsfeld», erklärt Müllner. Er rät besorgten Eltern deshalb wieder mehr Mut zur Natürlichkeit. «Kinder sollen sich auch mal schmutzig machen dürfen», so der Immunologe. Und wenn sie dabei mal ungeliebte Parasiten wie Würmer auflesen, sei dies nicht weiter tragisch. Dazu Müllner: «Auch Wurmerkrankungen schützen vor Allergien.» Cristina Maurer

www.migrosmagazin.ch Antigene, Allergene und Co: Das Wichtigste zur Allergie und das Immunabwehr-Quiz.

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TIPP DER WOCHE

Hotzenplotz macht das Land unsicher

Der legendäre Räuber Hotzenplotz, Liebling aller kleinen und grossen Kinder, ist wieder auf den Theaterbühnen unterwegs: Unter anderem tritt er in den Wintermonaten in Zürich (Theater am Hechtplatz), Bern (Theater Szene) und Basel (Theater Fauteuil) auf. Infos: www.theater.ch/theateramhechtplatz; www.theater.ch/fauteuil; www.theater.ch/theaterszene


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BESSER LEBEN IN FORM

Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

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STIMMTS?

Schlafmangel schadet der Gesundheit Zwei Badekulturen

Lässt keine Wünsche offen: Die Badekultur im umgebauten Säntispark.

Römisch-irisch vereint zwei europäische Badekulturen: die römischen Dampfbäder der Antike und die trockenen irischen Heissluftbäder. Während der verschiedenen Stationen wird die Temperatur kontinuierlich gesteigert. So kann sich der Körper langsam an die Hitze anpassen. Durch die feuchte Wärme des Dampfs werden die Schleimhäute optimal befeuchtet und die Atemwege frei.

Kurzferien im Säntispark

Im Winter lechzen die Menschen nach Sonne, Wärme und Licht. Das gibts in der Karibik, in Brasilien und in Abtwil. In Abtwil? Genau. Dort können Wintergeplagte in eine ganz andere Welt abtauchen.

W

er genug von nebligen, nassen Tagen hat und sich nach Ferien sehnt, ist im komplett umgebauten Säntispark im sanktgallischen Abtwil genau richtig. Im irisch-römischen Bad (siehe Box oben) bleibt der Alltag vor der Tür, und die Seele kann neue Energien tanken.

Bild Getty Images

Ein zweistündiger Kampf gegen Winterdepressionen

Ein Besuch im römisch-irischen Bad dauert rund zweieinhalb Stunden und besteht aus mehreren Stationen. Sie werden nacheinander durchlaufen. In Gruppen von maximal vier Personen kommen die Besucher so in den Genuss von unterschiedlich temperierten Heissluft-, Dampf- und Wasserbädern. Zuerst geht es für eine Viertelstunde in den auf 54 Grad aufgeheizten Warmluftraum. Dann folgt der 70-gradige Heissluftraum. Im Anschluss wird der Körper mit einer anregenden Seifen-Bürsten-

Massage bearbeitet. Nun steht der Besuch von zwei unterschiedlich warmen Dampfbädern auf dem Programm, gefolgt von Gängen ins Heiss- und Sprudelbad. Das 30 Grad warme Bewegungsbecken lädt anschliessend zu ein paar Schwimmzügen ein. Den Abschluss des Rundgangs bildet das Kaltbad. Es soll den Körper langsam wieder in den Alltag zurückführen. Doch halt, so schnell gehts dann doch nicht. Bevor die «Miniferien» im Säntispark endgültig fertig sind, ruht sich der Gast mindestens eine halbe Stunde in warme Tücher gehüllt aus. Kräutertee und ein kleiner Snack runden das Wohlfühlerlebnis ab. Gestärkt tritt der Besucher danach in den Nebel hinaus, und auch ein Platzregen kann ihm nichts anhaben. Karin Zahner Infos: www.saentispark.ch; für das römisch-irische Bad im Berner Westside: www.bernaqua.ch

www.migrosmagazin.ch Thermalbad oder Hammam neben der Skipiste: die speziellsten Winter-Bäderwelten.

