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Sozialwissenschaften
‹Wohnen wie gewohnt?› Kontinuitäten und Brüche
Ein überhitzter Immobilienmarkt, steigende Mieten, coronabedingtes Homeoffice, aber auch die Dringlichkeit suffizienter Lebensstile angesichts der Klimakrise: Eine Reihe von Herausforderungen verändern zurzeit mit hoher Dynamik die Voraussetzungen des Wohnens. Dabei machen doch gerade die Gewohnheiten unser Wohnen aus. In der Lehrveranstaltung gehen wir den neuen Fragen nach, die das gewohnte Wohnen bedrängen, und untersuchen die Spannung zwischen Kontinuitäten und Brüchen in der Geschichte und Praxis des Wohnens.
Mittels gemeinsamer Lektüre debattieren wir die wichtigsten Wohnfragen des 21. Jahrhunderts. Wir untersuchen, welche Antworten aktuelle Wohnprojekte auf die Herausforderungen der Gegenwart entwickeln und graben in der Geschichte des Wohnens nach Ansätzen, die uns weiterhelfen könnten. In den Vorlesungsteilen lernen wir zum Beispiel die in der frühen Industrialisierung angelegte Ausdifferenzierung von Arbeiten und Wohnen kennen und untersuchen, wie sich dadurch die Grundrisse vom aristokratischen zum bürgerlichen Wohnmodell verändert haben. Wir beobachten, wie die beiden Sphären heute wieder zusammenfinden und was dabei aus der Geschichte mitgenommen werden kann. In einem Gastreferat diskutieren wir die Auswirkungen der zunehmenden Kapitalisierung von Boden und Immobilien für das Wohnen in der Gegenwart. Und eine Exkursion gibt uns die Gelegenheit, vor Ort Einblick zu erhalten in die gemeinschaftliche und flächensparende Wohn- und Lebensform des Hallenwohnens.
Lernziel Die Studierenden lernen, aktuelle Herausforderungen des Wohnungsbaus mittels zentraler Begriffe und Konzepte der Wohnsoziologie kritisch zu beleuchten, die Nutzbarkeit von Wohnbauten präzise zu analysieren und für Fachleute und Laien nachvollziehbar zu begründen.
Dozentinnen
Prof. Christina Schumacher Janine Kern
ECTS
2
Bewertungsgrundlage
Regelmässiger und aktiver Kursbesuch, Lektüreinput, mündliche und schriftliche Präsentation der Semesteraufgabe.