Hotelplan - 75 Jahre Ferien

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29. APRIL 2010 | JUBILÄUMSAUSGABE TOP STORIES THOMAS STIRNIMANN So positioniert sich Hotelplan heute NEUHEITEN 2010 Die aktuellen Badeferien-Kataloge

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HINTERGRUND

Die Geschichte von Hotelplan

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Wie ein Reisekatalog entsteht

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REISEBÜRO UMFRAGE Das meinen unabhängige Reisebüros

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Hotelplan feiert Geburtstag Vor 75 Jahren gründete Gottlieb Duttweiler das Reiseunternehmen Hotelplan. Ein Grund zum Feiern. Es war der 29. April 1935, als MigrosGründer Gottlieb Duttweiler das Reiseunternehmen Hotelplan ins Leben rief. Mit seiner Idee, der Schweizer Hotellerie zu helfen und den Menschen günstige Ferien zu ermöglichen, stiess er aber zunächst nicht überall auf Gegenliebe. Dennoch dauerte es nicht lange, bis Hotelplan zu einer erfolgreichen Unternehmung heranwuchs. Wurden zunächst Ferien in der Schweiz angeboten, folgten schon bald Angebote ins nahe Ausland. Der sogenannte BadeferienExpress, der 1954 lancierte wurde, erfreute sich schnell grosser Beliebtheit. Ob Ferien mit dem Fahrrad oder mit dem Auto – Hotelplan war immer am Puls des Marktes und schnürte die passenden Pakete. Diese Sonderausgabe von TRAVEL INSIDE zum 75-Jahr-Jubiläum lässt vergangene Zeiten wieder aufleben, ohne

Ferien für jedermann – dank Hotelplan-Gründer Gottlieb Duttweiler.

die Gegenwart zu vernachlässigen. Auch ein Blick in die Zukunft wird gewagt.

DIE GESCHICHTE HOTELPLANS wird anhand von Archiv-Bildern wieder wachgerufen, ein Reiseleiter erzählt von seinem Beruf, man erfährt, wie ein Reisekatalog entsteht, unabhängige Reisebüros erklären, weshalb sie mit Hotel-

plan zusammenarbeiten, und Kinder erzählen, wie sie in 75 Jahren reisen werden. Ein bunter Blumenstrauss aus diesen und vielen weiteren Themen würdigen das Unternehmertum Duttweilers und gewähren einen Blick in die spannende Welt von Hotelplan. Abschluss bildet ein kniffliges Kreuzworträtsel, bei dessen Lösung attraktive Preise winken. Mitmachen lohnt sich!

DESTINATION

HERAUSFORDERUNGEN ANNEHMEN Im Januar 2008 übernahm Thomas Stirnimann die Geschäftsführung von Hotelplan Suisse, die damals noch unter dem Namen M-Travel Switzerland figurierte. Im Interview würdigt er den Mut und das edle Denken Gottlieb

Duttweilers. Er erklärt, wo die Chancen für das Reiseunternehmen liegen, die es zu packen gilt. Er ist überzeugt, dass Unternehmen, die sich den Herausforderungen des Marktes stellen, auch in Zukunft erfolgreich operieren werden. Interview Seite 6

Thomas Stirnimann

Der Beruf des Reiseleiters

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Insider-Tipps von Hotelplan-Mitarbeitern 24

FOKUS DR. DAVID BOSSHART Die Zukunft des Reisemarktes

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Reisen vor 75 Jahren

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WETTBEWERB Kreuzworträtsel

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Interview mit Dr. David Bosshart Als CEO des Gottlieb Duttweiler Instituts in Rüschlikon beschäftigt sich Dr. David Bosshart hauptsächlich mit Trendforschung. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Zukunft des Konsums und gesellschaftlicher Wandel, Management und Kultur, Globalisierung und politische Philosophie. Im Interview beschreibt er die Veränderungen im Reisemarkt und erklärt die verschiedenen Faktoren, welche die Tourismusbranche in Zukunft beeinflussen werden. Interview Seite 26

Dr. David Bosshart


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EDITORIAL

JUBILÄUMSAUSGABE

29. April 2010

THOMAS STIRNIMANN, CEO HOTELPLAN SUISSE

ANGELO HEUBERGER, CHEFREDAKTOR/HERAUSGEBER TRAVEL INSIDE

AUF DIE NÄCHSTEN 75 JAHRE!

WER WAGT, GEWINNT

Als Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler 1935 Hotelplan ins Leben rief, dachte er wohl kaum je daran, dass die Reisemarke 75 Jahre später den 20-millionsten Kunden begrüssen darf.

Das 75-Jahr-Jubiläum von Hotelplan fällt in keine einfache Zeit. Die Tourismusbranche steckt in einer Krise, die selbst jene nach 9/11 in den Schatten stellt. Umso einfacher fällt es aber, uns in die Situation von Gottlieb Duttweiler 1935 zu versetzen. Auch damals wurde die Schweiz von einer schweren Wirtschaftskrise durchgeschüttelt und innovative Ideen waren gefragt. Die Idee Gottlieb Duttweilers, den Schweizer Hotels unter die Arme zu greifen, stiess zu Beginn auf teilweise hartnäckigen Widerstand. Viele Hotels schreckten vor der grossen Migros zurück und hatten Angst, das Detailhandelsunternehmen ziele einzig auf Gewinn ab. Dank der Hartnäckigkeit und Überzeugungskraft Duttweilers gelang es aber dennoch, ein attraktives Reiseprogramm zusammenzustellen, das schnell ein voller Erfolg wurde. Das Pflänzchen Hotelplan wuchs und gedieh und ist heute ein kräftiger Baum mit zahlreichen Ästen und einer dichten Krone.

Duttweilers ursprüngliche Idee war es, mit Hotelplan einerseits der bedrängten Schweizer Hotellerie zu helfen und gleichzeitig dem «kleinen Mann» Ferien zu ermöglichen. Er tat dies, indem er Reisegäste aus der Deutschschweiz für 65 Franken pro Person eine Woche in den Tessin schickte – mit einem speziell dafür gemieteten Extrazug. Seither hat sich Hotelplan – ohne seine Wurzeln zu vergessen – zu einem modernen, soliden und innovativen Brand entwickelt und sich zu einer technisch hoch stehenden und glaubwürdigen Reisemarke gewandelt. Hotelplan steht für Reiseangebote, denen man vertraut und die sich durch ein faires Verhältnis zwischen Preis und Leistung auszeichnen. Hotelplan ist eine Reisemarke mit sportlichem Geist, die mit der Zeit geht, inzwischen weltweite Angebote dem Kunden präsentiert und Neuem stets aufgeschlossen ist: Hotelplan ist bereit, um weiter voraus zu rudern und neue Ufer zu entdecken. Heute besitzt Migros mit der Hotelplan Group ein weltweit tätiges Reiseunternehmen. Die Traditionsmarke Hotelplan ist heute eine der sechs Reisemarken von Hotelplan Suisse, der Schweizer Ländergesellschaft der Hotelplan Group. Hotelplan Suisse ist mit den Brands Denner Reisen, Migros Ferien, Hotelplan, Tourisme Pour Tous, Travelhouse und Globus Reisen am Schweizer Markt präsent. 2010 werden wir die 75 vergangenen, erfolgreichen Hotelplan-Jahre mit einem bunten Strauss an Jubiläums-Aktivitäten feiern. Und mit grosser Freude die nächsten 75 Jahre anpacken. Wir freuen uns, wenn Sie uns weiterhin auf unserer Reise begleiten!

Das Beispiel Hotelplan zeigt, dass Unternehmer besonders in Krisenzeiten gefordert sind. Es geht darum, Bestehendes in Frage zu stellen, alte Zöpfe abzuschneiden, Bewährtes weiterzuführen und die Zukunft möglichst vorauszuahnen. Man muss über das eigene Gärtchen hinausblicken und offen sein für neue, vielleicht sogar abwegige Ideen. Nicht jede dieser Ideen ist am Schluss von Erfolg gekrönt, doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Die Herausforderungen gestalten sich heute ähnlich wie vor 75 Jahren. Hotelplan hat die Zeichen der Zeit schon früh erkannt, und das Unternehmen Hotelplan Suisse hat sich einem tiefgreifenden Wandel unterworfen, der in der Branche mit grossem Interesse verfolgt wird. Auch heute stösst das Unternehmen nicht überall auf Unterstützung, aber die gesetzten Ziele werden konsequent verfolgt und umgesetzt. Gottlieb Duttweiler hätte sicherlich seine Freude daran. In diesem Sinne wünsche ich Hotelplan «Good luck» und freue mich auf viele weitere Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit!


INTRO

JUBILÄUMSAUSGABE 29. April 2010

Was geschah 1935?

Mit der Ankunft in Yenan schliesst Mao Tse-Tung den sogenannten «Langen Marsch» ab.

Im Gründungsjahr von Hotelplan steht die Welt kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, das 1912 erfundene PVC wird massentauglich und der erste Farbfilm flimmert über die Kinoleinwände. Nathalie de Regt Das Jahr 1935 ist politisch geprägt durch die Strategie des «Appeasement», der Beschwichtigung der faschistischen Regierungen in Deutschland und Italien, die eine bedrohliche Rüstungs- und Kriegspolitik vorantreiben. Auf dem Weg der Konfliktvermeidung hofft insbesondere Grossbritannien, eigene Interessen zu wahren und den Frieden erhalten zu können. Als spektakulärstes Ereignis des Jahres 1935 gilt Italiens Kolonialkrieg gegen Abessinien (heutiges Äthiopien), der 1936 siegreich mit der Annektierung Abessiniens beendet wird. Im Norden Chinas erreicht die kommunistische Rote Armee unter der Führung Mao Tse-Tungs am 20. Oktober die Stadt Yenan und schliesst damit den sogenannten Langen Marsch ab. Mit dem Erfolg des Langen Marsches tritt der Kampf um die Macht in China in eine neue Phase. Der Roten Armee gelang nicht nur die Flucht vor Chiang Kaisheks Truppen, sondern sie warb auf ihrem Weg auch erfolgreich für die Sache des Kommunismus. Dies war die Grundlage für den unaufhaltsamen Aufstieg Maos und der Kommunistischen Partei in China.

FRONT 75 Jahre Hotelplan 1 Thomas Stirnimann nimmt Herausforderungen an 1 Dr. Daniel Bosshart im Interview 1

Im Auftrag von Adolf Hitler entwickelt Ferdinand Porsche den «Volkswagen». Das Bild zeigt einen ersten Prototypen.

WIRTSCHAFTSKRISE HERR WERDEN Die Industriestaaten versuchen auch noch 1935 die Folgen der Wirtschaftskrise, die mit dem New Yorker Börsenkrach 1929 begann und Anfang der 30er Jahre auf ihrem Höhepunkt war, in den Griff zu bekommen. Im Zentrum der Bemühungen steht der Abbau der nach wie vor hohen Arbeitslosigkeit. Öffentliche Investitionen und Arbeitsbeschaffungsmassnahmen sollen die Beschäftigungslage verbessern. In Deutschland ragt das Projekt «Reichsautobahn» unter den Arbeitsbeschaffungsmassnahmen heraus, das nicht nur aus beschäftigungspolitischen, sondern auch aus militärstrategischen Gründen begonnen wurde. Die neue Wehrpflicht sowie der ab 1935 nicht mehr freiwillige, sondern obligatorische Arbeitsdienst sorgen dafür, dass Hunderttausende junger Männer für eine gewisse Zeit vom Ar-

Persönlichkeiten, die 1935 geboren wurden Dalai Lama Mahmud Abbas Elvis Presley Luciano Pavarotti Norman Foster Françoise Sagan Julie Andrews Woody Allen Alain Delon Donald Sutherland Erich von Däniken Mäni Weber Dimitri

EDITORIAL Auf die nächsten 75 Jahre Wer wagt, gewinnt

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INTRO Was geschah 1935?

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MEINUNG Statements aus der Reisebranche Das sagen die Kunden

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beitsmarkt ferngehalten werden. Einen ähnlichen Effekt erzielen die Nationalsozialisten, indem sie Frauen im NS-Staat ausschliesslich auf eine Mutterrolle festzulegen versuchen.

TOP STORIES Interview mit Thomas Stirnimann Neuheiten von Hotelplan 2010

PLASTIKZEITALTER BRICHT AN Die Schwerpunkte technischen Fortschritts liegen 1935 auf dem Kunststoffsektor und der Phonobranche. Das 1912 zum Patent angemeldete Verfahren zur Herstellung von Polyvinylchlorid (PVC) wird 1935 soweit verfeinert, sodass die Massenerzeugung des Kunststoffes möglich wird. PVC findet als universeller Werkstoff für Rohre, Schläuche, Behälter aller Art, Fussbodenbeläge, Spielzeuge und vieles mehr Verwendung. Als weiterer, völlig neuer Kunststoff macht Nylon von sich reden. Auch Neuerungen im Bereich Rundfunk/Film/Fernsehen sind 1935 entstanden. In Deutschland geht der erste UKW-Sender in Betrieb. Zugleich nimmt in Berlin der erste reguläre, vollelektronisch arbeitende Fernsehsender seine Tätigkeit auf. Interessant für das breite Kinopublikum wird 1935 ein fünf Jahre zuvor entwickeltes Verfahren: Technicolor. Der erste abendfüllende Spielfilm in Farbe heisst «Becky Sharp» und kommt aus den USA. Aufsehen erregt auch ein im Auftrag von Adolf Hitler vom österreichischen Kraftwagenkonstrukteur Ferdinand Porsche entwickelter neuer Kraftfahrzeugtyp, der «Volkswagen» (VW). War das Automobil bisher ein Luxusgut, so soll es nunmehr für die breite Bevölkerung erschwinglich werden.

HINTERGRUND Die Firmengeschichte von Hotelplan 10 Wie entsteht ein Reisekatalog? 14 Langjährige HotelplanMitarbeiter blicken zurück 15

IMPRESSUM HOTELPLAN JUBILÄUMSAUSGABE Redaktionskonzept: Mitarbeiterkommission Hotelplan Suisse, Nathalie de Regt, Editor-in-chief Corporate Publishing, Primus Verlag

Satz/Druck/Herstellung: RDV, Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Hafnerwisenstrasse 1, 9442 Berneck

Koordination: Prisca Huguenin-dit-Lenoir, Head of Corporate Communications, Hotelplan Suisse

Auflage: 26’000 Exemplare Herausgeber: Hotelplan Suisse, Sägereistrasse 20, 8152 Glattbrugg

Redaktion: Nathalie de Regt (NDR) Realisation: Primus Verlag AG, Hammerstrasse 81, Postfach 1331, 8032 Zürich Layout/DTP: Christoph Fontanive (Leitung), Salome Baumann, Marc Wolf, Primus Verlag AG

INHALT

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REISEBÜRO Arbeitsplatz früher – heute 16 Umfrage unabhängige Reisebüros 18 VERTRIEB HotelplanVertriebsnetz DESTINATION Beruf Reiseleiter früher – heute Insidertipps von Hotelplan

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FOKUS Daniel Bosshard zur Zukunft des Reisemarktes Reisen vor 75 Jahren Reisen in 75 Jahren

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WETTBEWERB Kreuzworträtsel

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4 ZITATE DUTTWEILER >> Das Bedürfnis nach Zusammenarbeit als eine segensreiche Folge der wirtschaftlichen Not – das ist unser Ausgangspunkt. >> Die Aufgabe ist: Einerseits die Ferienkonsumenten zu mobilisieren und anderseits die Hoteliers zu überzeugen, dass mit diesem Plan mehr erreicht wird als mit den bisherigen Methoden. >> Der Hotel-Plan ist aufgebaut auf vier Elementen: Garantie für gute Ausnützung der Hotel- und Verkehrsbetriebe, insbesondere in Leerlaufzeiten dementsprechende Preise, organisierte Zusammenarbeit zwischen allen Interessenten des Fremdenverkehrs, schlagkräftige Werbung im In- und Ausland. >> Schon der Name «Generalabonnement» hat etwas Befreiendes. Es gefällt manchen, dass es nun keineswegs Massen- und Herdenreisen sind, die da geplant werden, im Gegensatz zu den bekannten Gesellschaftsreisen, man reist zwar gemeinsam bis an den Vierwaldstättersee oder Luganersee, dann aber beginnt die absolute individuelle Freiheit mit diesen Generalabonnements auf alles, was zu machen und zu haben ist. >> Der Zweck des HotelPlans ist ja nicht, einzelne Hotels zu beleben, sondern in ganzen Gegenden Leben zu bringen… >> Der Umsatz, der durch den Hotel-Plan der schweizerischen Wirtschaft in 20 Wochen zugeführt wurde, beträgt schätzungsweise im Minimum 5 bis 6 Mio. Franken. >> Wer mit zurückreisenden holländischen oder deutschen Hotel-Plan-Gästen gesprochen hat, zweifelt schon heute nicht daran, dass der HotelPlan mit der Zeit einen ganz neuen Reisestrom in der Schweiz leiten wird. >> Hotel-Plan, Hopla-Ferien – das ist bei uns in der Schweiz schon fast ein geflügeltes Wort.

