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Master-Thesis
Dozierende
Prof. Annette Helle Prof. Axel Humpert Prof. Ursula Hürzeler Prof. Shadi Rhabaran Prof. Dominique Salathé Prof. Tim Seidel Prof. Susann Vécsey
Assistenz
Patrizia Wunderli
Expert*innen
Evelyn Enzmann Rolf Mühlethaler
ECTS
21
Bewertung
Projektarbeit benotet
Form
Entwicklung eines architektonischen Projekts im begleiteten Selbststudium
Living at the Green Strip
Ausgangslage
Die Stadt Bern zeichnet sich durch eine hohe Lebens- und Wohnqualität aus. Die Nähe von Wohn- und Arbeitsort, die hochqualitativen kulturellen und sozialen Einrichtungen sowie die ausgezeichneten Bildungsinstitutionen und Freizeitangebote sind Gründe für die wachsende Nachfrage nach attraktivem urbanen Lebensraum. Im Verhältnis zu seinem Arbeitsplatzangebot weist Bern jedoch vergleichsweise wenig Wohnraum aus. Mit dem Stadtentwicklungskonzept STEK 2016, das Ende 2016 vom Gemeinderat genehmigt wurde, verfolgt die Stadtverwaltung die zukunftsweisende räumliche Leitidee der «Grünen Wohn- und Arbeitsstadt».
Bis ins Jahr 2030 wird ein Bevölkerungswachstum von 12% angestrebt. Um rund 17’000 zusätzlichen Einwohnerinnen und Einwohnern Wohnraum anbieten zu können, ist eine erhöhte Wohnbautätigkeit zwingend notwendig. Die neu zu erstellenden Wohnungen sollen sich hauptsächlich auf die Verdichtungspotenziale im bestehenden Siedlungsgebiet und nur wenn nötig auf Stadterweiterungsareale verteilen. Mit einer möglichst kompakt gebauten Stadt und einem ausgewogenen Verhältnis von Siedlung und Freiraum kann die Forderung nach einem nachhaltigen Umgang mit der Ressource Land am ehesten erfüllt werden.
Um die unterschiedlichen Verdichtungspotenziale bestehender Siedlungstypen zu bestimmen, wurde eine Unterteilung in Kategorien vorgenommen, welche auf der Wechselwirkung zwischen Qualitäten und Charakteren der Quartiere basiert. Mit Fokus auf eine gebietsübergreifende Siedlungsentwicklung nach innen wurde zudem das Konzept der Chantiers als übergeordnete Strategie definiert. Die 11 verschiedenen Chantiers werden als stadplanerische und grossmassstäbliche Baustellen verstanden. Sie sind Gebiete mit wesentlichen Verdichtungs- und Aufwertungspotenzialen und spielen eine zentrale Rolle für die Entwicklung der Stadt und der Agglomeration. Daher soll ihre Entwicklung in Zusammenarbeit mit privaten Auftraggebern als städtische Projekte erfolgen.
Aufgabe
Der achte Chantier «Korridor A6-Süd» wird vor allem in Zusammenhang mit einem Rückbau der Autobahn A6 entwickelt. Obwohl dieser Chantier ein vergleichsweise langfristiges Projekt ist, sind strategische Überlegungen schon heute erwünscht.
Das Gebiet entlang der Muristrasse ist Teil des achten Chantiers. Mit dem ausgedehnten Grünraum und alten Baumbestand gehört diese Einfallsachse zur Stadt zu den räumlich markantesten Bereichen des Quartiers Kirchenfeld-Brunnadern. Hier besteht Potenzial für die Entstehung eines neuen Stadtraums mit einer höheren baulichen Dichte, integriertem Lärmschutz und einer qualitativen Aufwertung in puncto Bebauung und Freiraum. Die Entwicklungsmöglichkeiten für diesen attraktiven Standort bilden die Grundlage für die Aufgabe der Master-Thesis.
Im Bauinventar der Stadt Bern werden die bestehenden Bauten des ausgewählten Perimeters als Strukturgruppe Muristrasse bezeichnet. Sie umfasst neun entlang der Strasse und dem Grünstreifen aufgereihte Mehrfamilienhäuser. Es handelt sich dabei um zwei- und dreiteilige Reihenmietshäuser, die allesamt zwischen 1949 und 1951 erstellt wurden. Die Bauten sind parallel ausgerichtet und im langgestreckten Baufeld zwischen Mülinen- und Muristrasse schräggestellt.