Chronischer Schlafmangel kann Alzheimer begünstigen. Stimmt! Forscher aus den USA haben eine weitere negative Folge von chronischem Schlafmangel entdeckt: Im Versuch mit Mäusen zeigte sich, dass Schlafentzug unter bestimmten Bedingungen die Bildung von Proteinen im Gehirn fördern, die als Auslöser von Alzheimer gelten. Zudem fanden die Wissenschafter heraus, dass ein zweites Protein, das den Schlafrhythmus reguliert, in diesem Prozess ebenfalls eine wichtige Rolle spielt und möglicherweise bei der Vorbeugung und Behandlung von Alzheimer helfen könnte.

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BESSER LEBEN TIER

Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

G

lücklicherweise gibt es in der Schweiz verschiedene Retter in der Not. Auch für Tiere, die unverhofft in eine bedrohliche Situation geraten: Der Tierrettungsdienst (TDR) in Winkel in der Nähe von Zürich rückt jedes Jahr unzählige Male aus. 2009 waren es allein von Januar bis Juli über 1800 Einsätze. Eine Katze beispielsweise musste aus einer Autowaschanlage befreit werden. Vier Ratten waren in eine Kartonschachtel gesperrt und in einem Glassammelcontainer entsorgt worden. Der Tierrettungsdienst holte sie raus. Auch entlaufenen Tieren eilen die TDR-Leute häufig zu Hilfe. «Die Freude ist jeweils riesig, wenn ein seit Wochen vermisstes Tier gefunden werden kann», sagt Pamela Ott vom TRD, die sich über jedes Happy End freut.

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Ausgesetzt, aber nicht allein

Gestohlen, entlaufen, im Stich gelassen: Haustiere müssen oft unten durch. Dem Tierrettungsdienst im zürcherischen Winkel gelingt es jedoch immer wieder, das Schlimmste zu verhindern.

Bild Arno Bachert/Fotolia

Katzendiebe nach Arztbesuch überführt

Zu einem schnelleren glücklichen Ende kann auch das Chippen (siehe Box) von Haustieren führen. Das reiskorngrosse elektronische Gerät enthält alle zur Identifikation eines Tiers nötigen Angaben. Diese werden in der Haustierdatenbank Anis zentral registriert. Geht ein Tier verloren, kann der Besitzer anhand der im Microchip gespeicherten Daten eruiert werden. Die rotweisse Katze Bailey’s zum Beispiel hat ihrer Besitzerin Sophie Mahrer aus Münchenstein BL schon zahlreiche schlaflose Nächte bereitet. Nicht, dass sie chronisch auf Reisen ginge: Sie wurde offenbar immer wieder geklaut. Einmal landete sie sogar ennet der Grenze in Deutschland. Doch die Diebe tappten in die Falle, als sie in der Schweiz den Tierarzt aufsuchten. Sophie Mahrer: «Der Doktor rief die Daten aus dem Chip ab, und ich konnte meine Katze bald wieder in die Arme schliessen.» Bei Hunden ist der elektronische Chip obligatorisch. Viele Tierärzte empfehlen ihn auch für Katzen. So kann der Besitzer rasch ausfindig gemacht und Leid verhindert werden. Dagmar Steinemann

www.tierrettungsdienst.ch, www.anis.ch

Hunde werden zuweilen sich selber überlassen.

Dank Microchip finden Tausende Tiere zurück

Der elektronische Microchip enthält Angaben zur eindeutigen Identifikation. Das Mini-HightechGerät wird dem Tier schmerzlos unter die Haut gespritzt. Dank Chip konnten in den ersten neun Monaten 2009 über zweitausend Hunde und Katzen zu ihren

Besitzern zurückgeführt werden. Tatsächlich dürften es noch wesentlich mehr sein. Denn viele Polizeiposten, Tierärzte und Tierheime können die Datenbank direkt abfragen und gefundene Tiere ohne Meldung an die Besitzer zurückbringen.

Anzahl registrierte Hunde am 30.9.2009: 492 318 Anzahl gefundene Hunde vom 1.1. bis 30.9.2009: 2 758 Anzahl registrierte Katzen am 30.9.2009: 148 026 Anzahl gefundene Katzen vom 1.1. bis 30.9.09 309


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BESSER LEBEN AUTO

Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

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Darfs ein bisschen mehr sein? Der Opel Astra ist deutlich länger als der VW Golf.