MEINUNG

JUBILÄUMSAUSGABE

29. April 2010

Hans-Jörg Leuzinger, Präsident SRV Ich gratuliere unserem geschätzten Aktiv-Mitglied Hotelplan Suisse im Namen des Schweizerischen Reisebüro Verbandes (SRV) herzlich zum 75-jährigen Firmenjubiläum! In meine persönlichen Glückwünsche mit einbeziehen will ich – neben der Führungscrew – auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in irgendeiner Form für das Reiseunternehmen Hotelplan Suisse tätig sind. Wer hätte gedacht, dass sich just im Vorfeld des Hotelplan-Jubiläums eine Wirtschaftskrise zusammenbrauen sollte, die dem

Tourismus weltweit viel Kummer und Sorgen bereitet hat, und deren negativen Auswirkungen fast überall mehr oder weniger deutliche Spuren hinterlassen haben! Nun – es soll als gutes Omen gelten, dass bei Hotelplan «echte» erfahrene Touristiker am Steuer sind. Ich zweifle nicht daran, dass es ihnen gelingen wird – mit Unterstützung und der Kompetenz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – das traditionelle Reiseunternehmen Hotelplan Suisse erfolgreich und gestärkt ins neue Jahrzehnt zu führen.

WALTER ZÜRCHER, 1992 – 1995 GESCHÄFTSLEITER HOTELPLAN Ich habe Gottlieb Duttweiler immer bewundert für seine Ideen, seine Tatkraft, sein unternehmerisches Geschick und für seine soziale Einstellung. Ich hatte von Anfang an Interesse, bei Hotelplan zu arbeiten und als ich 1953 die Chance bekam, für Hotelplan tätig zu sein, zögerte ich keine Sekunde. Während fast drei Jahrzehnten durfte ich die Entwicklung von Hotelplan in verschiedenen Funktionen hautnah erleben und auch mitgestalten. Angefangen beim legendären «Badeferien-Express» an die Adria bis zu den Weltreisen mit der Swissair gäbe es viel zu erzählen. Geschätzt habe ich in all den Jahren die gute, konstruktive Zusammenarbeit mit allen Expo-

nenten von Hotelplan, vom Mitarbeiter bis zu den jeweiligen Präsidenten des Verwaltungsrates. Seit meiner Pensionierung (1995) hat sich das Reisegeschäft grundlegend gewandelt. Der Reiseveranstalter sieht sich fortlaufend neuen Herausforderungen ausgesetzt. Trotzdem, eines ist gleich geblieben: Laufendes Suchen nach Marktlücken, rasches Handeln und Nähe zum Kunden! So wünsche ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Hotelplan Suisse weiterhin viel Freude bei der täglichen Arbeit und hoffe, dass dereinst auch das 100-jährige Bestehen gefeiert werden kann.

Dr. Christof Zuber, CEO Hotelplan Group 2004-2010 Schon kurz nach der Gründung vor 75 Jahren ist Hotelplan im Ausland nicht nur aktiv geworden, sondern hat dort teilweise eigene Niederlassungen gegründet. Die heutige Struktur der Gruppe setzt sich wie folgt zusammen: Zu den Organisationen in der Schweiz gehören Hotelplan Suisse mit den Marken Hotelplan, Travelhouse, Migros Ferien, Denner Reisen, Globus Reisen und Tourisme Pour Tous aber auch die kräftig wachsende travel.ch sowie die international tätige Interhome Gruppe. Im

Weiteren gehören folgende Reiseveranstalter zur Gruppe: Inghams Travel in England, Hotelplan Italien und Ascent Travel in Russland. Die Hotelplan Gruppe verfügt seit drei Jahren über eine Holdingstruktur und verfolgt eine duale Strategie. In der Schweiz wollen wir nahezu sämtliche Kundensegmente bedienen. Die Distribution erfolgt über alle Verkaufskanäle; Basis bildet ein eigenes Filialnetz, welches sich an drei wesentlichen Kundensegmenten und damit drei Marken orientiert. Die Hotelplan

HARRY HOHMEISTER, CEO SWISS Hotelplan – 75 Jahre und kein bisschen gealtert. Das ist eine herausragende Leistung in diesem dynamischen Geschäft. Die Angebote von Hotelplan waren und sind attraktiv, vielfältig und qualitativ ansprechend – darauf konnte sich der Kunde immer verlassen. So hat Hotelplan bereits 1945 für Schweizerinnen und Schweizer erste Auslandreisen zu erschwinglichen Preisen ermöglicht: Zum Beispiel nach Mailand, Venedig und Florenz. Städtetrips und Pauschalreisen bilden auch heute noch das Kerngeschäft von Hotelplan. Die Arrangements erfreuen sich grosser Beliebtheit und Swiss ist stolz darauf, seit Langem Partnerin von Hotelplan zu sein. Zur Feier bot Swiss deshalb auf einigen gemeinsam mit Hotelplan durchgeführten Städtereisen wie nach Rom, Berlin oder London einen Jubiläumsrabatt an. Die Tourismusbranche in der Schweiz ist ohne Hotelplan schlicht undenkbar. Wir vom Team Swiss wünschen Hotelplan noch viele «happy landings» und freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit.

Reisebüros bilden den grössten Teil der Filialen. Glück wünschen ist das Eine. Danke sagen das Andere. Danke sage ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich während den letzten fünfeinhalb Jahren bei meiner Tätigkeit als CEO der Hotelplan Group tagtäglich den Herausforderungen der Branche gestellt haben. Ich bin überzeugt, die Hotelplan-Gruppe hat eine viel versprechende Zukunft vor sich. Ihr und allen Mitarbeitenden wünsche ich alles Gute!

HANS IMHOLZ, REISEPIONIER Als ich 1953 bei Kuoni in die Reisebranche einstieg, war Hotelplan für mich bereits ein touristischer Fixstern. Und er ist es heute noch. Darauf kann Hotelplan mit Recht sehr stolz sein. Ich gratuliere meinem ehemaligen, übrigens immer sehr fairen Konkurrenten, ganz herzlich und wünsche ihm für die nächsten 75 Jahre «bon voyage»!


MEINUNG

JUBILÄUMSAUSGABE 29. April 2010

Jolanda B., 58 Jahre Ich kenne die Reisemarke sehr gut, denn wir buchen unsere Reisen oft über Hotelplan. Bisher waren wir unter anderem auf Djerba, Korsika, den Griechischen Inseln und in Punta Cana. Das letzte Mal sind wir vor drei Jahren mit Hotelplan gereist. Wir waren immer sehr zufrieden, es hat immer als gut geklappt. Wir werden sicherlich auch in Zukunft mit Hotelplan reisen. Im Dezember möchten wir gerne nach Thailand.

HEINER W., 53 JAHRE Vor genau drei Jahren war ich mit Hotelplan in den Sommerferien zwei Wochen auf Rhodos. Ich hatte noch nie ein so ruhiges Hotel und ich habe die Ferien sehr genossen. Ich habe danach auch der Filialleiterin des Hotelplan-Reisebüros ein DankesMail geschickt. Es gab gar nichts zu beanstanden. Ich bin aber nicht der Typ, der jedes Jahr Badeferien macht, daher sind es drei Jahre her, dass ich das letzte Mal im Ausland war.

Hansruedi J., 48 Jahre Ich war vor ein paar Jahren mit Hotelplan auf Kreta. Die Reise ist mir teilweise in guter Erinnerung geblieben, denn das Hotel war sehr angenehm und ruhig. Leider hatten wir im Juli eine Sturmwarnung und mussten Pullover anziehen, weil es so kalt war. Aber darauf hatte Hotelplan selbstverständlich keinen Einfluss. Letztes Jahr haben wir mit den Kindern Ferien auf dem Bauernhof gemacht und waren dabei allerdings nicht auf ein Reisebüro angewiesen.

DEBORAH L., 24 JAHRE

Beim Namen Hotelplan fallen mir zunächst Ferien ein. Ich reise sehr viel, war an vielen Orten in Europa, ich war in Australien, Nord-Amerika, Afrika. Bis jetzt sind noch keine neuen Ferien geplant. Meine Traumdestination wäre Südamerika, aber dafür muss ich noch etwas sparen. Es könnte aber gut sein, dass ich die Reise über Hotelplan buchen werde.

FRITZ K., 76 JAHRE

Ich bin früher öfter mit Hotelplan gereist – nach Italien und auf die Kanarischen Inseln. Die Reisen dauerten meistens zwei bis drei Wochen. Ich kann mich noch gut an den Badeferien-Express erinnern, der für uns damals eine wirklich tolle Möglichkeit bot, günstig Ferien zu geniessen.

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TOP STORY

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JUBILÄUMSAUSGABE

29. April 2010

«Gereist wird immer» Thomas Stirnimann, CEO Hotelplan Suisse, über seine Geschichte mit Hotelplan, die Positionierung der Marke Hotelplan heute, die Herausforderungen im Reisegeschäft und was Ferien für ihn persönlich bedeuten. Nathalie de Regt Als Hotelplan 1935 von Gottlieb Duttweiler gegründet wurde, befand sich Europa in einer Wirtschaftskrise. Wie beurteilen Sie die Gründung aus heutiger Sicht? Es war ein sehr visionärer Schritt, den Gottlieb Duttweiler damals gewagt hat. Die Welt steckte zwischen zwei Weltkriegen in einer schweren Krise. In einer solchen Situation ein Unternehmen zu gründen, welche das Ziel verfolgt, den Menschen Ferien zu vermitteln, war grandios. Auch im unternehmerischen Sinne war die Idee Duttweilers, den geplagten Hotels im Tessin zu helfen und gleichzeitig den Menschen Ferien zu vernünftigen Preisen schmackhaft zu machen, sehr mutig, aber auch sehr edel. Können Sie uns kurz skizzieren, was aus dem Unternehmen Hotelplan seit seiner Gründung entstanden ist. Ich beschränke mich im Folgenden auf die Schweiz. Dazu muss man hauptsächlich die letzten drei Jahre betrachten. Hotelplan Schweiz hat sich vor drei Jahren dazu aufgemacht, sich zu einem allumfassenden Reiseanbieter zu entwickeln. Die Position der Reiseaktivitäten der Migros, zu der ja Hotelplan

letztlich gehört, wollte man stärken und das Portfolio zu einem Komplettangebot ausweiten. Während der Analyse des Ist-Zustandes wurden Lücken entdeckt, besonders im hochpreisigen Individualreisesegment, das ein Wachstumsfeld darstellt. Um diese Lücke effizient zu schliessen, wurde die Travelhouse AG akquiriert. Für ein Jahr wurden die beiden Unternehmen als Parallel-Organisationen geführt. Mit den Herausforderungen, die in der Reisebranche bestehen, wurde bald klar, dass das Unternehmen über eine Fusion wesentlich schneller und zielgerichteter auf eine solidere Basis gestellt werden kann. Aus Hotelplan Schweiz AG und Travelhouse AG entstand M-Travel Switzerland. Im Januar 2008 wurde damit begonnen, die Organisationsstruktur zu verändern, um Synergien zu nutzen. Das Markenportfolio wurde gezielt verändert. Alteingesessene Reisemarken wie Esco oder M-travel wurden aufgegeben, neue Distributionskanäle erschlossen. Ziel war, bestehende Marken zu stärken und von den im Detailhandel bekannten Marken Migros, Denner und Globus zu profitieren. Denner Reisen wurde besonders im technischen Bereich aufgefrischt, sodass die Angebote heute Internet-buchbar sind. Migros Ferien wurde innerhalb von nur vier Monaten von Grund auf neu aufgebaut, was einer ParforceLeistung gleichkommt. Im Gegenzug wurde Esco aufgelöst. Im Hinblick auf das 75-Jahr-Jubiläum wurde die Marke Hotelplan gestärkt, es wurde ihr ein neues Kleid verpasst und sie wurde auf eine neue technische Produktionsplattform gestellt. Gleichzeitig erhielt Travelhouse ein neues Reservationssystem und es fand eine Reduktion der Standorte von fünf auf zwei statt. Aber

auch im Retailing wurden Bereinigungen vorgenommen, Filialen geschlossen oder umgebrandet. All diese Veränderung bergen selbstverständlich das Risiko, bestehende Kunden zu verlieren, bieten aber auch die Chance, neue dazu zu gewinnen. Dieser Prozess hat die Firma «durchgeschüttelt» und ich bin sehr dankbar für alle, die mitgewirkt und am gleichen Strick gezogen haben, was nicht selbstverständlich ist. Der Umbau ist jetzt mit Hotelplan Suisse grundsätzlich abgeschlossen. Der Garten ist sozusagen neu angelegt. Natürlich muss er gepflegt werden, aber so wie er sich jetzt präsentiert, können wir erfolgreich gärtnern – so beurteilen wir zumindest die Situation. Wo positioniert sich die Marke Hotelplan heute im gesamten Portfolio? Hotelplan ist unsere grösste, mächtigste, traditionsreichste und bekannteste Marke. Sie ist diejenige Marke, die am breitesten positioniert ist. Das Angebot reicht von Ferien im Mittelklassbis Erstklassbereich. Es ist kein Brand, der für Top-Luxusklasse steht, aber für erstklassige Ferien. Kerngeschäft sind Badeferien im Kurz- und Fernstreckenbereich. Ergänzt wird das Angebot mit Individualreisen, die sich sehr stark entwickelt haben. Wir sind aber auch im Nordamerika- und im Asiengeschäft ein bedeutender Player. Zudem sind wir stark bei den Rundreisen, nicht zu vergessen bei den Familienferien und den Städtereisen. Die Marke Hotelplan ist sozusagen das Rückgrad der Firma Hotelplan Suisse. Diese wird bei Individualreisen durch Travelhouse, bei Discount-Ferien durch Denner Reisen und Migros Ferien und im Luxussegment durch Globus Reisen ergänzt. Seit der Gründung liegt der Fokus der Marke Hotelplan

auf faire Preise und auch darauf, immer wieder etwas Neues anzubieten. Dieses Jahr haben wir z. B. Kefalonia als neue Destination exklusiv in unser Programm aufgenommen. Somit ist die ursprüngliche Philosophie Duttweilers, das Visionäre und den Leuten schöne Ferien zu ermöglichen, noch heute spürbar. Unbedingt. Die Vitalität einer Marke lebt über Innovationen, über Überraschungen, über Neuigkeiten. Ich glaube, diese Kernwerte müssen auf jeden Fall bewahrt werden. Wichtig ist mir aber das Wohlergehen der Kunden, aber auch der Mitarbeiter und der Partner, besonders auch in der schwierigen Phase der Umstrukturierung. Auch die harten Schritte, so schmerzhaft sie auch sind, müssen möglichst gut abgefedert werden. Besonders in diesen Fällen kam das soziale Gedankengut Duttweilers zum Zug. Es geniesst im Unternehmen immer noch einen hohen Stellenwert. Fairness ist für uns etwas sehr Wichtiges. Wie sehen Sie die Zukunft von Hotelplan? Welche Ziele haben Sie sich für die nächsten Jahre gesetzt? Wir werden an den obgenannten Grundwerten auf jeden Fall weiter festhalten. Gleichzeitig möchten wir über die Möglichkeiten, die wir haben, Innovationen konsequent durchsetzen. Wir möchten die Distributionskanäle weiterentwickeln, wir möchten die Technologie, die wir bereits besitzen, so weit wie nur möglich nutzen. Selbstverständlich bildet der Kern immer das beste Produkt zum besten Preis zum richtigen Zeitpunkt. Wir sind überzeugt, dass wir mit unserer Palette bereit sind, um ein erfolgreiches Geschäft betreiben zu können.