Mit dem erhöhten Verkehrsaufkommen und den entsprechenden Lärmimmissionen genügt der vorhandene Baubestand nicht mehr den heutigen Anforderungen an zeitgenössischen Wohnungsbau. Darüberhinaus bestehen erhebliche Verdichtungsmöglichkeiten der Parzellen, welche sich im Eigentum von institutionellen Bauträgern befinden.
Ziel der Master-Thesis sind städtebaulich und architektonisch wertvolle Beiträge für ein zukünftiges, urbanes und grünes Wohnquartier. Der Umfang der zu entwerfenden Wohnbauten und das konzeptionelle Vorgehen mit Ersatzneubauten und / oder Verdichtungsmassnahmen im Bestand sind den Studierenden überlassen. Als Voraussetzung für eine nachhal-
tige Stadtentwicklung ist eine substanzielle Erhöhung der angebotenen Wohnfläche jedoch erforderlich.
Fragestellung
Folgende Fragen sind im Verlauf der Entwurfsarbeit zu beantworten: – Wie steht die Wohnüberbauung in Bezug zum Strassenraum, dem
Freiraum und dem Baumbestand sowie dem angrenzenden Quartier? – Welche Wohnformen und -typologien sollen angeboten werden und welche Nachbarschaften sind dafür gewünscht? – Welche Massnahmen müssen getroffen werden für einen adäquaten
Umgang mit den vorhandenen Lärmimmisionen? – Wie sieht die Materialisierung der Wohnbauten aus, wie sind sie detailliert und welcher architektonische Ausdruck wird angestrebt?
Informationsveranstaltung
Am Anfang des Semesters findet eine gemeinsame Veranstaltung mit Beiträgen zur städtebaulichen Entwicklung des Quartiers statt: Martin Weber, Projektleiter Chantier 8, Stadtplanungsamt Bern
Betreuung
Die Studierenden werden von einer Entwurfsdozentin, einem Entwurfsdozenten oder einem Entwurfsdozierendenteam ihrer Wahl sowie von den eingeladenen Expert*innen begleitet (max. 3 Stud. pro Doz.).
Expert*innen Evelyn Enzmann, Enzmann Fischer Architekten, Zürich Rolf Mühlethaler, Rolf Mühlethaler Architekt, Bern Dozierende Prof. Annette Helle Prof. Axel Humpert / Prof. Tim Seidel Prof. Ursula Hürzeler / Prof. Shadi Rahbaran Prof. Dominique Salathé Prof. Susann Vécsey
Die Wahl der Dozierenden erfolgt bis Freitag 05.03.2021 per e-mail an Bettina Knechtle (bettina.knechtle@fhnw.ch)
Termine
– Ausgabe Thema Thesis: Dienstag 02.03.2021, 13.30 Uhr – Informationsveranstaltung Stadtentwicklung:
Mittwoch 03.03.2021, 11.00 Uhr – Besichtigung Bauplatz (individuell): Mittwoch 03.03.2021 – 1. Thesisseminar (Horw): Dienstag / Mittwoch 13. / 14.04.2021 – 2. Thesisseminar (Muttenz): Dienstag / Mittwoch 25. / 26.05.2021 – Schlussabgabe Pläne: Mittwoch 23.06.2021, 11.00 Uhr – Abgabe Modelle und Thesisbuch: Montag 28.06.2021, 16.00 Uhr – Schlusskritik (Muttenz): Dienstag / Mittwoch 29. / 30.06.2021
Schlussabgabe
Situationsplan 1:500 – mit Angaben zum städtebaulichen Konzept (Erschliessung, Aussenräume, Volumetrie) Projektpläne 1:200 – Grundrisse (EG mit Umgebung) – Schnitte und Ansichten Grundrisse 1:100 – Wohnungstypologien (möbliert) Konstruktionsschnitt 1:20 – vertikal und horizontal – Auschnitt Innen- / Aussenfassade Visualisierung, Modellfoto o.ä. mit Aussagen – zur städtebaulichen Situation – zum architektonischen Ausdruck – zum Charakter der Innenräume Modelle – Einsatzmodell 1:500 – Projektmodell 1:200 – Arbeitsmodelle (für alle Präsentationen)
Form
Pläne A0, liegend, max. 6 Stk.