Ich bin auch ein Grosser

Eigentlich gehört der neue Opel Astra zu den Kompaktautos. Aber er ist deutlich grösser als sein Vorgänger und schielt mit einem Auge, pardon Scheinwerfer, in die Mittelklasse.

D

ie Kompaktklasse ist das am härtesten umkämpfte Segment im Automarkt. Einerseits bieten deren Modelle durchaus genug Platz und Komfort auch für eine vierköpfige Familie. Andererseits schauen die Kunden in keiner anderen Autokategorie so sehr aufs Geld. Beinahe seit seiner Lancierung dominiert der VW Golf das Segment – weshalb mancher gleich von der «Golf-Klasse» spricht. Aber dahinter ist das Rennen um die vorderen Plätze in der Verkaufsstatistik völlig offen und die Konkurrenz gross. Auf den ersten Blick versucht der Opel Astra mit schierer Grösse zu beeindrucken. Seine Karosserie ist rund 22 Zentimeter länger als die des Klassenprimus Golf. Vorne

wirkt sich das positiv auf Knieund Kopffreiheit aus, hinten bleibt das Platzangebot jedoch im Klassendurchschnitt. Das flach auslaufende Heck schmälert das maximale Kofferraumvolumen gegenüber dem Wert des Golfs um 70 Liter. Praktisch hingegen ist das Staufach. Es lässt sich mit einem klappbaren Ladeboden horizontal unterteilen.

Mit grosszügiger Kelle angerichtete Ausstattung

Auf den zweiten Blick wähnt man sich tatsächlich im grösseren Mittelklassemodell Insignia: Instrumente, Innenraumdesign, Materialien und Verarbeitung würden auch einem deutlich hochpreisigeren Modell gut an-

stehen. Dank leicht erhöhter Sitzposition ist die Übersicht nahezu optimal. Lenkung und Schaltung arbeiten präzise, Federungs- und Dämpfungskomfort sind tadellos. Und bei den Motoren herrscht Vielfalt: Fünf teilweise schon bekannte Benziner und vier Diesel stehen zur Wahl. Punkto Verbrauch und Leistungsentfaltung ist vor allem der noch recht neue 1,7-Liter-Turbodiesel zu empfehlen. Schade nur, dass er aufgrund seiner aufwendigen Technik gegenüber dem vergleichbaren 115-PS-Benziner 4100 Franken mehr kostet. Das ist aber immer noch weniger als die ähnliche Dieselversion des VW Golf. Andreas Faust

STECKBRIEF

Opel Astra 1,7 CDTI Motor/Antrieb: 1,7-l-VierzylinderTurbodiesel (Commonrail), 1686 cm³, 110 PS; manuelles SechsgangGetriebe, Frontantrieb. Fahrleistungen: 0—100 km/h in 12,6 Sek., Spitze 181 km/h. Abmessungen: L x B x H = 4,42 x 1,81 x 1,51 m, Kofferraum

370—1235 l, Gewicht 1393 kg. Verbrauch: 4,7 l/100 km (Werksangabe). Energieeffizienz-Kat. A, CO2-Ausstoss (Werksangabe) 125 g/km. Preis: ab 29 650 Franken (Basis 1,4, Benziner, 87 PS, ab 22 600 Franken).

Viel fürs Geld: Instrumentenfülle wie in einem teuren Modell.

Einer für alle Es war zu erwarten, dass sich der Opel-Mutterkonzern General Motors gegen einen Verkauf der deutschen Tochter entscheiden würde. Denn die Plattformen der Opel-Modelle Astra und Insignia werden noch bei weiteren Marken des Konzerns genutzt, um Entwicklungszeit und -kosten zu sparen. Die Grundstruktur des Astra ist auch Basis für die kommenden Elektromodelle Opel Ampera und Chevrolet Volt, und sie steckt im Chevrolet Cruze. Der Insignia wird in quasi kopierter Form als Buick Regal angeboten und ist Grundlage für das neue Saab-Modell 9-5. Geplant war auch, den nächsten Saab 9-3 auf dieser Plattform mit verkürztem Radstand zu entwickeln. Fraglich ist, ob dies nach dem möglichen Verkauf von Saab an Koenigsegg noch so sein wird.