HOTELPLAN HOLDING HOTELPLAN SUISSE Tochtergesellschaft

GLOBUS REISEN

TRAVELHOUSE*

TOURISME POUR TOUS

HOTELPLAN

MIGROS FERIEN

* mit den Submarken Africantrails, Caribtours, Falcontravel, Inditours, Oceanstar, Salinatours, Sierramar, Skytours, Soleytours und Wettstein

DENNER REISEN


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JUBILÄUMSAUSGABE 29. April 2010

7 Für mich gehört es zum Schönsten, zu Beginn des Jahres mit meiner Familie die Ferien zu besprechen. Ich finde es sehr erfrischend, wenn ich sehe, wie sich meine beiden Töchter auf die Ferien freuen. Im Alter von 14 und 12 Jahren entwickeln sie bereits Ansprüche an den Urlaub. Selbstverständlich haben meine Kinder das Privileg, dass sie mit ihrem Vater mehr reisen können als viele andere Kinder. Aber es zeigt mir, dass das Entdecken und das Reisen die Menschen nach wie vor fasziniert. Das gilt auch für mich. Selbstverständlich gibt es übergeordnete Werte wie beispielsweise die Gesundheit, aber im Bereich von Freizeitgestaltung als Ergänzung zum Arbeiten, zur Erholung, zur Horizonterweiterung, zum Lernen – das alles können Ferien bieten und darum wird immer gereist werden.

Der Kern des Reisegeschäfts bildet immer das beste Produkt zum besten Preis zum richtigen Zeitpunkt

Thomas Stirnimann, CEO Hotelplan Suisse. Foto Thomas Entzeroth

Die Problematik des Tourismus bleibt. Es ist ein fragiles und verwundbares Geschäft, entsprechend muss die Organisation sehr flexibel aufgestellt sein und zwar nicht nur in Bezug auf die Kosten, sondern auch in Bezug darauf, wie das Geschäft abgewickelt wird. Es muss immer hart am Wind gesegelt werden und man darf sich nicht zu schade sein, Entscheide, die man gestern noch als richtig vertreten hat, heute vielleicht als falsch zu beurteilen. Der Kunde steht im Fokus – er hat immer recht – und das Ziel ist, entsprechend zu agieren und zu reagieren. Die Nähe zum Kunden ist daher sehr wichtig. Nur so erkennt man seine Bedürfnisse. Richtig, das ist ein gutes Stichwort. Wir haben gute CRM-Programme, sprich Kundenbeziehungsmanagement-Programme, die uns eine langjährige, solide Datenbasis generiert haben und uns erkennen lassen, was der Kunde wünscht, wie er bucht, wann er bucht. Wir analysieren zu Beginn der Saison, wenn wir die ersten Indikatoren der Ferienmessen erhalten, die Situation und versuchen, den Weg der Saison bereits vorauszuspüren, vor allem was Trends betrifft. Wohin will der Kunde, wie lange im Voraus bucht er etc. Neben der Basisplanung sind wir aber flexibel genug, auf veränderte Bedürfnisse reagieren zu können.

Wird die Bedeutung des Internets auf Kosten der Reisebüros noch zunehmen? Wir müssen heute akzeptieren, dass ein und derselbe Kunde alle Kanäle nutzt. Wichtig ist am Schluss nur, dass er bei uns bucht – sei es im guten Reisebüro um die Ecke, sei es in einer unserer Filialen, sei es übers Internet oder indem er uns anruft. Alle Beteiligten, die ich eben erwähnt habe, müssen sicherstellen, dass wir dem Kunden den Wert, den Feelgood-Faktor oder den Servicegedanken bieten können, damit er uns noch in Anspruch nimmt und nicht direkt zum Leistungsträger geht. Das ist die Herausforderung. Verfügbar ist heute alles und überall. Wir können aber über die Bereiche Komfort, Sicherheit, Zahlungsverkehr, Visumfragen, aber auch über Erfahrung und Know-how einen Service bieten, den das Internet nicht leisten kann. Ich höre immer wieder von Leuten, die am Flughafen stehen ohne Visum oder gültigen Pass. Niemand hat sie darauf hingewiesen. Oder im Ausland: Flugplanänderung, Groundings, Flughafenschliessung in Bangkok – wer hat sich um die Individualreisenden, die im Internet gebucht haben, gekümmert? Kein Mensch! Neben diesem Serviceaspekt haben wir auch Leute in der Branche, die neugierig sind, die gereist sind und die den Kunden in Hinblick auf die Destinationen einen Einblick vermitteln und Vorfreude wecken kön-

nen. Aber selbstverständlich verlieren wir auch ein paar Kunden, die zum siebten Mal auf Rhodos ins gleiche Hotel gehen und die nun direkt beim Leistungsträger übers Internet buchen. Aber das muss man akzeptieren und ist zu verschmerzen. Wichtig ist, dass wir eine breite Palette an Möglichkeiten anbieten. Unser Angebot reicht von der einfachen Pension, die nicht im Internet buchbar ist, bis zum Top-Luxushotel mit tausend Zimmern in Las Vegas. Und das Faszinierende ist ja, dass es keine falschen Produkte gibt. Jedes Produkt findet seinen Kunden und umgekehrt. Es ist unsere Aufgabe, die ideale Kombination zu finden. Was bedeuten Ferien für Sie persönlich?

An welches Ferienerlebnis erinnern Sie sich besonders gern, an welches nur mit Grauen? Ich kann auf viele Ferienerlebnisse zurückblicken, aber auf keine grauenvollen. Selbstverständlich war ich auch schon in einem schlechten Zimmer einquartiert oder habe einen Flug verpasst. Aber etwas wirklich Schlimmes ist mir auf all meinen Reisen nie widerfahren. Vielleicht hatte ich Glück, vielleicht hat es aber auch damit zu tun, dass ich versucht habe, mich richtig darauf einzustellen – sei dies mit dem richtigen Verhalten, der Kleidung etc. Das Schönste an den Ferien ist für mich immer das Gleiche: das Zusammensein mit den Menschen. Wo und was man macht, ist für mich eigentlich sekundär. Klar gibt es Destinationen, die einem persönlich besser gefallen. Ich habe da keine Hackordnung. Das östliche Mittelmeer, besonders Griechenland, gefällt mir aber ausserordentlich. Für mich ist die Region die Karibik von Europa. Die Inseln im Indischen Ozean sind traumhaft, das ist so die «Honeymoonkategorie». Und dann gibt es noch die Entdeckungskategorie, die ich spannend finde. Dazu gehören ganz grundsätzlich Städte und das Entdeckerland USA. Schliesslich gibt es noch die Kategorie Bildung. Eine Chinareise ist faszinierend, eine Indienreise ist etwas vom Eindrücklichsten, das man erleben kann.

THOMAS STIRNIMANN Thomas Stirnimann begann seine Karriere in der Tourismusbranche mit der kaufmännischen Lehre bei Kuoni. Nach Abschluss der Lehre wurde er Reiseberater in der Kuoni-Filiale im Glattzentrum. Später wechselte er als Einkäufer Nordamerika an den Hauptsitz in Zürich. 1989 kehrte er für drei Jahre Kuoni den Rücken und ging zu Travac. Nach seiner Rückkehr zu Kuoni war er Leiter Marketing, Bereichsleiter Übersee, Direktor Tour Operating und von 1999 bis 2005 Generaldirektor Schweiz (inklusive Skandinavien). Im November 2005 übernahm Stirnimann als Mitinhaber die Geschäftsleitung von Travelhouse, seit Januar 2008 ist er CEO von M-Travel Switzerland, neu Hotelplan Suisse, und Travelhouse AG. Thomas Stirnimann (47) ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern.


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UPDATE Städtereisen in einem Katalog Aus den bisherigen Hotelplan-Katalogen Städtereisen und Railplan entsteht neu ein einziger Katalog Städtereisen mit Zug und Flug. Der Railplan-Katalog wurde grösstenteils in den Städtekatalog integriert. Neu hat Hotelplan eine Reihe von kleineren Städten ins Programm aufgenommen. Die Supersaver-Flüge von Swiss wurden um eine Buchungsklasse erweitert – den günstigsten Tarif gibt es bei Buchung der P-Klasse. Im Katalog findet man auch die neuen Flüge von Air Berlin dreimal pro Woche von Zürich nach Neapel.

Paris erhält separaten Teil

Die Destination Paris inklusive Disneyland erscheint bei Hotelplan in einem separaten Teil des Städtereisen-Kataloges. Dort findet man nicht nur Hotels, sondern auch Stadtrundfahrten und Exkursionen, die im Voraus gebucht werden können. In einigen Hotels gibt es Reduktionen für Kinder bis 16 Jahre auf den Unterkunftspreis. Zweimal pro Jahr erscheint ein separater Paris-Folder mit günstigen Angeboten.

Radsportferien mit Bicycle Holidays Im Katalog Radsportferien von Hotelplan – nach wie vor in Zusammenarbeit mit Bicycle Holidays Max Hürzeler – sind Angebote für Mallorca, Andalusien und Zillertal sowie Rund- und Fernfahrten aufgeführt. Neu gibt es bei ausgesuchten Hotels First-MinuteReduktionen. Die Strasse Selva-Lluc wurde neu asphaltiert, was den Küsten-Klassiker noch attraktiver macht. Neu im Angebot ist das Grupotel Los Principes direkt am Strand in Alcudia.

Ferien mit dem Auto Der neue Autoplan-Katalog präsentiert ein attraktives Angebot für Selbstfahrer nach Italien, Kroatien, Frankreich und Spanien. Dank der Unterteilung in familienfreundliche Angebote und solche für Sportbegeisterte ist das Gesuchte schnell gefunden.

NEUHEITEN 2010

JUBILÄUMSAUSGABE

29. April 2010

Hotelplan Badeferien erscheinen neu in vier separaten Katalogen

Ausgebaut wurden vor allem die Destinationen Griechenland und Türkei. Nathalie de Regt Im Sommer 2009 waren die Badeferien von Hotelplan noch in einem einzigen Katalog untergebracht. Neu gibt es für Sommer 2010 vier separate Broschüren: Griechenland & Zypern; Spanien, Italien & Portugal; Türkei; Ägypten & Tunesien. Die meisten Flüge finden mit Edelweiss und Air Berlin statt, ausgeschrieben sind aber auch Ferienflüge mit ausländischen Airlines wie Koral Blue, Viking Airlines oder Pegasus.

GRIECHENLAND & ZYPERN Hotelplan hat das Griechenland-Angebot ausgebaut und fliegt neu neun Inseln direkt an, zum Beispiel viermal pro Woche nach Kreta, dreimal nach

Rhodos, zweimal nach Santorini und Mykonos. Neu sind die exklusiven Direktflüge ab Zürich nach Kefalonia im Ionischen Meer von Mai bis Oktober 2010. Zum Einsatz nach Griechenland und Zypern kommen neben Edelweiss und Air Berlin die schwedische Viking Airlines ab Zürich nach Korfu, Kefalonia, Kreta, Kos, Rhodos und Larnaca. Neu auch bei Hotelplan zu buchen sind die Inseln Ios, Paros und Naxos.

SPANIEN, ITALIEN & PORTUGAL Auf 198 Seiten bietet Hotelplan hauptsächlich Häuser im Drei- bis Fünf-Sterne-Segment an. Das Hotelangebot wurde in jeder Preisklasse erweitert. Neu zu finden sind im Katalog Hotels auf den Liparischen Inseln Lipari, Salina, Vulcano und Stromboli. TÜRKEI Hotelplan fliegt jede Woche dreimal ab Zürich, zweimal ab Genf und ein-

mal ab Basel nach Antalya. Geflogen wird sowohl mit Edelweiss als auch mit der türkischen Airline Pegasus. Neues Hotelplan-Flugziel in der Türkei ist Izmir (neue Destination Kusadasi an der türkischen Ägäis) mit Pegasus ab Zürich und Basel. Ebenfalls im Angebot zu finden ist eine Blaue Reise ab Bodrum an Bord eines traditionellen Motorseglers. Generell wurde das Hotelangebot in jeder Preisklasse erweitert.

ÄGYPTEN & TUNESIEN Nach Ägypten fliegt Hotelplan mit Edelweiss (Sharm-el-Sheikh und Hurghada ab Zürich), Air Berlin (Marsa Alam ab Zürich; Sharm-el-Sheikh und Hurghada ab Basel) und mit der ägyptischen Koral Blue Airlines (Sharm-el-Sheikh und Hurghada ab Zürich). In Tunesien fliegt Hotelplan Djerba, Monastir und Tunis an. Geflogen wird mit Edelweiss und Tunisair.

HOTELPLAN MIT DIREKTFLUG NACH KANADA Im Hotelplan-Katalog Kanada/Alaska fällt nicht nur der neue Edelweiss-Flug nach Calgary und Vancouver auf. Nebst einem ausgebauten Angebot an Mittelklasshotels in

den Städten gibt es neue Drive&Sleep-Programme in British Columbia und in Nova Scotia. Die Nationalpark-Pässe sind bereits bei Reservierung des Arrangements buchbar.

Ausgebaut wurde auch das USA-Programm von Hotelplan – vorwiegend in den Städten New York, San Francisco, Las Vegas und Los Angeles sowie an der Küste zwischen San

Francisco und Los Angeles. Zudem findet man im Katalog ein neues Drive&Sleep in Colorado/New Mexico mit interessantem Frühbucherrabatt. NDR

Nachhaltiger Tourismus Kinderschutz, Klimaschutz sowie ausgewählte Kooperationen mit lokalen Organisationen – dies sind die drei Säulen, auf denen Hotelplan Suisse seine Nachhaltigkeits-Aktivitäten aufbaut. 2003 unterzeichnete das Unternehmen als erster Schweizer Reiseveranstalter den Verhaltenscodex «The Code» zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung im Tourismus. Seit 2007 erhalten alle Kunden bei Buchungen in den Filialen oder über die Internetseiten der verschiedenen

Reisemarken die Möglichkeit, ihre Flugemissionen freiwillig zu kompensieren. Die Erlöse aus diesen Klimatickets fliessen vollumfänglich in eine Klima-Projekt im südindischen Bundesstaat Karnataka. Dieses Projekt wird von der Schweizer Stiftung Myclimate betreut. Ausserdem legt Hotelplan Suisse grossen Wert auf gezielte Kooperationen an ausgewählten Destinationen. So bietet beispielsweise Salinatours in Mittel- und Südamerika nachhaltige Lodges und Hotels in Zusammenarbeit mit der Organisation Rainforest Alliance an. NDR


75 Jahre Ferienfreude mit Hotelplan. SWISS gratuliert zum Jubiläum. –

Seit 75 Jahren erleben Gäste von Hotelplan unvergessliche Ferien. SWISS sorgt mit ihrem Angebot von 76 Reisezielen weltweit dafür, dass das Feriengefühl schon beim Abheben beginnt und erst beim Landen auf dem Rück©ug wieder endet. Wir wünschen Hotelplan viel Erfolg bei der Erfüllung traumhaft schöner Ferien und freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit.

FERIENTRÄUME, SWISS MADE.

SWISS.COM


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HINTERGRUND

FIRMENGESCHICHTE

JUBILÄUMSAUSGABE

29. April 2010

75 Jahre Hotelplan – Von der Gründung

Der bedrängten Schweizer Hotellerie helfen und gleichzeitig dem «kleinen Mann» Ferien ermöglichen: diese Idee des Migros-Gründers Gottlieb Duttweiler entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte. Nathalie de Regt Am 29. April 1935 rief Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler Hotelplan ins Leben und ermöglichte dadurch ReiseUngewohnten Ferien in der Schweiz. Im Juni fuhr der erste Extrazug nach Lugano und bereits im ersten Jahr wurden über 50’000 All InclusiveWochenarrangements à CHF 65.- ver-

kauft. Der Startschuss der Schweizer Reisemarke war somit gefallen.

AUCH WÄHREND des Zweiten Weltkriegs bot Hotelplan passende Angebote an und lancierte die erfolgreiche Aktion «Ferien per Rad». Zusätzlich wurden Kurzarrangements, Tourenferien, speziell verbilligte Fahrten oder Familienferien in Lauterbrunnen kreiert. Bereits 1945 organisierte Hotelplan erste Reisen ins Ausland – nach Mailand, Venedig, Florenz und an die Riviera. NUR ACHT JAHRE SPÄTER wurde das erste Amerika-Pauschalangebot lanciert, und die Länder Jugoslawien und Griechenland kamen als neue Feriendestinationen hinzu. Mit Aufkommen des Flugverkehrs bot sich für Hotelplan

eine weitere Chance: Charterflugzeuge brachten erste grössere Gruppen nach Europa. Bereits 1954 kreierte Hotelplan den «Badeferien-Express», das eigene und neue Express-Zug-System, um Reisen noch bequemer zu gestalten. Zudem nahm Hotelplan den Ferienreiseverkehr in den Fernen Osten in grösserem Umfang auf und bot erste Flugreisen nach Indien und Japan an.

IN DEN SECHZIGER JAHREN lancierte Hotelplan erfolgreich individuelle Reiseangebote für Automobilisten zu Pauschalpreisen – Autoplan war gegründet. Mit Beginn des Jet-Zeitalters wurden erste Reisen mit Düsenmaschinen in den Nahen Osten und nach Ägypten angeboten. An Rentner richtete sich Hotelplan bereist 1962; mit der InlandAktion «Schöner leben – auch für Äl-

tere» wurden preisgünstige Ferien in St. Moritz und Lugano ermöglicht.

DIE SIEBZIGER JAHRE waren von Preiserhöhungen der Fluggesellschaften geprägt, was Hotelplan 1973 zum Anlass nahm, die Preisgarantie einzuführen. Die Erfolgsdestination Togo wurde, als weitere Exklusivität auf dem Schweizer Reisemarkt, in das Angebot mit aufgenommen. Drei Jahre später organisierte Hotelplan den ersten Charterflug mit dem Überschallriesen Concorde; der Flug führte von Genf nach Casablanca. Als Reiseorganisation für Familien schuf sich Hotelplan 1979 einen Namen: das Ferienwohnungsangebot wurde stark ausgebaut. 1985 feierte Hotelplan seinen fünfzigsten Geburtstag und durfte den


FIRMENGESCHICHTE

JUBILÄUMSAUSGABE 29. April 2010

1935 bis heute

10-millionsten Reisegast seit der Gründung im Jahre 1935 begrüssen. Ein Jahr später gründete Hotelplan, in Zusammenarbeit mit Ex Libris, den Kulturreisen-Club und bot spezielle Programme an wie «Wien nach Noten», «Leningrad/ Moskau zur Neujahrszeit» oder «Vom Impressionismus bis zu den Haydn-Festspielen». In den 90er Jahren bekannte sich Hotelplan, im Rahmen des sogenannten «Oekoplans», als einer der ersten Reiseveranstalter zur Schonung der Umwelt. Ausserdem erschien erstmals der Spezialkatalog «Radsportferien auf Mallorca»; in Zusammenarbeit mit Max Hürzeler und seinem Bicycle-Team wurden beliebte Veloferien angeboten. Und um dem anhaltenden Trend zum kurzfristigen Buchen zu entgegnen, lancierte Hotel-

plan die neue Ferienformel «First Minute».

DIE JAHRTAUSENDWENDE war von Ereignissen geprägt, welche starke negative Auswirkungen auf das Tourismusgeschäft hatten: Die Terrorakte im September 2001 in den USA, das Grounding der Swissair und weitere unerfreuliche Geschehnisse dämpften die Reiselust deutlich. Trotz all dieser Widrigkeiten gründete Hotelplan, zur Sicherung des eigenen Charterfluggeschäfts, die neue schweizerische Ferienfluggesellschaft Belair Airlines AG. 2010, im 75. Jubiläumsjahr, wird der 20-millionste Kunde seit der Gründung 1935 mit der erfolgreichen Schweizer Traditionsmarke Hotelplan seine Ferien verbringen.

HINTERGRUND

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75 Jahre – Meilensteine 1935 Der bedrängten Schweizer Hotellerie helfen und gleichzeitig dem «kleinen Mann» Ferien ermöglichen: Dies ist die Idee des Migros-Gründers Gottlieb Duttweiler, als er am 29. April 1935 Hotelplan ins Leben ruft. «Es muss versucht werden, ein neues, bisher reiseungewohntes Publikum anzusprechen», überlegt sich Gottlieb Duttweiler. Im Juni fährt der erste Hotelplan-Extrazug nach Lugano. Eine Woche kostet, alles inbegriffen, CHF 65.– pro Person. Bereits im ersten Jahr werden insgesamt 52’648 WochenArrangements verkauft. 1937 25’762 Schweizer und 47’969 Ausländer reisen mit Hotelplan innerhalb der Schweiz. Jede zusätzliche Logiernacht bedeutet einen zusätzlichen Tag Arbeit in der von Arbeitslosigkeit heimgesuchten Schweiz. 1945 Erste Reisen ins Ausland werden organisiert. Sie führen nach Mailand, Venedig, Florenz und an die Riviera. 1953 Hotelplan organisiert die erste Amerika-Pauschalreise. Jugoslawien und Griechenland kommen als neue Ferienländer dazu. Mit dem Aufkommen des Flugverkehrs bietet sich für Hotelplan eine neue Chance: Die ersten grösseren Schweizer Reisegruppen gelangen mit Charterflugzeugen in europäische Länder.

resse an der Schonung und Erhaltung von Natur und Kultur. Daraus resultieren unter anderem deutlich mehr Informationen über die Umweltsituation in den Touristenzielen. Damit sollen sowohl die Gäste wie auch die lokalen Instanzen vermehrt für die Belange von Natur und Kultur sensibilisiert werden. Eine neu geschaffene Energiebilanzrechnung für den Transport ermöglicht es, Umwelt- und Sozialverträglichkeit der Hotelplan-Angebote laufend zu verbessern. Andererseits können die Gäste diese Energiewerte als ökologische Kriterien in ihre Reise-Entscheidung miteinbeziehen. 1996 Hotelplan, Crossair und McDonald’s gehen eine gemeinsame Partnerschaft ein: Ab Frühjahr 1996 fliegen Hotelplan-Kunden in einem ganz besonderen Flugzeug in die Ferien – in einer mit den McDonald’s-Farben Rot und Gelb bemalten MD-83 der Crossair «McPlane», exklusiv im Auftrag von Hotelplan. Die Partnerschaft mit McDonald’s und Crossair eröffnet Hotelplan bisher unbekannte Wege im Marketing von Ferienreisen mit einem klar profilierten Angebot, welches sich deutlich optisch und inhaltlich von bisherigem abhebt. 2010 Hotelplan feiert seinen 75. Geburtstag sowie seinen 20-millionsten Kunden seit der Gründung im Jahre 1935.

1960 Die ersten Versuche mit Autoplan – individuelle Reisen für Automobilisten zu Pauschalpreisen – sind vom Erfolg gekrönt. 1961 Das Jet-Zeitalter beginnt: Die ersten Reisen mit Düsenmaschinen führen in den Nahen Osten und nach Ägypten. 1976 Hotelplan organisiert den ersten Charterflug mit dem ÜberschallRiesen Concorde. Der Flug führt von Genf nach Casablanca. 1979 Hotelplan hat sich als Reiseorganisation für Familien einen Namen geschaffen. Beträchtliche Sonder-Ermässigungen und ein stark ausgebautes Ferienwohnungsangebot begünstigen diese Tatsache. Aus einer gesamtschweizerischen MarktforschungsStudie geht hervor, dass der Hotelplan-Marktanteil an Familienferien über 20% beträgt. 1990 Die Verantwortung gegenüber Natur und Kultur erfordert ein verstärktes ökologisches Gedankengut. Im Rahmen des so genannten «Oekoplans» bekennt Hotelplan ein langfristiges Inte-

Niemand macht mehr Schweizer glücklich.


Wir gratulieren zu 75 Jahren Hotelplan. Und bedanken uns für über 30 Jahre Partnerschaft.

KREUZFAHRTEN

Unvergessliche Ferien.

Hotelplan zählt zu unseren treuesten Partnern, seit wir die Tätigkeit in der Schweiz aufgenommen haben: seit über 30 Jahren. Dafür möchten wir uns bedanken. Die gemeinsame Leidenschaft hat uns beiden geholfen, in dieser Zeit und in unseren Geschäftsbereichen Marktleader zu werden: dank Pioniergeist, Innovation und Kundenorientierung. Der Katalog 2011 ist jetzt erhältlich.

Wir freuen uns auf den weiteren, gemeinsamen Weg. Und auf neue Erfolge. Der Katalog 2011 ist der nächste Schritt in diese Richtung.


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HINTERGRUND

REISEKATALOG

JUBILÄUMSAUSGABE

29. April 2010

So bringt man schöne Ferien zu Papier

Ein Reisekatalog lässt sich nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln. Es muss auf viele Punkte geachtet werden. Nathalie de Regt Die Produktion eines Reisekataloges liegt in der Verantwortung des Senior Product Managers (PM). Jeder PM betreut eine Region, die er, soweit möglich, aus dem FF kennt. Dies bedeutet, dass er seine Destinationen so oft wie möglich besucht, neue Hotels prüft, aber auch bestehende immer wieder unter die Lupe nimmt. Schliesslich muss er wissen, was er seinen Kunden anbieten möchte und in welches Segment die Angebote gehören. Das A und O ist ein funktionierendes Netzwerk. Wer sich persönlich kennt, arbeitet effizienter. Eine E-Mail wird schneller beantwortet, ein Angebot eingehender geprüft. Steht die Produktion des neuen Kataloges an, wird zunächst das vergangene Jahr bzw. Halbjahr analysiert. Das sogenannte Planungsblatt zeigt einen Jahresvergleich und weist die Anzahl der Passagiere aus, die im letzten Jahr gereist sind. Diese Indikatoren helfen, die Anzahl Gäste, die in eine Destina-

tion reisen, und somit das Sitzplatzkontingent für die Flüge festzulegen. An der ersten Planungssitzung wird besprochen, welche Rückmeldungen der Gäste, aber auch der Reiseleiter im letzten Jahr eintrafen, welche Hotels sich im Umbau befinden oder nicht mehr den Anforderungen genügen und welche neuen Hotels in der Zwischenzeit eröffnet wurden, die ins Portfolio passen. Gibt es eventuell neue Rundreisen, die man anbieten möchte, oder haben sich Trends entwickelt, die im neuen Katalog berücksichtigt werden müssen? Selbstverständlich findet auch eine Konkurrenzanalyse statt. Hier werden nicht nur die Hotels verglichen, sondern auch die Preise. Hat sich ein Hotel im letzten Jahr schlecht verkauft, versucht man zu analysieren, wo die Gründe liegen. Ist es die Lage, fanden Bauarbeiten in der Nähe statt, war der Service von schlechter Qualität, stimmte das Preis-Leistungsverhältnis nicht oder sprachen Text und Bilder den Kunden schlicht nicht an? Indikatoren sind aber auch Hotels, die besonders gut bei den Kunden ankamen. Neben den Hotels gibt es viele weitere Partner, die zu berücksichtigen sind: Airlines, Mietwagen-Anbieter, lokale Tourist-Offices und -Agenten. Mit

Im ersten HotelplanKatalog von 1935 wurden auf 32 Seiten Reisen ins Tessin, an der Vierwaldstättersee, den Genfersee, ins Berner Oberland, ins Appenzellerland und nach Graubünden präsentiert.

all diesen Leistungsträgern finden Verhandlungen statt, wobei es nicht nur um die Preise, sondern auch um die Kapazitäten und Angebote geht. Ziel ist, am Schluss einen ausgewogenen Kata-

log präsentieren zu können, der für jedes Bedürfnis das passende Angebot bereit hält. Sobald die Hotels definiert sind, die im neuen Katalog berücksichtigt werden sollen, wird mit der eigentlichen Produktion begonnen. Die Texte werden angepasst oder – falls nötig – neu geschrieben, die Bilder werden ausgewählt. Die Texte müssen wahrheitsgetreu und ansprechend formuliert sein, die Bilder sollen Lust auf mehr machen. Was die Preise betrifft, müssen auch hier verschiedene Indikatoren berücksichtigt werden wie saisonale Schwankungen oder Schulferien, welche die Preise beeinflussen. In die Kalkulation gehören auch Leistungen wie Transfer, Marketing, Agentenbetreuung, Reiseleitung, Kommissionen, Wechselkurs etc. Sobald dies alles verhandelt und die Preise festgelegt sind, kann mit der Preisliste begonnen werden. Aber auch nach Erscheinen des Katalogs gehen die Verhandlungen mit den verschiedenen Leistungsträgern weiter, da auch während der laufenden Saison spezielle Packages geschnürt oder Spezialangebote ausgearbeitet werden.


JUBILÄUMSAUSGABE 29. April 2010

MITARBEITER

HINTERGRUND

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Traditionsunternehmen mit Drive Ruth Arnet (Product Manager Indian Ocean), Franco Muff (Manager Customer Service) und Rolf Lüthy (Product Manager Cities / Theme Parks) erklären, weshalb sie bereits lange Jahre bei Hotelplan tätig sind. Nathalie de Regt Wie lange arbeiten Sie bereits bei Hotelplan und welche Stationen haben Sie in dieser Zeit durchlaufen? Ruth Arnet: Ich kam Ende März 1981 zu Hotelplan, um das Reiseleiter-Seminar zu belegen. Nach Abschluss des Kurses war ich zehn Jahre im Ausland zunächst als Bürohilfe, dann als Reiseleiterin tätig. Ich habe auch Rundreisen geführt, war an verschiedenen Orten Resident Manager und kam 1991 in die Schweiz zurück. Der Zufall wollte es, dass ein Product Manager Griechenland, sozusagen meine zweite Heimat, gesucht wurde. Seit 1991 bin ich in Zürich in der Produktion tätig, zuerst für Griechenland, dann auch für andere Destinationen. Heute betreue ich als Product Manager den Indischen Ozean. Franco Muff: Seit meiner Lehre war ich immer in einem Reisebüro oder einer Fluggesellschaft tätig. 1993 arbeitete ich bei Swissair und kam zu Hotelplan, weil an meinem Wohnort Zug eine Filiale eröffnet wurde. Diese konnte ich übernehmen und habe sie 13 Jahre geleitet. Dann wurde es Zeit für eine Veränderung und ich wechselte in den Kundendienst. Seit 2006 bin ich in Glattbrugg für den Costumer Service zuständig. Rolf Lüthy: Ich bin seit April 1999 bei Hotelplan tätig. Ich kam vom SSR, wo ich 15 Jahre zuerst USA, danach Städtereisen betreut habe. Bei Hotelplan bin ich nun auch bereits seit elf Jahren für Städtereisen, hauptsächlich für Paris und Disneyland, zuständig. Wurde eine neue Stelle besetzt, wurden meist interne Mitarbeiter nachgezogen. Man hat sich wirklich xMal überlegt, bevor man jemand Externen eingestellt hat. Ich erhielt die Stelle eigentlich nur, weil ich von Beginn weg klar gemacht habe, dass ich den Job nur annehme, wenn ich Paris übernehmen kann. Und Hotelplan sagte, wir nehmen dich nur, weil du Paris übernimmst (Gelächter). Es war also eine glückliche Fügung. Können Sie sich noch an den ersten Arbeitstag erinnern? Ruth Arnet: Ich kann mich noch gut an den ersten Tag im Reiseleiter-Seminar

Ruth Arnet ist seit 29 Jahren in verschiedenen Funktionen bei Hotelplan tätig.

erinnern, das im Gottlieb DuttweilerInstitut statt fand. Ich fuhr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Rüschlikon und traf Ingrid Holenweger, die spätere Chefin der Reiseleitung bei Hotelplan. Wir kamen ins Gespräch und stellten fest, dass wir an den gleichen Ort unterwegs waren. Das Seminar war wirklich eine Bereicherung. Ich habe dort sehr viel über mich selbst gelernt. Franco Muff: Zwei Mitarbeiter waren bereits längere Zeit für Hotelplan tätig und haben mich in die neue Materie eingeführt. Zunächst war ich etwas ernüchtert, da ich aus der eher fortschrittlichen Traviswiss-Welt kam. Nun musste ich abends an einem be-