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BITTE MELDE DICH

➔ Ich suche die Serviertochter Vreni, die 1969/70 im «Hirschen» in Wädenswil tätig war. Über Hinweise würde ich mich sehr freuen.

Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

St. Theresienschule Basel, 1959

H. Becker, Grünaustrasse 8 8820 Wädenswil Telefon 044 720 87 55

➔ Wir waren zusammen im Kanulager in Schweden (1992) und/ oder Norwegen (1994). Für ein Treffen suchen wir folgende Personen: Dominik Angst, Marianne (Mirle) Lüthi, Urs Baumann, Diana Hollenstein, Thomas Mathis, Nicole MaumenÈe und Adrian Moser. Evelyne Boss, Mühlegasse 6 4105 Biel-Benken Telefon 076 465 76 88 evelyneboss@yahoo.com

➔ Ich suche Walter Schifferli (Bild, Jahrgang zirka 1923) von Mellingen AG. Sein Vater war Lehrer in Mellingen. Walti arbeitete etwa 1941 in einer Bank in Baden. Später dann am Paradeplatz in Zürich. Er wohnte mit seiner Frau und zwei Töchtern am oberen Zürichsee. Seine Frau ist schon vor einiger Zeit gestorben. Sollte jemand etwas über Herrn Schifferli wissen, ich wäre für jede Auskunft sehr dankbar. M. Schaffner-Füglister Brahmsstrasse 18, 8003 Zürich Telefon 079 646 33 01

➔ Gesucht: Ehemalige Mitschülerinnen, St. Theresienschule in Basel, Austritt im Frühjahr 1959. Wir suchen für eine Klassenzusammenkunft im Frühjahr 2010 folgende Mitschülerinnen: Monika Plattner, Cécile Huber und Monika Kiefer. Agnes Wüst-Hänggi, In den Bündten 21, 4104 Oberwil, Telefon 079 455 97 12, wuestagnes@gmx.ch

➔ Gesucht: Benno Hengartner, Hombrechtikon, 1950–1960. Ich möchte gerne wissen, was aus dir geworden ist. Ich weiss nur, dass du zu den SBB gegangen bist und dass du Jahrgang 1941 oder 1942 hast. Bitte melde dich, oder vielleicht kennt jemand seine Adresse? Danke und Gruss, Beth. Elsbeth Landheer-Birnstiel Saluferstrsse 1, 7000 Chur Telefon 081 353 26 10 elsbeth44@hispeed.ch

➔ Ich suche für meine Mutter einen ehemaligen Zufallsbekannten, der 1968 in Zürich gewohnt hat. Sein Name war George Meier (Mayer). Er hat ungefähr Jahrgang 1946 und fuhr damals einen Porsche. Er ist eventuell ab und zu in Rapperswil gewesen. Bitte melde dich, oder es melde sich, wer ihn kennt. Séverine Weber Zum Haupthaus 8802 Kilchberg severine_weber@yahoo.de

➔ In Luzern oder «im Luzerni-

➔ Alfons Rüegg, Schweizergarde in Rom, 1959–1962. Am 1. Dezember 1959 traten wir zusammen mit fünf weiteren Kameraden in den Dienst der Schweizergarde ein. Seit diesem denkwürdigen Ereignis sind 50 Jahre vergangen. Zeit, sich wieder einmal zu treffen. Leider können wir den Aufenthaltsort unseres ehemaligen Kameraden Alfons nicht finden. Vor dem Eintritt in die Garde wohnte er in Kappel SG. Nach der Garde arbeitete er als Lehrer, vermutlich in der Innerschweiz. Wer kennt den Aufenthaltsort und kann uns entsprechende Angaben machen? Beda Zweifel, Häsingerstrasse 1 4055 Basel Telefon 061 382 81 45 bzweifel@sunrise.ch

schen» hatte offenbar ums Jahr 1911 herum ein Schneider ein grosses Geschäft. Kann mir bitte jemand mitteilen, wie er hiess? Besten Dank im Voraus.