Ruth Arnet: Ich freue mich noch heute jeden Morgen auf die Arbeit. stimmten Computer den Umsatz und die Annullationen eingeben, und Ende Woche wurde eine Diskette nach Zürich geschickt (lacht). Die ersten paar Tage kommen mir immer wieder in den Sinn: Die Assistentin des damaligen Regionalleiters Angelo Banditelli war eine Spanierin, die mich ziemlich zackig instruierte. Einmal habe ich Angelo eine handschriftliche Notiz geschickt. Da rief sie mich an und sagte: «Herr Muff, Sie haben Herrn Banditelli etwas von Hand geschrieben. Möchten Sie nicht lieber eine interne Notiz am Computer verfassen?» Es warf sie ziemlich aus dem Konzept, dass ich nicht den üblichen «Dienstweg» einschlug. Rolf Lüthy: Meinen ersten Arbeitstag verbrachte ich mit der Einführung in das Buchungs- und Reservationssys-

Franco Muff leitete von 1993 bis 2006 die Hotelplan-Filiale in Zug, jetzt ist er Leiter des Kundenservices.

tem «Tosca». Ich hatte so meine Schwierigkeiten, bis ich das System, das eigens für Hotelplan entwickelt worden war, in dem Griff bekam. Es war zwar pure Übungssache, aber das erste halbe Jahr war für mich eher hart. Können Sie erklären, weshalb Sie Hotelplan seit Jahren die Treue halten? Ruth Arnet: Hotelplan ist «meine» Firma, die Leute, die Nähe zum Ausland, schlicht und einfach meine Arbeit im Tour Operating. Ich würde Mühe bekunden, wenn ich von 8 bis 12 und 13 bis 17 Uhr in einem Büro sitzen müsste. Mir macht es Spass, dass immer etwas läuft. Ich stehe auch heute noch am Morgen auf und freue ich mich auf die Arbeit. Viele Menschen empfinden Tour Operating als zu hektisch, aber ich brauche diese Hektik. Franco Muff: Dass es Hotelplan ist, hat sich so ergeben. Warum ich immer noch bei Hotelplan tätig bin, ist sicherlich auch dem Umstand zu verdanken, dass ich es spannend finde, in der Tourismusbranche in einem grösseren Unternehmen tätig zu sein, das einem verschiedene Möglichkeiten anbieten kann. Ich habe Hotelplan als Arbeitgeber auch stets als sehr angenehm empfunden. Ich hatte immer schon eine positive Einstellung zur Migros und die Erwartungen, die ich hatte, haben sich auch grösstenteils bestätigt. Rolf Lüthy: Als ich den Entschluss gefasst habe, den Arbeitgeber zu wechseln, war die Frage, ist es Hotelplan oder gibt es noch etwas anderes? Ich glaube, ich wäre nicht in der Tourismusbranche geblieben, wenn es nicht Hotelplan gewesen wäre. Bei Hotelplan durfte ich immer mit guten Leuten zusammenarbeiten. Ich bin überzeugt, dass die guten Mitarbeiter nicht einfach so kommen. Wenn die Firmenkultur stimmt, dann «züchtet» sie sozusagen auch einen gewissen Menschenschlag heran.

Rolf Lüthy ist bereits seit 11 Jahren der Mann für Paris und Disneyland bei Hotelplan.

Franco Muff: Ich möchte noch kurz auf den nine-to-five-Job zu sprechen kommen, den Ruth erwähnt hat. Das setzt natürlich auch voraus, dass man Leute engagiert, die flexibel sind. Seit 2007 haben für die alteingessenen Hotelplan-Leute sehr viele Veränderungen stattgefunden. Es haben sich manche gefragt – und ich gehöre auch dazu –, bist du bereit, mitzugehen und dich den Veränderungen anzupassen? Und wenn ich das Gefühl gehabt hätte, ich möchte das nicht, hätte ich die Konsequenzen ziehen müssen. Ich denke, diejenigen, die heute noch dabei sind, sind diejenigen, die sich als etwas beweglicher erwiesen haben. Können Sie sich an besonders schöne, emotionale oder lustige Momente erinnern? Rolf Lüthy: Das ist eigentlich mein Alltag. So gefragt, fällt mir nichts Besonderes ein. Ich lache sehr viel am Tag und da ist eine Steigerung relativ schwierig (lacht)! Selbst in den grössten Stressmomenten vergeht uns im Team das Lachen nicht. Franco Muff: Einen emotionalen Moment, jedoch wenig erfreulich für einige Direktbetroffene, habe ich anlässlich einer Marketing-Tagung in Bern erlebt: Damals wurde das Projekt «Wir Planetarier» vorgestellt, das auf der Bonuspunkte-Idee à la Cumulus basierte. Das heisst, wer eine Reise buchte, konnte Punkte sammeln. Der nächste Redner war der damalige CEO, der mit drei Sätzen das ganze Projekt vom Tisch fegte. Ruth Arnet: Die Weihnachtsessen sind für mich eigentlich immer sehr spezielle Anlässe. Oder auch die Agententreffen, wenn die ganze Truppe noch zusammen ausgeht und über gemeinsame Erlebnisse plaudert. Wir erleben hier wirklich sehr viele schöne Momente.


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REISEBÜRO

ARBEITSPLATZ

JUBILÄUMSAUSGABE

29. April 2010

Als die Kunden noch an Schaltern standen

Die erste Hotelplan-Filiale in Zürich am Talacker.

Schalter in der Hotelplan-Filiale in Bern 1958

Die Arbeit im Reisebüro hat sich im Laufe der Jahre wesentlich geändert. Dicke Nachschlagewerke, Hotelprospekte und Durchschlagpapier gehören der Vergangenheit an. Nathalie de Regt Für die ersten Hotelplan-Reisebüromitarbeiter war das Telefon das wichtigste Arbeitsinstrument. Die Wünsche der Kunden wurden von Hand auf vorgedruckte Formulare geschrieben und danach mit der Schreibmaschine mit Kohlepapier bzw. Durchschlagpapier ins Reine getippt. Drei bis vier Kopien der Dossiers wurden per Post an die Zentrale zur Bearbeitung geschickt und kamen rund eine Woche später mit dem Vermerk «Reserviert» zurück, das heisst, die Buchungen waren bei den verschiedenen Leistungsträgern getätigt worden. Das Reisebüro schickte im Anschluss eine Kopie als Buchungsbestätigung dem Kunden zu. Als Hilfsmittel für die Beratung dienten vier bis fünf Kataloge, die sich damals wesentlich dünner präsentierten als heute. Auch die Prospekte der angebotenen Hotels hatten die Reisebüromitarbeiter zur Hand – heute ein Ding der Unmöglichkeit. Für Flugreisen standen die Nachschlagewerke APT (Air Passenger Tarif) und OAG (Overseas Airline Guide) zur Verfügung. In diesen dicken Büchern waren die Fluggesellschaften mit den Flugdaten, den Verbindungen und den Preisen aufgeführt. Roberto Brandinu, seit 1977 bei Hotelplan tätig und heute regionaler Verkaufsleiter Bern, erinnert sich: «Die Reservationen wurden telefonisch getätigt. Dadurch, dass man fast täglich mit den Fluggesellschaften in Kontakt war, kannte man alle Ansprechpartner

Die Buchungen wurden mit der Schreibmaschine erfasst und in vierfacher Ausführung an den Hauptsitz geschickt.

persönlich.» Auch der Kontakt zu den Kunden war viel enger. «Man baute teilweise ein fast freundschaftliches Verhältnis zu gewissen Kunden auf», denkt Brandinu zurück. Manche Kunden kamen Jahr für Jahr wieder, um eine Reise zu buchen, andere besuchten das Reisebüro auch einfach nur, um einen Schwatz zu halten. Beratungsgespräche Grundsätzlich dauerten die Beratungsgespräch weniger lang als heute. Die Auswahl an Hotels war geringer, der Kunde konnte sich ziemlich schnell entscheiden, wohin er wollte. Der Reisebüromitarbeiter hatte einen Wissensvorsprung und konnte den Kunden in allen Fragen beraten. Heute sind die Kunden zwar besser informiert, wenn sie ins Reisebüro kommen, die Betreuung ist dafür komplexer und geht mehr ins Detail. Während der Kunde vor 30, 40 Jahren noch von A bis Z beraten werden musste, erwartet er heute eine rasche Erledigung seiner Vorstellungen und Wünsche. Bei den Gesprächen stand der Kunde an einer Theke und blickte teilwei-

Für die Einreise nach Italien wurde nach dem Zweiten Weltkrieg noch ein Visum benötigt.

se auf den Berater herunter, der an einem Pult dahinter sass. Die Schalter wurden im Laufe der Zeit durch die heute bekannten Pulte ersetzt, sodass der Kunde nun auf gleicher Augenhöhe sitzt wie der Reisebüromitarbeiter. Grundsätzlich waren die Büros mit wesentlich mehr Mitarbeitern bestückt. «Als ich meine Stelle als Reisebüromitarbeiter antrat, gab es zwanzig Schalterplätze», erinnert sich Brandinu. Von der Telefonistin bis zum Kassier gab es verschiedene Stellen, die in einem Reisebüro besetzt werden mussten. Heute kennt man diese klassische Arbeitsteilung nicht mehr. Destinationen Begonnen hat Hotelplan mit Reisen ins Tessin oder ins Wallis. Der BadeferienExpress an die Adria oder an die Riviera, der 1954 lanciert wurde, entwickelte sich rasch zu einem Renner. Er war zeitweise so begehrt, dass die Kunden Schlange standen, um ihre Reise ans Mittelmeer zu buchen. Für die Einreise nach Italien benötigte man aber kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ein Visum. Die Hotelplan-Reisebüros

mussten für bis zu 600 Kunden ein Sammelvisum einholen. Das heisst, dass 600 Identitätskarten und Pässe eingefordert, sortiert und bearbeitet werden mussten. Manchmal kam es vor, dass die Reisebüromitarbeiter am Samstag am Bahnhof standen und die Gäste in den richtigen Zug einwiesen. «Teilweise reisten sie sogar am Morgen mit den Kunden im Zug nach Rimini und kehrten abends wieder zurück», erzählt Brandinu. Grundsätzlich waren die Destinationen in Europa sehr beliebt. Auch Reiseziele, die man mit dem Auto oder dem Zug erreichen konnte, wurden gerne gebucht. Nach und nach kamen Destinationen hinzu, die per Schiff oder mit dem Flugzeug erreicht werden konnten, wie Mallorca, die Kanarischen Inseln oder Ägypten. Auch Ferien in Kenia wurden von gewissen Kunden gebucht. «Die Destinationen in Europa machten früher etwa 80 Prozent aller Buchungen aus, heute sind es zirka 50 Prozent», schätzt Roberto Brandinu. «Die Bahnreisen gingen von rund 60 Prozent auf weniger als 10 Prozent zurück.»


Prosit Partner! Jahre und die Gläser schön gefüllt statt halbleer. Das ist ein Erfolg, auf den wir sehr gerne mit Ihnen anstossen, liebe Freunde von Hotelplan. Herzliche Gratulation zum Jubiläum! Wir von Edelweiss Air sind stolz, zu Euren bevorzugten Partnern zu gehören. Auf viele weitere gemeinsame Höhenflüge Prosit!


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REISEBÜRO

UMFRAGE

JUBILÄUMSAUSGABE

29. April 2010

Unabhängige Reisebüros schätzen die partnerschaftliche Zusammenarbeit Eine Umfrage bei unabhängigen Reisebüros zeigt, dass die Produkte der Marke Hotelplan gerne und erfolgreich verkauft werden.

Nathalie de Regt

Seit wann arbeiten Sie bereits mit Hotelplan zusammen und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?

Wie wichtig ist die Marke Hotelplan in Ihrem Portfolio?

Welche Produkte von Hotelplan verkaufen sich besonders gut?

Welchen Kunden empfehlen Sie besonders Hotelplan-Produkte?

Wir arbeiten seit 20 Jahren mit Hotelplan bzw. Hotelplan Suisse zusammen und blicken auf eine sehr positive und erfolgreiche Zusammenarbeit zurück.

Sehr wichtig. Als langjähriger Geschäftspartner ist Hotelplan für uns ein Prioritätspartner.

Besonders gut laufen Individualreisen in die USA und nach Asien, aber auch Badeferien. Zurzeit liegen hier die Übersee-Destinationen im Trend. Ebenfalls gut verkaufen sich Städtereisen und auch die Kreuzfahrten.

Die Produkte von Hotelplan empfehlen wir besonders Individualreisenden, Paaren und Einzelreisenden.

Mit Hotelplan arbeiten wir seit 25 Jahren zusammen, eine intensivere Zusammenarbeit pflegen wir seit ca. 15 Jahren. Das Verhältnis erachten wir als partnerschaftlich. Gewisse Inputs seitens eines kleinen Retailers können teilweise noch etwas bewirken, was für einen Betrieb in der Grösse von Hotelplan Suisse nicht selbstverständlich ist.

Die Marke Hotelplan – und Travelhouse mit seinen Submarken – sind für uns erste Wahl, sofern sie die Kundenbedürfnisse befriedigen. Für unser Portfolio ist diese Marke deshalb sehr wichtig.

Besonders gut verkaufen wir die «Eigenanreise-Produkte», Städtereisen, Kreuzfahrten, Nordamerika und Asien sowie die Warmwasserziele Griechenland und Spanien. Ein besonderes Lob verdient der Ticketxpress.

Die Produkte von Hotelplan empfehlen wir qualitätsbewussten Familien und Paaren, welchen einen einfach strukturierten und gut lesbaren Katalog mit klaren Preisangaben wünschen und auch während des Ferienaufenthalts in zuverlässiger Obhut sein möchten.

Seit 1991, das heisst seit der Eröffnung unseres Reisebüros. Die sehr gute Zusammenarbeit gestaltet sich effizient, kompetent, freundlich, seriös und konstruktiv.

Hotelplan ist eine sehr wichtige Marke für uns. Sie ist gut geführt, ausgearbeitet und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.

Badeferien, Städtereisen und Autoplan inklusive Wellness verkaufen sich besonders gut.

Kunden, die «Swissness» verlangen und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis wünschen, sind mit Produkten der Marke Hotelplan gut bedient.

Wir arbeiten seit Gründung unseres Reisebüros vor sechs Jahren mit Hotelplan zusammen. Die Zusammenarbeit ist fair, kooperativ und angenehm. Als kleineres Reisebüro werden wir im Sinne einer gelebten Partnerschaft unterstützt.

Der Kunde entscheidet, welche Marke er buchen möchte. Das ist der grosse Vorteil eines unabhängigen Reisebüros, wie wir es sind. Wenn wir die Wahl des Kunden steuern oder beeinflussen können, ist die Marke Hotelplan die Wichtigste in unserem Sortiment.

Badeferien Europa, USA, Kanada, Autoplan und Ticketxpress verkaufen sich besonders gut.

Die Produkte eignen sich besonders für Kunden ab zirka 25 Jahren.

Wir arbeiten seit der Gründung unseres Reisebüros 1994 mit Hotelplan zusammen. Wir hatten und haben immer das Gefühl, als Partner wahrgenommen zu werden. Unsere Anliegen werden immer ernst genommen. Ausserdem schätzen wir sehr, dass die Mitarbeiter nicht so häufig wechseln. Das bringt eine gewisse Konstanz und Sicherheit in die Zusammenarbeit.

Die Marke Hotelplan war von Beginn weg sehr wichtig. Die Kunden schätzen eine gewisse Konstanz im sonst so hektischen «Reisewald» und viele Kunden kennen Hotelplan seit ihrer Kindheit.

Die Longhaul-Produkte (Malediven/ Goa, USA/Kanada, etc.) laufen bei uns sehr gut. Einige Destinationen verlagern sich eher zur Marke Travelhouse, wie zum Beispiel Asien, Arabien und Indischer Ozean. Wir vermissen sehr die Esco-Kataloge, insbesondere den Griechenland-Katalog. Erwähnen möchte ich auch den Katalog Autoplan, dessen Angebote wir immer gut verkaufen können.

Qualitäts- und preisbewussten Kunden, bei denen der günstigste Preis nicht an erster Stelle steht. Leider ist es seit einigen Jahren schwieriger geworden, den Familien die Hotelplan-Produkte «schmackhaft» zu machen. Hier steht der Preis im Vordergrund.

Yolanda Herzog Ozeania Reisen AG, Fislisbach

Franz Beckmann Mondial AG, Hochdorf

Th. Schwotzer Colibri-Reisen, Männedorf

Martin Rhyner Rhyner Travel AG, Glarus

D. Amez-Droz Monami Reisen, Klosters


Wir gratulieren Hotelplan zum 75. Geburtstag. Es freut uns, auch Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein und bedanken uns für die hervorragende Zusammenarbeit.