Dr. phil. Ursula Birri Postfach 147, 8049 Zürich ursula.birri@gmail.com

➔ Wir suchen folgende Kameraden und Kameradinnen der 4. Sek. Baden von anno 1972: Ursula Sailer, Beatrice Capaul, Rosella Seghi, Beatrice Huber, Josef Mosbacher und Werner Spahr.

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Kreuzworträtsel Nummer 50 Waagrecht 1 kurz bemessen 5 Verbandmull 8 Prägestempelabdruck 9 Reifeprüfung 11 Traubenernte 13 mittels, durch 14 englischer Jagdhund 16 zerbrechlich (Postgut) 18 Fabelname für den Fuchs 21 Lied 23 Stadt am Weissen Meer 24 Farbton 25 Schweizer Maler (Rolf) 27 religiöse Handlung 28 Frauenname 29 Zentralstern

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Senkrecht: 1 heftiges Ringen 2 europäisches TV-Satellitensystem 3 musikalisch: mehr 4 alter Name des Iran 5 zulässig sein 6 einheimischer Karpfenfisch 7 männliches Schwein 10 Teil eines Pullovers 12 Schuhbändel 15 Patron der Goldschmiede 17 Betonungszeichen 19 Abscheu erregen 20 Vorname Zolas † 1902 21 Wüste in Innerasien 22 französisch Königsanrede 26 «heilig» in portugies. Städtenamen

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Auflösung des Rätsels

Mit Postkarte (A-Post):

Freizeit, Verlag Migros-Magazin, Kreuzworträtsel, Postfach, 8099 Zürich. Per Telefon: Wählen Sie 0901 59 19 41 (Fr. 1.—/Anruf, ohne Vorwahl) und sprechen Sie das Lösungswort und Ihre Adresse aufs Band. Mit SMS: Senden Sie ein SMS mit dem Text Freizeit und Ihre Lösung und Adresse an die Nummer 920 (Fr. 1.—/SMS). Muster: Freizeit Sonnenschirm Michi Muster, Exempelstrasse 5, 8000 Zürich. Termin: Ihr Lösungswort muss bis spätestens Sonntag, 13. Dezember 2009, 18 Uhr, bei uns eingetroffen sein. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Diese Woche können Sie eine Migros-Geschenkkarte im Wert von 100 Franken gewinnen.

Die Auflösung dieses Rätsels finden Sie ab Montag der nächsten Woche in der Internetausgabe des Migros-Magazins unter der Adresse www.migrosmagazin.ch/ raetsel

GENAU HINSEHEN

Rätsel Bromundt

Schauen Sie sich die beiden Bilder gut an und finden Sie die elf Fehler, die sich eingeschlichen haben.


GEWINNRÄTSEL

Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

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Der Preis

Gewinnen Sie eine von fünf MigrosGeschenkkarten im Wert von je Fr. 100.–.

So machen Sie mit Mit Postkarte (A-Post): Verlag Migros-Magazin, Kreuzworträtsel, Postfach, 8957 Spreitenbach Per Internet: www.migrosmagazin.ch/raetsel Per SMS: Senden Sie MMD und das Lösungswort an die Nummer 919 (Fr. 1.—/SMS) Per Telefon: Wählen Sie 0901 56 06 56 und sprechen Sie das Lösungswort und Ihre Adresse auf das Band (Fr. 1.— pro Anruf, ohne Vorwahl). Termin: Ihr Lösungswort muss bis spätestens Sonntag, 13. Dezember 2009, 18 Uhr, bei uns eingetroffen sein. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Lösung Rätsel Nummer 49,

Lösungswort: Kandidatur MEICOLIFT.ch

Treppenlifte + Aufzüge

Meier + Co. AG Tel. 062 858 67 00

Gewinner Rätsel Nr. 48:

Monika Grogg, 3700 Spiez; Oliver Steffen, 3172 Niederwangen; Wanda Michel, 8004 Zürich; Annemarie Niederberger, 6010 Kriens; Bruno Marti, 6055 Alpnach Dorf.