EUROPÄISCHE, seit über 100 Jahren ein sicherer Wert auf Reisen.


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VERTRIEB

JUBILÄUMSAUSGABE

29. April 2010

Weltweit vertreten Was 1935 klein und bescheiden begann, hat sich zu einem weltweit tätigen Unternehmen mit einem umfangreichen Vertriebsnetz entwickelt. Nathalie de Regt Als Gottlieb Duttweiler 1935 die neue Reisegesellschaft Hotelplan ins Leben rief, hätte er wohl nicht gedacht, dass das Unternehmen so rasch und nachhaltig wachsen würde. Bereits 1938, nur drei Jahre nach der Gründung, verfügte Hotelplan über Filialen in Genf, Basel, Engelberg, Lugano, Luzern und Interlaken. In Arosa, Chur, Davos, Locarno, Montana, Montreux. St. Moritz, Villars und Vevey boten unabhängige Reisebüros Produkte von Hotelplan an. 1946 wurden die ersten Hotelplan-Reisebüros im Ausland eröffnet, namentlich in Brüssel, London, Den Haag, Paris, Mailand und sogar in New York. Fünf Jahre später wurde die Präsenz in Deutschland mit Verkaufsbüros in Düsseldorf, Frankfurt und München stark ausgebaut. Auch in Innsbruck und in Rom wurden 1951 neue Reisebüros eröffnet. Das Filialnetz wuchs bis 1960 auf sieben Reisebüros in der Schweiz und sage und schreibe 21 Verkaufsstellen im Ausland an. Prominent vertreten wa-

ren London mit drei Büros sowie Brüssel und Mailand mit je zwei Büros. 1967 kamen neue Schweizer Filialen in Lausanne, St. Gallen und Winterthur hinzu. Die Auslandsvertretung wuchs stark an. New York war nicht mehr die einzige Übersee-Destination mit einem Hotelplan-Reisebüro. Auch in Tokio, Johannesburg und Montreal war Hotelplan inzwischen vertreten. Die Ferieninseln Palma de Mallorca, Gran Canaria und Teneriffa verfügten ebenfalls über eine Hotelplan-Vertretung. Drei Jahre später umfasste das Hotelplan-Netz über Verkaufsund Auskunftsbüros in 40 Städten sowie über Tochtergesellschaften in sieben Ländern: Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Belgien, England und den Niederlanden. Bis 1977 wuchs das weltweite Verkaufsstellennetz auf 72 Büros an.

HEUTE PRÄSENTIERT SICH das Vertriebsnetz in der Schweiz wie folgt: 89 Hotelplan-Filialen – meistens in der Nähe einer Migros zu finden – sind über die ganze Schweiz verstreut. Selbst in Stans und Bulle ist Hotelplan mit einer Filiale vertreten. Hinzu kommen sieben First Business Travel-Filialen, fünf Globus Reisen Lounges sowie 18 Travelhouse-Büros. Während Hotelplan 1984 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im In- und Ausland beschäftigte, sind es heute 2451.

Das Bild von ca. 1940 der Hotelplan-Filiale in Lugano zeigt die grosse Zahl an Mitarbeitern, die zu jener Zeit in einem Reisebüro beschäftigt waren. Augenfällig: Frauen waren kaum vertreten.

1960 konnte London gleich mit drei Hotelplan-Filialen aufwarten. Das Bild zeigt eine Aufnahme des Büros in der Bondstreet aus dem Jahre 1971.

Hotelplan-Filiale in Luzern, ca. 1938.

1946 wurden die ersten Hotelplan-Reisebüros im Ausland eröffnet. Das Bild zeigt das Büro in London an der Regent Street.

Auch an Messen war Hotelplan mit einem Stand vertreten (1959 Rheinlandshalle in Köln).


VERTRIEB

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29. April 2010

Passanten bestaunen in Paris das Schaufenster von Hotelplan.

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1946 präsentierte sich die Hotelplan-Filiale in Mailand noch eher klein und bescheiden.

Die Auslage an Hotelprospekten war früher noch sehr umfangreich.

Die Angebote von Hotelplan fanden bei Jung und Alt Anklang.

Neben München (hier im Bild) wurden 1951 auch Verkaufsbüros in Düsseldorf und Frankfurt eröffnet.

Das Büro an der Londoner Regent Street von aussen.

Brüssel war 1960 – neben Mailand – mit zwei Hotelplan-Büros vertreten.

Die Schalter wurden im Laufe der Zeit durch kleine Pulte ersetzt.

Beispiel einer Schaufensterauslage 1948.


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DESTINATION

BERUF REISELEITER

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29. April 2010

Learning by doing

Nicht weniger als sechs Reiseleiterinnen betreuten vor rund zwanzig Jahren die Insel Kos.

Der Beruf des Reiseleiters hat sich im Laufe der Jahre wesentlich verändert. Marcel Buchmüller, ehemaliger Reiseleiter und heute Manager Guides bei Hotelplan Suisse, blickt zurück. Nathalie de Regt

TRAUMJOB REISELEITER FRÜHER Die Arbeit eines Reiseleiters, einer Reiseleiterin gestaltete sich vor 20, 30 Jahren wesentlich anders als heute. Die Betreuung vor Ort hatte dafür zu sorgen, dass die ankommenden Gäste von A bis Z umsorgt wurden. Die damaligen Reisenden hatten von den Destinationen meist sehr vage Vorstellungen. Bereits die Hinreise mit dem Flugzeug stellte ein Erlebnis dar. Die wenigsten konnten sich lange Ferienreisen in exotische Länder leisten, und wenn man sich dann irgendwann seine Traumferien zusammengespart hatte, war die Vorfreude riesig, die Gefahr, enttäuscht zu werden, aber auch. Um dies vorzubeugen, kümmerten sich die Reiseleiter vor Ort mit Herz und Seele um die

Wünsche und Bedürfnisse der ankommenden Gäste. Egal welche Anliegen der Gast hatte, die Reiseleitung war die Ansprechsperson. Die Anforderungen waren hoch: Es ging nicht nur darum, dem Kunden Ausflüge zu organisieren oder ihm im Notfall ein Aspirin aufs Zimmer bringen zu lassen. Gefordert waren auch hervorragende Kenntnisse des Landes. So erinnert sich Marcel Buchmüller: «Als ich 1981 Rundreiseleiter in Sri Lanka war, gab es noch keine Local Guides. Nach einer Woche musste ich das ganze Land kennen, den Buddhismus zweisprachig erklären und Tempelführungen begleiten.» Es wurden wöchentlich zwei bis drei Sprechstunden in den jeweiligen Hotels fixiert, während denen der Reiseleiter oder die Hostess für Fragen und Beschwerden der Gäste zur Verfügung standen. Kam ein Charterflug an, wurden die ankommenden Gäste zu einem ausführlichen Info-Cocktail eingeladen, an dem 80 bis 100 Prozent der Kunden teilnahmen. Heutzutage beträgt die Teilnahmequote noch zirka 30 Prozent. Der Kontakt zu den Reiseleitern war sehr eng und sie waren immer die erste Anlaufstation, wenn Fragen oder Probleme auftauchten.

Wer den Job eines Reiseleiters ausüben konnte, hatte Glück. Vor 15, 20 Jahren erhielt Hotelplan ohne Inserateschaltung jährlich Hunderte von Blindbewerbungen. Es wurden von Oktober bis Dezember Rekrutierungen von bis zu hundert Leuten durchgeführt. Die Reiseleiter-Seminare waren so beliebt, dass die Teilnehmer gezielt ausgewählt werden konnten. Ein Reiseleiter musste nicht nur sprachbegabt sein, sondern auch sehr selbstständig arbeiten können, er musste oft aufgrund des gesunden Menschenverstandes entscheiden. Von kleinen Reklamationen, über Flugverspätungen von mehreren Stunden, bis zu schweren Erkrankungen eines Kunden: Jedes Problem musste souverän gelöst werden. Was ein Reiseleiter in einem halben Jahr erlebte, widerfuhr einem in einem anderen Job vielleicht in zwei Jahren.

TRAUMJOB REISELEITER HEUTE In dieser Beziehung hat sich nicht viel geändert. Auch heute noch muss die Reiseleitung auf alle Eventualitäten die passende Lösung finden. Auch wenn die Reiseleiter-Seminare so praxisbezogen wie möglich aufgebaut

sind, können immer wieder Situationen entstehen, die in der Ausbildung nicht geübt werden konnten. Marcel Buchmüller: «Im Endeffekt ist es ein klassischer «learning by doing»-Job.» Oft ist man auch auf sich selbst gestellt. Während beispielsweise 1987 noch sechs Reiseleiter in Kos stationiert waren, sind es heute noch zwei. Dieses Beispiel zeigt auch, dass die Anzahl an Stellen massiv abgenommen hat. Aber nicht nur das: Auch die Arbeit an und für sich hat sich geändert. Heute ist mehr Individualismus angesagt, der Kunde ist inzwischen viel reisegewandter. Der Feriengast 2010 benötigt eine andere Betreuung als der Feriengast vor 30 Jahren. Dies ist auch der Grund, warum vor rund fünf Jahren die wöchentlichen «Sprechstunden» abgeschafft wurden. Marcel Buchmüller erklärt: «Der Geschäftsmann, der auf die Malediven in die Ferien reist, erwartet nicht von der Hostess, dass sie ihn zum Welcome-Cocktail am nächsten Tag einlädt, um über die Insel zu informieren. Er möchte freundlich am Flughafen empfangen werden, der Transfer ins Hotel muss reibungslos klappen und er muss wissen, wo die Reiseleiterin in Notfällen zu erreichen ist.»


JUBILÄUMSAUSGABE 29. April 2010

Dieses veränderte Betreuungsbedürfnis bedingt aber auch, dass die Reiseleitung rund um die Uhr auf Abruf bereit steht. Während der Reiseleiter früher stundenlang im Hotel ausharren musste, kann er sich heute seine Zeit zwar besser einteilen, ist aber handkehrum 24 Stunden «on duty». Der Kunde nimmt die Dienstleistung Reiseleitung in der Regel nur in Anspruch, wenn er sie tatsächlich benötigt. Grundsätzlich ist der Gast von heute selbstständiger und wendet sich mit seinen Anliegen meist zunächst ans Hotel. Erst wenn sich ein Problem nicht lösen lässt, wird die Reiseleitung eingeschaltet. Dann erwartet der Kunde aber, dass innert nützlicher Frist eine Lösung gefunden wird. Es muss effizient und lösungsorientiert gearbeitet werden, egal um welche Destination es sich handelt. Doch glücklicherweise ist der Schweizer ein angenehmer Gast, der nur in ganz dringenden Fällen mitten in der Nacht zum Telefon greift. Teilweise wird gar nicht mehr nach einer Schweizer Reiseleitung verlangt. Die Hotels übernehmen gewisse Aufgaben, die früher dem Reiseleiter zufielen, und auch die Länder selber haben sich weiter entwickelt. Die lokalen Agenturen bilden heute Guides aus, die verschiedene Sprachen sprechen und denen man problemlos die Kunden anvertrauen kann. Die Motivation, Reiseleiter zu werden, hat sich ebenfalls geändert. Früher ging es darum, die Welt zu entdecken. Reiseleiter waren Globetrotter und Abenteurer, die Herausforderungen suchten. Die Länder wurden teilweise erst nach und nach touristisch erschlossen und der Reiseleiter konnte sich als Entdecker fühlen und seine Gäste in die Geheimnisse des Landes einweihen. Wer heute das ReiseleiterSeminar absolviert, verbrachte bereits seine Ferien in exotischen Ländern oder hat nach Abschluss seiner Lehre gar eine Weltreise unternommen. Heute ist der Aspekt, Lebenserfahrung zu sammeln, wichtiger als das Entdeckertum. Marcel Buchmüller erinnert sich an seine Anfangszeit: «Nach Abschluss des Reiseleiter-Seminars vor rund 30

BERUF REISELEITER Jahren, wurde mir Marokko als Destination zugeteilt. Wir boten dort Rundreisen mit Landrover und Zelt an. Mit zehn bis zwölf jungen Kunden fuhren wir mit den Geländewagen und Zelt von Oase zu Oase. Abends mussten alle anpacken und die Zelte aufbauen. Fünf von sieben Mal gab es Lammfleisch und Bohnen zu essen und mittags bereiteten wir auf der Kühlerhaube jeweils Thonsalat zu. Die erste Reise sollte eigentlich von einem lokalen Guide namens Mohammed begleitet werden. Als ich aber mit meiner Gruppe beim vereinbarten Treffpunkt eintraf, sah ich zwar die Landrover, aber keinen Mohammed. Ich fragte einen der Fahrer, wo dieser den stecke und bekam die Antwort: «Il est malade» und es gebe keine Stellvertretung. Doch zum Glück kannten ja die Chauffeure den Weg und meine erste Rundreise ging reibungslos und ohne weitere Pannen über die Runden.»

DESTINATION

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Auch die Farben der Uniform änderte sich im Laufe der Zeit – von Rot über Orange wieder zurück zu Rot.

Auch früher blieb den Reiseleitern durchaus noch Zeit für entspannte Momente.

DIE TOURISTISCHE ENTWICKLUNG VON MALLORCA Nach einem ersten Touristenansturm zwischen 1920 bis 1930 zählte Mallorca 1935 bereits 50’000 Übernachtungen, war aber vorwiegend noch von der Landwirtschaft geprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte ein Bauboom ein, der 1960 im Bau des Flughafens auf Palma gipfelte. Mehr und mehr entdecken die Europäer – darunter zunächst die Engländer, später dann die Deutschen – die wunderschöne Insel mit dem milden Klima. Hotelburgen schossen in die Höhe, Baurestriktionen gab es noch keine. 1972 reisten bereits 2,8 Millionen Touristen auf die Balearen-Insel, 1992 waren es 7,5 Millionen, der Ballermann-Tourismus prägte die grösste der Baleareninsel. Heute wartet Mallorca mit einem topmodernen Flughafen auf, der 1997 eröffnet wurde und der das enorme Gästevolumen von rund 9 Millionen Besuchern aufnehmen kann. Täglich starten und landen bis zu 1000 Flugzeuge am Flughafen in Palma.

Mallorca leidet heute noch unter den Folgen seiner planlos verlaufenden rasanten Tourismusentwicklung. Erst Mitte der 1980er Jahre versuchte das Tourismusministerium erstmalig, mit Restriktionen die touristische Bebauung zu reglementieren. «Naturschutz» und «Qualitätstourismus» sind seit den 90er Jahren die neuen Leitmotive der Tourismuspolitik, die eine finanzkräftige Klientel auf die Insel bringen soll, um so auf die enorme Gästepräsenz aus dem billigen Massentourismus verzichten zu können. Heute hat man verstanden, dass man das eine nicht durch das andere ersetzen kann und versucht nun, beide Segmente zu bedienen. Die grossen Hotels entsprechen heute mindestens der Drei-Sterne-Kategorie und sprechen den gemässigten Massentourismus an, kleine Boutiquehotels und charmante Fincas zielen auf den Individualtourismus ab.


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DESTINATION

INSIDERTIPPS

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29. April 2010

Packeis und Pinguine

Markus Hofer, Filialleiter von Hotelplan Luzern, erzählt von den Highlights seiner Antarktisreisen. Nathalie de Regt Da ich sehr gerne fotografiere, entschloss ich mich vor acht Jahren, die Antarktis zu bereisen. Trotz schlechtem Wetter war ich von den gewaltigen Naturschönheiten, insbesondere den riesigen Eisbergen, dem Geschnatter der x-tausenden von Pinguinen, der Ruhe, der frischen und gesunden Luft begeistert, so dass ich in der Zwischenzeit schon 5 Mal eine Reise zum Weissen Kontinent buchte. Für mich ist die reizvollste Zeit der November. Meistens sieht man in dieser Saison noch Treibeis, was äusserst spannend ist. Zudem sind dann noch wenige Schiffe unterwegs, was bei den Landgängen vorteilhaft sein kann. Der Nachteil ist aber das eher unbeständige Wetter und erst Ende Dezember/Anfang Januar kann

man Jungtiere sehen, was sicher ein einmaliges Erlebnis ist.