IMPRESSUM MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer Wochenblatt des sozialen Kapitals Organ des MigrosGenossenschafts-Bundes www.migrosmagazin.ch Beglaubigte Auflage: 1 568 210 Exemplare (WEMF Oktober 2009) Leser: 2 344 000 (WEMF, MACH Basic 2009-2) Adresse Redaktion und Verlag: Postfach 1751, 8031 Zürich Telefon: 044 447 37 37 Fax: 044 447 36 01 redaktion@migrosmagazin.ch

Publizistische Leitung: Monica Glisenti Geschäftsleiter Limmatdruck AG: Jean-Pierre Pfister Leiter Migros-Medien: Lorenz Bruegger Projektleitung: Ursula Käser Chefredaktor: Hans Schneeberger (HS) Stellvertreterin des Chefredaktors: Barbara Siegrist (BS) Stv. Chefredaktorin: Jacqueline Jane Bartels (jjb) Produzent: Beat A. Stephan (BAS) Ressort Reportagen: Sabine Lüthi (SBL, Leitung),

Almut Berger (ALB), Carl A. Bieler (CB), Mathias Haehl (hae), Yvette Hettinger (YH), Daniel Schifferle (dse, verantwortlich Besser Leben), Cinzia Venafro (CV), Reto E. Wild (rw), Anette Wolffram (A.W.) Ressort Migros Aktuell: Daniel Sidler (si, Leitung), Béatrice Eigenmann (be), Jonas Hänggi (JH), Florianne Munier (FM), Christoph Petermann (cp), Daniel Sägesser (ds), Michael West (M.W.) Ressort Shopping & Food: Jacqueline Jane Bartels (jjb, Leitung), Eveline Schmid (ES, stv. Leitung),

Heidi Bacchilega (HB), Ursula Bickel (UB), Anna Bürgin (AB), Ruth Gassmann (RG), Tina Gut (TG), Dora Horvath (DH), Martin Jenni (MJ), Fatima Nezirevic, Nicole Ochsenbein (NO), Anna-Katharina Ris (AKR), Layout: Daniel Eggspühler (Leitung), Diana Casartelli, Marlyse Flückiger, Werner Gämperli, Nicole Gut, Bruno Hildbrand, Gabriela Masciadri, Tatiana Vergara Lithographie: René Feller, Martin Frank, Reto Mainetti Prepress: Peter Bleichenbacher, Marcel Gerber, Felicitas Hering Bildredaktion: Tobias Gysi (Leitung), Anton J. Erni,

Franziska Ming, Susanne Oberli, Olivier Paky, David Zehnder Korrektorat: Heinz Stocker Online: Reto Meisser Sekretariat: Jana Correnti (Leitung), Imelda Catovic, Cornelia Kappeler, Sylvia Steiner (Honorarwesen)

Hans Reusser, Patrick Rohner, Eliane Rosenast, Kurt Schmid, Jasmine Steinmann, Nicole Thalmann anzeigen@migrosmagazin.ch Telefon: 044 447 37 50 Fax: 044 447 37 47

Geschäftsbereich Verlag: Bernt Maulaz (Leitung), Simone Saner verlag@migrosmagazin.ch Telefon: 044 447 37 70 Fax: 044 447 37 34 Marketing: Jrene Shirazi (Leitung) Anzeigen: Reto Feurer (Leitung), Nicole Costa, Verena De Franco, Silvia Frick, Yves Golaz, Janine Meyer, Janina Prosperati,

Abonnemente: Sonja Frick (Leitung) abo@migrosmagazin.ch Telefon: 044 447 36 00 Fax: 044 447 36 24 Herausgeber: Migros-Genossenschafts-Bund Druck: Büchler Grafino AG Bern DZO Druck Oetwil a.S. AG Tamedia AG, Zürich

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94 | Migros-Magazin 50, 7. Dezember 2009

Philipp Schwander

Wenn im Wein tatsächlich die Wahrheit liegt, dann kennt er sie am besten: Philipp Schwander ist der einzige Schweizer mit dem Titel «Master of Wine». Der Weinexperte bereist die ganze Welt auf der Suche nach grossen, aber noch unbekannten Tropfen.