FÜR MICH GEHÖRT zu jeder klassischen Antarktisreise Südgeorgien. BeMarkus Hofer sonders eine oder mehrere Anlandungen bei Salisbury Plain, St. Andrews Bay oder Gold Harbour, wo der Antarktistourist die grossen Königspinguinen Kolonien von 200 000 bis über 400 000 Tiere sieht, ist bereits überwältigend. Dazu kommen die grossen Populationen von See-Elefanten, Seehunden, Esels-, Zügel- und Macaroni-Pinguinen oder auch die vielen verschiedenen Vogelarten, vor allem die Wanderalbatrosse, die vom Aussterben bedroht sind. Das Antarktis-Museum bei Grytviken ist ein Besuch wert, das über die Geschichte des Walfangs sowie über die heldenhaften Reisen von diversen

Antarktis-Expeditionen um die Jahrhundertwende informiert. Bei der Weiterfahrt zu den South Orkney Inseln sieht man unzählige Tafeleisberge, die vom Schelfeis der Weddel See abgebrochen sind. Bei der letzten Fahrt in die Antarktis sah ich Hunderte von diesen gigantischen Eiskolossen. Das war wirklich einzigartig und erlebte ich vorher noch nie. Den grössten Eisberg, den ich aber je sah, war der B15-K in der Ross See (südlich von Australien/Neuseeland) mit einer Länge von Luzern bis Zürich, 5 km Breite, 200 m Höhe und über 400 Millionen Tonnen schwer. Aktuell ist dieser Gigant bei der deutschen Forschungsstation Neumayer III zu bestaunen.

wollten sich dieses Schauspiel nicht entgehen lassen. Für mich war dies der unvergesslichste Antarktis-Moment! Zudem sind die Helikopter-Flüge über die Eismassen, die bei einer Reise mit der Kapitan Khlebnikov enthalten sind, ein unbeschreibliches Erlebnis. Auch imponierte mir der Besuch der geschützten Subantarktischen Inseln Snares, Campell und Enderby, die alle zu Neuseeland gehören. Die Besucherzahl pro Jahr ist streng limitiert und bewegt sich zwischen 300 und 400 Personen. Das macht diese Inseln extrem reizvoll, weit weg von den Touristenströmen. Viele verschiedene Vogelarten können auf diesen drei Inseln bestaunt werden.

DIE ULTIMATIVSTE REISE stellte für mich die Fahrt in die Ross See mit dem Eisbrecher Kapitan Khlebnikov dar. Es war die Reise zu den Kaiserpinguinen bei Cape Washington. Unvergesslich war der Sonnenaufgang morgens um 3 Uhr. Nur fünf «verrückte» Fotografen

ICH KANN EINE Antarktisreise nur jedem wärmstens ans Herz legen. Wer einmal all die Schönheiten der Antarktis hautnah erleben durfte, leidet danach meistens an einen «Wiederholungsvirus» und plant baldmöglichst seine nächste Reise dorthin.

FASZINIERENDES PEKING Nach Anfangsschwierigkeiten wurde Claudia Widmer, stellvertretende Filialleiterin von Hotelplan Rorschach, zum Peking-Fan. 1990 reiste ich, von Hongkong kommend, zum ersten Mal nach Peking. Die Städte hätten nicht gegensätzlicher sein können: das pulsierende Hongkong und in Peking sah ich nur Fahrräder. Die Stadt gefiel mir gar nicht und ich absolvierte das übliche Touristenprogramm, um möglichst rasch wieder nach Hongkong zurückfliegen zu können. Das spannendste Erlebnis meiner fünf Tage in Peking war die Reise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Badaling zur Chinesischen Mauer. Doch trotz allem faszinierte mich dieses China mit seinen öffentlichen Spucknäpfen und all den unbekannten Kleinigkeiten.

Das Schicksal wollte es, dass ich sechs Jahre später für zwei Monate als Reiseleiterin nach Peking zurückkehrte. Ich hatte mit lokalen Führern zu tun, die immer wieder versuchten, mich übers Ohr zu hauen. Die handgeschriebenen Bordkarten waren auf Chinesisch, so dass ich keine Ahnung Claudia Widmer hatte, ob ich den Passagieren die richtigen Plätze zuwies. Ich lernte chinesische Dumplings herzustellen, welche die Chinesen zum Frühstück essen. Ich besuchte die chinesischen Märkte und wurde verrückt nach dem Möbelmarkt. Wie alle Ausländer kaufte ich mir eine Kommode, die heute wohl irgendwo in Australien steht, denn sie kam nie in der Schweiz an.

Ich war nun so begeistert von Peking, dass ich um einen zweiten Einsatz bat. Doch Peking hatte sich verändert. Die Stadt bereitete sich auf die Olympiade vor. Die Spucknäpfe im Sommerpalast waren verschwunden, Spaziergänge durch die Hutongs (Altstadt) waren nicht mehr möglich, da das Quartier abgerissen worden war. Die öffentlichen Märkte wurden in langweilige Hallen verbannt. Für den Besuch der Chinesischen Mauer fahre ich heute nach Jingangling. Man hat das gewaltige Bauwerk für sich und kann stundenlang, ohne Souvenirverkäufer und Touristenmassen, auf der Mauer herumklettern. Ich hoffe, auch dieses Jahr wieder ins Reich der Mitte und nach Peking reisen zu können. Das Land verändert sich so schnell, dass jede Reise wieder neue faszinierende Eindrücke verspricht. Ich kann Peking jedem als eindrückliches Erlebnis ermpfehlen. NDR


Welches Lied dürfen wir singen? Happy birthday to you... O du Fröhliche… Ewigi Liebi… Wir gratulieren unserer Schwester herzlich zum 75 jährigen Jubiläum und wünschen allen HotelplanMitarbeiterinnen und Mitarbeitern nur das Beste. Zu diesem Anlass schenkt Eurocentres allen Hotelplan-Kundinnen und Kunden, welche vom 24. April bis zum 30. April 2010 in ihrer Hotelplan-Filiale einen Eurocentres-Sprachaufenthalt buchen, CHF 75 Reduktion auf den Rechnungsbetrag.

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FOKUS

DR. DAVID BOSSHART

JUBILÄUMSAUSGABE

29. April 2010

«Der Gast wird in Zukunft Teil des Angebotes» Dr. David Bosshart, CEO des Gottlieb Duttweiler Instituts, über die Entwicklungen im Reisemarkt, wie sich das Reisen ändern wird und wo die Chancen für die Schweiz liegen. Nathalie de Regt Zunächst ein Blick zurück: Welche Entwicklungen haben den Tourismus in den letzten 75 Jahren wesentlich beeinflusst? Alles, was den Mensch betrifft, hat sich im Laufe der Jahre kaum verändert. Die Motive, weshalb man verreist, sind immer noch dieselben. Der Mensch sucht das Abenteuer, die Abwechslung, das Spezielle, er will Beziehungen knüpfen, Fremdes kennen lernen. Was sich aber dramatisch verändert hat, ist die Mobilität. Früher war eine Reise anzutreten, ein grösseres Ereignis im Leben. Vielfach dauerte die Reise lange, war beschwerlich und man hatte keine Ahnung, wann man ankommt und was einen dort erwartet. Die grösste Revolution war wahrscheinlich die Entwicklung des Ford T-Modells als Beginn der Automobilität. Dadurch erlebte das individuelle Reisen einen grossen Aufschwung. Ein weiterer wichtiger Faktor, der den Reisemarkt beeinflusst hat, war das Aufkommen der Billigfluglinien. Airlines wie Ryanair, Easyjet, Germanwings oder Air Berlin haben das kurzfristige Reisen, das billige Reisen salonfähig gemacht, verknüpft mit der Interneterfahrung: Ein Klick und ich bin im Netz, ein weiterer Klick und ich

kann bereits buchen, was ich möchte. Diese Entwicklung bewirkte ein viel grösseres Preisbewusstsein beim Kunden. Er begann die Preise bei den Pauschalreisen zu hinterfragen, da er nun wusste, wie teuer bzw. günstig ein Flug von A nach B war. Auch realisierte er, dass er sich mit einem günstigen Flug dafür ein teureres Hotel leisten kann. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Wandel von körperlicher Arbeit zu vermehrter Kopfarbeit. Der mentale Stress verlangt nach Wellness, mentaler Fitness, nach Erholung. Der Markt spaltet sich in einen Massenmarkt und einen Premiummarkt: oben die differenzierten und spezialisierten Wünsche mit vielen Dienstleistungen, unten die «Basics» mit den vier S: Sonne, Sex, Schlafen und Surgery. Das heisst, ich will Wärme, ich möchte Beziehungen knüpfen und ich möchte vor allem schlafen, weil ich gestresst bin. Und Surgery heisst, ich will etwas für die Schönheit tun und lasse es mir bei Massagen gut gehen. Mit diesen vier Faktoren kann man spielen, die Gewichtung variiert bei jedem einzelnen. Wie reiste der Mensch vor 75 Jahren, wie reist er heute? Vor 75 Jahren war man viel mehr auf Informationen angewiesen, die man nicht überprüfen konnte, der Anbieter

Bosshart: «Es gibt sehr viele Faktoren, die der Tourismus selbst nicht beeinflussen kann, die aber sehr wichtig sind.»

hatte eine sehr starke Position inne. Nehmen wir das Beispiel Swissair: die Swissair war ein Monument, eine nationale Institution, die höchste Wertschätzung genoss und zu der alle hoch blickten. Als das Fliegen mehr und mehr zur Gewohnheit wurde, begann der Reisende, die Preise der einzelnen Anbieter zu vergleichen. Der Stellenwert der Reiseanbieter nahm wie bei allen Massenkonsumgütern ab. Es musste viel in Werbung investiert werden, um zu einer Marke zu werden und das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Die modernen Reiseanbieter müssen heute darum kämpfen, im Markt noch wahr genommen zu werden. Reisen ist zur Normalität geworden, man hat sich daran gewöhnt. Auch wenn ich ein bescheidenes Einkommen habe, fühle ich mich zumindest im Recht, mindestens einmal im Jahr zwei Wochen in die Ferien zu fahren. Als Gottlieb Duttweiler Hotelplan ins Leben rief, musste er quasi noch mit der Brechstange den Menschen klar machen, dass Ferien für alle möglich sein sollten. Auch das Gefühl für Distanzen hat abgenommen. Vor 60, 70 Jahren war eine Reise nach Bern eine halbe Weltreise, eine Reise ins Tessin ein Jahrzehntereignis. Heute fliegt man schnell nach Mallorca, Dubai oder Australien und denkt sich nichts dabei. In die Zukunft geblickt: Wie wird man in 75 Jahren reisen? Das hängt sehr stark von der Technologieentwicklung ab. Heute versucht der Anbieter, dem Kunden die relevanten Informationen aufgrund seiner «History» zu vermitteln. Mit Hilfe der

Daten, die der Anbieter in Zusammenarbeit mit Google, Facebook oder Ähnliches erhält, kann er ermitteln, welche spezifischen Wünsche der Kunde hat. In Zukunft werden Kunden und Anbieter gemeinsam neue Angebote entdecken. Ein zweiter wichtiger Faktor ist der soziale. Man möchte die wertvolle Zeit, die man sich für die Ferien nimmt, mit Gleichgesinnten verbringen. Die Frage wird nicht mehr in erster Linie sein, wohin die Reise geht, sondern wie und mit wem gebucht wird. Man kann also davon ausgehen, dass der Gast in Zukunft noch viel mehr Teil des Angebotes wird. Ich will nur unter Leuten sein, die eher so sind wie ich. Zudem kann ich mich mit Gleichgesinnten vor der Buchung kurzschliessen und einen Mengenrabatt fordern: wenn drei Paare, die sich über Facebook kennen gelernt haben, dieselbe Destination anwählen wollen, liegt was drin. Welche weiteren Faktoren werden den Reisemarkt beeinflussen? Es gibt sehr viele Faktoren, die der Tourismus selbst nicht beeinflussen kann, die aber sehr wichtig sind, wie zum Beispiel die ökonomische Situation. Man denke beispielsweise an einige beliebte Feriendestinationen wie Spanien, Italien oder Griechenland, die wirtschaftlich nicht gut da stehen. Wie lange werden diese Länder der Währungsunion noch angehören? Wenn sie austreten, werden die Angebote sehr schnell billiger. Das wird kurzfristig einen Schub im Tourismus auslösen. Aber sicherlich wird es entscheidend sein, wie es in diesen Ländern wirtschaftlich weiter gehen wird.


JUBILÄUMSAUSGABE 29. April 2010

DR. DAVID BOSSHART

GOTTLIEB DUTTWEILER INSTITUT 1962, kurz vor seinem Tod, legte Gottlieb Duttweiler den Grundstein zur «Errichtung eines internationalen Lehr- und Forschungsinstituts», wie es in der Stiftungsurkunde heisst, und gründete damit den ersten Think Tank der Schweiz. Dr. David Bosshart ist CEO des Gottlieb Duttweiler Instituts in Rüschlikon, einer Institution für freie Forschung, für die Verbindung von Wirtschaft und Gesellschaft und für den Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Die Forschungsabteilung des Instituts beobachtet, untersucht und analysiert weltweit branchenübergreifende Entwicklungen und leitet daraus Megatrends und Gegentrends ab.

Die Frage, wohin sich China und Indien entwickeln werden, kann nicht schlüssig beantwortet werden. Wenn die Flugpreise weiterhin relativ tief sind, werden diese Länder alles daran setzen, sich als Tourismusdestination zu positionieren. Eine weitere «Black Box» ist der Bereich der Ökologie. Und auch den Terror kann man nicht voraussagen. Es genügt ein idiotischer Anschlag und schon ist der Tourismus lahm gelegt. Man denke beispielsweise an 9/11. Dieser eine Anschlag hat die gesamte Tourismusindustrie verändert. Aufgrund der Sicherheitsmassnahmen muss ich die Schuhe ausziehen und diese Plastiktütchen benutzen. Das ganze Sicherheitssystem reagiert auf einen Anschlag irrational und man kann nicht mehr nachvollziehen, welchen Nutzen diese aufwändigen Massnahmen eigentlich haben. Die Technologie wird schneller, billiger und einfacher. Niemand kann sagen, wie die Vereinfachung der Buchungsprozesse oder «Augmented Reality» die Menschen beeinflussen wird. Es kann sein, dass Daten reguliert werden und die Privatsphäre der Leute mehr geschützt wird. Ich halte es aber für realistischer – das sieht man auch

bereits bei der jüngeren Generation –, dass man seine Daten frei gibt, dafür aber eine gleichwertige Gegenleistung verlangt. Das ganze Datenmanagement wird auf einer neuen Komplexitätsstufe statt finden. Werden Reisen in Zukunft grundsätzlich eher an Bedeutung zu- oder abnehmen? Das ist unter anderem eine Frage der Konjunktur. Man muss klar zwischen dem Geschäftsreisen- und dem Ferienreisensegment unterscheiden. Nach 9/11 war man der Meinung, dass sich das ganze Reiseverhalten komplett verändern wird. Dies trifft nicht zu, weil die Welt immer globaler wird. Alle wichtigen Entscheidungen und Sitzungen müssen von Angesicht zu Angesicht getätigt und können nicht über Internet vorgenommen werden. Sobald sich die Situation wieder normalisiert, sind die Flugzeuge wieder voll. Gleichzeitig profitieren die Billigflieger. Diese waren in den letzten 15 Jahren nach jeder Krise die Gewinner. Das wiederum belebt den Wettbewerb und hat zur Folge, dass der Service bei den Nationalcarriers in vielen Bereichen verbessert wird.