Name: Philipp Schwander (44) Sternzeichen: Krebs Wohnort: Wollerau SZ Wieso leben Sie hier? Es ist ein ruhiger, angenehmer Ort, um zu leben. Zudem liegt er nicht allzu weit weg von Zürich. Wo möchten Sie gerne leben? Ich möchte eigentlich nirgendwo sonst leben. Ich reise sehr viel, komme aber immer wieder gerne zurück. Beruf und Lebenslauf: Berufslehre als Textilkaufmann, Studium als Betriebsökonom, mit 19 Jahren in den Weinhandel eingestiegen, seit 1996 «Master of Wine», seit Herbst 2003 Inhaber einer eigenen Weinhandlung. Mein Ziel: Natürlich möchte ich möglichst gute Weine entdecken und einkaufen. Privat wäre es toll, wenn ich mehr Mussestunden hätte. Mein Lebensmotto: Was immer man macht, sollte man mit vollem Einsatz machen. Ansonsten lässt man es lieber bleiben. Was ich mag: Gute Freunde (sie sind das Salz des Lebens), Reisen, gutes Essen und guter Wein, Leute mit Humor. Was ich nicht mag: Die Verkehrspolitik der Stadt Zürich, Mücken, Inkompetenz und Neider. Was ich an mir mag: Meine Gründlichkeit. Dass ich gut vor Leuten sprechen und sie begeistern kann. Was ich an mir nicht mag: Dass ich unangenehme Dinge vor mir herschiebe und meine völlige Unsportlichkeit. Mein bester Entscheid: Die eigene Firma zu gründen. So macht das Arbeiten mehr Spass.

Text Beat Matter Bilder Gerry Nitsch

MEIN ZUHAUSE «Weil ich häufig auf Weinreisen bin, muss meine Wohnung in erster Linie zweckmässig sein. Sie liegt eine gute Viertelstunde ausserhalb der Stadt Zürich. Also in der Nähe und trotzdem angenehm ländlich.»

MEINE LEKTÜRE «Die Lebensgeschichte des grossen Autors Ernst Jünger ist schlicht hoch spannend. Er war eine verrückte Gestalt.»

MEIN LIEBLINGSORT «Das Hotel Château de Montcaud in der Provence. Im unglaublichen, fünf Hektaren grossen Hotelpark kann ich mich prächtig erholen. Das pure Gegenteil von Abenteuerurlaub.»

MEIN RESTAURANT «Das Restaurant Weisses Rössli in Zürich hat eine einfache, solide, aber sehr schmackhafte Küche. Hier isst man die zweitbesten Ravioli in der Stadt.»


MEINE WELT

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MEIN LIEBLINGSWEIN «Musigny 1945, Comte Georges de Vogüé: Ein wahrhaft grosser Burgunder, de ich mit einem guten den Freund trinken durfte.»

MEIN LIEBSTER «Mein Bruder Florian ist Künstler und arbeitet nebenbei bei mir im Lager. An ihm schätze ich, dass er das Gegenteil eines Verkäufers ist. Ihm ist der wahre Wert von Dingen wichtig. Nicht der Warenwert.»

MEINE SAMMLUNG MEIN DING «Ich liebe das Zusammenspiel von Mechanik und Ästhetik bei Armband- und Taschenuhren. Ich bin kein eifriger Sammler, ich mache es nur so nebenbei, weil es mir Freude bereitet.»

«Auf meinen Reisen begleitet mich immer ein Notizbuch, in dem ich alles niederschreibe, was ich erlebe. Ich habe mittlerweile eine schöne Sammlung davon.»


EIN FEST ZUM SELBERKOCHEN. zum Bieten Sie zusätzlich Fleisch verschiedene Broccoli Gemüsesorten wie die oder Rüebli an. Auch nd, ge rra rvo schmecken he t ch lei r wenn sie – vorhe lon uil angedünstet – im Bo n. bad richtig gar werde

2.40

8.70

Sauce Gourmet Tartare Sauce 200 ml

6.90

Rinds-Chinoise frisch per 100 g

Kalbs-Chinoise frisch per 100 g

5.20

Schweins-Chinoise frisch per 100 g

2.50

Tischgrill Geflügel frisch per 100 g

4.25 Tischgrill gemischt per 100 g

Erhältlich in grösseren Migros-Filialen.


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