Grundsätzlich glaube ich nicht, dass die Leute weniger reisen werden. Weil sie leichter zu Informationen gelangen, wird der Ort, wohin sie reisen, rascher wechseln. Das Phänomen, das man eventuell noch von den Eltern kennt, nämlich dass man immer an den gleichen Ort fährt, wird stark an Bedeutung abnehmen. Die Volatilität wird generell im Reisebereich stark zunehmen. Aber da wir älter werden, werden wir auch eher ängstlicher. Wir werden von der Mentalität her vermutlich nicht mehr die grossen Träume haben, sondern wir möchten schöne Momente im Leben, die wir in unserer Erinnerung gespeichert haben, wiederholen. An Orte, die man einmal besucht hat, kehrt man vielleicht zwanzig Jahre später wieder zurück. In den kommenden unsicheren Jahren werden viele Menschen sehr stark in einer idealisierten Vergangenheit leben. Doch dort, wo es früher schön und ruhig war, ist es heute hektischer und turbulenter. Das heisst, für die älteren Leute wird die Sicherheit einen ganz wesentlichen Faktor darstellen. Man geht an keinen Ort, der potenziell gefährlich ist. Ausser ich biete ein Nischenprodukt an und organisiere Reisen für Waghalsige, die den Nervenkitzel einer Kriegszone suchen. Sicherheit bezieht sich übrigens auch auf die natürlichen Ressourcen wie Wasser, Luft, Boden. Was den Menschen heute noch wenig bewusst ist, wird in den nächsten 20, 30 Jahre dramatisch an Bedeutung gewinnen. Mit mehr Naturkatastrophen kommt automatisch das Bewusstsein, dass auch die Natur nicht ein gesicherter Faktor ist. Alles, was in dieser Hinsicht knapper wird wie unverbaubare Lagen, Seesicht, gute Luft, Wald, sogenannte Ursprungswerte, wird als Knappheitsfaktor mehr wahrgenommen und wird in Zukunft vermehrt kapitalisiert werden. Wohin wird der Tourist der Zukunft reisen? Wenn jemand nicht viel Wert auf Echtheit legt, kann er in eine Destination reisen, die alles künstlich anbietet. Virtuelle Erlebnisse werden eine Alternative sein. Ich fliege also nach Dubai, um Ski zu fahren, oder ich besuche ein

FOKUS

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Einkaufszentrum und buche dort ein Relax-Treatment. Es ist eine geschlossene Welt, die eine gewisse Sicherheit bietet und wo die Kosten überschaubar sind. Das Virtuelle wird in einer Welt, die unsicherer und ungewisser wird und unter Kostendruck steht, eine gute Zukunft haben. Und im Gegensatz dazu gibt es jene, die das Ursprüngliche suchen. Hier liegt die Chance der Schweiz. Auf einer kleinen Fläche haben wir die Möglichkeit, das dichteste Erlebnisprogramm mit hoher Qualität anzubieten. Wir haben Berge und Seen, wir können mediterranes Klima, aber auch ein urbanes Gefühl bieten – zumindest in Zürich und Genf. Diese Vielfalt und auch das Naturerlebnis in so kurzer Distanz ist das Privileg der Schweiz. Es macht keinen Sinn, Kongresszentren mit 10 000 Plätzen zu bauen oder Dubai oder Las Vegas zu kopieren. Wir müssen alles daran setzen, dass wir unsere Werte wie Rechtssicherheit, intakte Natur, einigermassen freundliche Leute, Ökologie und grüne Technologien bewahren können. Wie kann die Tourismusbranche darauf regieren? Zwischen 40 und 50 Prozent des globalen Tourismus findet heute noch in Westeuropa statt. Je mehr die Bevölkerung von Ländern wie Indien, Russland, China zu reisen beginnt, desto mehr wird der Kampf um den Tourist zunehmen. Der Servicebereich wird bei uns die grosse Herausforderung sein. Wie weit es überhaupt noch Reiseanbieter braucht, ist die zweite Frage. Wenn das Buchen immer einfacher, die Kostensituation transparenter wird, kann man davon ausgehen, dass diejenigen, die einen guten Service bieten, bessere Chancen haben, als diejenigen, die damit rechnen müssen, dass sie von den Technologieentwicklungen wegrationalisiert werden. Es braucht die guten Leute, die eine ausgezeichnete Dienstleistung bieten, die vor Ort über die guten Guides verfügen und die eine gute Beratung bieten. Diese Punkte werden an Bedeutung zunehmen wie auch die Technologie parallel immer wichtiger wird.


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FOKUS

REISEN VOR 75 JAHREN

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29. April 2010

«Normandie» erringt das Blaue Band Nur vier Tage und drei Stunden benötigt die «Normandie» von Le Havre nach New York. Nathalie de Regt Am 29. Mai 1935 sticht der Passagierdampfer «Normandie»für seine Jungfernfahrt in See. Nur vier Tage und drei Stunden benötigt das Schiff für die Strecke von Le Havre nach New York und erringt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 29,98 Knoten (rund 55 km/h) die symbolische Trophäe für die schnellste Atlantiküberquerung, das «Blaue Band». Auch die Rückreise wurde zu einer Rekordfahrt. Cherbourg wird bei einem Mittel von 30,31 Knoten nach 4 Tagen, 3 Stunden und 25 Minuten erreicht.

MIT EINER LÄNGE VON 313,58 Metern und einer Tonnage von 79’280 Bruttoregistertonnen ist die «Normandie»zu der Zeit das grösste Passagierschiff der Welt. Auch das überaus elegante äussere Erscheinungsbild der «Normandie»setzt neue Massstäbe in Bezug auf die Gestaltung von Passagierschiffen, so dass sie noch heute als einer der schönsten Liner überhaupt angesehen wird. Auf dem Achterschiff waren die Passagierdecks terrassenförmig angelegt, damit alle Passagiere – ungeachtet ihrer Klasse – einen freien Blick auf das Meer geniessen können. Auch die im Art-Deco-Stil gehaltene Innenausstattung für insgesamt 1972 Passagiere ist aufsehenerregend, insbesondere der 90 Meter lange, lichtdurchflutete Speisesaal des Schiffes, in dem 1000 Passagiere gleichzeitig die Mahlzeit einnehmen können. DIE ELEGANZ UND DIE VIELZAHL an Innovationen, die die «Normandie» zu

Der Luxusliner «Normandie» verlässt den Heimathafen Le Havre, um sich auf den Weg nach New York zu machen.

bieten hatte, machen das Schiff umgehend zu einem der beliebtesten Liner auf der Atlantikroute. Neben einem Aussenstranddeck gibt es auch ein überdachtes Schwimmbad für die Passagiere der besonders luxuriösen ersten Klasse.

«Fliegender Kölner» mit Rekordfahrt

DAS «BLAUE BAND» GEHT zurück auf einen blauen Wimpel, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts von einer britischen Reederei für Segelschiffe gestiftet wurde, die zwischen Australien und Grossbritannien verkehrten. Im Jahre 1838 wurde die Auszeichnung zum ersten Mal vergeben. Nach dem Reglement ist die Fahrzeit zwischen Bishop’s Rock auf den britischen Scilly-Inseln und dem Ambrose-Leuchtfeuer vor New York entscheidend.

Am 1. Juli 1935 verlässt der neue Schnelltriebwagen FDT 15 den Kölner Hauptbahnhof zu seiner ersten planmässigen Fahrt nach Berlin. Fünfeinhalb Stunden später erreicht der «Fliegende Kölner» sein Ziel, den Bahnhof Friedrichstrasse in Berlin. Die «fahrplanmässige» Höchstgeschwindigkeit des Zuges, der pünktlich zum 100. Jubiläum der Reichsbahn auf der 580 km langen Strecke eingesetzt wird, beträgt 132 km/h. NDR

INBEGRIFF FÜR SICHERHEIT, ROBUSTHEIT UND WIRTSCHAFTLICHKEIT Es ist der 17. Dezember 1935, als die zweimotorige «DST» (Douglas Sleeper Transport) zu ihrem ersten Flug startet. Das Flugzeug wird im Auftrag der American Airlines entwickelt, um den Passagieren zu ermöglichen, während des Fluges zu schlafen, und mit 15 Schlafkabinen ausgestattet. Die normale Ausführung mit 28 Sitzplätzen, später mit 35 Sitzplätzen, wird unter der Bezeichnung «DC-3» zu einem der erfolgreichsten Flugzeuge der Welt. Die DC-3 zeichnet sich vor allem durch Sicherheit, Robustheit und hohe Wirtschaftlichkeit aus. Das Flugzeug des 1920 von D. W. Douglas gegründeten US-amerikanischen Flugzeugkonzerns Douglas Aircraft Co. ist seinen Konkurrenzmodellen mit einer Fluggeschwindigkeit von 290 km/h weit überlegen. Die Maschine geht 1936 in Serienproduktion. 1939 hat sie einen Anteil von 90 Prozent am Weltluftverkehr. Seit Beginn der 30er Jahre zeigt sich ein deutlicher Aufschwung des zivilen Luftverkehrs. Zwischen den europäischen und amerikanischen Fluggesellschaften besteht ein harter Konkurrenzkampf. Als Geburtsstunde der modernen Luftfahrt gilt das Erscheinen der Boeing 247, die am 8.2.1933 vorgestellt wurde. Mit seiner Stromlinienform, den niedrigen Betriebskosten und den guten Flugleistungen stellte das Flugzeug damals alle Konkurrenzmodelle in den Schatten. Schon mit dem Bau der DC-1, die im Juli 1933 in die Lüfte ging, übertraf Douglas die Boeing 247. 1934 folgte die DC-2, die ihre endgültige Version in der erfolgreichen DC-3 findet. NDR


JUBILÄUMSAUSGABE 29. April 2010

REISEN IN 75 JAHREN

FOKUS

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Fantasiereisen im Jahr 2085 Zwei Kinder sowie Radio- und TV-Moderator Röbi Koller lassen ihre Fantasie spielen. Sie erzählen, wie sie in 75 Jahren reisen werden.

Schwebende Autos und schnelle Schiffe

Dylan, 10 Jahre, träumt von einer Reise mit seinem Galactic Enforcer.

Mein Opa war Pilot und mein Vater ist es auch, mein Opa flog noch Passagiere mit Propellerflugzeugen, aber mein Vater fliegt heute Nachmittag mit der ganz neuen Boeing 787 nach Punta Cana. Wenn man sieht, was in den letzten 75 Jahren alles passiert ist, was, denke ich, wird in den nächsten 75 Jahren noch alles passieren? Ich glaube, dass Autos schweben werden wie der Land Speeder von Luke Skywalker. Ich war letztes Jahr auf einem Kreuzfahrtschiff in den Ferien. Kreuzfahrtschiffe werden noch cooler, stromlinienförmig wie ein Patrouillenschiff der Marine und viel schneller. Auch bin ich einmal mit dem TGV gefahren, der bereits sehr schnell ist, aber davon werden in Zukunft noch viel mehr kommen, so dass man von einem Dorf zum nächsten gezoomt wird. «Beamen» wie bei Raumschiff Enterprise oder sich über grosse

Abstände bewegen, indem man einen Gegenstand festhält wie bei Harry Potter – das glaube ich weniger. Zudem scheint mir das keine gemütliche Art zu reisen. Ich würde gerne mit meiner Familie zusammen in einem Raumschiff wie meinen Galactic Enforcer reisen wollen, wenn wir in die Ferien fahren. Das muss nicht unbedingt zu einem anderen Planeten sein, die sehen so langweilig aus, aber so kommt man schneller von einem Kontinent zum anderen, Australien und Asien oder so. Selber will ich übrigens nicht Pilot werden, sondern Lego-Designer … oder vielleicht doch Pilot? Nein, Tierpfleger.

Ich stelle mir vor, dass ich in 75 Jahren im Reisebüro einen Reise-PAD kaufen kann. Ich kann auf dem PAD aussuchen, wohin ich fliegen will. Ich kann meine Ferienwohnung oder das Hotel sehen und sobald ich das berühre, fliege ich in einer Art Blatterä sofort dorthin. Wichtig ist dann, dass man den Koffer vorher gepackt hat. Aber der Koffer wird auch nur so klein wie ein PAD sein. Dieses Koffer-PAD kann ich kaufen und es dann mit meinen Kleidern auffüllen. Ich muss die Kleider mit dem Touch-Pen berühren und dann das Koffer-PAD berühren und alles ist im Koffer. Wenn ich ganz viel Geld habe, kann ich mir eine Reise auf den Mond aussuchen. Auf den Mond fliegt man dann mit einer Rakete, nicht in der Blatterä. Oder eine Reise durch die Erde hindurch. Das ist dann die teuerste Reise, die es je gegeben hat. Man muss ganz spezielle Kleider haben und eine Art Erd-

Rakete, die nicht verbrennt, weil es in der Erde so heiss ist. Das wäre mega cool.

Letztes Jahr haben wir Ferien in der Karibik gemacht. Kuba – massgeschneidert. Wir wählten das Jahr 2010 (Castro noch im Amt), Temperatur und Luftfeuchtigkeit sommerlich (28 bis 32 Grad), Fünfsternehotel (mit Vollpension) und klickten ein paar kulturelle Anlässe an (Höhepunkt: Buena Vista Oldies Club). Die Anreise war problemlos. Man fährt mit der Bahn bequem nach Rümlang, wo das riesige Hotelplan Cyber Resort von weitem zu sehen ist. Wir bezogen unsere Box und klickten uns mit der Fernbedienung durch das Menü: Am Strand liegen – durch Havanna flanieren – Nachtessen im kubanischen Restaurant und so weiter. Die Illusion ist perfekt. Die 360° Leinwand lässt einen eintauchen in die sommerliche Karibik. Vom Meer her weht eine leichte Brise, der Boden wird wahlweise mit feinem Sand bedeckt, oder man geht auf dem Laufband, während die Häuser an einem vorüberziehen. Gut, das Tauchbecken könnte grösser sein. Auf 4x4 Metern fühlt man sich nur mit viel Fantasie wie im richtigen Ozean. Aber

immerhin: Es gibt Fische, Algen und im Programm «Action plus» auch Seeigel! Wenn das einheimische Personal das Essen serviert, spürt man den typisch kubanischen Menschenschlag. Dieses Temperament, diese Lebensfreude! Man freut sich über die lockere Ferienstimmung, vorausgesetzt, man erwischt ein gutes Cast. Bei Zweitbesetzungen werden ab und zu Fernsehmoderatoren als Laiendarsteller eingesetzt. Die Mädels aus der Sendung «Promis&Parties» entlarven sich manchmal, weil ihre Texte irgendwie aufgesagt wirken. Vielleicht sollte man einen Versuch machen, auf die in ihren Brillen integrierten Teleprompter zu verzichten. Alles in allem waren die Ferien ein voller Erfolg. Preis-Leistung ist ganz ok, und ich habe zu meiner Frau gesagt: Kuba? Da fahren wir wieder hin!

Reisen in einer Blatterä

Bei Lisa, 11 Jahre, läuft alles über den Reise-PAD.

2085: Ferien in Cyber-Kuba

Für Radio- und Fernsehmoderator Röbi Koller, 53 Jahre, liegt Kuba ganz nah.


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KREUZWORTRÄTSEL

JUBILÄUMSAUSGABE

29. April 2010

Rätseln und gewinnen!

So nehmen Sie an der Verlosung teil: Senden Sie eine Postkarte (bitte keine Briefe) mit Lösungswort, Adresse und Telefonnummer an: Hotelplan, Marketing Services, Kreuzworträtsel TI, Sägereistrasse 20, 8152 Glattbrugg oder eine E-Mail an: marketing@hotelplan.ch Einsendeschluss ist der 12. Mai 2010. DIE GEWINNERIN ODER DER GEWINNER WIRD SCHRIFTLICH BENACHRICHTIGT. EINE ÄNDERUNG, ÜBERTRAGUNG ODER BARAUSZAHLUNG DER PREISE IST NICHT MÖGLICH. DER RECHTSWEG IST AUSGESCHLOSSEN, ÜBER DIE VERLOSUNG WIRD KEINE KORRESPONDENZ GEFÜHRT. DIE RESERVATION ERFOLGT NACH VERFÜGBARKEIT. GÜLTIG BIS 31.10.2010. HOTELPLAN SUISSE MITARBEITENDE UND IHRE ANGEHÖRIGEN SIND NICHT TEILNAHMEBERECHTIGT.

1. Preis

2. Preis

3.-10. Preis

1 Woche für 2 Personen in einem Bungalow mit Halbpension im Iberostar La Bocayna Village****, Lanzarote. Inklusive Charterflug Zürich – Lanzarote – Zürich, in Economy-Class

1 Mittelmeer-Kreuzfahrt von 7 Nächten für 2 Personen an Bord der MSC Splendida****+ oder MSC Magnifia****+. 2Bett-Aussenkabine mit Balkon, Kategorie 6. Vollpension. Nicht inklusive: An- und Abreisearrangement. Servicezuschlag

Eine kultige Hotelplan-Umhängetasche im Retro-Design.


Niemand macht mehr Schweizer gl端cklich.


Noch mehr Ferien auf den ersten Blick: Die neuen Hotelplan Ferienwelten. Übersichtlich, schnell und voller Ideen. Jetzt auch in Ihrem Reisebüro. Da beginnen die Ferien schon beim Durchblättern. November 2009 bis Oktober 2010

Asien

November 2009 bis Oktober 2010

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